[0001] Moderne Identifikationsdokumente, wie beispielsweise Personalausweise oder Führerscheine,
umfassen oft einen scheckkartenförmigen Dokumentenkörper, welcher beispielsweise aus
mehreren Laminatschichten oder aus einer einzigen Kunststoffschicht bestehen kann.
[0002] Zur Überprüfung der Echtheit eines derartigen Identifikationsdokumentes können Dokumentenprüfgeräte
eingesetzt werden, welche die Oberflächen der Identifikationsdokumente, insbesondere
die Oberflächen der Dokumentenkörper, mit Weißlicht, nahezu Infrarotlicht bei einer
Wellenlänge von beispielsweise 900 nm oder mit UV-A-Licht (UV: Ultraviolett) bei einer
Wellenlänge von beispielsweise 365 nm zur Erfassung von Bilddaten von Oberflächen
der Identifikationsdokumente beleuchten. Zur Visualisierung von Oberflächenstrukturen
kann zusätzlich eine Streiflichtbeleuchtung vorgesehen werden, bei welcher eine Oberfläche
eines Identifikationsdokumentes seitlich beleuchtet wird. Auf diese Weise können Totalfälschungen
von Identifikationsdokumenten erkannt werden.
[0003] Verfälschungen von Identifikationsdokumenten, bei denen beispielsweise nur Teile
einer Personalisierung oder eines Gesichtsbildes ausgetauscht wurden, verursachen
zwar oft Spuren innerhalb des Dokumentenkörpers. Derartige Verfälschungen sind jedoch
oft nicht an den Oberflächen sichtbar und sind daher in der Regel schwierig zu erfassen.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches Konzept zur Überprüfung
einer Echtheit eines Identifikationsdokumentes zu schaffen, mit dem Manipulationsspuren
innerhalb eines Dokumentenkörpers eines Identifikationsdokumentes erkannt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, der Beschreibung sowie
der beiliegenden Figuren.
[0006] Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die obige Aufgabe durch
eine dreidimensionale, d.h. räumliche Rekonstruktion des Dokumentenkörpers und einen
Vergleich der dreidimensionalen Rekonstruktion mit einem Referenzbild, das dreidimensional
sein kann, gelöst werden kann. Zum Rekonstruieren des Dokumentenkörpers wird der Dokumentenkörper
mittels einer oder mehrerer Leuchtquellen durchleuchtet. Das durch den Dokumentenkörper
hindurchtretende Licht wird beispielsweise mittels einer Bildkamera oder eines Bilddetektors
erfasst und zur dreidimensionalen Rekonstruktion, beispielsweise einer gradientenbasierten
Rekonstruktion, wie beispielsweise dem 3D-Video-Verfahren, oder mittels der Laserbündel-Triangulation
verwendet. Auf diese Weise können Veränderungen im Inneren eines Identifikationsdokumentes,
d.h. im Inneren des Dokumentenkörpers, erfasst werden, welche auf einen Fälschungsversuch
oder auf eine Fälschung des Identifikationsdokumentes zurückzuführen sind.
[0007] Gemäß einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Überprüfen der Echtheit
eines Identifikationsdokumentes, das einen Dokumentenkörper aufweist, mit Durchleuchten
des Dokumentenkörpers mit einem Durchleuchtlicht, um ein Durchleuchtbild des Dokumentenkörpers
zu erhalten, Erzeugen einer dreidimensionalen Abbildung des Dokumentenkörpers aus
dem Durchleuchtbild und Vergleichen der dreidimensionalen Abbildung des Dokumentenkörpers
mit einer Referenzabbildung, um die Echtheit des Identifikationsdokumentes zu überprüfen.
[0008] Auf diese Weise wird erreicht, dass innerhalb des Dokumentenkörpers erkennbare Manipulationsversuche
erfasst werden können. Bei dem Vergleich der dreidimensionalen Abbildung, welche eine
Rekonstruktion des Dokumentenkörpers ist, mit der Referenzabbildung können beispielsweise
räumliche Störstellen, wie beispielsweise Schnittspuren, Klebespuren oder eingefügte
Passbilder, erkannt werden.
