Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Türblatts
für eine Gebäudeinnentür.
Stand der Technik
[0002] Bei der Herstellung von Türblättern wird oftmals eine optisch unterschiedliche Gestaltung
verschiedener Bereiche des Türblattes gewünscht. In diesem Zusammenhang kommen häufig
CPL-Oberflächen zum Einsatz. Das Akronym CPL steht für "Continuous Pressing Laminates".
Ein solches Laminat wird im kontinuierlichen Verfahren aus mehreren unter Hochdruck
zusammengefügten, in Phenolharz oder Melaminharz getränkten Papierlagen hergestellt
und ist in Plattenform oder als Rollenware erhältlich.
[0003] Die oberste Papierschicht eines CP-Laminats ist üblicherweise dekorativ gestaltet.
Das Dekorpapier wird häufig durch ein transparentes Overlay vor mechanischer Einwirkung
geschützt. Solche CPL-Platten bilden u.a. die Basis für Arbeitsplatten, Fensterbänke
und Türblätter.
[0004] Aus der
DE 20 2010 004 560 U1 ist beispielsweise ein Türblatt mit einer Absperrplatte aus einem Holzwerkstoff bekannt,
auf welche ein Beschichtungswerkstoff, insbesondere ein nicht auskondensiertes Continuous
Pressure Laminate, aufgebracht wird.
[0006] Die
DE 203 12 248 U1 offenbart ein Türblatt für eine Gebäudeinnentür, wobei das Türblatt aus einer aus
einem Holzmaterial hergestellten Mittellage, einem diese Mittellage umgebenden Rahmen
sowie einer die beiden Oberflächen des Türblattes abdeckenden Absperrplatte besteht.
Die Oberfläche der Absperrplatte weist zumindest zwei optisch unterschiedlich gestaltete
Bereiche auf. Diese optisch unterschiedlich gestalteten Bereiche können u.a. durch
CPL-Schichten gebildet werden.
[0007] Nachteilig am Einsatz von CP-Laminaten ist deren Sprödigkeit, die häufig zu einem
Brechen oder Splittern des Laminats bei dessen Zuschnitt führt. Aus diesem Grund werden
CP-Laminate ausschließlich vollflächig auf die Absperrplatten von Türblättern geklebt.
Eine optisch unterschiedliche Gestaltung verschiedener Bereiche des Türblattes ist
daher nur auf drucktechnischem Weg durch eine entsprechend unterschiedliche Gestaltung
der CP-Laminate möglich. Da die CP-Laminate aus Kostengründen aber nur in sehr großen
Mengen produziert werden können, sind Variationen der optischen Gestaltung von Türblättern
und insbesondere Einzelanfertigungen nur auf extrem kostenintensive Weise oder gar
nicht möglich.
[0008] Es besteht daher weiterhin ein Bedarf an Verfahren, durch die auf möglichst einfache
Weise in einzelnen Bereichen optisch unterschiedlich gestaltete Türblätter hergestellt
werden können.
Darstellung der Erfindung
[0009] Hier setzt die Erfindung an. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren bereitzustellen, durch das in einzelnen
Oberflächenbereichen optisch unterschiedlich gestaltete Türblätter in einfacher Weise
mit geringem Arbeitsaufwand hergestellt werden können.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren zur Herstellung eines Türblatts
gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Details, Aspekte und Ausgestaltungen
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung,
den Beispielen und den Zeichnungen.
