[0001] Die Erfindung betrifft ein bewehrtes Betonbauteil, insbesondere die Bewehrungsanordnung
innerhalb eines Betonbauteils, und ein Verfahren zur Anordnung von Bewehrung eines
bewehrten Betonbauteils während seiner Entstehung.
[0002] Betonbauteile für unterschiedliche Anwendungsbereiche mit einer normativ angeordneten
Bewehrungsanordnung und auch mit unterschiedlichem Bewehrungsgehalt sind aus der Praxis
gut bekannt.
[0003] Derartige Betonbauteile werden in der Regel entsprechend ihrer Funktion bzw. Verwendung
und insbesondere in Bezug auf die auf das Betonbauteil einwirkenden Lasten nach den
Berechnungsgrundlagen der DIN 1045 bzw. des nunmehr geltenden Eurocodes 2 (EC 2) berechnet.
Als Basis der normativen Berechnungsgrundlagen dient die Baustatik, die Wissenschaft
der stabartigen Tragwerke. Infolge dieser theoretischen Grundlage wird in der Regel
ein Bewehrungskorb, umfassend eine durch Bewehrungsbügel umfasste Längsbewehrung,
in das Betonbauteil einbetoniert.
[0004] Dabei kommt es jedoch häufig zu Rissen im Beton, wodurch die Gefahr von Korrosionsschäden
an der eingelegten Bewehrung erhöht wird. Zudem gestaltet sich das Recyceln von Betonbauteilen
mit einem hohen Bewehrungsgehalt als schwierig.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung ein bewehrtes Betonbauteil mit einer Bewehrungsanordnung
anzugeben, bei der mit wenig Bewehrung gearbeitet werden kann und die Gefahr von Bewehrungskorrosion
gering ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung betrifft somit ein bewehrtes Betonbauteil, mit einem Betonbauteil und
wenigstens einer innerhalb des Betonbauteils angeordneten Bewehrungslage, wobei die
Bewehrungslage wenigstens einen Bewehrungsstab umfasst, und die Bewehrungslage in
einem überwiegend auf Druck beanspruchten Bereich des Betonbauteils eine Richtung
aufweist, die der Richtung des Lastabtrags entspricht, wobei das Betonbauteil bügelfrei
ist, so dass die Bewehrungslage nicht mit Bewehrungsbügeln umgriffen ist.
[0008] Es ist somit ein wesentlicher Punkt der Erfindung, dass die Bewehrungslage in einem
überwiegend auf Druck beanspruchten Bereich des Betonbauteils eine Richtung aufweist,
die der Richtung des Lastabtrags entspricht, und das Betonbauteil bügelfrei ist, so
dass die Bewehrungslage nicht mit Bewehrungsbügeln umgriffen ist. Auf diese Weise
wird dem Betonbauteil kein, durch Bewehrungsbügel vorgegebener, Lastabtrag innerhalb
des Betonbauteils aufgezwängt, der weitere durch zusätzliche Bewehrung aufzunehmende
Spannungen innerhalb des Betonbauteils erforderlich machen kann. Auf diese Weise können
der Bewehrungsgehalt im Betonbauteil und Risse im Betonbauteil reduziert werden. Zusätzlich
kann bei einem geringeren Bewehrungsgehalt des Betonbauteils auch das spätere Recyceln
des Betonbauteils erleichtert werden.
[0009] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Bewehrungslage
in einem Bereich des Betonbauteils, in dem Zugspannungen auftreten können, einen Verlauf
aufweist, der dem Richtungsverlauf der Zugtrajektorien entspricht und das Betonbauteil
bügelfrei ist, so dass die Bewehrungslage nicht mit Bewehrungsbügeln umgriffen ist.
Auf diese Weise werden die Zugspannungen im Betonbauteil von der Bewehrungslage aufgenommen.
Bei auf Biegung beanspruchten Betonbauteilen entstehen auf diese Weise keine Schubspannungen
innerhalb des Betonbauteils, also Spannungen zwischen dem Zuggurt und der Druckzone
des auf Biegung beanspruchten Betonbauteils, die mit Bewehrungsbügeln aufgenommen
werden müssten.
[0010] Es ist also erkannt worden, dass die Leistungsfähigkeit des Betons, insbesondere
dessen Zugfähigkeit, bei der statischen Berechnung des Betonbauteils in der Regel
nicht berücksichtigt wird. Die Nichtberücksichtigung der Fähigkeit des Betons führt
jedoch dazu, dass die Betonbauteile grundsätzlich einen für ihre Belastungssituation
überflüssig hohen Bewehrungsgehalt aufweisen. Der überflüssig hohe Bewehrungsgehalt
innerhalb des Betonbauteils kann zu den weiter oben angesprochenen Rissen im Beton
führen, wodurch die Gefahr von Korrosionsschäden an der eingelegten Bewehrung erhöht
wird. Zudem gestaltet sich das Recyceln von Betonbauteilen mit einem hohen Bewehrungsgehalt
schwierig.
