[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungsschieneneinanordnung für eine Verschattungsvorrichtung,
insbesondere eine Senkrechtmarkise gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine
solche Verschattungsvorrichtung, insbesondere Senkrechtmarkise dem Oberbegriff des
Anspruchs 10.
[0002] Derartige Verschattungsvorrichtungen mit seitlicher Tuchspannung sind heute am Markt
weit verbreitet. Dabei ist in den beiden seitlichen Führungsschienen jeweils ein Tuchführungseinsatz
geführt, welcher eine Kedernut aufweist, in die meist als Halbreißverschlüsse ausgeführte
Randglieder des Markisentuchs beim Ablassen des Markisentuchs eingefädelt werden.
[0003] Herkömmlich ist das Markisentuch dabei mit seinem oberen Ende an einer in einem Kasten
angeordneten Wickelwelle befestigt, wobei die Führungsschienen bis in den Durchtrittsschlitz
am Kasten reichen, an dem das Markisentuch mit seinem unteren, an einem Fallstabprofil
angebrachten Ende aus dem Kasten herausgezogen und vor die zu verschattende Gebäudeöffnung
gezogen werden kann.
[0004] Eine gattungsgemäße Senkrechtmarkise ist dabei der
DE 10 2009 007 682 A1 zu entnehmen. In jeder Führungsschiene befindet sich dabei ein sich längs der Führungsschiene
in der Führungsnut erstreckenden Tuchführungseinsatz, der einen Kederschienenabschnitt
mit einer Kedernut zum Einfädeln des jeweiligen Kederabschnitts des Behangs aufweist,
und ferner in Normalrichtung beiderseits von dem Kederschienenabschnitt vorspringende
Seitenlaschen, mit denen sich der Tuchführungseinsatz an entsprechenden Hinterschneidungen
bzw. Innenschultern auf der dem Behang zugewandten Seite abstützt. Die Seitenlaschen
tragen üblicherweise zum Behang hin weisende, elastische Pufferelemente, über die
sich der Tuchführungseinsatz an den Innenschultern der Führungsnut abstützt, um so
den Behang in Transversalrichtung mit einer gewissen Nachgiebigkeit auf Spannung zu
halten. Es besteht also eine gewisse Nachgiebigkeit, welche durch das bzw. die elastischen
Dämpfungselemente bestimmt wird. Diese Nachgiebigkeit kann nötig sein, um zu verhindern,
dass das Markisentuch bei Windstößen reißt und um Fertigungstoleranzen und verschleißbedingte
Tuchschrumpfungen auszugleichen, die sich aus der Natur des meist textilen Materials
des Markisentuchs ergeben.
[0005] Die Tuchführungseinsätze sind üblicherweise lose in die jeweilige Führungsschiene
eingelegt und stehen unten auf einer Abschlussplatte der Führungsschiene oder desgleichen
auf oder sind dort befestigt. Ferner stützen sich die Tuchführungseinsätze in den
Führungsschienen dabei über elastische Dämpfungselemente an Hinterschneidungen der
Führungsnuten der Führungsschienen ab,
[0006] Um die aufgrund des seitlichen Versatzes der Randkederabschnitte des Markisentuchs
im gespannten Zustand gegenüber einem auf der Wickelwelle aufgerollten, ungespannten
Zustand des Markisentuchs entstehenden Probleme beim Einfädeln in den Einlauftrichter
zu vermeiden, wird in dem Gebrauchsmuster
DE 20 2011 100 039 U1 Ausbildung des oberen Endes der Tuchführungseinsätze als Biegestab vorgeschlagen.
[0007] Es hat sich jedoch gezeigt, dass es beim Herabfahren des Behanges von der Wickelwelle
trotzdem immer wieder zu Situationen kommt, in denen der Halbreißverschluss des Markisenbehangs
bzw. -tuchs nicht richtig in den Tuchführungseinsatz einfädelt.
[0008] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bedienungsfreundliche
Verschattungsvorrichtung und eine Führungsschienenanordnung dafür zu schaffen.
[0009] Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Führungsschienenanordnung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst, hinsichtlich der Verschattungsvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 10.
