[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stapelscheibenwärmeübertrager zur Wärmeübertragung
zwischen einem ersten Fluid und einem zweiten Fluid, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
US 7,007,749 B2 ist ein derartiger Stapelscheibenwärmeübertrager grundsätzlich bekannt. Er besitzt
mehrere Hauptscheiben, die in einer Stapelrichtung aufeinandergestapelt sind und so
einen Stapel bilden. Die Hauptscheiben weisen dabei jeweils zwei Öffnungen für das
erste Fluid und zwei Öffnungen für das zweite Fluid auf, wobei zwei der Öffnungen
jeweils von einem Dom eingefasst sind. Die Hauptscheiben sind im Stapel so aufeinandergestapelt,
dass im Stapel für das erste Fluid ein gemeinsamer, parallel zur Stapelrichtung verlaufender
erster Einlasskanal, ein gemeinsamer, parallel zur Stapelrichtung verlaufender erster
Auslasskanal und mehrere senkrecht zur Stapelrichtung verlaufende, den ersten Einlasskanal
mit dem ersten Auslasskanal fluidisch verbindende erste Verbindungskanäle und für
das zweite Fluid ein gemeinsamer, parallel zur Stapelrichtung verlaufender zweiter
Einlasskanal, ein gemeinsamer, parallel zur Stapelrichtung verlaufender zweiter Auslasskanal
und mehrere senkrecht zur Stapelrichtung verlaufende, den zweiten Einlasskanal mit
dem zweiten Auslasskanal fluidisch verbindende zweite Verbindungskanäle ausgebildet
sind.
[0003] Um einen derartigen Stapelscheibenwärmeübertrager möglichst preiswert herstellen
zu können, ist es grundsätzlich möglich, die Hauptscheiben als identische Gleichteile
herzustellen und so auszugestalten, dass sie um eine parallel zur Stapelrichtung verlaufende
Längsmittelachse des Stapels jeweils um 180° verdreht aufeinander stapelbar sind,
um die beiden Fluidpfade für das erste Fluid und das zweite Fluid innerhalb des Stapels
auszubilden. Bei identischen Hauptplatten ergeben sich dann auch identische Strömungspfade
für das erste und zweite Fluid.
[0004] Bei bestimmten Einsatzfällen derartiger Stapelscheibenwärmeübertrager kann jedoch
die Wärmeabgabekapazität des einen Fluids deutlich unterschiedlich sein zur Wärmeaufnahmekapazität
des anderen Fluids. Dies kann beispielsweise durch unterschiedliche Volumenströme
und/oder verschiedene Wärmeleitkoeffizienten innerhalb der beiden Fluide verursacht
sein. Es besteht daher der Bedarf, einen derartigen Stapelscheibenwärmeübertrager
an unterschiedliche Fluid- und Durchströmungssituationen anpassen zu können, um den
Wirkungsgrad der Wärmeübertragung zu verbessern.
[0005] Aus der
WO 2013/120817 A2 ist ebenfalls ein derartiger Stapelscheibenwärmeübertrager bekannt, bei dem jedoch
zwei verschiedene Typen von Hauptscheiben zum Einsatz kommen, die sich durch unterschiedlich
hohe randseitige Umläufe und durch unterschiedlich hohe Dome voneinander unterscheiden.
Innerhalb des Stapels ergeben sich dann in der Stapelrichtung unterschiedliche Höhen
für die ersten Verbindungskanäle und die zweiten Verbindungskanäle, so dass die Verbindungskanäle
mit der größeren Höhe einen größeren durchströmbaren Querschnitt besitzen. Hierdurch
lässt sich der Volumenstrom durch diese Verbindungskanäle entsprechend vergrößern
oder die Verweildauer des Fluids in diesen Verbindungskanälen entsprechend vergrößern,
wodurch die Wärmeabgabe bzw. Wärmeaufnahme des Fluids entsprechend verbessert werden
kann. Um den bekannten Stapelscheibenwärmeübertrager an andere Strömungssituationen
anpassen zu können, sind dementsprechend die beiden verschiedenen Hauptscheiben hinsichtlich
der Höhe ihrer Umläufe sowie hinsichtlich der Höhe ihrer Dome entsprechend anzupassen.
