[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wand, insbesondere eine Innenwand nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie einen Wandbaustein, insbesondere einen Innenwandbaustein
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 14.
[0002] Die Erstellung von statisch nicht tragenden Wänden erfolgt durch Aufeinandersetzen
eines Mauerwerks aus festen Materialien wie Ziegel-, Bims-, Gips- oder Gasbetonsteinen,
die anschließend mit einem Putz oberflächenfertig überarbeitet werden. Das Problem
bei dieser Art der Erstellung ist neben dem schweren Gewicht der Baustoffe auch die
Bearbeitung der harten Werkstoffe mit speziellem Werkzeug. Das lotgerechte Aufsetzen
der Elemente birgt zudem Verarbeitungsrisiken und kann meist nur von versiertem Fachpersonal
zufriedenstellend ausgeführt werden. Durch die groben Fugen ist ein dicklagiges Überarbeiten
der Oberflächen meist unumgänglich was neben zusätzlichem Zeitaufwand auch einen entsprechenden
Kostenfaktor darstellt.
[0003] Trockenwandsysteme hingegen bestehen aus Unterkonstruktionen unterschiedlicher Materialien
wie Holz oder Stahlprofilen, die mit großflächigen Gipswand- oder anderen Bauplatten
verkleidet werden. Die Unterkonstruktion wird für eine feste Verankerung an den angrenzenden
Seiten verschraubt, die Streben werden in die Umrandungsprofile eingebracht und ebenfalls
verschraubt. Dazu ist eine Vielzahl unterschiedlicher Profile notwendig, da diese
ineinandergreifen um eine ausreichende Aussteifung und dennoch eine planebene Fläche
für die anzubringenden Bauplatten zu erreichen. Die Bauplatten bestehen meist aus
Gipskarton oder aus anderen geeigneten Werkstoffen und sind für das Überspannen der
Abstände der Aussteifungsprofile meist sehr groß. Durch das große Format ist der Transport
innerhalb eines Hauses oder einer Wohnung meist schwierig und entsprechend mühselig.
[0004] Beide Arten der Erstellung von nicht tragenden Wandkonstruktionen sind zudem durch
die Art der verwendeten Baustoffe oft feuchteempfindlich und somit ohne zusätzliche
Imprägnierung oder Überarbeitung in Feuchträumen nicht zu gebrauchen. Durch die meist
hydrophilen Eigenschaften bilden die Baustoffe gerne Nährboden für Mikroorganismen,
Algen oder Schimmel.
[0005] Konstruktionen von Innenwänden aus Hartschaum haben sich aus der Praxis heraus entwickelt
und bieten den Vorteil eines geringen Gewichtes und einer leichten Verarbeitung. Bekannt
sind hier Elemente die mit horizontal oder vertikal verlaufenden Profilen zusammengesteckt
werden und somit ein lotgerechtes Versetzen ermöglichen. Die Leisten sind meist aus
Holz, Stahl oder auch aus Kunststoff und werden an plattenseitig vorhandenen Vertiefungen
gesteckt wodurch die übereinander und/oder nebeneinander liegenden Wandplatten zusammengefügt
werden und der Wand zudem eine gewisse Stabilität verleihen sollen, was auch durch
ein zusätzliches Verschrauben der Wandplatten untereinander erfolgen kann. Die Wandplatten
sind entweder direkt bereits mit einer fertigen Bauplatte verkleidet oder werden im
Anschluss mit einer Deckschicht in Form eines Oberputzes versehen.
[0006] Möglich sind auch Konstruktionen die aus Hartschaumplatten bestehen die ohne Verbindungselemente
zusammengesetzt werden und anschließend ihre Stabilität durch die spätere Deckschicht
mit entsprechendem Gewebe erhalten. Der Nachteil dieser beschriebenen Ausführungsvarianten
ist, dass einerseits zusätzliche Profile und Materialien für den Aufbau der Wand notwendig
sind und dass andererseits ein lotgerechter Aufbau nur durch entsprechendes exaktes
Arbeiten möglich ist. Zudem wird die Stabilität der Wand ausschließlich durch die
Profile oder den dünnlagigen Putz in Verbindung mit einem eingebetteten Metalloder
Kunststoffgewebe erreicht.
