[0001] Die Erfindung betrifft eine Auslöseeinheit für Löscheinrichtungen zum Auslösen einer
Löschmittelströmung in Richtung eines mit einer Energiezufuhr verbundenen Brandbereichs,
mit einer ersten Betätigungseinrichtung, welche zwischen einer Freigabestellung, in
welcher die Energiezufuhr freigegeben ist, und einer Unterbrechungsstellung, in welcher
die Energiezufuhr unterbrochen ist, schaltbar ist, und einer zweiten Betätigungseinrichtung,
welche zwischen einer Freigabestellung, in welcher die Löschmittelströmung freigegeben
ist, und einer Ruhestellung schaltbar ist, und einer Koppeleinheit, welche zwischen
einer Betriebsposition und einer Löschposition bewegbar ist und das Schalten der ersten
Betätigungseinrichtung und der zweiten Betätigungseinrichtung permanent miteinander
koppelt.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Löscheinrichtung zum Löschen von Bränden mit einer
Auslöseeinheit zum Auslösen einer Löschmittelströmung, einer Triebmittelpatrone zum
Bereitstellen von Treibmittel und einem Löschmittelvorrat.
[0003] Derartige Auslöseeinheiten und Löscheinrichtungen finden beispielsweise in Großküchen
Verwendung. Gesetzliche Vorgaben und Richtlinien sowie die stetig steigenden Anforderungen
der Betreiber industrieller Großküchen an die Löschanlagen erfordern eine ständige
Weiterentwicklung der Anlagenkomponenten, um die geforderten Standards zu erfüllen.
[0004] Eine wirksame Brandbekämpfung kann oftmals nur dann erfolgen, wenn neben der Ausbringung
eines Löschmittels ebenfalls die Energiezufuhr zu den verwendeten Geräten, wie beispielsweise
die Gaszufuhr zu einem gasbetriebenen Küchenherd, unterbrochen wird. Als Löschmittel
werden bei bekannten Löschanlagen beispielsweise Wasser, chemische Löschmittel, schaumbildende
Löschmittel und Löschgase wie Stickstoff, Argon, CO
2, Löschgasgemische und andere Löschmedien wie Pulverlöschmittel und Aerosollöschmittel
eingesetzt.
[0005] Bekannte stationäre Löschanlagen, welche über mechanische Auslöseeinheiten verfügen,
weisen regelmäßig eine Spanneinrichtung auf, um ein bewegliches Element vorzuspannen.
Im Brandfall bewirkt eine Auslösemechanik, dass sich das vorgespannte Element aufgrund
der wirkenden Rückstellkraft verfährt und somit eine Freigabeeinrichtung derart betätigt,
dass ein Löschvorgang initiiert wird. Eine solche Auslöseeinheit ist beispielsweise
aus
DE 20 2011 104 314 U1 bekannt.
[0006] Andere Löschanlagen weisen mehrere Spanneinrichtungen auf, welche bei der Inbetriebnahme
der Löschanlage unter hohem Kraftaufwand gespannt werden müssen, um im Brandfall die
Unterbrechung der Energiezufuhr und die Initiierung der Löschmittelströmung in Richtung
des Brandbereichs gewährleisten zu können.
[0007] Dies bedeutet, dass bei der Inbetriebnahme solcher Löschanlagen mehrere Spannvorgänge
auszuführen sind, bevor die Löschanlage betriebsbereit ist. Das korrekte Ausführen
der einzelnen Spannvorgänge ist essentiell für die Funktion der Löschanlagen und stellt
eine potentielle Fehlerquelle dar.
[0008] Ferner weisen bekannte Löschanlagen aufgrund der Notwendigkeit mehrerer Spannmechanismen
eine komplexe Mechanik auf. Diese komplexe Mechanik führt in Verbindung mit einer
hohen Teileanzahl zu hohen Produktionskosten, insbesondere zu hohen Kosten in der
Endmontage. Ferner führen die separaten Spannmechanismen zu einem erhöhten Risiko
des Bauteilversagens, so dass die Funktionssicherheit der Löschanlagen durch die separaten
Spannmechanismen ebenfalls negativ beeinflusst wird.
[0009] Ein weiterer Nachteil bekannter Löschanlagen bzw. Auslöseeinheiten liegt in dem Erfordernis
eines hohen Kraftaufwandes, um die Spannvorgänge zur Inbetriebnahme der Anlagen durchzuführen.
Dies ist insbesondere der Fall, wenn Hersteller in den Vorspannmechanismen Vorspannfedern
mit hoher Federsteifigkeit verwenden. Bekannten Lösungen fehlt es an geeigneten Kraft-Weg
Übersetzungen, um den erforderlichen Kraftaufwand bei der Inbetriebnahme der Anlagen
zu verringern.
[0010] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist folglich darin zu sehen, eine Auslöseeinheit
sowie eine Löscheinrichtung bereitzustellen, welche die oben beschriebenen Nachteile
zumindest teilweise überwinden. Insbesondere lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde
die erforderlichen Schritte zur Inbetriebnahme einer Löscheinrichtung zu reduzieren,
um das Fehlerpotential bei der Inbetriebnahme einer Löschanlage zu minimieren, sowie
eine Auslöseeinheit und eine Löscheinrichtung bereitzustellen, welche mit einem geminderten
Kraftaufwand in Betrieb genommen werden können.
[0011] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird in einem ersten Aspekt mittels einer
Auslöseeinheit der eingangs genannten Art gelöst, wobei die Auslöseeinheit ein Spannelement
aufweist, welches derart mit der Koppeleinheit kraftübertragend verbunden ist, dass
aus einer Änderung des Spannzustandes des Spannelements stets eine Bewegung der Koppeleinheit
resultiert.
[0012] Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, dass mittels einer Koppeleinheit
sowie einem geeigneten Zusammenwirken von Koppeleinheit und Spannelement die Abhängigkeit
einzelner Betätigungseinrichtungen von jeweils separaten Spannmechanismen aufgelöst
werden kann.
[0013] Das Spannelement ist dazu eingerichtet Energie, vorzugsweise potentielle Energie,
zu speichern. Eine Änderung des Spannzustandes des Spannelements führt zu einer Änderung
der in dem Spannelement gespeicherten Energie. Zumindest Teile des Spannelements sind
vorzugsweise als elastisch verformbar ausgebildet, sodass eine Änderung des Spannzustandes
mit einer Formänderung dieser Teile verbunden ist.
