[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Ansprüche an Sitzmöbel, insbesondere im Bereich der Arbeitsmöbel sind in der
Vergangenheit stetig angestiegen. Insbesondere Komfortansprüche in Kombination mit
ergonomischen Aspekten stehen in einer Vielzahl von Ausführungen im Vordergrund. Rückenschonendes
Sitzen ist dabei ebenso wichtig, wie ein flexibles und kompaktes Sitzmöbel bereit
zu stellen, welches einen stabilen Stand aufweist und eine hohe Flexibilität bei der
Einstellung von Komfortparametern bietet.
[0003] Aus der
DE 1 032 492 B ist ein Arbeitsstuhl mit einem fahrbaren, dreibeinigen Fußgestell und einem höhenverstellbaren
Sattelsitz bekannt.
[0004] Ausgehend von diesen Anforderungen hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein
kompaktes Sitzmöbel mit hoher Komfortflexibilität bereit zu stellen, welches die Anforderungen
der Benutzer in hohem Maße erfüllt.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sowie zweckmäßige Ausgestaltungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Die Erfindung betrifft Sitzmöbel mit einer sattelförmigen Sitzfläche, wobei die Sitzfläche
auf einer Sattelstütze angeordnet ist. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Sitzfläche zwischen einem vorderen Sattelholm an einer vorderen Holmstütze und
einem hinteren Sattelholm an einer hinteren Holmstütze aufgespannt wird. Für den Benutzer
stellt eine Sattelfläche eine anatomisch bequeme Art zu Sitzen dar. In der vorliegenden
Ausführung des Sitzmöbels ist die Fläche gegenüber einem herkömmlichen Sattel, beispielsweise
eines Stehsitzes oder eines Fahrrads derart größer ausgebildet, dass der gesamte Gesäßbereich
unterstütz wird. Die unangenehme Bildung einer "Sitzmulde" wird dadurch vermieden.
Darüber hinaus ist auch eine Position in der gesunden S-Form des Rückens erzielbar,
da ein bewegtes Sitzen, wie auf einem Sitzball erfolgen kann.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Sitzfläche als Minimalfläche durch eine
Bespannung gebildet, welche zwischen den Sattelholmen aufgespannt wird. Auf diese
Weise wird die Anpassung an die Gesäßanatomie weiter verbessert und der Sitzkomfort
erhöht. Minimalflächen stellen stets eine optimale Gleichmäßigkeit des Flächenverlaufs
bei Vermeidung von Kantenstellen dar.
[0008] Die Erfindung sieht weiterhin vor, die Bespannung, durch welche die Sitzfläche gebildet
ist, mit dem vorderen Sattelholm zwischen einem ersten Ende des vorderen Sattelholms
und einem zweiten Ende des vorderen Sattelholms insbesondere durchgehend und ununterbrochen
mit dem vorderen Sattelholm entlang eines ersten Befestigungsbereichs zu verbinden
und weiterhin die Bespannung, durch welche die Sitzfläche gebildet ist, mit dem hinteren
Sattelholm zwischen einem ersten Ende des hinteren Sattelholms und einem zweiten Ende
des hinteren Sattelholms durchgehend und ununterbrochen mit dem hinteren Sattelholm
entlang eines zweiten Befestigungsbereichs zu verbinden. Hierdurch wird eine optimale
Anbindung der Sitzfläche bzw. der die Sitzfläche bildenden Bespannung an den vorderen
und den hinteren Sattelholm erreicht, so dass es möglich ist, die Sitzfläche auch
aus hochflexiblen und/oder dünnen Materialien wie Geweben oder Folien auszuführen,
da diese im Bereich der Sattelholme unterbrechungsfrei gehalten werden. Hierdurch
ist es insbesondere möglich, die Zugspannung, welche für die Tragfähigkeit von dünnen
Bespannungen einen wesentlichen Faktor darstellt, gleichmäßig auf die Bespannung zu
übertragen und ein durch Spannungsspitzen begünstigtes Einreißen der Bespannung zu
vermeiden. Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, die Bespannung an den Sattelholmen einzuklemmen
und ggf. zusätzlich mit diesen zu verkleben und/oder zu verschweißen oder die Bespannung
um den vorderen Sattelholm und/oder um den hinteren Sattelholm umzuschlagen und ggf.
zusätzlich mit diesem zu verkleben und/oder zu verschweißen.
[0009] Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Sitzfläche an den
Sattelholmen fest und zwischen den Sattelholmen, insbesondere an Verbindungskanten
9 flexibel ausgebildet ist. Hierbei liegen die Verbindungskanten in einem umlaufenden
Randbereich der Sitzfläche dort, wo die Sitzfläche zwischen dem vorderen Sattelholm
und dem hinteren Sattelholm verläuft. Hierdurch ist eine optimale Verbindung mit den
Sattelholmen möglich. Im Sitzbetrieb des erfindungsgemäßen Sitzmöbels werden die Beine
des Sitzenden meist an den Seitenkanten bzw. Verbindungskanten der Sitzfläche anliegen.
Durch die flexible Ausgestaltung entstehen dabei keine Druckstellen.
[0010] Eine weitere Ausführung des Sitzmöbels nach der Erfindung ist, dass die Sitzfläche
zwischen den Sattelholmen frei tragend aufgespannt ist. Die Vermeidung von Stützkonstruktionen
unter der Sitzfläche verbessert weiterhin den Sitzkomfort, da keine Druckstellen entstehen
können und sich die Sitzfläche vollständig flexibel anpasst.
[0011] Das erfindungsgemäße Sitzmöbel ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche
durch ein Gitternetzgewebe aufgespannt ist, welches eine gute Belüftung erlaubt und
insbesondere im Sommer ein angenehmes Sitzen ermöglicht. Hierdurch weist die Bespannung
atmungsaktive Eigenschaften auf, so dass vom Körper des Nutzers abgegebene Körperwärme
optimal durch die Bespannung hindurch abgeführt werden kann. Weiterhin lässt sich
ein Gitternetzgewebe durch die eingesetzte Webtechnik und/oder durch die Eigenschaften
des Webfadens optimal auf die Anforderungen auslegen.
