[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sortieren von Gebinden nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine Sortiervorrichtung zum Sortieren von Gebinden umfasst eine Förderstrecke, entlang
derer wenigstens ein Gebinde in eine Förderrichtung beförderbar ist. Die Förderstrecke
weist einen Förderabschnitt auf, auf dem das mindestens eine Gebinde stehend oder
liegend zu befördern ist und der beispielsweise durch ein Förderband oder eine andere
Vortriebseinrichtung zum Befördern des mindestens einen Gebindes ausgebildet sein
kann. Zudem weist die Sortiervorrichtung eine Öffnung auf, in die das mindestens eine
Gebinde zum Sortieren wahlweise zu fördern oder an der das mindestens eine Gebinde
vorbei zu fördern ist.
[0003] Eine derartige Sortiervorrichtung findet beispielsweise in Rücknahmesystemen zum
Zurücknehmen von Leergut Verwendung. Bei solchen Rücknahmesystemen wird Leergut in
Form von Gebinden, beispielsweise Plastikflaschen, Glasflaschen oder Getränkedosen,
von einem Kunden in einen Rücknahmeautomaten eingegeben. Der Rücknahmeautomat verifiziert
die Gebinde, ermittelt deren Pfandwert und erstellt z.B. einen Pfandbon, der dem Kunden
zur Auszahlung des Pfandgeldes ausgegeben wird. Über eine Förderstrecke werden die
von dem Kunden eingegebenen Gebinde hin zu einer oder mehreren Sortiervorrichtungen
geleitet, die Gebinde von der Förderstrecke z.B. hin zu einer Kompaktiervorrichtung
leiten, um Gebinde in Form von Plastikflaschen oder Getränkedosen zu kompaktieren,
d.h. in ihrem Volumen zu reduzieren. Die kompaktierten Gebinde können dann in geeigneten
Säcken oder Containern gelagert und/oder abtransportiert werden.
[0004] Herkömmliche Vorrichtungen leiten Gebinde seitlich von einer Förderstrecke ab hin
zu einer oder mehreren Kompaktiervorrichtungen, die neben der Förderstrecke aufgestellt
sind. Dadurch, dass die Förderstrecke mit einer oder mehreren daran angeordneten Sortiervorrichtungen
und eine oder mehrere Kompaktiervorrichtungen nebeneinander stehen, erfordert eine
solche Anordnung - bei Aufstellung beispielsweise in einem Ladengeschäft - einen erheblichen
Platzbedarf, der beispielsweise in einem zum eigentlichen Ladengeschäft abgetrennten,
separaten Raum vorzusehen ist.
[0005] Es besteht somit ein Bedürfnis nach Sortiervorrichtungen bzw. Verfahren zum Sortieren
von Gebinden, die auf einfache Weise eine Sortierung anders als bisher üblich vornehmen
und insbesondere mit Blick auf den Platzbedarf des Gesamtsystems ggf. günstiger als
bisher bekannte Lösungen sind.
[0006] Aus der
DE 697 15 876 T2 ist eine Fördereinrichtung bekannt, bei der ein Gebinde durch Bewegen eines Förderbandabschnitts
seitlich abgeworfen werden kann.
[0007] Bei einer aus der
DE 10 2004 010 133 A1 bekannten Vereinzelungsvorrichtung werden Gebinde an unteren Förderbändern in eine
Förderrichtung geführt und dadurch vereinzelt. Zu Wartungszwecken können Schwenkrahmen,
an denen die Förderbänder angeordnet sind, aufgeschwenkt werden.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren zum Sortieren von Gebinden
bereit zu stellen, das einen kompakten Aufbau eines Rücknahmesystems ermöglicht.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Sortieren von Gebinden mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst, bei dem
- mindestens ein Gebinde in eine Förderrichtung entlang einer Förderstrecke befördert
wird, wobei die Förderstrecke einen Förderabschnitt aufweist, auf dem das mindestens
eine Gebinde stehend oder liegend befördert wird, und
- das mindestens eine Gebinde zum Sortieren wahlweise in eine Öffnung oder an der Öffnung
vorbei befördert wird.
[0011] Dabei ist vorgesehen, dass zum Sortieren das mindestens eine Gebinde zunächst in
Förderrichtung über den Förderabschnitt hinweg und sodann in eine der Förderrichtung
entgegengesetzte Gegenrichtung in die Öffnung hinein befördert wird.