[0007] Die Erstellung von nicht tragenden Wänden als Zimmer- und Wohnungstrennwänden erfolgt
durch Aufeinandersetzen eines schmalen Mauerwerkes aus konventionellen Steinmaterialien,
wie Ziegel, Bims oder Gasbetonsteinen, die anschließend mit einem Putz oberflächenfertig
bearbeitet werden. Alternativ werden auch massive Gipswandplatten verwendet, die aufeinander
geklebt werden, wobei die Fugen mit Kleber oberflächenfertig überspachtelt werden.
Eine andere Möglichkeit der Erstellung von nicht tragenden Wänden ist der Aufbau von
Trockenwandsystemen. Trockenwandsysteme bestehen aus Unterkonstruktionen aus meist
verzinkten Stahlschienen oder aus einem Holzlattensystem, das mit großflächigen Gipswand-
oder anderen Bauplatten verkleidet wird. Hier werden meist nur die Stoßfugen mitüberspachtelt,
wodurch die Wandoberfläche tapezierfertig hergestellt werden kann.
[0008] Ein Problem aus den im Stand der Technik bekannten Wandsystemen ist das relativ aufwändige
Errichten von Wänden, die auch feuchtraumgeeignet sind, der relativ hohe Aufwand beim
späteren Einbau von Versorgungssystemen, wie beispielsweise elektrischen Leitungen,
Wasserleitungen oder Heizungsverrohrungen, sowie das lotgerechte Aufsetzen von statisch
nicht tragenden Wandkonstruktionen und von einzelnen Wandbausteinen aufeinander.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, leichte Wände im Hochbau einfach
und sehr schnell zu errichten, die einerseits stabil gegen Stoßkräfte in Richtung
auf die Wand sind, andererseits ein einfaches Verlegen von elektrischen Leitungen
sowie Wasserleitungen oder Abflussleitungen ermöglichen, und die zudem für den Aufbau
in Feuchträumen geeignet sind.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Wand nach Patentanspruch 1 sowie durch Wandbausteine
nach Patentanspruch 14. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben.
[0011] Erfindungsgemäß weist eine derartige Wand, insbesondere eine Innenraumwand, einen
Wandkern auf aus überwiegend homogene Zellstruktur aufweisenden Platten, eine erste
Beplankung auf einer ersten Wandkernseite sowie eine zweite Beplankung auf der der
ersten Wandkernseite gegenüberliegenden zweiten Wandkernseite. Erfindungsgemäß sind
die Beplankungen als den Wandkern aussteifende, feste Deckschichten ausgebildet. Dabei
besteht der Wandkern vorteilhafterweise aus expandierten oder aus extrudierten Hartschaumplatten.
Die eigentliche Tragkonstruktion kann somit aus einem Füllstoff - vornehmlich aus
EPS- oder XPS-Hartschaum - in Form von beispielsweise geschosshohen oder auch von
einzelnen, neben- und/oder übereinander angeordneten Platten mit Nut und Feder zusammengesteckt
und am Boden, der Decke sowie an den angrenzenden tragenden Wänden mit entsprechendem
Montagematerial in Form von Holzleisten, Metallwinkeln oder anderweitigem Material
befestigt werden. Alternativ lassen sich die Platten auch einfach nur mit geeigneten
Bauklebstoffen an den angrenzenden Flächen befestigen.
[0012] Ein Wandkern aus expandierten oder extrudierten Hartschaumplatten ist einerseits
leicht, weiterhin leicht zu bearbeiten und schnell zu errichten. Die expandierten
oder extrudierten Hartschaumplatten haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie gleichzeitig
eine Wärmedämmung und eine Schallisolierung darstellen. Darüber hinaus können in einen
solchen Wandkern auch leicht, beispielsweise mit einem Glühdraht, Öffnungen für zum
Beispiel Türen, Fenster oder Durchreichen eingebracht werden, oder die einzelnen Hartschaumplatten
staubfrei und einfach für die weitere Verarbeitung zugeschnitten werden.
