[0001] Die Erfindung betrifft nach Lamellenrost mit integrierbarer Schulterabsenkung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Um eine schlafmedizinische Anforderung an den gesunden Schlaf zu erfüllen, ist die
orthopädisch-anatomische richtige Lagerung des Körpers während des Schlafes sehr wichtig.
So ist bereits aus der Schlafmedizin und aus der Orthopädie bekannt, dass neben dem
Lendenwirbelbereich, vor allem die Schulterzone richtig zu entlasten und entsprechend
während des Schlafes zu stabilisieren.
[0003] Das Schultergelenk bildet die bewegliche Verbindung zwischen dem Schulterblatt und
dem Oberarmbein aus. Von allen Kugelgelenken des menschlichen Körpers weist das gesunde
Schultergelenk die höchste Beweglichkeit auf, denn es wird vor allem durch die Rotatorenmanschette
gesichert. So wird die Beweglichkeit so gut wie gar nicht durch den Knochenbau eingeschränkt.
Zusätzlich kann das gesamte Schultergelenk seine Position wechseln, indem das Schulterblatt
bewegt wird. Erst dadurch ist es möglich den Arm und die Hand in viele unterschiedliche
Stellungen zu bringen und die verschiedensten Tätigkeiten auszuführen.
[0004] Die Statistik zeigt, dass alleine in Deutschland bereits 10-15% der Erwachsenen an
chronische Schulterschmerzen leiden. Häufig handelt es sich um entzündliche Erkrankungen
(Omarthritis). Erhebliche Schmerzen und funktionelle Störungen können durch unfall-
oder degenerationsbedingte Beeinträchtigungen entstehen. Ein weiteres häufiges Leiden
ist die Schleimhautreizung am Schultergelenk (Bursitis subacomealis). Der orthopädisch-anatomischen
Schulter-Absenkung kommt sowohl was die Regernation der Schulterzone, als auch was
die Gesamtschlafqualität anbelangt größte Bedeutung zu.
[0005] Was den Matratzenunterbau anbelangt, haben sich orthopädisch-anatomische vor allem
doppelseitige, vorzugsweise freischwingende Lamellenroste in Kombination mit einer
5,0-7,5 cm dicken Kautschukmatratze und einer das Bettklima vorteilhaften Schafschurwolle-Auflage
bewährt.
[0006] Ein doppelseitiger lamellenartiger Lattenrost wird beispielsweise mit der
EP 0 385 121 A1 offenbart. Die Liegefläche weist eine obere und eine untere Reihe von zueinander
parallelen Latten auf, welche durch quer zu den Latten verlaufende Elastikkörper miteinander
verbunden sind, wobei die Elastikkörper oben und unten Laschen aufweisen, in die Latten
einsteckbar sind. Nachteilig bei dieser bekannten Liegefläche mit zwei Lattenebenen
ist, dass sich bei hohen Belastungen durch eine darauf schlafende Person mit schwerem
Körpergewicht eine ungünstige Druckverteilung in der Liegefläche ergibt. Auch ist
der Lattenrost nicht für Personen mit Schultererkrankungen geeignet, da die Auflagefläche
gleich hart ausgebildet ist.
[0007] Bei den doppelseitigen Lamellenrosten hat es sich ebenso als nachteilig erwiesen,
dass bedingt durch das Körpergewicht im Schulterbereich oft ein zu großer Gegendruck
der unteren Lamellenreihe entsteht, was während dem Schlaf zu Verspannungen und Durchblutungsstörungen
führen kann.
[0008] Studien und Befragungen haben ergeben, dass etwa 60 % aller Menschen Seitenschläfer
sind. Diese Schlafhaltung ist äußerst beliebt, da sie Organe, Wirbelsäule und Gelenke
entlastet. Insbesondere Seitenschläfer mit breiten, ausgeprägten Schultern benötigen
eine flexible, automatisch anpassungsfähige Schulter-Absenkung damit dadurch die Halswirbelsäule
entlastet wird und der Schulterbereich entsprechend den orthopädisch-anatomischen
Anforderungen in die Matratze einsinken kann.