[0007] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Stapelscheibenwärmeübertrager
der eingangs genannten Art eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform
anzugeben, die sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass sie mit einem vergleichsweise
geringen Aufwand an unterschiedliche Strömungssituationen und/oder Fluidpaarungen
anpassbar ist.
[0008] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Stapelscheibenwärmeübertrager
mit wenigstens einer Zusatzscheibe auszustatten, die in der Stapelrichtung zwischen
zwei benachbarten Hauptscheiben angeordnet ist. Die Zusatzscheibe ist dabei so ausgestaltet,
dass im Stapel ein zusätzlicher Verbindungskanal (Zusatzverbindungskanal) entsteht,
der nur mit einem seiner in der Stapelrichtung unmittelbar benachbarten Verbindungskanäle
(Hauptverbindungskanäle) fluidisch verbunden ist. Durch diese Maßnahme wird im Bereich
der Zusatzscheibe der durchströmbare Querschnitt des Zusatzverbindungskanals zum durchströmbaren
Querschnitt des jeweiligen Hauptverbindungskanals hinzugefügt, so dass in diesem Bereich
die Wärmeübertragung zwischen den beiden Fluiden verbessert werden kann. Bemerkenswert
ist einerseits, dass es mit Hilfe derartiger Zusatzscheiben möglich ist, im jeweiligen
Fluidpfad die Wärmeübertragungsleistung abhängig von der Anzahl der verwendeten Zusatzscheiben
stufenweise zu vergrößern. Ferner ist es möglich, auch dem anderen Fluidpfad wenigstens
eine solche Zusatzscheibe zuzuordnen, so dass auch dort die Wärmeübertragungsleistung
abhängig von der Anzahl der verwendeten Zusatzscheiben stufenweise vergrößert werden
kann. Somit lassen sich grundsätzlich beliebige Verhältnisse ganzer Zahlen zwischen
ersten Verbindungskanälen, also der Summe aus dem ersten Fluidpfad zugeordneten Hauptverbindungskanälen
und Zusatzverbindungskanälen, und zweiten Verbindungskanälen realisieren, also der
Summe aus dem zweiten Fluidpfad zugeordneten Hauptverbindungskanälen und Zusatzverbindungskanälen.
Bemerkenswert ist zum anderen, dass zur Realisierung einer derartigen Vielzahl an
möglichen Konfigurationen grundsätzlich nur zwei verschiedene Scheibentypen erforderlich
sind, nämlich die Hauptscheiben einerseits und die Zusatzscheiben andererseits. Dementsprechend
kann eine Variantenbildung des hier vorgestellten Stapelscheibenwärmeübertragers besonders
preiswert realisiert werden.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die jeweilige Zusatzscheibe
in der Stapelrichtung fluchtend zu den Hauptscheiben zwei Öffnungen für das erste
Fluid und zwei Öffnungen für das zweite Fluid aufweist, wobei zwei der Öffnungen jeweils
von einem Dom eingefasst sind. Dabei sind die Dome der jeweiligen Zusatzscheibe in
der Stapelrichtung höher als die Dome der Hauptscheiben und/oder bezüglich einer Längsmittelachse
des jeweiligen Einlasskanals oder Auslasskanals relativ zu den Domen der Hauptscheiben
radial nach außen oder nach innen versetzt angeordnet. Durch die vorgeschlagene Ausgestaltung
und/oder Positionierung der Dome der Zusatzscheibe ist der im Stapel mit Hilfe der
Zusatzscheibe ausgebildete Zusatzverbindungskanal zum jeweiligen benachbarten Hauptverbindungskanal
hinsichtlich seiner Durchströmung parallel geschaltet.
[0011] Bei einer anderen Ausführungsform kann der jeweilige Zusatzverbindungskanal in der
Stapelrichtung im Wesentlichen gleich hoch sein wie die Hauptverbindungskanäle. Hierdurch
lässt sich die Variantenbildung besonders einfach gestalten, da sich durch die Verwendung
einer Zusatzscheibe der durchströmbare Querschnitt des mit dem dadurch gebildeten
Zusatzverbindungskanals fluidisch gekoppelten Hauptverbindungskanals quasi verdoppeln
lässt.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann die jeweilige Zusatzscheibe so im
Stapel angeordnet sein, dass diejenige Hauptscheibe, die mit der jeweiligen Zusatzscheibe
den Zusatzverbindungskanal in der Stapelrichtung begrenzt, im Bereich ihrer nicht
von den Domen dieser Hauptscheibe eingefassten Öffnungen freistehend angeordnet ist,
so dass der Zusatzverbindungskanal durch diese Öffnungen mit dem benachbarten Hauptverbindungskanal
fluidisch verbunden ist. Auf diese Weise wird innerhalb des Stapels ein interner Bypass
geschaffen, durch den das jeweilige Fluid zusätzlich, also parallel zum zugehörigen
Hauptverbindungskanal hindurchströmen kann.