[0010] Erfindungsgemäß sind die Tuchführungseinsätze dabei am oberen Ende oder nahe des
oberen Endes der jeweiligen Führungsnut aufgehängt. "Nahe des oberen Endes der jeweiligen
Führungsnut" bedeutet in diesem Zusammenhang bevorzugt im oberen Viertel der jeweiligen
Führungsnut. "Aufgehängt" bedeutet in diesem Zusammenhang bevorzugt, dass die beiden
Tuchführungseinsätze an ihrer Unterseite nicht aufstehen, sondern in einem Längenbereich,
der sich am oberen Ende oder nahe des oberen Endes der jeweiligen Führungsnut befindet,
dort befestigt sind, also in einem Längenbereich, der sich nicht nur sich am oberen
Ende oder nahe des oberen Endes der jeweiligen Führungsnut befindet, sondern dementsprechend
auch zumindest in der Nähe des oberen, in Richtung Wickelwelle zeigenden Endes des
jeweiligen Tuchführungseinsatzes, der allerdings etwas nach oben über das obere Ende
der Führungsschiene überstehen kann, insbesondere unter 150 mm.
[0011] Dadurch gelingt es, nicht vermeidbare Toleranzen aufgrund des Zuschnitts der unterschiedlichen
Profile sowie Längenänderungen aufgrund von Temperatur- und Materialunterschieden,
die die obere Einlaufposition der für die Halbreißverschlüsse des Markisentuchs vorgesehenen
Tuchführungseinsätze der Führungsschienen verändern könnten, auf die Länge der Tuchführungseinsätze
oberhalb der Aufhängung in den Führungsschienen zu begrenzen, also auf ein sehr kurzes
Stück der Tuchführungseinsätze. Mit anderen Worten, dadurch werden alle Toleranzen
nur auf dem sehr kurzen Stück oberhalb der Aufhängung wirksam und der Einlauf des
Halbreißverschlusses in den Tuchführungseinsatz erfolgt wesentlich genauer und unabhängig
von Toleranzeinflüssen zwischen einem Tuchleitprofil an der Wickelwelle und dem Einlauf
des Tuchführungseinsatzes.
[0012] Dehnt sich der jeweilige Tuchführungseinsatz oder zieht er sich zusammen, so geschieht
das also im wesentlichen auf seiner größeren Länge von der Einhängstelle aus nach
unten und nur zu einem sehr geringen Teil auf der wesentlich kleineren Länge nach
oben. Damit kann eine stets zumindest annähernd gleiche Höhenposition der oberen Enden
der Tuchführungseinsätze sichergestellt werden, und damit ein Einlaufen der Halbreißverschlüsse
beim Herabfahren des Behanges, also letztlich eine einwandfreie Funktion der Senkrechtmarkise.
Neben Witterungseinflüssen fällt so auch ein etwaiger schräger Beschnitt an der Unterseite
der Führungsschiene außer Betracht, welcher häufig vorgenommen wird um dem Gefälle
einer Fensterbank folgen zu können.
[0013] Ferner muss der Tuchführungseinsatz nicht mehr vor Ort auf der Baustelle zwischen
die beiden Führungsschienenprofile gestellt werden, weil die Führungsschienenanordnung
bereits mit im geschlossenen Führungsschienenprofil geschützt und hängend befestigtem
Tuchführungseinsatz ausgeliefert werden kann.
[0014] Vorteilhaft ist dabei an jeder Führungsnut ein Korb befestigt, welcher den jeweilligen
Tuchführungseinsatz hält. Der Korb kann den Tuchführungseinsatz im insgesamt mehrseitig
umgreifen. Bevorzugt umklammert der Korb jedoch lediglich die Seitenlaschen, also
Abschnitte der Seitenlaschen, die sich im Bereich der Aufhängung des Tuchführungseinsatzes,
also im Zugriff des Korbes befinden. Dies hat zum Einen den Vorteil, dass sichergestellt
ist, dass der Kederabschnitt durch den Zangengriff des Korbes nicht verformt wird.
Ferner kann der Korb dabei positionsgenau an dem Tuchführungseinsatz angebracht werden,
wenn die Seitenlaschen oberhalb des vorgesehenen Zugriffsbereich des Korbes (also
des Bereichs der Aufhängung) und unterhalb des vorgesehenen Zugriffsbereich des Korbes
freigeschnitten sind und somit nur im Bereich der Aufhängung die Position des Korbes
vorgebende Seitenlaschenabschnitte verbleiben, sowie weiter unten in der Führungsnut
Seitenlaschenabschnitte, an denen die elastischen Pufferelemente angebracht sind,
über die sich der Tuchführungseinsatz an den Innenschultern der Führungsnut abstützt.