[0011] Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines Türblattes zur
Verfügung, wobei das Türblatt eine Mittellage, einen die Mittellage umlaufenden Türrahmen
und zwei, die beiden Oberflächen des Türblattes bildende, die Mittellage und den Türrahmen
abdeckende Absperrschichten aufweist. Das Verfahren umfasst die Schritte
- a) Aufbringen einer CPL-Schicht auf eine Oberfläche einer Absperrplatte,
- b) Teilen der mit der CPL-Schicht ausgestatteten Absperrplatte in zumindest zwei plattenförmige
Elemente, wobei die plattenförmigen Elemente jeweils an einer ihrer Oberflächen mit
einer CPL-Schicht ausgestattet sind und die CPL-Schichten eine unterschiedliche optische
Gestaltung der plattenförmigen Elemente bewirken,
- c) Bereitstellen einer Mittellage mit einem die Mittellage umlaufenden Türrahmen,
- d) Befestigen der plattenförmigen Elemente an der Mittellage und/oder dem Türrahmen
derart, dass die plattenförmigen Elemente eine zumindest eine Oberfläche des Türblattes
abdeckende Absperrschicht bilden.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt die Idee zugrunde, im Gegensatz zu den aus dem Stand
der Technik bekannten Türblättern mit CP-Laminaten nicht zunächst die Absperrschicht
auf der Mittellage zu befestigen und dann das CP-Laminat auf die Absperrschicht aufzukaschieren,
sondern zunächst eine als Absperrschicht vorgesehene Absperrplatte mit einem CP-Laminat
zu kaschieren, die Absperrplatte dann in beliebig geformte kleinteilige plattenförmige
Elemente zu schneiden und erst dann diese plattenförmigen Elemente als Absperrschicht
auf der Mittellage bzw. auf dem Türrahmen zu befestigen. Durch dieses Vorgehen können
CP-Laminate problemlos großflächig zunächst auf Absperrplatten aufgebracht werden
und nachfolgend zu einer in einzelnen Bereichen unterschiedlichen optischen Gestaltung
des Türblattes eingesetzt werden. Nach dem Aufkaschieren auf die Absperrplatte wird
die Absperrplatte dazu in beliebig geformte kleinteilige plattenförmige Elemente geschnitten.
Diese plattenförmigen Elemente weisen beliebig unterschiedliche optische Gestaltungen
auf und können in beliebiger Kombination auf der Mittellage bzw. dem Türrahmen befestigt
werden, sodass sich insgesamt eine geschlossene Absperrschicht, die Mittellage und
Türrahmen im Wesentlichen vollständig abdeckt, ergibt.
[0013] Die bereitgestellte Mittellage mit umlaufendem Türrahmen wird auf eine dem Fachmann
bekannte Methode mit dem umlaufenden Rahmen versehen. Zur Herstellung der plattenförmigen
Elemente wird zunächst ein großformatiges, plattenförmiges Absperrmaterial mit einem
CP-Laminat kaschiert. Die so gebildete Absperrplatte wird dann in beliebig geformte
kleinteilige plattenförmige Elemente geschnitten. Diese plattenförmigen Elemente weisen
beliebig unterschiedliche optische Gestaltungen auf und werden nachfolgend in beliebiger
Kombination auf der Mittellage bzw. dem Türrahmen befestigt, sodass sich insgesamt
eine geschlossene Absperrschicht, die Mittellage und Türrahmen vollständig abdeckt,
ergibt.
[0014] Durch das erfindungsgemäße Verfahren können Türblätter in beliebig unterschiedlicher
optischer Gestaltung hergestellt werden. Einzelanfertigungen auf speziellen Kundenwunsch
sind nunmehr problemlos zu verwirklichen.
[0015] Bevorzugt erfolgt das Teilen der mit der CPL-Schicht ausgestatteten Absperrplatte
in zumindest zwei plattenförmige Elemente in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch Schneiden oder Fräsen der Absperrplatte. Schneiden und Fräsen stellen die gängigsten,
am wenigsten arbeitsintensiven und damit auch kostengünstigsten Verfahren zum Teilen
der Absperrplatte dar.
[0016] Die einzelnen plattenförmigen Elemente können grundsätzlich beliebig geformt sein.
Die Formen der für eine Absperrschicht verwendeten plattenförmigen Elemente müssen
lediglich so aufeinander abgestimmt sein, dass die fertige Absperrschicht die Mittellage
und den Türrahmen mit Ausnahme eventueller Fugen vollständig abdeckt. Wie nachfolgend
noch näher beschrieben können die Fugen zur Herstellung einer optisch anspruchsvollen
und glatten Oberfläche mit einem beliebigen, dem Fachmann bekannten Fugenmaterial,
bevorzugt mit Silikon oder Lack, verfüllt werden. Alternativ können in den Fugen auch
Dekorleisten angebracht, also eingeklebt oder anderweitig befestigt werden.
[0017] Grundsätzlich können die plattenförmigen Elemente auf jede dem Fachmann bekannte
Weise an der Mittellage bzw. dem Türrahmen befestigt werden. Bevorzugt werden die
plattenförmigen Elemente mit der Mittellage und/oder dem Türrahmen verklebt. Das Verkleben
stellt die gängigste, am wenigsten arbeitsintensive und damit auch kostengünstigste
Befestigungsart dar.
