Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Bestückung von Bauelementeträgern
mit elektronischen Bauelementen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die
optische Vermessung von elektronischen Bauelementen im Vorfeld einer Bestückung. Im
Einzelnen betrifft die vorliegende Erfindung (i) ein Verfahren zum Montieren eines
elektronischen Bauelementes auf einen Bauelementeträger mit einer vorherigen Vermessung
des elektronischen Bauelementes, (ii) ein Verfahren zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit
eines optoelektronischen Bauelementes im Vorfeld einer Bestückung eines Bauelementeträgers
mit dem optoelektronischen Bauelement und (iii) einen Bestückautomaten zum Montieren
eines optisch vermessenen elektronischen Bauelementes.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Der Einsatz von Leuchtdioden (LEDs), die in Scheinwerfern oder Leuchten verbaut werden,
welche eine Projektion des Lichtes über optische Elemente wie Linsen oder Reflektoren
beinhalten, oder die in Sensoren verbaut werden und hochgenau auf einen Empfänger
ausgerichtet sein müssen, erfordert eine Ausrichtung der LEDs nach optischen Gesichtspunkten.
Während derzeit oberflächenmontierte Bauelemente, und dazu zählen auch die meisten
LEDs, ausschließlich nach ihrer geometrischen Mitte ausgerichtet werden, um sie positionsgenau
zu bestücken, gibt es heute immer mehr Anwendungen, bei denen die LEDs primär nach
dem Mittelpunkt ihrer Licht emittierenden Leuchtfläche bzw. des eingebauten LED-Chips
ausgerichtet werden müssen.
[0003] In der Praxis besteht jedoch typischerweise ein (ungewollter) Versatz zwischen der
geometrischen Mitte eines LED Bauelementes, die in der Praxis anhand der räumlichen
Lage der Anschlusskontakte wie Anschlussflächen oder Anschlussbeinchen bestimmt wird,
und der Licht emittierenden Leuchtfläche. Ein solcher Versatz kann zwischen 0 und
100 µm (100 x 10
-6m) betragen.
[0004] Um jedoch nicht die geometrische Mitte sondern den Mittelpunkt der Licht emittierenden
Fläche einer Leuchtdiode (LED) genau auf einer optischen Achse einer optischen Anordnung
oder eines optoelektronischen Licht empfangenden Bauelementes auszurichten, muss also
bei einer Bestückung eines Bauelementeträgers mit einem LED Bauelement die Licht emittierende
Leuchtfläche mit einem optischen System vermessen werden und das LED Bauelement dann
so auf dem Bauelementeträger platziert und fixiert werden, dass der Mittelpunkt der
Licht emittierenden Leuchtfläche der betreffenden LED und nicht die geometrische Mitte
des LED Bauelementes genau auf der in einem Bestückungsprogramm eines Bestückungsautomaten
angegeben Bestückungsposition zu liegen kommt.
[0005] Um den räumlichen Versatz zwischen der Licht emittierenden Leuchtfläche und der geometrische
Mitte eines LED Bauelementes annähernd zu bestimmen, ist es bekannt, das LED Bauelement
entweder bereits in einer Zuführeinheit, mittels welcher das LED Bauelement einem
Bestückungsautomaten zugeführt wird, oder an einem bestimmten Ort innerhalb des Bestückungsautomaten
zu vermessen. Dann wird das LED Bauelement mit einem Aufnahmewerkzeug, beispielsweise
einer Saugpipette, so abgeholt, dass das Aufnahmewerkzeug auf den zuvor gemessenen
Mittelpunkt der Licht emittierenden Leuchtfläche aufsetzt. Danach wird das LED Bauelement
ohne eine weitere Lagekorrektur auf eine vorgegebene Sollposition auf einen Bauelementeträger
aufgesetzt. Problematisch bei diesem Vorgehen ist, dass für das LED Bauelement keine
Lagekorrektur mehr erfolgen kann, welche erforderlich wäre, falls das LED Bauelement
beispielsweise bei einem temporären Ablegen etwas verdreht wird oder verrutscht, weil
dann die zuvor vorgenommene Lagevermessung der Licht emittierenden Leuchtfläche mehr
oder weniger nutzlos ist. Außerdem könnte es im Extremfall einen so starken Versatz
zwischen der Leuchtfläche und den elektrischen Anschlusskontakten geben, dass bei
einer Bestückung basierend auf einer idealen Ausrichtung nach dem Mittelpunkt der
Leuchtfläche, eine Verlötung des LED Bauelementes nicht mehr mit der nötigen Qualität
erfolgen kann. Konsequenterweise sollte in einem solchen Fall eine Bestückung mit
dem betreffenden LED Bauelement verhindert werden. Dies ist aber aufgrund der fehlenden
Information betreffend des Versatzes zwischen der Licht emittierenden Leuchtfläche
und den elektrischen Anschlusskontakten nicht möglich. Somit ergibt sich eine relativ
geringe Prozesssicherheit beim Bestücken von Bauelementeträgern mit LED Bauelementen.
[0006] EP 1 003 212 A2 offenbart ein Verfahren zum optischen Vermessen der Lichtemission eines LED Bauelements
und ein nachfolgendes Montieren bzw. Bonden des LED Bauelements auf einem Schaltungsträger.
Dabei werden sowohl die Position von Anschlüssen an der Oberseite des LED Bauelements
als auch die Position der lichtemittierende Fläche des LED Bauelements von einer Kamera
vermessen. Bei der Montage des LED Bauelementes wird ein aus diesen Messungen bestimmter
Versatz zwischen den Anschlüssen und der lichtemittierenden Fläche berücksichtigt,
so dass sich die lichtemittierende Fläche nach der Montage exakt an einer gewünschten
Position befindet.
[0007] JP 2013 077648 A offenbart ein Verfahren zum Montieren einer Linse auf einem Substrat, wobei die Linse
exakt auf der optischen Achse eines lichtemittierenden Chips von einem optoelektronischen
LED Bauelement platziert wird.
[0008] US 2011/293168 A1 offenbart ein Verfahren zum Montieren eines transparenten Körpers, insbesondere einer
Linse, auf einer optoelektronischen Baugruppe, welche mehrere auf einem Substrat mittels
einer Oberflächenmontage montierten LED Bauelemente umfasst. Die zu montierenden transparenten
Körper werden von einem Bestückkopf aufgegriffen und deren Position an dem Bestückkopf
wird mittels einer Kamera entweder von oben oder von unten erfasst. Danach wird der
Bestückkopf relativ zu dem jeweiligen LED Bauelement exakt so positioniert, dass der
transparente Körper exakt an einer Zielposition auf dem Substrat platziert wird.
Zusammenfassung der Erfindung
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bestückung von elektronischen
Bauelementen in Hinblick auf eine verbesserte Positionierung der strukturellen Merkmale
der Bauelemente auf einem bestückten Bauelementeträger zu verbessern.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0011] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Montieren eines elektronischen
Bauelementes auf einen Bauelementeträger beschrieben. Das beschriebene Verfahren weist
auf (a) ein optisches Erfassen eines ersten Bildes von einer ersten Seite des Bauelementes,
an welcher ein erstes strukturelles Merkmal des Bauelementes erkennbar ist, mittels
einer ersten Kamera, (b) ein optisches Erfassen eines zweiten Bildes von einer zweiten
Seite des Bauelementes, an welcher ein zweites strukturelles Merkmal des Bauelementes
erkennbar ist, mittels einer zweiten Kamera, wobei die erste Seite und die zweite
Seite einander gegenüberliegend sind und wobei das zweite strukturelle Merkmal konfiguriert
ist, an einer vorbestimmten Position auf dem Bauelementeträger angeschlossen zu werden,
(c) Orientieren des elektronischen Bauelementes so dass eine Mitte des ersten strukturellen
Merkmals mit einer gewünschten Position relativ zu dem Bauelementeträger ausgerichtet
ist, wobei das zweite strukturelle Merkmal von der vorbestimmten Position entsprechend
versetzt sein kann, (d) Messen eines räumlichen Versatzes zwischen dem zweiten strukturellen
Merkmal und dem ersten strukturellen Merkmal basierend auf dem ersten Bild und dem
zweiten Bild, um die korrekte räumliche Position von dem ersten strukturellen Merkmal
zu bestimmen, und (e) Montieren des elektronischen Bauelementes auf den Bauelementeträger,
so dass die Mitte des ersten strukturellen Merkmals an einer gewünschten und vorbestimmten
Position auf dem Bauelementeträger zu liegen kommt, wobei die Mitte von dem ersten
strukturellen Merkmal relativ zu dem Bauelementeträger ausgerichtet ist, wobei das
zweite strukturelle Merkmal von der vorgestimmten Position versetzt ist. Erfindungsgemäß
ist das elektronische Bauelement ein oberflächenmontiertes optoelektronisches Bauelement,
das erste strukturelle Merkmal ist ein Licht emittierender Chip oder ein Licht empfangender
Chip des optoelektronischen Bauelementes, und das zweite strukturelle Merkmal ist
zumindest ein elektrischer Anschluss des optoelektronischen Bauelementes.
[0012] Dem beschriebenen Verfahren liegt folgende Erkenntnis zugrunde: Für eine automatische
Bestückung eines Bauelementeträgers mit einem elektronischen Bauelement mittels eines
Bestückungsautomaten wird im Vorfeld bzw. kurz vor der Bestückung eine Positionsvermessung
des Bauelementes durchgeführt. Dabei wird das Bauelement von einer Bauelement-Haltevorrichtung,
beispielsweise einer Saugpipette, gehalten. In bekannter Weise wird bzw. werden dabei
ein möglicher Versatz und/oder eine Winkellage des Bauelementes in Bezug zu der Bauelement-Haltevorrichtung
bestimmt. Diese Bestimmung erfolgt anhand einer optischen Erfassung der Position eines
ersten Strukturmerkmals, beispielsweise der elektrischen Anschlüsse oder der Außenkontur
des Bauelementes. Der bestimmte räumliche Versatz und/oder die bestimmte Winkellage
wird bzw. werden dann bei der Bestückung des Bauelementes durch eine geeignete Anpassung
der Position und/oder der Winkellage der Bauelement-Haltevorrichtung bei dem Aufsetzvorgang
des Bauelementes auf einen Bauelementeträger kompensiert. Falls die beiden strukturellen
Merkmale jedoch einen unbekannten räumlichen Versatz zueinander haben und es bei einer
Baugruppe aufweisend den mit dem Bauelement bestückten Bauelementeträger jedoch (auch)
auf die räumliche Lage des zweiten strukturellen Merkmals in Bezug zu dem Bauelementeträger
ankommt, dann kann der erfindungsgemäß bestimmte räumliche Versatz zwischen den beiden
strukturellen Merkmalen beim Aufsetzen des Bauelementes in geeigneter Weise berücksichtigt
werden.
