[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrkorb für einen Aufzug, insbesondere einen Außenaufzug,
wie er beispielsweise als Bauaufzug, Lastenaufzug oder als Transportbühne auf Baustellen
zum Einsatz kommt, mit einem Schutzdach.
[0002] Außenaufzüge werden beispielsweise auf Baustellen des Hochbaus verwendet, um Personen
und/oder Material in die oberen Etagen des zu bauenden oder zu sanierenden Gebäudes
zu transportieren. Bspw. werden Bauaufzüge auch für den Gerüstaufbau verwendet.
[0003] Regelmäßig sind Materialaufzüge ausschließlich zum Transport von Gütern ohne Begleitung
von Personen vorgesehen. Das Transportieren von Personen im Fahrkorb ist in diesem
Fall nicht erlaubt.
[0004] Es gibt jedoch auch Bauaufzüge wie etwa sogenannte Transportbühnen, die zwar vorrangig
zum Transport von Gütern vorgesehen sind, bei denen jedoch auch geschulte Aufzugsführer
zusammen mit anderen Personen den Gütertransport begleiten dürfen und sich während
der Fahrt im Fahrkorb aufhalten dürfen. Solche Bauaufzüge müssen jedoch im Hinblick
auf die Sicherheit der zu transportierenden Personen besonderen Vorschriften genügen.
[0005] Andere Bauaufzüge, die besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen genügen müssen,
sind zum Transport von ungeschulten Personen und Material zugelassen.
[0006] Außenaufzüge, die zum Transport von Personen zugelassen sind, weisen regelmäßig ein
oberhalb eines Laderaums des Fahrkorbs angeordnetes Schutzdach als Schutz für mitfahrende
Personen gegen herabfallende Teile auf. Ein solches Schutzdach ist jedoch in bestimmten
Situationen, bspw. beim Beladen des Fahrkorbs mit Material, aufgrund seiner Größe
und Sperrigkeit hinderlich.
[0007] In Anbetracht der beschriebenen Probleme ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Fahrkorb für einen Außenaufzug bereitzustellen, in dem Personen sicher und geschützt
transportierbar sind, und der gleichzeitig gut zugänglich ist, wenn er zum Lastentransport
verwendet wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den in Anspruch 1 beschriebenen Fahrkorb
gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0009] Das Schutzdach des erfindungsgemäßen Fahrkorbs ist von einer ersten Betriebsstellung,
in der es den in dem Fahrkorb vorgesehene Laderaum zumindest abschnittweise nach oben
hin begrenzt, in eine zweite Betriebsstellung verstellbar, in der es den in der ersten
Betriebsstellung nach oben begrenzten Laderaum zumindest teilweise nach oben hin freigibt.
[0010] Mit anderen Worten ist das Schutzdach in der ersten Betriebsstellung derart oberhalb
des Fahrkorbbodens angeordnet, dass es die in dem Fahrkorb aufgenommenen Personen
überdeckt und damit Schutz gegen von oben herabfallende Teile bietet. Dagegen ist
das Schutzdach in der zweiten Betriebsstellung derart angeordnet, dass ein oberhalb
des Fahrkorbbodens vorhandener Laderaum nicht oder nur kaum von dem Schutzdach überdeckt
wird. Anders ausgedrückt ist derjenige Teil des Laderaums, der in der ersten Betriebsstellung
durch das Schutzdach abgedeckt ist, in der zweiten Betriebsstellung zumindest teilweise
nach oben hin offen. Dies hat den Vorteil, dass der Fahrkorb zum einen problemlos
auch von oben beladen und entladen werden kann, und dass zum anderen auch langgestreckte
Güter wie etwa Langrohre oder Gerüstteile aufrecht auf dem Fahrkorbboden abgestellt
werden können, ohne an dem Schutzdach anzustoßen oder dadurch behindert zu werden.
