[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Dispergierung von Holzpartikeln.
Für die Herstellung von Holzwerkstoffen werden unterschiedliche Holzpartikel eingesetzt,
welche nach Form und Größe beispielsweise in Holzmehl, Holzfasern und Holzspäne unterschieden
werden können.
[0002] Da die Form- und Größenverteilung der Holzpartikel großen Einfluss auf die daraus
hergestellten Holzwerkstoffe hat, besteht bei den Herstellern solcher Holzwerkstoffe
das Bedürfnis, angelieferte Ware zumindest stichprobenartig auf die Einhaltung vorgegebener
Spezifikation zu untersuchen.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist daher bekannt, Holzpartikel in einem Siebturm mit unterschiedlichen
Siebeinsätzen zu sieben. Die Rückstände in den jeweiligen Siebeinsätzen können dann
gewogen und der prozentuale Anteil an der Gesamtmassebestimmt werden.
[0004] Nachteilig an diesem Vorgehen ist der große Zeitbedarf für die Siebung, sodass das
Material nicht unmittelbar vor der Verwendung in der Produktion untersucht werden
kann. Weiterhin weist das bekannte Verfahren zur Größenbestimmung den Nachteil auf,
dass Holzpartikel oftmals Agglomerate bilden, welche aus einer Mehrzahl kleinerer
Partikel bestehen und bei der Siebung fälschlicherweise als ein einzelner größerer
Partikel identifiziert werden.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zu Grunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Dispergierung von Holzpartikeln anzugeben,
sodass Agglomerate vor der Bestimmung der Größenverteilung der Partikel aufgelöst
werden können. Idealerweise soll das Verfahren in kurzer Zeit durchführbar sein, sodass
eine Bestimmung der Partikelgröße unmittelbar vor der Verwendung einer angelieferten
Charge in der Produktion durchgeführt werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein
Verfahren gemäß Anspruch 9 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, Holzpartikel in eine turbulente Gasströmung einzubringen
und Agglomerate durch mechanische Beanspruchung in der turbulenten Strömung aufzulösen
beziehungsweise zu dispergieren. Die Holzpartikel können Holzmehl unterschiedlicher
Körnung, Holzfasern oder Holzspäne enthalten. Der Schlankheitsgrad der Holzpartikel,
d.h. das Verhältnis von Breite zu Länge, kann zwischen etwa 1:1 und etwa 1:100 liegen.
Das Größenspektrum der Holzpartikel kann zwischen etwa 10 µm und etwa 30000 µm oder
zwischen etwa 300 µm und etwa 3000 µm liegen. Die Holzpartikel können dazu vorgesehen
sein, Wood-Plastic-Compounds (WPC), Faserplatten oder Spanplatten herzustellen.
[0008] Erfindungsgemäß wird die turbulente Gasströmung in einem Gehäuse ausgebildet, welches
zumindest einen Einlass und zumindest einen ersten Auslass aufweist. Der Einlass ist
dazu vorgesehen, Holzpartikel mit Agglomeraten der Vorrichtung zuzuführen. Bei Betrieb
der Vorrichtung werden die eingebrachten Holzpartikel von der turbulenten Strömung
durch das Gehäuse transportiert. Durch die Turbulenz treten Verwirbelungen in der
Strömung auf, welche zeitlich und räumlich scheinbar zufällig variieren. Dementsprechend
wirken auf die Holzpartikel zeitlich und räumlich variierende Kräfte ein, welche zu
verstärkter Durchmischung und zur Auflösung von Agglomeraten führen.
[0009] Nach Auflösung der Agglomerate können die separierten beziehungsweise dispergierten
Holzpartikel über den ersten Auslass aus dem Gehäuse entnommen werden.
[0010] Das Gehäuse kann in einigen Ausführungsformen aus einem Metall oder einer Legierung
oder einem Kunststoff gefertigt sein. Beispielsweise kann das Gehäuse aus Stahlguss
oder Aluminiumguss bestehen, sodass der Verschleiß durch die an der Innenwand auftreffenden
Holzpartikel gering ist.
[0011] Die turbulente Gasströmung kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung durch
ein Druckgas erzeugt werden, z.B. Druckluft. Die Druckluftversorgung kann in einigen
Ausführungsformen mit einem Kompressor und/oder einem Druckspeicher erfolgen.