[0009] Der Dokumentenkörper kann beispielsweise mehrere Laminatschichten umfassen bzw. aus
einer einzigen Grundstoffschicht bestehen und beispielsweise die Gestalt einer Scheckkarte
aufweisen.
[0010] Das Identifikationsdokument kann beispielsweise ein Personalausweis, ein Reisepass,
oder ein Führerschein sein, der maschinenlesbar ist.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform wird die dreidimensionale Abbildung aus dem Durchleuchtbild
mittels eines dreidimensionalen Rekonstruktionsverfahrens, insbesondere mittels der
Laser-Triangulation oder des 3D-Vision-Verfahrens, erzeugt. Das dreidimensionale Rekonstruktionsverfahren
kann insbesondere ein Gradientenverfahren sein, das die dreidimensionale Rekonstruktion
des Dokumentenkörpers auf der Basis des Durchleuchtlichts ermöglicht. Auf diese Weise
können einfache Lichtquellen zum Durchleuchten des Dokumentenkörpers, beispielweise
ein Laser oder Infrarotlichtquellen, verwendet werden.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform wird im Schritt des Vergleichens die Referenzabbildung
über ein Kommunikationsnetzwerk aus einer Datenbank ausgelesen. Hierbei kann eine
Kommunikationsverbindung über ein Kommunikationsnetzwerk zu einem entfernten Datenserver
aufgebaut werden, welcher die Datenbank bereitstellt, in welcher mehrere der Referenzabbildungen
von beispielsweise unterschiedlichen Dokumentenkörpern bzw. von unterschiedlichen
Identifikationsdokumenten abgespeichert sind. Wird das Verfahren mittels eines stationären
Dokumentenprüfgerätes durchgeführt, so kann das Dokumentenprüfgerät an die Datenbank
eine Anfrage aussenden, um eine Referenzabbildung des zu prüfenden Identifikationsdokumentes
zu erhalten. Ansprechend auf einen Empfang der angefragten Referenzabbildung über
das Kommunikationsnetzwerk kann diese mit der dreidimensionalen Abbildung des zu prüfenden
Dokumentenkörpers verglichen werden, um das Identifikationsdokument auf Echtheit zu
prüfen.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform sind die Referenzabbildung und die dreidimensionale Abbildung
digital. Die Referenzabbildung kann eine dreidimensionale Referenzabbildung sein,
welche in der Gestalt einer digitalen Bilddatei vorliegt. Entsprechend kann die dreidimensionale
Referenzabbildung in der Gestalt einer digitalen Bilddatei vorliegen.
[0014] Die dreidimensionale Abbildung wird auf der Basis des Durchleuchtbildes erzeugt.
Hierbei kann das Durchleuchtbild mittels eines Bilddetektors, beispielsweise mittels
einer digitalen Bildkamera, aufgenommen werden.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform wird die Referenzabbildung mit der dreidimensionalen
Abbildung bereichsweise verglichen, um Störstellen innerhalb des Dokumentenkörpers
zu erfassen. Auf diese Weise kann die Überprüfung auf Bereiche konzentriert werden,
welche erfahrungsgemäß manipulationsverdächtig sind. Derartige Bereiche können beispielsweise
unterhalb eines Personenbildes angeordnet sein.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform wird im Schritt des Vergleichens anhand der dreidimensionalen
Abbildung eine zweidimensionale Ebene innerhalb des Dokumentenkörpers bestimmt, insbesondere
mittels einer Projektion, wobei die zweidimensionale Ebene mit einer zweidimensionalen
Referenzebene der Referenzabbildung verglichen wird, um Störstellen innerhalb des
Dokumentenkörpers zu erfassen. In diesem Falle kann die Referenzabbildung eine oder
mehrere zweidimensionale Referenzebenen bereitstellen, welche mit der zweidimensionalen
Ebene, beispielsweise mit der zweidimensionalen Projektionsebene, verglichen werden
können. Die zweidimensionale Ebene kann ebenfalls in der Gestalt von digitalen Daten
vorliegen.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform stammt das Durchleuchtlicht aus einem Wellenlängenbereich,
bei dem der Dokumentenkörper zumindest teilweise lichttransparent ist, insbesondere
aus einem Infrarot-Wellenlängenbereich oder aus einem Ultraviolett-Wellenlängenbereich.