[0011] Das Schutzdach überdeckt in der ersten Betriebsstellung den Laderaum des Fahrkorbs
vorzugsweise zu mehr als 50%, besonders bevorzugt zu mehr als 80%, insbesondere vollständig,
und in der zweiten Betriebsstellung vorzugsweise zu weniger als 50%, besonders bevorzugt
zu weniger als 20%, insbesondere überhaupt nicht. Das Schutzdach kann in diesem Fall
eine Fläche haben, die im Wesentlichen einer Fläche eines Fahrkorbbodens entspricht
oder sogar größer ist also diese, wobei das Schutzdach in der ersten Betriebsstellung
im Wesentlichen parallel zu dem Fahrkorbboden verlaufen kann.
[0012] Die Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, dass ein dachfreier Fahrkorb, wie er
bei reinen Lastenaufzügen regelmäßig zum Einsatz kommt, für den Transport sperriger,
voluminöser und/oder besonders langer Lasten deutlich besser geeignet ist als ein
für den Personentransport eingerichteter Fahrkorb mit Schutzdach, weil das Schutzdach
den verfügbaren Laderaum nach oben hin begrenzt. Die vollständige Demontage des Schutzdachs,
um den Fahrkorb vom Personentransport für den Transport von Lasten umzurüsten, ist
jedoch zeitaufwändig und umständlich. Weil jedoch das erfindungsgemäße Schutzdach
verstellbar eingerichtet ist, ist eine Umstellung von einer Personentransportbühne
(Betriebsmodus Personenaufzug) mit Schutzdach zu einer "dachfreien" Materialtransportbühne
(Betriebsmodus Materialaufzug) schnell und unproblematisch möglich.
[0013] Vorzugsweise ist das Schutzdach in der ersten Betriebsstellung oberhalb eines Fahrkorbbodens
angeordnet und verläuft im Wesentlichen horizontal. In der zweiten Betriebsstellung
kann das Schutzdach dagegen im Wesentlichen vertikal verlaufen. Ein horizontal über
dem Fahrkorbboden verlaufendes Dach bietet guten Schutz gegen herabfallende Teile.
Ein vertikal verlaufendes Dach, das vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu einer
der Seitenwände des Fahrkorbs verläuft, behindert den Laderaum kaum und erlaubt den
Transport langgestreckter Bauteile im Fahrkorb.
[0014] Im Hinblick auf eine platzsparende Anordnung des Schutzdachs in der zweiten Betriebsstellung
hat es sich als zweckmäßig erwiesen, dass das Schutzdach in der zweiten Betriebsstellung
zumindest abschnittsweise einen Teil einer Rück- oder Seitenwand des Fahrkorbs bildet
und somit dem Anlehnen von Baumaterial dienen kann. Das verstellte Schutzdach kann
dabei eine der Seitenwände bzw. eine Rückwand des Fahrkorbs nach oben hin verlängern,
so dass ein langgestrecktes Bauteil bequem gegen diese verlängerte Seitenwand gelehnt
werden kann.
[0015] Im Hinblick auf eine konstruktiv einfache und schnell verstellbare Anordnung des
Schutzdachs hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass das Schutzdach von der ersten
Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung um eine vorzugsweise horizontal verlaufende
Schwenkachse verschwenkbar oder verkippbar ist. Umgekehrt ist das Schutzdach auch
von der zweiten zurück in die erste Betriebsstellung verschwenkbar oder verkippbar.
[0016] Ein vorteilhaft gestalteter Klappmechanismus zur Verstellung des Schutzdachs sieht
vor, dass das Schutzdach von der ersten Betriebsstellung um etwa 90° nach unten in
Richtung auf eine Rück- oder Seitenwand des Fahrkorbs abklappbar ist. Die Rückwand
kann die einem Mast zugewandte Seitenwand des Fahrkorbs sein.
[0017] Zum Verhindern einer unabsichtlichen Verstellung des Schutzdachs kann zumindest ein
Sicherungselement wie etwa eine Schraube zum Sichern des Schutzdachs in der ersten
Betriebsstellung und/oder in der zweiten Betriebsstellung vorgesehen sein. In diesem
Fall ist das Schutzdach erst nach dem Lösen des Sicherungselements bzw. der Sicherungselemente
verstellbar. Mithilfe eines entsprechend gestalteten Sicherungselements kann zusätzlich
verhindert werden, dass eine dazu nicht befugte Person das Schutzdach umklappt.