[0012] In Abhängigkeit der Geschwindigkeit und der Turbulenz der Gasströmung verbleiben
die Holzpartikel in einigen Ausführungsformen der Erfindung zwischen etwa 30 Sekunden
und etwa 5 Minuten im Gehäuse in der turbulenten Gasströmung, ehe die dispergierten
Partikel das Gehäuse über den ersten Auslass verlassen. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann das Gehäuse schnecken- oder wendelförmig ausgebildet sein, sodass
die Partikel mittels der turbulenten Gasströmung durch das Gehäuse transportiert werden
und die Vorrichtung kontinuierlich arbeiten kann, d.h. dem Gehäuse werden über den
Einlass kontinuierlich Holzpartikel zugeführt und über den ersten Auslass kontinuierlich
Holzpartikel entnommen.
[0013] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann der Einlass mit einem ersten Verschlusselement
verschließbar sein. Dies vermeidet den unerwünschten Austritt von Holzpartikeln und
Teilen der Gasströmung während der Dispergierung der Partikel.
[0014] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann der Auslass mit einem zweiten Verschlusselement
verschließbar sein. Hierdurch kann das vorzeitige Austreten der Holzpartikel aus dem
Gehäuse verhindert werden, sodass die Behandlungszeit durch Öffnen des zweiten Verschlusselements
präzise kontrolliert werden kann.
[0015] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann an den Auslass eine Vereinzelungsstrecke
anschließen. Die Vereinzelungsstrecke kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung
ein Rohr beziehungsweise ein rohrförmiges Element sein. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann das Rohr der Vereinzelungsstrecke transparent oder transluzent
sein, sodass die dispergierten Holzpartikel auf der Vereinzelungsstrecke beobachtet
werden können. Die Beobachtung der Partikel kann in einigen Ausführungsformen der
Erfindung mit einer Digitalkamera erfolgen.
[0016] Die Vereinzelungsstrecke kann in eine optionale Einrichtung zur Bestimmung der Partikelgröße
und/oder der Partikelform der Holzpartikel münden. In anderen Ausführungsformen der
Erfindung kann die Vereinzelungsstrecke in einen Fangsack münden, in welchem die Partikel
ähnlich wie in einem Staubsaugerbeutel aufgefangen werden.
[0017] In einigen Ausführungsformen der Erfindung wird die Vereinzelungsstrecke zumindest
während der Entnahme der Holzpartikel aus dem Gehäuse von einer Gasströmung durchströmt.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Gasströmung eine Geschwindigkeit
von etwa 20 mm/s bis etwa 40 mm/s aufweisen. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
kann der Druckverlust Δp/100 m in der Vereinzelungsstrecke etwa 0,1 bis etwa 1,0 bar
betragen. Die Partikelbeladung µ kann etwa 1 bis 10 betragen. Hierdurch wird die Bildung
von Haufen beziehungsweise die Anlagerung von Holzpartikeln in der Vereinzelungsstrecke
vermieden. Der genannte Geschwindigkeitsbereich hat in Versuchen der Erfinder zu einer
kontinuierlichen Flugförderung der Partikel in der Vereinzelungsstrecke geführt. Hierdurch
ist sichergestellt, dass die Partikel homogen in der Gasströmung verteilt sind und
in einfacher Weise zuverlässig erfasst werden können.
[0018] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann in einigen Betriebszuständen über
die Vereinzelungsstrecke ein Gasstrom in das Gehäuse geführt werden. Hierdurch kann
vermieden werden, dass Partikel vorzeitig in die Vereinzelungsstrecke gelangen, auch
wenn kein zweites Verschlusselement vor dem ersten Auslass des Gehäuses vorhanden
ist. Zur Entnahme der Partikel aus dem Gehäuse kann dann der Gasstrom abgeschaltet
beziehungsweise umgekehrt werden, sodass die Partikel über die Vereinzelungsstrecke
das Gehäuse verlassen. Weiterhin kann ein solcher Gasstrom die Turbulenz im Gehäuse
erhöhen, so dass Agglomerate zuverlässig aufgelöst werden.
