[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Erkennung geographischer Regionen für mobile
Empfänger nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
1. Stand der Technik
[0002] EP 2 281 177 B1 beschreibt ein tragbares Navigationsgerät, das eine Verarbeitungsressource umfasst,
die betriebsfähig mit einer Radio-Data-System-Kommunikationseinheit und einer Positionsbestimmungseinheit
gekoppelt ist, wobei die Verarbeitungsressource einen Ländercodeselektor unterstützt;
einen Datenspeicher, der Radio-Data-System-Ländercodedaten speichern kann, wobei der
Datenspeicher betriebsfähig mit der Verarbeitungsressource gekoppelt ist; wobei die
Verarbeitungsressource dazu eingerichtet ist, ein erstes Land, das mit erzeugten Positionsdaten
in Verbindung steht, bei Gebrauch durch die Positionsbestimmungseinheit zu bestimmen;
der Ländercodeselektor dazu eingerichtet ist, einen ersten Ländercode aus den Ländercodedaten
zu identifizieren, der nicht dem ersten Land, das mit den Positionsdaten in Verbindung
steht, und einem zweiten Land, das zu dem ersten Land benachbart ist, entspricht;
und die Verarbeitungsressource dazu eingerichtet ist, den ersten Ländercode dazu zu
verwenden, einen Programme-Identification-Code zu erzeugen.
[0003] EP 0 429 000 A2 offenbart einen RDS-Rundfunkempfänger bzw. ein RDS-Autoradio mit elektronischen Abstimm-
und Speicherelementen, mit einer Einrichtung zur Beurteilung der Empfangsqualität
und mit einer zentralen Steuereinheit, wobei der nichtflüchtige Speicher das Betriebsprogramm
und dessen länderspezifische Varianten enthält, der RDS-Decoder der zentralen Steuereinheit
Steuersignale entsprechend der im RDS-Datensignal enthaltenen Informationen liefert
und der nichtflüchtige Speicher zum Aufrufen der länderspezifischen Variante des Betriebsprogramms
von der zentralen Steuereinheit entsprechend der im PI-Code des RDS-Signals enthaltenen
Länderkennung adressiert wird.
[0004] EP 0 866 576 A2 beschreibt einen RDS-Empfänger für die Auswertung von Verkehrshinweisen, die auf
TMC-Meldungen basieren, mit mindestens einem Tuner sowie mindestens einem RDS-Decoder
und einer Steuereinheit mit einem Speicher, wobei eine Einrichtung zur Positionsbestimmung,
welche von dem Tuner und dem RDS-Decoder des RDS-Empfängers, der Steuereinheit und
dem Speicher gebildet wird, vorgesehen ist, die den Standort des RDS-Empfängers ermittelt,
der von der Steuereinheit im Speicher ablegt wird und nur die vom RDS-Empfänger empfangenen
TMC-Meldungen von der Steuereinheit über eine optische und/oder akustische Ausgabeeinheit
ausgegeben werden, für die bei einer Überprüfung von in den TMC-Meldungen enthaltenen
Ortsinformationen mit dem im Speicher abgelegten Standort durch die Steuereinheit
einen Zusammenhang zwischen Ortsinformation und Standort festgestellt wird, der Tuner
über das gesamte Empfangsfrequenzband abgestimmt wird und alle empfangbaren Sender
mit RDS-Informationen vom RDS-Decoder identifiziert werden und von der Steuereinheit
mit einer im Speicher abgelegten Tabelle verglichen werden, wobei die Tabelle Angaben
über die Sendegebiete der Sender mit RDS-Informationen enthält, wodurch der Standort
des RDS-Empfängers von der Steuereinheit ermittelt wird und die Steuereinheit den
ermittelten Standort im Speicher ablegt, dass ein A/D-Wandler vorgesehen ist, der
den Eingangspegel der empfangenen Sender mit RDS-Informationen digitalisiert und den
digitalen Wert der Steuereinheit übergibt, welche den Eingangspegel mit einer weiteren
im Speicher abgelegten Tabelle vergleicht, die Angaben über die örtlichen Feldstärken
der Sender mit RDS-Informationen in deren Sendegebiet enthält, wodurch die Standortbestimmung
durch die Steuereinheit verbessert wird.