[0012] Vorzugsweise ist der Förderabschnitt jeweils zum Freigeben der Öffnung zwischen einer
geschlossenen Stellung, in der der Förderabschnitt die Öffnung verschließt und das
mindestens eine Gebinde auf dem Förderabschnitt über die Öffnung hinweg förderbar
ist, und einer geöffneten Stellung, in der der Förderabschnitt die Öffnung freigibt
und das mindestens eine Gebinde in die Öffnung hinein förderbar ist, beweglich. Der
Förderabschnitt kann somit zwischen seiner geschlossenen Stellung und der geöffneten
Stellung bewegt werden. Soll ein Gebinde über den Förderabschnitt hinweg gefördert
werden, so befindet sich der Förderabschnitt in seiner geschlossenen Stellung. Soll
ein Gebinde in die Öffnung hinein befördert werden, so wird der Förderabschnitt aus
seiner geschlossenen Stellung in die geöffnete Stellung überführt, so dass die darunter
angeordnete Öffnung freigegeben wird und das Gebinde in die Öffnung hinein befördert
werden kann.
[0013] Dieses Verfahren basiert auf dem Gedanken, eine Förderung eines Gebindes in eine
Öffnung hinein zum Sortieren durch Förderung des Gebindes in eine zur Förderrichtung
entgegengesetzte Gegenrichtung zu bewirken. Um das Gebinde in die Öffnung hinein zu
fördern, muss das Gebinde somit zunächst über den Förderabschnitt hinweg befördert
werden. Hat das Gebinde den Förderabschnitt passiert, so kann durch Umkehr der Bewegungsrichtung
(von der Förderrichtung in die Gegenrichtung) das Gebinde in die Öffnung hinein befördert
werden.
[0014] Vorzugsweise ist hierbei der Förderabschnitt beweglich und verschließt zunächst die
darunter angeordnete Öffnung, um das Gebinde über den Förderabschnitt und damit die
Öffnung hinweg zu fördern. Sodann wird der Förderabschnitt geöffnet und damit die
Öffnung freigegeben, so dass das Gebinde in die Öffnung hinein befördert werden kann.
[0015] Zwingend erforderlich ist dies jedoch nicht. Denkbar sind auch Anordnungen, bei denen
der Förderabschnitt feststehend, also in seiner Lage unveränderlich, ausgebildet ist
und die Öffnung beispielsweise derart hinter und unterhalb des Förderabschnitts gelegen
ist, dass ein Gebinde nach Passieren des Förderabschnitts nur durch Förderung in Gegenrichtung
in die Öffnung gelangen kann. Beispielsweise kann die Förderstrecke nach dem Förderabschnitt
eine Stufe aufweisen. Nach Passieren des Förderabschnitts fällt das Gebinde die Stufe
herunter und kann sodann, durch Förderung in Gegenrichtung, in eine Öffnung unterhalb
des Förderabschnitts befördert werden.
[0016] Bei einer Sortiervorrichtung zum Sortieren von Gebinden, bei der das erfindungsgemäße
Verfahren zur Anwendung kommen kann, ist der Förderabschnitt zum Freigeben der Öffnung
zwischen einer geschlossenen Stellung, in der der Förderabschnitt die Öffnung verschließt
und das mindestens eine Gebinde auf dem Förderabschnitt über die Öffnung hinweg förderbar
ist, und einer geöffneten Stellung, in der der Förderabschnitt die Öffnung freigibt
und das mindestens eine Gebinde in die Öffnung hinein förderbar ist, beweglich.
[0017] Dabei ist der Förderabschnitt der Förderstrecke, auf dem das Gebinde stehend oder
liegend befördert wird, beweglich, also in seiner Lage veränderlich. Die Öffnung,
in die Gebinde zum Sortieren hinein zu fördern oder über die Gebinde hinweg zu fördern
sind, ist unterhalb dieses Förderabschnitts angeordnet und wird in geschlossener Stellung
des Förderabschnitts durch den Förderabschnitt abgedeckt. Um die Öffnung freizugeben,
kann der Förderabschnitt in seine geöffnete Stellung bewegt werden, so dass ein Gebinde
in die Öffnung hineingefördert und beispielsweise hin zu einem der Öffnung nachgeschalteten
Kompaktierer geleitet werden kann.
[0018] Bei Gebinden handelt es sich um insbesondere pfandbehaftetes Leergut in Form von
z.B. Getränkecontainern wie Plastikflaschen oder Getränkedosen oder auch Glasflaschen.
