[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum rotierenden Bearbeiten von Bearbeitungsgut,
wobei das Bearbeiten beispielsweise ein Stanzen, Prägen oder Lochen sein kann, mit
bei der Bearbeitung um parallel zueinander verlaufende Werkzeugachsen rotierenden
Werkzeugen, die bevorzugt mehrere über den jeweiligen Umfang eines Werkzeuges verteilt
angeordnete Werkzeug-Ausformungen, wie beispielsweise Stempel oder Löcher, aufweisen,
wobei weiter die Werkzeuge mittels um dieselbe Werkzeugachsen rotierenden, in einem
Eingriffsbereich von Zahnflanken in Eingriff befindlichen Synchronisationszahnrädern
in vorgegebener Umfangsausrichtung zueinander gehalten sind und die Werkzeuge für
eine Handhabung wie beispielsweise Einlegung von Bearbeitungsgut und/oder Austausch
von Werkzeug-Ausformungen auseinanderfahrbar sind.
[0002] Vorrichtungen der in Rede stehenden Art sind bekannt, so beispielsweise in Form von
Rotationsstanzvorrichtungen. Bei solchen Stanzanwendungen, wie auch bei Prägungen
oder Lochungen, ist bevorzugt ein Werkzeug als Matrize und das weitere Werkzeug als
Patrize ausgebildet. Hierbei ist ein Arbeiten mit einem möglichst engen präzise geführten
Schnittspalt erforderlich. In bekannter Weise sind hierzu die die Werkzeuge antreibenden
Wellen über geeignete Systeme so miteinander gekoppelt, dass die insbesondere stempelförmigen
Werkzeug-Ausformungen exakt in die bevorzugt lochartigen Werkzeug- Ausformungen des
anderen Werkzeuges eintauchen. Bevorzugt finden hier Synchronisationszahnräder mit
möglichst geringem Spiel Verwendung.
[0003] Es kann erforderlich sein, den Abstand der Werkzeugachsen zeitweise zu verändern,
um beispielsweise Bearbeitungsgut zwischen die Werkzeuge einzuführen oder eines oder
beide Werkzeuge auswechseln zu können. Hierbei stellt sich die Problematik, dass im
Zuge des Auseinanderfahrens der Werkzeuge beziehungsweise der Werkzeug-Ausformungen
auch die Synchronisationszahnräder ihren Eingriff zueinander verlieren, so dass gegebenenfalls
eine neue Synchronisation der Werkzeuge beziehungsweise der Werkzeug-Ausformungen
nötig ist.
[0004] In diesem Zusammenhang bekannte Lösungen, wie beispielsweise die
EP 1419861 B1, sehen eine sekundäre Synchronisation vor, welche in der auseinandergefahrenen Stellung
der Werkzeug-Ausformungen und hierbei einhergehendem Außereingriff der Synchronisationszahnräder
die Synchronisation der Werkzeuge aufrechterhält. Die sekundären Synchronisationsmittel
sind zusätzlich vorgesehen und können Ketten- oder Zahnriemen und hiermit zusammenwirkende
Räder umfassen.
[0005] Im Hinblick auf den bekannten Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe,
eine Vorrichtung zum rotierenden Bearbeiten von Bearbeitungsgut anzugeben, bei welcher
die Synchronisation der Werkzeug-Ausformungen auch in der auseinandergefahrenen Stellung
konstruktiv möglichst einfach gewährleistet ist.
[0006] Eine mögliche Lösung der Aufgabe ist nach einem ersten Erfindungsgedanken bei einer
Vorrichtung gegeben, bei welcher darauf abgestellt ist, dass eines der Werkzeuge relativ
zu dem anderen Werkzeug um eine Schwenkachse verschwenkbar ist, ohne dass der Eingriff
der Synchronisationszahnräder zueinander aufgehoben wird, wobei die Schwenkachse den
Eingriffsbereich durchsetzt oder in Richtung der Werkzeugachse und/oder senkrecht
hierzu - bezogen auf eine theoretische Mitte des Eingriffsbereichs - um das 0,05-Fache
oder weniger des Abstandes zwischen einer mittleren Ebene einer Werkzeug-Ausformung,
gegebenenfalls einer der Schwenkachse am nächsten liegenden mittleren Ebene einer
Werkzeug-Ausformung, und der theoretischen Mitte eines Eingriffsbereichs versetzt
ist. Die Versetzung ist auch als Versetztmaß bezeichnet.
[0007] Ein Eingriffsbereich wandert beim Abwälzen der Zähne der Synchronisationszahnräder
aufeinander typischerweise entlang einer Zahnflanke. Die vorstehende Bestimmung bezieht
sich daher in weiterer Präzisierung auf eine Stellung der Zahnräder zueinander, in
welcher eine senkrechte Verbindungslinie zwischen den Werkzeugachsen einen Zahn -
bezogen auf die gegenüberliegenden Zahnflanken - mittig durchsetzt. In einer anderen
Stellung der Zahnräder zueinander kann die Schwenkachse auch abweichend von vorstehender
Charakterisierung verlaufen.
[0008] In der Regel und bevorzugt sind immer zwei gegenüberliegende Eingriffsbereiche gegeben.
In diesem Fall kann als Bezugspunkt auch eine Achse durch die theoretische Mitte dieser
gegenüberliegenden Eingriffsbereiche - in der Stellung der Zahnräder zueinander wie
vorstehend ausgeführt - herangezogen werden, wobei als Bezugspunkt die Mitte der Achse
zwischen den Eingriffsbereichen herangezogen werden kann.
[0009] Die theoretische Mitte ergibt sich aus den geometrischen Formen der Zahnflanken und
hieraus in der genannten Stellung der Zahnräder zueinander resultierenden einen beziehungsweise
zwei gegenüberliegenden geometrischen Berührungspunkten.