EP 0 499 608 B1 beschreibt einen Rundfunkempfänger, insbesondere Fahrzeugempfänger, mit einem Decoder
zur Decodierung digital codiert empfangener Verkehrsnachrichten, insbesondere solcher,
die nach dem RDS-System übertragen sind, einer Speichereinrichtung für streckenspezifische
Merkmale und regionale Kennungen, einer optischen und/oder akustischen Ausgabeeinrichtung
für die Verkehrsnachrichten als aus der Speichereinrichtung ausgelesene Information,
wobei streckenspezifische Merkmale begrenzter geografischer Regionen solchen Regionen
zugeordnet sind, mit einem Sendersuchlauf für den Rundfunkempfänger und mit einem
Speicher zur Speicherung der Frequenzen der empfangenen Sender, wobei ein weiterer
Speicher vorgesehen ist, der eine Liste der Regionen und der dort empfangbaren Sendefrequenzen
enthält, dass in einer Vergleichseinrichtung die gespeicherten empfangenen Frequenzen
mit den im weiteren Speicher abgelegten Frequenzen verglichen werden und die Region
durchgeschaltet wird, bei der die Vergleichseinrichtung zwischen den empfangenen und
den abgelegten Frequenzen zumindest teilweise eine Übereinstimmung feststellt und
dass nur solche Verkehrsnachrichten ausgegeben werden, deren regionale Kennung der
durchgeschalteten Region entspricht.
[0005] DE 44 25 194 A1 offenbart einen Rundfunkempfänger bzw. einen Fahrzeugempfänger mit einem Decoder
zur Decodierung von digital übertragenen Senderkennungen, insbesondere den PI-Code
nach dem RDS-System, dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger einen Speicher von
im Großraum empfangbaren Sendern bezüglich deren Frequenz und deren Senderkennung
aufweist, dass der Rundfunkempfänger anhand der eingestellten Frequenz und deren Senderidentifikation
aus den im Speicher abgelegten Großräumen den Großraum bestimmt, in dem sich der empfangene
Sender befindet und diesen als Empfängerstandort annimmt, dass dann, wenn mehrere
Großräume bestimmt sind, der Empfänger auf eine weitere Frequenz schaltet, durch die
die Zahl der bestimmten Großräume reduzierbar ist und mit Hilfe der dann empfangenen
Senderidentifikation den Großraum bestimmt, in dem sich der eingestellte Sender befindet
und dass der Empfänger den Vorgang wiederholt, bis ein eindeutiger Großraum bestimmt
ist.
[0006] EP 0 412 286 A2 beschreibt einen Fahrzeugempfänger mit einem Decoder zur Decodierung digital codiert
empfangener, vorzugsweise nach den RDS-Spezifikationen übertragener Verkehrsnachrichten,
einem Vergleicher für in den Verkehrsnachrichten enthaltende streckenspezifische Merkmale
mit Merkmalen der Fahrtroute, mit einer Empfangseinrichtung und einer Laufzeitmesseinrichtung
für wenigstens drei in ihrer Modulation synchronisierte Sender, mittels der die Merkmale
der Fahrtroute als jeweiliger Fahrzeugstandort bestimmbar sind, sowie einer optischen
und/oder akustischen Ausgabeeinrichtung zur fahrtroutenselektiven Wiedergabe der Verkehrsnachrichten,
wobei in einem Laufzeitwertespeicher des Empfängers ein Koordinatennetz mit Laufzeitwerten
der in einem jeweiligen Gebiet empfangbaren synchronisierten Sender gespeichert ist
und dass in einem Laufzeitvergleicher durch Vergleich der gemessenen Laufzeitwerte
mit gespeicherten Laufzeitwerten die Koordinaten der am nächsten liegenden Laufzeitwerte
im Koordinatennetz als Fahrzeugstandort ausgewählt werden.