[0019] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann das Gehäuse zumindest einen zweiten
Auslass aufweisen, an welchen zumindest ein Filterelement angeordnet ist. In einigen
Ausführungsformen der Erfindung kann das Filterelement ein Metallschaum sein oder
einen Metallschaum enthalten, beispielsweise einen Aluminiumschaum. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann ein an sich bekannter Papierfilter verwendet werden. Der zweite
Auslass ist dazu vorgesehen, den Austritt der Gasströmung aus dem Gehäuse zu ermöglichen,
ohne dass die Holzpartikel beziehungsweise Agglomerate von Holzpartikeln das Gehäuse
vorzeitig verlassen können. Somit kann die Gasströmung durch kontinuierliche Zufuhr
eines Druckgases aufrecht erhalten werden, ohne dass der Absolutdruck im Gehäuse ansteigt.
Der sich einstellende, im Wesentlichen konstante Druck innerhalb des Gehäuses ergibt
sich dann nur noch aus dem Strömungswiderstand des zweiten Auslasses beziehungsweise
des Filterelementes und der zugeführten Luftmenge.
[0020] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann das Gehäuse einen zylinderförmigen
Innenraum aufweisen. Eine solche Bauweise ermöglicht einen kompakten Aufbau der Vorrichtung
und eine gute Dispergierung der Agglomerate, da diese auf einer Kreisbahn entlang
der Mantelfläche eine fortlaufend beschleunigte Bewegung ausführen und bei Wandstöße
zusätzlich aufgebrochen werden können.
[0021] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann ein Teilvolumen des Innenraums des
Gehäuses mit einem Trennelement abgeteilt sein, sodass das Eindringen von Holzpartikeln
in das abgetrennte Teilvolumen verhindert wird. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
kann das Trennelement zylinderförmig sein. Sofern auch der Innenraum des Gehäuses
zylinderförmig ist, kann das Trennelement konzentrisch angeordnet sein, sodass sich
eine ringförmige Flugbahn der Agglomerate in der Vorrichtung ergibt. Das abgetrennte
Teilvolumen kann der Anordnung von Messtechnik, beispielsweise Druck- oder Strömungsmessgeräten,
dienen oder aber weitere Düsen aufnehmen, über welche dem Innenraum Druckgas zugeführt
werden kann, um die gewünschte turbulente Strömung auszubilden.
[0022] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann zumindest eine Düse in den Innenraum
des Gehäuses münden, durch welche ein Druckgas zur Ausbildung der turbulenten Gasströmung
einleitbar ist. Die Düse kann dabei so geformt sein, dass die Strömung auf eine vorgebbare
Geschwindigkeit beschleunigt oder abgebremst wird oder sich ein gewünschtes Druckgefälle
oder Strahlbild innerhalb des Gehäuses einstellt.
[0023] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Figuren ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedanken näher erläutert werden. Dabei zeigt
Figur 1 das Gehäuse der Vorrichtung zur Dispergierung von Holzpartikeln in geöffneter
Form.
Figur 2 zeigt das Gehäuse der Vorrichtung zur Dispergierung von Holzpartikeln im Schnitt.
Figur 3 zeigt die vollständige Vorrichtung zur Dispergierung in einer ersten Ausführungsform
der Erfindung.
Figur 4 zeigt eine erste Ansicht der Vorrichtung gemäß der Erfindung in einer zweiten
Ausführungsform.
Figur 5 zeigt ein Detail des Deckels des Gehäuses der Vorrichtung zur Dispergierung
von Holzpartikeln.
Figur 6 zeigt eine zweite Ansicht der Vorrichtung gemäß der Erfindung in einer zweiten
Ausführungsform.
[0024] Figur 1 und Figur 2 zeigen ein Gehäuse 2. Das Gehäuse 2 weist im Wesentlichen eine
zylindrische Grundform auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Zylinder
eine vergleichsweise geringe Länge und einen großen Durchmesser auf. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann das Verhältnis von Länge zu Durchmesser auch größer oder geringer
sein. Um das Gehäuse 2 zuverlässig in der Vorrichtung 1 zu positionieren, befindet
sich dieses in einem Halteelement 35.