[0014] Die mit dem Brandbereich verbundene Energiezufuhr, welche mit der ersten Betätigungseinrichtung
freigegeben und unterbrochen werden kann, umfasst beispielsweise die Zufuhr eines
entflammbaren Fluids und/oder die Zufuhr elektrischer Leistung. Mittels der Zufuhr
der oben bezeichneten Energietypen lassen sich eine Vielzahl verschiedener Herdanlagen
wie Elektroherde, Gasherde, oder Elektro-/Gaskombinationsanlagen betreiben. Unter
einem Brandbereich kann beispielsweise ein Bereich einer Großküche verstanden werden,
in welchem die Herdplatte /Herdflamme angeordnet ist, und wo demzufolge eine Löscheinrichtung
mit einer erfindungsgemäßen Auslöseeinheit betrieben werden sollte.
[0015] Nach Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit ist vor dem ersten Auslösen
die Löschmittelströmung in der Ruhestellung der zweiten Betätigungseinrichtung unterbrochen.
Durch das Schalten der zweiten Betätigungseinrichtung von der Ruhestellung in die
Freigabestellung wird die Löschmittelströmung freigegeben. Bei einem darauffolgenden
Schalten der zweiten Betätigungseinrichtung von der Freigabestellung in die Ruhestellung
wird die Löschmittelströmung nicht zwangsläufig wieder unterbrochen.
[0016] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit
erfolgt die Kopplung der ersten Betätigungseinrichtung mit der zweiten Betätigungseinrichtung
derart, dass in der Betriebsposition der Koppeleinheit die erste Betätigungseinrichtung
in der Freigabestellung und die zweite Betätigungseinrichtung in der Ruhestellung
ist. Dagegen sind in der Löschposition der Koppeleinheit die erste Betätigungseinrichtung
in der Unterbrechungsstellung und die zweite Betätigungseinrichtung in der Freigabestellung.
[0017] Die Bewegbarkeit der Koppeleinheit wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass die Koppeleinheit
als zylindrischer Kolben bzw. Bolzen ausgebildet ist, welcher bewegbar, insbesondere
linear verschiebbar an der Trägerstruktur der Auslöseeinheit geführt ist. Mittels
eines linearen Verfahrens innerhalb einer Führung an der Trägerstruktur kann die Koppeleinheit
somit zwischen der Betriebsposition und der Löschposition bewegt werden.
[0018] Alternativ ist die Koppeleinheit in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform schwenkbar
an der Trägerstruktur der Auslöseeinheit gelagert. Bei einer derartigen Ausgestaltung
wäre die Bewegung zwischen der Betriebsposition und der Löschposition durch eine Drehung
der Koppeleinheit ausführbar.
[0019] Es soll verstanden werden, dass in der Freigabestellung der zweiten Betätigungseinrichtung
der Löschmittelstrom sowohl initiiert als auch aufrechterhalten werden kann.
[0020] Die erste Betätigungseinrichtung kooperiert vorzugsweise mit einem Ventil oder Schalter
oder weist ein Ventil oder Schalter als Betätigungselement auf, um in der Freigabestellung
die Gaszufuhr für einen Gasherd freizugeben und in der Unterbrechungsstellung diese
Gaszufuhr durch eine geeignete Ventil- oder Schalterstellung zu unterbrechen. Alternativ
kann die erste Betätigungseinrichtung mit einem Schalter kooperieren oder einen Schalter
als Betätigungselement aufweisen, welcher dazu eingerichtet ist, eine elektrisch leitende
Verbindung freizugeben oder zu unterbrechen. Eine derartige Betätigungseinrichtung
würde beispielsweise bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit in Verbindung
mit einer Elektroherd-Anlage Anwendung finden.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit bringt
das Spannelement in der Betriebsposition der Koppeleinheit eine Rückstellkraft auf
die Koppeleinheit in Richtung der Löschposition auf. Vorzugsweise weist das Spannelement
eine Feder, insbesondere Druckfeder, auf. Bevorzugt sind insbesondere Schraubenfedern
mit zylindrischer Bauform, welche fluchtend mit der Koppeleinheit an der Trägerstruktur
der Auslöseeinheit angeordnet sind. Alternativ kann die Feder im Sinne der Erfindung
auch als Schraubenzugfeder, Torsionsfeder, Biegefeder, Luftfeder, Gasdruckfeder oder
Elastomerfeder ausgebildet sein. Alle diese Federtypen haben die Eigenschaft gemein,
dass sie als Speicher von potentieller Energie Verwendung finden können. Die gespeicherte
potentielle Energie wird beim Auslösen der Auslöseeinheit in Bewegungsenergie gewandelt,
welche auf die Koppeleinheit übertragen wird und somit zu einer Bewegung der Koppeleinheit
führt.
[0022] Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Auslöseeinheit einen Halte- und Spannmechanismus
auf, welcher dazu eingerichtet ist, in der Betriebsposition der Koppeleinheit die
Rückstellkraft des Spannelements aufzunehmen. Mittels des Halte- und Spannmechanismus
sowie des Spannelements kann somit die Koppeleinheit vorgespannt werden. Der Halte-
und Spannmechanismus hält die Koppeleinheit in der Betriebsposition, während das Spannelement
eine Rückstellkraft in Richtung der Löschposition auf die Koppeleinheit aufbringt.
Durch die Vorspannung der Koppeleinheit bedarf es lediglich einer geeigneten Initiierung,
nämlich einem Wegfall der Widerlagerkraft für die Vorspannung, beispielsweise einem
Zugkraftverlust im Halte- und Spannmechanismus, um eine Bewegung freizugeben und somit
eine Bewegung der Koppeleinheit von der Betriebsposition in die Löschposition zu realisieren.
Das Spannelement weist in der Löschposition der Koppeleinheit eine geringere potentielle
Energie auf als in der Betriebsposition der Koppeleinheit, sodass sich das Spannelement
auch in der Löschposition noch in einem gespannten Zustand befinden kann. Ferner kann
sich das Spannelement in der Löschposition auch in einem ungespannten Zustand befinden.
[0023] Besonders bevorzugt ist eine Auslöseeinheit, deren Halte- und Spannmechanismus einen
Seilzug umfasst, wobei der Seilzug über eine Umlenkung mit der Koppeleinheit verbunden
ist. Durch die Umlenkung des Seilzugs entstehen ein erster Schenkel des Seilzugs und
ein zweiter Schenkel des Seilzugs. Die Umlenkung kann beispielsweise als Rolle ausgebildet
sein, welche drehbar an der Koppeleinheit gelagert ist. Die Achse auf der sich die
Umlenkung drehen kann, ist vorzugsweise als Stift ausgebildet, welcher mit der Koppeleinheit
verbunden ist. Folglich erfährt die Umlenkung beim Verfahren der Koppeleinheit zwischen
der Betriebsposition und der Löschposition ebenfalls eine Positionsänderung, welche
der der Koppeleinheit entspricht. Die Umlenkung weist insbesondere seitliche Flanken
auf, damit eine sichere Führung des Seilzugs gewährleistet ist.