[0013] Die erste Wandkernseite und die zweite Wandkernseite weisen vorteilhafterweise eine
wellenförmige Struktur auf. Diese wellenförmige Struktur ist dabei vorzugsweise wellblechartig
mit Vertiefungen und Erhebungen ausgebildet, wobei die Vertiefungen und Erhebungen
im Wesentlichen entlang der Höhenerstreckung der Wand verlaufend ausgebildet sind.
Auf diese Weise kann die auf die beiden Wandkernseiten aufzubringende erste beziehungsweise
zweite Beplankung zur Stabilisierung der Wand beitragen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die wellblechartige Struktur hinterschnitten, so dass die Beplankung sich in die
Struktur einkrallen oder einhaken kann.
[0014] Die einzelnen Platten des Wandkernes können mit einem Nut- und Federsystem zusammengesteckt
sein. Dieses Nut- und Federsystem kann beispielsweise Holz und/oder Kunststoff aufweisen,
es kann auch einstückig mit den Platten des Wandkernes ausgebildet sein und aus dem
gleichen Material wie der Wandkern bestehen. Das form- und vorzugsweise kraftschlüssige
Zusammenfügen der einzelnen Wandplatten kann somit durch ein Nut- und Federsystem
aus dem Hartschaum selbst oder aus weiteren Werkstoffen, wie beispielsweise einer
Holz-, Kunststoff- und/oder Metallschiene erfolgen, und kann so einen exakten und
lotgerechten Aufbau einer Wand erleichtern.
[0015] Vorteil einer Kombination der Platten mit Federn aus Holz, Kunststoff oder Metall
ist, dass an den Schienen später eventuell zu befestigende Gegenstände durch einfaches
Einschrauben an den entsprechenden Stellen sicher fixiert werden können. Das Wandsystem
hat den Vorteil, dass durch die großformatigen, leichten und dennoch formstabilen
Trägerplatten zum einen der Transport wesentlich leichter geschieht als bei herkömmlichen
Zwischenwänden, zum anderen die Eigenlast der Wand deutlich leichter ist als bei herkömmlichen
Systemen, wodurch der Einsatz der Hartschaumwand auch dort erfolgen kann, wo andere
Wandsysteme die vorhandene Statik, zum Beispiel die Deckenkonstruktion, zu sehr belasten
würden.
[0016] Das Aufstellen und Bearbeiten der großformatigen Platten mit Handsägen und Glühdrahtschneidern
ist deutlich einfacher als die Verarbeitung herkömmlicher Systeme. Die Zellstruktur
des Hartschaumes ist dabei die eigentliche Tragkonstruktion der Wand, die nach dem
Erstellen mit der beidseitigen Beplankung verarbeitet und somit zu ihrer endgültigen
Festigkeit ausgesteift wird. Zusätzliche Ständerprofile in Form von Metalloder Holzprofilen
sind dabei nicht nötig, können dennoch bei besonderen Anforderungen, zum Beispiel
großen Höhen der Wand, die Hartschaumwand bei Bedarf zusätzlich aussteifen und verfestigen.
[0017] Die erste und die zweite Beplankung können Gewebematerial und/oder Fasern aufweisen.
Die beiden Beplankungen können auch ein festes Material aufweisen, das auf dem Wandkern
aufgeklebt und/oder anderweitig auf dem Wandkern fixiert ist. Es ist auch möglich,
die erste und die zweite Beplankung mit Spachtelputz zu bilden, der ein- oder mehrlagig
auf den Wandkern aufgetragen wird.