[0025] Das Gehäuse 2 kann aus einem Metall, einer Legierung oder einem Kunststoff hergestellt
werden. Bevorzugt ist das Gehäuse 2 aus einem Material gefertigt, welches härter ist
als die zu dispergierenden Holzpartikel. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
kann das Gehäuse 2 daher aus Stahlguss oder Aluminiumguss bestehen. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung können die Innenflächen des Gehäuses 2 mit einer verschleißmindernden
Beschichtung versehen sein, beispielsweise aus einer Keramik, Titannitrit oder diamantartigem
Kohlenstoff.
[0026] Das Gehäuse kann auf einem Ständer bzw. einem Unterbau statisch angeordnet sein,
d.h. das Gehäuse ist nicht drehbar gelagert und rotiert im Betrieb nicht.
[0027] Entlang der Umfangsfläche des Gehäuses 2 befinden sich Düsen 32, 33 und 34, über
welche Druckgas in das Gehäuse eingelassen werden kann, um eine turbulente Strömung
im Innenraum 23 des Gehäuses auszubilden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind
entlang der Längserstreckung des Zylinders drei nebeneinander angeordnete Düsen vorgesehen.
In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann die Anzahl der nebeneinander liegenden
Düsen größer oder geringer sein, wobei die Anzahl an das Strahlbild der Düse angepasst
werden kann.
[0028] Weiterhin zeigen die Figuren 1 und 2 ein optionales Trennelement 22, welches im Innenraum
23 des Gehäuses 2 angeordnet ist. Das Trennelement 22 ist ebenfalls in etwa zylinderförmig
ausgebildet und im dargestellten Ausführungsbeispiel konzentrisch im Gehäuse 2 angeordnet.
Das Trennelement 22 trennt ein Teilvolumen 24 des Innenraums 23 ab, sodass dort keine
Holzpartikel eindringen können. Die turbulente Strömung zur Dispergierung der Holzpartikel
bleibt somit auf den Bereich zwischen der Außenwand 21 und dem Trennelement 22 beschränkt.
[0029] In Figur 1 ist weiterhin ersichtlich, dass in der Wandung des Trennelementes 22 weitere
Düsen bzw. Düsengruppen 31, 36 und 37 angeordnet sind. Hierdurch kann die turbulente
Strömung im Innenraum 23 verstärkt werden. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
ist die Ausblasrichtung der Düsen 34, 32 und 33 in der Außenwand 21 und die Ausblasrichtung
der Düsen 31, 33 und 37 in der Trennwand 22 so gegenüber der radialen Richtung angewinkelt,
dass sich die jeweiligen Strömungen in der Mitte der toroidalen Flugbahn zwischen
Außenwand 21 und Trennwand 22 treffen. Das Teilvolumen 24 kann dazu verwendet werden,
Zufuhrleitungen zu den Düsen 31 aufzunehmen. Weiterhin kann das Teilvolumen 24 optionale
Messtechnik aufnehmen, beispielsweise um Druck, Temperatur oder Strömungsgeschwindigkeit
im Innenraum 23 zur erfassen.
[0030] Bei Betrieb der Vorrichtung werden die eingebrachten Holzpartikel von der turbulenten
Strömung durch das Gehäuse transportiert. Durch die Turbulenz treten Verwirbelungen
in der Strömung auf, welche zeitlich und räumlich scheinbar zufällig variieren. Dementsprechend
wirken auf die Holzpartikel zeitlich und räumlich variierende Kräfte ein, welche zu
verstärkter Durchmischung und zur Auflösung von Agglomeraten führen.
[0031] Wie aus Figur 3, Figur 4 und Figur 6 ersichtlich ist, wird das Gehäuse 2 bei Betrieb
der Vorrichtung durch einen Deckel 26 abgeschlossen. In Figur 3 ist der Deckel 26
transparent ausgebildet, sodass das Dispergieren der Holzpartikel im Gehäuse 2 beobachtet
werden kann. In Figur 4 und Figur 6 ist der Deckel opak aus einem Metall oder einer
Legierung gefertigt. Diese Ausführungsform kann mechanisch stabiler sein.