[0019] Der Förderabschnitt stellt bei der Sortiervorrichtung einen Bodenabschnitt der Förderstrecke
dar, auf dem Gebinde stehend oder liegend zu befördern sind. Aufgrund Schwerkraftwirkung
stehen oder liegen Gebinde somit auf dem Förderabschnitt und werden entlang des Förderabschnitts
befördert. Ist der Förderabschnitt in seiner geschlossenen Stellung, so werden die
Gebinde auf dem Förderabschnitt über die Öffnung hinwegbewegt. Ist der Förderabschnitt
geöffnet, so können Gebinde in die Öffnung hineingelangen.
[0020] Die Öffnung ist vorzugsweise entlang einer Schwerkraftrichtung, in die die Schwerkraft
bei bestimmungsgemäßer Verwendung und Aufstellung der Sortiervorrichtung wirkt, unterhalb
des Förderabschnitts angeordnet. Ist der Förderabschnitt geöffnet, so können Gebinde
somit aufgrund Schwerkraftwirkung in die Öffnung hineinfallen und werden nach unten
von der Förderstrecke abgeleitet.
[0021] Dadurch, dass die Öffnung unterhalb des Förderabschnitts angeordnet ist und der Förderabschnitt
zum wahlweisen Verschließen oder Freigeben der Öffnung beweglich ist, wird eine Anordnung
möglich, bei der beispielsweise eine Kompaktiervorrichtung unmittelbar unterhalb der
Förderstrecke angeordnet sein kann. Die Sortierung von Gebinden erfolgt dadurch, dass
Gebinde wahlweise über die Öffnung hinweg oder in die Öffnung hinein gefördert werden.
Dadurch, dass beispielsweise eine Kompaktiervorrichtung unterhalb der Förderstrecke
der Sortiervorrichtung angeordnet ist, ergibt sich ein vertikaler Aufbau, bei dem
die Sortiervorrichtung oberhalb der Kompaktiervorrichtung (und nicht mehr wie bisher
üblich neben der Kompaktiervorrichtung) angeordnet ist, so dass sich der Platzbedarf
für die Aufstellung eines Gesamtsystems reduzieren kann.
[0022] Vorzugsweise ist der Förderabschnitt um eine Schwenkachse zwischen der geschlossenen
Stellung und der geöffneten Stellung verschwenkbar. Die Schwenkachse ist vorzugsweise
quer zur Schwerkraftrichtung gerichtet und erstreckt sich damit horizontal, so dass
der Förderabschnitt um seine Schwenkachse aus der geschlossenen Stellung, in der der
Förderabschnitt im Wesentlichen horizontal erstreckt ist, in seine geöffnete Stellung,
in der der Förderabschnitt beispielsweise nach oben verschwenkt ist, bewegt werden
kann.
[0023] Der Förderabschnitt weist vorzugsweise ein erstes Ende und ein in Förderrichtung
zu dem ersten Ende beanstandetes, zweites Ende auf. In Förderrichtung liegt das zweite
Ende somit hinter dem ersten Ende, so dass ein Gebinde, das über den Förderabschnitt
in Förderrichtung befördert wird, zunächst das erste Ende des Förderabschnitts passiert
und hin zum zweiten Ende gefördert wird. Die Schwenkachse liegt hierbei vorzugsweise
im Bereich des ersten Endes des Förderabschnitts, so dass der Förderabschnitt zum
Freigeben der Öffnung um das erste Ende herum mit seinem vom ersten Ende abliegenden,
zweiten Ende beispielsweise nach oben verschwenkt werden kann.
[0024] Bei einer derartigen Anordnung des Förderabschnitts ergibt sich zum Sortieren folgender
Ablauf. Zum Sortieren wird ein Gebinde zunächst in Förderrichtung hin zur Sortiervorrichtung
geleitet und in Förderrichtung entlang der Förderstrecke bewegt. Das Gebinde passiert
hierbei zunächst den Förderabschnitt in Förderrichtung. Soll das Gebinde zum Zwecke
der Sortierung in die unter dem Förderabschnitt angeordnete Öffnung hinein gefördert
werden, so wird nach dem Passieren des Förderabschnitts der Förderabschnitt aus seiner
geschlossenen Stellung in die geöffnete Stellung bewegt, so dass durch Umkehr der
Förderrichtung das Gebinde in die Öffnung hinein gefördert werden kann.
