[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Gelenkarmmarkise, die eine Halterung, eine in
der Halterung drehbar gelagerte Tuchwelle, ein ausfahrbares, d. h. von der Tuchwelle
abwickelbares und einfahrbares, d. h. auf die Tuchwelle aufwickelbares Markisentuch,
mindestens zwei Gelenkarmgestelle, die in den Randbereichen der Gelenkarmmarkise angeordnet
sind und im Laufe des Abwickelns beziehungsweise des Aufwickelns des Markisentuches
es bewegen und in seiner ausgefahrenen Lage das Markisentuch straff halten, und ein
Drehwerk aufweist, die mit der Tuchwelle in einer Antriebsverbindung steht, wobei
ein Gelenkarmgestell aus mindestens zwei Armen zusammengesetzt ist, wobei ein erstes
Ende eines Armprofils des einen Armes an der Halterung über ein erstes Endgelenk drehbar
befestigt ist und ein erstes Ende eines Armprofils des anderen Armes an einer Stirnleiste
über ein zweites Endgelenk drehbar befestigt ist, wobei die Stirnleiste an dem äußeren
Rand des Markisentuches angebracht ist, und die anderen Enden der Armprofile der Arme
über je ein Gelenkglied eines Mittelgelenks miteinander verbunden ist, desweiteren
sind in den Armen elastische Spannvorrichtungen für die Arme angeordnet.
[0002] Im Alltag werden sogenannte Gelenkarmmarkisen als Sonnen-, Wärme-, Blend- und Objektschutz
verbreitet verwendet, die in erster Reihe der Abschirmung bestimmter Flächen dienen.
Diese Markisen verfügen über eine meistens aus Metall hergestellte Halterung, die
an einer Wand oder auf einem Gestell befestigt werden kann und über eine hinreichende
Steifigkeit verfügt, die eine stabile Befestigung der Markise an der Wand oder auf
dem Gestell gewährleistet. Diese starre Halterung ist mit einer darin drehbar gelagerten
Tuchwelle verknüpft. Das meistens aus Leinen oder als eine Plane gefertigte Markisentuch
der Markise ist im eingefahrenen Zustand auf dieser Tuchwelle aufgewickelt und wird
beim Ausfahren der Markise von dieser Tuchwelle abgewickelt. Dem Auf- und Abwickeln
des Markisentuches dient meistens ein mechanisches Drehwerk, das mit der Tuchwelle
in antreibender Verbindung steht. Dieses mechanische Drehwerk wird heutzutage immer
öfter durch einen elektrischen Antrieb ersetzt, wobei die Tuchwelle durch einen Rohrmotor
ersetzt oder ein Elektromotor der Tuchwelle zugeordnet wird. Das Markisentuch selbst
wird im Betrieb meistens mittels zwei oder mehrerer Gelenkarmgestelle gehalten, wobei
einerseits die genannten Gelenkarmgestelle das Markisentuch geneigt halten - das bedeutet
in der Praxis eine nicht allzu steile Schrägstellung des Markisentuches nach außen
- andererseits auch solche elastischen Spannvorrichtungen den genannten Gelenkarmgestellen
gesellt sind, die das Markisentuch im ausgefahrenen Zustand mittels der Gelenkarme
verhältnismäßig gespannt halten. Um das zu erreichen, ist an dem äußeren Rand des
Markisentuches eine Stirnleiste mit charakteristischer Formgestaltung oder Farbe angebracht.