[0032] Im Deckel 26 befindet sich zumindest ein Einlass 8 und zumindest ein erster Auslass
4. Der Einlass 8 ist mit einem ersten Verschlusselement 81 verschließbar. Durch den
Einlass 8 können Holzpartikel mit oder ohne Agglomerate in den Innenraum 23 des Gehäuses
2 eingefüllt werden. Nach dem Einfüllen einer vorgebbaren Menge von Holzpartikeln,
welche zwischen etwa 0,5 g und etwa 5 g beträgt, wird der Einlass 8 mit dem ersten
Verschlusselement 81 verschlossen und Druckgas in das Gehäuse 2 eingeleitet. Das Druckgas
kann beispielsweise von einem Kompressor bezogen werden. Über optionale Druckminderer
91 und Verteilerelemente 30 sowie optionale Regelventile 92 kann festgelegt werden,
welche der Düsen 31, 32 und 33 zu welcher Zeit mit Druckluft beaufschlagt werden.
Hierdurch kann die Strömungsgeschwindigkeit, das Druckgefälle und der Grad der Turbulenz
im Innenraum 23 des Gehäuses 2 beeinflusst werden. In einigen Ausführungsformen der
Erfindung kann eine Steuer- beziehungsweise Regeleinrichtung 9 dazu verwendet werden,
ein reproduzierbares Messprogramm ablaufen zu lassen.
[0033] Um das vorzeitige Austreten der Holzpartikel durch den ersten Auslass 4 zu verhindern,
ist in der ersten Ausführungsform gemäß Figur 3 vorgesehen, dass die Vereinzelungsstrecke
5 mit einem Verschlusselement 51 verschlossen wird, um auf diese Weise einen Staudruck
in der Vereinzelungsstrecke 5 zur erzeugen. In anderen Ausführungsformen der Erfindung
kann Druckgas über die Vereinzelungsstrecke 5 in das Gehäuse 2 eingeleitet werden,
um eine Gegenströmung am ersten Auslass 4 zu erzeugen, welche das Austreten der Holzpartikel
zuverlässig verhindert. Darüber hinaus kann durch die Luftströmung im ersten Auslass
4 eine größere Turbulenz im Innenraum 23 erzeugt werden.
[0034] In der zweiten Ausführungsform gemäß Figur 4 und Figur 6 ist ein zweites Verschlusselement
41 am ersten Auslass 4 vorgesehen. Das zweite Verschlusselement 41 kann beispielsweise
ein Schieber sein, welcher den ersten Auslass zuverlässig abdichtet. In diesem Fall
muss über die Vereinzelungsstrecke 5 nicht zwingend ein Gasstrom geführt werden beziehungsweise
das Verschlusselement 51 kann in diesen Ausführungsformen entfallen.
[0035] Die Vorvereinzelung der Holzpartikel im Gehäuse 2 kann in einigen Ausführungsformen
der Erfindung zwischen etwa 30 Sekunden und etwa 5 Minuten oder zwischen etwa 1 Minute
und etwa 2 Minuten andauern. Nach Ablauf der vorbestimmten Zeit treten die Holzpartikel
durch den ersten Auslass 4 in die Vereinzelungsstrecke 5 aus. Hierzu wird eine Gasströmung
in der Vereinzelungsstrecke 5 erzeugt, welche die vereinzelten Holzpartikel durch
die Vereinzelungsstrecke transportiert. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
kann auch für die Gasströmung in der Vereinzelungsstrecke Druckluft verwendet werden,
welche beispielsweise von einem Kompressor bezogen werden kann.
[0036] Das Ende der Vereinzelungsstrecke 5 kann in eine Einrichtung 6 zur Bestimmung der
Partikelgröße und/oder der Partikelform der Holzpartikel münden. Die Bestimmung der
Partikelgröße kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung durch elektronische
Bildverarbeitung erfolgen. Der Ausgang der Einrichtung 6 mündet in einen Fangsack
7, welcher die Holzpartikel aufnimmt, um eine Verunreinigung der Umgebung der Vorrichtung
1 zu vermeiden.
[0037] Figur 5 zeigt ein Detail des Deckels 26 des Gehäuses 2 der Vorrichtung zur Dispergierung
von Holzpartikeln.
[0038] In Figur 5 ist die dem Innenraum 23 zugewandte Seite des Deckels 26 dargestellt.