[0025] Es ergibt sich somit ein Ablauf, bei dem ein abzuleitendes Gebinde zunächst über
den in seiner geschlossenen Stellung befindlichen Förderabschnitt hinweg gefördert
wird. Hat das Gebinde den Förderabschnitt passiert, wird der Förderabschnitt zum Freigeben
der Öffnung bewegt und das Gebinde in eine der Förderrichtung entgegengesetzte Gegenrichtung
in die Öffnung hinein gefördert. Dieser Ablauf hat den Vorteil, dass automatisch ein
abzuleitendes Gebinde von einem nachfolgenden, ggf. auf das abzuleitende Gebinde aufgelaufenen
Gebinde separiert werden kann. Denn durch Umkehr der Förderrichtung zum Fördern des
Gebindes in die Öffnung hinein kann sichergestellt werden, dass das nachfolgende Gebinde
nicht auch in die Öffnung hineingefördert wird, wenn das nachfolgende Gebinde den
Förderabschnitt noch nicht passiert hat. Das nachfolgende Gebinde wird vielmehr entlang
der Förderstrecke zurückbefördert, ohne in die Öffnung zu gelangen.
[0026] An dem Förderabschnitt ist vorzugsweise eine Vortriebseinrichtung, insbesondere ein
antreibbares Förderband, eine Rolleneinrichtung, ein Kettentrieb oder dergleichen,
zum Bewegen des mindestens einen Gebindes angeordnet. Der Förderabschnitt dient damit
auf aktive Weise zum Fortbewegen des darauf geförderten Gebindes, wobei die Vortriebseinrichtung
eine Förderung in Förderrichtung oder in eine der Förderrichtung entgegengesetzte
Gegenrichtung bewirken kann.
[0027] Die Sortiervorrichtung weist vorzugsweise eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben
der Vortriebseinrichtung auf, beispielsweise in Form eines Elektromotors, der mit
der Vortriebseinrichtung in Wirkverbindung steht. Die Antriebsvorrichtung weist hierbei
in einer bevorzugten Ausgestaltung auch ein Getriebe auf, das die Verbindung eines
Motors mit der Vortriebseinrichtung herstellt. Das Getriebe ist hierbei derart ausgestaltet,
dass die Vortriebseinrichtung zum Fördern des mindestens einen Gebindes in die Förderrichtung
und in die der Förderrichtung entgegengesetzte Gegenrichtung angetrieben werden kann.
Weiter ist das Getriebe vorzugsweise so ausgestaltet, dass bei Antreiben der Vortriebseinrichtung
zum Fördern des mindestens einen Gebindes in die Gegenrichtung gleichzeitig auch der
bewegliche Förderabschnitt von seiner geschlossenen in die geöffnete Stellung bewegt
wird, so dass bei Umkehr der Bewegungsrichtung der Vortriebseinrichtung von der Förderrichtung
in die Gegenrichtung gleichzeitig auch der Förderabschnitt bewegt wird.
[0028] Es ist somit lediglich eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben der Vortriebseinrichtung
und zum Bewegen des Förderabschnitts vorgesehen. Befindet sich der Förderabschnitt
in seiner geschlossenen Stellung, so wird der Förderabschnitt bei Bewegungsrichtungsumkehr
(von der Förderrichtung in die Gegenrichtung) aus seiner geschlossenen Stellung in
die geöffnete Stellung überführt. Dadurch wird bei Bewegungsrichtungsumkehr automatisch
die unter dem Förderabschnitt angeordnete Öffnung freigegeben, so dass ein Gebinde
in die Öffnung hinein gefördert werden kann. Kommt es zu einer erneuten Bewegungsrichtungsumkehr
(von der Gegenrichtung in die Förderrichtung), so wird der Förderabschnitt von der
geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung überführt und die Öffnung somit geschlossen,
so dass nachfolgende Gebinde über den Förderabschnitt hinweg in die Förderrichtung
befördert werden können.
[0029] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Förderstrecke an der Sortiervorrichtung
mehrere Förderabschnitte auf, von denen einer zum Freigeben der darunter angeordneten
Öffnung beweglich ist. In einer konkreten Ausgestaltung kann beispielsweise ein erster
Förderabschnitt feststehend, ein in Förderrichtung nachfolgender zweiter Förderabschnitt
beweglich und ein darin anschließender dritter Förderabschnitt wiederum feststehend
ausgestaltet sein. Der mittlere, zweite Förderabschnitt ist somit beweglich und kann
eine darunter angeordnete Öffnung wahlweise freigeben oder verschließen. An jedem
Förderabschnitt kann hierbei eine Vortriebseinrichtung beispielsweise in Form eines
Förderbands angeordnet sein, so dass ein Gebinde in aktiv angetriebener Weise über
die Förderabschnitte hinweg befördert werden kann.