Ein Gelenkarmgestell ist aus mindestens zwei Armen zusammengesetzt, wobei das innere
Ende des einen, meist dickeren inneren Armes an der Halterung drehbar befestigt und
das äußere Ende des anderen, meist dünneren äußeren Armes mit der genannten Stirnleiste
des Markisentuches ebenfalls drehbar verbunden sind. Je andere Enden der Arme sind
über ein Mittelgelenk miteinander verbunden, worauf auch die Benennung "Gelenkarmmarkise
" der Konstruktion deutet. Die Gelenkglieder der Mittelgelenke werden üblicherweise
in die aus einem Aluminiumkastenprofil gefertigten Armprofile eingesteckt und dort
unbeweglich verankert, und die Gelenkglieder stehen miteinander um einen gemeinsamen
Gelenkzapfen verdrehbar in Verbindung. Die Art der Befestigung der äußeren Enden der
Arme gewährleistet nicht nur die Verdrehbarkeit, sondern die Möglichkeit, die Neigung
der Arme nach unten und nach außen einzustellen, was auch das entsprechende Gefälle
des Markisentuches gleich sichert. Dazu sind die Enden der Arme nicht unmittelbar
an der Halterung, sondern einerseits über einen gesonderten Verbindungsformkörper,
ein sogenanntes Ausgangsgelenk an der Halterung, andererseits über einen gesonderten
Verbindungsformkörper, ein sogenanntes Endgelenk an der Stirnleiste befestigt. Ausgangsgelenke
und Endgelenke werden in der Praxis meistens ebenfalls aus Aluminiumlegierungen hergestellt.
[0003] Diese als allgemein annehmbare Ausbildung der Gelenkarmmarkisen beinhaltet auch das
Merkmal, dass die genannten Gelenke in den vorbekannten Konstruktionen mittels solcher
Metallgussteile ausgeführt sind, die einfach und preisgünstig hergestellt werden können.
Diese Teile können dann in das hohle Innere der Armprofile eingeführt werden, wo dann
entweder durch eine kraftschlüssige Verbindung oder durch geeignete Verbindungselemente,
zum Beispiel Nieten befestigt werden.
[0004] Eine Gelenkarmmarkise mit einer ähnlichen Konstruktion ist beispielsweise in der
US 7,451,797 offenbart, wobei um die beschriebene Nachteile der bekannten Lösungen zu eliminieren
oder zumindest zu verringern, eine Anwendung gesonderter elastischen Einsätzen bei
den Gelenkgliedern vorgeschlagen ist. Dieser Beitrag konzentriert sich auf das wohlbekannte
Problem der Gelenkarmmarkisen, dass diese in ihrem ausgefahrenen Zustand eine so hohe
Belastung durch starke oder plötzliche Windböen erleiden, die die Konstruktion, genauer
gesagt die Gelenkglieder nicht verkraften können und die letztendlich zu aus der Praxis
wohlbekannten und häufigen Brüchen führt. Dieser Nachteil wird in der Praxis in der
Regel durch die Planung überdimensionierter Gelenkglieder bekämpft, doch das ist wegen
der Abmessungen, des Querschnitts der Arme begrenzt. Eine andere Lösung ist in der
oben genannten Patentliteratur enthalten, und das ist die Verwendung elastischer Elemente.
Die haben die Aufgabe, die Überlastungen beim Auftreten solcher Belastungen aushilfsweise
aufzunehmen und die Gelenkglieder vor Beschädigungen zu bewahren. Dieser Vorschlag
hat einen Nachteil, der vor allem längerfristig zum Vorschein kommt, nämlich, dass
solche elastischen Glieder in die sonst metallische Konstruktion eingebettet werden,
wodurch die anfänglich dichte Passsitze der Gelenkarme nachlassen, die Gelenkarme
wackelig werden und die Markise auch schon bei kleineren Windböen unvorteilhaft segeln
beginnt. Diese Bewegung und Belastung trägt zu einer vorzeitigen Ermüdung der verwendeten
Materialien, einer Degradation der Betriebssicherheit und einem vorzeitigen Erholungsbedarf
bei.
[0005] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die erwünschte Betriebssicherheit und
Belastbarkeit keineswegs durch die mechanische Überdimensionierung oder Ausbildung
der oben genannten Teile der Markise, sondern durch eine gezielte und bis jetzt unbenutzte
Ausbildung der Gelenke, genauer gesagt durch die Auswahl der die Gelenkglieder bildenden
Bauteile erreicht werden kann.