Der Infrarot-Wellenlängenbereich kann beispielsweise bei 900 nm liegen, während der
Ultraviolett-Wellenlängenbereich bei beispielsweise 335 nm liegen kann.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform wird das Durchleuchtlicht mittels eines Lasers, insbesondere
eines Infrarotlaser oder eines Ultraviolettlasers, erzeugt. Zur dreidimensionalen
Rekonstruktion kann hierbei beispielsweise auf die Laser-Triangulation zurückgegriffen
werden, um die dreidimensionale Abbildung zu erhalten. Hierbei kann der Laser den
Dokumentenkörper beispielsweise zeilenförmig abtasten, um die dreidimensionale Rekonstruktion
auf der Basis des Durchleuchtbildes zu ermöglichen.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform wird das Durchleuchtbild mittels eines Lichtdetektors
oder mittels zwei versetzt zueinander angeordneter Lichtdetektoren erfasst. Die Lichtquellen
können beispielsweise ausgebildet sein, Licht in den vorgenannten Wellenlängenbereichen
auszustrahlen. Die Lichtquellen sind versetzt zueinander angeordnet, um auf diese
Weise eine dreidimensionale Rekonstruktion des Dokumentenkörpers zu ermöglichen. Hierbei
kann beispielsweise auf ein dreidimensionales Gradientenverfahren bzw. auf das 3D-Vision-Verfahren
zurückgegriffen werden.
[0020] Die innerhalb des Dokumentenkörpers vorhandenen Störstellen können beispielsweise
lichtabsorbierend oder lichtstreuend sein, wodurch sie in der dreidimensionalen Abbildung,
welche eine dreidimensionale Rekonstruktion des Dokumentenkartenkörpers ist, sichtbar
gemacht werden können.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Dokumentenprüfgerät zur Überprüfung
der Echtheit eines Identifikationsdokumentes, das einen Dokumentenkörper aufweist,
mit einer Durchlichtquelle zum Durchleuchten des Dokumentenkörpers mit einem Durchleuchtlicht,
einer Lichtdetektionseinrichtung zum Erfassen des Durchleuchtlichts, um ein Durchleuchtbild
des Dokumentenkörpers zu erhalten, und einer Prozessoreinrichtung, welche ausgebildet
ist, eine dreidimensionale Abbildung des Dokumentenkörpers aus dem Durchleuchtbild
zu erzeugen und die dreidimensionale Abbildung des Dokumentenkörpers mit einer Referenzabbildung
zu vergleichen, um die Echtheit des Identifikationsdokumentes zu überprüfen.
[0022] Das Dokumentenprüfgerät ist beispielsweise eingerichtet, das Verfahren zum Überprüfen
der Echtheit eines Identifikationsdokumentes auszuführen.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Durchlichtquelle einen Laser oder eine Infrarot-Lichtquelle
oder eine Ultraviolett-Lichtquelle.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Lichtdetektionseinrichtung einen Lichtdetektor,
insbesondere eine Bildkamera, oder zumindest zwei versetzt zueinander angeordnete
Lichtdetektoren, insbesondere Bildkameras. Der Lichtdetektor kann beispielsweise ein
Lichtsensor oder eine digitale Bildkamera sein.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform ist die Prozessoreinrichtung ausgebildet, die dreidimensionale
Abbildung aus dem Durchleuchtbild mittels einer Laser-Triangulation oder eines 3D-Vision-Verfahrens
zu erzeugen.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform ist die Prozessoreinrichtung ausgebildet, anhand der
dreidimensionalen Abbildung eine zweidimensionale Ebene innerhalb des Dokumentenkörpers
zu bestimmen, insbesondere mittels einer Projektion, und die zweidimensionale Ebene
mit einer zweidimensionalen Referenzebene der Referenzabbildung zu vergleichen, um
Störstellen innerhalb des Dokumentenkörpers zu erfassen.
