[0001] Die Erfindung betrifft eine Elektronenstrahleinheit, die dazu ausgelegt ist, ein
flächig ausgedehntes Bestrahlungsfeld zur Elektronenbestrahlung von Bestrahlungsgut
zu erzeugen. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestrahlung von
Bestrahlungsgut mit Elektronen.
[0002] Elektronenstrahleinheiten sind dazu ausgelegt, Elektronen zu beschleunigen und ein
Bestrahlungsfeld von beschleunigten Elektronen zur Verfügung zu stellen. Die Bestrahlung
mit Elektronen kann für eine Vielzahl von unterschiedlichen Einsatzzwecken verwendet
werden. Beispielsweise können die beschleunigten Elektronen zur Elektronenstrahlhärtung
(ESH) von Druckfarben, Lacken und anderen Beschichtungen eingesetzt werden. Darüber
hinaus können die hochenergetischen Elektronen zur Sterilisation von Oberflächen eingesetzt
werden.
[0003] Für derartige Anwendungen ist es von Bedeutung, dass das Bestrahlungsgut während
der Elektronenbestrahlung möglichst exakt mit einer vorher festgelegten Bestrahlungsdosis
beaufschlagt wird. Allerdings erzeugen viele Elektronenstrahleinheiten des Stands
der Technik eine Dosisverteilung, die entlang der Bestrahlungsbreite deutliche Schwankungen
aufweist.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Elektronenstrahleinheit zur Verfügung zu stellen,
welche entlang der Bestrahlungsbreite eine Elektronenstrahlung von verbesserter Homogenität
zur Verfügung stellt.
[0005] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch eine Elektronenstrahleinheit nach Anspruch
1 sowie durch ein Verfahren zur Bestrahlung von Bestrahlungsgut mit Elektronen nach
Anspruch 18 gelöst.
[0006] Eine Elektronenstrahleinheit entsprechend den Ausführungsformen der Erfindung ist
dazu ausgelegt, ein flächig ausgedehntes Bestrahlungsfeld zur Elektronenbestrahlung
von Bestrahlungsgut zu erzeugen. Das Bestrahlungsgut ist in einer vorgegebenen Transportrichtung
durch das Bestrahlungsfeld führbar, und das Bestrahlungsfeld erstreckt sich über eine
Bestrahlungsbreite quer zur Transportrichtung. Die Elektronenstrahleinheit umfasst
eine Heizkathodenanordnung zur Erzeugung von Elektronen, mindestens ein Gitterelement,
das dazu vorgesehen ist, die Elektronen von der Heizkathodenanordnung abzuziehen,
zu verteilen und zu beschleunigen, sowie ein Elektronenaustrittsfenster, aus dem die
Elektronen nach der Beschleunigung austreten. Das Elektronenaustrittsfenster umfasst
eine Stützkonstruktion, wobei innerhalb der Stützkonstruktion eine Mehrzahl von parallel
zueinander angeordneten Kühlkanälen zur Kühlung der Stützkonstruktion verlaufen. Die
Kühlkanäle sind relativ zur Transportrichtung um einen vorgegebenen Winkel verdreht
ausgerichtet, wodurch sich ein schräger Verlauf der Kühlkanäle relativ zur Transportrichtung
ergibt.
[0007] An den Stellen, an denen die Kühlkanäle verlaufen, werden die beschleunigten Elektronen
von der Stützkonstruktion absorbiert. Daher entstehen an den Stellen, an denen die
Kühlkanäle verlaufen, charakteristische Abschattungen. Daher wird vorgeschlagen, die
Kühlkanäle relativ zur Transportrichtung um einen vorgegebenen Winkel verdreht ausgerichtet
anzuordnen, so dass sich ein schräger Verlauf der Kühlkanäle relativ zur Transportrichtung
ergibt. Wenn ein zu bestrahlendes Gut in der Transportrichtung unter dem Elektronenaustrittsfenster
und der Stützkonstruktion hindurch bewegt wird, dann verschiebt sich infolge des schrägen
Verlaufs der Kühlkanäle die auf das Bestrahlungsgut einwirkende Dosisverteilung mit
den von den Kühlkanälen verursachten Abschattungen dem schrägen Verlauf der Kühlkanäle
folgend von rechts nach links. In der Summe wirkt während des Durchlaufens der Elektronenstrahleinheit
eine gemittelte Dosisverteilung auf das Bestrahlungsgut ein, wobei die Abschattungen
infolge des Mittelungsprozesses verringert werden oder verschwinden. Durch diesen
Mittelungsprozess werden die von den Kühlkanälen verursachten Abschattungen weggemittelt.
Dadurch wird die Homogenität der Dosisverteilung verbessert, und die Bestrahlung kann
mit verbesserter Genauigkeit durchgeführt werden.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
weiter beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Elektronenstrahleinheit zur flächigen Bestrahlung mit Elektronen entsprechend
dem Stand der Technik;
Fig. 2A eine Draufsicht auf eine Kathodenanordnung entsprechend dem Stand der Technik;
Fig. 2B die von der Kathodenanordnung in Fig. 3A erzeugte Dosisverteilung;
Fig. 3A eine Draufsicht auf eine Kathodenanordnung entsprechend von Ausführungsformen
gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3B unterschiedliche Dosisverteilungen, die beim Durchlaufen einer Elektronenstrahleinheit
mit der in Fig. 3A gezeigten Kathodenanordnung nacheinander erhalten werden;
Fig. 4 eine Elektronenstrahleinheit entsprechend von Ausführungsformen gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung;
Fig. 5 einen Überblick über die zur Beschleunigung der Elektronen benötigten Spannungen;
Fig. 6A-6C verschiedene Ausführungsformen von Kathodenanordnungen;
Fig. 7A ein Elektronenaustrittsfenster mit einer Stützkonstruktion und einer auf der
Stützkonstruktion aufliegenden Metallfolie;
Fig. 7B eine Stützkonstruktion entsprechend dem Stand der Technik, bei der die Kühlkanäle
in der Transportrichtung ausgerichtet sind;
Fig. 7C die entlang der Bestrahlungsbreite ermittelte Dosisverteilung für die in Fig.
7B gezeigte Stützkonstruktion;
Fig. 8 eine Stützkonstruktion, bei der die Kühlkanäle relativ zur Transportrichtung
schräg angeordnet sind;
Fig. 9 einen Überblick über die zur Beschleunigung der Elektronen benötigten Spannungen;
und
Fig. 10A-10C verschiedene Ausführungsformen von Stützkonstruktionen.
[0009] Fig. 1 zeigt eine Elektronenstrahleinheit 100 entsprechend dem Stand der Technik.
Die Elektronenstrahleinheit 100 ist dazu ausgelegt, Bestrahlungsgut mit hoher Dosisleistung
flächig zu bestrahlen. Wie in Fig. 1 gezeigt ist, kann es sich bei dem Bestrahlungsgut
beispielsweise um eine Materialbahn 101 handeln, die an der Elektronenstrahleinheit
100 in einer Transportrichtung 102 vorbeigeführt wird. Die Elektronenstrahleinheit
100 kann aber auch zur Bestrahlung von anderem Bestrahlungsgut eingesetzt werden,
das mit einer gewissen Geschwindigkeit unter der Elektronenstrahleinheit 100 hindurchgeführt
wird.