[0009] Um speziell den Schulterbereich orthopädisch korrekt zu lagern, gibt es zwar eine
Reihe von konstruktiven mechanischen und materialbedingten Schulter-Absenkungen für
doppelseitige Lamellenroste. Diese bieten jedoch aus schlafmedizinischer und orthopädischer
Sicht betrachtet, keine ausreichende funktionelle Schulterzone. Gerade für Personen
mit druckempfindlichen Schultergelenken, die hauptsächlich auf der Seite schlafen,
sind solche funktionelle Schulterzonen sehr wichtig. Nur so können schlafstörende
Schmerzimpulse vermieden und gleichzeitig eine Regeneration der Schulterzone durch
den Schlafprozess begünstigt werden. Insbesondere sind davon Personen betroffen, die
akute oder chronische Schulterprobleme wie Kalkschulter Schulterarthrose, Impingement-Syndrom,
Risse in der Rotatorenmanschette etc. oder an entsprechender Schmerzempfindlichkeit
nach Unfällen und/oder operativen Eingriffen leiden.
[0010] Eine Lösung war bisher, dass im Schulterbereich aus der oberen Lamellenreihe etwa
5-6 Lamellen entfernt wurden. Durch die entstandene Lücke in Kombination mit der Matratze
und der Matratzenauflage war ein besseres Einsinken der Schulterzone möglich. Gleichzeitig
fehlt jedoch in der Schlafphase, in der der Muskeltonus stark abnimmt, die notwendige
Stabilisierung und Abstützung des sehr beweglichen Schultergelenkes.
[0011] Auch ist es möglich aus der unteren, bodennahen Lamellenreihe im Schulterbereich
5-6 Lamellen zu entfernen. Dadurch wird zwar der Druck nach oben genau oberhalb des
Lamellen-Lückenbereichs verringert, dies wiederum führt jedoch ebenfalls zu einer
Verringerung des Auflagedruckes im Bereich der Schulter. Einer der Nachteile liegt
somit darin, dass zwar der Auflagedruck vermindert wird, die Schulter jedoch nicht
ausreichend nach unten ausweichen kann. Dies macht sich besonders bei größeren Körperbewegungen
nachteilig bemerkbar und kann bei druck- und schmerzempfindlichen Schultern zu einem
unerwünschten Aufwachreiz führen.
[0012] Eine andere bekannte Methode besteht darin, dass die Lamellen der oberen Lamellenreihe
im Schulterbereich mit dünneren, eingesägten oder gelochten Lamellen versehen werden.
Dadurch ist die Spannkraft der einzelnen Lamellen gemindert - der Auflagedruck wird
verringert. Nachteilig ist, dass eine gute Abstimmung auf unterschiedliche Körpergrößen,
Körperformen und vor allem unterschiedliche Körpergewichte sehr aufwändig ist.
[0013] Mit der
DE 103 43 638 B4 wird ein Lamellenrost offenbart, welcher mehrere quer- bzw. senkrecht zu einer Längsachse
des Rostes angeordnete obere Lamellen aufweist, die jeweils beidendig an einem Lamellenträger
oder an einem Lamellenträgerabschnitt gehalten sind und eine Lattenrost-Auflagefläche
für eine Bettauflage bilden. Im Schulterbereich weist der Lamellenrost eine Ausnehmung
auf, in welcher ein Elastikkörper angeordnet ist, der einen Teil der Lattenrost-Auflagefläche
bildet und sich an den unteren Lamellenträger oder an den unteren Lamellen abstützt.
[0014] Der Elastikkörper wird somit einfach in die entstandene Lücke bzw. Ausnehmung gesteckt
und liegt auf der unteren Lamellenreihe auf. Dadurch kann ein gewisser, materialbedingter
Weichheitsfaktor erreicht werden. Diese Lagerungsart weist den Nachteil auf, dass
aus orthopädischer Sicht dies oft unzureichend ist, da diese Polstereinlagen nur passiv
auf Körperbewegungen und den jeweiligen Auflagedruck reagieren. Dadurch ist die tatsächliche
Schulterabsenkung in Kombination mit der aufliegenden Matratze in den meisten Fällen
unzureichend, da die Schulter bei festerem Polstermaterial zu wenig tief nach unten
einsinken kann und bei weicherem Polstermaterial ein zu geringer Stabilisierung- und
Stützeffekt besteht.