[0012] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, sowohl den ersten Befestigungsbereich einem kurvenförmigen,
konvexen Verlauf des vorderen Sattelholms folgen zu lassen, wobei der erste Befestigungsbereich
eine erste Länge aufweist, als auch den zweiten Befestigungsbereich einem kurvenförmigen,
konvexen Verlauf des hinteren Sattelholms folgen zu lassen, wobei der zweite Befestigungsbereich
eine zweite Länge L6 aufweist. Durch die zwei konvex verlaufenden Sattelholme wird
die zwischen den Sattelholmen aufgespannte Sattelfläche als zu einem Gesäß des Nutzers
hin konvex gewölbte Sattelfläche geformt und nimmt eine einem Reitsattel ähnliche,
ergonomisch günstige Form an.
[0013] Bezüglich der Bespannung sieht die Erfindung vor, diese mit einer Dicke von maximal
3 mm und insbesondere mit einer Dicke von maximal 2 mm auszuführen. Derartige Bespannungen
sind in unterschiedlichsten Ausführungen kostengünstig verfügbar und insbesondere
lässt sich mit derartigen Bespannungen eine atmungsaktive Ausführung einfach realisieren.
Durch eine derartige Bemessung der Bespannung wird die erforderliche Flexibilität
der Bespannung auf einfache Weise gewährleistet, so dass die Bespannung ohne Schwierigkeiten
der Biegung des vorderen bzw. hinteren Sattelholms folgen kann.
[0014] In einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der vordere
Sattelholm an der vorderen Holmstütze und der hinteren Sattelholm an der hinteren
Holmstütze relativ zueinander verschiebbar, insbesondere über eine Spannvorrichtung
im Abstand veränderbar ausgebildet sind. Sofern die Spannvorrichtung eine Spindel
und ein Handrad umfasst, ist es durch eine Drehung der Spindel an ihrem Handrad nun
möglich, einen Abstand zwischen den beiden Holmstützabschnitten zu vergrößern und
so die Bespannung zu spannen oder zu verkleinern und so eine Spannung der Bespannung
zu verringern. Die Spannung und damit die Härte der Sitzfläche ist dadurch einstellbar,
so dass diese an die individuellen Komfortansprüche und Personenparameter, wie beispielsweise
das Körpergewicht und die Sitzposition anpassbar ist.
[0015] Eine überdies zweckmäßige Ausgestaltung des Sitzmöbels ist dadurch gekennzeichnet,
dass der vordere Sattelholm und der hintere Sattelholm an ihren Holmenden je eine
Schneckenwindung aufweisen, in welche die Sitzfläche eingespannt, insbesondere eingewickelt
ist, wobei zwischen den Sattelholmen die Sitzfläche in ihrem Randbereich vorzugsweise
um eine Bespannungsführung gewickelt geführt ist. Das "Einwickeln" der Bespannung,
welche die Sitzfläche bildet, stellt eine stabile, gegen Einreißen gesicherte Kante
bereit, ohne dass zusätzliche Kantenverstärkungen eingebracht werden müssen, welche
beispielsweise die Flexibilität verringern. Es ist denkbar, ein Flachmaterial einzuschlagen,
welches eine gewisse Führung und Formstabilität für den gewickelten Bereich bereitstellt.
An den Holmenden stellt die Schneckenwindung eine vorteilhafte und belastungsgünstige
Führung für das Material, welches die Sitzfläche ausbildet, dar, da Kanten vermieden
werden. Auf diese Weise ist eine hohe Materialspannung zu realisieren, ohne dass besondere
Verstärkungen vorgenommen werden müssen.
[0016] Allgemein stellt insbesondere die Verwendung von punktelastischem Gittergewebe als
Bespannungsmaterial eine vorteilhafte Ausführung für die Sitzfläche bereit, welche
hohen Komfort bei gleichzeitig gegebener vorteilhafter Stabilität bietet, wenn beispielsweise
Punktbelastungen durch Inhalte von Gesäßtaschen (z. B. einen Schlüsselbund) erfolgen.
[0017] Eine zweckmäßige Ausführung des Sitzmöbel ist, dass die Sattelstütze an einem Rollgestell
angeordnet ist, wobei das Rollgestell insbesondere einen Frontausleger mit einer Frontrolle
und zwei Rückausleger mit Rückrollen aufweist und der Winkel α1 zwischen Frontausleger
und Rückausleger insbesondere größer 120° ausgebildet ist. Die Anordnung der Sattelstütze
und einer Sitzeinheit, welche die Sitzfläche, die Sattelholme und die Holmstützen
umfasst, an dem Rollgestell gibt dem Sitzmöbel die Möglichkeit, als mobiler Arbeitsplatz
für Projektbesprechungen und Teamarbeit eingesetzt zu werden, oder an einem Schreibtisch
eine hohe Bewegungsfreiheit zu bieten. Darüber hinaus kann die Sattelstütze als Teleskopstütze
ausgebildet werden, welche eine Höhenverstellung der Sitzeinheit gegenüber einem Untergrund
ermöglicht. Es ist insbesondere auch eine Teleskopstütze vorgesehen, welche sogar
eine Verstellung vom Sitzmöbel zum Steh-Sitzmöbel erlaubt. Die Möglichkeit, die Frontrolle
und/oder eine oder beide Rückrollen als feststellbarer Rollen auszugestalten, bietet
darüber hinaus einen verbesserten Einsatzzweck als Steh-Sitzmöbel.
[0018] Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche
an einem vorderen Abschnitt durch den vorderen Sattelholm in einer Höhe h4 und einer
Breite b4 und an einem hinteren Abschnitt durch den hinteren Sattelholm in einer Höhe
h6 und einer Breite b6 definiert wird, wobei vorzugsweise h4 > h6 und b6 > b4 gegeben
ist. Die Breiten der Sattelholme werden waagrecht im Raum und im rechten Winkel zu
einer durch die vordere Holmstütze definierten waagrecht im Raum liegenden Längsachse
L1 des Sitzmöbels gemessen. Durch eine Einhaltung der genannten Abmessungsverhältnisse
erhält die Sitzfläche eine dreidimensionale Form, welche die grundsätzlichen anatomischen
Anforderungen erfüllt. Grundsätzlich weist ein höchster Punkt HP4 des vorderen Sattelholms
gegenüber einem höchsten Punkt HP6 des hinteren Sattelholms einen vertikal im Raum
gemessenen Höhenunterschied H46 auf, wobei der höchste Punkt HP4 des vorderen Sattelholms
höher liegt als der höchste Punkt HP6 des hinteren Sattelholms. Die entsprechende
Sattelgeometrie, bei welcher eine vorteilhafte Form der Sitzfläche entsteht, fördert
das Wohlbefinden und ermöglicht ein anhaltendes ermüdungsfreies Sitzen auf dem Sitzmöbel.