[0006] Auf Grund dieser Erkenntnis wurde die Erfindung durch eine Gelenkarmmarkise gelöst,
die eine Halterung, eine in der Halterung drehbar gelagerte Tuchwelle, ein ausfahrbares
d. h. von der Tuchwelle abwickelbares, und einfahrbares d. h. auf die Tuchwelle aufwickelbares
Markisentuch, mindestens zwei Gelenkarmgestelle, die in den Randbereichen der Gelenkarmmarkise
angeordnet sind und im Laufe des Abwickelns beziehungsweise des Aufwickelns des Markisentuches
es bewegen und in seiner ausgefahrenen Lage das Markisentuch straff halten, und ein
Drehwerk aufweist, die mit der Tuchwelle in einer Antriebsverbindung steht, wobei
ein Gelenkarmgestell aus mindestens zwei Armen zusammengesetzt ist, wobei ein erstes
Ende eines Armprofils des einen Armes an der Halterung über ein erstes Endgelenk drehbar
befestigt ist und ein erstes Ende eines Armprofils des anderen Armes an einer Stirnleiste
über ein zweites Endgelenk drehbar befestigt ist, wobei die Stirnleiste an dem äußeren
Rand des Markisentuches angebracht ist, und die anderen Enden der Armprofile der Arme
über je ein Gelenkglied eines Mittelgelenks miteinander verbunden ist, desweiteren
sind in den Armen elastische Spannvorrichtungen für die Arme angeordnet, und mindestens
ein Gelenkglied mindestens eines der Ausgangsgelenke, Mittelgelenke und Stirngelenke
aus geformten Metallprofilstücken passgenau zusammengebaut ist.
[0007] Diese Ausgestaltung bewirkt, dass im Fall einer erhöhten Belastung oder plötzlichen
Überlastung das Gelenkglied nicht zerbricht, wie es bei den Gussstücken bisher immer
vorgekommen ist, sondern sich die Bauteile, von denen besonders die nachstehend näher
dargestellten Schenkel dank dem Zusammenbau aus separaten Metallprofilstücken verformen,
zumeist verbiegen, aber keinesfalls zerbrechen. Dadurch wird einerseits die Unfallgefahr
vermindert, andererseits sind die Verformungen meist mit bloßem Auge gut erkennbar,
wodurch ein einfacher, schneller und preisgünstiger Austausch der beschädigten Bauteile
ermöglicht wird.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise sind
die Gelenkglieder aus extrudierten Metallprofilstücken und durch deren passgenauen
Zusammenbau ausgebildet.
[0009] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise
ist das eine, mit dem einen Arm verbundenes Gelenkglied des Mittelgelenks durch zwei,
mittels einem Abstandhalter versteiften Gelenkgliedschenkel gebildet; das eine, mit
dem anderen Arm verbundenes Gelenkglied des Mittelgelenks durch zwei Gelenkgliedschenkel
und eine die Gelenkgliedschenkel verbindende Gelenknuss gebildet; die Gelenkgliedschenkel
des mit dem anderen Arm verbundenen Gelenkglieds sind im zusammengebauten Zustand
des Mittelgelenks durch die Gelenkgliedschenkel des mit dem einen Arm verbundenen
Gelenkglieds eingeschlossen; und die Gelenkglieder stehen über mindestens eine Buchse
oder über einen Gelenkzapfen, welche oder welcher durch Öffnungen in den Gelenkgliedschenkeln
und in der Gelenknuss ragt, miteinander in drehbarer Weise in Verbindung.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise
ist der Abstandhalter, der das einem Arm angeschlossene Gelenkglied des Mittelgelenks
versteift, als eine Federhakenplatte ausgebildet, die das Ende eines Federelementes
der Spannvorrichtung hält und in die innere geformte Öffnung der Gelenkgliedschenkel
eingeführt ist.
[0011] Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise, wobei
die äußere Mantelfläche der Gelenknuss als eine Formmantelfläche ausgebildet ist,
die während des Ausfahrens oder Einfahrens der Markise ein sich veränderndes Moment
auf die elastische Spannvorrichtung ausübt.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise
weist jedes Gelenkglied segmentierte Gelenkgliedschenkel auf, die mit Rippen der Armprofile
der Arme gekoppelt sind.
[0013] Es ist weiter vorteilhaft, wenn die Schenkel des Ausgangsgelenks und des Mittelgelenks,
bzw. des Mittelgelenks und des Stirngelenks miteinander integriert sich im Inneren
des Armprofils des Armes erstrecken.
[0014] In einer anderen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise
ist eine Buchse in der Gelenknuss eingebaut, die den Gelenkbolzen umgibt.