[0013] Bei einem Aufsetzen oder Platzieren des Bauelements auf den zu bestückenden Bauelementeträger
können sowohl (i) der Versatz zwischen dem ersten strukturellen Merkmal und der Bauelement-Haltevorrichtung
und/oder die Winkellage des Bauelements in Bezug zu der Bauelement-Haltevorrichtung
als auch (ii) der räumliche Versatz zwischen den beiden strukturellen Merkmalen berücksichtigt
werden. Ferner kann bei Bedarf auch ein geeigneter Kompromiss zwischen den beiden
mit (i) und (ii) bezeichneten mehr oder weniger kompensationsbedürftigen Aspekten
beim Aufsetzen des Bauelementes berücksichtigt werden.
[0014] Es wird darauf hingewiesen, dass vor dem Montieren bzw. Aufsetzen des elektronischen
Bauelementes auf einen Bauelementeträger das Bauelement gegebenenfalls noch von einer
zusätzlichen (dritten) Kamera optisch erfasst werden kann, um in bekannter Weise die
Position und/oder die Orientierung des von einer Bauelement-Haltevorrichtung aufgenommenen
Bauelementes zu bestimmen, für welches der räumliche Versatz zwischen den beiden strukturellen
Merkmalen des Bauelementes bereits bekannt ist.
[0015] Das beschriebene erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere dann auf vorteilhafte
Weise angewendet werden, wenn die beiden strukturellen Merkmale jeweils lediglich
von einer Richtung optisch erfasst werden können, weil sie von der anderen Richtung
durch den Körper des Bauelementes abgedeckt werden. In diesem Fall kann nämlich mittels
einer optischen Erfassung beispielsweise des ersten strukturellen Merkmals keine Information
darüber gewonnen werden, an welcher Stelle sich das zweite strukturelle Merkmal befindet.
Dann stellt das beschriebene Verfahren nicht nur die derzeit beste sondern wohl auch
die einzige Möglichkeit dar, den räumlichen Versatz zwischen den beiden an gegenüberliegenden
Seiten eines Bauelementes ausgebildeten strukturellen Merkmalen zu bestimmen.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren wird zum optischen Vermessen der Struktur eines optoelektronischen
Bauelementes verwendet. Für diese Anwendung ergeben sich derzeit besonders viele Vorteile,
weil hier im Vergleich zu bekannten Verfahren eine genaue Positionierung eines optoelektronischen
Bauelementes hinsichtlich seiner optischen Charakteristik, d.h. hinsichtlich der Position
des Licht emittierenden Chips des optoelektronischen Bauelementes, möglich wird. Bei
bekannten Verfahren werden die optoelektronischen Bauelemente nämlich lediglich anhand
der räumlichen Lage von deren elektrischen Anschlusskontakten räumlich positioniert.
Eine genaue Positionierung eines optoelektronischen Bauelementes auf einem Bauelementeträger
im optischen Sinne ist jedoch nur dann möglich, wenn ein möglicher räumlicher Versatz
der Licht emittierenden Leuchtfläche, welche durch den Licht emittierenden Chip gegeben
ist, in Bezug zu der Lage der elektrischen Anschlusskontakte des optoelektronischen
Bauelementes genau bekannt ist. Genau dieser räumliche Versatz kann mit dem hier beschriebenen
Verfahren auf einfache und effiziente Weise bestimmt und beim Aufsetzen bzw. Platzieren
des optoelektronischen Bauelementes berücksichtigt werden.
[0017] Bei einer Kenntnis des räumlichen Versatzes zwischen dem Licht emittierenden Chip
und den elektrischen Anschlusskontakten, welche durch den Leadframe gegeben sind,
kann somit eine genaue optische Positionierung des optoelektronischen Bauelementes
auf einem Bauelementeträger erfolgen. Dabei muss kurz vor der Bestückung in bekannter
Weise lediglich die räumliche Lage der elektrischen Anschlusskontakte des optoelektronischen
Bauelementes erfasst werden. Bei der Bestückung des Bauelementeträgers mit dem optoelektronischen
Bauelement kann dann der bestimmte räumliche Versatz in geeigneter Weise berücksichtigt
und durch eine geänderte Positionierung der das Bauelement haltenden Haltevorrichtung
kompensiert werden.
[0018] Das optoelektronischen Bauelement kann beispielsweise eine Laserdiode oder eine Licht
Emittierende Diode (LED) sein. Ferner kann das optoelektronischen Bauelement auch
ein Licht empfangendes Bauelement wie beispielsweise eine Fotodiode sein.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere beim Bestücken von Bauelementeträgern
mit LEDs in Bestückungsautomaten oder auch beim so genannten Die-Bonden von LEDs auf
vorteilhafte Weise verwendet werden, da es mit bekannten optischen Vermessungsverfahren
bei einem Transport von LED Bauelementen mittels Saugpipetten zu keinem Zeitpunkt
möglich ist, gleichzeitig ein Bild des LED Bauelementes von oben (d.h. von der Seite
mit der Licht emittierenden Leuchtfläche) und von unten (d.h. von der Seite mit den
elektrischen Anschlusskontakten) aufzunehmen. Deshalb ist für eine genaue Bestückung
im optischen Sinne die Verwendung des hier beschriebenen Verfahrens unbedingt erforderlich,
um einen eindeutigen örtlichen Bezug zwischen (i) der räumlichen Lage der elektrischen
Anschluss Kontakte, die sich an dem Leadframe oder direkt an dem Licht emittierenden
Chip befinden, und (ii) der räumlichen Lage der Licht emittierenden Leuchtfläche zu
bestimmen. Wie bereits vorstehend erläutert, ist eine Kenntnis dieses örtlichen Bezuges
zwingend erforderlich, um das LED Bauelement auf dem bestückten Bauelementeträger
optisch genau zu positionieren.
[0020] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der räumliche Versatz in einer
Ebene bestimmt, welche in Bezug zu der ersten Seite und/oder in Bezug zu der zweiten
Seite parallel orientiert ist. Dies hat den Vorteil, dass der räumliche Versatz besonders
genau gestimmt werden kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn die beiden Bilder in
einer Richtung aufgenommen werden, welche senkrecht zu der genannten Ebene ist.
[0021] Die Ebene kann bevorzugt mit einer Hauptebene des zu vermessenen elektronischen Bauelementes
zusammenfallen. Die Hauptebene kann beispielsweise durch die Oberfläche eines in dem
Bauelement enthaltenen Halbleitersubstrats gegeben sein. Ferner kann, alternativ oder
in Kombination, die Hauptebene mit einer Oberfläche des Gehäuses des Bauelementes
zusammenfallen oder parallel zu dieser orientiert sein.
[0022] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weisen die erste Kamera und
zweite Kamera einen festen räumlichen Bezug zueinander auf. Durch einen festen und
möglichst genau bekannten räumlichen Bezug zwischen den beiden Kameras kann das beschriebene
Verfahren mit einer hohen Genauigkeit durchgeführt werden. Dabei ist es nicht zwingend
erforderlich, dass der feste räumliche Bezug zwischen beiden Kameras permanent gegeben
ist. Vielmehr genügt es, wenn zu dem Zeitpunkt der jeweiligen Bildaufnahme der relative
räumliche Bezug der beiden Kameras genau bekannt ist und dann bei dem Bestimmen des
räumlichen Versatzes entsprechend berücksichtigt werden kann.
[0023] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind eine erste optische Achse
der ersten Kamera und eine zweite optische Achse der zweiten Kamera kollinear zueinander
ausgerichtet. In diesem Fall kann die relative räumliche Anordnung der beiden Kameras
zueinander mit einer besonders hohen Genauigkeit realisiert werden. So kann für eine
hochgenaue Ausrichtung der beiden Kameras beispielsweise ein Verfahren verwendet werden,
bei dem sich die Kameras unmittelbar einander gegenüber stehen und jeweils ein Bild
der anderen Kamera aufnehmen. Ein solches Verfahren zur Bestimmung der relativen räumlichen
Lage zwischen zwei Kameras ist beispielsweise in
DE 102 49 669 B3 beschrieben. Anhand der beiden aufgenommenen Kamerabilder kann dann die Position
von zumindest einer der beiden Kameras so nachjustiert werden, dass die beiden Kameras
hinsichtlich ihrer optischen Achse zumindest nahezu perfekt zueinander ausgerichtet
sind.
[0024] Es wird darauf hingewiesen, dass für eine einfache und zugleich auch genaue räumlich
Ausrichtung der beiden Kameras ein spezielles Glasbauteil verwendet werden kann, welches
von beiden Kameras erfasst wird. Anhand von Markierungen, die sich auf dem Glasbauteil
befinden, können dann die beiden Kameras mit hoher Genauigkeit ausgerichtet werden.
[0025] Eine zumindest nahezu perfekte Ausrichtung der beiden Kameras kann insbesondere den
Vorteil haben, dass das in diesem Dokument beschriebene Verfahren mit einer hohen
Genauigkeit ausgeführt werden kann und damit die Genauigkeit einer mittels Bestückung
hergestellten elektronischen Baugruppe verbessert wird.
[0026] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die erste Kamera und/oder
die zweite Kamera eine innerhalb eines Bestückungsautomaten bewegliche Kamera.