[0007] DE 39 42 339 C2 offenbart einen RDS-Rundfunkempfänger bzw. RDS-Autoradio mit elektronischer Senderabstimmung,
mit elektronischen Speichern zum Ablegen von Frequenz- und Programmidentifikationsdaten,
mit einer Einrichtung zur Beurteilung der Empfangsqualität und mit einer zentralen
Steuereinheit, die einen automatischen Sendersuchlauf auslöst, sobald das aktuell
empfangene Programm und seine zugehörigen alternativen Frequenzen nicht mehr empfangswürdig
sind, wobei für die während des Sendersuchlaufs ermittelten Empfangsfrequenzen die
Empfangsfeldstärke bewertet und der jeweiligen Frequenz zugeordnet abgespeichert wird,
wobei die zentrale Steuereinheit alle während des Suchlaufs über den gesamten Empfangsfrequenzbereich
gefundenen RDS-Sendefrequenzen in Form einer nach PI-Code sortierten Liste im Suchlaufspeicher
abspeichert, die Frequenz mit der höchsten Feldstärke in den Arbeitsspeicher überträgt,
sofern deren im PI-Code enthaltene Länderkennung mit dem vor Beginn des Suchlaufs
empfangenen Länder-Code übereinstimmt, bei erfolgter Suche in der abgespeicherten
Frequenzliste nach einer Sendefrequenz mit gleicher Länderkennung die feldstärkste
Sendefrequenz mit abweichendem Länder-Code in den Arbeitsspeicher kopiert und die
mit abweichender Länderkennung akzeptierte Empfangsfrequenz als Referenz für einen
späteren Wechsel auf alternative Frequenzen oder für einen erneuten automatischen
Sendersuchlauf fixiert.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System und ein Verfahren anzugeben,
mit welchem ein Sender eindeutig national zuordenbar und mit einer spezifischen Anzeige
zu versehen ist.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie des Anspruchs 8.
2. Beschreibung und Vorteile der Erfindung
[0010] Der erfinderische Schritt liegt in der Zusammenführung der besonderen Vergabe der
RDS Countrycodes nach Regionen mit den Eigenschaften eines bewegten Empfängers im
Fahrzeug, der die regionale Abfolge der Countrycodes während einer Fahrt zur regionalen
Zuordnung ausnutzt, ohne dass außer einer Anfangsregion eine zusätzliche geographische
Information notwendig ist.
[0011] Dadurch kann z. B. die Aufgabe, einen Sender eindeutig national zuzuordnen und mit
einer spezifischen Anzeige zu versehen, gelöst werden. Es sind auch andere Anwendungen/Weiterverarbeitungen
(WZ) denkbar, z. B. eine regionsabhängige, automatische Zeitumstellung, die nicht
genau an der nationalen Grenze erfolgt, sondern dann, wenn die geographische Zuordnung
R eindeutig geworden ist. Dies ist der Fall, wenn die Countrycodes eines Landes in
der dynamischen Datenbank LST zahlenmäßig dominieren, z. B. eine Mindestanzahl und
einen relativen Schwellwert gegenüber anderen Sendern in LST überschreiten.
[0012] Die Lösung ist insbesondere in Systemen ohne zusätzliche geographische Positionsbestimmung
einsetzbar, so dass dies zu erheblichen Einsparungen (z. B. durch Wegfall des GPS-Empfängers)
führt.
[0013] Wenn man einen RDS-Sender, der digitale Daten gemäß dem Rundfunk-Daten-System ausstrahlt,
eindeutig erkennen will, um diesen z. B. mit einem senderspezifischen Stationslogo
zu kennzeichnen, so ist dies in Europa nicht zweifelsfrei möglich, weil die nationalen
Senderkennungen im Programm-Identifikationscode (PI-Code) in Europa mehrfach vergeben
sind. So haben zum Beispiel Frankreich, Norwegen, Weißrussland und Bosnien den gleichen
nationalen Code "F". Dies ist insbesondere ärgerlich, wenn es sich um einen bewegten
Empfänger, typischerweise ein Autoradio handelt, der in verschiedenen Regionen Europas
unterwegs sein kann und eine einmalige geographische Einstellung zu regionalen Falschanzeigen
führt.