Die Körperhaltung und Körperlage wird dabei bevorzugt in Form einer Lordose, im Sinne
einer nach vorne geneigten Krümmung bzw. S-Form gebracht, um ein gesundes Sitzen zu
ermöglichen.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausführung des Sitzmöbels ist, dass der Verlauf der Holmstützen
in vertikaler Projektion im Wesentlichen dem Verlauf der Ausleger entspricht. Durch
die Nachempfindung des Verlaufs der Holmstützen an den Verlauf des Rollgestells und
im Wesentlichen den Verlauf der Sattelform der Sitzfläche wird eine hohe Positionsstabilität
gewährleistet, da die Stützen und Ausleger entlang der Kippachsen der Sitzfläche stützen.
[0020] Weiterhin ist es vorgesehen, durch die vordere Holmstütze und durch die hintere Holmstütze
einen Träger zu bilden, hierbei umfasst ein Sattel den Träger, den vorderen Sattelholm,
den hinteren Sattelholm und die als Bespannung ausgebildete Sitzfläche, wobei der
vordere Sattelholm an einem vorderen Ende des Trägers angeordnet ist, wobei der hintere
Sattelholm an hinteren Enden des Trägers angeordnet ist, wobei der vordere Sattelholm
und der hintere Sattelholm derart voneinander beabstandet sind, dass sich diese berührungsfrei
gegenüber liegen, wobei die Bespannung derart an den sich gegenüber liegenden Sattelholmen
befestigt ist, dass die Bespannung unter Zugspannung stehend die Sitzfläche bildet,
wobei die Sitzfläche zu einem Gesäß eines Nutzers hin konvex gewölbt ist, wobei die
Bespannung elastische dehnbar ist und derart ausgebildet und gespannt ist, dass diese
geeignet ist, unter elastischer Verformung als Sitzfläche den Nutzer zu tragen. Ein
derart ausgebildetes Sitzmöbel weist einen hohen Komfort auf und ist flexibel im Einsatz.
[0021] Schließlich ist es vorgesehen, entweder die Länge des ersten Befestigungsbereichs
gleich der Länge des zweiten Befestigungsbereichs auszuführen und die Bespannung,
durch welche die Sitzfläche gebildet ist, in einem Zustand, in welchem diese auf einer
ebenen Fläche plan aufliegt, in der Form eines Rechtecks zu gestalten, um hierdurch
eine Sitzfläche bzw. Bespannung zu schaffen, welche an beiden Tragholmen mit vergleichbarer
Vorspannung befestigbar ist.
[0022] Alternativ ist es vorgesehen, die Länge des ersten Befestigungsbereichs größer als
die die Länge des zweiten Befestigungsbereichs mit maximal dem 1,5-fachen der Länge
des zweiten Befestigungsbereichs zu bemessen und die Sitzfläche in einem Zustand,
in welchem diese auf einer ebenen Fläche plan aufliegt in der Form eines Rechtecks
oder eines Trapezes zu gestalten, um hierdurch spezielle Sitzformen zu schaffen, bei
welchen die Länge des Befestigungsbereichs des vorderen Sattelholms länger ist als
die Länge des Befestigungsbereichs des hinteren Sattelholms. Alternativ ist es weiterhin
vorgesehen, die Länge des zweiten Befestigungsbereichs größer als die die Länge des
ersten Befestigungsbereichs mit maximal dem 1,5-fachen der Länge des ersten Befestigungsbereichs
zu bemessen und die Sitzfläche in einem Zustand, in welchem diese auf einer ebenen
Fläche plan aufliegt in der Form eines Rechtecks oder eines Trapezes zu gestalten,
um hierdurch spezielle Sitzformen zu schaffen, bei welchen die Länge des Befestigungsbereichs
des vorderen Sattelholms kürzer ist als die Länge des Befestigungsbereichs des hinteren
Sattelholms.
[0023] Schließlich sieht die Erfindung eine Einstellbarkeit einer Vorspannung der Bespannung
vor, um ein Ausmaß der elastischen Verformung der Bespannung an das individuelle Empfinden
eines Nutzers einzustellen und/oder um eine Anpassung an das jeweilige Gewicht eines
Nutzes vorzunehmen. Weiterhin ist es hierdurch möglich, einen Nachlassen der Spannung
durch Materialalterung und/oder einem Nachlassen oder Ansteigen der Spannung durch
Temperaturänderung entgegen zu wirken und mit minimalem Aufwand den gewünschten Spannungszustand
herzustellen.
[0024] Die Erfindung wird nunmehr anhand der Figuren 1 bis 14 näher erläutert. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfasst
vielmehr all diejenigen Ausführungen, welche vom erfindungsgemäßen Gedanken, insbesondere
vom Wortsinn der Ansprüche Gebrauch machen. Es zeigen dabei:
- Fig. 1:
- eine Fronansicht eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels;
- Fig. 2:
- eine Rückansicht des in der Figur 1 gezeigten Sitzmöbels;
- Fig. 3:
- eine Seitenansicht des in der Figur 1 gezeigten Sitzmöbels von rechts;
- Fig. 4:
- eine Draufsicht einer Sitzfläche des in der Figur 1 gezeigten Sitzmöbels;
- Fig. 5:
- eine perspektivische Ansicht des in der Figur 1 gezeigten Sitzmöbels;
- Fig. 6:
- eine weitere Frontansicht des in der Figur 1 gezeigten Sitzmöbels;
- Fig. 7:
- eine weitere perspektivische Ansicht des in der Figur 1gezeigten Sitzmöbels bei als
Gitternetz dargestellter Sichtfläche;
- Fig. 8:
- die Darstellung der Figur 7 ohne Sitzfläche;
- Fig. 9:
- die Darstellung der Figur 6 ohne Sitzfläche;
- Fig. 10:
- die Darstellung der Figur 3 ohne Sitzfläche;
- Fig. 11:
- eine Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Sitzmöbels mit einer Spannvorrichtung;
- Fig. 12:
- eine schematische, perspektivische Ansicht der flach ausgebreiteten Bespannung des
in den Figuren 1 bis 10 gezeigten Sitzmöbels;
- Fig. 13 und 14:
- Ausführungsvarianten zu der in der Figur 12 gezeigten Bespannung und
- Fig. 15:
- eine Darstellung von zwei weiteren Ausführungsvarianten eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels.