[0024] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit
weist der Halte- und Spannmechanismus ein Halteglied auf, welches an einem ersten
Ende des Seilzugs befestigt ist. Das Halteglied ist dazu eingerichtet bei Erreichen
oder Überschreitung eines Brandkenngrößengrenzwertes oder bei Anliegen eines elektrischen
Deaktivierungssignals, hervorgerufen durch ein Feueralarmsignal, den Seilzug freizugeben.
Ein Feueralarmsignal wird durch Brandmelder und/oder eine Brandmelder-und/oder Löschsteuerzentrale
erfasst und/oder ausgelöst, wenn ein oder mehrerer Brandkenngrößengrenzwerte überschritten
und/oder durch entsprechende Auswertealgorithmen Änderungen einer oder mehrerer Brandkenngrößen
festgestellt werden, die einen Brand oder einen entstehenden Brand charakterisieren.
Der Brandmelder, oder die Brandmelder- und/oder Löschsteuerzentrale oder eine Steuereinheit
erzeugen dann ein elektrisches Deaktivierungssignal, welches über eine signalleitende
Verbindung zum Halteglied übertragen wird.
[0025] Als Brandkenngröße im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Temperaturwerte zu
verstehen. Ferner kommt als Brandkenngröße eine Aerosolkonzentration in Betracht,
sodass auch abhängig von einer Rauchentwicklung der Seilzug freigegeben kann. Weitere
Kenngrößen können Strahlungswerte, insbesondere Infrarot-Strahlungswerte oder Ultraviolett-Strahlungswerte,
oder Gaskonzentrationen sein. Das Freigeben des Seilzugs in Abhängigkeit einer Grenzwertüberschreitung
einer Gaskonzentration erlaubt auch die Seilzugfreigabe in Abhängigkeit von chemischen
Zersetzungsprodukten. Solange eine oder mehrere Brandkenngrößengrenzwerte nicht überschritten
werden oder kein Deaktivierungssignal anliegt, kann eine auf den Halte- und Spannmechanismus
aufgebrachte Zugkraft aufrechterhalten werden. Werden eine oder mehrere Brandkenngrößengrenzwerte
im Fall eines Brandes überschritten, oder wurde ein Feueralarmsignal ausgelöst, kommt
es zur Freigabe des Seilzugs. Vorzugsweise ist das Halteglied als Thermotrennglied
ausgebildet, welches unter Einwirkung einer Temperaturerhöhung im Fall eines Brandes
zerstörbar ist. Ist das Halteglied als Thermotrennglied ausgebildet, wird der Seilzug
durch die Zerstörung des Thermotrenngliedes freigegeben. Die Zerstörung des Thermotrenngliedes
wird durch die Überschreitung eines Temperaturgrenzwertes hervorgerufen. Die auf den
Halte- und Spannmechanismus aufgebrachte Zugkraft kann somit nicht länger durch den
Seilzug übertragen werden. Infolgedessen kann der Halte- und Spannmechanismus die
von dem Spannelement auf die Koppeleinheit aufgebrachte Rückstellkraft nicht länger
aufnehmen. Dies führt zu einem Verfahren der Koppeleinheit von der Betriebsposition
in die Löschposition. Durch die daraus resultierenden Betätigungen der ersten Betätigungseinrichtung
und der zweiten Betätigungseinrichtung wird die Energiezufuhr, beispielsweise die
Gaszufuhr, unterbrochen und eine Löschmittelströmung in Richtung des mit der Energiezufuhr
verbundenen Brandbereichs initiiert und infolgedessen zumindest temporär aufrechterhalten.
Alternativ oder zusätzlich kann auch der verwendete Seilzug einen oder mehrere Thermotrennglieder
aufweisen oder teilweise oder vollständig aus einem Material ausgebildet sein, welches
bei Überschreitung eines Temperaturgrenzwertes zerstört wird.
[0026] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Halteglied
ein magnetisches Haltelement und einen deaktivierbaren Permanentmagneten. Das magnetische
Halteelement haftet an dem deaktivierbaren Permanentmagneten. Das Halteelement ist
an einem ersten Ende des Seilzugs befestigt oder es ist Bestandteil des Seilzuges,
vorzugsweise des Seilzugendes. Der deaktivierbare Permanentmagnet ist vorzugsweise
mit einem ortsfesten Teil, z.B. einer Wand oder der Trägerstruktur der Auslöseeinheit
verbunden.
[0027] Im Fall eines Brandes oder einer Brandentstehung wird durch ein Feueralarmsignal
ein elektrisches Deaktivierungssignal erzeugt und der Permanentmagnet deaktiviert.
Unter Deaktivierung wird die Aufhebung des Magnetfelds des Permanentmagneten oder
dessen Abschwächung verstanden, so dass das am Permanentmagnet haftende Halteelement
freigegeben wird und somit auch der Seilzug. Dies führt zu einem Verfahren der Koppeleinheit
wie beschreiben beim Zerstören eines als Thermotrennglied ausgebildeten Haltegliedes.
Das elektrische Deaktivierungssignal ist vorzugsweise ausgebildet als Spannungssignal,
welches an z.B. eine Spule angelegt wird, welche die Entmagnetisierung oder Abschwächung
des Magnetfeldes des elektrisch deaktivierbaren Permanentmagneten bewirkt. Die Spule
ist am Permanentmagneten angeordnet.
[0028] Es kann weiterhin vorteilhaft sein, dass der elektrisch deaktivierbare Permanentmagnet
signalleitend mit einem Brandmelder, einem Sensor oder einer Steuerzentrale verbunden
ist. In vorteilhaften Ausführungsvarianten kann die Steuerzentrale beispielsweise
eine Brandmelderzentrale, eine Brandmelder- und Löschsteuerzentrale, eine Löschsteuerzentrale
oder eine Leitzentrale darstellen.
[0029] Ferner ist es bevorzugt, dass der Halte- und Spannmechanismus der Auslösereinheit
eine ortsfeste und drehbar gelagerte Wickel aufweist, an welcher der Seilzug befestigt
sowie auf- und abwickelbar ist. Es ist insbesondere bevorzugt, dass die Wickel von
außen zugänglich und manuell betätigbar ist. Somit kann beispielsweise nach einem
Auslösen der Auslöseeinheit der Halte- und Spannmechanismus durch ein Aufwickeln des
Seilzuges neu gespannt werden. Durch das Aufwickeln des Seilzugs des Halte- und Spannmechanismus
kann nach einer Auslösung der Auslöseeinheit die Koppeleinheit wieder von der Löschposition
in die Betriebsposition bewegt werden. Durch die Kopplung mit der ersten Betätigungseinrichtung
und der zweiten Betätigungseinrichtung erfolgt gleichzeitig auch deren Schaltung.