[0015] Ein wesentlicher Nachteil bei der Ausführungsform gemäß der
DE 103 43 638 B4 besteht darin, dass keine oder eine zu geringe interaktive Verbindung des Elastikkörpers
zum Lamellenrost vorhanden ist. Dieser wird nur lose in die durch die entfernten Lamellen
entstandene Lücke eingelegt und liegt auf der unteren Lamellenreihe flächig auf. Zudem
üben die doppelseitigen Lamellenroste durch die untere Lamellenreihe physikalisch
einen Gegendruck nach oben aus. Dies geschieht insbesondere im Bereich des unteren
Rückens und im Schulterbereich, wo der Auflagedruck entsprechend hoch ist.
[0016] Durch das Aufliegen des Elastikkörpers auf der unteren Lamellenreihe wird dieser
gegenüber den oberen Lamellen nach oben gedrückt, was eine ausreichende Schulterabsenkung
oft verhindert. Es entstehen somit zwei harte Übergänge - einer zwischen dem Elastikkörper
und dem lamellenartigen Kopfteil und einer zwischen dem Elastikkörper und den restlichen,
lamellenartigen, unteren Teil des Rostes.
[0017] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine integrierbare und einfach
montierbare Schulter-Absenkung für doppelseitige Lamellenroste zur Verfügung zu stellen,
durch welche eine orthopädisch-anatomisch korrekte Absenkung der Schulterzone in der
Seitenlage und eine ebenso korrekten Lagerung, Stabilisierung und Stützung in Rückenlage
erreicht wird.
[0018] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass der Lamellenrost mindestens eine Ausnehmung
aufweist, wobei in diesem Bereich ein Einsatz einhängbar ist, welche einen elastischen
Einsatzkörper aufnimmt und diesen von der unteren Lamellenreihe beabstandet.
[0019] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist der Einsatz als Hängetasche ausgebildet
und weist in seiner Längserstreckung an seinen beiden Enden Schlaufen auf, in welche
die oberen Lamellen einschiebbar sind.
[0020] Ebenso ist es möglich, dass der Hängeeinsatz in seinen Randbereichen Gummistraps
oder dergleichen aufweist, mit welchen eine leichte Verbindung zu den angrenzenden
Lamellenreihen möglich ist.
[0021] Bevorzugt besteht der Hängeeinsatz aus einem elastischen, vorzugsweise textilen Material.
Es ist jedoch jedes andere, flexible Material für den Hängeeinsatz möglich.
[0022] In den Hängeeinsatz ist ein Einsatzkörper einsetzbar, welcher im Folgenden auch als
Schulter-Absenkung oder Textil-Einsatz bezeichnet wird. Der Einsatzkörper besteht
aus einem weichen, elastischen Material.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bilden der Hängeeinsatz und der Einsatzkörper
ein Teil aus. So weist der Einsatzkörper an seinen Randbereichen jeweils Schlaufen
auf, über welche eine Verbindung zu den Lamellen der oberen Lamellenreihe herstellbar
ist.
[0024] Der Hängeeinsatz ist zusammen mit dem Einsatzkörper so in der Ausnehmung angeordnet,
dass diese eine ebene Fläche mit der Liegefläche ausbilden. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
weist der Einsatzkörper eine konkave oder konvexe Wölbung gegenüber der Liegefläche
aus.
[0025] Die Schlaufe erstreckt sich über die gesamte Breit der Ausnehmung und wird von mindestens
einer Lamelle durchgriffen. Es ist jedoch auch möglich, dass mehrere einzelne Schlaufen
über die Breite der Ausnehmung an dem Hängeeinsatz angeordnet sind, welche von mindestens
einer Lamelle durchgriffen werden.
[0026] Die Ausnehmung im Lattenrost im Bereich der oberen Lamellenreihe besteht entweder
bereits werksseitig oder kann nachträglich durch einfaches Entfernen von mehreren,
oberen Lamellen gebildet werden. Der Hängeeinsatz wird dann in die letzte, obere Lamellenreihe
vor der Ausnehmung eingehängt, so dass der textile Einsatz eine leicht durchhängende
Tasche für die Aufnahme eines Einsatzkörpers ausbildet.
[0027] Bevorzugt ist die Ausnehmung in der oberen Lamellenreihe im Bereich der Schulter
angeordnet. Es ist jedoch auch möglich entlang der Längserstreckung des Lattenrostes
an einer anderen Stelle, wie z.B. im Bereich der Hüfte anzuordnen. Auch ist die Zahl
der Ausnehmung nicht auf Eine beschränkt. Selbstverständlich können auch mehrere Ausnehmungen
entlang der Längserstreckung des Lattenrostes angeordnet sind.