[0010] Zur Erzielung hoher Strahlströme umfasst die Elektronenstrahleinheit 100 eine leistungsfähige
Kathodenanordnung 103, die dazu ausgebildet ist, eine ausreichende Anzahl von freien
Elektronen für eine flächig ausgedehnte Bestrahlung des Bestrahlungsguts zur Verfügung
zu stellen. Die Kathodenanordnung 103 umfasst eine Vielzahl von Heizkathodendrähten
104, die in einer Ebene oberhalb der zu bestrahlenden Bahn angeordnet sind. Die Heizkathodendrähte
104 bestehen vorzugsweise aus Wolfram. Die Heizkathodendrähte 104 sind entlang der
Bestrahlungsbreite 105 der Elektronenstrahleinheit 100 parallel zueinander in regelmäßigen
Abständen angeordnet, beispielsweise in Abständen von 6-10 cm. Die Bestrahlungsbreite
105 der Elektronenstrahleinheit 100 liegt üblicherweise im Bereich zwischen ca. 30
cm und 3,5 m, abhängig von der Breite des zu bestrahlenden Materials. Bei der in Fig.
1 gezeigten Elektronenstrahleinheit 100 sind alle Heizkathodendrähte 104 parallel
zueinander in der Transportrichtung 102 orientiert.
[0011] An die Heizkathodendrähte 104 wird eine konstante Spannung angelegt, so dass durch
jeden der Heizkathodendrähte 104 ein Strom von mehreren Ampere zu fließen beginnt.
Jeder der Heizkathodendrähte 104 wird auf diese Weise mit einer Heizleistung von z.B.
150 W pro Draht aufgeheizt. Infolge dieser Aufheizung werden aus den Heizkathodendrähten
104 Elektronen in großer Zahl freigesetzt, und im Bereich der aufgeheizten Heizkathodendrähte
104 bildet sich eine Elektronenwolke aus.
[0012] Die Elektronenstrahleinheit 100 umfasst darüber hinaus ein oder mehrere Gitterelemente,
die unterhalb der Kathodenanordnung 103 angeordnet sind. Die Gitterelemente sind dazu
vorgesehen, die Elektronen von der Kathodenanordnung 103 abzuziehen und zu verteilen.
[0013] Die in Fig. 1 gezeigte Elektronenstrahleinheit 100 umfasst zwei Gitterelemente 106
und 107. Zwischen der Kathodenanordnung 103 und den Gitterelementen 106, 107 wird
eine Gitterspannung angelegt. Dadurch werden die Gitterelemente 106, 107 relativ zur
Kathodenanordnung 103 auf ein positives Potential gesetzt, um die Elektronen von der
Kathodenanordnung 103 abzuziehen und zu verteilen.
[0014] Die eigentliche Beschleunigung der Elektronen erfolgt jedoch zwischen den Gitterelementen
106, 107 und dem Elektronenaustrittsfenster 108. Hierzu wird eine Beschleunigungsspannung
in der Größenordnung von einigen 100 kV zwischen den Gitterelementen 106, 107 und
dem Elektronenaustrittsfenster 108 angelegt. Die Elektronen werden durch diese Beschleunigungsspannung
auf eine Energie von einigen 100 keV beschleunigt, treten dann durch das Elektronenaustrittsfenster
108 hindurch ins Freie und beaufschlagen die zu bestrahlende Materialbahn 101.
[0015] Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, erstreckt sich das Elektronenaustrittsfenster 108
der Elektronenstrahleinheit 100 quer zur Transportrichtung 102 über die gesamte Breite
der zu bestrahlenden Bahn 101 hinweg. Die Breite des Elektronenaustrittsfensters 108
legt die Bestrahlungsbreite 105 der Elektronenstrahleinheit 100 fest. Dagegen liegt
die Länge 109 des Elektronenaustrittsfensters 108 beispielsweise im Bereich von 5-30
cm.
[0016] Das Elektronenaustrittsfenster 108 umfasst eine dünne Folie sowie eine Stützkonstruktion,
auf der die Folie aufliegt. Die Folie muss einerseits hinreichend dünn sein, damit
die beschleunigten Elektronen ohne deutliche Energieverluste hindurchtreten können.
Zum anderen muss die Folie hinreichend stabil sein, damit sie dem Druckunterschied
zwischen dem Vakuum im Inneren der Elektronenstrahleinheit 100 und dem Umgebungsdruck
außerhalb standhalten kann. Vorzugsweise wird eine dünne Metallfolie verwendet, beispielsweise
eine Titanfolie mit einer Dicke im Bereich zwischen 5 µm und 30 µm. Zur Halterung
und Stabilisierung der Metallfolie liegt die Metallfolie auf einem Stützblech auf,
das eine Vielzahl von Aussparungen aufweist, durch die die beschleunigten Elektronen
hindurchtreten können.
[0017] Die zu bestrahlende Materialbahn 101 wird von einer Abwicklung 110 entsprechend dem
Pfeil 111 abgewickelt und in der Transportrichtung 102 mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit
am Elektronenaustrittsfenster 108 vorbeigeführt. Die bestrahlte Materialbahn 101 wird
auf der Aufwicklung 112 in Richtung des Pfeils 113 aufgewickelt. Bei der Materialbahn
101 kann es sich beispielsweise um eine Bahn aus Papier, Kunststoff oder Textilmaterial
handeln. Die Elektronenbestrahlung kann beispielsweise dazu dienen, auf die Materialbahn
101 aufgebrachte Druckfarbe, Lackschichten oder andere Veredelungsschichten zu härten.
Dabei hängt die Dosisleistung, mit der die Materialbahn 101 bestrahlt wird, zum einen
von Anzahl und Energie der beschleunigten Elektronen und zum anderen von der Geschwindigkeit
ab, mit der die Materialbahn 101 unter der Elektronenstrahleinheit 100 hindurchbewegt
wird. Die Bestrahlungsdosis wird üblicherweise in Gy (Gray) angegeben, wobei ein Gy
= 1 J/kg. Zur Härtung von Lackschichten ist beispielsweise eine Dosis im Bereich von
20-60 kGy erforderlich.
[0018] Alternativ zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform, bei der eine Materialbahn
101 mit Elektronen bestrahlt wird, ist es auch möglich, starre Platten unter der Elektronenstrahleinheit
100 hindurchzubewegen und mit Elektronen zu bestrahlen. Dabei werden die zu bestrahlenden
Platten mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit in einer Transportrichtung am Elektronenaustrittsfenster
108 vorbeibewegt. Auf diese Weise ist es möglich, auf die Platten aufgebrachte Farbschichten,
Lackschichten und sonstige Veredelungsschichten zu härten. Bei den Platten kann es
sich beispielsweise um Holzplatten oder Laminatplatten handeln, welche beispielsweise
im Bereich der Möbelfertigung benötigt werden.
[0019] In Fig. 2A ist die Kathodenanordnung 103 der in Fig. 1 gezeigten Elektronenstrahleinheit
100 in Draufsicht dargestellt. Zu erkennen sind die entlang der Bestrahlungsbreite
105 parallel nebeneinander in regelmäßigen Abständen angeordneten Heizkathodendrähte
104, welche die benötigten freien Elektronen zur Verfügung stellen. Typischerweise
sind die Heizkathodendrähte 104 entlang der gesamten Bestrahlungsbreite 105 der Elektronenstrahleinheit
in regelmäßigen Abständen von ca. 6-10 cm angeordnet. In Fig. 2A sind die Heizkathodendrähte
104 in der Transportrichtung 102 ausgerichtet.
[0020] Als Heizkathodendrähte werden üblicherweise Wolfram-Drähte mit einem Durchmesser
von ca. 0,3 mm eingesetzt. Die verschiedenen Heizkathodendrähte 104 der Kathodenanordnung
103 weisen typischerweise kleine Unterschiede in ihrer Dicke und Struktur auf, welche
zu Emissionsunterschieden im Hinblick auf die freigesetzten Elektronen führen. Beispielsweise
können die Heizkathodendrähte 104 geringfügig unterschiedliche Dicken aufweisen.