[0011] Bei auf Biegung beanspruchten Betonbauteilen ist vorgesehen, dass wenigstens in einem
Bereich des Betonbauteils, in dem Zugspannungen auftreten können, wenigstens eine
Bewehrungslage dem Richtungsverlauf der Zugtrajektorien entspricht. Sollte eine Mehrzahl
von Bewehrungslagen im Betonbauteil anzuordnen sein, so sind vorzugsweise alle Bewehrungslagen
mit einem Richtungsverlauf versehen, der dem Richtungsverlauf der Zugtrajektorien
entspricht.
[0012] Unter einem Bewehrungsstab wird jegliche Art von schlaffer Bewehrung für Betonbauteile
verstanden, worunter einerseits die klassische Bewehrung durch Stahlstäbe aber auch
die Bewehrung durch Faserstäbe aus synthetischen Stoffen, wie beispielsweise Glasfaser
oder Kohlefaser, zu verstehen ist.
[0013] Eine weitere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Bewehrungslage
eine Mehrzahl von nebeneinander angeordneten und voneinander beabstandeten Bewehrungsstäben
aufweist, wobei die Bewehrungsstäbe über wenigstens ein konstruktives Verbindungselement
miteinander verbunden sind und das konstruktive Verbindungselement in einem Winkel
zwischen 70° und 110°, bevorzugt zwischen 80° und 100° und besonders bevorzugt zwischen
85° und 95°, zur Längserstreckung der Bewehrungsstäbe angeordnet ist. Auf diese Weise
wird durch das konstruktive Verbindungselement ein Hilfsmittel angegeben, dass die
Anordnung der nebeneinander angeordneten Bewehrungsstäbe in einer Ebene ermöglicht.
Die Verbindung der Bewehrungsstäbe über das konstruktive Verbindungselement kann eine
Verschiebung der Bewehrungsstäbe zueinander verhindern, so dass insbesondere für einen
späteren Betoniervorgang die Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass sich der flüssige
Beton zwischen den Bewehrungsstäben einer Bewehrungslage verteilen kann.
[0014] In diesem Zusammenhang sieht eine weitere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung
vor, dass das konstruktive Verbindungselement auf der von der der Bauteilmitte des
Betonbauteils zugewandte Seite gebildeten Innenseite des Betonbauteils angeordnet
ist. Auf diese Weise wird der Abstand der quer zur Bewehrungsführung verlegten konstruktiven
Verbindungselemente zur Betonbauteilaußenfläche erhöht, so dass eine Rissbildung an
der Betonbauteilaußenfläche durch die konstruktive Verbindungselemente reduziert werden
kann.
[0015] Das Verbindungselement dient der Verbindung der Bewehrungsstäbe einer Lage untereinander.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht daher vor, dass das konstruktive
Verbindungselement ein gerades Stabelement aufweist.
[0016] Grundsätzlich kann das konstruktive Verbindungselement formschlüssig mit den Bewehrungsstäben
verbunden sein, indem das konstruktive Verbindungselement mit den Bewehrungsstäben
verrödelt ist. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt jedoch darin, dass
das konstruktive Verbindungselement kraftschlüssig oder stoffschlüssig mit der Bewehrungslage
verbunden ist. Eine stoffschlüssige Verbindung für Stabstähle kann beispielsweise
eine Schweißverbindung sein. In diesem Zusammenhang sieht eine weitere bevorzugte
Weiterbildung der Erfindung vor, dass das Material des konstruktiven Verbindungselements
dem Material der Bewehrungslage entspricht.
[0017] Eine weitere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Bewehrungsstäbe
einer Bewehrungslage über eine Mehrzahl konstruktiver Verbindungselemente miteinander
verbunden sind. Auf diese Weise kann die Verbindung der zueinander beabstandeten Bewehrungsstäbe
in einer Lage erhöht werden.
[0018] Weiterhin liegt eine weitere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung darin, dass an
den Bewehrungsstäben einer Bewehrungslage und/oder an dem konstruktiven Verbindungselement
wenigstens ein Abstandshalter angeordnet ist. Auf diese Weise kann der Abstand der
Bewehrung zu einer Schalung eingehalten werden, um eine Mindestbetondeckung des Betonbauteils
sicherzustellen.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das konstruktive
Verbindungselement ein erstes Ende und ein zum ersten Ende beanstandetes zweites Ende
aufweist und das erste Ende und/oder das zweite Ende jeweils eine Endkappe, vorzugsweise
aus einem Kunststoffmaterial, aufweist. Auf diese Weise sind das erste Ende und/oder
das zweite Ende des konstruktiven Verbindungselements durch eine Endkappe abgedeckt.
Dies kann von Vorteil sein, wenn das erste Ende und/oder das zweite Ende des Verbindungselements
gegen eine angrenzende Schalungswand anliegt oder gegen ein angrenzendes Schalungselement
stößt. Die Endkappe kann eine Korrosion bzw. eine Korrosionsfortschritt des nahe der
Betonoberfläche liegenden ersten Endes und/oder zweiten Endes des konstruktiven Verbindungselements
verhindern bzw. reduzieren, wodurch die Gefahr einer entsprechenden Rostfahnenbildung
auf der Betonoberfläche und/oder einer Betonabplatzung im Bereich des ersten Endes
und/oder des zweiten Endes reduziert werden kann.