Dabei wird die erste Betätigungseinrichtung beim Aufwickeln des Seilzugs bzw. beim
Spannen des Halte- und Spannmechanismus von der Unterbrechungsstellung in die Freigabestellung
geschaltet und die zweite Betätigungseinrichtung von der Freigabestellung in die Ruhestellung
geschaltet. Somit kann auf einfache Art und Weise eine ausgelöste Auslöseeinheit wieder
in einen gespannten Zustand gebracht werden.
[0030] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit
umfasst die erste Betätigungseinrichtung einen Seilzug, welcher an der Koppeleinheit
befestigt ist. In Kombination mit dem Seilzug des Halte- und Spannmechanismus, der
Umlenkung und der Wickel bildet der Seilzug der ersten Betätigungseinrichtung einen
Flaschenzug aus. Somit kann die benötigte Kraft zur Vorspannung des Spannelements
erheblich reduziert werden. Die Inbetriebnahme einer Löscheinrichtung mit einer derartigen
Auslöseeinheit ist folglich vereinfacht.
[0031] Die erfindungsgemäße Auslöseeinheit ist vorzugsweise dadurch weitergebildet, dass
der Halte- und Spannmechanismus ein Sperrelement aufweist, welches zwischen einer
Sperrposition und einer Freigabeposition bewegbar ist. In der Sperrposition des Sperrelements
ist die Drehbewegung der Wickel gesperrt. In der Freigabeposition des Sperrelements
ist die Drehbewegung der Wickel freigegeben. Somit kann durch eine Bewegung des Sperrelements
die Wickel festgestellt werden, so dass eine auf den Seilzug aufgebrachte Zugkraft
übertragen werden kann. Im Gegensatz hierzu kann der Seilzug keine Zugkraft übertragen,
wenn das Sperrelement in der Freigabeposition ist und somit die Wickel freigegeben
ist. Bei einem Beaufschlagen des Seilzuges des Halte-und Spannmechanismus mit einer
Zugkraft kommt es folglich zu einem Abwickeln des Seilzuges von der Wickel.
[0032] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit weist ein zweites
Spannelement auf, welches vorzugsweise eine Feder, insbesondere eine Drehfeder, aufweist.
Das zweite Spannelement bringt eine Rückstellkraft in Richtung der Sperrposition auf
das Sperrelement auf. Wirkt folglich keine weitere Kraft auf das Sperrelement, wird
dieses mittels des zweiten Spannelements in der Sperrposition gehalten, so dass die
Wickel gesperrt wird. Ist das zweite Spannelement als Drehfeder ausgebildet, so überträgt
diese ein Rückstellmoment auf das Sperrelement.
[0033] Vorzugsweise umfasst der Halte- und Spannmechanismus der Auslöseeinheit mindestens
eine, vorzugsweise zwei, drei oder vier manuelle Freigabeeinrichtungen. Mittels der
manuellen Freigabeeinrichtungen ist die Sperrvorrichtung durch manuelles Betätigen
von der Sperrposition in die Freigabeposition bewegbar. Die Freigabeeinrichtungen
erlauben ein Auslösen der Auslöseeinheit durch einen manuellen Eingriff. Somit kann
ein Bediener die Auslöseeinheit auch unabhängig von der Seilzugfreigabe des Halteglieds
bzw. der Zerstörung eines Thermotrennglieds auslösen. Insbesondere in Situationen,
in denen ein Brandfall nicht mehr verhinderbar ist, eine Brandwirkung jedoch noch
nicht soweit eingetreten ist, dass das Halteglied den Seilzug freigibt, können derartige
manuelle Freigabeeinrichtungen zu einer beschleunigten Löschung eines Brandes führen.
Auch bei einem etwaigen Funktionsausfall des Haltegliedes oder anderer Einzelbauteile
kann das Ausbringen von Löschmittel in Richtung eines Brandbereichs sowie das Unterbrechen
der Energiezufuhr manuell erreicht werden. Die Brandschutzsicherheit wird dadurch
weiter erhöht.
[0034] In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit ist an einem
Abschnitt des Seilzugs des Halte- und Spannmechanismus ein Mitnehmer befestigt und
derart mit dem Sperrelement gekoppelt, dass beim Lösen des ersten Endes des Seilzugs
das Sperrelement von der Sperrposition in die Freigabeposition bewegt wird. Wird beispielsweise
ein an dem ersten Ende des Seilzugs befestigtes Thermotrennelement durch überschreiten
eines Temperaturgrenzwertes im Fall eines Brandes zerstört, löst sich dieses Ende,
so dass der Mitnehmer durch die vorgespannte Koppeleinheit bewegt wird und somit das
mit dem Mitnehmer gekoppelte Sperrelement von der Sperrposition in die Freigabeposition
bewegt wird und somit die Wickel freigibt.
[0035] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit
ist das Sperrelement als Wippe ausgebildet. Die Wippe weist dabei einen ersten Schenkel
und einen zweiten Schenkel auf. Der erste Schenkel der Wippe kann dabei mit dem Mitnehmer
zusammenwirken, währenddessen der zweite Schenkel der Wippe mit der Wickel zusammenwirkt.
[0036] Es ist ferner bevorzugt, dass die zweite Betätigungseinrichtung einen Betätigungsarm
umfasst, welcher vorzugsweise drehbar um einen ortsfesten Punkt gelagert ist. Bei
einem Verfahren der Koppeleinheit zwischen der Betriebsposition und der Löschposition
erfolgt vorzugsweise eine Drehbewegung des Betätigungsarms der zweiten Betätigungseinrichtung
um diesen ortsfesten Punkt.
[0037] Besonders bevorzugt ist der Betätigungsarm an einer Aufnahme- und Verteilereinheit
angeordnet. Die Aufnahme- und Verteilereinheit umfasst vorzugsweise ein Innengewinde,
in welches eine Triebmittelpatrone einschraubbar und somit anschließbar ist. Durch
einen Betätigungsmechanismus, welcher mit dem Betätigungsarm der zweiten Betätigungseinrichtung
gekoppelt ist, lässt sich das unter Druck in der Triebmittelpatrone gespeicherte Triebmittel
freigeben. Die Freigabe des Triebmittels erfolgt vorzugsweise über ein Zusammenwirken
des Betätigungsarms mit einem Öffnungsmittel des Betätigungsmechanismus, welches dazu
eingerichtet ist den Verschluss der Triebmittelpatrone zu öffnen. Das Öffnungsmittel
wird durch die Drehbewegung des Betätigungsarms derart von einer Passiv-Stellung in
eine Betätigungsstellung bewegt oder verfahren, dass der Verschluss der Triebmittelpatrone
in der Betätigungsstellung des Öffnungsmittels mit einer Druckkraft beaufschlagt wird.