[0027] Die bewegliche Kamera kann beispielsweise innerhalb des Bestückungsautomaten mittels
eines Positionierung-bzw. Portalsystems verfahren werden. Bevorzugt kann die bewegliche
Kamera an einem Bestückungskopf des Bestückungsautomaten angebracht werden und zusammen
mit dem Bestückungskopf in oder an dem Bestückungsautomaten zu der Position verfahren
werden, in der das entsprechende Bild des Bauelementes aufgenommen wird. Zwischen
zwei aufeinander folgenden Bildaufnahmen von zwei unterschiedlichen elektronischen
Bauelementen kann die Kamera dann an eine andere Positionen gebracht werden, in der
sie beispielsweise (i) die Position und/oder die Lage eines Bauelement relativ zu
der das Bauelement haltenden Haltevorrichtung erfasst und/oder (ii) die Position eines
in einen Bestückungsbereich des Bestückungsautomaten eingebrachten und zu bestückenden
Bauelementeträgers erfasst. Damit kann das beschriebene Verfahren mit ohnehin bereits
vorhandenen Kameras eines Bestückungsautomaten durchgeführt werden. Es apparativer
Umbau eines Bestückungsautomaten ist daher nicht oder nur in geringem Maße notwendig,
um das beschriebene Verfahren auszuführen.
[0028] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung befindet sich das Bauelement
während des Erfassens des ersten Bildes und während des Erfassens des zweiten Bildes
in der gleichen Position. Dies hat den Vorteil, dass das Verfahren mit einer besonders
hohen Genauigkeit ausgeführt werden kann. Eine Unsicherheit hinsichtlich einer Bewegung
des Bauelementes zwischen zwei unterschiedlichen Positionen, in denen jeweils ein
Bild aufgenommen wird, kann damit vermieden werden.
[0029] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung werden das erste Bild und
das zweite Bild zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst. Die beiden Bilder werden
also nacheinander mit einem bestimmten zeitlichen Versatz erfasst. Diese Ausführungsform
kann insbesondere dann von großem Vorteil sein, wenn zur Aufnahme von zumindest einem
Bild eine kurze Erhellung, beispielsweise ein Blitz, erforderlich ist. Bei zeitlich
auseinander fallenden Bildaufnahmen wird dann die Bildaufnahme durch eine Kamera auf
vorteilhafte Weise nicht durch den Blitz für die andere Kamera gestört.
[0030] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung werden das erste Bild und
das zweite Bild gleichzeitig erfasst. Dies hat den Vorteil, dass der Prozess des Erfassens
der beiden Bilder besonders schnell ausgeführt werden kann. Damit kann auch das gesamte
Verfahren zum optischen Vermessen der Struktur des elektronischen Bauelementes schneller
durchgeführt werden. Bei einer Bestückung mit einem Bestückungsautomaten, für welche
das beschriebene Verfahren ausgeführt wird, kann sich somit eine höhere Bestückungsleistung
ergeben, wobei die Bestückungsleistung beispielsweise durch die Anzahl der Bauelemente
bestimmt sein kann, welche innerhalb einer vorgegebene Zeit, beispielsweise eine Sekunde,
auf einen oder auf mehrere Bauelementeträger aufgesetzt werden können.
[0031] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung befindet sich das Bauelement
während des Erfassens des ersten Bildes in einer ersten Position und während des Erfassens
des zweiten Bildes in einer zweiten Position. Die erste Position ist unterschiedlich
zu der zweiten Position. Anschaulich ausgedrückt erfolgt gemäß dem hier beschriebenen
Ausführungsbeispiel die Erfassung der beiden Bilder, welche jeweils ein an einer Seite
des elektronischen Bauelementes befindliches strukturelles Merkmal zeigen, in unterschiedlichen
Positionen des Bauelementes. Das elektronische Bauelement muss also zwischen der ersten
Bildaufnahme und der zweiten Bildaufnahme bewegt werden. Dies erfolgt typischerweise
mittels einer Bauelement-Haltevorrichtung, welche an einem Bestückungskopf angebracht
ist.
[0032] Die Bildaufnahme in unterschiedlichen Positionen des Bauelementes hat insbesondere
bei der Verwendung von Lichtquellen zum Beleuchten des aufzunehmenden Bauelementes
den Vorteil, dass es nicht zu Störungen der optischen Bildaufnahme mittels einer Kamera
durch eine der anderen Kamera zugeordneten Beleuchtung kommen kann.
[0033] Ein weiterer Vorteil der Bildaufnahmen in unterschiedlichen Positionen des elektronischen
Bauelementes kann darin bestehen, dass in einem Bestückungssautomaten ohnehin bereits
vorhandene Kameras, die auch für andere Mess-bzw. Inspektionsaufgaben verwendet werden,
für das hier beschriebene Verfahren verwendet werden können. Damit erfordert die Durchführung
des hier beschriebenen Verfahrens in einem oder mittels eines bekannten Bestückungssautomaten
keinen oder nur einen lediglich sehr geringen apparativen Aufwand hinsichtlich eines
gegebenenfalls erforderlichen Umbaus des Bestückungsautomaten.
[0034] Es wird darauf hingewiesen, dass die Durchführung des hier beschriebenen Verfahrens,
bei dem die beiden Bilder des Bauelementes in unterschiedlichen Positionen des Bauelementes
aufgenommen werden, eine genaue Kenntnis über die relative räumliche Lage der beiden
Positionen erfordert. Dies bedeutet, dass die Strecke, entlang welcher das Bauelement
zwischen den beiden Positionen bewegt wird, genau bekannt sein muss. Dies erfordert
naturgemäß eine hohe Präzision von entsprechenden Positionierungssystemen, mittels
welchen eine Haltevorrichtung für das Bauelement innerhalb eines Bestückungsautomaten
bewegt wird.
[0035] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung befindet sich das elektronische
Bauelement auf einem optisch transparenten Auflageelement, wenn zumindest eines der
beiden Bilder optisch erfasst wird.
[0036] Das optisch transparente Auflageelement kann beispielsweise eine Glasplatte sein,
wobei das Bauelement (i) von einer unterhalb der Glasplatte befindlichen Kamera mittels
einer optischen Durchlicht-Konfiguration und (ii) von einer oberhalb der Glasplatte
befindlichen Kamera mittels einer optischen Auflicht-Konfiguration erfasst wird.
[0037] Zur Durchführung des hier beschriebenen Verfahrens innerhalb eines bekannten Bestückungsautomaten
ist abgesehen von der Bereitstellung von zwei geeigneten Kameras dann lediglich ein
optisch transparentes Auflageelement erforderlich, auf welchem das jeweils zu erfassende
elektronische Bauelement vorübergehend zum Zwecke von der Aufnahme von zumindest einem
der beiden Bilder abgelegt wird.
[0038] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das elektronische Bauelement
von einer Klemmvorrichtung gehalten, wenn zumindest eines der beiden Bilder optisch
erfasst wird.
[0039] Die Klemmvorrichtung kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass das zu erfassende
elektronische Bauelement so gehalten wird, dass die Bildaufnahme des ersten und/oder
des zweiten Bildes beispielsweise durch eine Klemmbacke der Klemmvorrichtung nicht
behindert wird. Insbesondere kann das elektronische Bauelement von der Klemmvorrichtung
seitlich gehalten werden, so dass das Bauelement mittels einer ersten Kamera von oben
und mittels einer zweiten Kamera von unten erfasst werden kann.
[0040] Die Verwendung einer derartigen Klemmvorrichtung hat im Vergleich zu der Verwendung
eines optisch transparenten Auflageelementes den Vorteil, dass keine unerwünschten
optischen Spiegelungen auftreten können und somit eine problemlose Bildaufnahme mit
einer hohen Qualität der resultierenden Bilder des Bauelementes erreicht werden kann.
Dadurch wird die Genauigkeit des beschriebenen Verfahrens erhöht.
[0041] In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass bei der optischen Erfassung
des Bauelementes durch ein optisch transparentes Auflageelement hindurch es insbesondere
bei einer Auflicht-Beleuchtung des Bauelementes ebenfalls durch das optisch transparente
Auflageelement hindurch in der Praxis regelmäßig zu Spiegelungen und/oder Lichtstreuungen
kommen kann, welche beispielsweise durch Verschmutzungen auf dem optisch transparenten
Auflageelement verursacht werden. In diesem Zusammenhang ist es leicht verständlich,
dass solche Spiegelungen und/oder Lichtstreuungen die Qualität der erfassten Bilder
erheblich verschlechtern. In der Praxis werden solche Verschmutzungen regelmäßig durch
einen Abrieb verursacht, der von Bauelementen und/oder dem Auflageelement infolge
eines Handlings der Bauelemente stammt.
[0042] In diesem Zusammenhang wird ferner darauf hingewiesen, dass eine Auflicht-Beleuchtung
in der Praxis sehr wichtig sein kann, da in vielen Fällen lediglich mit einer solchen
Beleuchtung elektronische Anschlüsse zuverlässig optisch erfasst werden können, welche
sich an der Unterseite des betreffenden Bauelementes befinden.
[0043] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung (a) wird mittels der ersten
Kamera und/oder mittels der zweiten Kamera mit jeweils einer Bildaufnahme eine Mehrzahl
von Bildern von einer Mehrzahl von Bauelementen aufgenommen und damit optisch erfasst,
wobei jeweils ein Bild einem Bauelement zugeordnet ist und (b) für jedes Bauelement
der Mehrzahl von Bauelementen wird jeweils ein räumlicher Versatz zwischen zwei an
bzw. auf unterschiedlichen Seiten des Bauelementes befindlichen strukturellen Merkmalen
basierend auf den entsprechenden aus unterschiedlichen Richtungen aufgenommenen Bildern
des Bauelementes bestimmt. Ferner wird (c) jedes der Mehrzahl von Bauelementen so
wird, dass jeweils eine Mitte des ersten strukturellen Merkmals mit einer gewünschten
Position relativ zu dem Bauelementeträger ausgerichtet ist, wobei das jeweilige zweite
strukturelle Merkmal von der jeweiligen vorbestimmten Position entsprechend versetzt
sein kann, und es wird (d) die Mehrzahl von Bauelementen auf den Bauelementeträger
montiert bzw. aufgesetzt, wobei die Mitte von dem jeweiligen ersten strukturellen
Merkmal relativ zu dem Bauelementeträger ausgerichtet ist, wobei das jeweilige zweite
strukturelle Merkmal von der jeweiligen vorgestimmten Position versetzt ist.