[0018] Im Hinblick auf eine größtmögliche Flexibilität bei der Beladung des Fahrkorbs kann
das Schutzdach abnehmbar an dem Fahrkorb befestigt sein. Mit anderen Worten kann das
Schutzdach bei Bedarf vollständig vom Fahrkorb abgenommen werden, bspw. wenn besonders
sperrige Güter zu transportieren sind.
[0019] Der Transport besonders langgestreckter Güter mithilfe des Fahrkorbs kann vereinfacht
werden, wenn das Schutzdach von der zweiten Betriebsstellung in eine dritte Betriebsstellung
verstellbar ist, in der es in Schwererichtung zumindest abschnittsweise weiter entfernt
von dem Fahrkorbboden angeordnet ist als in der zweiten Betriebsstellung. In diesem
Fall können die zu transportierenden Güter gegen den von dem Fahrkorbboden entfernten
Abschnitt des Schutzdachs gelehnt werden, so dass ein Überkippen der Güter zuverlässig
verhindert werden kann.
[0020] Die Verstellung des Schutzdachs in die dritte Betriebsstellung kann durch ein Versetzen
des Schutzdachs ausgehend von der zweiten Betriebsstellung in vertikaler Richtung
erfolgen. Bspw. wird das vorzugsweise im Wesentlichen vertikal verlaufende Schutzdach
um ein vorgegebenes Maß vertikal nach oben geschoben und in dieser Stellung an einem
Befestigungsabschnitt des Fahrkorbs befestigt. Zu diesem Zweck können der Fahrkorb
und/oder das Schutzdach eine Führung aufweisen. In der dritten Betriebsstellung kann
das Schutzdach mithilfe eines Sicherungselements wie etwa einer Schraube oder einem
Bolzen gesichert werden. Je weiter der obere Abschnitt des Schutzdachs in der dritten
Betriebsstellung von dem Fahrkorbboden entfernt ist, desto längere Bauteile können
ohne die Gefahr eines Überkippens im Laderaum des Fahrkorbs gegen das Schutzdach gelehnt
werden.
[0021] In diesem Zusammenhang hat sich eine Versatzweite des Schutzdachs zwischen der zweiten
und der dritten Betriebsstellung von mehr als 30 cm und weniger als 150 cm, bevorzugt
von mehr als 50 cm und weniger als 100 cm, insbesondere von etwa 60 cm als vorteilhaft
erwiesen. Mit anderen Worten ist das Schutzdach um etwa 60 cm nach oben verschiebbar
und in dieser Stellung fixierbar. Eine Verschiebbarkeit um diese Länge ist ausreichend,
um Gerüststangen und Gerüstböden üblicher Länge sicher in dem Laderaum des Fahrkorbs
aufnehmen zu können.
[0022] Zur Erleichterung der Beladung und des Transports von langgestreckten Gütern in dem
Fahrkorb hat es sich als vorteilhaft erwiesen, einen an dem Schutzdach angebrachten
Halter zum Halten von Baumaterial wie etwa Gerüstteilen oder Rohren in der zweiten
und/oder dritten Betriebsstellung vorzusehen. Güter wie etwa Gerüstteile können an
dem Halter befestigt werden und/oder daran gesichert werden, so dass ihr Umkippen
während des Transports verhindert wird.
[0023] Der Halter kann ausklappbar an einer Fläche des Schutzdachs angeordnet sein, die
in der abgeklappten Betriebsstellung in Richtung auf das Fahrkorbinnere gerichtet
ist. In der ersten Betriebsstellung kann der Halter in Anlage an das Schutzdach geklappt
sein, so dass er nicht ausgehend von der Fläche des Schutzdachs nach außen vorsteht,
während er in der zweiten Betriebsstellung derart umgeklappt werden kann, dass gegen
das verstellte Schutzdach gelehnte Lasten daran befestigbar oder fixierbar sind.