[0021] Darüber hinaus können die Heizkathodendrähte 104 Riefen oder Spitzen aufweisen, so
dass der sogenannte Spitzeneffekt auftritt. Außerdem neigt das Material Wolfram zu
einem Auskristallisieren in Teilbereichen, wobei die auskristallisierten Bereiche
dann ebenfalls einen Einfluss auf das Emissionsverhalten haben. Infolge dieser Effekte
ist die Elektronenemission über die Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit
hinweg nicht konstant, sondern weist vielmehr Schwankungen auf, die durch die genannten
Unterschiede in Dicke und Struktur der Heizkathodendrähte 104 hervorgerufen werden.
[0022] In Fig. 2B ist die zur Kathodenanordnung 103 gehörige Dosisverteilung entlang der
Bestrahlungsbreite 105 der Elektronenstrahleinheit aufgetragen. Auf der Hochachse
ist die Dosis in kGy aufgetragen, und auf der Rechtsachse ist die Position entlang
der Bestrahlungsbreite 105 aufgetragen. Es ist zu erkennen, dass die Unterschiede
in Dicke und Struktur der Heizkathodendrähte 104 zu einer inhomogenen Dosisverteilung
entlang der Bestrahlungsbreite 105 führen. Die Dosisverteilung kann Einbrüche und
Erhebungen aufweisen, so dass sich meist kein gleichmäßiges Wellenbild ergibt. Daraus
resultiert eine ungleichmäßige Bestrahlung des zu bestrahlenden Guts.
[0023] Wenn entlang der Bestrahlungsbreite beispielsweise Inhomogenitäten des Strahlstroms
in der Größenordnung von ±20 mA auftreten, dann würde sich bezogen auf einen Gesamtstrahlstrom
von 1.000 mA eine relative Schwankung von ±2% ergeben. In der Praxis muss jedoch eher
von etwa 7%-12% Inhomogenität ausgegangen werden.
[0024] Es gibt jedoch auch Produkte, die mit kleineren Dosen bestrahlt werden müssen, und
bei denen der Gesamtstrahlstrom der Elektronenstrahleinheit dann entsprechend heruntergeregelt
werden muss. Bei heruntergeregeltem Gesamtstrahlstrom fallen dann die Schwankungen
des Strahlstroms umso störender ins Gewicht. Wenn man Strahlstromschwankungen in der
Größenordnung von 20 mA in Bezug setzt zu einem heruntergeregelten Gesamtstrahlstrom
von beispielsweise 100 mA, dann ergeben sich Schwankungen in der Größenordnung von
±20%, die entsprechende Dosisschwankungen entlang der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit
zur Folge haben.
Erster Aspekt: Schräg zur Transportrichtung angeordnete Heizkathodendrähte
[0025] Zur Verbesserung der Dosishomogenität wird entsprechend einem ersten Aspekt vorgeschlagen,
die Heizkathodendrähte relativ zur Transportrichtung um einen vorgegebenen Winkel
verdreht anzuordnen, so dass sich ein schräger Verlauf der Heizkathodendrähte relativ
zur Transportrichtung ergibt.
[0026] In Fig. 3A ist eine entsprechend ausgebildete Kathodenanordnung 300 gezeigt, die
eine Mehrzahl von entlang der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit nebeneinander
angeordneten Heizkathodendrähten 301 umfasst. Die Heizkathodendrähte 301 sind in einer
Ebene oberhalb der zu bestrahlenden Bahn angeordnet. Die Heizkathodendrähte 301 sind
im regelmäßigen Abstand voneinander entlang der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit
angeordnet. Sämtliche Heizkathodendrähte 301 verlaufen parallel zueinander und sind
in dieselbe Richtung orientiert. Allerdings sind im Unterschied zu Fig. 2A sämtliche
Heizkathodendrähte 301 relativ zur Transportrichtung 302 um einen vorgegebenen Winkel
α verdreht angeordnet. Der Winkel α liegt beispielsweise im Bereich zwischen ca. 2°
und 60°. Insbesondere bevorzugt ist ein Bereich für den Winkel α zwischen 5° und 30°.
[0027] Dadurch, dass die Heizkathodendrähte 301 relativ zur Transportrichtung 302 verdreht
sind, ergibt sich in Transportrichtung 302 gesehen ein schräger Verlauf der Heizkathodendrähte
301. Auch in Fig. 3A führen die Unterschiede in Dicke und Struktur der Heizkathodendrähte
301 zu entsprechenden Unterschieden in der Elektronenemission, die dann über die Bestrahlungsbreite
der Elektronenstrahleinheit hinweg entsprechende Schwankungen der Bestrahlungsdosis
hervorruft.
[0028] Wenn ein zu bestrahlendes Gut in der Transportrichtung 302 unter der Elektronenstrahleinheit
hindurchbewegt wird, verschiebt sich wegen des schrägen Verlaufs der Heizkathodendrähte
302 die auf das Bestrahlungsgut einwirkende Dosisverteilung von links nach rechts.
Zwar ergibt sich bezogen auf die Heizkathodendrähte 301 dieselbe Dosisverteilung wie
in Fig. 2A, allerdings verschiebt sich die auf das Bestrahlungsgut einwirkende Dosisverteilung
entsprechend dem schrägen Verlauf der Heizkathodendrähte 301 während der Bestrahlung
von links nach rechts.
[0029] Wegen des schrägen Verlaufs der Heizkathodendrähte 301 kommt es daher zu einem Mittelungsprozess
in Bezug auf die Dosisverteilung. Auf das zu bestrahlende Gut wirkt eine gemittelte
Dosisverteilung ein. Im Vergleich zu der in Fig. 2B gezeigten Dosisverteilung sind
die Schwankungen bei der gemittelten Dosisverteilung deutlich geringer ausgeprägt,
so dass sich durch die schräge Anordnung der Heizkathodendrähte 301 insgesamt eine
deutlich homogenere Bestrahlung ergibt als bei den Ausführungsformen des Stands der
Technik, bei denen die Heizkathodendrähte in der Transportrichtung orientiert waren.
[0030] Diese dem schrägen Verlauf der Heizkathodendrähte 302 folgende Verschiebung der Dosisverteilung
von links nach rechts soll im Folgenden anhand eines Beispiels beschrieben werden.
Hierzu wird ein vorgegebener Punkt auf einer zu bestrahlenden Materialbahn betrachtet,
die in der Transportrichtung 302 unter der Kathodenanordnung 300 hindurchbewegt wird.
Zuerst erreicht der vorgegebene Punkt die Position 303A. Etwas später erreicht der
Punkt die Position 303B, und noch etwas später die Position 303C.
[0031] Die an den Positionen 303A, 303B, 303C auf das zu bestrahlende Gut einwirkenden Dosisverteilungen
sind in Fig. 3B dargestellt. Entlang der Hochachse ist die Bestrahlungsdosis in kGy
aufgetragen, und entlang der Rechtsachse ist die Position entlang der Bestrahlungsbreite
des Elektronenstrahlers aufgetragen.
[0032] Wenn sich der vorgegebene Punkt der Materialbahn bei der Position 303A befindet,
wirkt die Dosisverteilung 304A auf die Materialbahn ein. Wenn sich der vorgegebene
Punkt zur Position 303B weiterbewegt hat, wirkt an dieser Position 303B die nach rechts
verschobene Dosisverteilung 304B auf die Materialbahn ein. Wegen des schrägen Verlaufs
der Heizkathodendrähte 301 hat sich die Dosisverteilung 304B relativ zur Dosisverteilung
304A etwas nach rechts verschoben. Wenn sich der vorgegebene Punkt zur Position 303C
weiterbewegt hat, wirkt an dieser Position 303C die noch weiter nach rechts verschobene
Dosisverteilung 304C auf die Materialbahn ein. Beim Durchlaufen der Elektronenstrahleinheit
ist der vorgegebene Punkt auf der Materialbahn einer sich von links nach rechts verschiebenden
Dosisverteilung ausgesetzt. Im Mittel wirkt daher beim Durchlaufen der Elektronenstrahleinheit
auf jeden Punkt der Materialbahn eine gemittelte Dosisverteilung 305 ein, die in Fig.