[0028] Ebenso wäre es auch möglich über die Breite des Lattenrostes mehrere Ausnehmungen
anzuordnen, in welche ein Hängeeinsatz zusammen mit einem elastischen Einsatzkörper
eingesetzt werden kann.
[0029] Selbstverständlich ist es auch möglich, den Hängeeinsatz mit seinen randseitigen
Schlaufen auch mit mehreren Lamellenreihen so verbinden. Auch muss der Hängeeinsatz
nicht zwangsläufig mit der letzten Lamellenreihe vor der Ausnehmung verbunden werden,
sondern kann beispielsweise auch mit der vorletzten Lamellenreihe vor der Ausnehmung
verbunden werden. Wesentlicher Vorteil des Hängeeinsatzes ist es, dass über die vom
Körpergewicht und den Körperbewegungen während des Schlafes entstehenden Druck- und
Zugbewegungen eine interaktive, anatomisch angepasste Absenkung und gleichzeitige
Stabilisierung der Schulterzone ermöglicht wird.
[0030] Der Einsatzkörper liegt somit nicht nur in der Ausnehmung, sondern steht in Verbindung
mit der oberen Lamellenreihe. Bei jeder Bewegung des Körpers auf dem Lamellenrost
findet gleichzeitig eine ausgleichende Bewegung über den Hängeeinsatz gegenüber dem
Einsatzkörper statt.
[0031] Somit wird eine orthopädisch korrekte Lagerung, Stabilisierung und Entlastung des
Schultergelenkes und der gesamten Schulterzone während des Schlafes und vor allem
in Seitenlage aber auch in Rückenlage erreicht.
[0032] Besonders vorteilhaft ist es, dass der verwendete Hängeeinsatz (integrierbare Schulter-Absenkung)
in Form eines elastischen, gepolsterten Textilteiles freihängend ist ("Hängematten-Prinzip)
und nicht auf der unteren Lamellenreihe aufliegt.
[0033] Dadurch entsteht automatische, die dem Körperbau und insbesondere des Schulterbereiches
entsprechende Bewegungsfreiheit nach unten und wird gleichzeitig am orthopädisch korrekten
Punkt durch den vom Körpergewicht erzeugten Zug stabilisiert, was einerseits zur gewünschten
Entlastung des Schultergelenkes und der Schulterzone führt und andererseits auch die
notwendige Abstützung und Stabilisierung ermöglicht.
[0034] Gleichzeitig erfolgt durch die Befestigung der integrierbaren Schulterabsenkung an
den danebenliegenden Lamellen eine optimale und flexible, zeitverzugslose Anpassung
der Schulterzone bei größeren Körperbewegungen wie Wenden von der Seite auf den Rücken
und umgekehrt.
[0035] Mit dem eigenen Körpergewicht des Schläfers in der Seitenlage wird die integrierbare
Schulter-Absenkung automatisch in den Randbereichen nach oben gehoben, jene Lamellen
an denen die Lasche befestigt ist, kippen durch die entstandene Traktion leicht nach
oben und es wird somit der Höhenunterschied zwischen Schulter und Kopf optimal ausgeglichen.
Die Wirbelsäule bleibt somit auch in dem kritischen Halswirbelsäulenbereich in gerader,
entspannter Stellung. Wenn der Schläfer sich nachts von der Seitenlage auf den Rücken
oder sogar in die Bauchlage dreht, geht die integrierbare Schulter-Absenkung dadurch
zusammen mit dem Lamellenrost automatisch wieder in die orthopädisch korrekte Ausgangslage
zurück.
[0036] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die integrierbare Schulter-Absenkung, mit den
Interaktionen und Wechselwirkungen zwischen Lamellenrost, Kautschukmatratze und Schafschurwollauflage
und dem Körper des Schläfers korrespondiert, insbesondere in Seitenlage, wo der Auflagedruck
im Schulterbereich entsprechend groß ist.
[0037] Durch die Verwendung einer dünnen Polster- und Füllschicht, vorzugsweise aus Schafschurwolle
und einer Hülle aus 100% Baumwolle werden zudem eine hohe Luftdurchlässigkeit und
ein guter Feuchtigkeitsaustausch gewährleistet, was ein angenehmes und gesundes Schlafklima
unterstützt.