[0015] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise
ist eine Buchse in den Schenkeln des Ausgangsgelenks eingebaut, die den Gelenkbolzen
umgibt.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise
ist eine Buchse in den Stirnrohrhaltegliedern des Stirngelenks eingebaut ist, die
einen Stirngelenkwellenzapfen umgibt.
[0017] In einer anderen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise
ist ein Anschlagbolzen in einem Schenkel des einen Gelenkglieds des Mittelgelenks
befestigt, der das Ausfahren der Markise, d. h. die Öffnung des Armes begrenzt und
sich in das Innere des Gelenkglieds, das heißt zu der Gelenknuss erstreckt, und in
einem der Gelenkglieder oder in der Gelenknuss ein Sitz ausgebildet ist, der in der
geöffneten, d. h. ausgefahrenen Endstellung der Arme den Anschlagbolzen aufnimmt.
[0018] Infolge der oben aufgeführten, für einen Fachmann nicht naheliegenden Veränderungen
der Gestellkonstruktion einer Gelenkarmmarkise ist es gelungen, das oben geschilderte,
seit langem bekannte Problem, d. h. den Bruch der Gelenkglieder der Gelenkarmmarkisen
vollständig zu lösen. Diese Lösung führt zur Erhöhung der Lebensdauer der Markise
und zur Verminderung der Zahl der bis jetzt notwendigen und kostspieligen Reparaturen.
[0019] Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert werden. In der Zeichnung
- Figur 1
- zeigt eine schematische Ansicht einer Gelenkarmeinheit einer Gelenkarmmarkise in gefalteter,
d. h. eingefahrener Lage der Gelenkarmeinheit,
- Figur 2
- zeigt die Gelenkarmeinheit aus Figur 1 in einer teilweise geöffneten, d. h. ausgefahrenen
Lage in einer Explosionszeichnung,
- Figur 3
- zeigt die Gelenkarmeinheit aus Figur 1 in einer teilweise geöffneten, d. h. ausgefahrenen
Lage,
- Figur 4
- zeigt die Gelenkarmeinheit aus Figur 1 in vollständig geöffneter, d. h. ausgefahrener
Lage,
- Figur 5
- ist eine Darstellung einer vorteilhaften Ausführungsform der Gelenkarmeinheit aus
Figur 1 in einer teilweise geöffneten, d. h. ausgefahrenen Lage, teilweise im Schnitt,
- Figur 6a-6d
- zeigen verschiedene Ansichten der möglichen Ausbildungen des Mittelgelenks, die in
der Gelenkarmeinheit aus Figur 1 eingesetzt werden können,
- Figur 7a-7c
- zeigen verschiedene Ansichten der möglichen Ausbildungen des Stirngelenks, die in
der Gelenkarmeinheit aus Figur 1 eingesetzt werden können, teilweise im Schnitt, und
- Figur 8
- ist eine schematische Darstellung des Mittelgelenks der Gelenkarmeinheit aus Figur
1 in einer vergrößerten Explosionszeichnung.
[0020] In den Figuren ist ein mögliches und bevorzugtes Ausführungsbeispiel, genauer gesagt
ein den Aspekt der Erfindung betrachtet wesentlicher Teil der vorgeschlagenen Gelenkarmmarkise
skizzenhaft dargestellt. Dementsprechend ist der in den Patentansprüchen definierten
Schutzumfang durch die Beschreibung und Zeichnung in keiner Form begrenzt.
[0021] Figur 1 zeigt von den der Bewegung, Straffung und Haltung des Markisentuches dienenden
Konstruktionseinheiten der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise eine Gelenkarmeinheit
in einer, einen eingefahrenen Zustand der Gelenkarmmarkise sichernden gefalteten Lage.
Die weiteren Konstruktionseinheiten und Bauteile einer Gelenkarmmarkise sind für einen
Fachmann wohlbekannt, deshalb wird in der nachstehenden ausführlichen Darstellung
auf die Beschreibung des Aufbaus und der Funktion dieser Einheiten und Bauteile verzichtet.
[0022] Die Gelenkarmeinheit selbst enthält ein Stirngelenk 1, das einem in der Figur nicht
dargestellten Stirnprofil der Gelenkarmmarkise angeschlossen werden kann. Das Stirngelenk
1 ist üblicherweise bezüglich des Stirnprofils verstellbar, und in seiner eingestellten
Lage mittels einem geeigneten Verbindungselement, bevorzugt mittels einer Schraube
befestigbar, das ist aber in der Figur nicht dargestellt.