[0014] Im RDS Standard ist ein zusätzlicher Code zur nationalen Erkennung (Extended Country
Code, ECC) vorgesehen, der jedoch nicht immer ausgestrahlt wird oder in der Praxis
von den Sendeanstalten falsch gesetzt ist. Eine weitere Lösung des Problems ist mit
einer zusätzlichen geographischen Information, z. B. von einem GPS-Empfänger (Global
Positioning System), möglich.
[0015] In einer ersten vorteilhaften Ausgestalten zeichnet sich das System zur Erkennung
geographischer Regionen für mobile Empfänger dadurch aus, dass das System eine geographische
Datenbank (DB) vorhält, in dem zu jedem Land und/oder Region (Rj) im RDS-Empfangsraum
seine nationale Kennung (Nj) im PI-Code und die Countrycodes (Nk) der angrenzenden
Nachbarstaaten (Rk) zugeordnet sind und eine Steuerung (STEU) einem RDS-Datentuner
(TUN) laufend neue Empfangsfrequenzen (Fi) vorgibt, um das RDS Empfangsband (FM) zu
durchsuchen und für jede erkannte RDS-Station die Empfangsfrequenz (Fi), den RDS PI-Code
und die nationale Kennung des Senders (Ni) in einer dynamischen Datenbank (LST) abzuspeichern
und einen Eintrag in der dynamischen Datenbank (LST) zu löschen, falls der zugehörige
Sender nicht mehr empfangbar ist.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung zeichnet sich das erfindungsgemäße
System dadurch aus, dass eine Steuerung STEU zu dem Land R und zu jedem empfangenen
Countrycode Ni die geographische Datenbank DB abfragt und als Ergebnis die zum Countrycode
Ni passende Region (Ri) geliefert wird.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems zeichnet sich
dadurch aus, dass aufgrund der geographischen Vergaberegeln der RDS PI-Codes an die
verschiedenen Länder die Abfrage der geographischen Datenbank DB für eine Kombination
von empfangbaren Sendern zu einem eindeutigen Ergebnis für die zu bestimmende aktuelle
Region führt.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird das erfindungsgemäße System in
einem Fahrzeugempfänger integriert.
[0019] Das vorteilhafte und erfindungsgemäße Verfahren zur Erkennung geographischer Regionen
für mobile Empfänger zeichnet sich dadurch aus, dass zu jedem Land und/oder Region
Rj im RDS-Empfangsraum seine nationale Kennung Nj im PI-Code und die Countrycodes
Nk der angrenzenden Nachbarstaaten Rk zugeordnet sind und eine Steuerung STEU einem
RDS-Datentuner TUN laufend neue Empfangsfrequenzen Fi vorgeben, um das RDS Empfangsband
FM zu durchsuchen und für jede erkannte RDS-Station die Empfangsfrequenz Fi, den RDS
PI-Code und die nationale Kennung des Senders Ni in einer dynamischen Datenbank LST
abzuspeichern und einen Eintrag in der dynamischen Datenbank LST zu löschen, falls
der zugehörige Sender nicht mehr empfangbar ist.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
vorgeschlagen, dass die Empfangsfeldstärken für die empfangenen Sender in der Datenbank
LST abgespeichert werden und von der Steuerung für die Ermittlung der wahrscheinlichsten,
aktuellen Region R verwendet werden, indem zusätzlich die Feldstärke als Maß M für
die wahrscheinlichste Region miteinfließt.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird für das Maß M die Summe über alle
Feldstärken der Sender mit gleichem Countrycode bestimmt.
3. Zeichnungen
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher beschrieben.