[0044] Anschaulich ausgedrückt bedeutet dies, dass im Vorfeld der Bestückung eines Bauelementeträgers
mit einer Mehrzahl von Bauelementen diese Bauelemente nicht einzelnen sondern zusammen
mit anderen Bauelementen vermessen werden. Auf diese Weise kann das beschriebene Verfahren
für eine Mehrzahl von Bauelementen besonders zügig durchgeführt werden, so dass die
Bestückungsleistung des jeweiligen Bestückungsautomaten entsprechend erhöht wird.
[0045] Es ist auch möglich, dass die Mehrzahl von Bauelementen lediglich von einer der beiden
Kameras mittels einer einzigen Bildaufnahme (von einer Richtung) optisch erfasst wird
und mittels der Kamera (von der anderen Richtung) einzeln optisch erfasst werden.
[0046] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das erste Bild durch
eine Saugpipette hindurch erfasst.
[0047] Dieses Ausführungsbeispiel kann insbesondere bei relativ großen elektronischen Bauelementen
auf vorteilhafte Weise verwendet werden, da große elektronische Bauelemente typischerweise
mit einer relativ großen Saugpipette gehalten werden. Eine große Saugpipette weist
typischerweise einen breiten Saugkanal auf, in welche eine mit der ersten Kamera optisch
gekoppelte Optik, beispielsweise ein Lichtwellenleiter, eingebaut werden kann. Das
erste strukturelle Merkmal des Bauelementes wird dann über diese Optik erfasst. Damit
kann beispielsweise die Licht emittierende Leuchtfläche bzw. der LED Chip eines LED
Bauelementes optisch erfasst werden, während gleichzeitig die elektrischen Anschlüsse
des LED Bauelementes vermessen werden. Ein Zwischenschritt über eine optische Messstation,
bei der das Bauelement auf einer optisch transparenten Auflagefläche aufgelegt wird
oder von einer Klemmvorrichtung gehalten wird, ist damit auf vorteilhafte Weise nicht
erforderlich.
[0048] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit
eines optoelektronischen Bauelementes beschrieben. Das beschriebene Überprüfungsverfahren
weist auf (a) ein Bestimmen eines räumlichen Versatzes zwischen (i) einem zweiten
strukturellen Merkmal des optoelektronischen Bauelementes, welches sich an einer zweiten
Seite des Bauelementes befindet, und (ii) einem ersten strukturellen Merkmal des optoelektronischen
Bauelementes, welches sich an einer ersten Seite des Bauelementes befindet, wobei
die erste Seite und die zweite Seite einander gegenüberliegend sind, mittels eines
Teil-Verfahrens zum optischen Vermessen der Struktur von dem optoelektronischen Bauelement.
Dieses Teil-Verfahren weist auf (a1) ein optisches Erfassen eines ersten Bildes von
der ersten Seite des optoelektronischen Bauelementes mittels einer ersten Kamera,
(a2) ein optisches Erfassen eines zweiten Bildes von der zweiten Seite des Bauelementes
mittels einer zweiten Kamera und (a3) ein Bestimmen des räumlichen Versatzes basierend
auf dem ersten Bild und dem zweiten Bild, wobei das optoelektronische Bauelement ein
Licht emittierendes optoelektronisches Bauelement ist. Das Verfahren weist ferner
auf, (b) ein Kontaktieren des Licht emittierenden optoelektronischen Bauelementes
an einem optisch transparenten Trägerelement, (c) ein Einschalten des an dem optisch
transparenten Trägerelement kontaktierten Licht emittierenden optoelektronischen Bauelementes,
(d) ein Messen der Intensität von Licht, welches von dem eingeschalteten optoelektronischen
Bauelement emittiert wird, und (e) ein Überprüfen der Funktionsfähigkeit des optoelektronischen
Bauelementes basierend auf der gemessenen Intensität.
[0049] Dem beschriebenen Verfahren zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit eines optoelektronischen
Bauelements liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass während des vorstehend beschriebenen
Verfahrens zum Montieren eines elektronischen Bauelementes auf einen Bauelementeträger
auch die Funktionsfähigkeit des optoelektronischen Bauelementes überprüft werden kann.
Sollte sich dabei herausstellen, dass das betreffende optoelektronische Bauelement
nicht funktioniert oder dass die emittierte Lichtintensität zu groß oder insbesondere
zu klein ist, dann kann eine Produktion einer fehlerhaften elektronischen Baugruppe
dadurch verhindert werden, dass das betreffende optoelektronische Bauelement für einen
Bestückungsprozess, mit dem die elektronische Baugruppe hergestellt wird, nicht verwendet
sondern verworfen wird. Auf diese Weise kann die Effizienz beim Herstellen von elektronischen
Baugruppen mit optoelektronischen Bauelementen signifikant erhöht werden.
[0050] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die räumliche Verteilung der lokalen
Leuchtdichte über eine Leuchtfläche des optoelektronischen Bauelementes vermessen.
Die Information über die Verteilung der lokalen Leuchtdichte und insbesondere über
den genauen Ort auf der Leuchtfläche, wo die Leuchtdichte am größten ist, kann dazu
verwendet werden, das Bauelement innerhalb einer optischen Vorrichtung noch genauer
auszurichten.
[0051] Anschaulich formuliert kann man mit dem hier beschriebenen Verfahren bei einem Licht
emittierenden optoelektronischen Bauelement den Ort auf der Licht emittierenden Fläche
bzw. auf dem Licht emittierenden Chip messen, an welchem die Intensität des emittierten
Lichtes maximal ist. Um also die beste optische Ausbeute bzw. die geringste optische
Dämpfung bei einer optischen Kopplung zwischen dem Licht emittierenden optoelektronischen
Bauelement und beispielsweise einem Lichtwellenleiter zu bekommen, kann man das Licht
emittierende optoelektronische Bauelement durch ein "aktives Justieren", d.h. bei
eingeschalteter Lichtquelle, solange verschieben, bis bei einem Empfänger die maximale
Lichtmenge ankommt. Das bedeutet, dass man z.B. bei einer LED nicht automatisch die
Mitte des Chips oder der Licht emittierenden Fläche für eine "optische" Justierung
verwendet. Vielmehr kann man für die "optische" Justierung diejenige Stelle verwenden,
an welcher der Chip oder die Licht emittierende Fläche die höchste lokale Leuchtdichte
hat. Somit kann auf vorteilhafte Weise eine "optische" Ausrichtung eines Licht emittierenden
optoelektronischen Bauelements verbessert werden. Dieser Aspekt der Erfindung ist
für die meisten LEDs von Bedeutung, weil z.B. wegen Schwankungen im Herstellungsprozess
des LED Chips die Lichtemission nicht gleichmäßig über die Fläche des Chips verteilt
ist und damit die geometrische Mitte des Chips nicht der Ort mit maximaler Lichtintensität
ist.
[0052] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Bestückautomat zum Montieren eines
elektronischen Bauelementes auf einen Bauelementeträger beschrieben. Der beschriebene
Bestückautomat weist auf (a) einen Bestückkopf (i) zum Aufnehmen des elektronischen
Bauelementes, (ii) zum Transportieren des aufgenommenen elektronischen Bauelementes
über den Bauelementeträger und (iii) zum Aufsetzen des transportierten elektronischen
Bauelementes auf den Bauelementeträger, (b) eine erste Kamera, (c) eine zweite Kamera
und (d) eine mit den beiden Kameras gekoppelte Auswertevorrichtung, wobei die Auswertevorrichtung
eingerichtet ist, den Bestückautomaten zu veranlassen, das vorstehend beschriebene
Verfahren zum Montieren eines elektronischen Bauelementes auf einen Bauelementeträger
auszuführen.
[0053] Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche
Erfindungsgegenstände beschrieben wurden. Insbesondere sind einige Ausführungsformen
der Erfindung mit Verfahrensansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung
mit einem Vorrichtungsanspruch beschrieben. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre
dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben,
zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand
gehören, auch eine beliebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen
Typen von Erfindungsgegenständen gehören.
[0054] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden
beispielhaften Beschreibung derzeit bevorzugter Ausführungsformen. Die einzelnen Figuren
der Zeichnung dieser Anmeldung sind lediglich als schematisch und als nicht maßstabsgetreu
anzusehen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0055]
Figur 1a bis 1g zeigen einen Bestückungsvorgang, bei dem vor einem Aufsetzen eines
Bauelementes auf einen Bauelementeträger die Struktur des Bauelementes mit einem optischen
Messverfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vermessen wird.
Figur 2 zeigt eine Messstation, welche zusammen mit einer an einem Bestückungskopf
angebrachten beweglichen Kamera das optische Messverfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung durchführen kann.
Figur 3 zeigt ein LED Bauelement mit einem Versatz zwischen der geometrischen Mitte
der elektrischen Anschlussstruktur und der geometrischen Mitte des Licht emittierenden
LED Chips.
Detaillierte Beschreibung
[0056] Es wird darauf hingewiesen, dass in der folgenden detaillierten Beschreibung Merkmale
bzw. Komponenten von unterschiedlichen Ausführungsformen, die mit den entsprechenden
Merkmalen bzw. Komponenten von einer anderen Ausführungsform nach gleich oder zumindest
funktionsgleich sind, mit den gleichen Bezugszeichen oder mit einem Bezugszeichen
versehen sind, welches sich von dem Bezugszeichen der gleichen oder zumindest funktionsgleichen
Merkmale bzw. Komponenten lediglich in der ersten Ziffer unterscheidet. Zur Vermeidung
von unnötigen Wiederholungen werden bereits anhand einer vorher beschriebenen Ausführungsform
erläuterte Merkmale bzw. Komponenten an späterer Stelle nicht mehr im Detail erläutert.
[0057] Ferner wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen
lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung
darstellen. Insbesondere ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen
in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier
explizit dargestellten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen
als offensichtlich offenbart anzusehen sind.
[0058] Wie bereits vorstehend beschrieben, kann mit dem in diesem Dokument beschriebenen
Verfahren ein herstellungsbedingter räumlicher Versatz innerhalb eines LED Bauelementes
zwischen (i) dem LED-Chip bzw. der Licht emittierenden Fläche des LED Bauelementes
(erstes strukturelles Merkmal) und (ii) der Mitte der elektrischen Anschlüsse des
LED Bauelementes (zweites strukturelles Merkmal) genau ermittelt werden. Dabei wird
das LED Bauelement mit zwei genau zueinander justierten Kameras gleichzeitig oder
kurz hintereinander von oben und von unten optisch erfasst. Bevorzugt wird das LED
Bauelement zwischen den beiden Kameraaufnahmen nicht bewegt. Das Verfahren kann mit
Bauelementen beliebiger Größe durchgeführt werden, solange die zu messenden Merkmale,
d.h. die elektrischen Anschüsse bzw. Lötanschlüsse und der LED-Chip, innerhalb des
Gesichtsfeldes der jeweiligen Kamera liegen.