[0013] Bei einer anderen Ausführungsform können die Dome der jeweiligen Zusatzscheibe so
dimensioniert und angeordnet sein, dass sie in die Dome einer der benachbarten Hauptscheiben
eingreifen. Somit gliedern sich die Dome der jeweiligen Zusatzscheibe in die Ausbildung
des jeweiligen Einlasskanals bzw. Auslasskanals ein. Dies vereinfacht die Stapelbildung.
[0014] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung können die Dome der jeweiligen Zusatzscheibe
im Wesentlichen doppelt so hoch sein wie die Dome der Hauptscheiben. Hierdurch wird
erreicht, dass im jeweiligen Zusatzverbindungskanal die parallel zur Stapelrichtung
gemessene Höhe im Wesentlichen gleich groß ist wie im benachbarten Hauptverbindungskanal.
[0015] Gemäß einer anderen Ausführungsform kann die jeweilige Zusatzscheibe so im Stapel
angeordnet sein, dass sie im Bereich ihrer nicht von ihrem Domen eingefassten Öffnungen
freistehend angeordnet ist, so dass der Zusatzverbindungskanal durch diese Öffnungen
mit dem benachbarten Hauptverbindungskanal fluidisch verbunden ist. Auch bei dieser
Bauweise wird innerhalb des Stapels ein interner Bypass realisiert, der die parallele
Durchströmung des Zusatzverbindungskanals und des benachbarten Hauptverbindungskanals
ermöglicht.
[0016] Gemäß einer anderen Weiterbildung können die Dome der jeweiligen Zusatzscheibe so
dimensioniert und angeordnet sein, dass sie die benachbarte Hauptscheibe bezüglich
der Längsmittelachse des jeweiligen Einlasskanals oder Auslasskanals radial außerhalb
der Dome der benachbarten Hauptscheibe kontaktieren. Diese Bauweise ist toleranter
gegenüber Maßabweichungen innerhalb des Herstellungsprozesses.
[0017] Bei einer anderen Weiterbildung können die Dome der jeweiligen Zusatzscheibe in der
Stapelrichtung etwa gleich hoch sein wie die Dome der Hauptscheiben. Hierdurch wird
erreicht, dass bei außerhalb der Dome der Hauptscheibe kontaktierenden Domen der Zusatzscheibe
die in der Stapelrichtung gemessene Höhe des Zusatzverbindungskanals etwa gleich groß
ist wie des benachbarten Hauptverbindungskanals.
[0018] Besonders vorteilhaft ist nun eine Ausführungsform, bei welcher alle Hauptscheiben
identisch ausgestaltet sind. Dementsprechend bilden die Hauptscheiben Gleichteile,
was aufgrund höherer Stückzahlen die Stückkosten reduziert. Zweckmäßig sind die identischen
Hauptscheiben so ausgestaltet, dass sie sich so aufeinanderstapeln lassen, dass in
der Stapelrichtung benachbarte Hauptscheiben parallel zur Stapelrichtung um 180° zueinander
verdreht sind.
[0019] Wie erwähnt kann der hier vorgestellte Stapelscheibenwärmeübertrager grundsätzlich
mit einer einzigen solchen Zusatzscheibe auskommen. Ebenso können jedoch gleichzeitig
auch mehrere derartige Zusatzscheiben zum Einsatz kommen. Sofern zwei oder mehr Zusatzscheiben
verwendet werden, sind diese gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform identisch ausgestaltet,
also ebenfalls als Gleichteile. Auch hier führt die Verwendung von Gleichteilen zu
erhöhten Stückzahlen und reduzierten Stückpreisen.
[0020] Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform können die Hauptscheiben und die
jeweilige Zusatzscheibe jeweils einen Umlauf besitzen, wobei die Umläufe von in der
Stapelrichtung benachbarten Scheiben, also zwei Hauptscheiben oder eine Hauptscheibe
und eine Zusatzscheibe, ineinandergreifen und dadurch die Verbindungskanäle, also
die Hauptverbindungskanäle und den jeweiligen Zusatzverbindungskanal dicht abschließen.