[0018] Die zu der Absperrschicht zusammengesetzten plattenförmigen Elemente können auf unterschiedliche
Arten auf der Mittellage angeordnet werden, sodass eine geschlossene Oberfläche entsteht.
Bevorzugt erfolgt das Befestigen der plattenförmigen Elemente an der Mittellage und/oder
dem Türrahmen in Schritt d) des erfindungsgemäßen Verfahrens passgenau derart, dass
keine optisch wahrnehmbaren Fugen zwischen benachbart zueinander angeordneten plattenförmigen
Elementen ausgebildet werden. In diesem Fall ist kein nachträgliches Verfüllen der
Fuge mit Silikon, Lack oder einer Dekorleiste erforderlich, allerdings sind bei der
Herstellung der plattenförmigen Elemente nur sehr geringe Toleranzen erlaubt.
[0019] Gemäß der beschriebenen Ausführungsform werden die einzelnen Elemente also passgenau
produziert und dann ohne erkennbare Fuge passgenau angrenzend nebeneinander auf der
Mittellage angeordnet. Das so gefertigte Türblatt kann sofort oder nach einer optionalen
Nachbehandlung direkt verwendet werden.
[0020] Alternativ können in die Stoßkanten, an denen die einzelnen plattenförmigen Elemente
aneinander grenzen, Fugen eingefräst werden. Besonders bevorzugt erfolgt dabei nach
dem Anbringen der plattenförmigen Elemente ein Einfräsen einer Fuge entlang der Stoßkante
zwischen benachbart zueinander angeordneten plattenförmigen Elementen. Das Einfräsen
einer Fuge erlaubt größere Toleranzen bei der Herstellung der plattenförmigen Elemente,
da diese nachfolgend durch die Fugen ausgeglichen werden können. Die Fugen zwischen
den benachbart zueinander angeordneten plattenförmigen Elementen können eine Breite
im Bereich zwischen 1 mm und 10 mm aufweisen, wobei eine Breite zwischen 2 mm und
6 mm bevorzugt wird. Die Tiefe dieser nachträglich gefrästen Fugen ist bevorzugt geringer
als die Dicke der plattenförmigen Elemente. Die Fugen erstrecken sich daher bevorzugt
nicht bis zur Mittellage.
[0021] Eine weitere Möglichkeit der Anordnung der plattenförmigen Elemente besteht darin,
zwei benachbart zueinander angeordnete plattenförmige Elemente von vorne herein durch
eine Fuge voneinander beabstandet anzuordnen. Bevorzugt erfolgt also das Befestigen
der plattenförmigen Elemente an der Mittellage und/oder dem Türrahmen derart, dass
zwischen benachbart zueinander angeordneten plattenförmigen Elementen eine Fuge ausgebildet
wird. Eine auf diese Weise ausgebildete Fuge zwischen benachbart zueinander angeordneten
plattenförmigen Elementen kann eine Breite im Bereich zwischen 1 mm und 10 mm aufweisen,
wobei eine Breite zwischen 2 mm und 6 mm bevorzugt wird. Durch das Vorsehen einer
solchen Fuge zwischen den benachbart zueinander angeordneten plattenförmigen Elementen
wird die Herstellung der plattenförmigen Elemente wesentlich vereinfacht, da Toleranzen
beim Herstellen der plattenförmigen Elemente zugelassen werden können. Solche größeren
Toleranzen bei der Herstellung der plattenförmigen Elemente können nachfolgend durch
die Ausbildung der Fugen ausgeglichen werden.
[0022] Bei Ausbildung der Fugen durch ein beabstandetes Anbringen der plattenförmigen Elemente
hängt die Form der Fuge von dem Zuschnitt der plattenförmigen Elemente ab. Je nach
Zuschnitt kann die Fuge einen rechteckförmigen oder quadratischen Querschnitt aufweisen.
Auch andere Querschnittsformen der Fuge sind denkbar, beispielsweise V-Fuge, Rund-Fuge,
Kehl-Fuge usw. Diese Fugenformen können besonders einfach bei einem nachträglichen
Einfräsen der Fugen entlang der Stoßkanten benachbart zueinander angeordneter plattenförmiger
Elemente ausgebildet werden.