[0018] Die an sich zunächst labile Wand kann dabei beispielsweise beidseitig mit einem geeigneten
Material überspachtelt oder überputzt werden. Dies geschieht vornehmlich mit einer
zusätzlichen Putzarmierung in Form eines gängigen Glasfasergewebes. Die Anschlüsse
an den Decken, Böden und angrenzenden Wänden werden beim Spachteln miteingebunden,
wodurch der Verbund und die Festigkeit der umschließenden Bauteile sich auf die Hartschaumwand
zusätzlich übertragen.
[0019] Nach dem Aushärten der Gewebespachtelung erreicht das Putzmaterial mit dem innenliegenden
Gewebe eine hohe Zugfestigkeit, die der Putz auf den Untergrund, die Hartschaumkonstruktion,
überträgt. Da der Spachtelputz beidseitig aufgebracht wird, erreicht somit eine zunächst
sehr labil scheinende Leichtbauwand eine enorme Festigkeit. Durch die Kombination
eines Hartschaumkernes mit festen vordefinierten Eigenschaften mit dem speziellen
Spachtel in geeigneter Festigkeit und Konsistenz entsteht so ein Materialverbund,
der eine enorme Festigkeit gegen Zug und Druck aufweist und somit von seinen mechanischen
Eigenschaften, wie Durchbiegung und Festigkeit, mit einer konventionell erstellten
Wand verglichen werden kann.
[0020] Dabei wirken die beidseitigen Gewebespachtelungen im Verbund mit dem innenliegenden
Hartschaumkern wie ein Doppel-T-Träger, bei dem unter Belastung ein Gurt gegen Zug
und der andere Gurt gegen Druck belastet wird und der relativ schwach erscheinende
Zwischensteg lediglich die Druck- und Zuggurten miteinander verbindet. Bei der Hartschaumwand
erreicht die aufgebrachte Gewebespachtelung durch den flächigen Auftrag eine großflächige
Übertragung der Kräfte auf den Hartschaumkern und dieser wiederum auf den gegenüberliegenden
Gurt in Form der Gewebespachtelung auf der anderen Seite.
[0021] Der Wandkern kann geschosshohe Wandplatten aufweisen. Er kann auch beispielsweise
zwei voneinander beabstandete Platten, die hintereinander angeordnet sind, aufweisen,
beziehungsweise aus wenigstens zwei voneinander beabstandeten Platten gebildet sein,
wobei zwischen den Platten beispielsweise ein Luftspalt und/oder eine weitere Platte
und/oder eine weiche Matte und/oder ein anderes Material angeordnet sein kann. Bei
Wandkernen mit hintereinander angeordneten Platten, zwischen denen ein Zwischenraum
gebildet ist, kann, je nach in den Zwischenraum aufgenommenem Material, beispielsweise
eine Schalldämmung und/oder eine Wärmeisolierung erfolgen..
[0022] Die erfinderische Wand weist in einer bevorzugten Ausführungsform zwei oder mehrere
miteinander verbundene Wandbausteine auf, wobei jeder Wandbaustein vorteilhafterweise
einen Wandkern aus einer überwiegend homogenen Zellstruktur aufweisenden Platte, eine
erste Beplankung auf der ersten Wandkernseite sowie eine zweite Beplankung auf der
der ersten Wandkernseite gegenüberliegenden zweiten Wandkernseite aufweist. Eine auf
solche Weise aus Einzelbausteinen aufgebaute Wand, bei der die einzelnen Wandbausteine
beispielsweise miteinander verspachtelt, verklebt und/oder ineinander gesteckt werden,
kann rasch und den Ansprüchen gemäß flexibel aufgebaut werden. Die einzelnen Wandbausteine
haben ein nur geringes Gewicht und können leicht zum Ort des Aufbaus transportiert
werden.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Wandbausteine zum Aufbau einer solchen
Wand einen Wandkern aus überwiegend homogene Zellstruktur aufweisenden Platten auf,
wobei erfindungsgemäß dieser Wandkern ein Nut- und Federsystem aufweist. Das Nut-
und Federsystem ist vorteilhafterweise so gestaltet, dass die Nut eines Wandkernes
in die Feder eines weiteren Wandkernes eines weiteren Wandbausteines, der ein gleichartiges
Nut- und Federsystem aufweist, vorzugsweise formschlüssig, besonders vorzugsweise
kraftschlüssig, eingreift, wenn der Wandbaustein mit dem weiteren Wandbaustein verbunden
wird.