[0025] Die Erfindung betrifft, wie insbesondere in den Figuren 1 bis 6 gezeigt ist, ein
Sitzmöbel 1 mit einer sattelförmigen Sitzfläche 2, wobei die Sitzfläche 2 auf einer
Sattelstütze 3 angeordnet ist. Die Figur 1 zeigt das Sitzmöbel 1 in Frontansicht,
die Figur 2 zeigt das Sitzmöbel 1 in Seitenansicht von links, die Figur 3 zeigt das
Sitzmöbel 1 in Rückansicht, die Figur 4 zeigt das Sitzmöbel 1 von oben, die Figur
5 zeigt das Sitzmöbel 1 in perspektivischer Ansicht und die Figur 6 zeigt das Sitzmöbel
1 nochmals in einer Frontansicht, wobei die Frontansicht schräg von unten auf das
Sitzmöbel 1 gerichtete ist. Hierbei ist die Sitzfläche 2 zwischen einem vorderen Sattelholm
4, welcher an einer vorderen Holmstütze 5 gehalten ist, und einem hinteren Sattelholm
6, welcher an einer hinteren Holmstütze 7 gehalten ist, aufgespannt. Von der Sitzfläche
2 sind in den Figuren 1 bis 4 jeweils nur Kanten gezeigt. Zwischen den Kanten ist
die Sitzfläche 2 als transparente Fläche dargestellt, so dass auch die unter der Sitzfläche
2 liegenden bzw. von der Sitzfläche 2 verdeckten Bauteile erkennbar sind. Zur Verdeutlichung
des Verlaufs der Sitzfläche 2 bzw. der Bespannung 8 ist die Darstellung der Figur
5, in welcher das Sitzmöbel 1 in perspektivischer Ansicht gezeigt ist, in der Figur
7 nochmals derart gezeigt, dass die Sitzfläche 2 bzw. die Bespannung 8 dort schematisch
als grobes Gitter dargestellt ist, so dass an den Linien des Gitters der Verlauf der
Sitzfläche 2 im Raum erkennbar ist. Zur weiteren Verdeutlichung des Aufbaus des Sitzmöbels
1 ist dieses in den Figuren 8, 9 und 10 nochmals in perspektivischer Ansicht, in Frontansicht
und in Seitensicht gezeigt, wobei jeweils vollständig auf die Darstellung der Sitzfläche
verzichtet wurde.
[0026] Die Sitzfläche 2 bzw. die Bespannung 8 , welche die Sitzfläche 2 bildet ist an den
Sattelholmen 4 , 6 durch eine Klebeverbindung und/oder Klemmverbindung fest ausgebildet
und zwischen den Sattelholmen 4, 6 an Verbindungskanten 9a , 9b flexibel ausgebildet
ist. Hierbei liegen die Verbindungskanten 9a, 9b in einem umlaufenden Randbereich
R2 der Sitzfläche 2 dort, wo die Sitzfläche 2 zwischen dem vorderen Sattelholm 4 und
dem hinteren Sattelholm 6 verläuft. Aus der Draufsicht der 4 ist erkennbar, dass die
Verbindungskanten 9a, 9b einen geraden Verlauf aufweisen und aufeinander zu laufen.
[0027] Die Sitzfläche 2 bzw. die Bespannung 8 sind bevorzugt durch ein Gitternetzgewebe
10 gebildet, welches elastisch dehnbar ist und welches zwischen einer Oberseite 10a
und einer Unterseite 10b luftdurchlässig ist.
[0028] Wie insbesondere aus den Figuren 1 und 2 erkennbar ist, sind der vordere Sattelholm
4 an seinen Enden 4a und 4b und der hintere Sattelholm 6 an seinen Enden 6a und 6b
jeweils in Form einer Schneckenwindung 12a, 12b bzw. 12c, 12d ausgebildet. Die Sitzfläche
2 bzw. die Bespannung 8 ist zur besseren Verbindung mit den Enden 4a, 4b bzw. 6a ,
6b in diese Schneckenwindungen 12a - 12d eingewickelt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
verläuft zwischen den sich in den Randbereichen 9a, 9b der Bespannung 8 gegenüberliegenden
Enden 4a , 6a und 4b, 6b eine Bespannungsführung 13a, 13b , welche durch die Bespannung
8 eingewickelt ist. Eine solche Bespannungsführung 13a, 13b ist vorzugsweise als flexibler
Stab ausgeführt und mit der Bespannung 8 verklebt oder verschweißt oder vernäht. Gemäß
einer weiteren Ausführungsvariante ist die Bespannungsführung durch die Bespannung
selbst ausgebildet und insbesondere durch einen gewickelten und verklebten oder verschweißten
Bereich erzeugt.
[0029] Das Sitzmöbel 1 umfasst ein Rollgestell 14, welches die Sattelstütze 3 trägt. Im
Einzelnen umfasst das Rollgestell 14 einen Frontausleger 15 mit einer Frontrolle 16
und zwei Rückausleger 17a, 17b mit Rückrollen 18a , 18b. Die Winkel α1 und α2 zwischen
dem Frontausleger 15 und Rückausleger 17a bzw. 17b sind -wie aus der 4 ersichtlich
-jeweils größer als 120°.
[0030] Insbesondere aus den Figuren 5 und 10 ist ersichtlich, dass die vordere Holmstütze
5 und die hintere Holmstütze 7 einen Träger T bilden. Hierbei umfasst der Sattel S
diesen Träger T, den vorderen Sattelholm 4, den hinteren Sattelholm 6 und die als
Bespannung 8 ausgebildete Sitzfläche 2. Der vordere Sattelholm 4 ist an einem vorderen
Ende T1 des Trägers T angeordnet und der hintere Sattelholm 6 ist an hinteren Enden
T2, T3 der zweiarmigen Holmstütze 7 des Trägers T angeordnet. Hierdurch sind der vordere
Sattelholm 4 und der hintere Sattelholm 6 derart voneinander beabstandet, dass sich
diese berührungsfrei gegenüber liegen. Die Bespannung 8 ist derart an den sich gegenüber
liegenden Sattelholmen 4, 6 befestigt, dass die Bespannung 8 unter Zugspannung stehend
die Sitzfläche 2 bildet, wobei die Sitzfläche 2 zu einem Gesäß eines Nutzers hin konvex
gewölbt ist und wobei die Bespannung 8 elastisch dehnbar ist und derart ausgebildet
und gespannt ist, dass diese geeignet ist, unter elastischer Verformung als Sitzfläche
2 den Nutzer zu tragen. Der Sattel S wird von der Sattelstütze 3 getragen, welche
als höhenverstellbares Federelement ausgebildet ist und von dem Rollgestell 14 gehalten
wird. Die Sattelstütze 3 verbindet das Rollgestell 14 drehfest mit dem Sattel S, um
eine konstante Ausrichtung der Ausleger 15, 17a und 17b auf die Sattelfläche 2 zu
gewährleisten. Der Träger T des Sattels S und die Ausleger 15, 17a und 17b des Rollgestells
14 sind - in senkrechter Ansicht von oben auf das Sitzmöbel 1 betrachtet - beide in
gleicher Orientierung Y-förmig ausgebildet, wie dies aus der Figur 4 ersichtlich ist.