[0020] Grundsätzlich kann die Endkappe hüslenfomrig ausgebildet sein, wobei die Hülse wenigsten
eine Öffnung zum Aufstecken der Hülse auf das erste Ende und/oder zweite Ende des
konstruktiven Verbindungselements aufweist. Ein der Öffnung abgewandtes Ende der Hülse
ist verschlossen. Somit wird bei einer auf das erste Ende und/oder zweite Ende des
konstruktiven Verbindungselements aufgesteckten Hülse der jeweilige Endbereich des
ersten Endes und/oder zweiten Endes durch die Hülse abgedeckt.
[0021] Die Endkappe ist besonders bevorzugt aus einem nichtrostenden Material ausgebildet.
Vorzugsweise ist die Endkappe aus einem Zementsteinmaterial und ganz besonders bevorzugt
aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet. Ist die Endkappe aus einem Kunststoffmaterial
ausgebildet, so kann diese vorzugsweise durch einen Einfluss von Wärme auf das erste
Ende und oder das zweite Ende des konstruktiven Verbindungselements aufgeschrumpft
werden.
[0022] Die Länge der Endkappe entspricht vorzugsweise der Länge der normativ vorgesehenen
Mindestbetondeckung für das jeweilige Betonbauteil. Ganz besonders bevorzugt beträgt
die Länge der Endkappe eine Länge 1 von 1 cm ≤ 1 ≤ 10 cm, vorzugsweise 2 cm ≤ 1 ≤
8 cm, vorzugsweise 3,5 cm ≤ 1 ≤ 6 cm.
[0023] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Bewehrungslage nicht über das Betonbauteil hinausgeführt wird, sondern nur innerhalb
des Betonbauteils angeordnet ist. Das Betonbauteil weist somit keine Anschlussbewehrung
auf, insbesondere keine Anschlussbewehrung, die dazu vorgesehen ist, die Bewehrung
eines weiteren Betonbauteils zu übergreifen.
[0024] In diesem Zusammenhang liegt eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
darin, dass am Betonbauteil wenigstens eine erste Anschlussfläche ausgebildet ist.
Auf diese Weise kann das Betonbauteil mit der ersten Anschlussfläche auf einem Auflager
auflagern. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Auflager eine Anschlussfläche eines
weiteren Betonbauteils ist.
[0025] Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Anordnung von Bewehrung eines bewehrten
Betonbauteils während seiner Entstehung, umfassend ein Schalungselement, mit wenigstens
einer Schalungswand mit einer Bewehrungsseite, einer Außenseite und einer Abschlusskante,
eine Bewehrungslage, mit wenigstens einem Bewehrungsstab, und eine flexible Verbindungsvorrichtung
mit einem Bewehrungsende und einem Schalungsende, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bewehrungslage über die flexible Zugvorrichtung in oder auf dem Schalungselement fixiert
wird, wobei zumindest das Bewehrungsende der Verbindungsvorrichtung an der Bewehrungslage
befestigt wird.
[0026] Es ist somit auch ein wesentlicher Aspekt der Erfindung, dass die Bewehrungslage
über die flexible Zugvorrichtung in oder auf dem Schalungselement fixiert wird. Auf
diese Weise kann die Bewehrung entsprechend der gewünschten Anordnung in oder auf
dem Schalungselement befestigt werden.
[0027] Die flexible Zugvorrichtung kann vorzugsweise aus einem Draht ausgebildet sein. Ganz
besonders bevorzugt weist die flexible Zugvorrichtung ein Material aus einem nichtrostenden
Material auf. Vorzugsweise weist das nichtrostende Material ein Kunststoffmaterial
oder ein Naturprodukt auf. Besonders bevorzugt ist die flexible Zugvorrichtung schnurförmig,
drahtförmig und/oder kordelförmig ausgebildet.
[0028] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Schalungselement
eine Mehrzahl von Schalungswänden aufweist, wobei die Schalungswände überwiegend parallel
zueinander angeordnet sind, ein Konstruktionselement zwischen den Schalungswänden
angeordnet ist, das Konstruktionselement auf den jeweiligen Abschlusskanten aufliegt,
die Bewehrungslage über die flexible Verbindungsvorrichtung zwischen den Schalungswänden
eingehängt wird und das Schalungsende der Verbindungsvorrichtung mit dem Konstruktionselement
verbunden wird. Auf diese Weise wird ein Verfahren bereitgestellt, bei dem die Bewehrungslage
über die flexible Zugvorrichtung in die Schalung eingehängt wird, in dem die flexible
Zugvorrichtung mit dem Bewehrungsende an der Bewehrungslage und mit dem Schalungsende
an dem Konstruktionselement befestigt ist. Das Verfahren eignet sich somit insbesondere
zur Verlegung der Bewehrungslage entlang der Zugtrajektorien eines auf Biegung beanspruchten
Betonbauteils.
