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EP 2 905 752 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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12.08.2015 Patentblatt 2015/33 |
(22) |
Anmeldetag: 12.01.2015 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA ME |
(30) |
Priorität: |
05.02.2014 DE 102014202081
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(71) |
Anmelder: Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG |
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48291 Telgte (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Bickert, Peter
48291 Telgte (DE)
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ELEKTRONISCHE SCHLIEßANLAGE MIT MEHREREN SCHLIEßZYLINDERN |
(57) Bei einer elektronischen Schließanlage mit mehreren Schließzylindern (2), mehreren
Benutzerschlüsseln (3) und einem Masterschlüssel (1) weisen die Schließzylinder (2)
mehrere Eingänge (8, 11) zum Austausch von Daten und elektrischer Energie mit dem
Masterschlüssel (1) und den Benutzerschlüsseln (3) auf. Die Benutzerschlüssel (3)
weisen passive Transponder (6) auf, während der Masterschlüssel (1) aktiv zur Kommunikation
mit den Schließzylindern gestaltet ist. Ein Schließplan mit Schließberechtigungen
der Benutzerschlüssel (3) ist auf dem Masterschlüssel (1) abgelegt.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine elektronische Schließanlage mit mehreren Schließzylindern,
mit elektronischen Sperrmechanismen der Schließzylinder, mit Benutzerschlüsseln zum
Ansteuern der elektronischen Sperrmechanismen der Schließzylinder, mit in jedem der
Benutzerschlüssel angeordneten passiven Transpondern und jeweils einem ersten Eingang
der elektronischen Sperrmechanismen zum Empfang von Signalen der passiven Transponder
der Benutzerschlüssel, und mit zumindest einem aktiven Masterschlüssel.
[0002] Eine Schließanlage mit mehreren von passiven Transpondern zu entriegelnden Sperreinrichtungen
sind aus der
DE 100 12 910 A1 bekannt. Die Schließanlage hat eine Programmiereinrichtung mit einem Lösch- und Programmiertransporter.
Mittels des Lösch- und Programmiertransporters lassen sich die Schließzylinder in
einen Modus schalten, in dem eine Programmierung neuer Transponder oder ein Löschen
aller oder einer bestimmten Klasse von Transpondern erfolgen kann. Nachteilig bei
dieser Schließanlage ist, dass die Programmierung der Schließanlage mit ansteigender
Zahl der Schließzylinder und Transponder sehr aufwändig ist. Bei einem Ausfall der
Stromversorgung des Schließzylinders gestaltet sich zudem die Ansteuerung des Sperrmechanismus
sehr aufwändig.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Schließanlage der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass sie besonders wenige Bauteile benötigt und sehr komfortabel
zu programmieren ist.
[0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Sperrmechanismen jeweils
einen zweiten Eingang zum Austausch von Daten und elektrischer Energie mit dem aktiven
Masterschlüssel haben und dass der Masterschlüssel einen Datenspeicher für den Schließplan
der Schließanlage und einen Speicher für elektrische Energie zur Versorgung des Sperrmechanismus
des Schließzylinders hat.
[0005] Durch diese Gestaltung haben die Sperrmechanismen zwei Eingänge, von denen der erste
für die Kommunikation mit den passiven Transpondern der Benutzerschlüssel und der
zweite für die Kommunikation mit dem aktiven Masterschlüssel vorgesehen ist. Der Masterschlüssel
weist ohnehin einen Speicher für elektrische Energie auf und kann daher den Sperrmechanismus
auch bei Ausfall der Energieversorgung des jeweiligen Schließzylinders ansteuern.
Da der Masterschlüssel den Schließplan der Schließanlage enthält, lassen sich einzelne
Benutzerschlüssel sperren oder freigeben, ohne dass diese verfügbar sind. Dies ermöglicht
ein besonders komfortables Programmieren der Schließanlage. Die Schließanlage benötigt
im einfachsten Fall mit den Schließzylindern, den Benutzerschlüsseln und dem Masterschlüssel
nur drei unterschiedliche Komponenten und erfordert daher nur einen geringen logistischen
Aufwand.
[0006] Der Komfort zur Programmierung der Schließanlage lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung weiter erhöhen, wenn der Masterschlüssel eine erste Schnittstelle
zur passiven Ausgabe von Daten und eine zweite Schnittstelle zum aktiven Austausch
der Daten mit dem zweiten Eingang der Sperrmechanismen und den passiven Transpondern
der Benutzerschlüssel hat. Durch diese Gestaltung können die Daten des Schließplans
einfach über die zweite Schnittstelle mit den passiven Transpondern der Benutzerschlüssel
und mit den Sperrmechanismen ausgetauscht werden. Damit können die Benutzerschlüssel
ausschließlich durch Einsatz des Masterschlüssels in den Sperrmechanismen berechtigt
oder gesperrt werden. Weiterhin weist der Masterschlüssel durch die erste Schnittstelle
auch die Funktion eines Benutzerschlüssels auf. Der Masterschlüssel lässt sich für
den universellen Einsatz als programmierbare Einheit vom Betreiber der Schließanlage
vorrätig halten. Damit können die einzelnen Komponenten der Schließanlage universell
gefertigt und vorrätig gehalten werden.