[0023] Unabhängig von der Tatsache, ob es sich um eine nachträglich eingefräste Fuge oder
um eine Aufgrund der Beabstandung der plattenförmigen Elemente von vorne herein ausgebildete
Fuge handelt, können die Fugen nachfolgend auslackiert oder mit Silikon verfüllt werden.
Daneben ist das Anbringen von Dekorleisten in den durch das beabstandete Anbringen
der plattenförmigen Elemente ausgebildeten Fugen bzw. in die nachträglich eingefrästen
Fugen möglich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Dabei werden bevorzugt
aus Kunststoff oder Metall gefertigte Dekorleisten in den Fugen angebracht, insbesondere
eingeklebt. Die Dekorleisten weisen bevorzugt eine Breite von 5 bis 10 mm, besonders
bevorzugt eine Breite von 6 bis 9 mm, und eine Tiefe von 1 bis 2 mm, bevorzugt eine
Tiefe von rund 1,5 mm auf.
[0024] Besonders bevorzugt sind Verfahren, bei denen die Fugen nachträglich eingefräst werden,
da diese Fugen exakt passgenau für das nachfolgende Einbringen der Dekorleisten vorbereitet
werden können.
[0025] Bevorzugt besteht die Absperrplatte aus einem Holzwerkstoff, vorzugsweise aus einer
Hartfaserplatte, einer Spannplatte, einer Sperrholzplatte, einer mitteldichten Faserplatte
(MDF) oder einer hochdichten Faserplatter (HDF). Die genannten Materialien können
einfach und schnell mit einem CP-Laminat kaschiert werden, weisen die für eine Verwendung
als Absperrschicht eines Türblattes erforderlich Beständigkeit und Formstabilität
auf und können schnell und dauerhaft an der Mittellage bzw. dem Türrahmen befestigt
werden.
[0026] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht die Mittellage aus einem
Holzmaterial. Besonders bevorzugt besteht die Mittellage aus zumindest einer Spanplatte.
Die genannten Materialien sind kostengünstig und weisen die für die Verwendung als
Mittellage eines Türblattes erforderlichen Eigenschaften auf.
[0027] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
die unterschiedliche optische Gestaltung der plattenförmigen Elemente durch eine dekorative
Gestaltung der CPL-Schichten bewirkt, wobei die dekorative Gestaltung der CPL-Schichten
in einer unterschiedlichen Profilierung und/oder farblichen Gestaltung besteht. Unter
"Profilierung" wird die Formgebung der Oberfläche der CPL-Schicht mittels eines Musters
bzw. einer Struktur, das/die regelmäßig wie auch unregelmäßig ausgebildet sein kann,
verstanden. Dadurch weist die Oberfläche im Querschnitt entsprechend ausgestaltete
Erhebungen bzw. Vertiefungen auf.
[0028] Bevorzugt weisen die plattenförmigen Elemente in einer Richtung senkrecht zur Mittellage
eine Dicke im Bereich von 3 mm bis 5 mm, bevorzugt eine Dicke von etwa 4 mm auf. Plattenförmige
Elemente in den genannten Dicken können einfach und schnell mit einem CP-Laminat kaschiert
werden, weisen die für eine Verwendung als Absperrschicht eines Türblattes erforderliche
Beständigkeit und Formstabilität auf und können schnell und dauerhaft an der Mittellage
bzw. dem Türrahmen befestigt werden.
[0029] Bevorzugt besteht zumindest eine Absperrschicht aus zumindest drei, zumindest vier,
zumindest fünf, zumindest sechs, zumindest sieben, zumindest acht, zumindest neun,
zumindest zehn, zumindest 15, zumindest 20 oder zumindest 50 plattenförmigen Elementen.
Mit zunehmender Zahl an plattenförmigen Elementen können optisch zunehmend abwechslungsreicher
und individueller gestaltete Absperrschichten hergestellt werden.
[0030] Bevorzugt erfolgt das Befestigen der plattenförmigen Elemente an der Mittellage und/oder
dem Türrahmen in Schritt d) des erfindungsgemäßen Verfahrens derart, dass die plattenförmigen
Elemente zwei, die beiden Oberflächen des Türblattes abdeckende Absperrschichten bilden.
[0031] Die vorliegende Erfindung umfasst auch einen Türflügel für eine Gebäudeinnentür,
wobei der Türflügel ein nach einem der oben beschriebenen Verfahren hergestelltes
Türblatt aufweist.