Mit Hilfe dieser Umläufe kann auf ein zusätzliches Gehäuse, in welches der Stapel
eingesetzt werden muss, verzichtet werden. Dementsprechend wird mit Hilfe der Umläufe
ein gehäuseloser Stapelscheibenwärmeübertrager geschaffen. Zweckmäßig sind die Umläufe
der Hauptscheiben und der Umlauf der jeweiligen Zusatzscheibe hinsichtlich Höhe und
Neigung identisch, um das Ineinandergreifen zu vereinfachen.
[0021] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0022] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0023] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
[0024] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines Stapelscheibenwärmeübertragers,
- Fig. 2
- ein vergrößertes Detail II aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht wie in Fig. 1, jedoch bei einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 4
- ein vergrößertes Detail IV aus Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht wie in Fig. 1, jedoch bei einer weiteren Ausführungsform.
[0025] Entsprechend den Fig. 1-5 umfasst ein Stapelscheibenwärmeübertrager 1, der zur Wärmeübertragung
zwischen einem in den Figuren jeweils durch einen hohlen Pfeil angedeuteten ersten
Fluid 2 und einem in den Figuren durch einen vollen Pfeil angedeuteten zweiten Fluid
3 geeignet ist, mehrere Hauptscheiben 4. Die Hauptscheiben 4 sind in einer Stapelrichtung
5 aufeinandergestapelt, so dass sie einen Stapel 6 bilden. Die Hauptscheiben 4 besitzen
jeweils zwei Öffnungen 7, 8 für das erste Fluid 2 und zwei Öffnungen 9, 10 für das
zweite Fluid 3. Zwei der Öffnungen 7, 8, 9, 10, hier je eine dem ersten Fluid 2 zugeordnete
Öffnung 8 und eine dem zweiten Fluid 3 zugeordnete Öffnung 10 sind dabei jeweils von
einem Dom 11 für die Öffnung 8 bzw. von einem Dom 12 für die Öffnung 10 eingefasst.
Die Hauptscheiben 4 sind im Stapel 6 so aufeinandergestapelt, dass im Stapel 6 für
das erste Fluid 2 ein gemeinsamer, parallel zur Stapelrichtung 5 verlaufender erster
Einlasskanal 13 und ein gemeinsamer, parallel zur Stapelrichtung 5 verlaufender erster
Auslasskanal ausgebildet sind, wobei der erste Auslasskanal in den hier gezeigten
Schnittansichten nicht sichtbar ist. Außerdem werden im Stapel 6 mehrere erste Hauptverbindungskanäle
14 ausgebildet, die den ersten Einlasskanal 13 mit dem genannten ersten Auslasskanal
fluidisch verbinden und die dabei senkrecht zur Stapelrichtung 5 verlaufen. Analog
bilden die Hauptscheiben 4 für das zweite Fluid 3 einen gemeinsamen, parallel zur
Stapelrichtung 5 verlaufenden zweiten Einlasskanal 15 sowie einen gemeinsamen, parallel
zur Stapelrichtung 5 verlaufenden zweiten Auslasskanal, der aufgrund der gewählten
Schnittebenen in den Figuren nicht erkennbar ist. Ferner bilden die Hauptscheiben
4 senkrecht zur Stapelrichtung 5 verlaufende zweite Hauptverbindungskanäle 16, die
den zweiten Einlasskanal 15 mit dem genannten zweiten Auslasskanal fluidisch verbinden.
Hierdurch sind im Stapel 6 zwei fluidisch voneinander getrennte Strömungspfade ausgebildet,
nämlich ein erster Strömungspfad für das erste Fluid 2 und ein zweiter Strömungspfad
für das zweite Fluid 3.