[0015] Vorteilhaft im Sinne einer einfachen Montage und eines einfachen Austauschs des jeweiligen
Tuchführungseinsatzes ist der Korb dabei an der Führungsnut verrastet, bzw. rastbefestigt.
Durch die über die Rastbefestigung definierte Lage des Korbes gegenüber der Führungsschiene
gelingt somit eine positionsgenaue Anordnung des Korbes gegenüber der Führungsschiene
und damit - in Verbindung mit den vorstehend beschriebenen Freischnitten der Seitenlaschen
- eine positionsgenaue Aufhängung des Tuchführungseinsatzes an der Führungsschiene.
[0016] Dafür ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Führungsschiene zwei- oder mehrteilig
aus zumindest zwei die Führungsnut bildenden Profilen ausgebildet ist, und ein an
einer Mauerlaibung oder an einem Fensterrahmen befestigbares Trägerprofil aufweist,
dass im Falle eines nötigen Austauschs des Tuchführungseinsatzes dort verbleiben kann,
sowie ein mit dem Trägerprofil verbundenes Aufsatzprofil, welches im an der Mauerlaibung
oder dem Fensterrahmen montierten Zustand der Führungsschiene von dem Trägerprofil
lösbar ist.
[0017] Umschließen die beiden Profile, also das Trägerprofil und das Aufsatzprofil die Führungsnut,
so kann der Korb bei auseinandergebauter Führungsschiene auf einfache Weise in die
Führungsnut eingelegt und dort verrast werden. Ebenso wie bei einer insgesamt einteiligen
Führungsschiene wäre es bei einer zweiteiligen Führungsschiene jedoch ebenfalls denkbar,
den Korb von oben her auf die Führungsschiene aufzurasten bzw. in die Führungsnut
einzustecken, wenn die Führungsnut allein in dem Aufsatzprofil ausgebildet ist. Die
eigene deutsche Patentanmeldung
DE 10 2012 003 591 A1 offenbart eine solche zweiteilige Führungsschiene und wird daher diesbeszüglich hier
vollumfänglich miteinbezogen. Vorteilhaft kann der Tuchführungseinsatz dabei mittels
des in die Führungsnut eingerasteten Korbs allein an dem Aufsatzprofil aufgehängt
und somit mit dem Aufsatzprofil vom Basisprofil abnehmbar sein.
[0018] Starre Markisentücher benötigen einen möglichst starren Einlauf und damit einen möglichst
kurzen Überstand des Tuchführungseinsatzes nach oben über seinen Aufhängpunkt in der
Führungsschiene, damit die Spannung oben in den Ecken des Tuches erhalten bleibt.
Bei elastischen Tüchern ist es dagegen vorteilhaft, wenn ein längerer Überstand des
Tuchführungseinsatzes nach oben über seinen Aufhängpunkt in der Führungsschiene vorgesehen
ist. D.h., wenn die Aufhängung nicht ganz am oberen Ende der Führungsschiene vorgesehen
ist, sondern mit einem gewissen Abstand darunter. Dadurch wird bei elastischen Tüchern
der Einlauf verbessert, weil diese auf der Wickelwelle bzw. an den seitlichen Tuchleitprofilen
der Wickelwelle in der Breite zusammenschrumpfen, wenn sie seitlich nicht mehr zwangsgeführt
werden, also nach Verlassen des Tuchführungseinsatzes. Beim Herabfahren des Tuches
erleichtert dies das Wiedereinführen des Halbreißverschlusses.
[0019] Für diesen Anwendungsfall kann die erfindungsgemäße Aufhängung des Tuchführungseinsatzes
ferner mit einem elastischen oberen Stück am Tuchführungseinsatz kombiniert werden,
so dass das obere Ende des Tuchführungseinsatzes in Tuchflächenrichtung beweglich
ist.
[0020] Gemäß dieses Aspekts der Erfindung können die Seitenlaschen der Tuchführungseinsätze
zumindest in einem oberen Beschnittbereich fehlen, also abgetrennt sein. Der obere
Beschnittbereich reicht vom oberen Ende des Tuchführungseinsatzes zumindest bis zu
dem Bereich, an dem der Tuchführungseinsatzes aufgehängt ist. Dadurch erhält der Tuchführungseinsatz
im oberen Beschnittbereich eine Beweglichkeit in Transversalrichtung, so dass er sich
mit seinem oberen Ende soweit transversal nach innen bewegen kann, dass ein transversaler
Versatz der Kederabschnitte des in Transversalrichtung spannungslos aufgewickelten
Behangs gegenüber den gespannten, ausgezogenen Behang kompensiert werden kann.