[0027] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogramm mit einem
Programmcode zum Durchführen des Verfahrens zum Überprüfen der Echtheit eines Identifikationsdokumentes,
wenn der Programmcode auf einem Computer oder auf dem Dokumentenprüfgerät ausgeführt
wird.
[0028] Weitere Ausführungsbeispiele werden Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Bild eines Dokumentenprüfgerätes gemäß einer Ausführungsform;
- Fig. 2
- ein schematisches Bild eines Dokumentenprüfgerätes gemäß einer Ausführungsform;
- Fig. 3
- ein schematisches Bild eines Dokumentenprüfgerätes gemäß einer Ausführungsform; und
- Fig. 4
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Überprüfen der Echtheit eines Identifikationsdokumentes
gemäß einer Ausführungsform.
[0029] Fig. 1 zeigt ein schematisches Bild eines Dokumentenprüfgerätes 100 zur Überprüfung
der Echtheit eines Identifikationsdokumentes, das einen Dokumentenkörper aufweist.
Das Dokumentenprüfgerät 100 umfasst eine transparente Dokumentenauflage 101, auf welche
das Identifikationsdokument auflegbar ist. Ferner umfasst das Dokumentenprüfgerät
eine Durchlichtquelle 103, welche unterhalb der transparenten Dokumentenauflage 101
angeordnet ist und ausgebildet ist, ein Durchlicht in Richtung der transparenten Dokumentenauflage
101 auszusenden, um den Dokumentenkörper des Identifikationsdokumentes zu durchleuchten.
[0030] Zur Erfassung des Durchleuchtlichts, d.h. des durch den Dokumentenkörper hindurchtretenden
Lichts, ist eine Lichtdetektionseinrichtung 105 vorgesehen, welche ein Durchleuchtbild
des Dokumentenkörpers aufnimmt.
[0031] Das Dokumentenprüfgerät 100 umfasst ferner eine Prozessoreinrichtung 107, welche
ausgebildet ist, eine dreidimensionale Abbildung des Dokumentenkörpers aus dem Durchleuchtbild
zu erzeugen und die dreidimensionale Abbildung des Dokumentenkörpers mit einer Referenzabbildung,
beispielsweise mit einer dreidimensionalen Referenzabbildung, zu vergleichen, um die
Echtheit des Identifikationsdokumentes zu überprüfen.
[0032] Die Durchlichtquelle 103 kann beispielsweise ein Laser oder eine Infrarot-Lichtquelle
mit einer Wellenlänge von beispielsweise 900 nm oder eine Ultraviolett-Lichtquelle
mit einer Wellenlänge von beispielsweise 365 nm sein.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Lichtdetektionseinrichtung 105 einen Lichtdetektor,
beispielsweise eine digitale Bildkamera. Damit der Dokumentenkörper dennoch vollständig
durchleuchtet werden kann, kann die Dokumentenauflage 101 seitlich bewegbar sein,
um das Identifikationsdokument an der Lichtdetektionseinrichtung 105 vorbeizuführen,
wodurch unterschiedliche Bereiche des Dokumentenkörpers durchleuchtet und erfasst
werden können.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Lichtdetektionseinrichtung 105 zwei
versetzt zueinander angeordnete Lichtdetektoren, beispielsweise digitale Bildkameras,
umfassen. In diesem Falle können die Lichtdetektoren Licht aus unterschiedlichen Richtungen
aufnehmen und so den Dokumentenkörper erfassen. Hierbei kann die Dokumentenauflage
101 stationär sein. Die Dokumentenauflage 101 kann jedoch auch in diesem Falle verfahrbar
sein.