Bei der Überschreitung eines Druckkraftschwellwertes wird die Triebmittelpatrone geöffnet
und gibt somit das unter Druck gespeicherte Triebmittel frei, vorzugsweise Druckluft
oder druckbeaufschlagtes CO
2 oder N
2. Vorzugsweise umfasst der Betätigungsmechanismus eine mit dem Öffnungsmittel kooperierende
Rückstellfeder, deren Rückstellkraft derart auf das Öffnungsmittel wirkt, dass das
Öffnungsmittel stets in Richtung der Passiv-Stellung bewegt wird, sobald die Stellung
des Betätigungsarms dies zulässt. Das Öffnungsmittel kann insbesondere als Nadel ausgebildet
sein. Ist das Öffnungsmittel als Nadel ausgebildet, kommt es bei dem Schalten der
zweiten Betätigungseinrichtung von der Freigabestellung in die Ruhestellung nicht
zu einer Unterbrechung der Löschmittelströmung. Ferner kommen als Öffnungsmittel jedoch
auch andere Aktuatoren in Frage. Beispielsweise kann das Öffnungsmittel als Knopfbetätigung
ausgebildet sein, sodass durch die Betätigung ein Schaltsignal zum Öffnen eines on/off
Ventils generiert wird. Eine derartige Ausführungsform erlaubt die Unterbrechung der
Löschmittelströmung beim Schalten der zweiten Betätigungseinrichtung von der Freigabestellung
in die Ruhestellung. Die Aufnahme- und Verteilereinheit weist vorzugsweise ferner
einen oder mehrere Auslässe auf, welche derart mit der Triebmittelpatrone gekoppelt
sind, dass eine Verteilung des Triebmittelstroms auf mehrere Leitungen erfolgen kann.
Wird die Auslöseeinheit in Kombination mit einer Löscheinrichtung verwendet, wird
das Triebmittel durch Leitungen zu einem oder mehreren Löschmittelvorräten geleitet,
so dass ein Löschmittelstrom initiiert werden kann und somit eine Löschmittelströmung
in Richtung eines Brandbereichs ausgelöst wird. Die Initiierung des Löschmittelstroms
erfolgt durch eine Drucksteigerung innerhalb des Löschmittelvorrats, welche von dem
Triebmittel hervorgerufen wird. Das durch die Leitung(en) in den Löschmittelvorrat
geleitete Triebmittel treibt das Löschmittel aus dem Löschmittelvorrat durch ein weiteres
Leitungssystem zu einer oder mehreren Ausbringeinheiten. Die Ausbringeinheiten weisen
eine oder mehrere Ausbringdüsen auf, welche das Löschmittel auf den Brandbereich abgeben.
[0038] Vorzugsweise umfasst der Löschmittelvorrat mindestens einen geschlossenen Behälter
und ein in diesem bevorratetes Löschmittel. Bei Freigabe des Treibmittels in der Freigabestellung
der zweiten Betätigungseinrichtung, baut sich in dem mindestens einen Behälter durch
das eingeleitete druckbeaufschlagte Treibmittel ein Druck auf und das Löschmittel
wird aus dem mindestens einen Behälter über fluidleitende Verbindungen Richtung mindestens
einer Ausbringeinheit getrieben und über dem Brandherd ausgebracht.
[0039] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit
weist der Betätigungsarm eine Führung auf, welche derart mit der Koppeleinheit zusammenwirkt,
dass aus einer Bewegung der Koppeleinheit eine Rotation des Betätigungsarms um den
ortsfesten Punkt resultiert. Vorzugsweise weist die Führung ein Langloch auf, in welchem
ein Stift der Koppeleinheit verfahrbar ist.
[0040] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird in einem zweiten Aspekt durch eine
Löscheinrichtung der eingangs genannten Art gelöst, wobei die Auslöseeinheit nach
einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen ausgebildet ist.
Hinsichtlich der Vorteile einer solchen Löscheinrichtung wird auf die Ausführungen
zu den Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Auslöseeinheit verwiesen.
[0041] Ferner wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch eine Küche mit einer
Löscheinrichtung zum Löschen von Bränden gelöst, wobei die Löscheinrichtung wie vorstehend
beschrieben ist, insbesondere eine Auslöseeinheit nach einer der vorstehend beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen aufweist.
[0042] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Auslöseeinheit;
- Fig. 2
- eine Detailansicht der Auslöseeinheit aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Löscheinrichtung;
- Fig. 4
- eine Detailansicht der Aufnahme- und Verteilereinheit aus Fig.1; und
- Fig. 5
- eine Detailansicht von Teilen der Auslöseeinheit aus Fig. 1.
[0043] Gemäß Fig. 1 weist die Auslöseeinheit 1 eine Trägerstruktur 2 auf, an welcher eine
erste Betätigungseinrichtung 3 und eine zweite Betätigungseinrichtung 5 angeordnet
sind. Die erste Betätigungseinrichtung 3 umfasst einen Seilzug, welcher mit einem
als Ventilbetätigung ausgebildeten Betätigungselement 4 verbunden ist. Die Ventilbetätigung
schaltet ein Gasventil, welches mit einer Gasquelle verbunden ist, um einen Gasherd
mit Gas zu versorgen. Die erste Betätigungseinrichtung 3 ist durch eine Befestigung
des Seilzugs mit der Koppeleinheit 7 verbunden. Die Koppeleinheit 7 ist ferner mit
dem Betätigungsarm 31 der zweiten Betätigungseinrichtung gekoppelt. Der Betätigungsarm
31 wirkt mit einer Aufnahme- und Verteilereinheit 35 zusammen, um das in der Triebmittelpatrone
37 gespeicherte Triebmittel im Falle des Auslösens der Auslöseeinheit 1 freizugeben.