[0023] Es zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemäße System,
Fig. 2 Verteilung der Ländercodes
4. Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0024] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, eine geographische Datenbank DB vorzuhalten,
in dem zu jedem Land/jeder Region Rj im RDS-Empfangsraum (z. B. Europa, Naher Osten,
Nordafrika) seine nationale Kennung(en) Nj im PI-Code (d. h. die 4 höchstwertigen
Bits des PI-Code, auch Countrycode genannt) und die Countrycodes Nk seiner angrenzenden
Nachbarstaaten Rk zugeordnet sind. Außerdem wird vorgeschlagen, dass eine Steuerung
STEU einem RDS-Datentuner TUN laufend neue Empfangsfrequenzen Fi vorgibt, um somit
das RDS Empfangsband (FM) zu durchsuchen und für jede erkannte RDS-Station die Empfangsfrequenz
Fi, den RDS PI-Code und damit auch die nationale Kennung des Senders Ni in einer dynamischen
Datenbank LST abzuspeichern bzw. einen Eintrag in der dymischen Datenbank zu löschen,
falls der zugehörige Sender nicht mehr empfangbar ist. Ausgehend von einer einmaligen
Regionseinstellung für das Land R = R0, in dem sich der Empfänger anfänglich befindet,
überwacht nun die Steuerung STEU die Datenbank LST und ermittelt die Anzahl der Sender
mit gleicher nationaler Senderkennung. Sind verschiedene nationale Senderkennungen
Ni empfangbar, wird angenommen, dass sich der bewegte Empfänger in dem Land R mit
den meisten Stationen oder in einem angrenzenden Nachbarland befindet. Dazu fragt
die Steuerung STEU zu dem Land R und zu jedem empfangenen Countrycode Ni die geographische
Datenbank DB ab und bekommt als Ergebnis die zum Countrycode Ni passende Region Ri
geliefert. Bewegt sich der Empfänger nun von Land R in ein anderes Land Ri, wird die
Anzahl der Sender in diesem Land überwiegen und die aktuelle Region R auf Ri gesetzt.
Dadurch wird erreicht, dass die aktuell ermittelte Region R der Änderung der Senderlandschaft
sukzessive folgt.
[0025] Aufgrund der geographischen Vergaberegeln der PI-Codes an die verschiedenen Länder
ist die Abfrage der geographischen Datenbank DB immer eindeutig, außer z. B. bei bestimmten
Empfangssituationen mit Überreichweiten (Wetterinversionslage). In diesem Fall wird
die Eindeutigkeit für die aktuelle Region R dadurch gewahrt, dass nur die zwei Countrycodes
mit den meisten Sendern berücksichtigt werden. Dadurch, dass der bewegte Empfänger
in einem sich selbst bewegenden Fahrzeug immer eingeschaltet sein sollte, verfolgt
das vorgeschlagene System automatisch die Länderzuordnung der empfangenen Sender Ri
und kann diese zur Weiterverarbeitung WZ oder der Stationsanzeige ANZ ausgeben. Die
Anzeige ANZ kann nun die korrekte regionsabhängige Darstellung der Sender oder anderer
regionsabhängiger Informationen vornehmen. Es kann auch die Region R mit den meisten
empfangbaren Sendern als die wahrscheinlichste Region, in dem sich der Empfänger befindet,
ausgegeben werden. Dies kann in der Weiterverarbeitung WZ zur korrekten regionalen
Einstellung von regionsabhängigen Größen, z. B. der lokalen Uhrzeit, verwendet werden.
[0026] Es gibt verschiedene Ausnahmesituationen, die eine Neubestimmung der anfänglichen
Regionseinstellung R0 erforderlich machen können, z. B. wenn der Empfänger ausgeschaltet
in eine andere geographische Region bewegt wird (z. B. mit der Fähre oder mit dem
Zug),
wenn keine RDS Sender (großräumig) empfangbar sind z.B. in dünn besiedelten Gebieten
oder mit einer Nicht-RDS Rundfunkinfrastruktur,
wenn der Empfänger nicht ausgeschaltet ist und keine RDS Sender für eine längere Zeit
Te (typischerweise > 1 h) empfangbar sind und bei Neuempfang Countrycodes von Ländern
empfangbar sind, die nicht an das zuletzt ermittelte Land R grenzen, soll die Steuerung
STEU der Anzeige ANZ signalisieren, dass keine Region ermittelt und auf eine regionsunabhängige
Darstellung zurückgegriffen werden soll. Außerdem kann dem Benutzer ein Hinweis in
der Anzeige ANZ Gelegenheit zur Neueingabe der Region R0 gegeben werden.