[0032] Die vorliegende Erfindung umfasst auch eine Gebäudeinnentür mit einem in einem Blendrahmen
angeordneten Türflügel, wobei der Türflügel ein nach einem der oben beschriebenen
Verfahren hergestelltes Türblatt aufweist.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0033] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert werden. Es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass die Erfindung nicht auf die angegebenen Beispiele beschränkt sein soll. Die Figur
1 zeigt dabei in Teildarstellung eine Frontansicht eines nach einem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Türblattes einer Gebäudeinnentür. In der Figur 2 ist ein Schnitt
entsprechend der Linie I - I der Figur 1 dargestellt.
[0034] Die Figuren 1 und 2 zeigen also in Draufsicht (Figur 1) und im Schnitt (Figur 2)
ein Türblatt 1 einer Gebäudeinnentür. Das Türblatt 1 ist Bestandteil eines Türflügels,
der schwenkbar an einem nicht dargestellten Stock- oder Blendrahmen gehalten ist.
[0035] Das Türblatt 1 umfasst eine aus einer Spanplatte gebildete Mittellage 2, einen die
Mittellage 2 umlaufenden, aus massivem Holz gefertigten Türrahmen 3 und zwei, die
beiden Oberflächen des Türblattes 2 bildende, die Mittellage 2 und den Türrahmen 3
abdeckende Absperrschichten. Die beiden Absperrschichten bestehen aus jeweils zwei,
rund 4 mm dicken, plattenförmigen Elementen 4, 5, wobei die dem Türblatt 1 abgewandten
Oberflächen der plattenförmigen Elemente 4, 5 mit jeweils einer CPL-Schicht 6, 7 ausgestattet
sind und die CPL-Schichten 6, 7 eine unterschiedliche optische Gestaltung der plattenförmigen
Elemente 4, 5 bewirken.
[0036] Jede CPL-Schicht 6, 7 ist an ihrer der Mittellage abgewandten Oberfläche farbig und/oder
durch eine besondere Struktur optisch gestaltet, und zwar derart, dass sich an beiden
Oberflächen des Türblattes 1 Flächen 9 und 10 ergeben, die eine optisch unterschiedliche
Gestaltung aufweisen.
[0037] Die in ihrer optischen Gestaltung unterschiedlichen Bereiche 9 und 10 bzw. die diese
Bereiche bildenden plattenförmigen Elemente 4, 5 sind durch eine Fuge 8 voneinander
getrennt, wobei die Fuge 8 eine Breite von rund 2 mm aufweist. Die Fuge 8 kann nach
Anbringen der plattenförmigen Elemente 4, 5 eingefräst werden oder unmittelbar durch
beabstandetes Anbringen der plattenförmigen Elemente 4, 5 ausgebildet werden.
[0038] Durch das Vorsehen der Fuge 8 ist die Herstellung der plattenförmigen Elemente 4,
5 wesentlich vereinfacht, da Toleranzen beim Herstellen der plattenförmigen Elemente
4, 5 zugelassen werden können. Die Fuge 8 weist in dem Fall, dass die Fuge durch beabstandetes
Anbringen der plattenförmigen Elemente 4, 5 ausgebildet wird einen rechteckigen Querschnitt
auf und erstreckt sich bis zur Mittellage 2. Die Fuge 8 wird nachfolgend zur Herstellung
einer optisch anspruchsvollen und glatten Oberfläche mit einer Dekorleiste (nicht
dargestellt) ausgestattet oder mit Silikon oder Lack verfüllt.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Türblatt
- 2
- Mittellage
- 3
- Türrahmen
- 4, 5
- plattenförmige Elemente
- 6, 7
- CPL-Schichten
- 8
- Fuge
- 9, 10
- Flächen
1. Verfahren zur Herstellung eines Türblattes, wobei das Türblatt eine Mittellage (2),
einen die Mittellage (2) umlaufenden Türrahmen (3) und zwei, die beiden Oberflächen
des Türblattes (1) bildende, die Mittellage (2) und den Türrahmen (3) abdeckende Absperrschichten
aufweist, umfassend die Schritte
a) Aufbringen einer CPL-Schicht auf eine Oberfläche einer Absperrplatte,
b) Teilen der mit der CPL-Schicht ausgestatteten Absperrplatte in zumindest zwei plattenförmige
Elemente (4, 5), wobei die plattenförmigen Elemente (4, 5) jeweils an einer ihrer
Oberflächen mit einer CPL-Schicht (6, 7) ausgestattet sind und die CPL-Schichten (6,
7) eine unterschiedliche optische Gestaltung der plattenförmigen Elemente (4, 5) bewirken,