3B als gestrichelte Linie eingezeichnet ist.
[0033] Anhand von Fig. 3B ist zu erkennen, dass die Dosisschwankungen der gemittelten Dosisverteilung
305 deutlich geringer sind als die Dosisschwankungen der ursprünglichen Dosisverteilungen
304A, 304B, 304C. Die durch den schrägen Verlauf der Heizkathodendrähte 301 bewirkte
Mittelung der Dosisverteilungen 304A, 304B, 304C bewirkt eine Verringerung der Dosisschwankungen
entlang der Bestrahlungsbreite, so dass die Homogenität der Elektronenbestrahlung
deutlich verbessert werden kann. Während sich die Dosisschwankungen der ursprünglichen
Dosisverteilungen 304A, 304B und 304C im Bereich von ca. 5,1-5,5% bewegen, weist die
gemittelte Dosisverteilung 305 bei dem gezeigten Fallbeispiel nur mehr eine Dosisschwankung
von 3,7% auf. Insbesondere bei heruntergeregeltem Gesamtstrahlstrom und bei geringen
Strahlungsdosen wird daher durch die schräge Anordnung der Heizkathodendrähte die
Genauigkeit, mit der eine gewünschte Bestrahlungsdosis appliziert werden kann, deutlich
verbessert.
[0034] Fig. 4 zeigt eine Elektronenstrahleinheit 400, die mit einer entsprechend Fig. 3A
ausgebildeten Kathodenanordnung 300 ausgestattet ist. Wie bereit anhand von Fig. 3A
beschrieben worden ist, umfasst die Kathodenanordnung 300 eine Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Heizkathodendrähten 301, welche relativ zur Transportrichtung 302 jeweils
um einen vorgegebenen Winkel α verdreht angeordnet sind. Die Elektronenstrahleinheit
400 umfasst darüber hinaus ein erstes Gitterelement 401 sowie ein zweites Gitterelement
402, welche dazu ausgebildet sind, die von den Heizkathodendrähten 301 erzeugten freien
Elektronen abzuziehen und zu verteilen. Die Elektronen werden zwischen dem zweiten
Gitterelement 402 und dem Elektronenaustrittsfenster 403 einer starken Beschleunigung
unterworfen. Die hochenergetischen Elektronen treten dann durch das Elektronenaustrittsfenster
403 hindurch. Die Materialbahn 404 wird von der Abwicklung 405 abgewickelt und in
der Transportrichtung 302 unter dem Elektronenaustrittsfenster 403 vorbeigeführt.
Dort wird die Materialbahn 404 mit hochenergetischen Elektronen beaufschlagt. Die
bestrahlte Materialbahn 404 wird anschließend auf der Aufwicklung 406 aufgewickelt.
[0035] Durch die schräge Orientierung der Heizkathodendrähte 301 relativ zur Transportrichtung
302 wird erreicht, dass die Materialbahn 404 beim Passieren des Elektronenaustrittsfensters
403 mit einer gemittelten Dosisverteilung beaufschlagt wird. Dadurch wird die Homogenität
der Elektronenbestrahlung verbessert.
[0036] Anstatt zur Bestrahlung von Materialbahnen kann die Elektronenstrahleinheit 400 auch
zur Bestrahlung von anderen Werkstücken verwendet werden, die mit einer vorgegebenen
Transportgeschwindigkeit in einer bestimmten Transportrichtung unter der Elektronenstrahleinheit
400 hindurchbewegt werden. Beispielsweise kann die Elektronenstrahleinheit zur Bestrahlung
von Platten eingesetzt werden, die in einer bestimmten Transportrichtung unter der
Elektronenstrahleinheit vorbeigeführt werden.
[0037] In Fig. 5 sind die zur Beschleunigung der Elektronen benötigten Spannungen im Überblick
dargestellt. Die Heizkathodendrähte 301 der Kathodenanordnung 300 sind in einer Ebene
oberhalb der zu bestrahlenden Bahn angeordnet. Sämtliche Heizkathodendrähte 301 der
Kathodenanordnung 300 verlaufen parallel zueinander und sind in dieselbe Richtung
orientiert. Relativ zur Transportrichtung 302 sind die Heizkathodendrähte 301 um den
vorgegebenen Winkel α verdreht angeordnet, so dass sich in Transportrichtung 302 gesehen
ein schräger Verlauf der Heizkathodendrähte 301 ergibt.
[0038] Wenn durch die Heizkathodendrähte 301 ein Strom in der Größenordnung von einigen
Ampere fließt, heizen sich die Heizkathodendrähte 301 stark auf, und es bildet sich
rund um die Heizkathodendrähte 301 eine Wolke von freien Elektronen. Zwischen den
Heizkathodendrähten 301 und den Gitterelementen 401 und 402 wird eine Gitterspannung
U
G in der Größenordnung von einigen hundert Volt angelegt. Die Gitterspannung ist so
gepolt, dass sich die beiden Gitterelemente 401, 402 relativ zu den Heizkathodendrähten
301 auf positivem Potential befinden. Die Gitterspannung U
G ist dazu ausgelegt, die freien Elektronen von den Heizkathodendrähten 301 abzuziehen,
zu verteilen und zu den Gitterelementen 401, 402 hin zu beschleunigen. Die beiden
Gitterelemente 401 und 402 befinden sich auf demselben Potential.
[0039] Zwischen den Gitterelementen 401, 402 einerseits und dem Elektronenaustrittsfenster
403 andererseits wird die Beschleunigungsspannung U
B angelegt, die sich in einer Größenordnung von etwa 60 kV bis einige hundert kV bewegt.
Die Beschleunigungsspannung U
B ist so gepolt, dass sich das Elektronenaustrittsfenster 403 relativ zu den Gitterelementen
401, 402 auf positivem Potential befindet. Insofern werden die Elektronen auf der
Wegstrecke zwischen dem zweiten Gitterelement 402 und dem Elektronenaustrittsfenster
403 einer starken Beschleunigung in Richtung zum Elektronenaustrittsfenster 403 hin
ausgesetzt. Das Elektronenaustrittsfenster 403 ist Teil des Gehäuses der Elektronenstrahleinheit
400 und wird daher geerdet.
[0040] In Fig. 5 ist in der Darstellung des Elektronenaustrittsfensters 403 auch die Struktur
der Stützkonstruktion 500 mit eingezeichnet. Die Stützkonstruktion 500 ist als Lochblech
ausgebildet und umfasst eine Vielzahl von Öffnungen 501, durch die die beschleunigten
Elektronen hindurchtreten können. Darüber hinaus sind eine Mehrzahl von Kühlkanälen
502 zu erkennen, die sich innerhalb der Stützkonstruktion von der Vorderseite zur
Rückseite des Elektronenaustrittsfensters 403 erstrecken. Die Richtung, in der die
in Fig. 5 gezeigten Kühlkanäle 502 verlaufen, entspricht der Transportrichtung 302
der Materialbahn 404.
[0041] In den Fig. 6A-6C sind drei Ausführungsformen von Kathodenanordnungen gezeigt, die
jeweils schräg zur Transportrichtung angeordnete Heizkathodendrähte aufweisen.
[0042] Die in Fig. 6A gezeigte Kathodenanordnung 600 umfasst eine Mehrzahl von Heizkathodendrähten
601, die schräg zur Transportrichtung 602 angeordnet sind. In Fig. 6A sind die Heizkathodendrähte
601 so angeordnet, dass der Endpunkt 603 eines Heizkathodendrahts in Transportrichtung
602 betrachtet jeweils hinter dem Anfangspunkt 604 eines benachbarten Heizkathodendrahts
liegt, wie dies in Fig. 6A durch die gestrichelten Linien 605 veranschaulicht ist.