[0010] Es ist eine Vorrichtung angegeben, welche insbesondere in der auseinandergefahrenen
Stellung der Werkzeuge beziehungsweise Werkzeug-Ausformungen ohne sekundäre Synchronisationsmittel
auskommt. Vielmehr dienen die während der Bearbeitung in Wirkung befindlichen Synchronisationszahnräder
auch in der auseinandergefahrenen Stellung der Werkzeuge zur Einhaltung der Synchronisation.
Dies ist erreicht durch eine verschwenkbare Anordnung eines der beiden Werkzeuge relativ
zu dem anderen Werkzeug. Die in der Bearbeitungsstellung bevorzugt parallel zueinander
verlaufenden Werkzeugachsen - gegebenenfalls im üblichen Toleranzrahmen zueinander
divergierenden Werkzeugachsen - verlaufen in der auseinandergefahrenen Stellung der
Werkzeuge in einem spitzen Winkel zueinander.
[0011] Bevorzugt nimmt in der auseinandergefahrenen Stellung der Werkzeuge, betrachtet in
einer Vertikalebene bezogen auf eine übliche Benutzungsstellung der nicht verschwenkten
Werkzeugachse, die eine Werkzeugachse einen spitzen Winkel relativ zu der anderen
Werkzeugachse von 0,1 bis 3°, weiter bevorzugt 0,3 bis 1° ein.
[0012] Abweichend und gegebenenfalls alternativ zu der zunächst angegebenen Bestimmung des
Versetztmaßes kann auch von einem absoluten Versetztmaß ausgegangen werden. Das absolute
Versetztmaß entspricht empirisch gefunden maximal 10 mm. Dies wiederum ausgehend von
dem genannten Verlauf der Schwenkachse durch die geometrischen Berührungspunkte in
der ausgewählten Stellung der Zahnräder zueinander.
[0013] Der Eingriffsbereich der Synchronisationszahnräder kann zunächst - zumindest theoretisch
- auch nur punkt- oder linienartig gegeben sein. Beispielsweise durch eine quer zu
einer Werkzeugachse verlaufende Eingriffslinie zwischen den in Eingriff befindlichen
Flanken von Zähnen der Synchronisationszahnräder. In der Praxis wirken die Synchronisationszahnräder
auf einer gewissen Breite und/ oder Höhe in Richtung der Werkzeugachse beziehungsweise
senkrecht hierzu aufeinander ein. Hierdurch ergibt sich der Eingriffsbereich. Die
Schwenkachse kann innerhalb des Eingriffsbereichs verlaufen, jedenfalls bezogen auf
eine - gesehen von der Werkzeugachse - senkrechte Projektion auf den Eingriffsbereich,
oder außerhalb des Eingriffsbereichs.
[0014] Die Werkzeuge sind bevorzugt an (vertikal) zugeordneten freikragenden Enden der Werkzeugachsen
angebracht. Die Lagerung ist entsprechend nur auf einer Seite der Werkzeuge ausgebildet.
Es ist aber auch möglich, dass das (bezogen auf den Einbauzustand) untere und/ oder
obere Werkzeug beidseitig gelagert ist.
[0015] Die Werkzeuge sind in bevorzugter Ausgestaltung in einem Gestell mit einer Werkzeug-Lagerung
aufgenommen, wobei ein erstes Gestellteil mit einem ersten Werkzeug relativ zu einem
zweiten Gestellteil mit einem zweiten Werkzeug verschwenkbar ist, zur Erzielung der
Verschwenkbarkeit der beiden Werkzeuge zueinander. In vorteilhafter Weise erfolgt
die Verschwenkung des ersten Werkzeuges zusammen mit dessen Lagerung in dem ersten
Gestellteil.
[0016] Die Gestellteile können insgesamt Teile eines Vorrichtungsgehäuses sein. Das zweite
Gestellteil kann insofern auch das Vorrichtungsgehäuse beziehungsweise ein wesentlicher
Teil des Vorrichtungsgehäuses sein. Im letzteren Fall kann sich das zweite Gestellteil
mit dem ersten Gestellteil insgesamt zu dem Vorrichtungsgehäuse ergänzen. Bevorzugt
ist eine Ausgestaltung, bei welcher das das erste Werkzeug lagernde Gestellteil innerhalb
des das zweite Werkzeug lagernden Gestellteiles angeordnet ist. Die jeweiligen Werkzeug-Lagerungen,
wie auch das drehfest mit diesem ersten Werkzeug verbundene Synchronisationszahnrad,
verbleiben entsprechend bei einer Verschwenkung des Werkzeuges in ihrer relativen
Ausrichtung und Position zu dem ersten Werkzeug und dem zugeordneten ersten Gestellteil
beziehungsweise in ihrer relativen Ausrichtung und Position zur Werkzeugachse des
ersten Werkzeuges.
[0017] Die zur Erzielung der Verschwenkbarkeit gegebene Schwenkachse bildet in bevorzugter
Ausgestaltung zugleich eine Lagerachse des ersten Gestellteiles in dem zweiten Gestellteil
aus. Das zweite Gestellteil ist bevorzugt über Lagerachsen, beispielsweise Lagerzapfen,
in entsprechenden Lageröffnungen des zweiten Gestellteiles gelagert.
[0018] Alternativ hierzu kann auch die Verschwenkachse mit beiden Gestellteilen fest verbunden
sein und die Verschwenkung sich aus einer Tordierung der Verschwenkachse ergeben.
[0019] Das erste Gestellteil, das erste Werkzeug einschließlich dessen Werkzeug-Lagerung
und das drehfest auf einer Werkzeugwelle angeordnete Synchronisationszahnrad bilden
eine Baueinheit, die relativ verschwenkbar ist zu der weiteren Baueinheit, welche
sich im Wesentlichen aus dem zweiten Gestellteil, dem zweiten Werkzeug und dessen
Werkzeug-Lagerung sowie dem auf einer (zweiten) Werkzeugwelle drehfest angeordneten
zweiten Synchronisationszahnrad zusammensetzt.