[0024] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist das lotgerechte Aufsetzen von statisch nicht
tragenden Wandkonstruktionen die nach dem Aufbringen eines Putzsystems auf die profilierte
Oberfläche eine enorme Stabilität erreicht.
[0025] Hierzu kann der Einsatz relativ kleinformatiger Platten erwogen werden, die im Längsbereich
ein Stecksystem aufweisen, das die Platten form- und vorzugsweise kraftschlüssig miteinander
verbindet. Das Rastersystem ist vorteilhafterweise bereits in den Platten des Wandkerns
ausgebildet und ermöglicht durch das Ineinanderrasten direkt den lotgerechten Aufbau
der Wand. Durch das versetzte Setzen der Rasterplatten halten die Platten bereits
durch das kraftschlüssige Steckraster zusammen, so dass horizontal die Wand leicht
fluchtgerecht ausgerichtet werden kann und eventuelle Unebenheiten im Untergrund zudem
überbrückt werden können.
[0026] Auf der Flächenseite, also der ersten und/oder zweiten Wandkernseite, können die
Hartschaumplatten eine Profilierung aufweisen, durch welche die Abwicklung an der
Oberfläche vergrößert wird. In der vergößerten Oberfläche hat die später aufzubringende
Deckschicht eine größere Angriffs- und Verkrallungsfläche, wodurch die Stabilität
der Wand wesentlich erhöht wird. Zudem können die Profilierungen in Form hinterschnittener
Nuten ausgebildet werden, so dass zusätzlich die Deckschicht zum Beispiel in Form
eines faserverstärkten Oberputzes eine mechanische Verkrallung mit den Wandbauplatten
erzielt.
[0027] Durch eine säulenartige Ausbildung im Bereich hinterschnittener Nutsysteme erreicht
die Wand gerade in vertikaler Richtung eine zusätzliche Aussteifung.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die einzelnen Wandbausteine, mit denen
die Wand, vorzugsweise eine Innenraumwand, aufgebaut wird, aus kleinformatigen Hartschaumplatten
gebildet, die längsseitig mit einem Stecksystem versehen sind. Das Stecksystem ist
vorzugsweise am Wandkern angeordnet, bzw. einstückig mit dem Wandkern ausgebildet.
Es sorgt vorteilhafterweise dafür, dass die Platten kraftschlüssig miteinander verbindbar
sind. Durch spezielle Ausformungen des Stecksystems an den Platten können die Platten
im rechten Winkel und oder einem anderen Winkel zueinander angeordnet und aneinander
gesteckt werden.
[0029] Die Platten bestehen vorteilhafterweise aus EPS Hartschaum. Sie können mit einer
Beplankung, beispielsweise einer Deckschicht versehen werden. Damit diese Deckschicht
gut haftet, können die Platten flächig eine Profilierung aufweisen, die in einer bevorzugten
Ausführungsform hinterschnitten ist. Die Deckschicht ist vorteilhafterweise in der
Lage, zusätzlich ein Gewebe aufzunehmen. Die Wand aus den einzelnen Wandbausteinen
ist vorzugsweise verankert durch Verschrauben und/oder einfaches Verkleben.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen
zeigt:
- Fig. 1
- einen Teil einer erfinderischen Innenraumwand,
- Fig. 2
- Wandkern gemäß der Erfindung in zusammengesteckter Form,
- Fig. 3
- zwei Wandbausteine in perspektivischer Darstellung mit einem erfinderischen Nut- und
Federsystem,
- Fig. 4
- die Draufsicht auf das Nut- und Federsystem eines Wandkernes.