Ein Stift 43 an der Koppeleinheit 7 überträgt die Bewegung von der Koppeleinheit 7
auf den Betätigungsarm 31 der zweiten Betätigungseinrichtung 5. Die Auslöseeinheit
1 weist ferner einen gespannten Seilzug 13 auf. Ein erster Teil des Seilzugs 13 ist
an einem ersten Ende an einem als Thermotrennglied ausgebildeten Halteglied 15 und
an einem zweiten Ende an einer Wickel 19 befestigt. Ein zweiter Teil des Seilzugs
13 ist an einem ersten Ende an dem Halteglied 15 und an einem zweiten Ende an einer
ortsfesten Einrichtung (nicht dargestellt) befestigt. Die Wickel 19 ist genauso wie
ein auf die Wickel 19 wirkendes Sperrelement 21 drehbar an der Trägerstruktur 2 der
Auslöseeinheit 1 gelagert. Das Sperrelement 21 sperrt in der dargestellten Sperrposition
die Wickel 19 und verhindert somit eine Drehbewegung zum Auf- oder Abwickeln des Seilzugs
13. Der Seilzug 13, die Wickel 19, das Sperrelement 21 sowie das Halteglied, hier
als Thermotrennglied 15 ausgebildet, sind Teile des Halte- und Spannmechanismus, welcher
in der dargestellten Betriebsposition der Koppeleinheit 7 die von der Feder 9 auf
die Koppeleinheit 7 aufgebrachte Rückstellkraft in Richtung der Löschposition aufnimmt.
An dem Seilzug 13 ist ferner ein Mitnehmer 27 befestigt, welcher im Falle der Zerstörung
des Thermotrenngliedes 15 das Sperrelement 21 von der dargestellten Sperrposition
in eine Freigabeposition verdrehen würde, so dass aufgrund der von der Feder 9 auf
die Koppeleinheit 7 aufgebrachten Rückstellkraft ein Abwickeln des Seilzugs 13 stattfinden
würde, wenn die Koppeleinheit 7 von der dargestellten Betriebsposition in die Löschposition
verfahren wird. Der Mitnehmer 27 ist ferner derart ausgebildet und angeordnet, dass
eine geringe Längendehnung des Seilzugs 13, z.B. aufgrund von Temperaturschwankungen,
nicht zu einer Verdrehung des Sperrelements 21 führt. Somit ist eine unbeabsichtigte
Auslösung des Auslöseeinheit aufgrund von Temperaturschwankungen verhindert. Bei einem
Verfahren der Koppeleinheit 7 in einer Führung der Trägerstruktur 2 von der Betriebsposition
in die Löschposition wird ferner die erste Betätigungseinrichtung 3 von einer Freigabestellung
in eine Unterbrechungsstellung und die zweite Betätigungseinrichtung 5 von einer Ruhestellung
in eine Freigabestellung geschaltet. In der Ruhestellung der zweiten Betätigungseinrichtung
5 ist der mit der Auslöseeinheit verbundene Löschmittelvorrat verschlossen, sodass
Löschmittel an dem Austreten aus dem Löschmittelvorrat gehindert wird. Die Koppeleinheit
7 bzw. der Betätigungsarm 31 wird über einen Signalgeber 32 überwacht, sodass mittels
einer geeigneten Signalerzeugung des Signalgebers automatisch weitere Folgeaktionen
bei der Auslösung der Auslöseeinheit 1 eingeleitet werden können. Der Signalgeber
32 kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, um einen Kontakt mit dem Betätigungsarm
31 zu detektieren und abhängig von dem Kontaktstatus ein Signal zu erzeugen. Einleitbare
Folgeaktionen können beispielsweise eine Signalübermittlung an eine Brandmelder- oder
Löschsteuerzentrale, eine Alarmauslösung oder die Schaltung eines Magnetventils sein,
welches weitere Löschaktionen initiiert.
[0044] Fig. 2 zeigt einen Detailausschnitt der in Fig. 1 dargestellten Auslöseeinheit 1.
Die Koppeleinheit 7 und die Feder 9 sind in der Führung der Trägerstruktur 2 angeordnet,
wobei die Feder 9 als Schraubenfeder ausgebildet ist und an ihrer ersten Stirnseite
an einem Anschlag an der Trägerstruktur 2 und an ihrer zweiten Stirnseite an der Koppeleinheit
anliegt. Die Koppeleinheit 7 weist ferner eine Umlenkung 14 auf, durch welche der
Seilzug 13 in einen ersten Schenkel 13a und einen zweiten Schenkel 13b einteilbar
ist. Ferner ist an der Koppeleinheit 7 ein Stift 43 befestigt, mittels welchem der
Seilzug 29 der ersten Betätigungseinrichtung 3 an der Koppeleinheit 7 befestigt ist.
Der Stift 43 ragt durch das Langloch 41 des Betätigungsarms 31 sowie durch das Langloch
42 der Trägerstruktur 2 der Auslöseeinheit 1. Der Betätigungsarm 31 ist schwenkbar
bzw. drehbar um den ortsfesten Punkt 33 an der Aufnahme- und Verteilereinheit 35 gelagert.
Die Aufnahme- und Verteilereinheit 35 ist über Verschraubungen 36a, 36b an einem feststehenden
Arm an der Trägerstruktur 2 verschraubt. Die Aufnahme- und Verteilereinheit 35 weist
ein Innengewinde 38 zur Aufnahme einer Triebmittelpatrone 37 auf. Ferner ist innerhalb
der Aufnahme- und Verteilereinheit 35 ein Betätigungsmechanismus angeordnet, welcher
durch eine Schwenkbewegung des Betätigungsarms 31 das Triebmittel aus der Triebmittelpatrone
37 freigeben kann. Der Betätigungsmechanismus weist ein Öffnungsmittel zum Öffnen
des Verschlusses der Triebmittelpatrone 37 auf. Auf das Öffnungsmittel wirkt eine
Rückstellfeder, welche eine Rückstellkraft auf das Öffnungsmittel aufbringt. Das Öffnungsmittel
kann als Nadel ausgebildet sein. Das freigegebene Triebmittel wird über die Anschlüsse
40a, 40b an Leitungen verteilt, welche das Triebmittel zu einem Löschmittelvorrat
leiten. Durch das Triebmittel wird im Folgenden eine Löschmittelströmung initiiert.
Die Darstellung in Fig. 2 zeigt ferner, dass der zweite Schenkel 13b des Seilzugs
13 an der Wickel 19 befestigt und dass der Seilzug 13 teilweise auf diese aufgewickelt
ist. Die Wickel 19 weist einen Spannstift 20 auf. Der Spannstift 20 ist von außen
zugänglich und erlaubt ein manuelles Auf- und Abwickeln des Seilzugs 13 auf der Wickel
19. Die Wickel 19 ist in der dargestellten Konfiguration durch das Sperrelement 21
gesperrt, so dass eine Drehbewegung der Wickel 19 durch das Sperrelement 21 verhindert
wird. Das Sperrelement 21 weist einen ersten Schenkel 22a und einen zweiten Schenkel
22b auf. Am zweiten Schenkel 22b des Sperrelements 21 befindet sich eine Auskerbung,
welche in eine umlaufende Rasterung in der Wickel 19 eingreift. Am zweiten Schenkel
22b ist ferner ein Seilzug 26 befestigt, welcher zu einer oder mehreren manuellen
Freigabeeinrichtungen führt, um die Auslöseeinheit 1 auch manuell auslösen zu können.