[0020] Im Bearbeitungszustand stehen die Werkzeug-Ausformungen, so insbesondere eine Patrize
und eine Matrize, beispielsweise ein Stempel des einen Werkzeugs und ein Loch des
anderen Werkzeugs, in Eingriffsstellung zueinander. Es ergibt sich in Richtung der
ersten oder zweiten Werkzeugachse betrachtet jeweils eine senkrecht zu der betreffenden
Werkzeugachse verlaufende mittlere Ebene der Werkzeug-Ausformungen des betreffenden
Werkzeugs. Im Normalfall fallen diese Ebenen in üblicher Benutzungsstellung der Werkzeuge
zusammen.
[0021] Weiter ergibt sich im Bearbeitungszustand, d.h. in einem Eingriffszustand zweier
zugeordneter Werkzeug-Ausformungen der Werkzeuge bezüglich einer Werkzeug-Ausformung,
ein bevorzugt umlaufender Arbeitsspalt, beispielsweise Schnittspalt, mit einer quer
zur Eintauchrichtung der einen Werkzeug-Ausformung in die andere Werkzeug-Ausformung
betrachteten Spaltbreite von 0,03 bis 0,07 mm, bevorzugt 0,05 mm. Dies ergibt sich
weiter bevorzugt bei einem Werkzeug mit einer Werkzeug-Ausformung in Form eines Rundstempels
mit einem Durchmesser von 8 mm und einer entsprechenden Matrize in Form eines Lochs
mit einem Durchmesser von 8,1 mm. Die Eintauchtiefe einer Werkzeug-Ausformung in die
andere Werkzeug-Ausformung beträgt in bevorzugter Ausgestaltung 0,2 bis 0,8 mm, insbesondere
0,5 mm. Die Eintauchtiefe ist hierbei das Maß, das in einer Erstreckungsrichtung einer
mittleren Ebene abgetragen werden kann, über welches sich senkrecht zu der mittleren
Ebene die eine Werkzeug-Ausformung innerhalb der anderen Werkzeug-Ausformung befindet.
[0022] In Richtung des ersten oder zweiten Werkzeuges ist die Schwenkachse im Bearbeitungszustand
bevorzugt mit einer solchen Entfernung zu einer mittleren Ebene eines Werkzeuges,
gegebenenfalls zu der der Schwenkachse am nächsten liegenden mittleren Ebene eines
Werkzeuges, angeordnet, dass sich bei einer Verschwenkung der Werkzeugachsen - wobei
bevorzugt nur eine der Werkzeugachsen verschwenkbar ist - um 1° zueinander eine Versetzung
der mittleren Ebenen des ersten und zweiten Werkzeuges zueinander von 0,01 bis 0,05
mm ergibt. Die entsprechende seitliche Verschiebung der Werkzeug-Ausformung des anzuhebenden
Werkzeuges, insbesondere die seitliche Verschiebung des Stempels relativ zur Matrize
ist zufolge der vorgeschlagenen Lösung kleiner oder maximal gleich dem in der Bearbeitungsstellung
gegebenen Breite des Schnittspaltes.
[0023] So ergibt sich weiter bevorzugt eine seitliche Verschiebung eines Stempels in der
Matrize bei einem Öffnungsweg von 0,5 mm (Stempel verlässt die Matrize) von bevorzugt
nur 0,004 mm beziehungsweise bei bevorzugter voller Öffnung beziehungsweise Anhebung
des einen Werkzeuges von 3 mm (0,5 mm Eintauchtiefe plus Materialstärke des Bearbeitungsgutes)
eine seitliche Auslenkung von 0,015 mm.
[0024] Es ergibt sich in vorteilhafter Weise in der auseinandergefahrenen Stellung der Werkzeuge
beziehungsweise in der abgeschwenkten Stellung des einen Werkzeuges bei einer Projektion
senkrecht zu einer der Werkzeugachsen ein vollständiges oder nahezu vollständiges
Projektionsabbild der abgeschwenkten Werkzeug-Ausformung, insbesondere des Stempels,
innerhalb der Kontur der anderen Werkzeug-Ausformung, insbesondere des Lochs beziehungsweise
der Matrize.
[0025] Die in Richtung der Werkzeugachse des ersten oder zweiten Werkzeuges betrachtete
Entfernung der Schwenkachse zu einer mittleren Ebene eines Werkzeuges entspricht in
bevorzugter Ausgestaltung dem 400- bis 800-Fachen, bevorzugt etwa dem 600-Fachen der
Eintauchtiefe der einen Werkzeug-Ausformung in die andere Werkzeug-Ausformung im Bearbeitungszustand.
Weiter bevorzugt beträgt die Entfernung 200 bis 700 mm, wobei ein erster Vorzugsbereich
bei 200 bis 400 mm liegt, insbesondere 300 mm.
[0026] Als günstig erweist sich die Anordnung der Schwenkachse im Bereich der in Eingriff
befindlichen Synchronisationszahnräder. Auch kann eine Anordnung der Schwenkachse
vorgesehen sein, in welcher die Schwenkachse beide Teilkreise der Synchronisationszahnräder
zugleich tangiert.
[0027] In einer Projektion der Schwenkachse auf eine Werkzeugachse, in welcher Projektion
die erste Werkzeugachse in Überdeckung zu der zweiten Werkzeugachse verläuft und/oder
wobei sich eine Senkrechte auf der Schwenkachse, welche Senkrechte die erste Werkzeugachse
schneidet, in der Projektionsebene punktförmig ausbildet, verläuft die Schwenkachse
bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zu der Werkzeugachse des ersten Werkzeuges. Bevorzugt
ist eine streng senkrechte Ausrichtung der Schwenkachse relativ zu der Werkzeugachse
wie auch weiter bevorzugt eine strenge Ausrichtung der Schwenkachse innerhalb der
Projektionsebene. Auch kann die Schwenkachse zu der Senkrechten zur Werkzeugachse
und/ oder zur Projektionsebene einen spitzen Winkel von bevorzugt 0,001 bis 3° einschließen.