[0059] Die einzelnen Schritte zur Durchführung eines Ausführungsbeispiels des in diesem
Dokument beschriebenen Verfahrens werden nachfolgend anhand der Figuren 1a bis 1g
beschrieben. Gemäß dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird das Verfahren in
einen Bestückungssystem 100 durchgeführt.
[0060] Wie aus
Figur 1a ersichtlich, wird ein elektronisches LED Bauelement 180 mittels einer nicht dargestellten
Zuführeinheit an eine Abholposition transferiert, von welcher es in bekannter Weise
von einem Bestückungskopf 110 abgeholt werden kann. Die Bauelement-Zuführung erfolgt
gemäß dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel mit einem Zuführgurt 170, in dem
Aufnahmetaschen (nicht mit einem Bezugszeichen versehen) ausgebildet sind, in denen
sich jeweils ein Bauelement 180 befindet.
[0061] Das LED Bauelement 180 weist einen LED Chip 185 auf, welcher in Figur 1a lediglich
von oben erkennbar ist. In diesem Dokument wird der LED Chip 185 auch als Licht emittierende
Fläche oder als erstes strukturelles Merkmal bezeichnet.
[0062] Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Bestückungskopf 110 ein
so genannter Revolverkopf, welcher sich um eine senkrecht zu der Zeichenebene orientierte
Drehachse drehen kann. Die Drehrichtung im Uhrzeigersinn ist in Figur 1a durch einen
gebogenen Pfeil angedeutet. Selbstverständlich ist die dargestellte Drehrichtung nur
beispielhaft und der Bestückungskopf 110 kann sich auch entgegen der Uhrzeigerrichtung
drehen. Der Bestückungskopf 110 weist eine Mehrzahl von radial abstehenden Bauelement-Haltevorrichtungen
auf, die gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als so genannte Saugpipetten
112 ausgebildet sind. Durch das Anlegen eines Unterdrucks an die Saugpipetten 112
kann an jeder Saugpipette 112 jeweils ein Bauelement 180 gehalten werden.
[0063] An dem Bestückungskopf 110 ist eine erste Kamera 120 angebracht. Da diese Kamera
120 üblicherweise zum Vermessen von Markierungen verwendet wird, welche auf einem
zu bestückenden Bauelementeträger oder einer zu bestückenden Leiterplatte (nicht dargestellt)
angebracht sind, wird diese Kamera häufig auch als Leiterplattenkamera 120 bezeichnet.
Durch die Erfassung derartiger Markierungen wird in bekannter Weise die genaue Position
einer in einen Bestückungsbereich des Bestückungssystems eingebrachten und zu bestückenden
Leiterplatte bestimmt.
[0064] Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem Bestückungskopf 110 ferner
eine optionale weitere Kamera 130 angebracht, mittels welcher die von den Haltevorrichtungen
112 aufgenommenen Bauelemente 180 erfasst werden. Die weitere Kamera 130 wird deshalb
häufig auch als Bauelementkamera bezeichnet. Basierend auf einer Bauelement-Erfassung
können die Winkellage des aufgenommenen Bauelementes 180 sowie ein gegebenenfalls
vorhandener Versatz zwischen der Mitte des Bauelementes 180 und der Längsachse der
jeweiligen Saugpipette 112 ermittelt werden. Bei einem nachfolgenden Aufsetzen des
Bauelementes 180 auf die Leiterplatte werden dann in bekannter Weise diese Winkellage
sowie dieser Versatz durch eine geeignete Drehung der Saugpipette 112 um ihre Längsachse
bzw. durch eine adaptierte Position des Bestückungskopfes 110 kompensiert.
[0065] Die optische Vermessung eines Bauelementes 180, welches sich im Gesichtsfeld der
Bauelement Kamera 130 befindet, ist in
Figur 1b dargestellt. In dieser Figur sind auch die Bauelement-Anschlüsse an der Unterseite
des jeweiligen Bauelements 180 zu erkennen. Die Bauelement-Anschlüsse, welche in diesem
Dokument auch als zweites strukturelles Merkmal bezeichnet werden, sind mit dem Bezugszeichen
186 versehen.
[0066] Wie vorstehend beschrieben, ist die Bauelementkamera 130 für die Durchführung des
hier beschriebenen Verfahrens optional. Die Bauelement Kamera 130 kann jedoch von
Bedeutung sein, um die Position des zu vermessenden Bauelementes 180 an der Saugpipette
112 zu bestimmen. Dadurch kann ein Ablegen des Bauelementes 180 an einer falschen
Stelle vermieden werden, so dass das Bauelement mittels einer Kamera 160 einer Messstation
150 zuverlässig von unten erfasst werden kann. Das Ablegen des Bauelementes 180 auf
der Oberseite der Messstation 150 ist in
Figur 1c dargestellt. Das Ablegen des Bauelementes 180 erfolgt durch eine Bewegung der entsprechenden
Saugpipette 112 nach unten. Diese Bewegung ist in Figur 1c mit einem geraden Pfeil
illustriert.
[0067] Figur 1d illustriert die gleichzeitige Vermessung des LED Bauelementes 180 (i) mittels der
Kamera 160, welche in diesem Dokument auch als zweite Kamera 160 bezeichnet wird,
und (ii) mittels der Leiterplattenkamera 120, welche in diesem Dokument auch als erste
Kamera 120 bezeichnet wird. Dazu wurde der Bestückungskopf 110 so verfahren, dass
sich die an ihm angebrachte Leiterplattenkamera 120 genau über dem auf der Messstation
150 abgelegten Bauelement 180 befindet. Basierend auf den zwei Bildern, die von den
beiden Kameras 120 und 160 aufgenommen wurden, wird dann ein räumlicher Versatz zwischen
(i) dem ersten strukturellen Merkmal bzw. dem LED Chip 185 an der Oberseite des LED
Bauelementes 180 und (ii) den an der Unterseite des LED Bauelementes 180 ausgebildeten
elektrischen Bauelement-Anschlüssen 186 bestimmt.
[0068] Nach der gleichzeitigen Erfassung sowohl der Oberseite als auch der Unterseite des
Bauelementes 180 mit der Kamera 120 und der Kamera 160 wird das Bauelement 180 dann
von der Messstation 150 abgeholt. Dies ist in
Figur 1e dargestellt, in der die Saugpipette 112, mit der das Bauelement 180 abgeholt wird,
mit einem nach oben gerichteten geraden Pfeil versehen ist. An dieser Stelle wird
darauf hingewiesen, dass aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht alle Bauelemente,
welche von der Mehrzahl der Saugpipetten 112 aufgenommen werden können, in den Figuren
1a bis 1g dargestellt sind. Selbstverständlich können mit dem hier beschriebenen Verfahren
jedoch mehrere Bauelemente quasi kontinuierlich vermessen werden. Dazu können selbstverständlich
alle Saugpipetten 112 (in Figur 1 beispielhaft acht an der Zahl) verwendet werden.
[0069] Danach wird das abgeholte Bauelement 180 durch eine Drehung des Bestückungskopfes
110 entlang der mit einem gebogenen Pfeil dargestellten Drehrichtung in eine Position
gebracht, in der es erneut von der Bauelementkamera 130 erfasst werden kann. Dies
ist in
Figur 1f dargestellt. Mit der Bauelementkamera 130 wird dann, wie zuvor bereits beschrieben,
die Winkelposition des Bauelementes 180 sowie ein gegebenenfalls vorhandener Versatz
zwischen dem Bauelement 180 und der Längsachse der entsprechenden Saugpipette 112
vermessen. Ein derartiges erneutes Vermessen des Bauelementes 180 mit der Kamera 130
kann insbesondere dann erforderlich sein, wenn das Bauelement 180 bei dem Ablegen
auf und/oder bei dem Aufnehmen von der Messstation 150 versehentlich verrutscht oder
verdreht wird.
[0070] Figur 1g zeigt das Aufsetzen des entsprechenden Bauelementes 180 auf einen Bauelementeträger
bzw. auf eine Leiterplatte 175. Die Leiterplatte 175 weist Anschlusspads 176 auf,
von denen in Figur 1g zwei dargestellt sind. Beim Aufsetzen des Bauelementes 180,
welches Aufsetzen in Figur 1g durch einen nach unten gerichteten geraden Pfeil angedeutet
ist, wird in bekannter Weise die zuvor ermittelte Winkellage und/oder ein ermittelter
Versatz des LED Bauelementes 180 in Bezug zu der Längsachse der betreffenden Saugpipette
112 durch eine Drehung der Saugpipette 112 um ihre Längsachse bzw. durch eine adaptierte
Position des Bestückungskopfes 110 kompensiert.
[0071] Zusätzlich zu dem vorstehend beschriebenen Kompensieren von der Winkellage und/oder
von dem Versatz des Bauelementes 180 relativ zu der Saugpipette 112 wird gemäß dem
hier beschriebenen Verfahren beim Aufsetzen des Bauelementes 180 zusätzlich noch ein
räumlicher Versatz zwischen dem LED Chip 185 (erstes strukturelles Merkmal) und der
geometrischen Mitte der in Figur 1 nicht dargestellten Bauelement-AnschlussStruktur
186 (zweites strukturelles Merkmal) berücksichtigt. Dieser Versatz kann beim Aufsetzen
des Bauelementes 180 auf einfache Weise kompensiert werden durch eine adaptierte Position
des Bestückungskopfes 110 innerhalb einer Verfahr-Ebene des Bestückungskopfes 110,
wobei die Verfahr-Ebene parallel zu der Oberfläche der Leiterplatte 175 orientiert
ist.