[0021] Die Tuchführungseinsätze können dabei aus einem Kunststoffprofil bestehen, bei dem
im Bereich der Beschnittlänge die Seitenlaschen, mit denen sich die Einsätze an den
Hinterschneidungen der Führungsschienennuten im sonstigen Bereich abstützen, entfernt
oder zumindest von dem mittleren Bereich mit der Kedernut freigeschnitten sind. Als
geeignete Werte für die Beschnittlänge oberhalb der Aufhängung hat sich dabei bei
üblichen Markisentuchbreiten und aus einem textilen Material hergestellten Markisentuch
ein Bereich von 70 - 130mm herausgestellt, bevorzugt in etwa 100mm.
[0022] Vorteilhaft ist es ferner, wenn der Tuchführungseinsatz in einem an seine Aufhängung
unterseitig anschließenden, gegenüber seiner Gesamtlänge kurzen Bereich keine von
dem Kederschienenabschnitt vorspringenden Seitenlaschen aufweist und der Korb die
im Bereich der Aufhängung verbleibenden Seitenlaschenabschnitte umklammert. Der gegenüber
der Gesamtlänge kurze Bereich des Tuchführungseinsatzes kann dabei beispielsweise
1 - 100 mm, bevorzugt 10 -50 mm lang sein. Auf die genaue Länge kommt es dabei nicht
an, da der unterseitige Beschnittbereich lediglich die Funktion erfüllt, das untere
Ende des Bereichs, an dem der Tuchführungseinsatz aufgehängt ist, genau zu definieren.
Falls der oberseitig an den Aufhängungsbereich anschließende Beschnittbereich vorgesehen
ist, kommt diesem neben der vorstehend erläuterten Funktion der gewollten Schwächung
des Tuchführungseinsatzes am oberen Ende die weitere Funktion zu, den Aufhängungsbereich
des Tuchführungseinsatzes oberseitig zu begrenzen, so dass der Aufhängungsbereich
positionsgenau festgelegt ist.
[0023] Dabei können die im Aufhängungsbereich verbleibenden Seitenlaschenabschnitte vorteilhaft
eine geringere Breite haben als die sich unterhalb davon über die Länge des Tuchführungseinsatzes
erstreckenden Seitenlaschenabschnitte, welche die elastischen Pufferelemente tragen.
Dadurch kann der zur Unterbringung des die Seitenlaschenabschnitte im Aufhängungsbereich
einklemmenden Korbs in der Führungsnut der Führungsschiene nötige Platz bereitgestellt
werden. Die Seitenlaschenabschnitte im Aufhängungsbereich können dabei durch einen
Beschnitt des Tuchführungseinsatz-Kunststoffprofils in seitlicher Richtung gekürzt
sein.
[0024] Zusätzlich zu dem erfindungsgemäß als Biegebalken ausgebildeten oberen Ende der Tuchführungseinsätze
kann natürlich auch noch ein auf dieses obere Ende aufgesetzter Einlauftrichter vorgesehen
sein. Dies ist jedoch nicht unbedingt nötig. Vielmehr kann auch dadurch, dass die
Kedernuten sich am oberen Ende der Kederschienenabschnitte der Einsätze in einem von
dem Behang durchdrungenden Hinterschneidungsbereich nach oben hin trichterförmig Aufweiten,
ein sicheres Einfädeln der seitlichen Randkederabschnitte am Markisentuch in die Kedernuten
der Tuchführungseinsätze erleichtert werden.
[0025] Vorteilhaft ist es dabei ferner, wenn die Kederabschnitte in bekannter Weise in Form
einer Hälfte eines Reißverschlusses aus reißverschlussartigen Segmenten ausgebildet
sind und/oder die Wickelwelle in einem Kasten gelagert ist, wobei die Führungsschienen
im Bereich einer dem Behang zugeordneten Auslassöffnung des Kastens beginnen.