Der erste Auslass 4 hat einen in etwa halbmondförmigen Querschnitt. Um die Holzpartikel
in den ersten Auslass 4 zu leiten, ist ein keilförmiges Element 27 an der stromabwärts
gelegenen Kante des Auslasses angeordnet. Das Element 27 weist an der Luvseite der
Strömung eine Prallfläche 28 auf, von welcher die in der Strömung dispergierten Partikel
in den Auslass 4 abgelenkt werden. An der Leeseite des Elementes 27 befindet sich
eine geneigte Fläche 29, welche der abfließenden Strömung einen geringen Widerstand
entgegensetzt und welche verhindert, dass sich im Lee des Elementes 27 Holzpartikel
anlagern.
[0039] Optional kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung luvseitig des Auslasses
4 eine Abschrägung 261 in den Deckel 26 eingebracht werden, beispielsweise durch spanende
Bearbeitung. Hierdurch wird das Einlaufen der Strömung in die Vereinzelungsstrecke
5 zusätzlich unterstützt.
[0040] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf den in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist nicht als beschränkend, sondern als erläuternd
anzusehen. Die nachfolgenden Ansprüche sind so zu verstehen, dass ein genanntes Merkmal
in zumindest einer Ausführungsform der Erfindung vorhanden ist. Dies schließt die
Anwesenheit weitere Merkmale nicht aus. Sofern die Ansprüche und die vorstehende Beschreibung
"erste" und "zweite" Merkmale definieren, so dient diese Bezeichnung der Unterscheidung
zweier gleichartiger Merkmale, ohne eine Rangfolge festzulegen.
1. Vorrichtung (1) zur Dispergierung von Holzpartikeln, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung ein Gehäuse (2) mit zumindest einem Einlass (8) und zumindest einem
ersten Auslass (4) aufweist, wobei im Gehäuse eine turbulente Gasströmung ausbildbar
ist, und dem Gehäuse Holzpartikel über den Einlass (8) zuführbar sind, welche durch
die Gasströmung transportierbar sind und aus dem Gehäuse über den Auslass (4) Holzpartikel
abführbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass (8) mit einem ersten Verschlusselement (81) verschließbar ist und/oder
der erste Auslass (4) mit einem zweiten Verschlusselement (41) verschließbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Auslass (4) eine Vereinzelungsstrecke (5) anschließt.
4. Vorrichtung nach Anschluss 3, dadurch gekennzeichnet, dass über die Vereinzelungsstrecke (5) ein Gasstrom in das Gehäuse (2) führbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) zumindest einen zweiten Auslass aufweist, an welchem zumindest ein
Filterelement angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) einen zylinderförmigen Innenraum (23) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mit einem Trennelement (22) ein Teilvolumen (24) des Innenraums (23) des Gehäuses
abgeteilt ist, so dass das Eindringen von Holzpartikeln in das Teilvolumen (24) verhindert
wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Düse (31, 32, 33) in den Innenraum (23) des Gehäuses (2) mündet, durch
welche ein Druckgas zur Ausbildung der turbulenten Gasströmung einleitbar ist.
9. Verfahren zur Dispergierung von Holzpartikeln, dadurch gekennzeichnet, dass
die Holzpartikel in ein Gehäuse (2) mit zumindest einem Einlass (8) und zumindest
einem ersten Auslass (4) eingebracht werden, woraufhin im Gehäuse (2) eine turbulente
Gasströmung ausgebildet wird, welche die Holzpartikel durch das Gehäuse transportiert,
wobei nach einer vorgebbaren Vereinzelungszeit die Holzpartikel über den Auslass (4)
abgeführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass während der Vereinzelungszeit über den Auslass (4) ein Gasstrom in das Gehäuse (2)
eingeleitet wird oder das während der Vereinzelungszeit der Auslass (4) mit einem
zweiten Verschlusselement (41) verschlossen ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (23) des Gehäuses (2) zylinderförmig ausgebildet ist und die turbulente
Gasströmung zumindest während der Vereinzelungszeit in etwa parallel zur Mantelfläche
ausgebildet ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzpartikel nach Ablauf der Vereinzelungszeit den Innenraum (23) des Gehäuses
(2) über eine Vereinzelungsstrecke (5) verlassen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vereinzelungsstrecke (5) beim Verlassen der Holzpartikel eine Gasströmung
mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 mm/s bis etwa 40 mm/s ausgebildet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an die Vereinzelungsstrecke (5) eine Bestimmung der Partikelgröße und/oder
der Partikelform der Holzpartikel erfolgt.