[0028] Ein Werkzeug ist bevorzugt in dem jeweiligen Gestellteil zwischen der Schwenkachse
und dem Werkzeug drehgelagert. Es kommen hier übliche Drehlagerausbildungen zum Einsatz,
wobei weiter bevorzugt über die axiale Länge der das Werkzeug tragenden Welle mehrere
Drehlager vorgesehen sind, so insbesondere zwei Drehlager. Als Drehlager kommen beispielsweise
Kugel- oder Rollenlager zum Einsatz.
[0029] Insbesondere im Bearbeitungszustand sind die Werkzeuge in dem Gestell übereinander
angeordnet, so dass in einer Ebene, in welcher sich die Werkzeugachsen als Punkte
darstellen, die Werkzeugachsen auf einer - bezogen auf eine horizontale Aufstellfläche
der Vorrichtung - gemeinsamen Senkrechten angeordnet sind.
[0030] Jedenfalls eines der Werkzeuge, grundsätzlich aber auch beide Werkzeuge, können drehantreibbar
sein. Insbesondere findet hier ein Elektroantrieb Verwendung, welcher unmittelbar
oder mittelbar auf das Werkzeug beziehungsweise auf eine das Werkzeug tragende Welle
einwirkt. Das weitere Werkzeug wird über die Synchronisationszahnräder mittelbar über
das eine Werkzeug drehangetrieben. Hierbei ergeben sich bevorzugt gegenläufige Drehbewegungen
der Werkzeuge.
[0031] Die Werkzeuge können auch - nur - durch das zu bearbeitende Bearbeitungsgut selbst
drehbar sein. Das Bearbeitungsgut wird bspw. gezogen und dreht so die Werkzeuge durch
Mitschleppen. Hierbei kann der Antrieb über einen Formschluss ineinandergreifender
Werkzeugausformungen bewirkt sein. Der Antrieb kann aber auch - zumindest über einen
Teil des Umfangs der zusammenwirkenden Werkzeuge - über lediglichen Reibschluss zwischen
dem Bearbeitungsgut und den Werkzeugen bewirkt sein. Insbesondere dann, wenn zufolge
eines großen Umfangsabstandes zwischen zusammenwirkenden Werkzeugausformungen die
Werkzeuge über jedenfalls einen Teil ihres Drehkreises nicht im Formschlusseingriff
sind. Die Werkzeuge können hierzu auch auf ihrem Umfang, etwa durch ein Gummimaterial,
eine besondere Reibschluss-Mitnahmeausgestaltung aufweisen.
[0032] Das angetriebene Werkzeug ist bevorzugt in dem feststehenden Gestellteil angeordnet
und das nicht angetriebene Werkzeug in dem demgegenüber verschwenkbaren Gestellteil.
Entsprechend ist in bevorzugter Ausgestaltung das zum Auseinanderfahren verschwenkbare
Werkzeug ein nur mittelbar über die Synchronisationszahnräder angetriebenes Werkzeug.
[0033] Die verschwenkbare Werkzeugachse ist in der Bearbeitungsstellung bevorzugt festsetzbar,
insbesondere derart, dass die vorgegebene Eintauchtiefe der beispielsweise stempelförmigen
Werkzeug-Ausformung des ersten Werkzeuges in die beispielsweise lochförmige Werkzeug-Ausformung
des zweiten Werkzeuges, wie weiter bevorzugt auch ein vorgegebener Schnittspalt im
Zuge der Bearbeitung des Bearbeitungsgutes beibehalten wird. Die Festsetzung der verschwenkbaren
Werkzeugachse erfolgt bevorzugt zufolge mechanischer Belastung des das entsprechende
Werkzeug aufnehmenden (ersten) Gestellteils gegen einen beispielsweise durch das zweite
Gestellteil gegebenen Anschlag.
[0034] Zur Festsetzung der verschwenkbaren Werkzeugachse kann ein insbesondere auf das verschwenkbare
Gestellteil einwirkendes Festsetzungsteil vorgesehen sein, welches darüber hinaus
weiter bevorzugt auch als auf das Gestellteil einwirkendes Mittel zum Abschwenken
des Werkzeuges genutzt sein kann. Bei dem Festsetzungsteil handelt es sich bevorzugt
um einen elektrisch und/ oder hydraulisch verlagerbaren Hebel, welcher insbesondere
gelenkig mit dem ersten Gestellteil verbunden ist. Alternativ kann der Hebel auch
von Hand oder bspw. mittels Druckluft verstellbar sein.
[0035] Die vor- und nachstehend angegebenen Bereiche beziehungsweise Wertebereiche oder
Mehrfachbereiche schließen hinsichtlich der Offenbarung auch sämtliche Zwischenwerte
ein, insbesondere in 1/10- Schritten der jeweiligen Dimension, ggf. also auch dimensionslos,
insbesondere 1,01-Fach etc. einerseits zur Eingrenzung der genannten Bereichsgrenzen
von unten und/oder oben, alternativ oder ergänzend aber auch im Hinblick auf die Offenbarung
eines oder mehrerer singulärer Werte aus dem jeweils angegebenen Bereich.
[0036] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, die aber
lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt. Auf der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- in Ansicht eine Vorrichtung mit Werkzeugen zum rotierenden Bearbeiten von Bearbeitungsgut;
- Fig. 2
- den schematisch dargestellten Schnitt gemäß der Linie II-II in Figur 1, die Bearbeitungsstellung
betreffend;
- Fig. 3
- die Herausvergrößerung des Bereiches III in Figur 2;
- Fig. 4
- eine der Figur 2 entsprechende Darstellung, jedoch eine auseinandergefahrene Stellung
der Werkzeuge betreffend;
- Fig. 5
- die Herausvergrößerung des Bereiches V in Figur 4;
- Fig. 6
- die Herausvergrößerung des Bereichs VI in Figur 2;
- Fig. 7
- den Schnitt gemäß der Linie VII-VII in Figur 6.
[0037] Dargestellt und beschrieben ist eine Vorrichtung 1 zum rotierenden Bearbeiten, insbesondere
zum Rotationsstanzen eines streifenförmigen Bearbeitungsguts 2.
