[0001] Die Erfindung betrifft eine Brandschutzglastür zur Vermeidung des Durchtritts von
Feuer und Rauch im Brandfall von einem Raum in einen anderen, mit zumindest zwei parallel
und voneinander beabstandeten Glasscheiben und einem Schlosskasten, der eine innenliegende
Schließmimik aufweist. Die Erfindung betrifft ferner eine Verglasung, insbesondere
Brandschutzverglasung, umfassend zumindest eine vorbeschriebene Brandschutzglastür
als ein- oder zweiflügelige Tür.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Ganzglastüren und Verglasungen mit Brandschutzeigenschaften
bekannt. So beschreibt das deutsche Gebrauchsmuster
20 2011 106 510 U1 eine Brandschutzverglasung aus mehreren nebeneinander angeordneten Glasflächen mit
zumindest einer Brandschutzglastür und einem seitlich von dieser angeordneten Festelement.
In der Brandschutzglastür ist ein Schlosskasten mit einem Türdrücker vorgesehen, wobei
der Schlosskasten in zwei Gehäusehälften unterteilt ist, die jeweils gegenüberliegend
auf der Außenfläche der Glasscheibe fixiert sind. In einer dieser aufgesetzten Gehäusehälften
des Schlosskastens ist die Schließmimik untergebracht. Bei einer solchen Konstruktion
kann es als optisch störend empfunden werden, dass die Gehäusehälften zum Teil stark
auf der Glasscheibenoberfläche auftragen. Zudem ist es in der Regel aus optischen
Gründen erforderlich, den Schlosskasten beziehungsweise die Gehäusehälften des Schlosskastens
mit einem Edelstahlgehäuse oder dergleichen zu verblenden, was mit zusätzlichen Kosten
verbunden ist.
[0003] Aus der
DE 20 2011 106 509 U1 und der
DE 20 2011 106 522 U1 sind ebenfalls Brandschutzverglasungen mit zumindest einer Brandschutzglastür bekannt.
Diese kann ein- oder zweiflügelig ausgestaltet sein. In der Tür ist ein Pendelschloss
angebracht, wobei zur Aufnahme des Schlosskastens des Pendelschlosses die Glasscheibe
der Tür mit einer passenden Aussparung versehen ist. Auch wenn bei dieser Lösung zwar
nicht die gesamte Schließmimik auf die Glasscheibenoberfläche aufgesetzt ist, müssen
konstruktionsbedingt auf beiden Flachseiten der Glasscheibe jeweils eine Edelstahlabdeckung
aus Befestigungsgründen auf die Oberflächen der Glasscheiben aufgebracht sein. Auch
hier ergibt sich demzufolge kein oberflächlich glattes Erscheinungsbild im Bereich
des Schlosskastens. Zudem ist es auch bei dieser Konstruktion erforderlich, aus optischen
Gründen Edelstahl oder andere edle Oberflächen für die Verblendung der Schlosskomponenten
zu verwenden. Zudem muss bei dieser Konstruktion im Glasbereich ein kompletter Glasausschnitt
vorgesehen werden, der passgenau zu den Maßen des Schlosskastens ausgeführt werden
muss. Die Herstellung eines solchen Glasausschnittes ist insbesondere bei Verwendung
von Einscheiben-Sicherheitsglas aufwändig.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Ganzglastür der eingangs
genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei der ein Schlosskasten optisch möglichst
unauffällig montiert ist. Zudem sollte auf die Verwendung von teurem Verblendungsmaterial
verzichtet werden können.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Brandschutzglastür zur Vermeidung des Durchtritts
von Feuer und Rauch im Brandfall von einem Raum in einen anderen, mit wenigstens einer
Brandschutzscheibe aus zumindest zwei mittels eines Randverbunds parallel voneinander
beabstandeten Glasscheiben und einem Schlosskasten, der eine innenliegende Schließmimik
aufweist, wobei die Brandschutzglastür dadurch gekennzeichnet ist, dass der Schlosskasten
zwischen den Glasscheiben der Brandschutzscheibe angeordnet ist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Brandschutzglastür ist es also nicht mehr erforderlich,
für die Unterbringung eines Schlosskastens einen vollständigen Glasausschnitt durchzuführen
oder den Schlosskasten außenliegend zu montieren. Stattdessen müssen lediglich Drücklochbohrungen
von beispielsweise 15 bis 50 mm Durchmesser und gegebenenfalls eine Zylinderbohrung
für den Schließzylinder in den Glasscheiben der Brandschutzscheibe vorgesehen werden.