Durch diese Anordnung der Heizkathodendrähte 601 wird erreicht, dass jeder Punkt entlang
der in Fig. 6A ebenfalls eingezeichneten Bestrahlungsbreite 606 durch genau einen
Heizkathodendraht 601 abgedeckt wird. Dadurch wird eine besonders gleichmäßige Beschickung
des Flächenstrahlers mit Elektronen erreicht.
[0043] In Fig. 6B ist eine weitere Ausführungsform einer Kathodenanordnung 607 gezeigt.
Die Kathodenanordnung 607 umfasst eine Mehrzahl von Heizkathodendrähten 608, die parallel
zueinander und schräg zur Transportrichtung 609 angeordnet sind. Die Anordnung der
Heizkathodendrähte 608 ist dabei so gewählt, dass sich der Endabschnitt 610 eines
Heizkathodendrahts in Transportrichtung 609 betrachtet jeweils mit dem Anfangsabschnitt
611 eines benachbarten Heizkathodendrahts überlappt. Durch diese in Transportrichtung
609 gesehen überlappende Anordnung der Heizkathodendrähte 608 wird erreicht, dass
jeder Punkt entlang der Bestrahlungsbreite 612 von mindestens einem Heizkathodendraht
608 der Kathodenanordnung 607 mit Elektronen beschickt wird.
[0044] In Fig. 6C ist eine weitere Ausführungsform einer Kathodenanordnung 613 gezeigt,
welche wiederum eine Vielzahl von Heizkathodendrähten 614 umfasst, die relativ zur
Transportrichtung 615 schräg angeordnet sind. Anhand von Fig. 6C ist zu erkennen,
dass ein Heizkathodendraht 614 in Transportrichtung 615 gesehen überlappend mit dem
benachbarten Heizkathodendraht 614 ausgebildet ist. Dabei sind die Heizkathodendrähte
614 so angeordnet, dass der Endpunkt 616 eines Heizkathodendrahts in Transportrichtung
615 gesehen jeweils hinter dem Anfangspunkt 617 des übernächsten Heizkathodendrahts
614 liegt, wie dies in Fig. 6C durch die gestrichelten Linien 618 veranschaulicht
ist. Durch eine derartige Überlappung der Heizkathodendrähte 614 wird erreicht, dass
jeder Punkt entlang der gesamten Bestrahlungsbreite 619 jeweils von zwei Heizkathodendrähten
614 abgedeckt wird. Dadurch wird eine gleichmäßige und intensive Beschickung der Elektronenstrahleinheit
mit Elektronen gewährleistet.
Zweiter Aspekt: Schräg zur Transportrichtung verlaufende Kühlkanäle
[0045] Im Folgenden wird ein zweiter Aspekt beschrieben, der ebenfalls zu einer verbesserten
Homogenität der Bestrahlungsdosis beiträgt. Bei diesem zweiten Aspekt handelt es sich
um eine eigenständige Maßnahme, die unabhängig von der bislang beschriebenen schrägen
Anordnung der Heizkathodendrähte implementiert werden kann. Dieser zweite Aspekt kann
allerdings auch auf vorteilhafte Weise mit dem ersten Aspekt, nämlich der schrägen
Anordnung der Heizkathodendrähte kombiniert werden.
[0046] In Fig. 7A ist ein Elektronenaustrittsfenster 700 entsprechend dem Stand der Technik
gezeigt. Das Elektronenaustrittsfenster 700 umfasst eine Metallfolie 701 und eine
Stützkonstruktion 702, auf der die Metallfolie 701 aufliegt. Die Metallfolie 701 und
die Stützkonstruktion 702 erstrecken sich über die gesamte Bestrahlungsbreite der
Elektronenstrahleinheit. Innerhalb der Elektronenstrahleinheit herrscht ein Vakuum,
während außerhalb der Elektronenstrahleinheit der normale Atmosphärendruck herrscht.
Die Metallfolie 701 liegt an der Außenseite der Stützkonstruktion 702 an. Durch die
Druckdifferenz zwischen dem Vakuum im Inneren der Elektronenstrahleinheit und dem
Umgebungsdruck außerhalb der Elektronenstrahleinheit wird die Metallfolie 701 von
außen gegen die Stützkonstruktion 702 gedrückt.
[0047] Die Metallfolie 701 muss einerseits hinreichend stabil sein, um dieser Druckdifferenz
standhalten zu können. Andererseits muss die Metallfolie 701 hinreichend dünn ausgebildet
sein, damit die beschleunigten Elektronen beim Durchtritt durch die Metallfolie 701
nur geringfügig geschwächt werden. Vorzugsweise weist die Metallfolie 701 eine Dicke
im Bereich zwischen beispielsweise 5 µm und 20 µm auf. Beispielsweise kann eine dünne
Titanfolie mit einer Dicke im Bereich zwischen 5 µm und 20 µm verwendet werden.
[0048] Die Stützkonstruktion 702 ist typischerweise nach Art eines Lochblechs ausgebildet
und umfasst eine Vielzahl von Öffnungen 703 und Stegen 704. Durch die Öffnungen 703
der Stützkonstruktion 702 können die beschleunigten Elektronen ungehindert hindurchtreten
und werden dann lediglich durch die Metallfolie 701 geschwächt. Im Bereich der Stege
704 werden die beschleunigten Elektronen dagegen absorbiert. Die Stege 704 sind notwendig,
um über die gesamte Bestrahlungsbreite hinweg eine hinreichend hohe Stabilität der
Stützkonstruktion 702 zu erhalten.
[0049] Durch die Stützkonstruktion 702 werden eine Vielzahl von hochenergetischen Elektronen
absorbiert. Dadurch heizt sich die Stützkonstruktion 702 stark auf. Zur Kühlung der
Stützkonstruktion 702 sind eine Mehrzahl von Kühlkanälen 705 innerhalb der Stützkonstruktion
702 vorgesehen. Durch diese Kühlkanäle 705 wird Kühlmittel gepumpt, und auf diese
Weise wird die von den absorbierten Elektronen verursachte Hitze abtransportiert.
Bei der in Fig. 7A gezeigten Ausführungsform verlaufen die Kühlkanäle 705 in Längsrichtung.
Die Kühlkanäle 705 sind also in der Transportrichtung 706 des zu bestrahlenden Guts
ausgerichtet. Dies führt jedoch zu einigen Problemen, die in den Fig. 7B und 7C veranschaulicht
sind.
[0050] In Fig. 7B ist das Elektronenaustrittsfenster 700 in Draufsicht gezeigt, wobei auch
die Stützkonstruktion 702 zu erkennen ist. Die beschleunigten Elektronen können durch
die Öffnungen 703 der Stützkonstruktion 702 hindurchfliegen. Zu erkennen sind außerdem
die Kühlkanäle 705, die in der Transportrichtung 706 ausgerichtet sind. An den Stellen,
an denen die Kühlkanäle 705 verlaufen, befinden sich keine Öffnungen 703.
[0051] Fig. 7C zeigt die Dosisverteilung 707 der Bestrahlungsdosis, die entlang der Bestrahlungsbreite
der Elektronenstrahleinheit an das zu bestrahlende Gut abgegeben wird. Entlang der
Rechtsachse von Fig. 7C ist die Position entlang der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit
aufgetragen, und auf der Hochachse ist die Bestrahlungsdosis in kGy aufgetragen. Es
ist zu erkennen, dass die Dosisverteilung 707 an den Stellen 708, an denen die Kühlkanäle
705 verlaufen, charakteristische Absenkungen 709 aufweist. An den Stellen 708, an
denen die Kühlkanäle 705 verlaufen, können die beschleunigten Elektronen die Stützkonstruktion
702 nicht durchdringen. Dort entstehen daher charakteristische Abschattungen, die
in der Dosisverteilung 707 als Absenkungen 709 zu erkennen sind. Wegen dieser entlang
der Bestrahlungsbreite auftretenden Abschattungen wird die auf das Bestrahlungsgut
aufgebrachte Dosis inhomogen und somit ungenau.