[0038] Die Vorrichtung 1 weist zunächst ein nicht näher dargestelltes Gehäuse 3 auf, in
welchem zwei während des Bearbeitungszustandes rotierende Werkzeuge 4 und 5 aufgenommen
und gelagert sind.
[0039] Der Antrieb erfolgt über einen weiter nicht näher dargestellten Elektromotor 6 einer
Antriebseinheit 7. Die Antriebseinheit 7 ist bevorzugt mit dem Gehäuse 3 gekuppelt.
[0040] Das Gehäuse 3 überfängt insbesondere zwei Gestellteile 8 und 9. So ist ein erstes
Gestellteil 8 vorgesehen, welches schwenkbar in einem zweiten Gestellteil 9 gehaltert
ist.
[0041] Das Gestellteil 9 ist feststehend ausgebildet, d.h. insbesondere im Betrieb der Vorrichtung
1 in dessen Position und Ausrichtung nicht veränderbar.
[0042] Das Gestellteil 9 lagert insbesondere das Werkzeug 5.
[0043] Das in dem zweiten Gestellteil 9 schwenkgelagerte erste Gestellteil 8 lagert insbesondere
das Werkzeug 4.
[0044] Die Werkzeuge 4 und 5 sind im Wesentlichen als trommelförmige Werkzeugträger ausgebildet,
wobei das Werkzeug 4 eine Patrize bildend außenseitig über den Umfang gleichmäßig
verteilte Werkzeug-Ausformungen 10 in Form radial über eine Mantelfläche der Trommel
frei vorstehende Schneidstempel aufweist.
[0045] Der trommelförmige Werkzeugträger des zweiten Werkzeuges 5 weist in Umfangsrichtung
gleichmäßig wie die Werkzeug-Ausformungen 10 des Werkzeuges 4 verteilt ausgebildete
Werkzeug-Ausformungen 11 auf, insbesondere in Form von Löchern. Das Werkzeug 5 dient
entsprechend als Matrize für das Werkzeug 4.
[0046] In der dargestellten Ausführungsform weist jedes Werkzeug 4 und 5 zwei in Richtung
der jeweiligen Werkzeugachse x beziehungsweise y zueinander beabstandete Ebenen mit
Werkzeug-Ausformungen 10 und 11 auf.
[0047] Die Werkzeuge 4 und 5 sind jeweils über eine Werkzeugwelle 12,13 in dem zugeordneten
Gestellteil 8, 9 gelagert. Die Werkzeuge 4 und 5 sind drehfest mit den Werkzeugwellen
12,13 verbunden.
[0048] Zur Aufnahme der Werkzeugwellen 12,13 in den Gestellteilen 8, 9 sind Drehlager 14,15
vorgesehen. Hierbei handelt es sich in bevorzugter Ausgestaltung um Kugel- oder Rollenlager.
[0049] Die jeweilige Lagerung ist insbesondere im Bereich eines, dem jeweiligen Werkzeug
4 beziehungsweise 5 abgewandten Ende der Werkzeugwelle 12,13 vorgesehen, während eine
weitere Lagerung beabstandet zu der vorbezeichneten Drehlagerung bevorzugt werkzeugnah
in dem jeweiligen Gestellteil 8 beziehungsweise 9 ausgebildet ist.
[0050] Die Werkzeugachsen x und y verlaufen mit Abstand zueinander parallel und in Bearbeitungsstellung
der Vorrichtung 1 bevorzugt übereinander derart, dass die Werkzeugachsen x und y sich
bevorzugt innerhalb einer Vertikalebene erstrecken.
[0051] Hierbei ist weiter bevorzugt das Werkzeug 4 mit dem Gestellteil 8 oberhalb des Werkzeugs
5 positioniert.
[0052] Der vertikale Abstand der Werkzeugachse x und y zueinander ist so gewählt, dass unter
Berücksichtigung der Werkzeugdurchmesser sich ein radialer Abstand einstellt zur Bildung
eines Durchtrittspaltes 16 für das Bearbeitungsgut 2 (vergleiche Figur 3).
[0053] Das in dem feststehenden Gestellteil 9 gelagerte Werkzeug 5 wird bevorzugt unmittelbar
angetrieben über die Antriebseinheit 7, wozu letztere entsprechend drehend an der
Werkzeugwelle 13 angreift.
[0054] Auf den Werkzeugwellen 12 und 13 sind weiter jeweils ein Synchronisationszahnrad
17 und 18 drehfest angeordnet. Diese erstrecken sich jeweils in einem Bereich zwischen
den jeweiligen Drehlagern 14 beziehungsweise 15 und stehen in Eingriff zueinander.
Bevorzugt sind beide Synchronisationszahnräder 17 und 18 gleich gestaltet.
[0055] Über die Synchronisationszahnräder 17 und 18 erfolgt eine mittelbare Drehung des
oberen Werkzeuges 4, wobei weiter über die Synchronisationszahnräder 17 und 18 die
Werkzeuge 4 und 5, insbesondere deren Werkzeug-Ausformungen 10 und 11 in vorgegebener
Umfangsausrichtung zueinander gehalten sind.
[0056] In der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Bearbeitungsstellung der Vorrichtung
1, d.h. in der hier dargestellten Stanzstellung taucht im Zuge der Rotation der Werkzeuge
4 und 5 eine stempelförmige Werkzeug-Ausformung 10 bevorzugt 0,5 mm in die Gegenausformung
des Werkzeuges 5 ein, dies unter Durchstanzen des Bearbeitungsgutes 2 (vergleiche
Figur 3).
[0057] Eine patrizenseitige Werkzeug-Ausformung 10 ist hierbei bevorzugt in Form eines Rundstempels
mit 8 mm Durchmesser gebildet. Die hierzu korrespondierende lochartige Matrize weist
einen Durchmesser von 8,1 mm auf, so dass sich bevorzugt umlaufend gleichmäßig ein
Schnittspalt von ca. 0,05 mm einstellt.