[0026] Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
[0027] Es zeigen:
Figur 1 einen Vertikalschnitt durch eine Senkrechtmarkise der gattungsgemäßen Art
mit teilweise abgesenktem Fallstab,
Figur 2 eine Innenansicht des Kastens der in Figur 1 gezeigten Senkrechtmarkise bei
ausgebauter Wickelwelle,
Figur 3 einen Horizontalschnitt durch eine Führungsschiene mit eingefügtem Tuchführungseinsatz,
Figur 4 den in Figur 3 gezeigten Tuchführungseinsatz mit eingreifendem Behang,
Figur 5 eine Ansicht des oberen Abschnitts eines für eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung geeigneten Tuchführungseinsatzes von der dem Behang zugewandten Seite aus,
Figur 6 eine der Figur 5 entsprechende Ansicht mit an dem Tuchführungseinsatz angebrachten
Korb,
Figur 7 den in der Figur 6 gezeigten Tuchführungseinsatz mit dem daran angebrachten
Korb aus einer um 90° gedrehten Richtung,
Figur 8 eine Draufsicht auf eine Führungsschienenanordnung gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit dem in den Figuren 5 bis 7 gezeigten Tuchführungseinsatz,
und
die Figuren 9 und 10 zwei Varianten des für die in Fig. 8 gezeigte Führungsschienenanordnung
verwendeten Tuchführungseinsatzes.
[0028] In den Figuren 1 und 2 ist eine Senkrechtmarkise gemäß dem Stand der Technik
DE 10 2009 007 682 A1 gezeigt. Die Figuren 3 und 4 zeigen eine Schnittansicht der Führungsschiene der Senkrechtmarkise
einerseits, in etwa auf halber Höhe der Führungsschiene, und eine Einzeldarstellung
des in der Führungsschiene enthaltenen Tuchführungseinsatzes mit Markisentuch und
Fallstab im Teilschnitt. Die den Figuren 3 und 4 zu entnehmenden Merkmale der Führungsschienenanordnung
gemäß dem Stand der Technik wären bei einer Führungsschienenanordnung gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung identisch anzutreffen, da sich die Erfindung im wesentlichen
am oberen Ende der Führungsschienenanordnung und des darin enthaltenen Tuchführungseinsatzes
zeigt. Die Figuren 5 bis 7 zeigen daher diesen oberen Bereich des Tuchführungseinsatzes
und die Fig. 8 das obere Ende einer gegenüber der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsform
der Führungsschienenanordnung abgewandelten Führungsschienenanordnung gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung. Aufgrund der großen Teilegleichheit sind dabei
für alle gezeigten Merkmale der Senkrechtmarkise gemäß dem Stand der Technik und gemäß
der Erfindung gleiche Bezugsziffern verwendet worden sind.
[0029] Senkrechtmarkisen werden in der Regel an der Außenseite eines in eine Gebäudeöffnung
eingesetzten Fensters etc. angeordnet. Die der Figur 1 zugrundeliegende Senkrechtmarkise
enthält einen in der Regel im Bereich des oberen Rands der Gebäudeöffnung angeordneten
Kasten 1, von dem seitliche Führungsschienen 2 nach unten abstehen. Innerhalb des
Kastens 1 befindet sich eine drehbar gelagerte, in Drehrichtung antreibbare Wickelwelle
3, auf die ein bahnförmiger, aus einem Markisentuch bestehender Behang 4 aufwickelbar
bzw. von der dieser Behang 4 abwickelbar ist. Der Behang 4 ist dementsprechend mit
seinem oberen Ende an der Wickelwelle 3 befestigt. Am unteren Ende des Behangs 4 ist
ein Fallstab 5 angebracht, der mit Beschwerungsgewichten versehen sein kann und mit
seinen Seitenenden in den Führungsschienen 2 geführt wird. Der Behang 4 durchgreift
eine im Bereich der unteren, hinteren Ecke des Kastens 1 vorgesehene, über die Kastenlänge
durchgehende, schlitzförmige Auslassöffnung. Der Kasten 1 enthält seitliche, zweckmäßig
als Gußformlinge hergestellte Blendkappen 8, die mit nach unten abstehenden Steckzapfen
zum Anschluss der Führungsschienen 2 versehen sein können. Die Wickelwelle 3 ist auf
den Blendkappen 8 gelagert. Der Innenraum des Kastens 1 wird durch einen umlaufenden
Mantel 9 begrenzt, dessen Enden an den Blendkappen 8 befestigt sind. Der Mantel 9
umfasst eine Rückwand 10, sowie ein Oberteil 11 und ein Unterteil 12.