[0030] Der eine oder die mehrere Förderabschnitte bilden einen Boden der Förderstrecke aus,
auf dem Gebinde stehend oder liegend befördert werden können. Um die Förderstrecke
hierbei auch seitlich zu begrenzen, können an der Förderstrecke eine oder mehrere
Leitwände angeordnet sein, die sich als vertikale Wandungen längs entlang der Förderstrecke
erstrecken.
[0031] Diese Leitwände können hierbei modular ausgestaltet und (lösbar) an einer Basis der
Sortiervorrichtung angeordnet sein. Abhängig von der Konfiguration der Leitwände können
hierbei unterschiedliche Förderstrecken an der Basis vorgegeben werden, beispielsweise
eine gradlinig erstreckte Förderstrecke oder eine um 90° abgewinkelte Förderstrecke.
Hierzu können die Leitwände ggf. in modularer Weise ausgetauscht werden, um abhängig
von ihrer Konfiguration unterschiedliche Förderstrecken vorzugeben.
[0032] Insbesondere dann, wenn die Förderstrecke in abgeknickter Weise einen 90°-Winkel
beschreibt, kann an dem beweglichen Förderabschnitt eine Leitwand angeordnet sein,
die zusammen mit dem beweglichen Förderabschnitt zubewegen ist. Mittels einer solchen
Leitwand kann ein seitliches Ableiten eines Gewindes von der Förderstrecke hin zu
einem abgeknickten, seitlichen Abschnitt der Förderstrecke erfolgen.
[0033] Ansonsten sind die vorangehend für die Sortiervorrichtung beschriebenen Vorteile
und vorteilhaften Ausgestaltungen analog auch auf das Verfahren anwendbar, so dass
auf das vorangehend Beschriebene verwiesen werden soll.
[0034] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Rücknahmesystems mit einer Fördereinrichtung und daran
angeordneten Sortiervorrichtungen;
- Fig. 2A
- eine Ansicht einer Sortiervorrichtung mit einer Förderstrecke mit einem Förderabschnitt
in einer geschlossenen Stellung;
- Fig. 2B
- eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 2A, mit dem Förderabschnitt in einer geöffneten
Stellung;
- Fig. 3A
- eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 2A, von oben;
- Fig. 3B
- eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 2B, von oben; und
- Fig. 4
- eine Ansicht der Sortiervorrichtung, mit anderer Konfiguration von an der Förderstrecke
angeordneten Leitwänden;
[0035] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein Rücknahmesystem 1 zum Zurücknehmen
von Gebinden, beispielsweise in einem Ladengeschäft. Das Rücknahmesystem 1 weist in
an sich bekannter Weise einen Rücknahmeautomat 2 auf, in den ein Kunde Gebinde G,
beispielsweise Getränkeflaschen oder Getränkedosen oder andere mit einem Pfand behaftete
Behältnisse, eingeben kann. Der Rücknahmeautomat 2 nimmt die Gebinde G entgegen, ermittelt
deren Pfandwert und gibt den Pfandwert in Form von Geld oder in Form eines zur Auszahlung
ermächtigenden Pfandbons aus.
[0036] Von dem Rücknahmesystem 2 werden die Gebinde G über eine Fördereinrichtung 3, beispielsweise
eine Förderbandanordnung, befördert und gelangen hin zu einer oder mehreren Kompaktiereinrichtungen
4, 5, an denen die Gebinde G kompaktiert, also in ihrem Volumen zur vereinfachten,
platzsparenden Lagerung und für den Transport reduziert, werden. Aus den Kompaktiervorrichtungen
4, 5 werden kompaktierte Gebinde G' in Container 40, 50 ausgegeben und können somit
abtransportiert oder gelagert werden.
[0037] Um die Gebinde G beispielsweise abhängig von ihrer Art, ihrer Form oder ihrer Farbe,
hin zu bestimmten Kompaktiervorrichtungen 4, 5 zu leiten, sind an der Fördereinrichtung
3 Sortiervorrichtungen 30 vorgesehen, die ein wahlweises Ableiten von Gebinden G hin
zu den Kompaktiervorrichtungen 4, 5 oder ein Leiten von Gebinden G an den Kompaktiervorrichtungen
4, 5 vorbei bewirken.
[0038] Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Sortiervorrichtung 30 ist in Fig. 2A, 2B und
3A, 3B dargestellt. Die Sortiervorrichtung 30 weist an einer Basis 300 drei Förderabschnitte
31, 32, 33 auf, die jeweils eine Vortriebseinrichtung 310, 320, 330 in Form eines
Förderbandes aufweisen.