[0035] Die Lichtdetektionseinrichtung 105 ist ausgebildet, das Durchleuchtbild gemäß einer
Ausführungsform in Form von digitalen Bilddaten an die Prozessoreinrichtung 107 zu
übergeben. Die Prozessoreinrichtung 107 ist ausgebildet, auf der Basis des Durchleuchtbildes
den Dokumentenkörper dreidimensional zu rekonstruieren, d.h. eine dreidimensionale
Abbildung des Dokumentenkörpers zu erzeugen. Hierbei kann die Prozessoreinrichtung
107 ausgebildet sein, ein Gradientenverfahren, wie beispielsweise das 3D-Vision-Verfahren,
oder eine (Laser-)Triangulation durchzuführen.
[0036] Fig. 2 zeigt ein schematisches Bild eines Dokumentenprüfgerätes, bei dem die Lichtdetektionseinrichtung
105 zwei zueinander versetzt angeordnete Lichtdetektoren 201 und 203 umfasst. Die
Lichtdetektoren 201 und 203 können beispielsweise digitale Bildkameras sein.
[0037] Die durch die Prozessoreinrichtung 107 erzeugte bzw. errechnete dreidimensionale
Abbildung des Dokumentenkörpers wird mit einer Referenzabbildung verglichen, um etwaige
Störstellen oder Störungen innerhalb des Dokumentenkörpers zu detektieren. Die Störungen
bzw. Störstellen können beispielsweise durch lichtabsorbierende bzw. lichtstreuende
Bereiche innerhalb des Dokumentenkörpers gebildet sein, welche auf einen oder mehrere
Manipulationsversuche zurückzuführen sind. Gemäß einer Ausführungsform ist die Referenzabbildung
in einer Datenbank 205 abgelegt, welche über ein Kommunikationsnetzwerk erreichbar
ist. Hierzu kann das Dokumentenprüfgerät 100 eine in Fig. 1 nicht dargestellte Kommunikationsschnittstelle
aufweisen, um über das Kommunikationsnetzwerk, beispielsweise über Internet, auf die
entfernte Datenbank 205 zuzugreifen.
[0038] In dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein Identifikationsdokument
207, das auf einer in Fig. 2 nicht dargestellten Dokumentenauflage angeordnet ist,
rückseitig mittels der Durchlichtquelle 103 durchstrahlt (Backlight). Hierzu kann
die Durchlichtquelle 103 ein Infrarotlicht erzeugen und dieses in Richtung des Identifikationsdokumentes
207 ausstrahlen, um dessen Dokumentenkörper zu durchleuchten. Die versetzt zueinander
angeordneten Lichtdetektoren 201 und 203 erfassen das durch den Dokumentenkörper hindurchtretende
Licht aus zwei verschiedenen Richtungen, um das Durchleuchtbild zu erhalten, das mittels
der Prozessoreinrichtung 107 ausgewertet wird. Hierbei kann die Prozessoreinrichtung
107 beispielsweise auf ein dreidimensionales Gradientenverfahren wie das 3D-Vision-Verfahren
zurückgreifen, um den Dokumentenkörper dreidimensional zu rekonstruieren und somit
die dreidimensionale Abbildung des Dokumentenkörpers zu erhalten. Die dreidimensionale
Abbildung wird mit der Referenzabbildung verglichen, um die Echtheit des Identifikationsdokumentes
207 zu überprüfen. Hierbei kann das Ergebnis der Überprüfung beispielsweise über ein
Kommunikationsnetzwerk an eine Anwendung übermittelt werden, welche das Ergebnis der
Echtheitsüberprüfung benötigen kann. Eine beispielhafte Anwendung kann beispielsweise
bei einer Grenzkontrolle ausgeführt werden.
[0039] Fig. 3 zeigt ein schematisches Bild eines Dokumentenprüfgerätes gemäß einer Ausführungsform.
Hierbei umfasst die Durchlichtquelle 103 einen Laser 301. Die Lichtdetektionseinrichtung
105 umfasst gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel einen einzigen Lichtdetektor
303, welcher beispielsweise eine digitale Bildkamera sein kann.