[0031] Figur 1 zeigt eine erfinderische Innenraumwand 1 mit einer Türausnehmung 2 sowie
einer Ausnehmung für Elektrik 3. Die Innenraumwand 1 weist eine erste Beplankung 4
in Form einer Deckschicht auf, die auf einer ersten Wandkernseite 5 eines Wandkernes
6 aufgebracht ist. Auf der der ersten Wandkernseite 5 gegenüberliegenden zweiten Wandkernseite
7 ist eine zweite Beplankung 8 aufgebracht. Der Wandkern 6 besteht aus überwiegend
homogene Zellstruktur aufweisenden Platten aus Hartschaum, wobei die Platten des Wandkernes
6 als Wandbausteine 9 ausgebildet sind. Die Wandbausteine 9 sind über ein Nut- und
Federsystem 10 miteinander verbunden, beispielsweise verspachtelt und/oder verklebt,
und bilden die als Innenraumwand 1 ausgebildete Wand 1. Die erste Wandkernseite 5
weist eine wellenförmige Struktur 12 auf, die die als Deckschicht ausgebildete erste
Beplankung 4 trägt. Die wellenförmige Struktur 12 trägt auf diese Weise zur Stabilisierung
der Innenraumwand 1 bei. Die einzelnen Wandbausteine 9 sind über Verbindungsfugen
13 miteinander verbunden und versetzt aufeinander angeordnet.
[0032] Figur 2 zeigt ein Stück eines Wandkernes 6 mit mehreren aufeinander angeordneten
Wandbausteinen 9, die über ein Nut- und Federsystem 10 miteinander verbunden sind,
wobei benachbart zueinander angeordnete Wandbausteine 9 gemeinsame Verbindungsfugen
13 aufweisen, an welchen die Wandbausteine 9 zusätzlich miteinander verklebt sind.
Entlang der ersten Wandkernseite 5 ist eine wellenförmige Struktur 12, die in vertikaler
Richtung geradlinig ausgebildet ist, angeordnet. Das Nut- und Federsystem 10 in Figur
2 besteht aus mehreren Federn 14, die zylinderförmig und beabstandet voneinander auf
der Fugenseite 13 des Wandbausteines 9 angeordnet sind und zwar derart, dass die Federn
14 des einen Wandbausteines 9 in Nuten 16 des anderen Wandbausteines 9, vorzugsweise
formschlüssig eingreifen können. Die Nuten 16 können dabei beispielsweise zwischen
den Federn 14 ausgebildet sein.
[0033] Figur 3 zeigt ein derartiges Nut- und Federsystem 10. In diesem speziellen Ausführungsbeispiel
sind die Nuten 16 auf der Unterseite des einen Wandkernes 6 angeordnet, während die
Federn 14 auf der Oberseite des anderen Wandkernes 6 angeordnet sind, sodass die Nuten
16 des einen Wandkernes 6 in die Federn 14 des anderen Wandkernes 6 formschlüssig
und vorzugsweise kraftschlüssig eingreifen können. Entlang der ersten Wandkernseite
5 ist auch in diesem Beispiel eine wellenförmige Struktur 12 ausgebildet, die sich
in vertikale Richtung erstreckt.
[0034] Figur 4 zeigt die Draufsicht auf einen Wandbaustein 6. Die Fugenseite 13 des Wandbausteines
6 weist ein Nut- und Federsystem 10 auf, das im vorliegenden Fall aus quaderförmigen
Noppen 14 und Vertiefungen 16 besteht. Auf der ersten Wandkernseite 5 des Wandbausteines
6 ist eine erste Beplankung 4 aufgebracht. Auf der zweiten Wandkernseite 7 des Wandbausteines
6 ist eine zweite Beplankung 8 aufgebracht, die sich in die wellenförmige Struktur
12 der zweiten Wandkernseite 7 einkrallt. Ein Verankerungselement 18 kann der Verankerung
des Wandbausteines 6 beispielsweise mit dem Boden oder mit der Decke, oder auch der
Verankerung übereinander liegender Wandbausteine 6 dienen.