[0038] Für eine optimale Funktion der integrierbaren Schulter-Absenkung, werden vorzugsweise
entsprechend oberflächen-elastische, dünne Kautschukmatratzen verwendet, damit kein
unnötiger und orthopädisch unerwünschter Gegendruck im Schulterbereich erzeugt wird.
[0039] Die integrierbare, textile Schulterzone reagiert aufgrund der mit dem Lamellenrost
verbundenen Textilteile, wie ein empfindlicher Sensor auf den Schulter-, Rücken- und
Nackenbereich des Schläfers auf Gewichtsverlagerungen, Körperformen und Positionsveränderungen.
[0040] Durch die spezielle "Hängematten-Technik" gibt die integrierbare Schulter-Absenkung
immer mit der richtigen Intensität nach und stützt je nach orthopädisch-anatomischen
Anforderungen punktelastisch ab. Dieser elastische, gepolsterte Textileinsatz nimmt
jede Schulterbewegung feinfühlig auf und gleicht diese so aus, dass im Schulterbereich
kein zu großer Auflagedruck entsteht - Schultergelenke, Schultermuskulatur, Sehnen
und Bänder im Schlaf stabilisiert werden und trotzdem in der Durchblutung nicht behindert
werden. So ist insgesamt eine bessere Schlafqualität möglich und im Besonderen eine
optimale Regeneration des gesamten Schulter-, Nacken- und Wirbelsäulenbereiches.
[0041] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0042] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0043] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0044] Es zeigen:
- Figur 1A:
- Schematische Darstellung eines Lamellenrostens nach dem Stand der Technik
- Figur 1:
- Draufsicht auf einen Lamellenrost mit Ausnehmungen
- Figur 2:
- Seitenansicht des erfindungswesentlichen Lattenrostes
- Figur 3:
- Seitenansicht des Einsatzes zusammen mit dem Einsatzkörpers
- Figur 4:
- Seitenansicht des Lamellenrostes zusammen mit dem Einsatzkörper
- Figur 5:
- Schematische Darstellung des Hängeeinsatzes in der Ausbildung als ungepolsterter Tuchkörper
in einer Ausnehmung
- Figur 6
- Schematische Darstellung des Hängeeinsatzes in der Ausbildung als Tuchkörper mit einem
darin aufgenommenen Elastikkörper in einer Ausnehmung
[0045] Mit der Figur 1A wird ein Lamellenrost 1 nach dem Stand der Technik gezeigt. Der
Lamellenrost 1 ist bevorzugt in einem Bettrahmen eingebaut, wobei der Bettrahmen in
an sich bekannter Weise aus zwei zueinander parallelen Seitenwänden besteht, die an
ihren Innenseite entsprechend an der Umfangsrichtung des Bettes verlaufende Seitenleisten
aufweisen, auf welchen der Lamellenrost 1 aufliegt.
[0046] Der Lamellenrost 1 besteht aus einer Vielzahl von parallel zueinander angeordneten
oberen und unteren Lamellen 3, 10. Die Lamellen 10 bilden hierbei die Unterseite der
Liegefläche, während die Lamellen 3 die Oberseite der Liegefläche 2 bilden.
[0047] Zur Erreichung einer Federwirkung der Liegefläche werden Lamellenträger 4 verwendet,
die im gegenseitigen Abstand voneinander parallel zueinander verlaufend in Richtung
der Längsstreckung der Liegefläche verlaufen. Jeder Lamellenträger 4 weist bevorzugt
einen quadratischen Querschnitt auf mit Quadratseitenlänge von etwa 8 cm.
[0048] Als bevorzugtes Material für die Lamellenträger 4 wird ein Latex-Material oder ein
textiles Material verwendet. Der Lamellenträger 4 kann beispielsweise als Gurt ausgebildet
sein, wobei er entlang seiner Längserstreckung zahlreiche Einschubfächer aufweist,
in welche die oberen und unteren Lamellen 3, 10 eingeschoben und dort gehalten werden.
Mit dem Lamellenträger 4 ist es möglich, die Lamellen 3, 10 sowohl in horizontaler,
als auch in vertikaler Richtung gegeneinander auszurichten.
[0049] Jede Lamelle 3, 10 besteht bevorzugt aus einem Massivholzmaterial mit einer Breite
von etwa 3 cm, mit einer Dicke von etwa 8 mm, wobei die Lamellen 3, 10 in einem gegenseitigen
Abstand von etwa 10 cm angeordnet sind. Die Lamelle kann jedoch ebenso aus einem anderen
Material, wie beispielsweise Kunststoff bestehen.