[0007] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Brandschutzglastür besteht darin, dass
der Schlosskasten im Brandfall nicht in unmittelbaren Flammenkontakt gelangt, da er
im Inneren der Brandschutzscheibe angeordnet ist. Werden mit Brandschutzgel gefüllte
Brandschutzscheiben verwendet, wird der Schlosskasten im Brandfall sogar zumindest
an den Seitenkanten durch das in der Brandscheibe enthaltene Brandschutzgel gekühlt.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandschutzglastür ist der Randverbund
im Einbringungsbereich des Schlosskastens nach innen versetzt, wodurch ein Montageschacht
entsteht, in den der Schlosskasten wie ein Steckschloss eingesetzt werden kann. Alternativ
könnte der Randverbund auch im Einbringungsbereichs des Schlosskastens ausgespart
werden. Bevorzugt ist es jedoch, den Randverbund nach innen zu versetzen, da auf diese
Weise der zwischen den Glasscheiben eingeschlossene Raum nach außen hin vollständig
abgedichtet werden und mit einem Brandschutzgel gefüllt sein kann.
[0009] Die bevorzugt eingesetzten mit einem Brandschutzgel gefüllten Brandschutzscheiben
sind im Prinzip bekannt. Für solche Brandschutzscheiben kommen sämtliche Arten von
Glasscheiben in Frage. Vorzugsweise besteht jedoch zumindest eine der Glasscheiben
aus Sicherheitsglas, insbesondere aus Einscheibensicherheitsglas oder Verbundsicherheitsglas.
Dies ist besonders vorteilhaft, da dieses bei extrem hohen Temperaturen im Brandfall
in sehr viele kleine Bruchstücke zerspringt, von denen zum einen eine geringere Verletzungsgefahr
ausgeht und die zum anderen auch im zerborstenen Zustand gut am Brandschutzgel haften
und damit weiterhin das Brandschutzgel für eine gewisse Zeit vor dem direkten Flammenkontakt
schützen. Da Einscheibensicherheitsglas nach dem Vorspannen nicht mehr geschnitten
werden kann, müssen die Aussparungen für die Anbringung von Scharnieren, Schlössern
und dergleichen bereits vor dem Vorspannen in den Glasscheiben vorgesehen werden.
Erfindungsgemäß lassen sich jedoch ebenso andere Glasscheiben verwenden, wie Floatglas.
[0010] Die Glasscheiben können unabhängig voneinander eine Scheibendicke von 3 bis 20 mm
aufweisen, bevorzugt 5 bis 12 mm. Der Abstand der Glasscheiben kann vorzugsweise im
Bereich von 5 bis 50 mm liegen. Besonders bevorzugt beträgt der Abstand der Glasscheiben
voneinander etwa 8 bis 30 mm, da sich auf diese Weise insbesondere bei mit Brandschutzgel
gefüllten Brandschutzverglasungen gute Brandresistenzen bei gleichzeitig moderatem
Gewicht der Verglasung erzielen lassen.
[0011] Der Raum zwischen den Glasscheiben ist bei gelgefüllten Brandschutzscheiben mit einem
besonderen Brandschutzgel gefüllt. Mit Brandschutzgel bzw. Hydrogel gefüllte Brandschutzscheiben
sind beispielsweise in der
EP 1 820 931 A1 und in der
DE 10 2005 018 842 A1 beschrieben. Diese Brandschutzscheiben haben gegenüber den ansonsten vielfach eingesetzten
Brandschutzscheiben mit festen silikathaltigen intumeszierenden Zwischenschichten,
beispielsweise auf Wasserglasbasis, den Vorteil, dass sie ein geringeres Flächengewicht
bei vergleichbarer Feuerwiderstandsklasse erreichen können. Das bedeutet nicht nur
einen einfacheren Transport der Scheiben, sondern auch, dass die Halterung und Rahmenkonstruktion
wegen der geringeren Last leichter ausgelegt werden können.