[0024] Ferner kann der Halter ein oder mehrere Halteteile wie etwa Haltestangen, Halteseile,
Ketten o.dgl. aufweisen, die verhindern, dass gegen das Schutzdach gelehntes Material
umkippt, verrutscht o.dgl.
[0025] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verdeckt das Schutzdach
in der zweiten und/oder dritten Betriebsstellung ein an dem Fahrkorb angeordnetes
Steuerungselement des Aufzugs. Dann kann der Aufzug mit dem erfindungsgemäßen Fahrkorb
nicht mehr vom Fahrkorb aus gesteuert werden, wenn sich das Schutzdach im "Betriebsmodus
Materialaufzug", also in der zweiten oder dritten Betriebsstellung befindet. In diesen
Betriebsstellungen ist nämlich ein Personentransport aufgrund des Gefährdungspotentials
ohne Schutzdach nicht vorgesehen.
[0026] Gemäß einem weiteren, besonders wichtigen Gesichtspunkt der Erfindung ist das Schutzdach
von der ersten Betriebsstellung, von der zweiten Betriebsstellung und/oder von der
dritten Betriebsstellung durch Verschwenken um eine im Wesentlichen vertikale Schwenkachse
in eine weitere Betriebsstellung verstellbar. Insbesondere ist das Schutzdach ausgehend
von der dritten (oder zweiten) Betriebsstellung, in der das Schutzdach im Wesentlichen
in einer vertikalen Ebene angeordnet ist, durch den Laderaum hindurch um eine vertikale
Achse verschwenkbar, wobei die vertikale Achse durch ein ausgehend von einer Fahrkorbecke
nach oben vorstehendes Gestängeteil gebildet sein kann. Durch diese weitere Verschwenkbarkeit
kann das Schutzdach, das aufgrund seiner Sperrigkeit unter Umständen in der zweiten
oder dritten Betriebsstellung eine Beladung und/oder Entladung des Fahrkorbs behindert,
auf noch flexiblere Weise aus dem Weg gebracht werden.
[0027] In dem Fahrkorb des Bauaufzugs werden beim Aufbau eines Baugerüsts insbesondere abwechselnd
Gerüstteile und Mastteile transportiert. Immer wenn das Gerüst eine bestimmte Höhe
gewonnen hat, kann der Mast des Aufzugs um eine entsprechende Höhe nach oben erhöht
werden. Nach der Erhöhung des Masts können die anschließend erforderlichen Gerüstteile
wiederum mit dem Fahrkorb entsprechend höher nach oben gefördert werden, was den Gerüstaufbau
vereinfacht. Auf diese Weise werden abwechselnd das Baugerüst und der Aufzugsmast
bis auf eine gewünschte Endhöhe errichtet. Der Mastaufbau kann allerdings in der zweiten
und/oder in der dritten Betriebsstellung durch das nach unten geklappte Schutzdach
behindert werden, das eine Rückseite des Laderaums verschließt, an der der Fahrkorb
dem Mast zugewandt ist.
[0028] Im Hinblick auf einen vereinfachten Mastaufbau hat es sich deshalb als zweckmäßig
erwiesen, dass in der weiteren Betriebsstellung ein nach oben hin offenes Fenster
an einer Rückseite des Laderaums gebildet ist. Durch dieses nach oben hin offene Fenster
können die Mastteile zur Erhöhung des Masts unmittelbar auf der Mastspitze montiert
werden. Vorzugsweise ist in der weiteren Betriebsstellung gleichzeitig der Laderaum
nach oben hin vollständig freigegeben. Nach erfolgter Masterhöhung kann das Schutzdach
für den Transport von Gerüstteilen wiederum nach innen um die vertikale Achse in die
zweite oder dritte Betriebsstellung verschwenkt werden, so dass die Gerüstteile an
das die Rückwand des Fahrkorbs bildende Schutzdach angelehnt werden können und in
dem daran angebrachten Gerüsthalter aufnehmbar sind. Mit anderen Worten ist in der
weiteren Betriebsstellung zumindest ein oberer Teil einer Rückseite des Laderaums,
die dem Mast zugewandt ist, freigegeben.