[0031] Die Sitzfläche 2 ist, wie in den Figuren 3 und 4 gezeigt, an einem vorderen Abschnitt
AF durch den Verlauf des vorderen Sattelholms 4 mit einer von einer parallel zu einem
Untergrund G verlaufenden Referenzebene RP aus vertikal nach oben gemessenen Höhe
h4 und einer parallel zu der Referenzebene RP gemessenen Breite b4 und an einem hinteren
Abschnitt AR durch den Verlauf des hinteren Sattelholms 6 mit einer von der Referenzebene
RP aus vertikal nach oben gemessenen Höhe h6 und einer parallel zu der Referenzebene
RP gemessenen Breite b6 definiert. Hierbei gilt für das gezeigte Sitzmöbel 1, dass
h4 > h6 und b6 > b4. Die Breiten b4, b6 der Sattelholme 4, 6 werden waagrecht im Raum
und im rechten Winkel zu einer durch die vordere Holmstütze 5 definierten waagrecht
im Raum liegenden Längsachse L1 des Sitzmöbels 1 gemessen. Durch eine Einhaltung dieser
Abmessungsverhältnisse erhält die Sitzfläche eine dreidimensionale Form, welche den
grundsätzlichen anatomischen Anforderungen entspricht. Grundsätzlich weist ein höchster
Punkt HP4 des vorderen Sattelholms 4 gegenüber einem höchsten Punkt HP6 des hinteren
Sattelholms 6 einen vertikal im Raum gemessenen Höhenunterschied H46 auf, wobei der
höchste Punkt HP4 des vorderen Sattelholms 4 höher liegt als der höchste Punkt HP6
des hinteren Sattelholms 6.
[0032] Eine für den Nutzer geeignete Wölbung der Sitzfläche 2 wird weiterhin dadurch erreicht,
dass - wie in der Figur 5 und 8 gezeigt - der vordere Sattelholm 4 stärker gekrümmt
ist als der hintere Sattelholm 6 und ein Befestigungsbereich BS4 des vorderen Sattelholms
4 eine Länge L4 aufweist, welche einer Länge L6 eines Befestigungsbereichs BS6 des
hinteren Sattelholms 6 entspricht. Hierbei wird unter einem Befestigungsbereich derjenige
Bereich des Befestigungsholms verstanden, auf welchem die Bespannung befestigt ist.
Bei dem dargestellten Sitzmöbel 1 sind die beiden Befestigungsbereiche streifenförmig
ausgebildet. Bei einer derartigen Dimensionierung der Längen L4 und L6 der Befestigungsbereich
BS4 und BS6 der Sattelholme 4 und 6 weist die Bespannung 8 , welche die Sitzfläche
2 bildet im Zuschnitt die Form eines Rechtecks auf. Hierdurch ist die als Gewebe ausgebildete
Bespannung hinsichtlich einer Versäuberung der Kanten einfach zu bearbeiten, da bei
einem Gewebe, welches in einer der Länge L4 bzw. L6 entsprechenden Breite hergestellt
ist, keine Verletzung des Gewebes im Bereich der Schussfäden durch ein Zuschneiden
erfolgt. Der rechteckförmige Zuschnitt für die Bespannung 8 weist dann die Abmessungen
L4 x L9b auf.
[0033] Insbesondere in der Figur 7 , in welcher die Bespannung 8 , welche die Sitzfläche
2 bildet, schematisch als Gitter dargestellt ist, ist erkennbar, dass die Sitzfläche
2 von einem vorderen Abschnitt AF ausgehend zu einem hinteren Abschnitt AR eine stetig
abnehmende konvexe Krümmung ausweist und weiterhin, wie aus der Figur 3 ersichtlich
ist, zu ihrem hinteren Abschnitt AR in Richtung eines Untergrunds, auf welchem das
Sitzmöbel 1 steht, abfällt. Diese Formgebung wird durch die unterschiedlich starke
Krümmung des vorderen Sattelholms 4 und des hinteren Sattelholms 6 erzwungen, wobei
der hinter Sattelholm 6 eine Sattelholmhöhe SH6 aufweist, welche weniger als die Hälfte
einer Sattelholmhöhe SH4 des vorderen Sattelholms 4 beträgt. Hierdurch erhalten die
Innenseiten der Oberschenkel eines Nutzers, welcher auf dem Sitzmöbel 1 derart sitzt,
dass er in die Pfeilrichtung x blickt, in einem knienahen Bereich zwei große Anlagefläche
CP1 und CP2, die es dem Nutzer ermöglichen, das Sitzmöbel 1 durch eine Druckausübung
mit einem Oberschenkel nach links bzw. rechts zu steuern, ohne dass der Nutzer einen
unangenehmen Druckpunkt spürt. Der hintere Sattelholm 6 ist hierbei auf den vorderen
Sattelholm 4 derart ausgerichtet, dass in der Seitenansicht der Figur 3 betrachtet
eine Unterkante K61 des hinteren Sattelholms 6 höher über dem Untergrund G liegt als
eine Unterkante K41 des vorderen Sattelholms 4 und dass in der Seitenansicht der Figur
3 betrachtet eine Oberkante K62 des hinteren Sattelholms 6 unterhalb einer Oberkante
K42 des vorderen Sattelholms liegt.
[0034] In der Figur 11 ist ausschnittsweise ein zweites Sitzmöbel 101 im Bereich einer Spannvorrichtung
150 gezeigt. Das Sitzmöbel 101 ist vergleichbar mit dem in den Figuren 1 bis 10 gezeigten
Sitzmöbel 1 ausgeführt. Im Unterschied zu diesem ist die Spannvorrichtung 150 in eine
vordere Holmstütze 105, welche in der Figur 11 teilweise gezeigt ist, integriert.