[0050] Gemäß der Figur 1A weist der Lamellenrost 1 entlang seiner Längserstreckung einzelnen
Ausnehmungen 6, 7, 8 auf, in welche ein Einsatzkörper 9 einsetzbar ist. Die Ausnehmung
wird durch ein partielles Entfernen von den oberen Lamellen 3 erreicht. Der Einsatzkörper
9 liegt hierbei jedes Mal auf einer durch die unteren Lamellen 10 gebildeten Lamellenreihe
auf.
[0051] Mit der Figur 1 wird der Lamellenrost 1 gemäß der Erfindung in einer Draufsicht gezeigt.
Die Lamellenträger 4 für die Lamellen 3, 10 erstrecken sich entlang der Längserstreckung
des Lamellenrostes 1. Bevorzugt werden die Lamellen 3, 10 in die Lamellenträger 4
lösbar eingesteckt und sind dort gehalten.
[0052] In einer weiteren Ausführungsform können der textile Lamellenträger 4 auch mit den
Lamellen 3, 10 über einen Faden vernäht sein.
[0053] Der Lamellenrost 1 gemäß der Figur 1 weist im oberen Kopfbereich eine Lamellenreihe
5 auf, welche von mindestens 5 oberen Lamellen 3 gebildet wird. Entlang der Längserstreckung
des Lamellenrostes 1 folgt dann eine Ausnehmung 6, welche sich bevorzugt im Bereich
der Schulter, der auf dem Lamellenrost 1 liegenden Person, befindet. Die Ausnehmung
6 ist beispielsweise dergestalt ausgebildet, dass circa 5-6 obere Lamellen 3 fehlen,
wobei die unteren Lamellen 10 weiterhin in diesem Bereich (Ausnehmung 6) vorhanden
sind.
[0054] Nach der Ausnehmung 6 folgt eine weitere Lamellenreihe 11, welche durch mindestens
5-6 obere Lamellen 3 gebildet ist.
[0055] Gemäß der Figur 1 sind entlang der Längserstreckung des Lamellenrostes 1 noch weitere
Ausnehmungen 7, 8 vorhanden, welche sich beispielsweise auf Höhe der menschlichen
Hüfte oder auf Höhe der menschlichen Knie befinden.
[0056] Der Randbereich der Ausnehmung 6 wird durch Lamellen 17, 18 gebildet, wobei die Lamelle
17, den oberen Randbereich und die Lamellen 18 den unteren Randbereich der Ausnehmung
6 bilden.
[0057] In die Ausnehmung 6, 7, 8 ist bevorzugt eine ein elastischer Einsatzkörper 9 einsetzbar,
wobei dieser über ein Hängeinsatz 12 mit Schlaufen mit den randseitigen Lamellen 17,
18 verbunden ist.
[0058] Der Hängeeinsatz 12 ist bevorzugt als Hängetasche ausgebildet und weist an seinen
beiden beabstandeten Enden jeweils schlaufenartige Einschuböffnungen auf, in welche
die Lamellen 17, 18 eingeschoben werden. Der Hängeeinsatz 12 besteht aus einem textilen
Stoff und bildet eine leicht durchhängende Einlage aus, welche den Einsatzkörper 9
im Bereich der Ausnehmung 6 trägt und hält. Die Länge des Hängeeinsatzes 12 ist hierbei
so gewählt, dass der Einsatzkörper 9 von den unteren Lamellen 10 beabstandet ist.
[0059] Der Hängeeinsatz 12 kann weitere Befestigungsmittel, wie beispielsweise Klettverschlüsse
aufweisen, mit Hilfe dessen eine lösbare Verbindung mit dem Einsatzkörper 9 herstellbar
ist.
[0060] Mit der Figur 2 wird der erfindungswesentliche Lamellenrost 1 gezeigt, welche entlang
seiner Längserstreckung zwei Ausnehmungen 6, 7 im Bereich der oberen Lamellen 3 aufweist.
[0061] Ein Hängeeinsatz 12 weist bevorzugt im Randbereich Schlaufen auf, welche von den
randseitigen Lamellen 17, 18 durchgriffen werden. Der Hängeeinsatz 12 ist hierbei
so ausgestaltet, dass er eine Art hängende Matte in der Ausnehmung 6 ausbildet und
einem Abstand 13 gegenüber den unteren Lamellen 10 aufweist.