[0023] Das Stirngelenk 1 weist ein Stirnrohrhalteglied 4 auf, das um einen Stirngelenkwellenzapfen
3, der in einer Stirngelenkbuchse 2 geführt ist, verdrehbar angeordnet ist. Dieses
Stirnrohrhalteglied 4 ist in dem Armprofil eines Armes 5 der Gelenkarmeinheit eingesteckt.
Der Arm 5 ist in der Figur aus zeichnungstechnischen Gründen gekürzt dargestellt,
und, wie ersichtlich, sein anderes Ende steht mit einem Schenkel 8 eines inneren Gelenkglieds
7 des vorgeschlagenen und neuartig ausgebildeten Mittelgelenks 6 in Verbindung. Diese
Verbindung ist soweit üblich, dass den Arm 5 ein extrudiertes Aluminiumhohlraumprofil
bildet, und der Schenkel 8 des inneren Gelenkglieds 7 in einen inneren Hohlraum 9
des Hohlraumprofils des Armes 5 eingesetzt ist. Das dem Arm 5 gegenüberliegende Ende
des Gelenkglieds 7 ist sich ausweitend ausgeformt und enthält eine in der Figur 8
sichtbare innere Formöffnung 25. In diese innere Formöffnung 25 ist eine Gelenknuss
10 mit komplementärer Form eingesetzt. Ein Gelenkbolzen 12 ist in einer Buchse 11
durch die Gelenknuss 10 geführt. Der Gelenkbolzen 12 weist eine Länge auf, die geeignet
ist, außer dem in der Figur sichtbaren Schenkel 8 und dem die Gelenknuss 10 von der
anderen Seite stützenden Schenkel 8 des Gelenkglieds 7 auch die Schenkel 15 eines
weiteren, äußeren, mit einem Armprofil eines anderen dickeren Armes 13 der Markise
in Verbindung stehenden Gelenkglieds 14 aufzunehmen. Es ist weiterhin möglich, dass
der Gelenkbolzen durch zwei Buchsen 11 gebildet wird, wie es in der Figur 8 skizzenhaft
dargestellt ist. Obwohl in der Figur 1 nur ein Schenkel 15 von den zwei Schenkeln
15 dargestellt wurde, es ist für einen fachkundigen Fachmann klar, dass immer je zwei
Schenkel 8, 15 gabelartig ausgebildet und angeordnet sind und zwar derart, dass sich
die Schenkel 8 im dargestellten Fall unmittelbar und entlang den inneren Seiten der
Schenkel 15 erstrecken und im Betrieb der Gelenkarmeinheit um den Gelenkbolzen 12
drehen. Da der mit den Schenkeln 15 in Verbindung stehende Arm 13 entweder in seiner
vollen Länge dicker, d. h. breiter ist, als der Arm 5, oder sein jener Abschnitt,
der mit dem Gelenkglied 7, besser gesagt mit den Schenkeln 15 in Verbindung steht,
breiter als der Arm 5 gestaltet ist, ist die Entfernung zwischen den Schenkeln 15
größer, als die Entfernung zwischen den Schenkeln 8, was die dargestellte gabelartige
Umfassung möglich macht.
[0024] Das andere Ende des Armes 13 ist ähnlich wie bezüglich des Armes 3 beschrieben einem
Ausgangsgelenk 16 angeschlossen. Das Ausgangsgelenk 16 enthält in seinem einen Endbereich
eine Ausgangsgelenkbuchse 17, mittels welcher der Arm 13 über einen Ausgangsgelenkzapfen
18 an einer in der Zeichnung nicht dargestellten Halterung der Gelenkarmmarkise in
bekannter und üblicher Weise befestigt ist.
[0025] Die erfindungsgemäße Gelenkarmeinheit aus der Figur 1 ist in der Figur 2 in einer
Explosionszeichnung dargestellt, um die wichtigen Bauteile besser entnehmen zu können.