Somit ist es möglich, die Holmstütze 105 in ihrer Länge L105 zu verändern und hierdurch
auch einen Abstand, welchen ein nicht gezeigter vorderer Sattelholm zu einem nicht
gezeigten hinteren Sattelholm aufweist, zu verändern. Die vordere Holmstütze 105 ist
in einen feststehenden, mit einer nicht dargestellten, hinteren Holmstütze verbundenen
ersten Abschnitt 105a und einen verschiebbaren zweiten Abschnitt 105b unterteilt,
wobei der zweite Abschnitt 105b den nicht dargestellten vorderen Sattelholm 4 trägt.
Die Spannvorrichtung 150 umfasst eine Spindel 151 mit einem Außengewinde 152 , wobei
die Spindel 151 in einer den zweiten Abschnitt 105b durchlaufenden Gewindebohrung
153 geführt ist. Die Spindel 151 verläuft mit einem pilzförmigen Fortsatz 151a bis
in ein Sackloch 154, welches in dem ersten Abschnitt 105a ausgeführt ist, und ist
in diesem durch eine Rückhalteplatte 155 fixiert, wobei die Rückhalteplatte 155 mit
dem ersten Abschnitt 105a des Sattelholms 105 durch schematisch angedeutete Befestigungsmittel
155a und 155b verbunden ist. Weiterhin ist der zweite Abschnitt 105b der Holmstütze
105 an dem ersten Abschnitt 105a der Holmstütze 105 mittels zweier Stifte 156, 157
geführt. Hierbei sind die Stifte 156, 157 mit dem zweiten Abschnitt 105b der Holmstütze
105 fest verbunden und in Bohrungen 158, 159 des ersten Abschnitts 105a geführt, wobei
die Rückhalteplatte 155 im Bereich der Bohrungen 158, 159 Durchgangslöcher 160 , 161
aufweist. Durch eine Drehung der Spindel 151 an einem Handrad 162 um eine Spindelachse
A151 ist es möglich, einen Abstand d105 zwischen den beiden Abschnitten 105a und 105b
der geteilten Holmstütze 105 zu vergrößern und eine nicht dargestellte Bespannung
des Sitzmöbels 101 zu spannen oder den Abstand d105 zu verkleinern und eine Spannung
der nicht dargestellten Bespannung des Sitzmöbels 101 zu verringern. Um eine Leichtgängigkeit
der Spindel 151 dauerhaft zu gewährleisten, ist zwischen der Spindel 151 und einem
Boden 154a des Sacklochs 154 eine Kugel 163 angeordnet. Mit Hilfe der Spannvorrichtung
hat der Nutzer die Möglichkeit, durch eine Spannen oder Entspannen der Bespannung
ein Ausmaß der elastischen Verformung, welches die Bespannung bei einer Belastung
zeigt, an sein individuelles Empfinden bzw. an sein Körpergewicht anzupassen.
[0035] In der Figur 12 ist die Bespannung 8 des in den Figuren 1 bis 10 gezeigten Sitzmöbels
in perspektivischer Ansicht und flach ausgelegt dargestellt. Die Bespannung 8 ist,
wie bereits erwähnt, als Gitternetzgewebe 10 ausgeführt und weist zwischen ihrer Oberseite
10a und ihrer Unterseite 10b eine einheitliche Dicke D8 auf. Mit einer Breite B8 und
einer Länge L8 ist die Bespannung 8 als rechteckförmiger Zuschnitt ausgebildet. Hierbei
entspricht die Breite B8 der Länge L4 bzw. L6 des Befestigungsbereichs BS4 bzw. BS6.
Die Länge L8 der Bespannung 8 entspricht der Länge der Verbindungskante 9a, 9b. Die
Breite B8 weist bei einer Ausführungsvariante des Sitzmöbels einen Wert zwischen 60
cm und 90 cm und bei einer bevorzugten Ausführungsform einen Wert zwischen 72 cm und
82 cm auf. Die Länge L8 weist bei einer derartigen Breite B8 einen Wert zwischen 30
cm und 70 cm und bei einer bevorzugten Ausführungsform einen Wert zwischen 40 cm und
60 cm auf.
[0036] In der Figur 13 ist eine Ausführungsvariante der in der Figur 12 gezeigten Bespannung
8 dargestellt. Die Bespannung 208 ist bezüglich ihrer Abmessungen B208, L208 und D208
gleich wie die in der Figur 12 gezeigte Bespannung 8 ausgeführt. Im Unterschied zu
dieser sind Verbindungskanten 209a , 209b der Bespannung 208 mit einem Kunststoff
K umspritzt, um ein Ausfransen der Verbindungskanten 209a und 209b zu vermeiden.
[0037] In der Figur 14 ist eine weitere Ausführungsvariante der in der Figur 12 gezeigten
Bespannung 8 dargestellt. Die Bespannung 308 ist abweichend von der Bespannung 8 plan
liegend in der Draufsicht nicht als Rechteck, sondern als gleichschenkliges Trapez
ausgebildet. Die Grundseiten weisen unterschiedliche Längen B308a und B308b auf und
die Schenkel weisen eine einheitliche Länge L308 auf. Bezüglich einer Dicke D308 ist
die Bespannung 308 entsprechend der in der Figur 12 gezeigten Bespannung 8 ausgeführt.
Eine derartige Bespannung 308 findet bei Sitzmöbeln Verwendung, deren Sattelholme
Befestigungsbereiche mit unterschiedlicher Länge aufweisen. In der Figur 14 ist mit
gestrichelten Linien die Form angedeutet, welche die in der Figur 12 gezeigte Bespannung
8 aufweist.
[0038] Gemäß zweier in der Figur 15 dargestellter Ausführungsvarianten sieht es die Erfindung
auf vor, die Längen der Befestigungsbereiche der Sattelholme unterschiedlich zu bemessen.
Eine Bespannung erfolgt dann wahlweise mit einem rechteckförmigen Zuschnitt oder mit
einem trapezförmigen Zuschnitt. Ein rechteckiger Zuschnitt wird dann bei der Befestigung
im Bereich des Sattelholms mit der größeren Länge des Befestigungsbereichs stärker
gedehnt als im Bereich des Sattelholms mit der kürzeren Länge des Befestigungsbereichs.