[0062] Entscheidend ist, dass der Hängeeinsatz 12 stets so bemessen ist, dass es niemals
zu einer Berührung der unteren Lamellen 10 kommt.
[0063] In der Ausführungsform gemäß der Figur 2 nimmt der Hängeeinsatz 12 einen elastischen
Einsatzkörper 9 auf, welche zusammen eine Schulter-Absenkung ausbilden.
[0064] Mit der Figur 3 wird eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Hierbei
bilden der Hängeeinsatz 12 und der Einsatzkörper 9 ein Teil aus und sind in einer
Ausnehmung 6 angeordnet.
[0065] Entscheidend bei allen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist, dass der
Hängeeinsatz 12 stets von den unteren Lamellen 10 einen gewissen Abstand 13 aufweist.
Der Abstand 13 ist immer so groß, dass selbst bei großen Druckbelastungen auf die
oberen Lamellen 3 oder den Einsatzkörper 9 kein Kontakt zwischen dem Hängeeinsatz
12 und den unteren Lamellen 10 besteht.
[0066] Mit der Figur 4 wird die Befestigung 14 zwischen den oberen Lamellen 3 und dem Hängeeinsatz
12 bzw. dem Einsatzkörper 9 im Bereich einer Ausnehmung 6, 7, 8 dargestellt.
[0067] Die Befestigung 14 erfolgt bevorzugt über Schlaufen, welche fest mit dem Hängeeinsatz
12 verbunden sind und von den oberen Lamellen 3 durchgriffen werden.
[0068] Selbstverständlich sind auch andere Möglichkeiten für eine Befestigung 14 zwischen
dem Hängeeinsatz 12 und den Lamellen 3 einsetzbar. Diese könnten beispielsweise eine
Metallverbindung in Form einer Schelle oder eine gummiartige Verbindung sein.
[0069] Die Erfindung ist auch nicht auf eine Anordnung der Befestigung 14 an dem Hängeeinsatz
12 beschränkt. Selbstverständlich können die Befestigungen 14 auch direkt an dem Einsatzkörper
9 angeordnet sein.
[0070] Mit der Figur 5 wird die ausgleichende Bewegung der oberen Lamellen 3 bei einer Druckbeaufschlagung
gezeigt.
[0071] Zwischen der Ausnehmung 6 ist ein Hängeeinsatz 12 gespannt, welcher bevorzugt aus
einem textilen Material besteht. Dadurch, dass der Hängeeinsatz 12 mit den randseitigen
Lamellen 17, 18 verbunden ist, kommt es zu einer interaktiven Ausgleichsbewegung zwischen
den Lamellen und dem Einsatzkörper 9.
[0072] So bewegen sich die Lamellen 3, 17, 18 in Pfeilrichtung 15, 16, wenn eine Druckkraft
auf Hängeeinsatz 12 ausgeübt wird. Die Lamellen 3 drehen sich somit mit dem Einsatzkörper
9 nach unten. Damit ist es erstmal möglich, die harten Übergänge zwischen den randseitigen
Lamellen 17, 18 und dem Hängeeinsatz 9 zu beseitigen.
[0073] Findet nun beispielsweise eine Druckbewegung auf die Lamellenreihe 5 im Kopfbereich
(vgl. Figur 1) statt, so drehen sich die flexiblen Lamellen 3, 17 in entgegen gesetzter
Richtung zur Pfeilrichtung 16 nach oben, wodurch der Hängeeinsatz 12 nach oben angehoben
wird. Die Schulter wird somit im Bereich der Ausnehmung 6 angehoben.
[0074] Mit der Figur 6 wird der Hängeeinsatz 12 zusammen mit dem Einsatzkörper 9 gezeigt,
welche aus einem gepolsterten oder ungepolsterten Tuchkörper bestehen, die in der
Art einer Hängematte die Ausnehmung 6, 7,8 überbrücken.
[0075] Beide Teile 9, 12 können als Zubehörteil nachträglich in einen vorhandenen Lamellenrost
1 eingesetzt werden.