[0030] Wie der Figur 2 zu entnehmen ist sind beim Stand der Technik auf die oberen Enden
der Führungsschienen 2 Einlauftrichter 27 aufgesteckt, die einen zuverlässigen Einlauf
der seitlichen Ränder des Behangs 4 in dafür vorgesehene und in den Figuren 3 und
4 gezeigte Tuchführungseinsätze 25 gewährleisten sollen, welche in die Führungsnut
der Führungsschienen 2 eingelegt sind. Die Einlauftrichter 27 sind dabei an eine Platte
28 angeformt, die an der Führungsschiene 2 und an kastenseitigen Bauteilen verankert
sein kann. Um die aufgrund des seitlichen Versatzes von in Figur 4 gezeigten Randkederabschnitten
32 des Behangs 4 im in Figur 4 dargestellten, gespannten Zustand gegenüber einem auf
der Wickelwelle 3 aufgerollten, ungespannten Zustand entstehenden Probleme beim Einfädeln
in den Einlauftrichter und daraus resultierende Reklamationsfälle zu vermeiden, kann
anstatt des Einlauftrichters eine Ausbildung des oberen Endes der Tuchführungseinsätze
25 als Biegestab vorgesehen sein, wie in dem Gebrauchsmuster
DE 20 2011 100 039 U1 näher erläutert wird.
[0031] In den Führungsschienen 2 sind einerseits die seitlichen Enden des Fallstabs 5 an
in der Figur 3 gezeigten Flanken 71 einer in Behangauszugsrichtung verlaufenden Führungsnut
7 geführt. Andererseits sind der seitlichen Führung und Straffung des Behangs 4 dienende
Tuchführungseinsätze 25 in die Führungsnut 7 eingesetzt, welche quer zur Behangauszugsrichtung
durch elastische Dämpfungselemente 26 an Innenschultern 72 der hinterschnittenen Führungsnut
7 in der jeweiligen Führungsschiene 2 abgestützt sind.
[0032] Die Tuchführungseinsätze 25 enthalten, wie Figur 4 zeigt, ebenfalls eine vertikal
verlaufende Nut 30, die als Kedernut 30 für Randkederabschnitte 32 an den Seitenrändern
des Behangtuches dienen. Die Tuchführungseinsätze 25 sind mit ihren sich zu einander
hin öffnenden Kedernuten 30 angeordnet, so dass der Behang 4 mit seinen seitlichen
Kederabschnitten 32 an den Hinterschneidungen der Kedernut 30 abgestützt ist und in
Behangauszugsrichtung verfahrbar in Transversalrichtung des Behangs auf Spannung gehalten
wird. An seitlichen Laschen 61, die von einem mittleren Kederschienenabschnitt 6 des
jeweiligen Tuchführungseinsatzes 25 in beide Normalrichtungen zum Behang vorspringen,
sind die den Innenschultern 72 zugewandten, elastischen Dämpfungselemente 26 angebracht,
über die sich die Tuchführungseinsätze 25 jeweils in der zugeordneten Führungsschiene
2 bzw. an den Innenschultern 72 der Führungsschiene 2 abstützen. Dadurch ergibt sich
eine gewisse Nachgiebigkeit in Transversalrichtung des Behangs, so dass Fertigungstoleranzen
und verschleissbedingte Tuchschrumpfungen oder dergleichen ausgeglichen werden können,
wenn der Markisenbehang 4 beim Ablassen bzw. im abgelassenen Zustand auf Spannung
gehalten wird.
[0033] Insoweit entspricht die Senkrechtmarkise gemäß dem vorstehend genannten Stand der
Technik der Senkrechtmarkise gemäß der Erfindung. Bei der aus diesem Stand der Technik
bekannten Senkrechtmarkise 1 stehen die Tuchführungseinsätze 25 in der Führungsnut
der jeweiligen Führungsschiene 2. Erfindungsgemäß sind die Tuchführungseinsätze 25
dagegen in den Führungsschienen 2 aufgehängt.
[0034] Figur 5 zeigt einen Tuchführungseinsatz 25 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
welcher, wie herkömmlich, einen mittigen Kederschienenabschnitt 6 aufweist, von dem
beiderseits zwei sich fast über die ganze Länge des Tuchführungseinsatzes 25 erstreckende
Seitenlaschenabschnitte 61 abstehen, an denen die elastischen Dämpfer 26 befestigt
sind. Wie aus dem Gebrauchsmuster
DE 20 2011 100 039 U1 bekannt ist der Tuchführungseinsatz 25 an seinem oberen Ende über eine gewisse Beschnittlänge
seiner Seitenlaschen 61, 62 entledigt.
[0035] Unterhalb davon befinden sich hier jedoch kurze Seitenlaschenabschnitte 62, die durch
einen weiteren Beschnitt von den unteren Seitenlaschenabschnitten 61 beabstandet sind.