[0029] Vorzugsweise ist das Schutzdach ausgehend von der zweiten oder dritten Betriebsstellung
um 90° oder mehr in die weitere Betriebsstellung verschwenkbar, so dass es nicht mehr
oberhalb der Fahrkorbkabine angeordnet ist und keinerlei Montagebehinderung mehr darstellt.
[0030] Im Hinblick auf die Bereitstellung sowohl einer Verschwenkungsmöglichkeit um die
vertikale Achse in die weitere Betriebsstellung als auch einer Verkippmöglichkeit
um die horizontale Achse ausgehend von der ersten Betriebsstellung hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, dass das Schutzdach in der weiteren Betriebsstellung an nur
einer einzigen Anschlagstelle mit der Fahrkorbkabine verbunden ist. Diese Anschlagstelle
ist vorzugsweise an dem oberen Ende eines Eckgestänges des Fahrkorbs gebildet. Andererseits
kann das Schutzdach in den übrigen Betriebsstellungen, insbesondere in der ersten
Betriebsstellung, über mehr als eine Anschlagstelle, insbesondere über zwei oder mehr
Anschlagstellen mit der Fahrkorbkabine verbunden sein. Diese beiden Anschlagstellen
können an oberen Enden von zwei Eckstangen des Fahrkorbs auf der Mastseite des Fahrkorbs
angeordnet sein.
[0031] Die Erfindung betrifft ferner einen Aufzug, insbesondere einen Außenaufzug, Bauaufzug
und/oder Materialaufzug mit einem erfindungsgemäßen Fahrkorb.
[0032] In der nun folgenden Beschreibung wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fahrkorbs, bei dem das
Schutzdach in die ersten Betriebsstellung gestellt ist,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Fahrkorbs aus Fig. 1, bei dem das Schutzdach
in die zweite Betriebsstellung gestellt ist,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Fahrkorbs aus Fig. 1, bei dem das Schutzdach
in die dritte Betriebsstellung gestellt ist, und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fahrkorbs, bei dem das
Schutzdach in die weitere Betriebsstellung gestellt ist.
[0033] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Fahrkorb 10 eines Außenaufzugs wie etwa eines
Baustellenaufzugs bzw. einer Transportbühne in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.
[0034] Außenaufzüge weisen regelmäßig eine Führung auf, die an einer Wand eines Gebäudes
befestigbar ist und sich somit regelmäßig in senkrechter Richtung erstreckt. Die Führung
besteht aus einem oder zwei Masttürmen, an dem/denen der Fahrkorb 10 verfahrbar befestigt
werden kann. Der Fahrkorb 10 dient der Aufnahme der zu befördernden Personen und des
zu befördernden Guts. Die Masttürme dienen der Führung und Bewegung des Fahrkorbs.
In der Regel ist hierfür zumindest einer der Masttürme mit zumindest einer Zahnstange
versehen, die sich in längsaxialer Richtung der Führung erstreckt und in die ein Ritzel
eines elektrischen Fahrantriebs eingreift. Bei solchen Aufzügen ist der Fahrantrieb
somit im Bereich des Fahrkorbs untergebracht und wird demnach mit dem Fahrkorb mitbewegt.
Der erfindungsgemäße Fahrkorb ist gleichermaßen für Außenaufzüge mit anderen Antriebs-
oder Mastanordnungen geeignet.
[0035] Der erfindungsgemäße Fahrkorb 10 kann von einem "Betriebsmodus Personenaufzug", der
in Fig. 1 dargestellt ist, in einen "Betriebsmodus Materialaufzug" verstellt werden,
der in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist. Im Betriebsmodus Personenaufzug ist ein
Personen- und Gütertransport möglich, während im Betriebsmodus Materialaufzug ausschließlich
Güter zu transportieren sind.