[0058] Das Gestellteil 8 und hierüber das über die Werkzeugwelle 12 gelagerte Werkzeug 4
ist um eine Schwenkachse z relativ zu dem Gestellteil 9 verschwenkbar, welche Schwenkachse
z in einer Projektion auf eine, die Werkzeugachse y des unteren Werkzeuges 5 aufnehmenden
Horizontalebene - mit Bezug auf den Betriebszustand - senkrecht zu der Werkzeugachse
y und zufolge der Achsparallelität auch senkrecht zu der Werkzeugachse x des ersten
Werkzeuges 4 verläuft.
[0059] In Richtung der Werkzeugachsen x, y betrachtet wirken die Zähne 17' und 18' der Synchronisationszahnräder
17 und 18 auf einer Breite aufeinander ein, die bis hin zu der Dicke der Zahnräder
17 und 18 im die Zähne 17' und 18' tragenden Bereich entsprechen kann. Hierdurch ergibt
sich ein Eingriffsbereich B, in welchem zugleich an gegenüberliegenden Flanken 18"
eines Zahnes 18' des Zahnrades 18 eine Anlage des Zahns 18' an den zugewandten Flanken
der Zähne 17' des Zahnrades 17 erreicht ist. Eine singuläre Stellung, die auch als
Bezugsstellung bevorzugt herangezogen ist, ist gegeben, wenn eine Verbindungslinie
L zwischen den Werkzeugachsen x, y, hierauf senkrecht stehend, einen Zahn 18' mittig
durchsetzt. Eine solche Stellung ist in Figur 7 dargestellt.
[0060] Die Schwenkachse z erstreckt sich bevorzugt durch einen Eingriffsbereich B, der zufolge,
wenn auch sehr geringer, Verformungen der Zahnflanken in der Regel eine gewisse Fläche
einnimmt.
[0061] Mit Bezug in Figur 6 ist zu erkennen, dass ein im Wesentlichen halbkugelförmiger
Versatz-Bereich V gegeben sein kann mit einem Mittelpunkt, der sich aus einem theoretischen
Mittelpunkt eines Eingriffsbereichs B, gegebenenfalls einer Verbindungsachse zwischen
zwei gegenüberliegenden Eingriffsbereichen B, hiervon die Mitte, ergeben kann. Der
Radius des Versatz-Bereichs V entspricht in diesem Beispiel bevorzugt dem 0,01-Fachen
der nachstehend beschriebenen Entfernung a oder weniger, alternativ maximal 2 mm.
Innerhalb dieses Versatz-Bereichs V kann sich daher die Schwenkachse z, senkrecht
zu der Zeichnungsebene in Figur 6, erstrecken. Der Versatz-Bereich V erstreckt sich
bevorzugt ausgehend von einem theoretischen Verlauf der Schwenkachse z durch die genannten
theoretischen Mitten der Eingriffsbereiche in einer singulären Stellung der Zahnräder
zueinander gemäß Figur 7 nur oberhalb und unterhalb und auf der von dem Werkzeug abgewandten
Seite der theoretischen Schwenkachse. Aufgrund eines in der Regel gegebenen Spaltes
S zwischen dem in Eingriff stehenden Zahn des einen Zahnrades und einem Zahngrund
zwischen zwei gegenüberliegenden Zähnen des anderen Zahnrades, gesehen in Richtung
der Verbindungslinie L, ist aber auch eine Versetzung in Richtung auf das Werkzeug
nicht vollständig ausgeschlossen. Grundsätzlich so weit, bis das Werkzeug aufgrund
einer Aufzehrung des Spaltes S und im Hinblick auf den Verschwenkwinkel zu einer Kollision
der Zahnräder kommen würde.
[0062] Die vorstehende Bestimmung des Versatz-Bereiches V gilt genauso für das genannte
absolute Versetztmaß, so dass sich ein Radius bezüglich des Versatz-Bereiches V in
Größe des genannten absoluten Versetztmaßes ergibt.
[0063] Die Schwenkachse z ist im Weiteren, wie ersichtlich, bezogen auf die Darstellung
in Figur 6, in welcher sich die Werkzeugachsen x, y als Linien abbilden und die Zeichnungsebene
beider Werkzeugachsen x, y durchsetzt, höhenmäßig zwischen diesen Werkzeugachsen,
in einem mittleren Bereich, angeordnet.
[0064] Jede Werkzeug-Ausformung 10 und 11 bildet eine in Längsrichtung der jeweiligen Werkzeugachse
x oder y betrachtete mittlere Ebene E beziehungsweise E' (vergleiche Figur 3 beziehungsweise
Figur 5). Diese Ebenen E und E' fallen im Bearbeitungszustand gemäß der Darstellung
in Figur 3 bevorzugt zusammen.
[0065] Die Entfernung a der Schwenkachse z zu der mittleren Ebene E insbesondere der Werkzeug-Ausformung
10 des anhebbaren beziehungsweise abschwenkbaren Werkzeuges 4 kann bei bevorzugt paralleler
Messung zur Werkzeugachse x beispielsweise 300 mm betragen.
[0066] Die Schwenklagerung des Gestellteiles 8 in dem Gestellteil 9 ist bevorzugt durch
eine Zapfenanordnung gegeben, welche Zapfen in entsprechenden Lagerlöchern einliegen.
Alternativ kann sich eine Verschwenkung aus einer Tordierung der Verschwenkachse ergeben.
[0067] Die Bearbeitungsstellung gemäß den Figuren 2 und 3 ist insbesondere zufolge einer
Anschlagbegrenzung 22 des verschwenkbaren Gestellteils 8 in Richtung auf die Bearbeitungsstellung
definiert.
[0068] Beispielsweise zur Einlegung von Bearbeitungsgut 2 und/ oder Austausch von Werkzeugen
oder Werkzeug-Ausformungen sind die Werkzeuge 4 und 5 auseinanderfahrbar, so bevorzugt
zufolge Verschwenken des Gestellteils 8 und somit Anheben und Abheben des Werkzeugs
4 vom Werkzeug 5.