[0012] Ferner sind die mit Brandschutzgel gefüllten Brandschutzscheiben gegenüber den Scheiben
mit festen silikathaltigen Intumeszenz-Zwischenschichten weitaus weniger anfällig
gegen eindringende Feuchtigkeit, welche bei den letztgenannten zur Trübung der Zwischenschicht
führt, was den Austausch der Scheibe erfordert.
[0013] Mit einem Brandschutzgel gefüllte Brandschutzscheiben bestehen bevorzugt aus zwei
parallel beabstandeten Glasscheiben aus Einscheibensicherheitsglas (ESG), die über
ein in ihren Randbereichen zwischen den Glasscheiben liegendes umlaufendes Abstandshalteprofil
und zum Beispiel einen Polyurethan-Randverbund fixiert und miteinander verbunden sind.
Durch eine Öffnung in diesem Abstandshalteprofil werden das Brandschutzgel oder die
Vorkomponenten eingefüllt, wobei im letzten Fall die Gelbildung durch Polymerisation
zum Hydrogel im mit der Mischung ausgefüllten Hohlraum zwischen den Glasscheiben erfolgt.
Die im Rahmen der Erfindung eingesetzten Brandschutzgele können auch Additive beinhalten
wie Silikate, UV-Schutzmittel oder auch Farbstoffe.
[0014] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Brandschutzglastür besteht darin, dass
der Schlosskasten nicht mit teuren Materialien verblendet werden muss oder für den
Schlosskasten selbst entsprechende Materialien zu verwenden sind. Stattdessen können
die Glasscheiben im Einbringungsbereich des Schlosskastens mit einer undurchsichtigen
Beschichtung versehen sein, die vorzugsweise auf der Innenseite der Glasscheiben aufgebracht
ist. Diese Beschichtung kann beispielsweise aufgedruckt werden. Dabei sind alle erdenklichen
optischen Ausgestaltungen möglich. Beispielsweise kann die Bedruckung schwarz, weiß
oder mit silberner Farbe erfolgen. Da der Schlosskasten von außen nicht mehr sichtbar
ist, kann er aus einfachem Blech gefertigt sein.
[0015] Zur weiteren Verbesserung der Brandschutzeigenschaften kann der Schlosskasten mit
einem Hitze-absorbierenden Material ausgerüstet sein. Dieses kann innerhalb des Schlosskastens
in Kavitäten angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Hitze absorbierende
Material flächig ausgebildet und auf den den Glasscheiben zugewandten Oberflächen
des Schlosskastens angeordnet sein. Mit anderen Worten befindet sich bei dieser Ausführungsform
zwischen den innenliegenden Glasoberflächen und dem Schlosskasten eine Isolierschicht
aus Hitze absorbierendem Material.
[0016] Bei dieser Ausgestaltung ist es weiterhin möglich, dass der mit dem Hitze absorbierenden
Material ausgerüstete Schlosskasten in ein Gehäuse eingesetzt ist. Hierdurch wird
die Montage erleichtert und Beschädigungen an dem Hitze absorbierenden Material beim
Transport oder der Montage des Schlosskastens vermieden.
[0017] Als Hitze absorbierendes Material kommen im Prinzip sämtliche, dem Fachmann für diesen
Zweck geeignete Materialien aus dem Brandschutzbereich infrage, wie beispielsweise
ein silikatisches Material, insbesondere gepresste Kalziumsilikatplatten.
[0018] Der Schlosskasten und unabhängig davon das Gehäuse, in das der Schlosskasten eingesetzt
ist, können aus einem Metall bestehen, insbesondere aus Stahl oder Edelstahl. Bei
der Verwendung von Stahl ist die Oberfläche des Schlosskastens beziehungsweise des
Gehäuses zweckmäßigerweise mit einer Korrosionsschutzschicht versehen, die beispielsweise
eine Elektrotauchlackierung und/oder eine Phosphatierschicht umfasst.
[0019] In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandschutzglastür sind die
Glasscheiben im Bereich des Schlosskastens mit Durchführungen für einen Türdrücker
und/oder einen Schließzylinder versehen. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, dass
bei der erfindungsgemäßen Brandschutzglastür im Bereich des Schlosskastens typischerweise
keine weiteren Materialausschnitte in der Glasscheibe erforderlich sind. Insbesondere
müssen keine großflächigen Aussparungen zur Unterbringung des Schlosskastens vorgesehen
sein.