[0029] Weiterhin sieht eine weitere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung vor, dass die
Schalungswand wenigstens eine Bohrung aufweist und die Bewehrungslage auf der Bewehrungsseite
der Schalungswand mittels der flexiblen Verbindungsvorrichtung befestigt wird, wobei
das Schalungsende der Verbindungsvorrichtung durch die Bohrung der Schalungswand geführt
und auf der Außenseite der Schalungswand befestigt wird. Auf diese Weise kann die
Bewehrungslage komfortabel auf der Bewehrungsseite der Schalungswand angeordnet und
befestigt werden.
[0030] Grundsätzlich kann die flexible Zugvorrichtung auch derart angeordnet werden, dass
die flexible Zugvorrichtung die Bewehrungslage und/oder einen Bewehrungsstab der Bewehrungslage
wenigstens in einem Teilbereich umgreift und das Bewehrungsende und das Schalungsende
der flexiblen Zugvorrichtung durch die Bohrung in der Schalungswand geführt und auf
der Außenseite der Schalungswand fixiert werden.
[0031] Es versteht sich von selbst, dass zur Einhaltung der Mindestbetondeckung zwischen
der Bewehrungslage und der Bewehrungsseite der Schalungswand ein Abstandshalter auf
der Bewehrung, dem konstruktiven Verbindungselement und/oder der Bewehrungsseite der
Schalungswand angeordnet sein kann.
[0032] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Schalungselement
eine Mehrzahl von Schalungswänden aufweist, wobei wenigstens auf einer Schalungswand
die Bewehrungslage befestigt wird, die Bewehrungslage eine Mehrzahl von Bewehrungsstäben
aufweist und die Bewehrungsstäbe über wenigstens ein konstruktives Verbindungselement
miteinander verbunden werden, das konstruktive Verbindungselement ein erstes Ende
und ein zum ersten Ende beanstandetes zweites Ende aufweist und auf dem ersten Ende
und/oder dem zweiten Ende jeweils eine Endkappe aufgesteckt wird, und die Schalungswände
derart zueinander angeordnet werden, dass wenigstens ein Teilbereich der auf dem ersten
Ende aufgesteckten Endkappe und/oder der auf dem zweiten Ende aufgesteckten Endkappe
an einer Schalungswand der Mehrzahl von Schalungswänden anliegt und/oder die auf dem
ersten Ende aufgesteckte Endkappe und/oder die auf dem zweiten Ende aufgesteckte Endkappe
einen Mindestabstand zu einer angrenzenden Schalungswand der Mehrzahl der Schalungswände
aufweist. Die Endkappen auf dem ersten Ende und/oder dem zweiten Ende des konstruktiven
Verbindungselements können eine Korrosion bzw. einen Korrosionsfortschritt des jeweiligen
Endbereichs des konstruktiven Verbindungselements verhindern und/oder reduzieren.
Auf diese Weise kann in dem Bereich, in dem das erste Ende und/oder das zweite Ende
des konstruktiven Verbindungselements einen normativ vorgesehen Mindestabstand zur
Betonaußenfläche unterschreitet die Bildung von Rostfahnen und/oder Betonabplatzung
reduziert und/oder verhindert werden. Folglich kann durch die auf das erste Ende und/oder
das zweite Ende aufgesteckte Endkappe die Bewehrungslage komfortabel auf der Schalungswand
bzw. zu angrenzenden Schalungswänden befestigt werden.
[0033] Ist auf dem ersten Ende und auf dem zweiten Ende des konstruktiven Verbindungselements
jeweils eine Endkappe aufgesteckt und liegt die auf dem ersten Ende aufgesteckte Endkappe
und die auf dem zweiten Ende aufgesteckte Endkappe jeweils in einem Teilbereich an
einer angrenzenden Schalungswand an, so kann die Bewehrungslage über das konstruktive
Verbindungselement gegenüber einem Verrutschen zwischen den Schalungswänden gesichert
werden.
[0034] Grundsätzlich können zunächst die Schalungsarbeiten ausgeführt werden und im Anschluss
an die Schalungsarbeiten die Bewehrungsarbeiten. Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung liegt jedoch darin, dass die Schalungsarbeiten und die Bewehrungsarbeiten
in einem Arbeitsgang ausgeführt werden.
[0035] Für das Verfahren zur Anordnung der Bewehrung innerhalb des bewehrten Betonbauteils
findet ebenfalls die Beschreibung des bewehrten Betonbauteils Anwendung.
[0036] Die Erfindung betrifft zudem eine Anordnung von bewehrten Betonbauteilen, umfassend
ein erstes bewehrtes Betonbauteil mit einer ersten Anschlussfläche und ein zweites
bewehrtes Betonbauteil mit einer zweiten Anschlussfläche, wobei die erste Anschlussfläche
und die zweite Anschlussfläche beide keine Anschlussbewehrung aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Anschlussfläche mit der zweiten Anschlussfläche verklebt ist.