[0027] Der Empfänger soll den Inhalt der dynamische Datenbank LST in einem nichtflüchtigen
Speicher MEM abspeichern, so dass die zuletzt abgespeicherte Datenbank MEM nach dem
Aufstarten mit der neu empfangenen Datenbank LST von der Steuerung STEU verglichen
werden kann. Das Abspeichern soll nicht erfolgen, wenn kein Sender vorhanden ist,
sondern nur wenn sich eine Mindestanzahl MIN von (zuletzt empfangenen) RDS-Sendern
in der Datenbank befindet. Dadurch wird erreicht, dass besondere Parksituationen in
empfangsloser Umgebung (z. B. im Parkhaus) als Referenz für die Senderlandschaft der
Umgebung abgespeichert werden. Nach dem Aufstart soll die Steuerung STEU das Band
mit Hilfe des Tuners TUN durchsuchen und eine neue dynamische Datenbank LST aufbauen
und mit der gespeicherten Datenbank MEM inhaltlich vergleichen, sobald sich eine Mindestanzahl
MIN von Sendern in der dynamischen Datenbank LST befinden. Stellt die Steuerung STEU
fest, dass für mindestens einen Eintrag in LST und MEM Empfangsfrequenz und PI-Code
übereinstimmen (bis auf den Regionalcode, d. h. die 2. Hexziffer im PI-Code), so wird
die zuletzt ermittelte Region R beibehalten. Andernfalls wird die Region R verworfen
und keine gültige Regionsinformation an die Anzeige ANZ oder Weiterverarbeitung WZ
signalisiert und entsprechend Fall 1 weiter verfahren. Als eine optionale Erweiterung
können auch bestimmte, geographisch eindeutige Empfangssituationen zur nationalen
Regionsbestimmung ausgenutzt werden. So grenzt z. B. Serbien (mit Countrycode "D")
an Rumänien (mit Nationalcode "E"), was für keine anderen Länder mit den beiden Countrycodes
"D" und "E" der Fall ist. Im Falle einer unbekannten Region R soll dazu die Steuerung
STEU jeweils zu dem Countrycode Ni mit den meisten Einträgen in der dynamischen Datenbank
LST die zugehörigen möglichen Länder R1, R2 ... Rn von der geographischen Datenbank
DB abfragen. Werden Sender mit anderen Countrycodes Nj empfangen und in die Liste
LST eingetragen, fragt die Steuerung STEU jeweils für die möglichen Länder R1, R2
... Rn die geographische Datenbank DB ab, ob für den Countrycode Nj ein Nachbarland
eingetragen ist. Ist dies nicht der Fall, kann dieses Land für die aktuelle Region
R des Empfängers ausgeschlossen werden und wird nicht weiter berücksichtigt. Dieses
Verfahren wird solange fortgesetzt, bis nur noch ein Kandidat für das aktuelle Land
R übrigbleibt. Das übrig gebliebene Land wird dann als aktuelle Region R gesetzt und
die Regionsverfolgung, wie bereits beschrieben, fortgesetzt. Somit lässt sich aus
einer eindeutigen Abfolge von Countrycodes in der dynamischen Datenbank LST die aktuelle
Region R ohne Benutzereingabe ermitteln.