[0020] Die Durchführungen für den Türdrücker und den Schließzylinder können jeweils mit
einer Abdeckung, beispielsweise in Form einer Rundrosette, abgedeckt sein. Die Abdeckung
ist vorzugsweise aus einem Metall gefertigt und sollte einen größeren Durchmesser
als die Durchführung besitzen und diese vollständig bedecken. In der Abdeckung können
Öffnungen zur Durchführung von Befestigungsmitteln, wie beispielsweise Schrauben vorgesehen
sein, mit denen zum Einen die auf beiden Seiten der Brandschutzscheibe vorgesehenen
Abdeckungen gegeneinander verspannt werden und gleichzeitig der Schlosskasten positioniert
und fixiert wird. Zu diesem Zweck sind in diesem Fall auch in dem Schlosskasten an
korrespondierender Position zu den Öffnungen der Abdeckungen Durchführungen vorgesehen.
[0021] Bei der erfindungsgemäßen Brandschutzglastür kann weiterhin im Bereich der seitlichen
und/oder oberen Stoßkanten eine der Glasscheiben der Brandschutzglastür gegenüber
der zweiten zur Ausbildung einer Stufenfalz zurückspringen, insbesondere um einen
Betrag von wenigstens 10 mm, vorzugsweise wenigstens 13 mm. Die jeweils benachbart
zur Brandschutzglastür angeordneten Bauelemente, wie beispielsweise eine Türzarge,
ein zweiter Türflügel und/ oder eines oder mehrere Festelemente sind zweckmäßigerweise
ebenfalls mit einer korrespondierenden Stufenfalz ausgestattet. Auf diese Weise wird
ein Anschlagbereich geschaffen, der die Dichtigkeit der Brandschutzglastür verbessert.
[0022] Vorzugsweise ist zumindest eine Dichtung in der Stufenfalz vorgesehen, die auf der
innenliegenden Oberfläche der vorstehenden Glasscheibe im Randbereich befestigt ist
und sich über die gesamte Ausdehnung der Stufenfalz im Bereich der seitlichen und
wahlweise oberen Stoßkanten der Brandschutzglastür erstreckt. Die Dichtung kann aus
einem hitzebeständigen und/oder im Brandfall aufschäumenden Material aufgebaut sein.
Solche Dichtungsmaterialien sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt.
[0023] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine Verglasung, insbesondere
eine Brandschutzverglasung, umfassend mindestens eine erfindungsgemäße Brandschutzglastür.
[0024] Nach einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verglasung ist auf der
dem Schlosskasten zugewandten Längsseite der Brandschutzglastür ein Standflügel oder
ein feststehendes Glaselement angeordnet, wobei der Standflügel beziehungsweise das
feststehende Glaselement auf Höhe des Schlosskastens mit einem Schließblech versehen
ist.
[0025] Die in den Glasscheiben vorgesehenen Durchführungen können zwischen der Abdeckung
und der Oberfläche des Schlosskastens mit einem hitzeabsorbierenden Material, wie
beispielsweise einer silikatischen Platte, ausgerüstet sein. In diesem hitzeabsorbierenden
Material sind dann zweckmäßigerweise Durchführungen für Befestigungsmittel sowie den
Drücker-Vierkant und den Schließzylinder vorgesehen.
[0026] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand von zwei in den Figuren 1 bis
4 dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Darin zeigt
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brandschutztür in der Draufsicht,
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform in Schnittansicht entlang der Linie A-A
von oben,
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brandschutztür in der Draufsicht
und
- Fig. 4
- die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform in Schnittansicht entlang der Linie A-A
von oben.
[0027] In Fig. 1 ist der Türschlossbereich einer Brandschutzverglasung 1 ausschnittsweise
dargestellt. Die Brandschutzverglasung 1 ist aus mehreren Brandschutzscheiben 2 aufgebaut,
von denen eine als Brandschutzglastür 3 (Gangflügel) und eine andere als Standflügel
4 oder seitliches Festelement ausgebildet sind. In der Brandschutzglastür 3 ist ein
Schlosskasten 5 vorgesehen. In dem Standflügel 4 ist in zum Schlosskasten 5 korrespondierender
Höhe ein Schließblech 6 angeordnet. Der Schlosskasten 5 beherbergt eine Schließmimik,
mit welcher über einen Türdrücker 7 eine Falle 8, sowie mittels eines Schließzylinders
9 ein Riegel 10 betätigt werden kann. In der Brandschutzglastür 3 sind im Bereich
des Türdrückers 7 und des Schließzylinders 9 Durchführungen 11 vorgesehen, die jeweils
mit einer Abdeckung in Form einer Rundrosette 12 abgedeckt sind, wobei die Rundrosette
12 einen größeren Durchmesser als die Durchführung 11 besitzt. In der Rundrosette
sind Öffnungen 13 zur Durchführung von Befestigungsmitteln, wie Schrauben 14 vorgesehen,
mit denen zum Einen die auf beiden Seiten der Brandschutzscheibe 2 vorgesehenen Rundrosetten
12 gegeneinander verspannt werden und gleichzeitig der Schlosskasten 5 positioniert
und fixiert wird.