Gleiche Elemente, Bauteile sind in den Figuren mit unveränderten Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0026] Die erfindungsgemäße Gelenkarmmarkise ist in der Figur 3 vergrößert und in ungefähr
halbwegs geöffnetem Zustand, d. h. ausgefahrener Lage, und in der Figur 4 in vollständig
geöffnetem Zustand, d. h. ausgefahrener Lage dargestellt. Figur 5 zeigt die erfindungsgemäße
Gelenkarmmarkise teilweise im Schnitt, wodurch die Konstruktionsmerkmale noch besser
verständlich sind. Wie sichtbar, erstrecken sich die das Ausgangsgelenk 16 bildenden
Schenkel zwecks Erhöhung der mechanischen Festigkeit verdoppelt im Inneren des Armes
13.
[0027] Figur 8 zeigt das Mittelgelenk 6 vergrößert und skizzenhaft. In der Figur sind die
Schenkel 8 und 15 der Gelenkglieder 7 und 14, ferner die Gelenknuss 10 und die Buchsen
11 gut erkennbar. Es ist weiterhin eine solche ebenfalls mögliche Ausführungsvariante
dargestellt, wobei ein Anschlagbolzen 19 in dem Schenkel 15 des Mittelgelenks 6 befestigt
ist, der das Ausfahren der Markise, d. h. die relative Öffnung der Arme 5, 13 begrenzt.
Der Anschlagbolzen 19 ist in das Innere des Gelenkglieds, das heißt zu der Gelenknuss
10 gerichtet. In dem Schenkel 8 ist ein Sitz 20 ausgebildet, der in der geöffneten,
d. h. ausgefahrenen Endstellung der Arme 5, 13 den Anschlagbolzen 19 aufnimmt. Der
in seiner Bewegung am Boden des Sitzes 20 stoppende Anschlagbolzen 19 verhindert,
dass die Arme 5, 13 über eine vorbestimmte Lage weiter geöffnet werden.
[0028] Die Figuren 6a bis 6d zeigen unterschiedliche Ansichten der Teile der in den vorherigen
Figuren dargestellten Ausführungsform des Mittelgelenks 6. In den Figuren sind die
einzelnen Bauteile, bzw. ihre bezügliche Abmessungen und Anordnung für einen Fachmann
gut erkennbar. Wie ersichtlich, sind die als Verstärkung verdoppelten Schenkel des
Ausgangsgelenks 16 zwischen den inneren Rippen 21 des Armprofils des Armes 13 eingeführt,
und es ist ebenfalls sichtbar, wie eine Federhakenplatte 22 in die innere geformte
Öffnung 23 der Schenkel des Ausgangsgelenks 16 eingesetzt ist. Die mit den inneren
Rippen 21 des Armprofils des Armes 5 in Verbindung stehenden Schenkel 8 des Gelenkglieds
7 können derart die auftretenden Kräfte durch die Rippen 21 über größere Fläche übergeben.
[0029] Die zentrale Öffnung 24 der Federhakenplatte 22 ermöglicht das Einhaken der Springfeder
einer bekannten und üblichen, in der Zeichnung nicht dargestellten, mittels Kette
oder Draht betätigten Spannvorrichtung der Markise. Die Kette oder Draht ist entlang
der Mantelfläche der Gelenknuss 10 geführt, die so geformt ist, dass ein Abrollen
der die Kraftübertragung bewirkenden Kette oder Draht, oder eines eine ähnliche Aufgabe
erfüllenden Bauteiles befördert, indem der ein Drehmoment bewirkende Hebelarm im Laufe
des Öffnens des Mittelgelenks 6 dem Drehpunkt gegenüber erhöht wird und dadurch die
Federkraft, die durch das Öffnen des Mittelgelenks 6 abnimmt, über einen immer längeren
Hebelarm ihre Wirkung ausüben kann.