[0052] Entsprechend von Ausführungsformen der Erfindung gemäß dem zweiten Aspekt sind die
Kühlkanäle relativ zur Transportrichtung des Bestrahlungsguts um einen vorgegebenen
Winkel verdreht orientiert, so dass sich relativ zur Transportrichtung ein schräger
Verlauf der Kühlkanäle ergibt.
[0053] In Fig. 8 ist ein Elektronenaustrittsfenster 800 mit einer entsprechend ausgebildeten
Stützkonstruktion 801 gezeigt. Die Stützkonstruktion 801 weist eine Vielzahl von Öffnungen
802 auf, durch die die beschleunigten Elektronen hindurchtreten können. Darüber hinaus
weist die Stützkonstruktion 801 eine Vielzahl von parallel zueinander angeordneten
Kühlkanälen 803 auf, die entlang der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit
nebeneinander angeordnet sind. Wie anhand von Fig. 8 zu erkennen ist, sind die Kühlkanäle
803 relativ zur Transportrichtung 804 um einen vorgegebenen Winkel β verdreht angeordnet.
Die Kühlkanäle 803 verlaufen daher schräg zur Transportrichtung 804. Der Winkel β
kann beispielsweise im Bereich zwischen ca. 2° und 60° liegen. Insbesondere bevorzugt
ist ein Bereich für den Winkel β zwischen 5° und 30°.
[0054] Wenn ein zu bestrahlendes Gut in der Transportrichtung 804 unter dem Elektronenaustrittsfenster
und der Stützkonstruktion 801 hindurch bewegt wird, dann verschiebt sich infolge des
schrägen Verlaufs der Kühlkanäle 803 die auf das Bestrahlungsgut einwirkende Dosisverteilung
707 mit ihren charakteristischen Absenkungen 709 dem schrägen Verlauf der Kühlkanäle
803 folgend von rechts nach links. In der Summe wirkt während des Durchlaufens der
Elektronenstrahleinheit eine gemittelte Dosisverteilung auf das Bestrahlungsgut ein,
wobei die Abschattungen infolge des Mittelungsprozesses verschwinden bzw. reduziert
werden.
[0055] Dies soll im Folgenden anhand eines Beispiels erläutert werden. Es wird ein Punkt
auf dem Bestrahlungsgut betrachtet, der in der Transportrichtung 804 unter dem Elektronenaustrittsfenster
der Elektronenstrahleinheit hindurch bewegt wird. Auf diesen Punkt wirkt während des
Durchlaufens der Bestrahlung eines Dosisverteilung ein, die sich - dem schrägen Verlauf
der Kühlkanäle 803 folgend - von rechts nach links verschiebt, wobei sich insbesondere
auch die von den Kühlkanälen 803 verursachten Abschattungen von rechts nach links
verschieben.
[0056] Beispielsweise wirkt an einer ersten Position 805 eine erste Dosisverteilung auf
den betrachteten Punkt ein. Wenn der Punkt dann zu einem späteren Zeitpunkt eine zweite
Position 806 erreicht, dann wirkt dort eine um ein Stück weit nach links verschobene
Dosisverteilung auf den betrachteten Punkt ein. Während der Bestrahlungsdauer verschiebt
sich die Dosisverteilung 707 mit den Absenkungen 709 also kontinuierlich von rechts
nach links, so dass in der Summe eine gemittelte Dosisverteilung auf das Bestrahlungsgut
einwirkt. Durch diesen Mittelungsprozess werden die von den Kühlkanälen 803 verursachten
Abschattungen weggemittelt.
[0057] Durch die relativ zur Transportrichtung 804 schräge Anordnung der Kühlkanäle 803
wird im Vergleich zum Stand der Technik eine deutlich verbesserte Homogenität der
Elektronenbestrahlung entlang der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit erzielt.
Dadurch wird eine genauere Dosierung der Bestrahlung ermöglicht.
[0058] In Fig. 9 sind die zur Beschleunigung der Elektronen benötigten Spannungen im Überblick
dargestellt. Die Heizkathodendrähte 104 der Kathodenanordnung 103 sind in einer Ebene
oberhalb der zu bestrahlenden Bahn angeordnet. Die Heizkathodendrähte 104 der Kathodenanordnung
103 sind parallel zueinander angeordnet. Bei dem in Fig. 9 gezeigten Beispiel sind
die Heizkathodendrähte 104 in der Transportrichtung 804 orientiert.
[0059] Beim Aufheizen der Heizkathodendrähte 104 bildet sich um die Heizkathodendrähte 104
eine Wolke von freien Elektronen.
[0060] Zwischen den Heizkathodendrähten 104 und den Gitterelementen 106 und 107 wird eine
Gitterspannung U
G in der Größenordnung von einigen hundert Volt angelegt. Die Gitterspannung U
G dient dazu, die freien Elektronen von den Heizkathodendrähten 104 abzuziehen, zu
verteilen und zu den Gitterelementen 106, 107 hin zu beschleunigen. Die Gitterspannung
ist so gepolt, dass sich die beiden Gitterelemente 106, 107 relativ zu den Heizkathodendrähten
104 auf positivem Potential befinden.
[0061] Die Beschleunigungsspannung U
B, die sich in einer Größenordnung von etwa 60 kV bis einige hundert kV bewegt, wird
zwischen den Gitterelementen 106, 107 und dem Elektronenaustrittsfenster 800 angelegt.
Die Beschleunigungsspannung U
B ist so gepolt, dass sich das Elektronenaustrittsfenster 800 relativ zu den Gitterelementen
106, 107 auf positivem Potential befindet. Die Beschleunigungsspannung U
B dient zur Beschleunigung der Elektronen auf der Wegstrecke zwischen dem zweiten Gitterelement
107 und dem Elektronenaustrittsfenster 800. Das Elektronenaustrittsfenster 800 ist
Teil des Gehäuses der Elektronenstrahleinheit 100 und wird daher geerdet.
[0062] In Fig. 9 ist in der Darstellung des Elektronenaustrittsfensters 800 auch die Struktur
des Stützkonstruktion 801 mit eingezeichnet. Die Stützkonstruktion 801 ist als Lochblech
ausgebildet und umfasst eine Vielzahl von Öffnungen 802, durch die die beschleunigten
Elektronen hindurchtreten können. Darüber hinaus sind eine Mehrzahl von Kühlkanälen
803 zu erkennen, die sich innerhalb der Stützkonstruktion 801 von der Vorderseite
zur Rückseite des Elektronenaustrittsfensters 800 erstrecken. Es ist zu erkennen,
dass die Kühlkanäle 803 relativ zu der Transportrichtung 804 um einen Winkel β verdreht
angeordnet sind und somit schräg zur Transportrichtung 804 verlaufen.
[0063] In den Fig. 10A-10C sind drei Ausführungsformen von Stützkonstruktionen, gezeigt,
die jeweils schräg zur Transportrichtung angeordnete Kühlkanäle aufweisen.