[0028] Bei der in Fig. 2 dargestellten Schnittansicht der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
entlang der Schnittlinie A-A ist zu erkennen, dass die Brandschutzscheibe 2 aus zwei
mittels eines Randverbunds 15 aus Polyurethan parallel zueinander beabstandeten Glasscheiben
2a, 2b aufgebaut ist. Der vom Randverbund 15 zwischen den Glasscheiben 2a, 2b eingeschlossene
Raum ist mit einem Brandschutzgel 16 gefüllt. Die Glasscheiben 2a, 2b sind jeweils
8 mm stark wobei der Abstand der Innenflächen voneinander 28 mm beträgt. Die Dicke
der Brandschutzscheibe 2 beträgt 44 mm von Außenfläche zu Außenfläche gemessen.
[0029] Das Brandschutzgel 16 wird beispielsweise als Hydrogel aus einer NaCI/ MgCl
2 Salzlösung unter Zugabe polymerisierbarer Verbindungen wie einer Mischung aus Acrylamid,
N-Methylolacrylamid, Methylenbisarcylamid und einem Polymerisationsbeschleuniger in
Wasser entweder vor dem Einfüllen zwischen die Glasscheiben 2a, 2b hergestellt oder
in-situ zwischen den Glasscheiben 2a, 2b erzeugt, indem die oben genannten Komponenten
miteinander vermischt und direkt in den Hohlraum zwischen die Glasscheiben 2a, 2b
eingefüllt werden. Die Polymerisation zum Hydrogel erfolgt dann im nun mit der Mischung
ausgefüllten Hohlraum zwischen den Glasscheiben 2a, 2b.
[0030] Die Glasscheiben 2a, 2b bestehen aus feuerfestem Einscheiben-Sicherheitsglas. Im
Bereich des Schlosskastens 5 ist der Randverbund 15 nach innen versetzt, so dass der
Schlosskasten 5 in der Art eines Steckschlosses in den dadurch gebildeten Montageschacht
eingesetzt werden kann. Gleichermaßen ist zur Aufnahme des Schließblechs 6 im Standflügel
der Randverbund 15 nach innen versetzt.
[0031] Die Darstellung in Fig. 2 zeigt ferner, dass im Bereich der seitlichen Stoßkanten
der Brandschutzglastür 3 die erste der Glasscheiben 2a, 2b der Brandschutzglastür
3 gegenüber der zweiten zur Ausbildung einer Stufenfalz zurückspringt, vorliegend
etwa 13 mm und an den Stoßkanten der Brandschutzscheibe 2 des Standflügels 4 in dem
an die Brandschutzglastür 3 angrenzenden Abschnitt die zweite der Glasscheiben 2a,
2b gegenüber der ersten zur Ausbildung einer korrespondierenden Stufenfalz zurückspringt,
vorliegend um denselben Betrag. An der vorspringenden der beiden Glasscheiben 2a,
2b der Brandschutzglastür 3 ist auf der Innenseite der Glasscheibe 2b eine Lippendichtung
17 aus einem hitzebeständigen Material befestigt.
[0032] In Fig. 2 ist darüber hinaus zu sehen, dass in der Durchführung der nicht von den
Schrauben 14 und dem Türdrücker 7 eingenommene Raum mit einem hitzeabsorbierendes
silikatischen Material 18 ausgekleidet ist, welches im Brandfall kühlende Eigenschaften
entwickelt.