[0076] In der Ausführungsform gemäß der Figur 6 besteht die Schulterabsenkung, welche aus
dem Hängeeinsatz 12 und dem Einsatzkörper 9 gebildet ist, aus einem textilen Material,
welches einen Füllstoff aus beispielsweise Schurrwolle oder Latex beinhaltet.
[0077] Die Erfindung beansprucht ebenso einen Schutz für eine Zubehörteil für einen Lamellenrost
1, welches als Hängeeinsatz 12 ausgebildet ist, der stets von der unteren Lamellenebene
10 beabstandet ist und der die Ausnehmung 6, 7, 8 in der Liegefläche (2) lastaufnehmend
überbrückt.
[0078] Der Hängeeinsatz 12 kann aus einem gepolsterten oder ungepolsterten Tuchkörper bestehen,
der in der Art einer Hängematte die Ausnehmung 6, 7, 8 überbrückt.
Zeichnungslegende
[0079]
- 1
- Lamellenrost
- 2
- Liegefläche
- 3
- obere Lamelle
- 4
- Lamellenträger
- 5
- Lamellenreihe (Kopfteil)
- 6
- Ausnehmung (Schulter)
- 7
- Ausnehmung (Mitte)
- 8
- Ausnehmung (Unten)
- 9
- Einsatzkörper
- 10
- untere Lamelle
- 11
- Lamellenreihe Mittelteil
- 12
- Hängeeinsatz
- 13
- Abstand zwischen 9, 12 und 10
- 14
- Befestigung
- 15
- Bewegungsrichtung
- 16
- Bewegungsrichtung
- 17
- Lamelle im Randbereich oben
- 18
- Lamelle im Randbereich unten
- 19
- Tuchabdeckung
1. Lamellenrost (1) mit mehreren, quer zu einer Längsachse des Rostes (1) angeordneten
oberen und unteren Lamellen (3, 10), die jeweils beidendig durch einen elastischen
Lamellenträger (4) gehalten und voneinander beabstandet sind und die jeweils eine
horizontale Ebene bilden, wobei die obere LamellenEbene eine Liegefläche (2) für eine
Bettauflage bildet, die durch partielles Entfernen mindestens einer oberen Lamelle
(3) unterbrochen ist und dadurch mindestens eine Ausnehmung (6, 7, 8) in der Liegefläche
(2) gebildet ist, in welche mindestens ein elastischer Einsatzkörper (9), der einen
Teil der Liegefläche (2) bildet, angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Ausnehmung (6, 7, 8) eine Hängeeinsatz (12) eingesetzt ist, der von
den unteren Lamellen (10) beabstandet ist.
2. Lamellenrost nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hängeeinsatz (12) den elastischen Einsatzkörper (9) aufnimmt, der die obere Liegefläche
(2) über die Ausnehmung (6, 7, 8) hinweg entweder ebenflächig oder in konkaver oder
in konvexer Kontur überbrückt.
3. Lamellenrost nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hängeeinsatz (12) und der Einsatzkörper (9) ein Teil ausbilden.
4. Lamellenrost nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Hängeeinsatz (12) schlaufenförmige Einschuböffnungen aufweist, in welche die Lamellen
(3) einschiebbar sind.
5. Lamellenrost nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzkörper (9) eine Liegefläche (2) mit einer weicheren Auflage gegenüber
der durch die Lamellen (3) gebildeten härteren Liegefläche (2) ausbildet.
6. Zubehörteil für einen Lamellenrost (1) für die teilweise Ausbildung einer Liegefläche
(2) auf einem Lattenrost (3,10), bestehend aus einem Einsatzkörper, der die Liegefläche
(2) der oberen Lamellen (3) in Gestalt einer Ausnehmung (6,7,8) unterbricht und eine
teilweise Körperauflage bildet, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzkörper als Hängeeinsatz (12) ausgebildet ist, der stets von der unteren
Lamellenebene (10) beabstandet ist und der die Ausnehmung (6, 7, 8) in der Liegefläche
(2) lastaufnehmend überbrückt.
7. Zubehörteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hängeeinsatz (12) einen Elastikkörper (9) aufnimmt.
8. Zubehörteil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hängeeinsatz (12) aus einem gepolsterten oder ungepolsterten Tuchkörper besteht,
der in der Art einer Hängematte die Ausnehmung (6, 7, 8) überbrückt.
9. Zubehörteil einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hängeeinsatz (12) eine Verbindung zwischen mindestens zwei, oberen Lamellen (3)
herstellt.