[0026] Der hier vorgestellte Stapelscheibenwärmeübertrager 1 zeichnet sich außerdem durch
wenigstens eine Zusatzscheibe 17 aus, die in der Stapelrichtung 5 zwischen zwei benachbarten
Hauptscheiben 4 angeordnet ist. Die Zusatzscheibe 17 besitzt zwei Öffnungen 18, 19
für das erste Fluid 2 und zwei Öffnungen 20, 21 für das zweite Fluid 3. Dabei sind
die insgesamt vier Öffnungen 18, 19, 20, 21 der jeweiligen Zusatzscheibe 17 im Stapel
6 axial, also in der Stapelrichtung 5, fluchtend zu den vier Öffnungen 7, 8, 9, 10
der Hauptscheiben 4 angeordnet. Ferner sind zwei der Öffnungen 18, 19, 20, 21 der
jeweiligen Zusatzscheibe 17 jeweils von einem Dom 22 für die Öffnung 19 bzw. von einem
Dom 23 für die Öffnung 21 ausgestattet, der die jeweilige Öffnung 19 bzw. 21 einfasst.
[0027] Bei den in den Fig. 1, 2 und 5 gezeigten Ausführungsformen sind die Dome 23 der jeweiligen
Zusatzscheibe 17 in der Stapelrichtung 5 höher, also größer dimensioniert als die
Dome 11, 12 der Hauptscheiben 4. Bei der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsform
sind die Dome 22 der jeweiligen Zusatzscheibe 17 bezüglich einer Längsmittelachse
24 des jeweiligen Einlasskanals 13 bzw. 15 oder des jeweiligen, hier nicht gezeigten
Auslasskanals relativ zu den Domen 11, 12 der Hauptscheiben 4 radial nach außen versetzt
angeordnet. Hierdurch lässt sich die jeweilige Zwischenscheibe 17 so zwischen zwei
benachbarte Hauptscheiben 4 einsetzen, dass im Stapel 6 ein Zusatzverbindungskanal
25 entsteht, der mit einem seiner in der Stapelrichtung 5 unmittelbar benachbarten
Hauptverbindungskanäle 14 oder 16 fluidisch verbunden ist. Bei der in den Fig. 1 und
2 gezeigten Ausführungsform ist der jeweilige Zusatzverbindungskanal 25 mit einem
ersten Hauptverbindungskanal fluidisch verbunden. Bei der in Fig. 3 und 4 gezeigten
Ausführungsform ist der jeweilige Zusatzverbindungskanal 25 mit einem der zweiten
Hauptverbindungskanäle 16 fluidisch verbunden.
[0028] Obwohl die Ausführungsform der Fig. 1 und 2 mit höheren Domen 23 und die in den Fig.
3 und 4 mit radial versetzten Domen 22 in separaten Ausführungsformen realisiert sind,
ist grundsätzlich auch eine gemischte Ausführungsform denkbar, bei der sowohl höhere
Dome 23 gemäß den Fig. 1 und 2 als auch radial versetzte Dome 22 gemäß den Fig. 3
und 4 zum Einsatz kommen können.
[0029] Bevorzugt sind die hier gezeigten Ausführungsformen, bei denen der jeweilige Zusatzverbindungskanal
25 in der Stapelrichtung 5 etwa gleich hoch ist wie die Hauptverbindungskanäle 14,
16.
[0030] Die Fig. 1 und 2 zeigen dabei eine Ausführungsform, bei der innerhalb des Stapels
6 nur eine einzige solche Zusatzscheibe 17 verwendet wird. Bei der in den Fig. 3 und
4 gezeigten Ausführungsform sind im Stapel 6 rein exemplarisch genau zwei derartige
Zusatzscheiben 17 vorgesehen, die dementsprechend zwei Zusatzverbindungskanäle 25
schaffen, die im Beispiel der Fig. 3 und 4 jeweils dem zweiten Fluid 3 zugeordnet
sind. Im Unterschied dazu zeigt Fig. 5 rein exemplarisch eine Ausführungsform, bei
der drei derartige Zusatzscheiben 17 verwendet werden, wobei sie im Beispiel der Fig.
5 dem zweiten Fluid 3 zugeordnet sind. Im Unterschied dazu ist die jeweilige Zusatzscheibe
bei der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform dem ersten Fluid 2 zugeordnet.
Bei der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsform ist die jeweilige Zusatzscheibe
17 dagegen ebenfalls dem zweiten Fluid 3 zugeordnet. Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform
entspricht hinsichtlich ihres Aufbaus grundsätzlich der in den Fig. 1 und 2 gezeigten
Ausführungsform, so dass hinsichtlich konstruktiver Details auf die Ausführungen zum
Beispiel der Fig. 1 und 2 verwiesen werden kann.