[0033] In den Fig. 3 und 4 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brandschutzglastür
3 abgebildet. Diese unterscheidet sich von der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
lediglich darin, dass die Brandschutzglastür 3 im Bereich des Schlosskastens 5 mit
einer undurchsichtigen Schicht versehen ist, vorliegend einer Randbedruckung 19. Die
Randbedruckung 19 ist jeweils auf der Innenseite der Glasscheiben 2a, 2b aufgebracht
und in schwarzer Farbe gehalten. Die Randbedruckung 19 ist sowohl bei der Brandschutzglastür
3 als auch bei dem Standflügel 4 umlaufend in der Weise ausgebildet, dass sie sich
von den Stoßkanten der Glasscheiben 2a, 2b bis über den Randverbund 15 hinaus erstreckt,
so dass dieser von außen nicht sichtbar ist.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Brandschutzverglasung
- 2
- Brandschutzscheibe
- 2a, b
- Glasscheibe
- 3
- Brandschutzglastür
- 4
- Standflügel
- 5
- Schlosskasten
- 6
- Schließblech
- 7
- Türdrücker
- 8
- Falle
- 9
- Schließzylinder
- 10
- Riegel
- 11
- Durchführung
- 12
- Rundrosette
- 13
- Öffnung
- 14
- Schraube
- 15
- Randverbund
- 16
- Brandschutzgel
- 17
- Lippendichtung
- 18
- hitzeabsorbierendes silikatisches Material
- 19
- Randbedruckung
1. Brandschutzglastür (3) zur Vermeidung des Durchtritts von Feuer und Rauch im Brandfall
von einem Raum in einen anderen, mit wenigstens einer Brandschutzscheibe (2) aus zumindest
zwei mittels eines Randverbunds (15) parallel voneinander beabstandeten Glasscheiben
(2a, 2b) und einem Schlosskasten (5), der eine innenliegende Schließmimik aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schlosskasten (5) zwischen den Glasscheiben (2a, 2b) angeordnet ist.
2. Brandschutzglastür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Randverbund (15) im Einbringungsbereich des Schlosskastens (5) nach innen versetzt
ist.
3. Brandschutzglastür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandschutzscheibe (2) mit einem Brandschutzgel (16) gefüllt ist.
4. Brandschutzglastür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheiben (2a, 2b) im Einbringungsbereich des Schlosskastens (5) mit einer
undurchsichtigen Beschichtung versehen sind, die vorzugsweise auf der Innenseite der
Glasscheiben (2a, 2b) aufgebracht ist.
5. Brandschutzglastür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheiben (2a, 2b) aus Einscheibensicherheitsglas bestehen, insbesondere aus
feuerfestem Einscheibensicherheitsglas.
6. Brandschutzglastür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlosskasten (5) mit einem hitzeabsorbierenden Material (18) ausgerüstet ist.
7. Brandschutzglastür nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das hitzeabsorbierende Material (18) flächig ausgebildet und auf den den Glasscheiben
(2a, 2b) zugewandten Oberflächen des Schlosskastens (5) angeordnet ist.
8. Brandschutzglastür nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlosskasten (5) in ein Gehäuse eingesetzt ist.
9. Brandschutzglastür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlosskasten (5) und/ oder das Gehäuse, in das der Schlosskasten (5) eingesetzt
ist, aus einem Metall besteht, insbesondere aus Stahl oder Edelstahl.
10. Brandschutzglastür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheiben (2a, 2b) im Bereich des Schlosskastens (5) mit Durchführungen für
einen Türdrücker (7) und/oder einen Schließzylinder (9) versehen sind.
11. Brandschutzglastür nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der seitlichen und/oder oberen Stoßkanten der Brandschutzglastür (3) die
eine der Glasscheiben (2a, 2b) der Brandschutzglastür (3) gegenüber der zweiten zur
Ausbildung einer Stufenfalz zurückspringt, insbesondere um wenigstens 10 mm, vorzugsweise
wenigstens 13 mm.
12. Brandschutzverglasung (1), umfassend zumindest eine Brandschutzglastür (3) nach einem
der Ansprüche 1 bis 11.
13. Brandschutzverglasung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Schlosskasten (5) zugewandten Längsseite der Brandschutzglastür (3) ein
Standflügel (4) oder ein feststehendes Glaselement angeordnet ist, wobei der Standflügel
(4) beziehungsweise das feststehende Glaselement auf Höhe des Schlosskastens (5) mit
einem Schließblech (6) versehen ist.