[0028] Die geographische Datenbank DB könnte folgenden Inhalt (Auszug) haben:
| Land Rj |
Countrycode Nj |
Countrycode Nachbar, Nk |
Nachbarland Rk |
Verbindung |
| Norwegen |
F |
F |
Norwegen |
|
| |
|
E |
Schweden |
|
| |
|
6 |
Finnland |
|
| |
|
7 |
Russland |
|
| |
|
9 |
Dänemark |
Fähre |
| |
|
|
|
|
| Schweden |
E |
E |
Schweden |
|
| |
|
F |
Norwegen |
|
| |
|
6 |
Finnland |
|
| |
|
9 |
Dänemark |
Fähre |
| |
|
D |
Deutschland |
Fähre |
| |
|
3 |
Polen |
Fähre |
| |
|
|
|
|
| Dänemark |
6 |
6 |
Dänemark |
|
| |
|
D |
Deutschland |
|
| |
|
E |
Schweden |
|
| |
|
F |
Norwegen |
Fähre |
| |
|
|
|
|
| |
|
|
|
|
| Deutschland |
D,1 |
D,1 |
Deutschland |
|
| |
|
2 |
Tschechei |
|
| |
|
3 |
Polen |
|
| |
|
4 |
Schweiz |
|
| |
|
6 |
Belgien |
|
| |
|
7 |
Luxemburg |
|
| |
|
8 |
Niederlande |
|
| |
|
9 |
Dänemark |
|
| |
|
A |
Österreich |
|
| |
|
F |
Frankreich |
|
| |
|
|
|
|
| Frankreich |
F |
F |
Frankreich |
|
| |
|
D,1 |
Deutschland |
|
| |
|
3 |
Andorra |
|
| |
|
4 |
Schweiz |
|
| |
|
5 |
Italien |
|
| |
|
6 |
Belgien |
|
| |
|
7 |
Lichtenstein |
|
| |
|
B |
Monaco |
|
| |
|
C |
England |
Fähre |
| |
|
|
|
|
| Belgien |
6 |
6 |
Belgien |
|
| |
|
7 |
Luxemburg |
|
| |
|
8 |
Niederlande |
|
| |
|
D,1 |
Deutschland |
|
| |
|
C |
England |
Fähre |
| |
|
F |
Frankreich |
|
| (...) |
|
|
|
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| Beispielfahrt von Frankreich durch Belgien, Deutschland, Dänemark, Schweden nach Norwegen: |
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| Aktuelle Region R (Startwert RO=Frankreich) |
Häufigster Countrycode in LST |
Countrycodes Nachbarregionen in LST |
Nachbarländer Ri |
|
| Frankreich |
F |
|
|
|
| |
F |
6,7 |
Belgien, Luxemburg |
|
| Belgien |
6 |
F,7 |
Frankreich, Luxemburg |
|
| |
6 |
D,7 |
Deutschland, Luxemburg |
|
| Deutschland |
D |
6,7 |
Belgien, Luxemburg |
|
| |
D |
6 |
Belgien |
|
| |
D |
|
|
|
| |
D |
9 |
Dänemark |
|
| Dänemark |
9 |
D |
Deutschland |
|
| |
9 |
E |
Schweden |
|
| Schweden |
E |
9 |
Dänemark |
|
| |
E |
|
|
|
| |
E |
F |
Norwegen |
|
| Norwegen |
F |
E |
Schweden |
|
| |
F |
|
|
|
Desweiteren kann die Empfangsfeldstärke für die empfangenen Sender in der Datenbank
LST abgespeichert werden und von der Steuerung für die Ermittlung der wahrscheinlichsten,
aktuellen Region R verwendet werden, indem nicht nur die Anzahl der empfangbaren Sender
mit dem gleichem Countrycode berücksichtigt wird, sondern auch zusätzlich die Feldstärke
als Maß M für die wahrscheinlichste Region miteinfließt. Das Maß M kann zum Beispiel
so lauten:
M = SUMME über alle Feldstärken der Sender mit gleichem Countrycode.
[0029] Es wird dann die Region mit dem größten M zur aktuellen Region R erklärt.