[0035] Die Erfindung wurde anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele erläutert, ohne auf diese
Ausführungsbeispiele beschränkt zu sein. So sind dem Fachmann zahlreiche Abwandlungen
und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, ohne dass dadurch der
Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Wand, Innenraumwand
- 2
- Türausnehmung
- 3
- Ausnehmung für Elektrik
- 4
- Erste Beplankung, Deckschicht
- 5
- Erste Wandkernseite
- 6
- Wandkern
- 7
- Zweite Wandkernseite
- 8
- Zweite Beplankung
- 9
- Wandbaustein
- 10
- Nut- und Federsystem
- 12
- Wellenförmige Struktur
- 13
- Verbindungsfugen, Fugenseite
- 14
- Feder, Noppe
- 16
- Nut
- 18
- Verankerungselement
1. Wand, insbesondere Innenraumwand, aufweisend einen Wandkern aus überwiegend homogene
Zellstruktur aufweisenden Platten, eine erste Beplankung auf einer ersten Wandkernseite,
sowie eine zweite Beplankung auf der der ersten Wandkernseite gegenüberliegenden zweiten
Wandkernseite,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Beplankung als den Wandkern aussteifende, feste Deckschichten
ausgebildet sind.
2. Wand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wandkern aus expandierten oder aus extrudierten Hartschaumplatten besteht.
3. Wand nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wandkernseite und die zweite Wandkernseite eine wellenförmige Struktur
aufweisen.
4. Wand nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die wellenförmige Struktur wellblechartig mit Vertiefungen und Erhebungen ausgebildet
ist, wobei die Vertiefungen und Erhebungen im Wesentlichen entlang der Höhenerstreckung
der Wand verlaufend ausgebildet sind, wobei die wellblechartige Struktur vorzugsweise
hinterschnitten ist.
5. Wand nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Platten mit einem Nut- und Federsystem zusammengesteckt sind.
6. Wand nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Nut- und Federsystem Holz und/oder Kunststoff aufweist.
7. Wand nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Nut- und Federsystem einstückig mit den Platten des Wandkerns ausgebildet ist.
8. Wand nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wandkern geschoßhohe Wandplatten aufweist.
9. Wand nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Beplankung Gewebematerial und/oder Fasern aufweisen.
10. Wand nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Beplankung ein festes Material aufweisen, das auf dem Wandkern
aufgeklebt und/oder anderweitig auf dem Wandkern fixiert ist.
11. Wand nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Beplankung mit Spachtelputz gebildet werden, der ein- oder
mehrlagig auf den Wandkern aufgetragen ist.
12. Wand nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wandkern aus zwei voneinander beabstandeten Platten gebildet ist, zwischen denen
ein Luftspalt und/oder eine weitere Platte und/oder eine weiche Matte und/oder ein
anderes Material angeordnet ist.
13. Wand nach einem der vorigen Ansprüche aufweisend zwei oder mehrere miteinander verbundene
Wandbausteine,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Wandbaustein einen Wandkern aus einer überwiegend homogene Zellstruktur aufweisenden
Platte, eine erste Beplankung auf der ersten Wandkernseite, sowie eine zweite Beplankung
auf der der ersten Wandkernseite gegenüberliegenden zweiten Wandkernseite aufweist.
14. Wandbaustein zum Aufbau einer Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 13, aufweisend einen
Wandkern aus überwiegend homogene Zellstruktur aufweisenden Platten,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wandkern ein Nut- und Federsystem aufweist.
15. Wandbaustein nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Nut- und Federsystem so gestaltet ist, dass die Nut des Wandkerns in die Feder
eines weiteren Wandkerns eines weiteren Wandbausteins, der ein gleichartiges Nut-
und Federsystem aufweist, vorzugsweise formschlüssig, eingreift, wenn der Wandbaustein
mit dem weiteren Wandbaustein verbunden wird.