[0069] Das Anheben und Absenken des Gestellteils 8 und somit auch des Werkzeuges 4 erfolgt
bevorzugt über einen Hebelmechanismus 19. Hierbei handelt es sich bevorzugt um einen
elektromotorisch und/ oder hydraulisch beziehungsweise pneumatisch verlagerbaren Stößel
20, welcher auf einen angelenkten Lenker 21 wirkt. Der dem Stößel 20 abgewandte Endabschnitt
des Lenkers 21 wirkt wiederum auf einen Abschnitt des schwenkbeweglichen Gestellteiles
8.
[0070] In der Bearbeitungsstellung gemäß Figur 2 wirkt der Lenker 21 in Art eines Niederhalters
zur Fixierung der Bearbeitungsstellung.
[0071] Durch entsprechende Aktivierung des Hebelmechanismus 19 wird das Gestellteil 8 um
die Schwenkachse z verschwenkt, dies in diesem Beispiel bevorzugt lediglich um 0,5
bis 2°, weiter bevorzugt etwa 1°.
[0072] In dieser Verschwenkstellung des Gestellteiles 8 und des Werkzeuges 4 ist die stempelartige
Werkzeug-Ausformung 10 im Beispielsfall gegenüber der Bearbeitungsstellung gemäß Figur
3 um etwa 3 mm (vergleiche Maß b in Figur 5) angehoben, welches Öffnungsmaß b der
Eindringtiefe des Stempels in die Matrize gemäß der Darstellung in Figur 3 zuzüglich
der Materialstärke des Bearbeitungsgutes 2 im Wesentlichen entspricht.
[0073] In dieser Offnungsstellung ist eine seitliche Auslenkung der stempelförmigen Werkzeug-Ausformung
10, d.h. ein in Richtung der Werkzeugachse x beziehungsweise y betrachtete Versetzung
der diesbezüglichen Ebene E gegenüber der Ebene E' der matrizenseitigen Werkzeug-Ausformung
11 gegeben, welche mit bevorzugt 0,015 mm kleiner gewählt ist als der in diesem Beispiel
im Bearbeitungszustand theoretisch benötigte umlaufende Schnittspalt.
[0074] In vorteilhafter Weise verbleiben in der verschwenkten Stellung gemäß den Figuren
4 und 5 die Zähne der Synchronisationszahnräder 17 und 18 in ihrer synchronisierenden
Eingriffsstellung, so dass auch in der angehobenen Stellung die Werkzeuge 4 und 5
in ihrer synchronen Ausrichtung verbleiben.
[0075] Die vorstehenden Ausführungen dienen der Erläuterung der von der Anmeldung insgesamt
erfassten Erfindungen, die den Stand der Technik zumindest durch die folgenden Merkmalskombinationen
jeweils eigenständig weiterbilden, nämlich:
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass eines der Werkzeuge 4 relativ
zu dem anderen Werkzeug 5 um eine Schwenkachse z verschwenkbar ist, ohne dass der
Eingriff der Synchronisationszahnräder 17,18 zueinander aufgehoben wird, wobei die
Schwenkachse z den Eingriffsbereich durchsetzt oder in Richtung der Werkzeugachse
und/ oder senkrecht hierzu - bezogen auf eine theoretische Mitte des Eingriffsbereichs
- um das 0,05-Fache oder weniger des Abstandes a zwischen einer mittleren Ebene E,
E' einer Werkzeug-Ausformung, gegebenenfalls einer der Schwenkachse am nächsten liegenden
mittleren Ebene einer Werkzeug-Ausformung, und der theoretischen Mitte eines Eingriffsbereichs
versetzt ist.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Versetztmaß 10 mm oder
weniger beträgt.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Werkzeuge 4, 5 in einem
Gestell mit einer Werkzeug-Lagerung aufgenommen sind, wobei ein erstes Gestellteil
8 mit einem ersten Werkzeug 4 relativ zu einem zweiten Gestellteil 9 mit einem zweiten
Werkzeug 5 verschwenkbar ist, zur Erzielung der Verschwenkbarkeit der Werkzeuge 4,
5 zueinander.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass eine zur Erzielung der Verschwenkbarkeit
gegebene Schwenkachse z zugleich eine Lagerachse des ersten Gestellteiles 8 in dem
zweiten Gestellteil 9 ausbildet.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass in Richtung der Werkzeugachse
x, y des ersten oder zweiten Werkzeugs 4, 5 die Schwenkachse z im Bearbeitungszustand
mit einer solchen Entfernung a zu einer mittleren Ebene E, E' eines Werkzeuges 4,
5, gegebenenfalls zu der der Schwenkachse z am nächsten liegenden mittleren Ebene
E, E' eines Werkzeuges 4, 5, angeordnet ist, dass sich bei einer Verschwenkung der
Werkzeugachsen x, y um 1° zueinander eine Versetzung der mittleren Ebenen E, E' des
ersten und zweiten Werkzeuges 4, 5 zueinander von 0,01 bis 0,1 mm ergibt.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schwenkachse z in einer
Projektion im Wesentlichen senkrecht zu der Werkzeugachse x des ersten Werkzeuges
4 verläuft.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Abweichung von einer Senkrechten
0,001 bis 3° beträgt.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Werkzeug 4, 5 in dem jeweiligen
Gestellteil 8, 9 zwischen der Schwenkachse z und dem Werkzeug 4, 5 drehgelagert ist.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Werkzeuge 4, 5 im Bearbeitungszustand
in dem Gestell übereinander angeordnet sind.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass jedenfalls eines der Werkzeuge
4, 5 drehantreibbar ist.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das angetriebene Werkzeug 5
in dem feststehenden Gestellteil 9 angeordnet ist und das nicht angetriebene Werkzeug
4 in dem demgegenüber verschwenkbaren Gestellteil 8.
Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die verschwenkbare Werkzeugachse
x in der Bearbeitungsstellung festsetzbar ist.