[0036] Der Fahrkorb 10 weist ein verstellbares Dach 20 auf, das in einer in Fig. 1 dargestellten
ersten Betriebsstellung (I) oberhalb eines Fahrkorbbodens 12 angeordnet ist und den
Laderaum des Fahrkorbs nach oben hin begrenzt. In der ersten Betriebsstellung (I)
verläuft das Dach 20 im Wesentlichen horizontal und schützt somit Personen, die in
dem Fahrkorb 10 transportiert werden, vor herabfallenden Gegenständen. Im Hinblick
auf die Sicherheit der im Fahrkorb zu transportierenden Personen weist das Dach 20
eine im Wesentlichen geschlossene Materiallage wie etwa ein Metallblech auf, das herabfallende
Gegenstände zuverlässig aufhält oder zumindest ablenkt. Die geschlossene Materiallage
kann an Haltestreben befestigt sein. Jedoch verhindert das Dach 20 in der ersten Betriebsstellung
(I) die Aufnahme von langgestreckten Gütern und Bauteilen wie etwa Rohren oder Gerüstteilen
in dem Fahrkorb.
[0037] Das Dach 20 kann von der ersten Betriebsstellung (I) in die in Fig. 2 dargestellte
zweite Betriebsstellung (II) verstellt werden, in der im Wesentlichen der gesamte
Laderaum des Fahrkorbs 10 nach oben hin offen ist. Die Verstellung erfolgt durch Verkippen
des Dachs 20 nach unten um eine Drehachse A. Da der Laderaum in der zweiten Betriebsstellung
(II) nach oben hin nicht begrenzt ist, können auch langgestreckte Bauteile wie etwa
Gerüstteile und Rohe in dem Fahrkorb transportiert werden. Zu diesem Zweck können
die langgestreckten Bauteile gegen das umgeklappte Dach 20 gelehnt werden, das in
der umgeklappten Stellung einen Teil der Rückwand 14 des Fahrkorbs bilden kann. Insbesondere
verläuft das Dach 20 in der zweiten Betriebsstellung (II) im Wesentlichen vertikal,
wobei ein oberer Abschnitt 26 des Dachs 20 weiter nach oben ragt als die übrigen Seitenwände
der Fahrkorbs.
[0038] Das Dach kann von der zweiten Betriebsstellung (II) in die in Fig. 3 dargestellte
dritte Betriebsstellung (III) verstellt werden. Dazu wird das Dach 20 um mehr als
30 cm, insbesondere um etwa 60 cm in vertikaler Richtung nach oben versetzt, so dass
ein oberer Rand 26 des Dachs 20 besonders weit nach oben vorsteht. Gegen diesen oberen
Rand 26 können Bauteile wie etwa Rohre gelehnt werden, ohne dass die Gefahr eines
Überkippens besteht.
[0039] In jeder Betriebsstellung (I, II, III) kann das Dach 20 mithilfe von Sicherungselementen
wie etwa jeweils zwei oder mehr Schrauben oder Bolzen gesichert werden, so dass es
sich nicht versehentlich lösen kann.
[0040] Zusätzlich kann das Dach 20 auch vollständig von dem Fahrkorb 10 abgenommen werden,
bspw. wenn besonders sperrige Lasten zu transportieren sind.
[0041] An einer in der ersten Betriebsstellung nach oben gerichteten Fläche des Dachs 20
ist ein Halter 22 in Form einer ausklappbaren Gerüsthaltevorrichtung befestigt. Wenn
der Halter in der zweiten oder dritten Betriebsstellung (II,III) ausgeklappt wird,
ragen Halteteile 24 in Form von Haltestangen in Richtung auf den Laderaum vor, wobei
an den Halteteilen 24 die zu transportierenden Bauteile abgestützt oder fixiert werden
können. Insbesondere können langgestreckte Bauteile an dem Halter 22 gegen ein Umkippen
oder Verrutschen gesichert werden. In Abhängigkeit von Form und Gewicht der zu transportierenden
Bauteile 60 kann der Halter 22 auch anders gestaltet sein und bspw. in einer anderen
Höhe angebracht sein oder andere bzw. zusätzliche Halteelemente wie etwa Haken, Ketten,
Seile o. dgl. aufweisen.