[0037] Es ist somit ein wesentlicher Aspekt der Erfindung, dass die erste Anschlussfläche
und die mit der ersten Anschlussfläche zu verbindende zweite Anschlussfläche keine
Anschlussbewehrung aufweisen und die Anschlussflächen nur miteinander verklebt sind.
Auf diese Weise wird die Bewehrung, insbesondere im Anschlussbereich reduziert.
[0038] Grundsätzlich können die erste Anschlussfläche und die zweite Anschlussfläche mit
unterschiedlichen beständigen und nichtbetonangreifenden Stoffen verklebt sein. Eine
bevorzugte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass die erste Anschlussfläche
mit der zweiten Anschlussfläche mit einem Vergussmörtel verklebt ist.
[0039] Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Verbindung von bewehrten Betonbauteilen,
umfassend wenigstens ein erstes bewehrtes Betonbauteil mit einer ersten Anschlussfläche
und ein zweites bewehrtes Betonbauteil mit einer zweiten Anschlussfläche, dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Anschlussfläche des ersten bewehrtes Betonbauteils
mit der zweiten Anschlussfläche des zweiten bewehrtes Betonbauteils verklebt wird.
[0040] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
- Fig. 1:
- eine Schnittdarstellung eines bewehrten Betonbauteils als Einfeldträger gemäß dem
bekannten Stand der Technik,
- Fig. 2a,b,c:
- eine Schnittdarstellung eines bewehrten Betonbauteils als Einfeldträger gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 3:
- eine Schnittdarstellung des bewehrten Betonbauteils als Zweifeldträger gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 4:
- eine Schnittdarstellung der Bewehrung des überwiegend auf Druck beanspruchten Betonbauteils
gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 5:
- eine dreidimensionale Ansicht einer Vorrichtung zum Fixierung der Bewehrungslage in
einem Schalungselement gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
- Fig. 6:
- eine dreidimensionale Ansicht einer weiteren Vorrichtung zur Fixierung der Bewehrungslage
in einem Schalungselement gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0041] In Figur 1 ist ein aus dem Stand der Technik bekanntes Betonbauteil 10 gezeigt, wobei
das Betonbauteil 10 einen Bewehrungskorb 20 aufweist. Der Bewehrungskorb 20 umfasst
eine untere Bewehrungslage 21 in der Zugzone des Betonbauteils 10, eine obere Bewehrungslage
22 in der Druckzone des Betonbauteils 10 und eine Mehrzahl von Bewehrungsbügeln 23,
die die untere Bewehrungslage 21 und die obere Bewehrungslage 22 umgreifen.
[0042] Zugspannungen, die in der Zugzone des Betonbauteils 10 in Folge einer Last 30 entstehen,
werden über die geradlinig verlegte untere Bewehrungslage 21 aufgenommen. Über die
Bewehrungsbügel 23 wird die Zugzone mit der Druckzone, so wie es die DIN 1045 bzw.
der derzeit gültige Eurocode 2 (EC 2) vorschreibt, fest verbunden. In der Druckzone
ist eine obere Bewehrungslage 22 angeordnet, obwohl in der Druckzone gar keine Zugspannungen,
die von der oberen Bewehrungslage 22 aufgenommen werden könnten, aufgenommen werden
müssen. Die obere Bewehrungslage 22 wird demnach lediglich zum Flechten des Bewehrungskorbs
20 genutzt und ist somit aus statischer Sicht nicht erforderlich.
[0043] Die Bügelbewehrung 23 ist quer zu den Hauptzugspannungen innerhalb des Betonbauteils
10 angeordnet. Zudem umgreift die Bügelbewehrung 23 die untere Bewehrungslage 21 und
liegt somit näher an der Außenseite des Betonbauteils 10 als die untere Bewehrungslage
21. Daher schwächt die Bügelbewehrung 23 den Querschnitt des Betonbauteils 10, wodurch
Risse, insbesondere an der Außenseite des Betonbauteils 10 im Bereich der Zugzone,
entstehen und die Bügelbewehrung 23 und die untere Bewehrungslage 21 korrodieren können.
[0044] In den Figuren 2a bis 2c ist das aus der Fig. 1 bekannte Betonbauteil 100 mit einer
Bewehrungslage 200 gezeigt, wobei die Bewehrungslage 200 eine Mehrzahl von Bewehrungsstäben
210 umfasst und in dem Bereich des Betonbauteils 100, in dem Zugspannungen auftreten
können, einen Verlauf aufweist, der dem Richtungsverlauf der Zugtrajektorien entspricht.
[0045] In Figur 2a wirkt auf das Betonbauteil 100 eine Last 300 in Form einer Gleichstreckenlast,
so dass sich für das statische System des vorliegenden Einfeldträgers der Verlauf
der Zugtrajektorien dem Verlauf einer nach oben geöffneten "stumpfen" Parabel ähnelt.