[0039] Die Förderabschnitte 31, 32, 33 bilden einer Förderstrecke 302 aus, entlang derer
Gebinde G in eine Förderrichtung F befördert werden können. Die Förderstrecke 302
wird seitlich begrenzt durch Leitwände 34, 35, die sich seitlich an den Förderabschnitten
31, 32, 33 als vertikale Wandungen erstrecken.
[0040] Dadurch, dass an den Förderabschnitten 31, 32, 33 Vortriebseinrichtungen 310, 320,
330 in Form von Förderbändern angeordnet sind, können Gebinde G aktiv entlang der
Förderabschnitte 31, 32, 33 befördert werden. Den Vortriebseinrichtungen 310, 320,
330 ist hierbei jeweils eine Antriebsvorrichtung mit einem Elektromotor und einem
geeigneten Getriebe oder eine gemeinsame Antriebsvorrichtung zugeordnet.
[0041] Von den Förderabschnitten 31, 32, 33 sind der eingangsseitige, erste Förderabschnitt
31 und der ausgangsseitige, dritte Förderabschnitt 33 der Sortiervorrichtung 30 feststehend
angeordnet, also - mit Ausnahme der Bewegung des die Vortriebseinrichtung 310, 330
ausbildenden Förderbands - in ihrer Lage unveränderlich. Der zwischen diesen Förderabschnitten
31, 33 gelegene mittlere, zweite Förderabschnitt 32 hingegen ist in seiner Lage veränderlich,
indem er, wie sich aus Fig. 2B und 3B ergibt, um eine Schwenkachse S entlang einer
Öffnungsrichtung O verschwenkt werden kann.
[0042] Betrachtet in Schwerkraftrichtung A unterhalb dieses beweglichen, mittleren Förderabschnitts
32 ist eine Öffnung 36 angeordnet, durch die hindurch Gebinde G hin zu einer unterhalb
der Sortiervorrichtung 30 gelegenen Kompaktiereinrichtung 4, 5 befördert werden können.
Diese Öffnung 36 ist in einer geschlossenen Stellung des mittleren Förderabschnitts
32 (Fig. 2A, 3A) durch den Förderabschnitt 32 abgedeckt und somit verschlossen, so
dass Gebinde G über den Förderabschnitt 32 hinweg an der Öffnung 36 vorbei befördert
werden können. Aus dieser geschlossenen Stellung heraus kann der Förderabschnitt 32
jedoch in die Öffnungsrichtung O in eine geöffnete Stellung (Fig. 2B, 3B) überführt
werden, in der die Öffnung 36 freigegeben ist, so dass Gebinde G in die Öffnung 36
hinein befördert werden können.
[0043] Die Schwenkachse S befindet sich an einem Ende 321 des beweglichen Förderabschnitts
32, das dem eingangsseitigen, ersten Förderabschnitt 31 zugewandt ist. In Förderrichtung
F beabstandet von diesem Ende 321 ist ein abliegendes Ende 322, mit dem der Förderabschnitt
32 zum Freigeben der Öffnung 36 in die Öffnungsrichtung O verschwenkt wird, wie dies
aus Fig. 2B ersichtlich ist.
[0044] Um ein Gebinde G1 (siehe Fig. 3A und 3B) in die Öffnung 36 hinein zu fördern, wird
das Gebinde G1 zunächst in Förderrichtung F über den eingangsseitigen, ersten Förderabschnitt
31 und über den mittleren, zweiten Förderabschnitt 32 hinweg befördert und gelangt
so auf den ausgangsseitigen, dritten Förderabschnitt 33. Hierauf hin wird die Bewegungsrichtung
der Vortriebseinrichtungen 310, 320, 330 der Förderabschnitte 31, 32, 33 umgekehrt
und somit das Gebinde G1 auf dem ausgangsseitigen, dritten Förderabschnitt 33 in eine
der Förderrichtung F entgegengesetzte Gegenrichtung F' befördert, nachdem der hintere,
zweite Förderabschnitt 32 aus seiner geschlossenen Stellung (Fig. 2A) in die geöffnete
Stellung (Fig. 2B) überführt und die unter dem Förderabschnitt 32 gelegene Öffnung
36 somit freigegeben ist (siehe Fig. 3B). Das Gebinde G1 gelangt somit in die Öffnung
36 und wird von der Förderstrecke 302 abgeleitet.