[0031] Bei der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ist die jeweilige Zusatzscheibe
17 so im Stapel 6 angeordnet, dass diejenige Hauptscheibe 4, die mit der jeweiligen
Zusatzscheibe 17 den Zusatzverbindungskanal 25 begrenzt, also die in den Fig. 1 und
2 unmittelbar darüber liegende Hauptscheibe 4, im Bereich ihrer nicht von den Domen
11, 12 dieser Hauptscheibe 4 eingefassten Öffnungen 7, 9 freistehend angeordnet ist.
Der sich dabei bildende freistehende Rand der betroffenen Hauptscheibe 4 ist in Fig.
2 mit 26 bezeichnet. Der jeweilige Zusatzverbindungskanal 25 kann nun durch diese,
vom Rand 26 eingefasste Öffnung 7 mit dem benachbarten Hauptverbindungskanal 14 fluidisch
kommunizieren. Hierdurch wird innerhalb des Stapels 6 ein interner Bypass geschaffen.
Ferner sind der Zusatzverbindungskanal 25 und der damit fluidisch verbundene Hauptverbindungskanal
14 fluidisch parallel geschaltet, so dass diese beiden Verbindungskanäle 14, 25 parallel
vom jeweiligen Fluid, hier vom ersten Fluid 2 durchströmt werden.
[0032] Zur Realisierung dieser Bauform sind gemäß den Fig. 1 und 2 die Dome 23 der jeweiligen
Zwischenscheibe 17 so dimensioniert und angeordnet, dass sie in die Dome 12 einer
der benachbarten Hauptscheiben 4 eingreifen. Dieser Eingriffsbereich ist in Fig. 2
mit einem Kreis eingefasst und mit 27 bezeichnet. Damit die Dome 23 der Zwischenscheibe
17 in die Dome 12 der Hauptscheibe 4 axial, also parallel zur Stapelrichtung 5 eingreifen
können, sind diese dementsprechend komplementär geformt. Damit die parallel zur Stapelrichtung
5 gemessenen Abstände zwischen benachbarten Hauptscheiben 4 und zwischen der Zusatzscheibe
17 und der jeweiligen benachbarten Hauptscheibe 4 etwa gleich groß sind, ist der jeweilige
Dom 23 der Zusatzscheibe 17 parallel zur Stapelrichtung 5 etwa doppelt so hoch wie
der zugehörige Dom 12 der jeweiligen Hauptscheibe 4.
[0033] Gemäß der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsform sind im Stapel 6 zwei derartige
Zusatzscheiben 17 angeordnet. Die obere Zusatzscheibe 17, die im Folgenden auch als
Zusatzscheibe 17' bezeichnet wird, ist dabei im Stapel 6 so angeordnet, dass sie im
Bereich derjenigen Öffnung 20, die nicht von einem Dom 22 der Zusatzscheibe 17' eingefasst
ist, freistehend angeordnet. Ein die jeweilige Öffnung 20 einfassender Rand der Zusatzscheibe
17' ist dabei in Fig. 3 mit 28 bezeichnet. Die untere Zusatzscheibe 17, die im Folgenden
auch mit 17" bezeichnet wird, ist wie die Zusatzscheibe 17 der in den Fig. 1 und 2
gezeigten Ausführungsform so im Stapel 6 angeordnet, dass auch hier diejenige Hauptscheibe
4, die zusammen mit der unteren Zusatzscheibe 17" den (unteren) Zusatzverbindungskanal
25 begrenzt, im Bereich ihrer nicht von den Domen 11, 12 dieser Hauptscheibe 4 eingefassten
Öffnungen 7, 9 freistehend angeordnet ist. Der zugehörige Öffnungsrand ist wieder
mit 26 bezeichnet.
[0034] Im Beispiel der Fig. 3 und 4 sind die Dome 22 der Zusatzscheibe 17 so dimensioniert
und angeordnet, dass sie die benachbarte Hauptscheibe 4 bezüglich der Längsmittelachse
24 des jeweiligen Einlasskanals 13 bzw. 15 radial außerhalb der Dome 11, 12 der benachbarten
Hauptscheibe 4 kontaktieren. Somit sind gemäß Fig. 4 Kontaktzonen 29, in denen die
Dome 22 der jeweiligen Zusatzscheibe 17 die jeweilige benachbarte Hauptscheibe 4 berühren,
radial nach außen versetzt angeordnet zu Kontaktzonen 30, in denen die Dome 11 einer
benachbarten Hauptscheibe 4 die jeweilige Zusatzscheibe 17 berühren (hier die obere
Zusatzscheibe 17'), oder eine weitere Hauptscheibe 4 berühren, hier so bei der unteren
Zusatzscheibe 17". Diese Kontaktbereiche der oben und unteren Zusatzscheibe 17' und
17" sind in Fig. 4 jeweils durch einen Kreis markiert und mit 31 bezeichnet.