[0007] Zur Änderung des Schließplans erzeugte Eingabebestätigungen lassen sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung an dem Masterschlüssel einfach darstellen,
wenn der Masterschlüssel eine optische oder akustische Signaleinrichtung hat.
[0008] Die Anzahl an Bauteilen zur Programmierung der Schließanlage lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering halten, wenn der
Masterschlüssel eine Eingabeeinrichtung zur Eingabe von Informationen aufweist. Im
einfachsten Fall ist die Eingabeeinrichtung ein Taster, ein kapazitives Element oder
dergleichen.
[0009] Der in dem Masterschlüssel abgespeicherte Schließplan lässt sich gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach bildlich darstellen, wenn der Masterschlüssel
eine Schnittstelle zur Verbindung mit einem Bildschirmgerät hat, so dass Daten des
Schließplans auf einem Bildschirm darstellbar sind. Als Bildschirmgerät eignet sich
beispielsweise ein tragbarer Computer oder ein so genanntes Smartphone. Dank der Erfindung
ist der Masterschlüssel hierdurch besonders kompakt und lässt sich kostengünstig fertigen.
Je nach Art einer im Masterschlüssel abgelegten Software und der Art des Bildschirmgerätes
kann der Zugriff auf den im Masterschlüssel abgelegten Schließplan komfortabel von
dem Bildschirmgerät erfolgen. Für die Autorisierung zur Änderung des Schließplans
sind gängige Verfahren wie Passwort oder Erkennung des Fingerabdrucks möglich.
[0010] Die Kommunikation des Masterschlüssels mit dem Bildschirmgerät gestaltet sich gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn die
Schnittstelle des Masterschlüssels zur Verbindung mit dem Bildschirmgerät eine Bluetooth-Schnittstelle
oder eine Funkverbindung ist. Besonders die Bluetooth-Schnittstelle hat den Vorteil
der weiten Verbreitung, insbesondere bei tragbaren Computern oder so genanten Smartphones,
so dass der Masterschlüssel mit zahlreichen Bildschirmgeräten kommunizieren kann.
Die gegenseitige Authentifizierung zwischen dem Masterschlüssel und dem Bildschirmgerät
erfolgt vorzugsweise mit einem Standartverfahren unter Verwendung von Zufallszahlen
sowie durch Autorisierung des Anwenders am Bildschirmgerät über ein memotechnisches
oder biometrisches Merkmal mittels einer so genannten Smartcard.
[0011] Das Hinzufügen oder Löschen der Schließberechtigung eines Benutzerschlüssels für
mehrere Schließzylinder könnte beispielsweise dadurch erfolgen, dass jeder der Schließzylinder
einzeln mit dem Masterschlüssel programmiert wird. Dies erfordert jedoch einen sehr
hohen Programmieraufwand. Die Schließanlage lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders komfortabel programmieren, wenn die Sperrmechanismen
der einzelnen Schließzylinder zum Austausch der Schließberechtigungen der Benutzerschlüssel
miteinander vernetzt sind. Die Vernetzung kann beispielsweise drahtlos über eine Bluetooth-Verbindung
oder über eine Funkverbindung erfolgen.
[0012] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
Fig.1 |
Komponenten einer elektronischen Schließanlage, |
Fig.2 |
den Aufbau und die Funktion eines Masterschlüssels der Schließanlage aus Figur 1, |
Fig.3 |
die Verbindung des Masterschlüssels der elektronischen Schließanlage mit einem Bildschirmgerät. |
[0013] Figur 1 zeigt einzelne Komponenten einer Schließanlage. Die Schließanlage hat zumindest
einen Masterschlüssel 1, mehrere Schließzylinder 2 und mehrere Benutzerschlüssel 3.
Stellvertretend ist jeweils nur eine der Komponenten in der Zeichnung dargestellt.
Der Schließzylinder 2 hat einen elektronischen Sperrmechanismus 4 zu seiner wahlweisen
Blockierung oder Freigabe. Der elektronische Sperrmechanismus 4 wird mit einer im
Schließzylinder 2 angeordneten Batterie 5 mit elektrischer Energie versorgt. Der Benutzerschlüssel
3 hat einen passiven Transponder 6 mit einer Antenne 7. Der passive Transponder 6
des Benutzerschlüssels 3 kann von einem ersten Eingang 8 des Schließzylinders 2 ausgelesen
werden. In Abhängigkeit von den Signalen des passiven Transponders 6 lässt sich der
Sperrmechanismus 4 ansteuern. Der Masterschlüssel 1 hat eine erste Schnittstelle 9
zur passiven Ausgabe von Daten zum Ansteuern des Sperrmechanismus 2. Weiterhin hat
der Masterschlüssel 1 eine zweite Schnittstelle 10, welche mit einem zweiten Eingang
11 des Schließzylinders 2 zum aktiven Austausch von Daten und elektrischer Energie
zusammenwirkt.