[0045] Durch die Bewegungsrichtungsumkehr wird erreicht, dass aufeinander aufgelaufene Gebinde
G1, G2 in einfacher Weise voneinander separiert werden können. Wird nämlich die Bewegungsrichtung
umgekehrt, sobald ein abzuleitendes Gebinde G1 den mittleren, zweiten Förderabschnitt
32 passiert hat, so befindet sich ein nachfolgendes Gebinde G2 noch auf dem mittleren,
zweiten Förderabschnitt 32 und kann entsprechend bei Bewegungsrichtungsumkehr nicht
in die Öffnung 36 hinein befördert werden (siehe Fig. 3B).
[0046] Vorteilhafterweise ist die Bewegungsrichtungsumkehr der Vortriebseinrichtungen 310,
320, 330 mit dem Öffnen des mittleren, zweiten Förderabschnitts 32 synchronisiert.
Hierzu kann beispielsweise eine einzige Antriebsvorrichtung 323 (in Fig. 2B schematisch
über einen Pfeil angedeutet) einerseits ein Antreiben der Vortriebseinrichtungen 310,
320, 330 und ein Antreiben der Öffnungsbewegung des mittleren, zweiten Förderabschnitts
32 bewirken. So kann vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung 323 zunächst die
Vortriebseinrichtungen 310, 320, 330 zum Fördern der Gebinde G in die Förderrichtung
F antreibt. Wird die Bewegungsrichtung umgekehrt und werden die Vortriebseirichtungen
310, 320, 330 in die Gegenrichtung F' betrieben, so bewirkt die Antriebsvorrichtung
323 gleichzeitig ein Öffnen des beweglichen Förderabschnitts 32 in die Öffnungsrichtung
O, so dass ein Gebinde G von dem ausgansseitigen Förderabschnitt 33 in die Öffnung
36 hinein befördert werden kann.
[0047] Zur Synchronisierung kann beispielsweise ein geeignetes mechanisches Getriebe vorgesehen
sein. Denkbar ist aber auch, separate motorische Antriebe vorzusehen, die elektronisch
synchronisiert sind.
[0048] Erfolgt eine erneute Bewegungsrichtungsumkehr (von der Gegenrichtung F' in die Förderrichtung
F), so wird der mittlere, zweite Förderabschnitt 32 wiederum geschlossen und gelangt
in seine geschlossene Stellung (Fig. 2A, 3A) zurück, so dass weitere, nachfolgende
Gebinde G2 über die Öffnung 36 hinweg befördert werden können.
[0049] Die Förderstrecke 302 wird bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2A, 2B und 3A,
3B durch längserstreckte, seitliche Leitwände 34, 35 seitlich begrenzt und ist somit
zwischen den vertikalen Wandungen in Form der Leitwände 34, 35 längserstreckt. Die
Leitwände 34, 35 sind hierbei modular ausgestaltet und an die Basis 300 der Sortiervorrichtung
30 lösbar angesetzt, so dass durch Umkonfiguration der Leitwände 34, 35 auch andere
Förderstrecken 302 an der Basis 300 ausgebildet werden können.
[0050] Dies zeigt das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4, bei dem Leitwände 37, 38 an die
Basis 300 angesetzt und zudem eine Leitwand 39 an dem mittleren, beweglichen Förderabschnitt
32 angeordnet sind. Durch diese Leitwände 37, 38, 39 im Zusammenspiel mit der an der
Basis 300 belassenen Leitwand 35 wird eine Förderstrecke 302 vorgegeben, die um 90°
abgeknickt ist und somit ein Fördern von Gebinden G um eine Ecke herum ermöglicht.
[0051] Die grundlegende Funktionsweise der Sortiervorrichtung 30 ist identisch wie vorangehend
beschrieben. Gebinde G werden zunächst in Förderrichtung F entlang der Förderstrecke
302 befördert. Hat ein Gebinde G den beweglichen Förderabschnitt 32 passiert, so wird
die Bewegungsrichtung umgekehrt und der bewegliche Förderabschnitt 32 verschwenkt,
um die darunter gelegene Öffnung 36 freizugeben und das Gebinde G in diese Öffnung
36 hinein zu fördern.
[0052] Bei dem Verschwenken des beweglichen Förderabschnitts 32 wird hierbei die an dem
Förderabschnitt 32 festgelegte Leitwand 39 mitverschwenkt.
[0053] Bei der Konfiguration gemäß Fig. 4 werden Gebinde 301 über ein Gleitstück 301 an
der Basis 300 hinweg geleitet hin zu dem Förderabschnitt 32. Das Gleitstück 301 weist
selbst keine Vortriebseinrichtung in Form eines Förderbands oder dergleichen auf,
so dass Gebinde G über das Gleitstück 301 hinweg gleiten, ohne dabei aktiv angetrieben
zu werden.