[0035] Wie sich den Fig. 3 und 4 entnehmen lässt, können die Dome 22 der Zusatzscheiben
17 in der Stapelrichtung 5 etwa gleich hoch sein wie die Dome 11 bzw. 12 der Hauptscheiben
4.
[0036] Bevorzugt kann bei den hier gezeigten Ausführungsformen vorgesehen sein, dass alle
Hauptscheiben 4 identisch ausgestaltet, also Gleichteile sind. In der Stapelrichtung
5 benachbarte Hauptscheiben 4 sind dabei um eine parallel zur Stapelrichtung 5 verlaufende
Längsmittelachse des Stapels 6 um 180° zueinander verdreht, wodurch sich die separaten
Strömungspfade ausbilden können. Sofern wie in den Fig. 3-5 mehrere Zusatzscheiben
17 vorhanden sind, sind diese zweckmäßig identisch, also als Gleichteile ausgestaltet.
[0037] Gemäß den Fig. 1, 3, 5 sind die Hauptscheiben 4 ebenso wie die jeweilige Zusatzscheibe
17 jeweils mit einem Umlauf 32 ausgestattet. Die Umläufe 32 greifen ineinander ein
und können dadurch die Hauptverbindungskanäle 14 und 16 sowie den jeweiligen Zusatzverbindungskanal
25 dicht abschließen. Somit kommt der hier gezeigte Stapelscheibenwärmeübertrager
1 ohne ein zusätzliches Gehäuse aus, so dass er gehäuselos konfiguriert ist.
[0038] Wie sich den Fig. 1 und 5 entnehmen lässt, kann der Stapel 6 bezüglich der Stapelrichtung
5 endseitig zumindest eine Endscheibe 33 aufweisen, um den Stapel 6 an diesem Ende
fluidisch dicht zu verschließen. Zuleitungs- und Ableitungsanschlüsse für das erste
und zweite Fluid 2, 3 sind dann zweckmäßig an einem dieser Endscheibe 33 gegenüberliegenden
Ende des Stapels 6 angeordnet. Die Hauptscheiben 4, die jeweilige Zusatzscheibe 17
und die gegebenenfalls vorhandene Endscheibe 33 sind vorzugsweise Blechformteile,
die den jeweiligen Umlauf 32 und die Dome 11,12, 22 und 23 integral aufweisen.
1. Stapelscheibenwärmeübertrager zur Wärmeübertragung zwischen einem ersten Fluid (2)
und einem zweiten Fluid (3),
- mit mehreren Hauptscheiben (4), die in einer Stapelrichtung (5) aufeinandergestapelt
sind und einen Stapel (6) bilden, und die jeweils zwei Öffnungen (7, 8) für das erste
Fluid (2) und zwei Öffnungen (9, 10) für das zweite Fluid (3) aufweisen,
- wobei die Hauptscheiben (4) im Stapel (6) so aufeinandergestapelt sind, dass im
Stapel (6) für das erste Fluid (2) ein gemeinsamer, parallel zur Stapelrichtung (5)
verlaufender erster Einlasskanal (13), ein gemeinsamer, parallel zur Stapelrichtung
(5) verlaufender erster Auslasskanal und mehrere senkrecht zur Stapelrichtung (5)
verlaufende, den ersten Einlasskanal (13) mit dem ersten Auslasskanal fluidisch verbindende
erste Hauptverbindungskanäle (14) und für das zweite Fluid (3) ein gemeinsamer, parallel
zur Stapelrichtung (5) verlaufender zweiter Einlasskanal (15), ein gemeinsamer, parallel
zur Stapelrichtung (5) verlaufender zweiter Auslasskanal und mehrere senkrecht zur
Stapelrichtung (5) verlaufende, den zweiten Einlasskanal (15) mit dem zweiten Auslasskanal
fluidisch verbindende zweite Hauptverbindungskanäle (16) ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Zusatzscheibe (17) vorgesehen ist, die so zwischen zwei benachbarten
Hauptscheiben (4) angeordnet ist, dass im Stapel (6) ein Zusatzverbindungskanal (25)
entsteht, der mit einem seiner in der Stapelrichtung (5) unmittelbar benachbarten
Hauptverbindungskanäle (14, 16) fluidisch verbunden ist.