[0014] Figur 2 zeigt den Aufbau und die Funktion des Masterschlüssels 1 aus Figur 1. Der
Masterschlüssel 1 hat eine Batterie 12 mit einem Verpolschutz 13 zur Versorgung eines
Datenspeichers 14, eines Kontrollers 15 und einer Energieversorgung 16. In dem Datenspeicher
14 ist ein Schließplan abgelegt, in dem festgelegt ist, welcher Benutzerschlüssel
3 zum Schließen von welchem Schließzylinder 2 berechtigt ist. Über die Energieversorgung
16 lässt sich der in Figur 1 dargestellte Sperrmechanismus 4 im Notfall mit elektrischer
Energie versorgen, wenn die im Schließzylinder 2 angeordnete Batterie 5 keine ausreichende
Kapazität mehr hat. Der Datenspeicher 14 und der Kontroller 15 kommunizieren über
ein Funkmodul 17 mit den Benutzerschlüsseln 3 und den Schließzylindern 2. Bei dem
Funkmodul 17 kann es sich beispielsweise um eine Bluetooth- Schnittstelle handeln,
welche zusätzlich mit einem in Figur 3 dargestellten Bildschirmgerät 18 kommunizieren
kann. Dieses Funkmodul 17 bildet die zweite Schnittstelle 10 des Masterschlüssels
1 aus Figur 1. Weiterhin wird über die Batterie 12 des Masterschlüssels 1 eine RF
Schnittstelle 19 mit elektrischem Strom versorgt. Eine Antenne 20 dient als die erste
in Figur 1 dargestellte Schnittstelle 9 zum Austausch von Daten mit dem ersten Eingang
8 des Schließzylinders 2. Über diese erste Schnittstelle 9 lassen sich die Daten des
Masterschlüssels 1 aktiv und passiv austauschen. Der Kontroller 15 ist zudem mit einer
optischen oder akustischen Signaleinrichtung 21 und mit einer Eingabeeinrichtung 22,
beispielsweise einem Taster verbunden. Weiterhin hat der Kontroller 15 eine weitere
Schnittstelle zur Programmierung und für Updates.
[0015] Figur 3 zeigt den Masterschlüssel 1 mit dem Bildschirmgerät 18. Bei dem Bildschirmgerät
18 handelt es sich hier um ein so genanntes Smartphone. Selbstverständlich kann es
sich bei dem Bildschirmgerät 18 auch um ein beliebiges elektronisches Gerät wie beispielsweise
einen tragbaren Computer handeln. Der Austausch von Daten zur Visualisierung eines
in dem Datenspeicher 14 des Masterschlüssels 1 abgelegten Schließplans erfolgt über
das Funkmodul 17 aus Figur 2.
1. Elektronische Schließanlage mit mehreren Schließzylindern (2), mit elektronischen
Sperrmechanismen (4) der Schließzylinder (2), mit Benutzerschlüsseln (3) zum Ansteuern
der elektronischen Sperrmechanismen (4) der Schließzylinder (2), mit in jedem der
Benutzerschlüssel (3) angeordneten passiven Transpondern (6) und jeweils einem ersten
Eingang (8) der elektronischen Sperrmechanismen (4) zum Empfang von Signalen der passiven
Transponder (6) der Benutzerschlüssel (3), und mit zumindest einem aktiven Masterschlüssel
(1), dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmechanismen (4) jeweils einen zweiten Eingang (11) zum Austausch von Daten
und elektrischer Energie mit dem aktiven Masterschlüssel (1) haben und dass der Masterschlüssel
(1) einen Datenspeicher (14) für den Schließplan der Schließanlage und einen Speicher
für elektrische Energie zur Versorgung des Sperrmechanismus (4) des Schließzylinders
(2) hat.
2. Elektronische Schließanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Masterschlüssel (1) eine erste Schnittstelle (9) zur passiven Ausgabe von Daten
und eine zweite Schnittstelle (10) zum aktiven Austausch der Daten mit dem zweiten
Eingang (11) der Sperrmechanismen (4) und den passiven Transpondern (6) der Benutzerschlüssel
(3) hat.
3. Elektronische Schließanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Masterschlüssel (1) eine optische oder akustische Signaleinrichtung (21) hat.
4. Elektronische Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Masterschlüssel (1) eine Eingabeeinrichtung (22) zur Eingabe von Informationen
aufweist.
5. Elektronische Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Masterschlüssel (1) eine Schnittstelle (10) zur Verbindung mit einem Bildschirmgerät
(18) hat, so dass Daten des Schließplans auf einem Bildschirm darstellbar sind.
6. Elektronische Schließanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle (10) des Masterschlüssels (1) zur Verbindung mit dem Bildschirmgerät
(18) eine Bluetooth-Schnittstelle oder eine Funkverbindung ist.
7. Elektronische Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmechanismen (4) der einzelnen Schließzylinder (2) zum Austausch der Schließberechtigungen
der Benutzerschlüssel (3) miteinander vernetzt sind.


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