Diese kurzen Seitenlaschenabschnitte 62 dienen dabei zur Befestigung des Tuchführungseinsatzes
25 an einem den Tuchführungseinsatz 25 U-förmig umgreifenden Korb 15, der die Seitenlaschen
62 umklammert, siehe Figuren 6 und 7.
[0036] Der Korb 15 weist dabei seitliche Rastzapfen 19 auf, mit denen er in zugeordneten
Ausnehmungen in den die Führungsnut der Führungsschiene 2 seitlich begrenzenden Wänden
eingerastet werden kann, so dass der Tuchführungseinsatz 25 mit dem daran befestigten
Korb 15 positionsgenau in der Führungsschiene 2 aufgehängt werden kann. Figur 8 zeigt
den mittels des Korbs 15 in einer alternativen Führungsschiene aufgehängten Tuchführungseinsatz
25, wobei der Korb über die Rastzapfen 19 mit der Führungsschiene verbunden ist. Man
erkennt dort ferner einen auf die Seitenlaschenabschnitte 62 aufgeklemmten Klemmeinsatz
20 des Korbes 15, der von einer Hülle 21 umgeben wird, an der die Rastzapfen 19 ausgeformt
sind.
[0037] Die Führungsschiene bildet mit dem darin über den Korb 15 aufgehängten Tuchführungseinsatz
25 eine Führungsschienenanordnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, die sich
von der aus der Führungsschiene 2 und dem darin per Korb 15 aufgehängten Tuchführungseinsatz
25 gebildeten Führungsschienenanordnung dadurch unterschiedet, dass die in fig. 8
gezeigte Führungsschiene ein gebäudeseitig befestigbares Trägerprofil 17 aufweist
und ein daran mit einer Madenschraube 16 befestigtes Aufsatzprofil 18, in dem die
Fühurngsnut der Führungsschiene ausgebildet ist, in welche wiederum der Tuchführungseinsatz
25 eingehängt ist. Zum Austausch des Tuchführungseinsatzes 25 kann nach Lösen der
Madenschraube 16 das Aufsatzprofil 18 mit dem eingehängten Tuchführungseinsatz 25
abgenommen werden, wohingegen das Trägerprofil 17 am Gebäude verbleiben kann.
[0038] Abwandlungen und Modifikationen der gezeigten Ausführungsbeispiele sind möglich,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0039] So erkennt man an den in den Figuren 9 und 10 dargestellten Varianten, dass man die
Höhenlage des Aufhängpunkts des Tucheinsatzes in der Führungsschiene variieren kann,
indem man die Höhe der zum Aufklemmen des Korbes vorgesehenen Seitenlaschenabschnitte
ändert.
[0040] Für relativ elastische Tücher, die beim Aufwickeln auf die Wickelwelle in Breitenrichtung
schrumpfen, bei denen die Halbreißverschlüsse im aufgewickelten Zustand also in Breitenrichtung
nach innen versetzt sind, kann ein längerer oberer Biegebalkenabschnitt vorgesehen
sein (Fig. 10) als für relativ starre Tücher, bei denen der Einlauf des Tucheinsatzes
nicht oder nicht so weit in Breitenrichtung nach innen hin gebogen werden muss, um
beim Abwickeln des Markisentuchs das Einfädeln der Halbreißverschlüsse zu erlauben.
1. Führungsschienenanordnung für eine Verschattungsvorrichtung, insbesondere für eine
Senkrechtmarkise, welche einen materialbahnförmigen Behang (4) aufweist, der einenends
an einer Wickelwelle (3) befestigt ist, auf der der Behang (4) auf- und abwickelbar
ist, und anderenends an einem in eine gewünschte Auszugsrichtung geführten Fallstab
(5), wobei der Behang (4) sich längs seiner Seitenränder erstreckende Kederabschnitte
(32) aufweist, mit:
einer sich seitlich des Behangs (4) in die Auszugsrichtung erstreckenden Führungsschiene
(2), welche eine dem Behang zugewandte, hinterschnittene Führungsnut (7) aufweist,
deren Flanken (71) zum beiderseitigen Abstützen des Fallstabs (5) ausgebildet sind,
um so den Behang in Normalrichtung auf Linie zu halten, und
einem sich längs der Führungsschiene (2) in der Führungsnut (7) erstreckenden Tuchführungseinsatz
(25), der einen Kederschienenabschnitt (6) mit einer Kedernut (30) zum Einfädeln des
jeweiligen Kederabschnitts (32) des Behangs (4) aufweist, und ferner in Normalrichtung
beiderseits von dem Kederschienenabschnitt (6) vorspringende Seitenlaschen (61, 62),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Tuchführungseinsatz (25) am oberen Ende oder nahe des oberen Endes der Führungsnut
(7) an der Führungsschiene (2) aufgehängt ist.
2. Führungsschienenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Führungsschiene (2) ein Korb (15) befestigt ist, welcher den jeweilligen Tuchführungseinsatz
(25) hält, bevorzugt an seinen Seitenlaschen (62) umklammert.
3. Führungsschienenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Korb (15) mit der Führungsschiene (2) rastverbunden ist.
4. Führungsschienenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tuchführungseinsatz (25) zwischen seinem oberen Ende und seiner Aufhängung keine
von dem Kederschienenabschnitt (6) vorspringenden Seitenlaschen (61, 62) aufweist
und zumindest eine solche Beweglichkeit in Transversalrichtung aufweist, dass er sich
mit seinem oberen Ende soweit transversal nach innen bewegen kann, dass ein transversaler
Versatz des zugeordneten Kederabschnitts (32) des in Transversalrichtung spannungslos
aufgewickelten Behangs (4) gegenüber dem gespannten, ausgezogenen Behang (4) kompensiert
werden kann.
5. Führungsschienenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Tuchführungseinsatz (25) in einem an seine Aufhängung unterseitig anschließenden,
gegenüber seiner Gesamtlänge kurzen Bereich keine von dem Kederschienenabschnitt (6)
vorspringenden Seitenlaschen (61, 62) aufweist und der Korb (15) die im Bereich der
Aufhängung verbleibenden Seitenlaschenabschnitte (62) umklammert.
6. Führungsschienenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (2) ein an einer Mauerlaibung oder an einem Fensterrahmen befestigbares
Trägerprofil (17) aufweist, sowie ein mit dem Trägerprofil (17) verbundenes Aufsatzprofil
(18), wobei die Verbindung in einem montierten Zustand der Führungsschienenanordnung
lösbar ist.
7. Führungsschienenanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (7) in dem Aufsatzprofil (18) ausgebildet ist und der Tuchführungseinsatz
(25) an dem Aufsatzprofil (18) aufgehängt ist.
8. Führungsschienenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tuchführungseinsatz (25) aus einem Kunststoffprofil besteht, insbesondere aus
einem thermoplastischen Hartkunststoff, wie einem Hart-PVC, an dem die Seitenlaschen
(61, 62) zwischen seinem oberen Ende und seiner Aufhängung und bevorzugt in einem
an seine Aufhängung unterseitig anschließenden, gegenüber seiner Gesamtlänge kurzen
Bereich entfernt sind, wobei die Beschnittlänge zwischen seinem oberen Ende und seiner
Aufhängung insbesondere 120 bis 180 mm beträgt, vorzugsweise in etwa 150 mm.
9. Führungsschienenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kedernut (30) am oberen Ende des Kederschienenabschnitts (6) des Tuchführungseinsatzes
(25) in einem von dem Behang (4) durchdrungenen Hinterschneidungsbereich (62) nach
oben hin trichterförmig aufweitet.
10. Verschattungsvorrichtung, insbesondere Senkrechtmarkise, mit
einem materialbahnförmigen Behang (4), der einenends an einer Wickelwelle (3) befestigt
ist, auf der der Behang (4) auf- und abwickelbar ist, und anderenends an einem in
eine gewünschte Auszugsrichtung geführten Fallstab (5), wobei der Behang (4) sich
längs seiner Seitenränder erstreckende Kederabschnitte (32) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behang (4) an seinen beiden Seiten in zwei sich dort in die Auszugsrichtung erstreckenden
Führungsschienenanordnungen (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche geführt ist,
und zwar mit seinem Fallstab (5) an den beiden Flanken (71) der beiden hinterschnittenen
Führungsnuten (7), und mit seinen Kederabschnitten (32) in den beiden Kedernuten (30)
der beiden Tuchführungseinsätze (25).
11. Verschattungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kederabschnitte (32) in Form einer Hälfte eines Reißverschlusses aus reißverschlussartigen
Segmenten ausgebildet sind.
12. Verschattungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelwelle (3) in einem Kasten (1) gelagert ist und die Führungsschienen (2)
im Bereich einer dem Behang (4) zugeordneten Auslassöffnung (7) des Kastens (1) beginnen.
13. Verschattungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behang (4) aus einem textilen Material besteht.