An dem ersten Schenkel 22a des Sperrelements 21 ist eine als Langloch ausgebildete
Ausnehmung 28 angeordnet, durch welche der erste Schenkel 13a des Seilzugs 13 verläuft.
Ferner liegt an dem ersten Schenkel 22a des Sperrelements 21 ein Mitnehmer 27 an,
welcher an dem Seilzug 13 befestigt ist. Die Seilzüge der ersten Betätigungseinrichtung
3, der manuellen Freigabeeinrichtungen sowie der Seilzug zu dem Halteglied 15 sind
jeweils zumindest teilweise mit einer Seilzugumhüllung 17a, 17b, 17c, 17d ummantelt.
Die Seilzugumhüllungen 17a, 17b, welche die Seilzuge der
[0045] manuellen Freigabeeinrichtungen ummanteln, führen von der Trägerstruktur 2 der Auslöseeinheit
1 zu Befestigungsbuchsen. Diese Befestigungsbuchsen können beispielsweise an dem Gehäuse
einer Löscheinrichtung befestigt werden. Die Seilzugumhüllung 17c, welche den Seilzug
zu dem Halteglied 15 ummantelt, führt von der Trägerstruktur 2 zu einer weiteren Befestigungsbuchse.
Diese Befestigungsbuchse kann ebenfalls an dem Gehäuse der Löscheinrichtung befestigt
werden. Die Seilzugumhüllung 17d, welche den Seilzug der ersten Betätigungseinrichtung
3 ummantelt, führt von der Trägerstruktur 2 zu einer weiteren Befestigungsbuchse (nicht
dargestellt), welche beispielsweise ebenfalls an dem Gehäuse der Löscheinrichtung
befestigbar ist.
[0046] Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Löscheinrichtung 100, welche die Auslöseeinheit
1 aus Fig. 1 und Fig. 2 umfasst. In dem Gehäuse 47 der Löscheinrichtung 100 ist neben
der Auslöseeinheit 1 ebenfalls ein Löschmittelvorrat 45 angeordnet. Der Löschmittelvorrat
45 ist über eine Leitung 49 mit der Aufnahme- und Verteilereinheit 35 verbunden, an
welche eine Triebmittelpatrone 37 angeschlossen ist. Im Falle eines Auslösens der
Auslöseeinheit 1 wird das Triebmittel aus der Triebmittelpatrone 37 freigegeben und
durch die Aufnahme- und Verteilereinheit 35 sowie durch die Leitung 49 in den Löschmittelvorrat
45 geleitet. Der Löschmittelvorrat befindet sich in einem geschlossenen Behälter,
in dem sich nun ein Druck durch das druckbeaufschlagte Treibmittel aufbaut und das
Löschmittel aus dem Behälter getrieben wird. Hierdurch wird ein Löschmittelstrom initiiert,
welcher durch die Hauptverteilerleitung 51 an eine Ausbringeinheit weitergegeben wird.
Derartige Ausbringeinheiten, vorzugsweise als Düsen ausgebildet, sind eingerichtet,
um einen Brand in einem Brandbereich mittels des Löschmittels zu löschen.
[0047] Die in Fig. 4 dargestellte Auslöse- und Verteilereinheit 35 ist über Verschraubungen
36a, 36b an einem feststehenden Arm der Trägerstruktur 2 befestigt. Der Betätigungsarm
31 ist schwenkbar um den ortsfesten Punkt 33 gelagert. Mittels der Schwenkbewegung
kann der Betätigungsarm in eine Ruhestellung und in eine Freigabestellung bewegt werden.
In der dargestellten Ruhestellung ist der Verschluss der Triebmittelpatrone 37 geschlossen.
Bei einer Drehbewegung des Betätigungsarms 31 von der Ruhestellung in die Freigabestellung
wird das als Nadel ausgebildete Öffnungsmittel 30 entlang seiner Längsachse in Richtung
des Verschlusses der Triebmittelpatrone 37 bewegt. Überschreitet der von dem Öffnungsmittel
30 auf den Verschluss der Triebmittelpatrone 37 ausgeübte Druck einen Schwellenwert,
kommt es zur Öffnung des Verschlusses und somit zu einer Freigabe des unter Druck
in der Triebmittelpatrone 37 gespeicherten Triebmittels. Das freigegebene Triebmittel
wird über Anschlüsse 40a an Leitungen (nicht dargestellt) weitergegeben, welche das
Triebmittel zu einem Löschmittelvorrat führen. Die Triebmittelpatrone 37 ist über
ein Gewinde 38 mit der Aufnahme- und Verteilereinheit 35 verschraubt.
[0048] Fig. 5 zeigt Teile der Auslöseeinheit 1. Das an der Trägerstruktur 2 drehbar gelagerte
und als Wippe ausgebildete Sperrelement 21 weist einen ersten Schenkel 22a und einen
zweiten Schenkel 22b auf. Der erste Schenkel 22a weist eine als Langloch ausgebildete
Ausnehmung 28 auf. Durch die Ausnehmung 28 verläuft der Schenkel 13a des Seilzugs
13. An dem Seilzug ist ein Mitnehmer 27 befestigt, welcher derart dimensioniert ist,
dass er nicht durch die Ausnehmung 28 durchgeführt werden kann. Ferner ist der Mitnehmer
27 derart an dem Schenkel 13a angeordnet, dass zwischen dem Mitnehmer 27 und der dem
Mitnehmer 27 zugewandten Außenfläche des Sperrelements 21 ein Abstand eingestellt
ist. Der Abstand zwischen dem Mitnehmer 27 und dem Sperrelement 21 ist notwendig,
damit bei vergleichsweise kleinen Längenänderungen des Seilzugs 13, die beispielsweise
durch Erwärmung des Seilzugs 13 hervorgerufen werden können, nicht unmittelbar eine
Drehung des Sperrelements 21 erfolgt. Kommt es zu Freigabe des Seilzugs 13, beispielsweise
durch Zerstörung eines mit dem Seilzug verbundenen Thermotrenngliedes (nicht dargestellt),
kommt der Mitnehmer 27 mit dem Sperrelement 21 in Kontakt und bewirkt eine Drehung
des Sperrelements 21 von der dargestellten Sperrposition in eine Freigabeposition.