[0064] Die in Fig. 10A gezeigte Stützkonstruktion 1000 umfasst eine Mehrzahl von Kühlkanälen
1001, die schräg zur Transportrichtung 1002 angeordnet sind. In Fig. 10A sind die
Kühlkanäle 1001 so angeordnet, dass der Endpunkt 1003 eines Kühlkanals in Transportrichtung
1002 betrachtet jeweils hinter dem Anfangspunkt 1004 eines benachbarten Kühlkanals
liegt, wie dies in Fig. 10A durch die gestrichelten Linien veranschaulicht ist. Durch
diese Anordnung der Kühlkanäle 1001 wird erreicht, dass jeder Punkt entlang der in
Fig. 10A ebenfalls eingezeichneten Bestrahlungsbreite 1005 durch genau einen Kühlkanal
1001 abgedeckt wird. Dadurch werden die von den Kühlkanälen verursachten Abschattungen
gleichmäßig entlang der Bestrahlungsbreite 1005 verteilt.
[0065] In Fig. 10B ist eine weitere Ausführungsform einer Stützkonstruktion 1006 gezeigt.
Die Stützkonstruktion 1006 umfasst eine Mehrzahl von Kühlkanälen 1007, die parallel
zueinander und schräg zur Transportrichtung 1008 angeordnet sind. Die Anordnung der
Kühlkanäle 1007 ist dabei so gewählt, dass sich der Endabschnitt 1009 eines Kühlkanals
in Transportrichtung 1008 betrachtet jeweils mit dem Anfangsabschnitt 1010 eines benachbarten
Kühlkanals überlappt. Durch diese in Transportrichtung 1008 gesehen überlappende Anordnung
der Kühlkanäle 1007 werden die von den Kühlkanälen verursachten Abschattungen gleichmäßig
entlang der Bestrahlungsbreite 1011 verteilt.
[0066] In Fig. 10C ist eine weitere Ausführungsform einer Stützkonstruktion 1012 gezeigt,
welche wiederum eine Vielzahl von Kühlkanälen 1013 umfasst, die relativ zur Transportrichtung
1014 schräg angeordnet sind. Anhand von Fig. 10C ist zu erkennen, dass ein Kühlkanal
1013 in Transportrichtung 1014 gesehen überlappend mit dem benachbarten Kühlkanal
1013 ausgebildet ist. Dabei sind die Kühlkanäle 1013 so angeordnet, dass der Endpunkt
1015 eines Kühlkanals in Transportrichtung 1014 gesehen jeweils hinter dem Anfangspunkt
1016 des übernächsten Kühlkanals liegt, wie dies in Fig. 10C durch die gestrichelten
Linien veranschaulicht ist. Durch diese Anordnung der Kühlkanäle 1007 werden die von
den Kühlkanälen verursachten Abschattungen gleichmäßig entlang der Bestrahlungsbreite
1017 verteilt.
[0067] Gemäß dem soeben beschriebenen zweiten Aspekt sind die Kühlkanäle relativ zur Transportrichtung
des Bestrahlungsguts um einen vorgegebenen Winkel verdreht orientiert, so dass sich
relativ zur Transportrichtung ein schräger Verlauf der Kühlkanäle ergibt. Bei dem
zweiten Aspekt handelt es sich um eine eigenständige Maßnahme, die unabhängig von
dem ersten Aspekt für sich allein implementiert werden kann.
[0068] Entsprechend dem eingangs beschriebenen ersten Aspekt sind die Heizkathodendrähte
relativ zur Transportrichtung um einen vorgegebenen Winkel verdreht angeordnet, so
dass sich ein schräger Verlauf der Heizkathodendrähte relativ zur Transportrichtung
ergibt. Auch bei diesem ersten Aspekt handelt es sich um eine eigenständige Maßnahme,
die unabhängig von dem zweiten Aspekt für sich allein implementiert werden kann.
[0069] Es ist aber auch von Vorteil, den ersten Aspekt mit dem zweiten Aspekt zu kombinieren.
Entsprechend dem ersten Aspekt sind die Heizkathodendrähte relativ zur Transportrichtung
um einen vorgegebenen ersten Winkel verdreht angeordnet, und entsprechend dem zweiten
Aspekt sind die Kühlkanäle relativ zur Transportrichtung des Bestrahlungsguts um einen
vorgegebenen zweiten Winkel verdreht orientiert. Durch die Kombination dieser beiden
Maßnahmen lässt sich eine noch weiter verbesserte Homogenität der Elektronenstrahlung
entlang der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit erzielen. Jeder der beiden
Aspekte lässt sich jedoch auch einzeln einsetzen.
1. Eine Elektronenstrahleinheit, die dazu ausgelegt ist, ein flächig ausgedehntes Bestrahlungsfeld
zur Elektronenbestrahlung von Bestrahlungsgut zu erzeugen, wobei das Bestrahlungsgut
in einer vorgegebenen Transportrichtung (804) durch das Bestrahlungsfeld führbar ist,
wobei sich das Bestrahlungsfeld über eine Bestrahlungsbreite quer zur Transportrichtung
(804) erstreckt,
und wobei die Elektronenstrahleinheit aufweist:
- eine Heizkathodenanordnung (103) zur Erzeugung von Elektronen,
- mindestens ein Gitterelement (106, 107), das dazu vorgesehen ist, die Elektronen
von der Heizkathodenanordnung (103) abzuziehen, zu verteilen und zu beschleunigen,
- ein Elektronenaustrittsfenster (800), aus dem die Elektronen nach der Beschleunigung
austreten,
- wobei das Elektronenaustrittsfenster (800) eine Stützkonstruktion (801) umfasst,
wobei innerhalb der Stützkonstruktion (801) eine Mehrzahl von parallel zueinander
angeordneten Kühlkanälen (803) zur Kühlung der Stützkonstruktion (801) verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlkanäle (803) relativ zur Transportrichtung (804) um einen vorgegebenen Winkel
verdreht ausgerichtet sind, wodurch sich ein schräger Verlauf der Kühlkanäle (803)
relativ zur Transportrichtung (804) ergibt.
2. Elektronenstrahleinheit nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch mindestens eines von folgenden:
- die Stützkonstruktion weist eine Vielzahl von Öffnungen auf, durch die die beschleunigten Elektronen hindurchtreten können;
- die Stützkonstruktion weist eine Vielzahl von Öffnungen und Stegen auf, wobei die
beschleunigten Elektronen durch die Öffnungen hindurchtreten können und wobei die Stege das Elektronenaustrittsfenster
stabilisieren;
- die Stützkonstruktion ist nach Art eines Lochblechs ausgebildet.
3. Elektronenstrahleinheit nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
gekennzeichnet durch mindestens eines von folgenden:
- das Elektronenaustrittsfenster umfasst eine Folie;
- das Elektronenaustrittsfenster umfasst eine Folie, die auf der Stützkonstruktion
aufliegt;
- das Elektronenaustrittsfenster umfasst eine Metallfolie;
- das Elektronenaustrittsfenster umfasst eine Metallfolie, die eine Dicke im Bereich
von 5 µm bis 20 µm aufweist;
- das Elektronenaustrittsfenster umfasst eine Titanfolie, die eine Dicke im Bereich
von 5 µm bis 20 µm aufweist;
- das Elektronenaustrittsfenster umfasst eine Folie, die außen auf der Stützkonstruktion
aufliegt, wobei im Inneren der Elektronenstrahleinheit ein Vakuum herrscht und wobei
die Druckdifferenz zwischen dem Vakuum im Inneren der Elektronenstrahleinheit und
dem außerhalb der Elektronenstrahleinheit herrschenden Luftdruck die Folie von außen
gegen die Stützkonstruktion drückt.
4. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch mindestens eines von folgenden:
- die Kühlkanäle sind in einer Richtung ausgerichtet, die relativ zur Transportrichtung
um den vorgegebenen Winkel verdreht ist;
- die Kühlkanäle sind in einer Richtung ausgerichtet, die von der Transportrichtung
um den vorgegebenen Winkel abweicht;
- die Orientierung der Kühlkanäle weicht um den vorgegebenen Winkel von der Transportrichtung
des Bestrahlungsguts ab.
5. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch mindestens eines von folgenden:
- der vorgegebene Winkel liegt im Bereich zwischen 2° und 60°;
- der vorgegebene Winkel liegt im Bereich zwischen 5° und 30°.
6. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch mindestens eines von folgenden:
- die Kühlkanäle sind dazu bestimmt, zur Kühlung der Stützkonstruktion von Kühlflüssigkeit
durchströmt zu werden;
- die Kühlkanäle weisen einen Durchmesser im Bereich zwischen 1 mm und 20 mm auf.
7. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch mindestens eines von folgenden:
- die Kühlkanäle erstrecken sich parallel zueinander durch die Stützkonstruktion hindurch;
- die Kühlkanäle verlaufen innerhalb der Stützkonstruktion parallel zueinander und
relativ zur Transportrichtung schräg ausgerichtet;
- die Elektronenstrahleinheit weist eine dem einlaufenden Bestrahlungsgut zugewandte
Vorderseite und eine dem auslaufenden Bestrahlungsgut zugewandte Rückseite auf, und
die Kühlkanäle verlaufen innerhalb der Stützkonstruktion parallel zueinander und relativ
zur Transportrichtung schräg ausgerichtet von der Vorderseite zur Rückseite der Elektronenstrahleinheit;
- die Kühlkanäle sind relativ zum Elektronenaustrittsfenster nach Art eines Parallelogramms
angeordnet.
8. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Elektronenaustrittsfensters quer zur Transportrichtung des Bestrahlungsguts
orientiert ist und die Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit festlegt.
9. Elektronenstrahleinheit nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch mindestens eines von folgenden:
- die Kühlkanäle sind innerhalb der Stützkonstruktion entlang der Bestrahlungsbreite
der Elektronenstrahleinheit parallel zueinander und voneinander beabstandet angeordnet;
- die Kühlkanäle sind innerhalb der Stützkonstruktion entlang der Bestrahlungsbreite
der Elektronenstrahleinheit beabstandet zueinander in regelmäßigen Abständen angeordnet.
10. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch eines von folgenden:
- in Transportrichtung betrachtet ergibt sich innerhalb der Stützkonstruktion ein
schräger Verlauf von jedem der Kühlkanäle relativ zur Transportrichtung von links
nach rechts;
- in Transportrichtung betrachtet ergibt sich innerhalb der Stützkonstruktion ein
schräger Verlauf von jedem der Kühlkanäle relativ zur Transportrichtung von rechts
nach links.
11. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkanäle innerhalb der Stützkonstruktion parallel nebeneinander schräg zur
Transportrichtung angeordnet sind, wobei in Transportrichtung betrachtet der Endpunkt
eines ersten Kühlkanals vor oder hinter dem Anfangspunkt eines zweiten benachbarten
Kühlkanals liegt.
12. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet durch mindestens eines von folgenden:
- die Kühlkanäle sind innerhalb der Stützkonstruktion parallel nebeneinander schräg
zur Transportrichtung angeordnet, wobei sich in Transportrichtung betrachtet der Verlauf
von benachbarten Kühlkanälen zum Teil überlappt;
- die Kühlkanäle sind innerhalb der Stützkonstruktion parallel nebeneinander schräg
zur Transportrichtung angeordnet, wobei sich in Transportrichtung betrachtet ein erster
Kühlkanal zum Teil mit einem benachbarten zweiten Kühlkanal überlappt;
- die Kühlkanäle sind innerhalb der Stützkonstruktion parallel nebeneinander schräg
zur Transportrichtung angeordnet, wobei sich in Transportrichtung betrachtet ein Endabschnitt
eines ersten Kühlkanals mit einem Anfangsabschnitt eines benachbarten zweiten Kühlkanals
überlappt.
13. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jede Position entlang der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit von mindestens
einem der Kühlkanäle abgedeckt ist.
14. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Kühlkanäle entlang der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit Abschattungen
des Bestrahlungsfelds verursacht werden,
wobei sich beim Durchlaufen des Bestrahlungsfeldes infolge des schrägen Verlaufs der
Kühlkanäle die Abschattungen quer zur Transportrichtung seitlich verschieben.
15. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet durch mindestens eines von folgenden:
- auf das Bestrahlungsgut wirkt beim Durchlaufen des Bestrahlungsfeldes infolge der
relativ zur Transportrichtung schräg ausgerichteten Kühlkanäle eine gemittelte Bestrahlungsintensität
ein;
- entlang der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit sind die Schwankungen
der Bestrahlungsintensität infolge des schrägen Verlaufs der Kühlkanäle geringer,
als dies bei in Transportrichtung ausgerichteten Kühlkanälen der Fall wäre.
16. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
gekennzeichnet durch mindestens eines von folgenden:
- die Elektronenstrahleinheit umfasst eine Transportvorrichtung, die das Bestrahlungsgut
zur Bestrahlung in Transportrichtung durch das Bestrahlungsfeld transportiert;
- bei dem Bestrahlungsgut handelt es sich um eine Materialbahn;
- bei dem Bestrahlungsgut handelt es sich um eine Materialbahn, und die Elektronenstrahleinheit
umfasst eine Transportvorrichtung, die die Materialbahn zur Bestrahlung stetig durch das Bestrahlungsfeld transportiert;
- bei dem Bestrahlungsgut handelt es sich um eine Materialbahn, und die Elektronenstrahleinheit
umfasst eine Transportvorrichtung, die dazu ausgelegt ist, die Materialbahn von einer
Abwicklung abzuwickeln, durch das Bestrahlungsfeld zu transportieren und einer Aufwicklung zuzuführen.
17. Elektronenstrahleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizkathodenanordnung eine Mehrzahl von Heizkathodendrähten zur Erzeugung von
Elektronen umfasst, wobei die Heizkathodendrähte oberhalb des Bestrahlungsguts entlang
der Bestrahlungsbreite der Elektronenstrahleinheit angeordnet sind, wobei die Heizkathodendrähte
parallel zueinander ausgerichtet sind und relativ zur Transportrichtung um einen weiteren
vorgegebenen Winkel verdreht ausgerichtet sind, wodurch sich ein schräger Verlauf
der Heizkathodendrähte relativ zur Transportrichtung ergibt.
18. Verfahren zur Bestrahlung von Bestrahlungsgut mit Elektronen, wobei die Bestrahlung
mittels einer Elektronenstrahleinheit erfolgt, die ein flächig ausgedehntes Bestrahlungsfeld
erzeugt, das sich über eine Bestrahlungsbreite quer zu einer Transportrichtung (804)
des Bestrahlungsguts erstreckt,
wobei die Elektronenstrahleinheit aufweist:
- eine Heizkathodenanordnung (103) zur Erzeugung von Elektronen,
- mindestens ein Gitterelement (106, 107), das dazu vorgesehen ist, die Elektronen
von der Heizkathodenanordnung (103) abzuziehen, zu verteilen und zu beschleunigen,
- ein Elektronenaustrittsfenster (800), aus dem die Elektronen nach der Beschleunigung
austreten,
- wobei das Elektronenaustrittsfenster (800) eine Stützkonstruktion (801) umfasst,
wobei innerhalb der Stützkonstruktion (801) eine Mehrzahl von parallel zueinander
angeordneten Kühlkanälen (803) zur Kühlung der Stützkonstruktion (801) verlaufen,
und wobei das Verfahren durch folgenden Schritt gekennzeichnet ist:
- Transportieren des Bestrahlungsguts durch das Bestrahlungsfeld, wobei die Richtung,
in der die Kühlkanäle (803) ausgerichtet sind, um einen vorgegebenen Winkel von der
Transportrichtung (804) des Bestrahlungsguts abweicht.