Ein trapezförmiger Zuschnitt, wie dieser in der Figur 14 gezeigt ist, wird dann mit
seiner kürzeren Grundseite an dem Sattelholm mit der kürzeren Länge des Befestigungsbereichs
und mit seiner längeren Grundseite an dem Sattelholm mit der größeren Länge des Befestigungsbereichs
befestigt, wobei es vorzugsweise vorgesehen ist, den trapezförmigen Zuschnitt bzw.
die trapezförmige Bespannung an ihren konvergierend verlaufenden Kanten zur Stabilisierung
der Kanten zu umspritzen, wie das in der Figur 13 für einen rechteckigen Zuschnitt
gezeigt ist. In der Figur 15 ist links von einer Längsmittelebene LME ein Sitzmöbel
401 ausschnittsweise dargestellt, welches einen hinteren Sattelholm 406 aufweist,
welcher einen Befestigungsbereich BS406 aufweist, welcher mit einer Länge L406 kürzer
ausgeführt ist als eine Befestigungsbereich BS404 eines vorderen Sattelholms 404,
welcher eine Länge L404 aufweist. In der Figur 15 ist rechts von der Längsmittelebene
LME ein Sitzmöbel 501 ausschnittsweise dargestellt, welches einen hinteren Sattelholm
506 aufweist, welcher einen Befestigungsbereich BS506 aufweist, welcher mit einer
Länge L506 länger ausgeführt ist als eine Befestigungsbereich BS504 eines vorderen
Sattelholms 504, welcher eine Länge L504 aufweist. Durch derartige Variationen der
Sattelholme bzw. der Befestigungslängen der Sattelholme lässt sich das Sitzmöbel an
Nutzer mit unterschiedlichstem Körperbau und an unterschiedlichste Verwendungszwecke
anpassen. Bei den beiden in der Figur 15 gezeigten Sitzmöbeln 401 und 501 ist eine
Bespannung 408 bzw. 508 , welche eine Sitzfläche 402 bzw. 502 bildet, lediglich ausschnittsweise
angedeutet. Beide Sitzmöbel umfassen auch ein Rollgestell wie dieses in den Figuren
1 ff. gezeigt ist.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1 :
- Sitzmöbel
- 2 :
- Sitzfläche
- 3 :
- Sattelstütze
- 4 :
- vorderer Sattelholm
- 4a :
- erstes Ende von 4
- 4b :
- zweites Ende von 4
- 5 :
- vordere Holmstütze
- 6 :
- hinterer Sattelholm
- 6a :
- erstes Ende von 6
- 6b :
- zweites Ende von 6
- 7 :
- hintere Holmstütze
- 8 :
- Bespannung
- 9a, 9b :
- Verbindungskante
- 10:
- Gitternetzgewebe
- 10a, 10b :
- Oberseite bzw. Unterseite von 10
- 11 :
- frei
- 12a-12d :
- Schneckenwindung
- 13a, 13b :
- Bespannungsführung
- 14 :
- Rollgestell
- 15 :
- Frontausleger von 14
- 16 :
- Frontrolle an 15
- 17a, 17b :
- Rückausleger von 14
- 18a, 18b :
- Rückrolle von 17a bzw. 17b
- 101 :
- zweites Sitzmöbel
- 105 :
- vordere Holmstütze
- 105a :
- erster Abschnitt von 105
- 105b :
- zweiter Abschnitt von 105
- 150 :
- Spannvorrichtung
- 151 :
- Spindel
- 151a :
- Fortsatz 151
- 152 :
- Außengewinde von 151
- 153 :
- Gewindebohrung in 105b
- 154 :
- Sackloch in 105a
- 154a :
- Boden von 154
- 155 :
- Rückhalteplatte 155
- 155a, 155b :
- Befestigungsmittel
- 156, 157 :
- Stift an 105b
- 158, 159 :
- Bohrung in 105a
- 160, 161 :
- Durchgangsloch in 155
- 162 :
- Handrad von 151
- 163 :
- Kugel
- 208 :
- Bespannung
- 209a, 209b :
- Verbindungskante an 208
- 308 :
- Bespannung
- 401 :
- Sitzmöbel
- 402 :
- Sitzfläche
- 404 :
- vorderer Sattelholm von 401
- 406 :
- hinterer Sattelholm von 401
- 408 :
- Bespannung
- 501 :
- Sitzmöbel
- 502 :
- Sitzfläche
- 504 :
- vorderer Sattelholm von 501
- 506 :
- hinterer Sattelholm von 501
- 508 :
- Bespannung
- α1, α1 :
- Winkel zwischen 15 und 17a bzw. 17b
- A151 :
- Spindelachse
- AF :
- vorderer Abschnitt von 2
- AR :
- hinterer Abschnitt von 2
- B8 :
- Breite von 8
- B208 :
- Breite von 208
- B308a, B308b :
- Breite von 308
- BS4, BS6 :
- Befestigungsbereich an 4 bzw. 6
- BS404, BS406 :
- Befestigungsbereich an 404 bzw. 406
- BS504, BS506 :
- Befestigungsbereich an 504 bzw. 506
- b4 :
- Breite von 4
- b6 :
- Breite von 6
- CP1, CP2 :
- Anlagefläche an 2 bzw. 8
- D8 :
- Dicke von 8
- D208 :
- Dicke von 208
- D308 :
- Dicke von 308
- d105 :
- Abstand zwischen 105a und 105b
- G :
- Untergrund
- HP4 :
- höchster Punkt von 4
- HP6 :
- höchster Punkt von 6
- H46 :
- Höhenunterschied zwischen HP4 und HP6
- h4 :
- Höhe von 4
- h6 :
- Höhe von 6
- K:
- Kunststoff
- K41, K42 :
- Unterkante bzw. Oberkante von 4
- K61, K62 :
- Unterkante bzw. Oberkante von 6
- L1 :
- Längsachse von 1 bzw. 5
- L4 :
- Länge von BS4
- L6 :
- Länge von BS6
- L8 :
- Länge von 8
- L9b :
- Länge von L9b
- L105 :
- Länge von 105
- L208 :
- Länge von 208
- L308 :
- Länge von 308
- L404, L406 :
- Länge von BS404 bzw. BS406
- L504, L506 :
- Länge von BS504 bzw. BS506
- LME :
- Längsmittelebene
- R2 :
- umlaufender Randbereich von 2
- RP :
- Referenzebene
- S :
- Sattel
- SH4, SH6 :
- Sattelholmhöhe von 4 bzw. 6
- T :
- Träger
- T1 :
- vorderes Ende von 5
- T2, T3 :
- hinteres Ende von 5
1. Sitzmöbel (1) mit einer sattelförmigen Sitzfläche (2), wobei die Sitzfläche (2) auf
einer Sattelstütze (3) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Sitzfläche (2) zwischen einem vorderen Sattelholm (4) an einer vorderen Holmstütze
(5) und einem hinteren Sattelholm (6) an einer hinteren Holmstütze (7) aufgespannt
wird,
- dass eine Bespannung (8), welche die Sitzfläche (2) bildet, mit dem vorderen Sattelholm
(4) zwischen einem ersten Ende (4a) des vorderen Sattelholms (4) und einem zweiten
Ende (4b) des vorderen Sattelholms (4) insbesondere durchgehend und ununterbrochen
entlang eines ersten Befestigungsbereichs (BS4) verbunden ist, und
- dass die Bespannung (8), welche die Sitzfläche (2) bildet, mit dem hinteren Sattelholm
(6) zwischen einem ersten Ende (6a) des hinteren Sattelholms (6) und einem zweiten
Ende (6b) des hinteren Sattelholms (6) insbesondere durchgehend und ununterbrochen
entlang eines zweiten Befestigungsbereichs (BS6) verbunden ist.