In Feldmitte des Einfeldträgers ist die Bewehrungslage 200 im unteren Bereich des
Betonbauteils 100 angeordnet, und im Bereich der Auflager 400 ist die Bewehrungslage
200 innerhalb des Betonbauteils 100 hochgezogen.
[0046] Weiterhin ist ersichtlich, dass das Betonbauteil 100 bügelfrei ist, also keine Bügel
aufweist, und die Bewehrungslage 200 nicht mit den aus Figur 1 dargestellten Bewehrungsbügeln
23 umfasst ist. Auf diese Weise wird dem Betonbauteil 100 kein, durch Bewehrungsbügel
vorgegebener, Lastabtrag innerhalb des Betonbauteils 100 aufgezwängt. Somit können
der Bewehrungsgehalt im Betonbauteil 100 und Risse nahe der Außenfläche des Betonbauteils
100 reduziert werden. Zusätzlich kann bei einem geringeren Bewehrungsgehalt des Betonbauteils
100 auch das spätere Recyceln des Betonbauteils 100 erleichtert werden.
[0047] Die Bewehrungsstäbe 210 der Bewehrungslage 200 sind nebeneinander angeordneten und
voneinander beabstandeten. Über konstruktive Verbindungselemente 220 sind die Bewehrungsstäbe
210 der Bewehrungslage 200 miteinander verbunden, wobei die konstruktiven Verbindungselemente
220 in einem Winkel zwischen 85° und 95°, vorzugsweise rechtwinklig, zur Längserstreckung
der Bewehrungsstäbe 210 angeordnet sind.
[0048] Der Fig. 2a ist weiterhin zu entnehmen, dass die konstruktiven Verbindungselemente
220 auf der von der der Bauteilmitte des Betonbauteils 100 zugewandte Seite gebildete
Innenseite des Betonbauteils 100 angeordnet sind. Auf diese Weise wird, im Gegensatz
zu einer Anordnung der konstruktiven Verbindungselemente 220 auf der der Betonbauteilaußenseite
zugewandten Seite des Betonbauteils 100, der Abstand zur Außenfläche des Betonbauteils
100 erhöht. Somit kann die Rissbildung im Betonbauteil 100 durch quer zur Hauptzugspannung
angeordnete konstruktive Verbindungselemente 220 verringert werden.
[0049] Wie der Figur 2b zu entnehmen ist, wirken auf das Betonbauteil 100 zwei zueinander
beabstandete Lasten 300 in Form von Einzellasten. Weiterhin ist ersichtlich, dass
in dem Betonbauteil 100 zwei Bewehrungslagen 200 angeordnet sind, wovon wenigstens
eine Bewehrungslage 200 den Verlauf aufweist, der dem Richtungsverlauf der Zugtrajektorien,
entsprechend der auf das Betonbauteil einwirkenden Einzellasten 300, entspricht und
die andere Bewehrungsanlage 200 parallel zur Unterkante des Betonbauteils 100 angeordnet
ist.
[0050] Aus der Figur 2c ist ersichtlich, dass in der Feldmitte des Betonbauteils 100 eine
Last 300 in Form einer Einzellast angreift. Zudem ist ersichtlich, dass in dem Betonbauteil
100 zwei Bewehrungslagen 200 angeordnet sind, wovon beide Bewehrungslagen 200 dem
Richtungsverlauf der Zugtrajektorien, entsprechend der auf das Betonbauteil 100 einwirkenden
Last 300, entspricht.
[0051] Grundsätzlich ist der Verlauf der zweiten Bewehrungslage 200 nicht von der Belastung
des Betonbauteils 100 abhängig. Wichtig ist nur, dass wenigstens eine Bewehrungslage
200 in dem Bereich des Betonbauteils 100, in dem Zugspannungen auftreten können, einen
Verlauf aufweist, der dem Richtungsverlauf der Zugtrajektorien entspricht.
[0052] In Figur 3 ist das Betonbauteil 100 als Zweifeldträger dargestellt. Die Bewehrungslage
200 ist in den Bereichen angeordnet, in denen Zugspannungen auftreten können, und
weist einen Verlauf auf, der dem Verlauf der Zugtrajektorien entspricht. Bei dem statischen
System des Zweifeldträgers sind Zugspannungen im unteren Bereich des Betonbauteils
100 jeweils nahe der Feldmitte und im oberen Bereich des Betonbauteils 100 oberhalb
des mittleren Auflagers 400 zu erwarten.
[0053] Ein überwiegend auf Druck beanspruchtes Betonbauteil 100 in Form einer Stütze ist
in Figur 4 gezeigt. Das Betonbauteil 100 weist zwei Bewehrungslagen 200 auf, wobei
die Bewehrungslagen 200 eine Richtung aufweisen, die der Richtung des Lastabtrags
entspricht. Die Bewehrungslagen 200 sind nicht mit Bewehrungsbügeln umfasst. Vielmehr
sind die Bewehrungsstäbe über konstruktive Verbindungselemente 220 miteinander verbunden,
wobei die konstruktiven Verbindungselemente 220 auf der der Bauteilmitte des Betonbauteils
100 zugewandte Seite gebildete Innenseite des Betonbauteils 100 angeordnet sind. Auf
diese Weise kann die Rissbildung durch quer zur Längserstreckung angeordnete Verbindungselemente
reduziert werden.