[0030] Außerdem kann die geographische Größe eines nationalen Gebietes in der Datenbank
DB abgespeichert werden, um sehr kleine Länder (z. B. Liechtenstein oder Andorra)
oder kleine Inselländer (z. B. Monaco, Vatikan) von der aktuellen Region R auszuschließen
und damit Verwechslungsmöglichkeiten zu reduzieren.
[0031] Des Weiteren kann vermerkt werden, ob ein Land von einem anderen Land durch ein nicht
befahrbares Hindernis getrennt ist (z. B. ein großes Gewässer) und nur per Fähre oder
Autozug erreichbar ist. In diesem Fall berücksichtigt die Steuerung STEU dieses Land
zwar als Nachbarland für einen möglichen Empfang, es wird aber als aktuelle Region
R, in die sich der Empfänger während einer Fahrt bewegen kann, ausgeschlossen. Die
Steuerung STEU lässt jedoch nach einem neuen Aufstarten (siehe Fall 2) einen solchen
Übergang (einmalig) zu, da typischerweise das Fahrzeug ausgeschaltet ist, wenn es
mit einer Fähre oder dem Auto bewegt wird.
1. System zur Erkennung geographischer Regionen für mobile Empfänger, dadurch gekennzeichnet, dass das System eine geographische Datenbank (DB) vorhält, in dem zu jedem Land und/oder
Region (Rj) im RDS-Empfangsraum seine nationale Kennung (Nj) im PI-Code und die Countrycodes
(Nk) der angrenzenden Nachbarstaaten (Rk) zugeordnet sind und eine Steuerung (STEU)
einem RDS-Datentuner (TUN) laufend neue Empfangsfrequenzen (Fi) vorgibt, um das RDS
Empfangsband (FM) zu durchsuchen und für jede erkannte RDS-Station die Empfangsfrequenz
(Fi), den RDS PI-Code und die nationale Kennung des Senders (Ni) in einer dynamischen
Datenbank (LST) abzuspeichern und einen Eintrag in der dynamischen Datenbank (LST)
zu löschen, falls der zugehörige Sender nicht mehr empfangbar ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (STEU) zu dem Land (R) und zu jedem empfangenen Countrycode (Ni) die
geographische Datenbank (DB) abfragt und als Ergebnis die zum Countrycode (Ni) passende
Region (Ri) geliefert wird.
3. System nach einem der vorgegangen Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass aufgrund der geographischen Vergaberegeln der RDS PI-Codes an die verschiedenen Länder
die Abfrage der geographischen Datenbank DB für eine Kombination von empfangbaren
Sendern zu einem eindeutigen Ergebnis für die zu bestimmende aktuelle Region führt.
4. System nach einem der vorgegangen Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das System in einem Fahrzeugempfänger integriert ist.
5. Verfahren zur Erkennung geographischer Regionen für mobile Empfänger, dadurch gekennzeichn e t , dass in dem zu jedem Land und/oder Region (Rj) im RDS-Empfangsraum seine nationale
Kennung (Nj) im PI-Code und die Countrycodes (Nk) der angrenzenden Nachbarstaaten
(Rk) zugeordnet sind und eine Steuerung (STEU) einem RDS-Datentuner (TUN) laufend
neue Empfangsfrequenzen (Fi) vorgibt, um das RDS Empfangsband (FM) zu durchsuchen
und für jede erkannte RDS-Station die Empfangsfrequenz (Fi), den RDS PI-Code und die
nationale Kennung des Senders (Ni) in einer dynamischen Datenbank (LST) abzuspeichern
und einen Eintrag in der dynamischen Datenbank (LST) zu löschen, falls der zugehörige
Sender nicht mehr empfangbar ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsfeldstärken für die empfangenen Sender in der Datenbank (LST) abgespeichert
werden und von der Steuerung für die Ermittlung der wahrscheinlichsten, aktuellen
Region (R) verwendet werden, indem zusätzlich die Feldstärke als Maß (M) für die wahrscheinlichste
Region miteinfließt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Maß (M) die Summe über alle Feldstärken der Sender mit gleichem Countrycode ist.