2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass bei der jeweiligen Hauptscheibe (4) zwei der Öffnungen (8, 10) jeweils von einem
Dom (11, 12) eingefasst sind,
- dass die jeweilige Zusatzscheibe (17) in der Stapelrichtung (5) fluchtend zu den Hauptscheiben
(4) zwei Öffnungen (18, 19) für das erste Fluid (2) und zwei Öffnungen (20, 21) für
das zweite Fluid (3) aufweist, wobei zwei der Öffnungen (19, 21) jeweils von einem
Dom (22, 23) eingefasst sind,
- dass die Dome (22, 23) der jeweiligen Zusatzscheibe (17) in der Stapelrichtung (5) höher
sind als die Dome (11, 12) der Hauptscheiben (4) und/oder bezüglich einer Längsmittelachse
(24) des jeweiligen Einlasskanals (13, 15) oder Auslasskanals relativ zu den Domen
(11, 12) der Hauptscheiben (4) radial versetzt angeordnet sind.
3. Wärmeübertrager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der jeweilige Zusatzverbindungskanal (25) in der Stapelrichtung (5) etwa gleich hoch
ist wie die Hauptverbindungskanäle (14, 16).
4. Wärmeübertrager nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine solche Zusatzscheibe (17) so im Stapel (6) angeordnet ist, dass diejenige
Hauptscheibe (4), die mit der jeweiligen Zusatzscheibe (17) den Zusatzverbindungskanal
(25) in der Stapelrichtung (5) begrenzt, im Bereich ihrer nicht von den Domen (11,
12) dieser Hauptscheibe (4) eingefassten Öffnungen (7, 9) freistehend angeordnet ist,
so dass der Zusatzverbindungskanal (25) durch diese Öffnungen (7, 9) mit dem benachbarten
Hauptverbindungskanal (4) fluidisch verbunden ist.
5. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dome (23) der jeweiligen Zusatzscheibe (17) so dimensioniert und angeordnet sind,
dass sie in die Dome (12) einer der benachbarten Hauptscheiben (4) eingreifen.
6. Wärmeübertrager nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dome (23) der jeweiligen Zusatzscheibe (17) im Wesentlichen doppelt so hoch sind
wie die Dome (12) der jeweiligen Hauptscheibe (4).
7. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine solche Zusatzscheibe (17) so im Stapel (6) angeordnet ist, dass sie
im Bereich ihrer nicht von ihrem Dom (22) eingefassten Öffnung (20) freistehend angeordnet
ist, so dass der Zusatzverbindungskanal (25) durch diese Öffnung (20) mit dem benachbarten
Hauptverbindungskanal (14, 16) fluidisch verbunden ist.
8. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 2, 3 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dome (22) der jeweiligen Zusatzscheibe (17) so dimensioniert und angeordnet sind,
dass sie die benachbarte Hauptscheibe (4) bezüglich der Längsmittelachse (24) des
jeweiligen Einlasskanals (13, 15) oder Auslasskanals radial außerhalb der Dome (11,
12) der benachbarten Hauptscheibe (4) kontaktieren.
9. Wärmeübertrager nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dome (22) der jeweiligen Zusatzscheibe (17) in der Stapelrichtung (5) etwa gleich
hoch sind wie die Dome (11, 12) der Hauptscheibe (4).
10. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Hauptscheiben (4) identisch ausgestaltet sind, wobei in der Stapelrichtung (5)
benachbarte Hauptscheiben (4) parallel zur Stapelrichtung (5) um 180° zueinander verdreht
sind.
11. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Zusatzscheiben (17) identisch ausgestaltet sind.
12. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hauptscheiben (4) und die jeweilige Zusatzscheibe (17) jeweils einen Umlauf (32)
besitzen, wobei die Umläufe (32) ineinandergreifen und die Hauptverbindungskanäle
(14, 16) sowie den jeweiligen Zusatzverbindungskanal (25) dicht abschließen.