[0042] In der zweiten und dritten Betriebsstellung (II, III) verdeckt das Dach 20 eine in
dem Fahrkorb vorgesehene Steuerung zum Steuern des Aufzugs, so dass der Aufzug nur
in der ersten Betriebsstellung (I) vom Fahrkorb aus gesteuert werden kann. Nur in
der ersten Betriebsstellung (I) ist der Fahrkorb nämlich für den Personentransport
vorgesehen.
[0043] Ausgehend von der in Fig. 3 gezeigten dritten Betriebsstellung (III) kann das Schutzdach
um eine vertikale Achse V in die in Fig. 4 gezeigte weitere Betriebsstellung (IV)
verschwenkt werden. In der weiteren Betriebsstellung (IV) bildet das Schutzdach nicht
mehr einen Teil der Fahrkorbrückwand 14, so dass zu transportierende Bauteile 60 nicht
mehr daran angelehnt werden können. Vielmehr ist der obere Teil der Rückwand zur Bildung
eines nach oben hin offenen "Fensters" 50 in Richtung auf einen dahinter angeordneten
Mast 55 offen. Zusätzlich ist der Laderaum nach oben hin vollständig offen. Über dieses
Fenster können Mastteile direkt auf eine Mastspitze aufgesetzt werden, um die Höhe
des Masts 55 zu verändern. Beim Mastabbau können Mastteile durch das nach oben hin
offene Fenster 50 abgenommen und unmittelbar im Laderaum des Fahrkorbs aufgenommen
werden. Zum Transport von Gerüstteilen oder anderen Bauteilen 60 kann das Schutzdach
wiederum in die in Fig. 3 gezeigte dritte Betriebsstellung (III) verschwenkt werden,
in der die Bauteile 60 in dem Halter 22 aufnehmbar sind. Das Schutzdach ist dabei
durchwegs im Wesentlichen in einer vertikalen Ebene angeordnet.
[0044] Zum Verschwenken ist in einem oberen Abschnitt eines Eckpfostens 58 des Fahrkorbs
10 ein Gelenk angeordnet, über das das Schutzdach 20 mit der Fahrkorbkabine verbunden
ist. In der weiteren Betriebsstellung (IV) bildet dieses Gelenk die einzige Anschlagsstelle
des Schutzdachs 20 an dem Fahrkorb 10. In den übrigen Betriebsstellungen ist dagegen
das Schutzdach 20 über zumindest eine weitere Anschlagsstelle 59 mit der Fahrkorbkabine
bspw. mittels eines Hakens oder Federriegels verbunden. Ein Federriegel ist besonders
schnell und einfach lösbar, indem er aus einem Eckpfosten gezogen und in eine Freigabestellung
verdreht wird.
[0045] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigte Ausführungsform beschränkt. Bspw. wird das
Schutzdach nicht notwendigerweise um eine Drehachse nach unten geklappt, sondern kann
auch auf andere Weise in eine im Wesentlichen vertikale Lage gebracht werden, in der
es den Laderaum nach oben hin freigibt. Alternativ ist der Halter nicht ausklappbar
in das Dach integriert, sondern kann fest am Dach angebracht sein oder je nach Bedarf
an- oder abmontiert werden. Ferner kann das Schutzdach auch direkt von der zweiten
Betriebsstellung in die weitere Betriebsstellung verschwenkt werden, ohne dass es
notwendigerweise zuvor nach oben versetzt werden muss.