Durch das Bewegen des Sperrelements 21 von der Sperrposition in die Freigabeposition
wird die Wickel 19 derart freigegeben, dass eine Drehbewegung der Wickel nicht länger
durch das Sperrelement 21 gesperrt ist. Das Sperrelement 21 ist ferner mit einer Feder
23 gekoppelt, welche ein Rückstellmoment in Richtung der Sperrposition auf das Sperrelement
21 aufbringt. Die Feder 23 ist über einen Federeingriff 24 mit der Trägerstruktur
2 der Auslöseeinheit 1 verbunden. Damit eine Drehbewegung des Sperrelements 21 von
der Sperrposition in die Freigabeposition erfolgt, muss das Moment, welches von dem
Mitnehmer 27 auf das Sperrelement 21 übertragen wird, folglich größer sein als das
Rückstellmoment, welches von der Rückstellfeder 23 auf das Sperrelement 21 übertragen
wird.
1. Auslöseeinheit (1) für Löscheinrichtungen zum Auslösen einer Löschmittelströmung in
Richtung eines mit einer Energiezufuhr verbundenen Brandbereichs, mit
einer ersten Betätigungseinrichtung (3), welche zwischen einer Freigabestellung, in
welcher die Energiezufuhr freigegeben ist, und einer Unterbrechungsstellung, in welcher
die Energiezufuhr unterbrochen ist, schaltbar ist,
einer zweiten Betätigungseinrichtung (5), welche zwischen einer Freigabestellung,
in welcher die Löschmittelströmung freigegeben ist, und einer Ruhestellung schaltbar
ist, und
einer Koppeleinheit (7), welche zwischen einer Betriebsposition und einer Löschposition
bewegbar ist und das Schalten der ersten Betätigungseinrichtung (3) und der zweiten
Betätigungseinrichtung (5) permanent miteinander koppelt,
gekennzeichnet durch ein Spannelement, welches derart mit der Koppeleinheit (7) kraftübertragend verbunden
ist, dass aus einer Änderung des Spannzustandes des Spannelements stets eine Bewegung
der Koppeleinheit (7) resultiert.
2. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Betriebsposition der Koppeleinheit die erste Betätigungseinrichtung (3) in
der Freigabestellung und die zweite Betätigungseinrichtung (5) in der Ruhestellung
ist und in der Löschposition der Koppeleinheit die erste Betätigungseinrichtung (3)
in der Unterbrechungsstellung und die zweite Betätigungseinrichtung (5) in der Freigabestellung
ist.
3. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement in der Betriebsposition der Koppeleinheit (7) eine Rückstellkraft
auf die Koppeleinheit (7) in Richtung der Löschposition aufbringt, wobei das Spannelement
vorzugsweise eine Feder (9) aufweist.
4. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch einen Halte- und Spannmechanismus (11), welcher dazu eingerichtet ist in der Betriebsposition
der Koppeleinheit (7) die Rückstellkraft des Spannelements aufzunehmen.
5. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Halte- und Spannmechanismus (11) einen Seilzug (13) umfasst, wobei der Seilzug
(13) über eine Umlenkung (14) mit der Koppeleinheit (7) verbunden ist.
6. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Halte- und Spannmechanismus (11) ein Halteglied (15) aufweist, welches an einem
ersten Ende des Seilzugs (13) befestigt ist, wobei das Halteglied (15) dazu eingerichtet
ist bei Überschreitung eines Brandkenngrößengrenzwertes oder bei Anliegen eines Deaktivierungssignals
den Seilzug (13) freizugeben, vorzugsweise ist das Halteglied (15) als Thermotrennglied
ausgebildet, welches unter Einwirkung einer Temperaturerhöhung im Fall eines Brandes
zerstörbar ist.
7. Auslöseeinheit (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Halte- und Spannmechanismus (11) eine ortsfeste und drehbar gelagerte Wickel
(19) aufweist, an welcher der Seilzug (13) an einem zweiten Ende befestigt sowie auf-
und abwickelbar ist.
8. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Betätigungseinrichtung (3) einen Seilzug (29) umfasst, welcher an der Koppeleinheit
(7) befestigt ist und mit dem Seilzug (13), der Umlenkung (14) und der Wickel (19)
einen Flaschenzug ausbildet.
9. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Halte- und Spannmechanismus (11) ein Sperrelement (21) aufweist, welches zwischen
einer Sperrposition und einer Freigabeposition bewegbar ist,
wobei in der Sperrposition die Drehbewegung der Wickel gesperrt ist und in der Freigabeposition
die Drehbewegung der Wickel freigegeben ist.
10. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch ein zweites Spannelement, welches eine Rückstellkraft in Richtung der Sperrposition
auf das Sperrelement (21) aufbringt, wobei das zweite Spannelement vorzugsweise eine
Feder (23), insbesondere eine Drehfeder, aufweist.
11. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Halte- und Spannmechanismus (11) mindestens eine, vorzugsweise zwei, drei oder
vier manuelle Freigabeeinrichtungen umfasst, mittels welcher die Sperrvorrichtung
(21) von der Sperrposition in die Freigabeposition bewegbar ist.
12. Auslöseeinheit (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass an einem Abschnitt des Seilzugs (13) ein Mitnehmer (27) befestigt und derart mit
dem Sperrelement (21) gekoppelt ist, dass beim Lösen des ersten Endes des Seilzugs
(13) die Sperrvorrichtung (21) von der Sperrposition in die Freigabeposition bewegt
wird.
13. Auslöseeinheit (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (21) als Wippe ausgebildet ist.
14. Auslöseeinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Betätigungseinrichtung (5) einen Betätigungsarm (31) umfasst, welcher
vorzugsweise drehbar um einen ortsfesten Punkt (33) gelagert ist.
15. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsarm (31) an einer Aufnahme- und Verteilereinheit (35) für eine Triebmittelpatrone
(37) angeordnet ist.
16. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsarm (31) eine Führung (39) aufweist, welche derart mit der Koppeleinheit
(7) zusammenwirkt, dass aus einer Bewegung der Koppeleinheit (7) eine Rotation des
Betätigungsarms (31) um den ortfesten Punkt (33) resultiert.
17. Auslöseeinheit (1) nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (39) ein Langloch (41) aufweist, in welchem ein Stift (43) der Koppeleinheit
(7) verfahrbar ist.
18. Löscheinrichtung (100) zum Löschen von Bränden mit
einer Auslöseeinheit (1) zum Auslösen einer Löschmittelströmung,
einer Triebmittelpatrone (37) zum Bereitstellen von Treibmittel, und
einem Löschmittelvorrat (45),
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöseeinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17 ausgebildet ist.
19. Küche mit einer Löscheinrichtung (100) zum Löschen von Bränden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Löscheinrichtung nach Anspruch 18 ausgebildet ist.