[0040] Damit der Dokumentenkörper des Identifikationsdokumentes 207 beispielsweise entweder
bereichsweise oder insgesamt durchleuchtet werden kann, wird das Identifikationsdokument
207 beispielsweise in die in Fig. 3 mittels eines Pfeiles angedeutete Richtung mit
einer Geschwindigkeit v relativ zu dem Laser 301 sowie relativ zu dem Lichtdetektor
303 bewegt. Hierzu kann die in Fig. 3 nicht dargestellte Dokumentenauflage bewegbar
bzw. verfahrbar sein. Der Laser 301 durchleuchtet das Identifikationsdokument 207
mit seinem Dokumentenkörper mittels eines Laserlichts, das beispielsweise in einer
Linie projiziert wird. Das Laserlicht kann jedoch andere Anordnungen projizieren,
wie beispielsweise Punkte, Kreuze, Wellen und dergleichen. Auf diese Weise wird ermöglicht,
die dreidimensionale Information zur Erzeugung der dreidimensionalen Abbildung des
Dokumentenkörpers mit einem einzigen Lichtdetektor 303 zu erzeugen.
[0041] Zur Erzeugung der dreidimensionalen Abbildung kann die Prozessoreinrichtung 107 beispielsweise
die Lasertriangulation durchführen. Weitere Prozessschritte können, wie im Zusammenhang
mit den in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben, durchgeführt
werden.
[0042] Das Dokumentenprüfgerät kann gemäß den in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsformen
ausgebildet sein, das in Fig. 4 dargestellte Verfahren zur Überprüfung der Echtheit
eines Identifikationsdokumentes auszuführen. Das Verfahren umfasst das Durchleuchten
401 des Dokumentenkörpers mit einem Durchleuchtlicht, um ein Durchleuchtbild des Dokumentenkörpers
zu erhalten, das Erzeugen 403 einer dreidimensionalen Abbildung des Dokumentenkörpers
aus dem Durchleuchtbild und das Vergleichen 405 der dreidimensionalen Abbildung des
Dokumentenkörpers mit einer Referenzabbildung, um die Echtheit des Identifikationsdokumentes
zu überprüfen.
[0043] Weitere Verfahrensschritte können, wie vorstehend im Zusammenhang mit den in den
Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben, ausgeführt werden.
[0044] Ein Vorteil des vorstehend beschriebenen Konzeptes besteht darin, dass strukturelle
Manipulationen an einem Identifikationsdokument, welche beispielsweise die räumlichen
Positionen innerhalb des Dokumentenkörpers variieren, erkannt werden können. Darüber
hinaus können nicht zu erwartende Störungen im Umfeld von Komponenten des Dokumentenkörpers,
welche beispielsweise lichtabsorbierend sind, erkannt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0045]
- 100
- Dokumentenprüfgerät
- 101
- Dokumentenauflage
- 103
- Durchlichtquelle
- 105
- Lichtdetektionseinrichtung
- 107
- Prozessoreinrichtung
- 201
- Lichtdetektor
- 203
- Lichtdetektor
- 205
- Datenbank
- 207
- Identifikationsdokument
- 301
- Laser
- 303
- Lichtdetektor
- 401
- Durchleuchten eines Dokumentenkörpers
- 403
- Erzeugen einer dreidimensionalen Abbildung
- 405
- Vergleichen der dreidimensionalen Abbildung des Dokumentenkörpers
1. Verfahren zum Überprüfen der Echtheit eines Identifikationsdokumentes (207), das einen
Dokumentenkörper aufweist, mit:
Durchleuchten (401) des Dokumentenkörpers mit einem Durchleuchtlicht, um ein Durchleuchtbild
des Dokumentenkörpers zu erhalten;
Erzeugen (403) einer dreidimensionalen Abbildung des Dokumentenkörpers aus dem Durchleuchtbild;
und
Vergleichen (405) der dreidimensionalen Abbildung des Dokumentenkörpers mit einer
Referenzabbildung, um die Echtheit des Identifikationsdokumentes (207) zu überprüfen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die dreidimensionale Abbildung aus dem Durchleuchtbild
mittels eines dreidimensionalen Rekonstruktionsverfahrens, insbesondere mittels der