c) Bereitstellen einer Mittellage (2) mit einem die Mittellage (2) umlaufenden Türrahmen
(3),
d) Befestigen der plattenförmigen Elemente (4, 5) an der Mittellage (2) und/oder dem
Türrahmen (3) derart, dass die plattenförmigen Elemente (4, 5) eine zumindest eine
Oberfläche des Türblattes (1) abdeckende Absperrschicht bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilen der mit der CPL-Schicht ausgestatteten Absperrplatte in zumindest zwei
plattenförmige Elemente (4, 5) in Schritt b) durch Schneiden oder Fräsen der Absperrplatte
erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigen der plattenförmigen Elemente (4, 5) an der Mittellage (2) und/oder
dem Türrahmen (3) in Schritt d) durch ein Verkleben der plattenförmigen Elemente (4,
5) mit der Mittellage (2) und/oder dem Türrahmen (3) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigen der plattenförmigen Elemente (4, 5) an der Mittellage (2) und/oder
dem Türrahmen in Schritt d) passgenau derart erfolgt, dass keine optisch wahrnehmbaren
Fugen zwischen benachbart zueinander angeordneten plattenförmigen Elementen ausgebildet
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt d) der Schritt
e) Einfräsen einer Fuge (8) entlang der Stoßkante zwischen benachbart zueinander angeordneten
plattenförmigen Elementen (4, 5)
durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigen der plattenförmigen Elemente (4, 5) an der Mittellage (2) und/oder
dem Türrahmen in Schritt d) derart erfolgt, dass zwischen benachbart zueinander angeordneten
plattenförmigen Elementen eine Fuge (8) ausgebildet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich der Schritt
f1) Anbringen einer Dekorleiste in die in Schritt e) gebildete Fuge (8) oder in die
zwischen benachbart zueinander angeordneten plattenförmigen Elementen ausgebildete
Fuge (8)
oder der Schritt
f2) Verfüllen der in Schritt e) gebildeten Fuge (8) oder Verfüllen der zwischen benachbart
zueinander angeordneten plattenförmigen Elementen ausgebildeten Fuge (8) mit Silikon
oder Lack
durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrplatte aus einem Holzwerkstoff, vorzugsweise aus einer Hartfaserplatte,
einer Spannplatte, einer Sperrholzplatte, einer mitteldichten Faserplatte (MDF) oder
einer hochdichten Faserplatte (HDF) besteht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittellage (2) aus einem Holzmaterial, bevorzugt aus zumindest einer Spanplatte
besteht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedliche optische Gestaltung der plattenförmigen Elemente (4, 5) durch
eine dekorative Gestaltung der CPL-Schichten (6, 7) bewirkt wird, wobei die dekorative
Gestaltung der CPL-Schichten (6, 7) in einer unterschiedlichen Profilierung und/oder
farblichen Gestaltung besteht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmigen Elemente (4, 5) in einer Richtung senkrecht zur Mittellage (2)
eine Dicke im Bereich von 3 mm bis 5 mm, bevorzugt eine Dicke von etwa 4 mm aufweisen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt d) ein Befestigen von zumindest drei, zumindest vier, zumindest fünf,
zumindest sechs, zumindest sieben, zumindest acht, zumindest neun, zumindest zehn,
zumindest 15, zumindest 20 oder zumindest 50 plattenförmigen Elementen (4, 5) an der
Mittellage (2) und/oder dem Türrahmen (3) erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigen der plattenförmigen Elemente (4, 5) an der Mittellage (2) und/oder
dem Türrahmen (3) in Schritt d) derart erfolgt, dass die plattenförmigen Elemente
(4, 5) zwei, die beiden Oberflächen des Türblattes (1) abdeckende Absperrschichten
bilden.
14. Türflügel für eine Gebäudeinnentür, dadurch gekennzeichnet, dass der Türflügel ein nach einem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 13 hergestelltes
Türblatt (1) aufweist.
15. Gebäudeinnentür mit einem in einem Blendrahmen angeordneten Türflügel nach Anspruch
14.