[0072] Die vorstehend anhand der Figuren 1a bis 1g beschriebenen Schritte zur Durchführung
des in diesem Dokument beschriebenen Verfahrens zum optischen Vermessen der Struktur
eines elektronischen Bauelementes 180 können anschaulich ausgedrückt wie folgt zusammengefasst
werden:
Das Bauelement 180 wird vor dem eigentlichen Bestückungsvorgang aus einer Bauelement-Zuführeinheit
abgeholt und auf einer durchsichtigen Platte der Messstation 150 bevorzugt genau im
Mittelpunkt der beiden Kameras 120 und 160 abgelegt. Die beiden Kameras 120 und 160
vermessen dann jeweils die Mittelpunkte der für sie sichtbaren Merkmale. Dies sind
der LED-Chip 185 und die Lötanschlüsse 186. Weichen die beiden Mittelpunkte in ihrer
örtlichen Lage voneinander ab, so ist dies der für eine spätere Bestückung zu berücksichtigende
Versatz zwischen dem LED-Chip 185 und den Lötanschlüssen 186. Da sich beim Wiederabholen
des Bauelementes 180 ein weiterer Versatz des Bauelementes 180 zur entsprechenden
Saugpipette 112 ergeben kann, wird das zu bestückende Bauelement 180 noch einmal mit
der am Bestückungskopf 110 angebrachten Bauelementkamera 130 oder alternativ mit einer
stationär eingebauten Bauelementkamera vermessen. Dann wird der Versatz zwischen dem
Bauelement 180 und der Saugpipette 112 mit dem Versatz zwischen dem LED-Chip 185 und
den Lötanschlüssen 186 verrechnet, so dass die Mitte des LED-Chips 185 exakt an einer
vorgegebenen und gewünschten Position auf der Leiterplatte 175 zu liegen kommt.
[0073] Zur Ermittlung des Versatzes zwischen dem LED-Chip 185 (= erstes strukturelles Merkmal
des LED Bauelementes 180) und der Lötanschlüsse 186 (= elektrische Bauelement-Anschlüsse
oder zweites strukturelles Merkmal des LED Bauelementes 180) kann ein Paar von Kameras
120, 160 verwendet werden, deren optische Achsen zusammenfallen. In diesem Fall ist
es nicht notwendig, einen Bezug des mit der einen Kamera gemessenen Mittelpunktes
zum Bauelement 180 selbst (z.B. seine Außenkontur) zu erzeugen. Somit kann die Messung
selbst bei Bauelementen mit sich ändernden Konturen, Oberflächen, Farben usw. immer
stabil und konstant durchgeführt werden, solange die zu messenden Bereiche klar erkennbar
sind. Selbst bei großen Bauteilen, deren Körper das Gesichtsfeld der betreffenden
Kamera 120, 160 überragt, ist noch eine Messung möglich, solange das zu messende strukturelle
Merkmal innerhalb des Gesichtsfeldes der betreffenden Kamera liegt. Die beschriebene
Versatzmessung kann sehr genau erfolgen, da sie letzten Endes nur von der Auflösung
der beiden Kameras 120, 160 abhängt. Eventuelle Fehler durch das Handhaben der Bauelemente
(z.B. Aufnehmen, Ablegen) an der Messstation 150 können durch eine optische Vermessung
des Bauelementes 180 mittels der optionalen Bauelementkamera 130 erfasst und durch
eine geeignete Ansteuerung des Bestückungskopfes 110 (Position des Bestückungskopfes
110 und Winkellage der betreffenden Saugpipette 112) kompensiert werden.
[0074] Figur 2 zeigt die Messstation 150 in einer vergrößerten Darstellung. Die Messstation weist
ein Gehäuse 252 auf, in welchem sich die zweite Kamera 160 befindet. An der Oberseite
des Gehäuses 252 weist die Messstation 150 ein optisch transparentes Auflageelement
254 auf, welches zuvor als durchsichtige Platte bezeichnet wurde. Zur Vermessung des
Versatzes zwischen (i) dem an der Oberseite des Bauelementes 180 befindlichen ersten
strukturellen Merkmal 185 (hier der LED Chip 185) und (ii) dem an der Unterseite des
Bauelementes 180 befindlichen zweiten strukturellen Merkmal (hier die Lötanschlüsse
bzw. die elektrische Anschlussstruktur des Bauelementes 180) wird das Bauelement 180
auf das transparente Auflageelement 254 gelegt. Dort wird es dann gleichzeitig (i)
von der zweiten Kamera 160 der Messstation 150 und (ii) von der Leiterplattenkamera
120 erfasst. Mittels einer Auswertevorrichtung 258, welche über Signalleitungen 260a
und 220a mit der zweiten Kamera 160 bzw. der ersten Kamera 120 verbunden ist, werden
die zwei von den beiden Kameras 160 und 120 aufgenommenen Bilder ausgewertet und daraus
der räumliche Versatz zwischen dem ersten strukturellen Merkmal 185 (LED Chip) und
dem zweiten strukturellen Merkmal (Bauelement-Anschlussstruktur ermittelt.
[0075] Figur 3 zeigt in einer vergrößerten Darstellung das auf die Leiterplatte 175 aufgesetzte
LED Bauelement 180. Das LED Bauelement 180 weist ein Bauelement-Gehäuse 382 auf, in
welchem sich der LED Chip 185 befindet. Zum Kontaktieren des LED Chips 185 sind in
dem Bauelement-Gehäuse 382 Bauelement-Anschlüsse 186 ausgebildet, über welche das
LED Bauelement 180 mit Anschlusspads 176 auf der Leiterplatte 175 elektrisch leitend
verbunden werden kann. Wie aus Figur 3 ersichtlich, ist eine Oberseite des LED Chips
185 über einen Bonddraht 387 mit dem rechten Bauelement-Anschluss der insgesamt drei
Bauelement-Anschlüsse 186 verbunden. Die Unterseite des LED Chips 185 steht in direkten
Kontakt mit dem mittleren Bauelement-Anschluss der drei Bauelement-Anschlüsse 186.
Der linke Bauelement-Anschluss der drei Bauelement Anschlüsse 186 kann ebenfalls mit
der Oberseite des LED Chips 185 verbunden werden. Alternativ kann der linke Bauelement-Anschluss
186 auch mit anderen Komponenten, beispielsweise mit einem weiteren nicht dargestellten
LED Chip, des LED Bauelementes 180 verbunden werden.
[0076] Die geometrische Mitte des LED Chips 185 ist in Figur 3 durch eine gestrichelte Linie
dargestellt, die mit dem Bezugszeichen 384a versehen ist. In entsprechender Weise
ist die geometrische Mitte der Struktur der drei Bauelement-Anschlüsse 186 durch eine
gestrichelte Linie dargestellt, die mit dem Bezugszeichen 386a versehen ist. Der räumliche
Versatz zwischen dem LED Chip 185 (erstes strukturelles Merkmal) und der beispielsweise
durch einen Leadframe des LED Bauelementes 180 festgelegten Bauelement-Anschlüsse
(zweites strukturelles Merkmal) ist mit "dx" gekennzeichnet.
[0077] Wie vorstehend detailliert erläutert, wird bei dem in diesem Dokument beschriebenen
Bestückungsverfahren dieser Versatz dx beim Aufsetzen des LED Bauelementes 180 berücksichtigt,
so dass sich im Ergebnis der LED Chip 185 an einer in Bezug zu der Leiterplatte 175
optimalen "optischen" Position befindet.
[0078] Es wird darauf hingewiesen, dass es in der Praxis zwischen den beiden strukturellen
Merkmalen nicht nur einen räumlichen Versatz dx entlang einer x-Richtung sondern selbstverständlich
auch einen räumlichen Versatz "dy" entlang einer y-Richtung sowie eine (ungewollte)
Verdrehung "dtheta" zwischen der Struktur des ersten strukturellen Merkmals und der
Struktur des zweiten strukturellen Merkmals geben kann. Selbstverständlich können
auch die Abweichungen "dy" und/oder "dtheta" beim Aufsetzen des LED Bauelementes 180
auf den Bauelementeträger 175 berücksichtigt werden.
BEZUGSZEICHEN:
[0079]
- 100
- Bestückungssystem
- 110
- Bestückungskopf / Revolverkopf
- 112
- Bauelement Haltevorrichtungen / Saugpipetten
- 120
- erste Kamera / Leiterplattenkamera
- 130
- weitere Kamera / Bauelementkamera
- 150
- Messstation
- 160
- zweite Kamera
- 170
- Zuführgurt
- 175
- Bauelementeträger / Leiterplatte
- 176
- Anschlusspads
- 180
- elektronisches Bauelement / LED Bauelement
- 185
- erstes strukturelles Merkmal / LED Chip
- 186
- zweites strukturelles Merkmal / Bauelement-Anschlüsse
- 220a
- Signalleitung
- 252
- Gehäuse
- 254
- optisch transparentes Auflageelement
- 258
- Auswertevorrichtung
- 260a
- Signalleitung
- 382
- Bauelement-Gehäuse
- 384a
- geometrische Mitte vom LED Chip
- 386a
- geometrische Mitte von BE Anschlüssen
- 387
- Bonddraht
- dx
- Versatz
1. Verfahren zum Montieren eines elektronischen Bauelementes (180) auf einen Bauelementeträger
(175), das Verfahren aufweisend
optisches Erfassen eines ersten Bildes von einer ersten Seite des Bauelementes (180),
an welcher ein erstes strukturelles Merkmal (185) des Bauelementes (180) erkennbar
ist, mittels einer ersten Kamera (120),
optisches Erfassen eines zweiten Bildes von einer zweiten Seite des Bauelementes (180),
an welcher ein zweites strukturelles Merkmal (186) des Bauelementes (180) erkennbar
ist, mittels einer zweiten Kamera (160), wobei die erste Seite und die zweite Seite
einander gegenüberliegend sind und wobei das zweite strukturelle Merkmal (186) konfiguriert
ist, an einer vorbestimmten Position auf dem Bauelementeträger (175) angeschlossen
zu werden,
Orientieren des elektronischen Bauelementes (180) so dass eine Mitte des ersten strukturellen
Merkmals (185) mit einer gewünschten Position relativ zu dem Bauelementeträger (175)
ausgerichtet ist, wobei das zweite strukturelle Merkmal (186) von der vorbestimmten
Position entsprechend versetzt sein kann,
Messen eines räumlichen Versatzes (dx) zwischen dem zweiten strukturellen Merkmal
(186) und dem ersten strukturellen Merkmal (185) basierend auf dem ersten Bild und
dem zweiten Bild, um die korrekte räumliche Position von dem ersten strukturellen
Merkmal (185) zu bestimmen, und
Montieren des elektronischen Bauelementes (180) auf den Bauelementeträger (175), wobei
das elektronische Bauelement anhand des zweiten strukturellen Merkmals (186) und unter
Berücksichtigung des gemessenen räumlichen Versatzes (dx) räumlich positioniert wird,
so dass die Mitte des ersten strukturellen Merkmals (185) relativ zu dem Bauelementeträger
(175) so ausgerichtet ist, dass die Mitte des ersten strukturellen Merkmals an einer
gewünschten und vorbestimmten Position auf dem Bauelementeträger (175) zu liegen kommt,
wobei das zweite strukturelle Merkmal (186) von der vorbestimmten Position versetzt
ist, und wobei
das elektronische Bauelement ein oberflächenmontiertes Bauelement (180) ist,
das elektronische Bauelement ein optoelektronisches Bauelement (180) ist,
das erste strukturelle Merkmal ein Licht emittierender Chip (185) oder ein Licht empfangender
Chip des optoelektronischen Bauelementes (180) ist, und
das zweite strukturelle Merkmal zumindest ein elektrischer Anschluss (186) des optoelektronischen
Bauelementes (180) ist.
2. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch 1, wobei
der räumliche Versatz (dx) in einer Ebene bestimmt wird, welche in Bezug zu der ersten
Seite und/oder in Bezug zu der zweiten Seite parallel orientiert ist.
3. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die erste Kamera (120) und zweite Kamera (160) einen festen räumlichen Bezug zueinander
aufweisen.
4. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
eine erste optische Achse der ersten Kamera (120) und eine zweite optische Achse der
zweiten Kamera (160) kollinear zueinander ausgerichtet sind.
5. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die erste Kamera (120) und/oder die zweite Kamera (160) eine innerhalb eines Bestückungsautomaten
(100) bewegliche Kamera ist.
6. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 4, wobei
sich das Bauelement (180) während des Erfassens des ersten Bildes und während des
Erfassens des zweiten Bildes in der gleichen Position befindet.
7. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch 6, wobei
das erste Bild und das zweite Bild zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst werden.
8. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch 6, wobei
das erste Bild und das zweite Bild gleichzeitig erfasst werden.
9. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5, wobei
sich das Bauelement (180) während des Erfassens des ersten Bildes in einer ersten
Position befindet und wobei
sich das Bauelement (180) während des Erfassens des zweiten Bildes in einer zweiten
Position befindet, wobei die erste Position unterschiedlich zu der zweiten Position
ist.
10. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 9, wobei
sich das elektronische Bauelement (180) auf einem optisch transparenten Auflageelement
(254) befindet, wenn zumindest eines der beiden Bilder optisch erfasst wird.
11. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 9, wobei
das elektronische Bauelement (180) von einer Klemmvorrichtung gehalten wird, wenn
zumindest eines der beiden Bilder optisch erfasst wird.
12. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
mittels der ersten Kamera (120) und/oder mittels der zweiten Kamera (160) mit jeweils
einer Bildaufnahme eine Mehrzahl von Bildern von einer Mehrzahl von Bauelementen (180)
aufgenommen und damit optisch erfasst wird, wobei jeweils ein Bild einem Bauelement
(180) zugeordnet ist,
für jedes Bauelement (180) der Mehrzahl von Bauelementen (180) jeweils ein räumlicher
Versatz (dx) zwischen zwei an unterschiedlichen Seiten des Bauelementes (180) befindlichen
strukturellen Merkmalen (185, 186) basierend auf den entsprechenden aus unterschiedlichen
Richtungen aufgenommenen Bildern des Bauelementes (180) bestimmt wird,
jedes der Mehrzahl von Bauelementen (180) orientiert wird, so dass jeweils eine Mitte
des ersten strukturellen Merkmals (185) mit einer gewünschten Position relativ zu
dem Bauelementeträger (175) ausgerichtet ist, wobei das jeweilige zweite strukturelle
Merkmal (186) von der jeweiligen vorbestimmten Position entsprechend versetzt sein
kann, und
Montieren der Mehrzahl von Bauelementen (180) auf den Bauelementeträger (175), wobei
die Mitte von dem jeweiligen ersten strukturellen Merkmal (185) relativ zu dem Bauelementeträger
(175) ausgerichtet ist, wobei das jeweilige zweite strukturelle Merkmal (186) von
der jeweiligen vorgestimmten Position versetzt ist.
13. Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
das erste Bild durch eine Saugpipette (112) hindurch erfasst wird.
14. Verfahren zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit eines optoelektronischen Bauelementes
(180), das Verfahren aufweisend
Bestimmen eines räumlichen Versatzes (dx) zwischen
(i) einem zweiten strukturellen Merkmal (186) des optoelektronischen Bauelementes
(180), welches sich an einer zweiten Seite des Bauelementes (180) befindet, und
(ii) einem ersten strukturellen Merkmal (185) des optoelektronischen Bauelementes
(180), welches sich an einer ersten Seite des Bauelementes (180) befindet, wobei die
erste Seite und die zweite Seite einander gegenüberliegend sind,
mittels eines Teil-Verfahrens zum optischen Vermessen der Struktur von dem optoelektronischen
Bauelement (180), wobei das Teil-Verfahren aufweist
optisches Erfassen eines ersten Bildes von der ersten Seite des optoelektronischen
Bauelementes (180) mittels einer ersten Kamera (120),
optisches Erfassen eines zweiten Bildes von der zweiten Seite des Bauelementes (180)
mittels einer zweiten Kamera (160) und
Bestimmen des räumlichen Versatzes (dx) basierend auf dem ersten Bild und dem zweiten
Bild,
wobei das optoelektronische Bauelement (180) ein Licht emittierendes optoelektronisches
Bauelement (180) ist und wobei das Verfahren ferner aufweist,
Kontaktieren des Licht emittierenden optoelektronischen Bauelementes (180) an einem
optisch transparenten Trägerelement,
Einschalten des an dem optisch transparenten Trägerelement kontaktierten Licht emittierenden
optoelektronischen Bauelementes (180),
Messen der Intensität von Licht, welches von dem eingeschalteten optoelektronischen
Bauelement (180) emittiert wird, und
Überprüfen der Funktionsfähigkeit des optoelektronischen Bauelementes (180) basierend
auf der gemessenen Intensität.
15. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch, ferner aufweisend
Vermessen einer räumlichen Verteilung der lokalen Leuchtdichte über eine Leuchtfläche
(185) des optoelektronischen Bauelementes (180).
16. Bestückautomat zum Montieren eines elektronischen Bauelementes (180) auf einen Bauelementeträger
(175), der Bestückautomat aufweisend
einen Bestückkopf
(i) zum Aufnehmen des elektronischen Bauelementes (180),
(ii) zum Transportieren des aufgenommenen elektronischen Bauelementes (180) über den
Bauelementeträger und
(iii) zum Aufsetzen des transportierten elektronischen Bauelementes (180) auf den
Bauelementeträger (175),
eine erste Kamera (120),
eine zweite Kamera (160) und
eine mit den beiden Kameras (120, 160) gekoppelte Auswertevorrichtung (258), wobei
die Auswertevorrichtung (258) eingerichtet ist, den Bestückautomaten zu veranlassen,
das Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 14 auszuführen.
1. A method of mounting an electronic component (180) on a component carrier (175), the
method comprising
optically capturing a first image of a first side of the component (180) at which
a first structural feature (185) of the component (180) is recognizable, by means
of a first camera (120),
optically capturing a second image of a second side of the component (180) at which
a second structural feature (186) of the component (180) is recognizable, by means
of a second camera (160),
wherein the first side and the second side are opposing each other and
wherein the second structural feature (186) is configured to be connected to a predetermined
position on the component carrier (175),
orienting the electronic component (180), such that a center of the first structural
feature (185) is aligned with a desired position relative to the component carrier
(175),
wherein the second structural feature (186) may be respectively offset from the predetermined
position,
measuring a spatial offset (dx) between the second structural feature (186) and the
first structural feature (185) based on the first image and the second image, in order
to determine the correct spatial position of the first structural feature (185), and
mounting the electronic component (180) on the component carrier (175),
wherein the electronic component is spatially positioned by means of the second structural
feature (186) and under consideration of the measured spatial offset (dx), such that
the center of the first structural feature (185) is aligned relative to the component
carrier (175), such that the center of the first structural feature is situated at
a desired and predetermined position on the component carrier (175),
wherein the second structural feature (186) is offset from the predetermined position,
and wherein
the electronic component is a surface mounted component (180),
the electronic component is an optoelectronic component (180),
the first structural feature is a light emitting chip (185) or a light receiving chip
of the optoelectronic component (180), and
the second structural feature is at least one electrical terminal (186) of the optoelectronic
component (180).
2. The method according to the preceding claim 1, wherein
the spatial offset (dx) is determined in a plane which is oriented parallel with respect
to the first side and/or with respect to the second side.
3. The method according to one of the preceding claims, wherein
the first camera (120) and the second camera (160) comprise a fixed spatial relation
with respect to each other.
4. The method according to one of the preceding claims, wherein
a first optical axis of the first camera (120) and a second optical axis of the second
camera (160) are aligned collinear with respect to each other.
5. The method according to one of the preceding claims, wherein
the first camera (120) and/or the second camera (160) is a camera which is movable
within an assembly machine (100).
6. The method according to one of the preceding claims 1 to 4, wherein
the component (180) during capturing the first image and during capturing the second
image is located in the same position.
7. The method according to the preceding claim 6, wherein
the first image and the second image are captured at different points in time.
8. The method according to the preceding claim 6, wherein the first image and the second
image are captured at the same time.
9. The method according to one of the preceding claims 1 to 5, wherein
the component (180) is located in a first position during capturing the first image
and wherein
the component (180) is located in a second position during capturing the second image,
wherein the first position is different to the second position.
10. The method according to one of the preceding claims 1 to 9, wherein
the electronic component (180) is located on an optically transparent support element
(254) when at least one of the both images is optically captured.