Laser-Triangulation oder des 3D-Vision-Verfahrens, erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem im Schritt des Vergleichens (405) die Referenzabbildung
über ein Kommunikationsnetzwerk aus einer Datenbank (205) ausgelesen wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Referenzabbildung und
die dreidimensionale Abbildung digital sind.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Referenzabbildung mit
der dreidimensionalen Abbildung bereichsweise verglichen wird, um Störstellen innerhalb
des Dokumentenkörpers zu erfassen.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem im Schritt des Vergleichens
(405) anhand der dreidimensionalen Abbildung eine zweidimensionale Ebene innerhalb
des Dokumentenkörpers bestimmt wird, insbesondere mittels einer Projektion bestimmt
wird, wobei die zweidimensionale Ebene mit einer zweidimensionalen Referenzebene der
Referenzabbildung verglichen wird, um Störstellen innerhalb des Dokumentenkörpers
zu erfassen.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das Durchleuchtlicht aus
einem Wellenlängenbereich stammt, bei dem der Dokumentenkörper zumindest teilweise
lichttransparent ist, insbesondere aus einem Infrarot-Wellenlängenbereich oder aus
einem Ultraviolett-Wellenlängenbereich.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das Durchleuchtlicht mittels
eines Lasers (301), insbesondere eines Infrarotlaser oder eines Ultraviolettlasers,
erzeugt wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das Durchleuchtbild mittels
eines Lichtdetektors (303) oder mittels zwei versetzt zueinander angeordneter Lichtdetektoren
(201, 203) erfasst wird.
10. Dokumentenprüfgerät (100) zur Überprüfung der Echtheit eines Identifikationsdokumentes
(207), das einen Dokumentenkörper aufweist, mit:
einer Durchlichtquelle (103) zum Durchleuchten des Dokumentenkörpers mit einem Durchleuchtlicht;
einer Lichtdetektionseinrichtung (105) zum Erfassen des Durchleuchtlichts, um ein
Durchleuchtbild des Dokumentenkörpers zu erhalten; und
einer Prozessoreinrichtung (107), welche ausgebildet ist, eine dreidimensionale Abbildung
des Dokumentenkörpers aus dem Durchleuchtbild zu erzeugen, und die dreidimensionale
Abbildung des Dokumentenkörpers mit einer Referenzabbildung zu vergleichen, um die
Echtheit des Identifikationsdokumentes (207) zu überprüfen.
11. Dokumentenprüfgerät (100) nach Anspruch 10, bei dem die Durchlichtquelle (103) einen
Laser (301) oder eine Infrarot-Lichtquelle oder eine Ultraviolett-Lichtquelle umfasst.
12. Dokumentenprüfgerät (100) nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Lichtdetektionseinrichtung
(105) einen Lichtdetektor (303), insbesondere eine Bildkamera, oder zumindest zwei
versetzt zueinander angeordnete Lichtdetektoren (201, 203), insbesondere Bildkameras,
umfasst.
13. Dokumentenprüfgerät (100) nach Anspruch 10, 11 oder 12, bei dem die Prozessoreinrichtung
(107) ausgebildet ist, die dreidimensionale Abbildung aus dem Durchleuchtbild mittels
einer Laser-Triangulation oder eines 3D-Vision-Verfahrens zu erzeugen.
14. Dokumentenprüfgerät (100) nach Anspruch 10, 11, 12 oder 13, bei dem die Prozessoreinrichtung
(107) ausgebildet ist, anhand der dreidimensionalen Abbildung eine zweidimensionale
Ebene innerhalb des Dokumentenkörpers zu bestimmen, insbesondere mittels einer Projektion
zu bestimmen, und die zweidimensionale Ebene mit einer zweidimensionalen Referenzebene
der Referenzabbildung zu vergleichen, um Störstellen innerhalb des Dokumentenkörpers
zu erfassen.
15. Computerprogramm mit einem Programmcode zum Ausführen des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, wenn der Programmcode auf einem Computer ausgeführt wird.