Bezugszeichenliste:
| 1 |
Vorrichtung |
22 |
Anschlagbegrenzung |
| 2 |
Bearbeitungsgut |
|
|
| 3 |
Gehäuse |
a |
Entfernung |
| 4 |
Werkzeug |
b |
Öffnungsmaß |
| 5 |
Werkzeug |
x |
Werkzeugachse |
| 6 |
Elektromotor |
y |
Werkzeugachse |
| 7 |
Antriebseinheit |
z |
Schwenkachse |
| 8 |
Gestellteil |
|
|
| 9 |
Gestellteil |
|
|
| 10 |
Werkzeug-Ausformung |
|
|
| 11 |
Werkzeug-Ausformung |
|
Eingriffsbereich |
| 12 |
Werkzeugwelle |
E |
Ebene |
| 13 |
Werkzeugwelle |
E' |
Ebene |
| 14 |
Drehlager |
L |
Verbindungslinie |
| 15 |
Drehlager |
S |
Spalt |
| 16 |
Durchtrittspalt |
V |
Versatz-Bereich |
| 17 |
Synchronisationszahnrad |
|
|
| 17' |
Zahn |
|
|
| 18 |
Synchronisationszahnrad |
|
|
| 18' |
Zahn |
|
|
| 18" |
Flanke |
|
|
| 19 |
Hebelmechanismus |
|
|
| 20 |
Stößel |
|
|
| 21 |
Lenker |
|
|
1. Vorrichtung (1) zum rotierenden Bearbeiten von Bearbeitungsgut (2), wobei das Bearbeiten
beispielsweise ein Stanzen, Prägen oder Lochen sein kann, mit bei der Bearbeitung
um parallel zueinander verlaufende Werkzeugachsen (x, y) rotierenden Werkzeugen (4,
5), die bevorzugt mehrere über den jeweiligen Umfang eines Werkzeuges (4, 5) verteilt
angeordnete Werkzeug-Ausformungen (10,11), wie beispielsweise Stempel oder Löcher,
aufweisen, wobei weiter die Werkzeuge (4, 5) mittels um dieselben Werkzeugachsen (x,
y) rotierenden, in einem Eingriffsbereich von Zahnflanken in Eingriff befindlichen
Synchronisationszahnrädern (17,18) in vorgegebener Umfangsausrichtung zueinander gehalten
sind und die Werkzeuge (4, 5) für eine Handhabung wie beispielsweise Einlegung von
Bearbeitungsgut (2) und/oder Austausch von Werkzeug-Ausformungen (10,11) auseinanderfahrbar
sind, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Werkzeuge (4) relativ zu dem anderen Werkzeug (5) um eine Schwenkachse
(z) verschwenkbar ist, ohne dass der Eingriff der Synchronisationszahnräder (17,18)
zueinander aufgehoben wird, wobei die Schwenkachse (z) den Eingriffsbereich durchsetzt
oder in Richtung der Werkzeugachse und/oder senkrecht hierzu - bezogen auf eine theoretische
Mitte des Eingriffsbereichs - um das 0,05-Fache oder weniger des Abstandes (a) zwischen
einer mittleren Ebene (E, E') einer Werkzeug-Ausformung (10), gegebenenfalls einer
der Schwenkachse (z) am nächsten liegenden mittleren Ebene (E, E') einer Werkzeug-Ausformung
(10), und der theoretischen Mitte eines Eingriffsbereichs versetzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass das absolute Versetztmaß 10 mm oder weniger beträgt.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeuge (4, 5) in einem Gestell mit einer Werkzeug-Lagerung aufgenommen sind,
wobei ein erstes Gestellteil (8) mit einem ersten Werkzeug (4) relativ zu einem zweiten
Gestellteil (9) mit einem zweiten Werkzeug (5) verschwenkbar ist, zur Erzielung der
Verschwenkbarkeit der Werkzeuge (4, 5) zueinander.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (z) zugleich eine Lagerachse des ersten Gestellteiles (8) in dem
zweiten Gestellteil (9) ausbildet.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse mit beiden Gestellteilen fest verbunden ist und die Verschwenkung
aus einer Tordierung der Verschwenkachse resultiert.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Richtung der Werkzeugachse (x, y) des ersten oder zweiten Werkzeugs (4, 5) die
Schwenkachse (z) im Bearbeitungszustand mit einer solchen Entfernung (a) zu einer
mittleren Ebene (E, E') eines Werkzeuges (4, 5), gegebenenfalls zu der der Schwenkachse
(z) am nächsten liegenden mittleren Ebene (E, E') eines Werkzeuges (4, 5), angeordnet
ist, dass sich bei einer Verschwenkung der Werkzeugachsen (x, y) um 1° zueinander
eine Versetzung der mittleren Ebenen (E, E') des ersten und zweiten Werkzeuges (4,
5) zueinander von 0,01 bis 0,1 mm ergibt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (z) in einer Projektion im Wesentlichen senkrecht zu der Werkzeugachse
(x) des ersten Werkzeuges (4) verläuft, und/oder, bevorzugt, dass eine Abweichung
von einer Senkrechten 0,001 bis 3° beträgt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Werkzeug (4, 5) in dem jeweiligen Gestellteil (8, 9) zwischen der Schwenkachse
(z) und dem Werkzeug (4, 5) drehgelagert ist, und/oder, bevorzugt, dass die Werkzeuge
(4, 5) im Bearbeitungszustand in dem Gestell übereinander angeordnet sind, und/oder,
dass jedenfalls eines der Werkzeuge (4, 5) drehantreibbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das angetriebene Werkzeug (5) in dem feststehenden Gestellteil (9) angeordnet ist
und das nicht angetriebene Werkzeug (4) in dem demgegenüber verschwenkbaren Gestellteil
(8), und/ oder, bevorzugt, dass die verschwenkbare Werkzeugachse (x) in der Bearbeitungsstellung
festsetzbar ist.
10. Vorrichtung, gekennzeichnet durch eines oder mehrere der kennzeichnenden Merkmale eines der vorhergehenden Ansprüche.