[0054] Selbstverständlich ist auch denkbar und möglich, eine Vortriebseinrichtung an dem
Gleitstück 301 beispielsweise in Form eines Förderbands vorzusehen.
[0055] Auch andere Konfigurationen sind möglich. Beispielsweise kann eine in die andere
Richtung abgeknickte Förderstrecke 302 vorgesehen werden. Oder eine längserstreckte
Förderstrecke 302 kann zusammen mit einer oder zwei abgeknickten Förderstrecken 302
vorgesehen sein, so dass Gebinde G aus unterschiedlichen Richtungen und von unterschiedlichen
Fördereinrichtungen in die Sortiervorrichtung 30 eingeleitet werden können.
[0056] Dem Verfahren zum Sortieren von Gebinden G liegt der allgemeine Gedanke zugrunde,
zum Sortieren Gebinde G durch Bewegungsrichtungsumkehr in eine Öffnung 36 hinein zu
fördern. Dies kann vorteilhafterweise wie bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen
dadurch geschehen, dass ein Förderabschnitt 32 beweglich ist und bei Bewegungsrichtungsumkehr
(von der Förderrichtung F in die Gegenrichtung F') geöffnet wird, so dass eine Öffnung
36 freigegeben und ein Gebinde G in die Öffnung 36 hinein befördert werden kann.
[0057] Grundsätzlich ist ein solches Verfahren aber auch denkbar und anwendbar, ohne einen
beweglichen Förderabschnitt vorzusehen. So kann ein Gebinde G über einen feststehenden,
also in seiner Lage unveränderlichen Förderabschnitt 32, in Förderrichtung F befördert
werden und gelangt, nach Passieren des Förderabschnitts 32, an eine Stufe und über
die Stufe auf einen in Förderrichtung F nachfolgenden, in seiner Höhe herabgesetzten
Förderabschnitt 33. Zwischen dem oberen Förderabschnitt 32 und dem nachfolgenden,
unteren Förderabschnitt 33 ist im Bereich der Stufe eine Öffnung 36 ausgebildet, in
die ein Gebinde G, nachdem es auf den nachfolgenden, unteren Förderabschnitt 33 gelangt
ist, durch Bewegungsrichtungsumkehr in die Gegenrichtung F' befördert werden kann.
[0058] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Separierung zwischen unterschiedlichen Gebinden
G somit dadurch erreicht, dass unterschiedliche Förderabschnitte 32, 33 entlang der
Schwerkraftrichtung A zueinander versetzt sind und zwischen diesen Förderabschnitten
32, 33 eine Öffnung 36 ausgebildet ist, in die durch Bewegungsrichtungsumkehr ein
Gebinde G hinein befördert werden kann. Dies erfolgt, ohne dass ein Förderabschnitt
32, 33 dafür in seiner Lage verändert werden müsste, also ohne dass ein beweglicher
Förderabschnitt 32, 33 vorzusehen ist.
[0059] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich auch bei gänzlich
anders gearteten Ausführungsformen verwirklichen.
[0060] Beispielsweise können an einer Sortiervorrichtung auch mehrere bewegliche Förderabschnitte
vorgesehen sein, um ein Ableiten hin zu einer Öffnung an mehreren Stellen zu ermöglichen.
[0061] Vortriebseinrichtungen sind an den Förderabschnitten vorteilhafterweise vorzusehen,
aber nicht notwendigerweise vorhanden. Sind Vortriebseinrichtungen vorgesehen, ermöglichen
diese ein aktives Antreiben von beförderten Gebinden und können beispielsweise als
Förderbänder, als Kettentriebe, als Rollentriebe oder dergleichen ausgestaltet sein.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Rücknahmesystem
- 2
- Rücknahmeautomat
- 3
- Fördereinrichtung
- 30
- Sortiervorrichtung
- 300
- Basis
- 301
- Gleitstück
- 302
- Förderstrecke
- 31-33
- Förderabschnitt
- 310-330
- Vortriebseinrichtung (Förderband)
- 321, 322
- Ende
- 323
- Antriebsvorrichtung
- 34, 35
- Leitwand
- 36
- Öffnung
- 37, 38, 39
- Leitwand
- 4,5
- Kompaktiereinrichtung
- 40, 50
- Container
- A
- Schwerkraftrichtung
- F
- Förderrichtung
- F'
- Gegenrichtung
- G, G1, G2
- Gebinde
- G'
- Kompaktiertes Gebinde
- O
- Öffnungsrichtung
- S
- Schwenkachse