11. The method according to one of the preceding claims 1 to 9, wherein
the electronic component (180) is held by means of a clamping device when at least
one of the both images is optically captured.
12. The method according to one of the preceding claims, wherein
by means of the first camera (120) and/or by means of the second camera (160) with
respectively one image recording, a plurality of images of a plurality of components
(180) is recorded and thereby optically captured, wherein respectively one image is
assigned to one component (180),
for each component (180) of the plurality of components (180) respectively one spatial
offset (dx) between two structural features (185, 186) which are located at different
sides of the component (180) is determined based on the respective images of the component
(180) which are recorded from different directions,
each of the plurality of components (180) is oriented, such that respectively a center
of the first structural feature (185) is aligned with a desired position relative
to the component carrier (175),
wherein the respective second structural feature (186) may be respectively offset
from the respective predetermined position, and
mounting the plurality of components (180) on the component carrier (175), wherein
the center of the respective first structural feature (185) is aligned relative to
the component carrier (175),
wherein the respective second structural feature (186) is offset from the respective
predetermined position.
13. The method according to one of the preceding claims, wherein
the first image is captured through a suction pipette (112).
14. A method of testing the functional capability of an optoelectronic component (180),
the method comprising
determining a spatial offset (dx) between
(i) a second structural feature (186) of the optoelectronic component (180), which
is located at a second side of the component (180), and
(ii) a second structural feature (185) of the optoelectronic component (180), which
is located at a first side of the component (180), wherein the first side and the
second side are opposing each other,
by means of a sub-method of optical measuring the structure of the optical component
(180), wherein the sub-method comprises
optically capturing a first image of the first side of the optoelectronic component
(180) by means of the first camera (120),
optically capturing a second image of the second side of the component (180) by means
of a second camera (160) and
determining the spatial offset (dx) based on the first image and the second image,
wherein the optoelectronic component (180) is a light emitting optoelectronic component
(180) and wherein the method further comprises
contacting the light emitting optoelectronic component (180) at an optically transparent
carrier element,
switching on the light emitting optoelectronic component (180) which is contacted
at the optically transparent carrier element,
measuring the intensity of light which is emitted by the switched on optoelectronic
component (180), and
testing the functional capability of the optoelectronic component (180) based on the
measured intensity.
15. The method according to the preceding claim, further comprising
measuring a spatial distribution of a local luminance over a luminous surface (185)
of the optoelectronic component (180).
16. Assembly machine for mounting an electronic component (180) on a component carrier
(175), the assembly machine comprising
an assembly head
(i) for accommodating the electronic component (180),
(ii) for transporting the accommodated electronic component (180) over the component
carrier and
(iii) for placing the transported electronic component (180) onto the component carrier
(175),
a first camera (120),
a second camera (160) and
an evaluating device (258) which is coupled to the both cameras (120,
160), wherein the evaluating device (258) is adapted to cause the assembly machine
to execute the method according to one of the preceding claims 1 to 14.
1. Procédé pour monter un composant (180) électronique sur un support de composant (175),
ledit procédé présentant les étapes suivantes consistant à :
détecter de manière optique une première image depuis un premier côté du composant
(180), au niveau duquel une première caractéristique (185) structurelle du composant
(180) peut être identifiée, au moyen d'une première caméra (120),
détecter de manière optique une deuxième image depuis un deuxième côté du composant
(180), au niveau duquel une deuxième caractéristique (186) structurelle du composant
(180) peut être identifiée, au moyen d'une deuxième caméra (160), où le premier côté
et le deuxième côté se font face l'un l'autre et où la deuxième caractéristique (186)
structurelle est configurée pour être raccordée au niveau d'une position prédéterminée
sur le support de composant (175),
orienter le composant (180) électronique de sorte qu'un centre de la première caractéristique
(185) structurelle soit orienté par rapport au support de composant (175) avec une
position souhaitée, où la deuxième caractéristique (186) structurelle peut être décalée
de manière correspondante de la position prédéterminée,
mesurer un décalage (dx) spatial entre la deuxième caractéristique (186) structurelle
et la première caractéristique (185) structurelle sur la base de la première image
et de la deuxième image afin de déterminer la position spatiale correcte de la première
caractéristique (185) structurelle, et
monter le composant (180) électronique sur le support de composant (175), où le composant
électronique est positionné spatialement à l'aide de la deuxième caractéristique (186)
structurelle et en tenant compte du décalage (dx) spatial mesuré de sorte que le centre
de la première caractéristique (185) structurelle soit orienté par rapport au support
de composant (175) de sorte que le centre de la première caractéristique structurelle
vienne au niveau d'une position souhaitée et prédéterminée sur le support de composant
(175), où la deuxième caractéristique (186) structurelle est décalée de la position
prédéterminée, et où
le composant électronique est un composant (180) monté en surface,
le composant électronique est un composant (180) optoélectronique,
la première caractéristique structurelle est une puce (185) émettant de la lumière
ou une puce recevant de la lumière du composant (180) optoélectronique, et
la deuxième caractéristique structurelle est au moins un raccord (186) électrique
du composant (180) optoélectronique.
2. Procédé selon la revendication 1 précédente, caractérisé en ce
que le décalage (dx) spatial est déterminé dans un plan, qui est orienté de manière parallèle
par rapport au premier côté et/ou par rapport au deuxième côté.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce
que la première caméra (120) et la deuxième caméra (160) présentent un rapport l'une
par rapport à l'autre spatial fixe.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce
qu'un premier axe optique de la première caméra (120) et un deuxième axe optique de la
deuxième caméra (160) sont orientés de manière colinéaire l'un par rapport à l'autre.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce
que la première caméra (120) et/ou la deuxième caméra (160) est une caméra mobile à l'intérieur
d'une machine automatique de mise en place (100).
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce
que le composant (180) se trouve au cours de la détection de la première image et au
cours de la détection de la deuxième image dans la même position.
7. Procédé selon la revendication 6 précédente, caractérisé en ce
que la première image et la deuxième image sont détectées à des moments différents.
8. Procédé selon la revendication 6 précédente, caractérisé en ce
que la première image et la deuxième image sont détectées de manière simultanée.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce
que le composant (180) se trouve au cours de la détection de la première image dans une
première position et en ce
que le composant (180) se trouve au cours de la détection de la deuxième image dans une
deuxième position, où la première position est différente par rapport à la deuxième
position.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes 1 à 9, caractérisé en ce
que le composant (180) électronique se trouve sur un élément de réception (254) transparent
optiquement, quand au moins une des deux images est détectée optiquement.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes 1 à 9, caractérisé en ce
que le composant (180) électronique est maintenu par un dispositif de serrage, quand
au moins une des deux images est détectée optiquement.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce
qu'une pluralité d'images sont prises d'une pluralité de composants (180) et ainsi détectées
optiquement au moyen de la première caméra (120) et/ou au moyen de la deuxième caméra
(160) avec respectivement une prise d'image, où respectivement une image est associée
à un composant (180),
que pour chaque composant (180) de la pluralité de composants (180), respectivement un
décalage (dx) spatial entre deux caractéristiques (185, 186) structurelles se trouvant
au niveau de côtés différents du composant (180) est déterminé sur la base des images
prises, correspondantes depuis différentes directions, du composant (180),
que chaque composant de la pluralité de composants (180) est orienté de sorte que respectivement
un centre de la première caractéristique (185) structurelle soit orienté par rapport
au support de composant (175) avec une position souhaitée, où la deuxième caractéristique
(186) structurelle respective peut être décalée de manière correspondante de la position
prédéterminée respective, et
que la pluralité de composants (180) sont montés sur le support de composant (175), où
le centre de la première caractéristique (185) structurelle respective est orienté
par rapport au support de composant (175), où la deuxième caractéristique (186) structurelle
respective est décalée de la position prédéterminée respective.
13. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce
que la première image est détectée à travers une pipette d'aspiration (112).
14. Procédé pour vérifier l'aptitude au fonctionnement d'un composant (180) optoélectronique,
lequel procédé présentant les étapes suivantes consistant à :
déterminer un décalage (dx) spatial entre
(i) une deuxième caractéristique (186) structurelle du composant (180) optoélectronique,
qui se trouve au niveau d'un deuxième côté du composant (180), et
(ii) une première caractéristique (185) structurelle du composant (180) optoélectronique,
qui se trouve au niveau d'un premier côté du composant (180), où le premier côté et
le deuxième côté se font face l'un l'autre,
au moyen d'un procédé partiel pour mesurer de manière optique la structure du composant
(180) optoélectronique, où le procédé partiel présente les étapes suivantes consistant
à :
détecter de manière optique une première image du premier côté du composant (180)
optoélectronique au moyen d'une première caméra (120),
détecter de manière optique une deuxième image du deuxième côté du composant (180)
au moyen d'une deuxième caméra (160) et
déterminer le décalage (dx) spatial sur la base de la première image et de la deuxième
image,
où le composant (180) optoélectronique est un composant (180) optoélectronique émettant
de la lumière et où le procédé présente en outre les étapes suivantes consistant à
:
mettre en contact le composant (180) optoélectronique émettant de la lumière au niveau
d'un élément de support transparent optiquement,
activer le composant (180) optoélectronique émettant de la lumière mis en contact
au niveau de l'élément de support optiquement transparent,
mesurer l'intensité de la lumière, qui est émise par le composant (180) optoélectronique
activé, et
surveiller l'aptitude au fonctionnement du composant (180) optoélectronique sur la
base de l'intensité mesurée.
15. Procédé selon la revendication précédente, présentant en outre l'étape consistant
à :
mesurer une répartition spatiale de la luminance locale sur une surface lumineuse
(185) du composant (180) optoélectronique.
16. Machine automatique de mise en place pour monter un composant (180) électronique sur
un support de composant (175), ladite machine automatique de mise en place présentant
une tête de mise en place
(i) pour recevoir le composant (180) électronique,
(ii) pour transporter le composant (180) électronique reçu au-dessus du support de
composant, et
(iii) pour placer le composant (180) électronique transporté sur le support de composant
(175),
une première caméra (120),
une deuxième caméra (160), et
un dispositif d'analyse (258) couplé aux deux caméras (120, 160), où le dispositif
d'analyse (258) est mis au point pour amener la machine automatique de mise en place
à exécuter le procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 14.