[0054] In Figur 5 ist die Anordnung zweier Bewehrungslagen 200 in einem Schalungselement
500 für ein Betonbauteil 100 gezeigt, wobei zumindest eine Bewehrungslage 200 in dem
Bereich des Betonbauteils 100 angeordnet ist, in dem Zugspannungen auftreten können,
und einen Verlauf aufweist, der dem Richtungsverlauf der Zugtrajektorien entspricht.
[0055] Hierzu umfasst das Schalungselement 500 einen Schalungsboden 510, eine mit dem Schalungsboden
510 verbundene erste Schalungswand 520 und eine mit dem Schalungsboden 510 verbundene
zweite Schalungswand 520, wobei die erste Schalungswand 520 und die zweite Schalungswand
520 im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind und jeweils eine Abschlusskante
530 aufweisen.
[0056] Die beiden Bewehrungslagen 200 weisen jeweils eine Mehrzahl von nebeneinander und
zueinander beabstandeten Bewehrungsstäben 210 auf, die über konstruktive Verbindungselement
220 miteinander verbunden sind. Die untere Bewehrungslage 200 hat einen gradlinigen
Verlauf und liegt auf Abstandshaltern 240 auf, die auf dem Schalungsboden 510 angeordnet
sind.
[0057] Die konstruktiven Verbindungselemente 220 sich stabförmig ausgebildet und weisen
jeweils ein erstes Ende 222 und ein zum ersten Ende 222 beabstandetes zweites Ende
224 auf. Das erste Ende 222 und das zweite Ende 224 weist jeweils eine Endkappe 226
aus einem Kunststoffmaterial auf. Die Endkappe 226 kann eine Korrosion bzw. einen
Korrosionsfortschritt des nahe der Betonoberfläche liegenden ersten Endes 222 und/oder
zweiten Endes 224 des konstruktiven Verbindungselements 220 verhindern bzw. reduzieren,
wodurch die Gefahr einer entsprechenden Rostfahnenbildung auf der Betonoberfläche
und/oder einer Betonabplatzung im Bereich des ersten Endes und/oder zweiten Endes
reduziert bzw. miniert werden kann.
[0058] Die obere Bewehrungslage 200 ist über flexible Zugvorrichtungen 700 in das Schalungselement
500 eingehängt. Hierzu sind Konstruktionselemente 600 zwischen der ersten Schalungswand
520 und der zweiten Schalungswand 520 angeordnet ist, wobei die Konstruktionselemente
600 über Abstandshalter 240 auf den jeweiligen Abschlusskanten 530 aufliegen. Die
flexiblen Zugvorrichtungen 700 weisen jeweils ein Schalungsende und ein Bewehrungsende
auf, wobei das Bewehrungsende der flexiblen Zugvorrichtungen 700 an der oberen Bewehrungslage
200 angeordnet ist und das Schalungsende der flexiblen Zugvorrichtung 700 an denen
jeweiligen Konstruktionselementen 600. Auf diese Weise kann die obere Bewehrungslage
200 durch Anpassung der Länge der flexiblen Zugvorrichtungen 700 entsprechend dem
Richtungsverlauf der Zugtrajektorien angeordnet werden.
[0059] In Figur 6 ist die Anordnung der Bewehrungslage an dem Schalungselement 500 gezeigt,
wobei das Schalungselement 500 eine Schalungswand 520 aufweist und die Schalungswand
520 eine Bewehrungsseite 521, eine Außenseite 522 und eine Mehrzahl von Bohrungen
533 aufweist. Auf der Bewehrungsseite 521 der Schalungswand 520 ist die Bewehrungslage
200 angeordnet, wobei die Bewehrungslage 200 eine Mehrzahl von nebeneinander liegenden
und zueinander beabstandeten Bewehrungsstäben 210 umfasst und die Bewehrungsstäbe
520 über konstruktive Verbindungselemente 220 miteinander verbunden sind. Auf den
konstruktiven Verbindungselementen 220 sind Abstandshalter 240 angeordnet, damit die
Bewehrungslage 220 einen normativ vorgegebenen Mindestabstand zur Bewehrungsseite
521 der Schalungswand 520 aufweist.
[0060] Die Bewehrungslage 200 wird auf der Bewehrungsseite 521 der Schalungswand 520 mittels
der flexiblen Verbindungsvorrichtung 700 befestigt, wobei das Bewehrungsende der Verbindungsvorrichtung
700 an der Bewehrungslage 200 befestigt wird und das Schalungsende der flexiblen Verbindungsvorrichtung
700 durch die Bohrung 523 des Schalungselements 500 geführt und auf der Außenseite
522 der Schalungswand 520 befestigt wird. Auf diese Weise wird die Bewehrungslage
200 mittels der flexiblen Zugvorrichtung 700 auf der Bewehrungsseite 521 der Schalungswand
520 befestigt.