2. Sitzmöbel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (2) als Minimalfläche durch eine Bespannung (8) zwischen den Sattelholmen
(4, 6) aufgespannt wird.
3. Sitzmöbel (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (2) an den Sattelholmen (4, 6) fest und zwischen den Sattelholmen
(4, 6), insbesondere an den Verbindungskanten (9) flexibel ausgebildet ist.
4. Sitzmöbel (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (2) zwischen den Sattelholmen (4, 6) frei tragend aufgespannt ist.
5. Sitzmöbel (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bespannung (8) durch ein Gitternetzgewebe (10) gebildet ist.
6. Sitzmöbel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Befestigungsbereich (BS4; BS404; BS504) einem kurvenförmigen, konvexen
Verlauf des vorderen Sattelholms (4; 404; 504) folgt und eine erste Länge (L4; L404;
L504) aufweist und dass der zweite Befestigungsbereich (BS6; BS406; BS506) einem kurvenförmigen,
konvexen Verlauf des hinteren Sattelholms (6; 406; 506) folgt und eine zweite Länge
(L6; L406; L506) aufweist.
7. Sitzmöbel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bespannung (8) eine Dicke (D8) von maximal 3 mm und insbesondere eine Dicke (D8)
von maximal 2 mm aufweist.
8. Sitzmöbel (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Sattelholm (4) an der vorderen Holmstütze (5) und der hinteren Sattelholm
(6) an der hinteren Holmstütze (7) relativ zueinander verschiebbar, insbesondere über
eine Spannvorrichtung (150) im Abstand (d105) veränderbar ausgebildet sind.
9. Sitzmöbel (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Sattelholm (4) und der hintere Sattelholm (6) an ihren Enden (4a, 4b;
6a, 6b) je eine Schneckenwindung (12a, 12b, 12c, 12d) aufweist, in welche die Sitzfläche
(2) eingespannt, insbesondere eingewickelt ist, wobei zwischen den Sattelholmen (4,
6) die Sitzfläche (2) in ihrem Randbereich vorzugsweise um eine Bespannungsführung
(13) gewickelt geführt ist.
10. Sitzmöbel (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sattelstütze (3) an einem Rollgestell (14) angeordnet ist wobei das Rollgestell
insbesondere einen Frontausleger (15) mit einer Frontrolle (16) und zwei Rückausleger
(17, 17a) mit Rückrollen (18, 18a) aufweist und ein Winkel al zwischen dem Frontausleger
(15) und dem Rückausleger (17, 17a) insbesondere größer 120° ausgebildet ist.
11. Sitzmöbel (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (2) an einem vorderen Abschnitt durch den vorderen Sattelholm (4)
in einer Höhe (h4) und einer Breite (b4) und an einem hinteren Abschnitt durch den
hinteren Sattelholm (6) in einer Höhe (h6) und einer Breite (b6) definiert wird, wobei
vorzugsweise h4 > h6 und b6 > b4 gegeben ist.
12. Sitzmöbel (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf der Holmstützen (5, 7) in vertikaler Projektion im Wesentlichen dem Verlauf
der Ausleger (15, 17, 17a) entspricht.
13. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die vordere Holmstütze (5) und die hintere Holmstütze (7) einen Träger (T) bilden,
- wobei ein Sattel (S) den Träger (T), den vorderen Sattelholm (4), den hinteren Sattelholm
(6) und die als Bespannung (8) ausgebildete Sitzfläche (2) umfasst,
- wobei der vordere Sattelholm (4) an einem vorderen Ende (T1) des Trägers (T) angeordnet
ist, wobei der hintere Sattelholm (6) an hinteren Enden (T2, T3) des Trägers (T) angeordnet
ist,
- wobei der vordere Sattelholm (4) und der hintere Sattelholm (6) derart voneinander
beabstandet sind, dass sich diese berührungsfrei gegenüber liegen,
- wobei die Bespannung (8) derart an den sich gegenüber liegenden Sattelholmen (4,
6) befestigt ist, dass die Bespannung (8) unter Zugspannung stehend die Sitzfläche
(2) bildet,
- wobei die Sitzfläche (2) zu einem Gesäß eines Nutzers hin konvex gewölbt ist,
- wobei die Bespannung (8) elastisch dehnbar ist und derart ausgebildet und gespannt
ist, dass diese geeignet ist, unter elastischer Verformung als Sitzfläche (2) den
Nutzer zu tragen.
14. Sitzmöbel (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass entweder die Länge (L4) des ersten Befestigungsbereichs (BS4) gleich der Länge (L6)
des zweiten Befestigungsbereichs (BS6) ist und die Bespannung (8), welche die Sitzfläche
(2) bildet, plan liegend die Form eines Rechtecks aufweist oder
- dass die Länge (L404) des ersten Befestigungsbereichs (BS404) größer als die Länge (L406)
des zweiten Befestigungsbereichs (BS406) ist und maximal das 1,5- fache der der Länge
(L406) des zweiten Befestigungsbereichs (BS406) beträgt und die Bespannung (408),
welche die Sitzfläche (402) bildet, plan liegend die Form eines Rechtecks oder eines
Trapezes aufweist oder
- dass die Länge (L506) des zweiten Befestigungsbereichs (BS506) größer als die Länge (L504)
des ersten Befestigungsbereichs (BS504) ist und maximal das 1,5-fache der Länge (L504)
des ersten Befestigungsbereichs (BS504) beträgt und die Bespannung (508), welche die
Sitzfläche (502) bildet, plan liegend die Form eines Rechtecks oder eines Trapezes
aufweist.