1. Fahrkorb (10) für einen Aufzug, insbesondere für einen Außenaufzug wie etwa einen
Bauaufzug mit einem Schutzdach (20),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schutzdach (20) von einer ersten Betriebsstellung (I), in der es einen in dem
Fahrkorb (10) vorhandenen Laderaum zumindest abschnittweise nach oben hin begrenzt,
in eine zweite Betriebsstellung (II) verstellbar ist, in der es den in der ersten
Betriebsstellung nach oben begrenzten Laderaum zumindest teilweise nach oben hin freigibt.
2. Fahrkorb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) in der ersten Betriebsstellung (I) oberhalb eines Fahrkorbbodens
(12) angeordnet ist und im Wesentlichen horizontal verläuft und/oder in der zweiten
Betriebsstellung (II) im Wesentlichen vertikal verläuft.
3. Fahrkorb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) in der zweiten Betriebsstellung (II) zumindest abschnittsweise
einen Teil einer Seiten- oder Rückwand (14) des Fahrkorbs zum Anlehnen von zu transportierenden
Gütern (60) bildet.
4. Fahrkorb nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) von der ersten Betriebsstellung in die zweite Betriebsstellung
und umgekehrt um eine Schwenkachse (A) verschwenkbar oder verkippbar ist.
5. Fahrkorb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) von der ersten Betriebsstellung (I) um etwa 90° nach unten in
Richtung auf eine Rück- oder Seitenwand (14) des Fahrkorbs abklappbar eingerichtet
ist.
6. Fahrkorb nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) abnehmbar an dem Fahrkorb (10) befestigt ist.
7. Fahrkorb nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) von der zweiten Betriebsstellung (II) in eine dritte Betriebsstellung
(III) verstellbar ist, in der es in Schwererichtung zumindest abschnittweise weiter
entfernt von dem Fahrkorbboden (12) angeordnet ist als in der zweiten Betriebsstellung
(II).
8. Fahrkorb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) ausgehend von der zweiten Betriebsstellung (II) im Wesentlichen
vertikal nach oben in die dritte Betriebsstellung (III) versetzbar ist und umgekehrt.
9. Fahrkorb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) um mehr als 30 cm und weniger als 150 cm, bevorzugt um mehr als
50 cm und weniger als 100 cm, insbesondere um etwa 60 cm nach oben versetzbar ist.
10. Fahrkorb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen an dem Schutzdach (20) angebrachten Halter (22) zum Halten von zu transportierenden
Gütern wie etwa Gerüstteilen oder Rohren in der zweiten und/oder dritten Betriebsstellung.
11. Fahrkorb nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (22) ausklappbar an einer Fläche des Schutzdachs (20) angeordnet ist,
die in der zweiten Betriebsstellung vorzugsweise dem Laderaum zugewandt ist.
12. Fahrkorb nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (22) ein oder mehrere Halteteile (24) wie etwa Haltestangen, Halteseile,
Ketten o.dgl. zum Verhindern des Umkippens von gegen das Schutzdach gelehnten Gütern
(60) aufweist.
13. Fahrkorb nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) in der zweiten und/oder dritten Betriebsstellung ein an dem Fahrkorb
angeordnetes Steuerungselement (15) des Aufzugs verdeckt, um in der zweiten und/oder
dritten Betriebsstellung eine Steuerung des Aufzugs von dem Fahrkorb (10) aus zu verhindern.
14. Fahrkorb nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) von der ersten Betriebsstellung (I), von der zweiten Betriebsstellung
(II) und/oder von der dritten Betriebsstellung (III) durch Verschwenken um eine im
Wesentlichen vertikale Achse (V) in eine weitere Betriebsstellung (IV) verstellbar
ist.
15. Fahrkorb nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in der weiteren Betriebsstellung (IV) ein nach oben hin offenes Fenster (50) an einer
einem Mast (55) zuzuwendenden Rückseite des Laderaums gebildet ist, und bevorzugt
gleichzeitig der Laderaum nach oben hin vollständig freigegeben ist.
16. Fahrkorb nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzdach (20) in der weiteren Betriebsstellung (IV) an nur einer einzigen Anschlagstelle
(57) mit einem Fahrkorbgestänge (58) verbunden ist.