Bezugszeichen
[0061]
- 10
- Betonbauteil
- 20
- Bewehrungskorb
- 21,22
- Bewehrungslage
- 23
- Bewehrungsbügel
- 30
- Last
- 100
- Betonbauteil
- 200
- Bewehrungslage
- 210
- Bewehrungsstäbe
- 220
- Konstruktives Verbindungselement
- 222
- Erstes Ende
- 224
- Zweites Ende
- 226
- Endkappe
- 240
- Abstandshalter
- 300
- Last
- 400
- Auflager
- 500
- Schalungselement
- 510
- Schalungsboden
- 520
- Schalungswand
- 521
- Bewehrungsseite
- 522
- Außenseite
- 523
- Bohrung
- 530
- Abschlusskante
- 600
- Konstruktionselement
- 700
- Flexible Zugvorrichtung
1. Bewehrtes Betonbauteil, mit einem Betonbauteil (100) und wenigstens einer innerhalb
des Betonbauteils (100) angeordneten Bewehrungslage (200), wobei die Bewehrungslage
(200) wenigstens einen Bewehrungsstab (210) umfasst, und die Bewehrungslage (200)
in einem überwiegend auf Druck beanspruchten Bereich des Betonbauteils (100) eine
Richtung aufweist, die der Richtung des Lastabtrags entspricht wobei
das Betonbauteil (100) bügelfrei ist, so dass die Bewehrungslage (200) nicht mit Bewehrungsbügeln
(23) umgriffen ist.
2. Bewehrtes Betonbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrungslage (200) eine Mehrzahl von nebeneinander angeordneten und voneinander
beabstandeten Bewehrungsstäben (210) aufweist, wobei die Bewehrungsstäbe (210) über
wenigstens ein konstruktives Verbindungselement (220) miteinander verbunden sind und
das konstruktive Verbindungselement (220) in einem Winkel zwischen 70° und 110°, bevorzugt
zwischen 80° und 100° und besonders bevorzugt zwischen 85° und 95°, zur Längserstreckung
der Bewehrungsstäbe (200) angeordnet ist.
3. Bewehrtes Betonbauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das konstruktive Verbindungselement (220) auf der von der der Bauteilmitte des Betonbauteils
(100) zugewandte Seite gebildete Innenseite des Betonbauteils (100) angeordnet ist.
4. Bewehrtes Betonbauteil nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das konstruktive Verbindungselement (220) ein gerades Stabelement aufweist.
5. Bewehrtes Betonbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das konstruktive Verbindungselement (220) ein erstes Ende (222) und ein zum ersten
Ende (222) beanstandetes zweites Ende (224) aufweist und das erste Ende (222) und/oder
das zweite Ende (224) jeweils eine Endkappe (226), vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial,
aufweist.
6. Verfahren zur Anordnung von Bewehrung eines bewehrten Betonbauteils während seiner
Entstehung, umfassend ein Schalungselement (500), mit wenigstens einer Schalungswand
(520) mit einer Bewehrungsseite (521), einer Außenseite (522) und einer Abschlusskante
(530), eine Bewehrungslage (200), mit wenigstens einem Bewehrungsstab (210), und eine
flexible Verbindungsvorrichtung (700) mit einem Bewehrungsende und einem Schalungsende,
wobei die Bewehrungslage (200) über die flexible Zugvorrichtung (700) auf dem Schalungselement
(500) fixiert wird, wobei zumindest das Bewehrungsende der Verbindungsvorrichtung
(700) an der Bewehrungslage befestigt (200) wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalungswand (520) wenigstens eine Bohrung (523) aufweist und die Bewehrungslage
auf der Bewehrungsseite der Schalungswand (520) mittels der flexiblen Verbindungsvorrichtung
befestigt wird, wobei das Schalungsende der Verbindungsvorrichtung durch die Bohrung
(523) der Schalungswand (520) geführt und auf der Außenseite der Schalungswand (520)
befestigt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalungselement (500) eine Mehrzahl von Schalungswänden (520) aufweist, wobei
wenigstens auf einer Schalungswand (520) die Bewehrungslage (200) befestigt wird,
die Bewehrungslage (200) eine Mehrzahl von Bewehrungsstäben (210) aufweist und die
Bewehrungsstäbe (210) über wenigstens ein konstruktives Verbindungselement (220) miteinander
verbunden werden,
das konstruktive Verbindungselement (220) ein erstes Ende (222) und ein zum ersten
Ende (222) beanstandetes zweites Ende (224) aufweist und auf dem ersten Ende (222)
und/oder dem zweiten Ende (224) jeweils eine Endkappe (226) aufgesteckt wird,
die Schalungswände (520) derart zueinander angeordnet werden, dass wenigstens ein
Teilbereich der auf dem ersten Ende (222) aufgesteckten Endkappe (226) und/oder der
auf dem zweiten Ende (224) aufgesteckten Endkappe (226) an einer Schalungswand (520)
der Mehrzahl von Schalungswänden (520) anliegt.