[0030] Jede oder nur einzelne der Stirngelenke 1, Mittelgelenke 6 und Ausgangsgelenke 16
kann/können auf einfache Weise aus extrudierten Metallprofilen durch Zerstückeln oder
Zerschneiden hergestellt und zugeschnitten werden, und die Stirngelenke 1, Mittelgelenke
6 und Ausgangsgelenke 16 können aus diesen Stücken mit einfacher Handarbeit "gepuzzelt"
oder durch passgenaues Zusammenfügen zusammengestellt werden. Die Wahl der Materialien
der angeführten Bauteile gewährleistet auf diesem Gebiet in einer bisher unbekannten
und ungewöhnlichen Art und Weise, dass eine so hergestellte Gelenkarmmarkise nicht
einmal unter extremen Belastungen, zuallererst Windböen derart beschädigt wird, dass
die Gelenkgussstücke, die die Arme 5, 13 miteinander verbinden, infolge der überhöhten
Belastung bersten, sondern sich die Bauteile der Gelenke verformen. Diese Verformung
ist klar sichtbar, so haben die Benutzer Möglichkeit, die nötigen Reparaturen rechtzeitig
durchzuführen, bevor die Gelenkarmmarkise völlig funktionsunfähig wird.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0031]
- 1
- Stirngelenk
- 2
- Stirngelenkbuchse
- 3
- Stirngelenkwellenzapfen
- 4
- Stirnrohrhalteglied
- 5
- Arm
- 6
- Mittelgelenk
- 7
- Gelenkglied
- 8
- Schenkel
- 9
- Hohlraum
- 10
- Gelenknuss
- 11
- Buchse
- 12
- Gelenkbolzen
- 13
- Arm
- 14
- Gelenkglied
- 15
- Schenkel
- 16
- Ausgangsgelenk
- 17
- Ausgangsgelenkbuchse
- 18
- Ausgangsgelenkzapfen
- 19
- Anschlagbolzen
- 20
- Sitz
- 21
- Rippe
- 22
- Federhakenplatte
- 23
- Öffnung
- 24
- Öffnung
- 25
- Formöffnung
1. Gelenkarmmarkise, die eine Halterung, eine in der Halterung drehbar gelagerte Tuchwelle,
ein ausfahrbares, d. h. von der Tuchwelle abwickelbares und einfahrbares, d. h. auf
die Tuchwelle aufwickelbares Markisentuch, mindestens zwei Gelenkarmeinheiten, die
in den Randbereichen der Gelenkarmmarkise angeordnet sind und im Laufe des Abwickelns
beziehungsweise des Aufwickelns des Markisentuches das Markisentuch bewegen und in
seiner ausgefahrenen Lage das Markisentuch straff halten, und ein Drehwerk aufweist,
die mit der Tuchwelle in einer Antriebsverbindung steht, wobei eine Gelenkarmeinheit
aus mindestens zwei Armen (5, 13) zusammengesetzt ist, wobei ein erstes Ende eines
Armprofils des einen Armes (13) an der Halterung über ein Ausgangsgelenk (16) drehbar
befestigt ist und ein erstes Ende eines Armprofils des anderen Armes (5) an einer
Stirnleiste der Markise über ein Stirngelenk (1) drehbar befestigt ist, wobei die
Stirnleiste (1) an dem äußeren Rand des Markisentuches angebracht ist, und die anderen
Enden der Armprofile der Arme (5, 13) über je ein Gelenkglied eines Mittelgelenks
(6) miteinander verbunden sind, desweiteren in den Armen (5, 13) elastische Spannvorrichtungen
für die Arme (5, 13) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Gelenkglied (7, 14) mindestens eines der Ausgangsgelenke (16), Mittelgelenke
(6) und Stirngelenke (1) aus geformten Metallprofilstücken zusammengebaut ist.
2. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkglieder (7, 14) aus extrudierten Metallprofilstücken und durch deren passgenauen
Zusammenbau ausgebildet sind.
3. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das eine, mit dem einen Arm (13) verbundenes Gelenkglied (14) des Mittelgelenks (6)
durch zwei, mittels einem Abstandhalter versteiften Gelenkgliedschenkel (15) gebildet
ist; das eine, mit dem anderen Arm (5) verbundenes Gelenkglied (7) des Mittelgelenks
(6) durch zwei Gelenkgliedschenkel (8) und eine die Gelenkgliedschenkel (8) verbindende
Gelenknuss (10) gebildet ist; die Gelenkgliedschenkel (8) des mit dem anderen Arm
(5) verbundenen Gelenkglieds (7) im zusammengebauten Zustand des Mittelgelenks (6)
durch die Gelenkgliedschenkel (15) des mit dem einen Arm (13) verbundenen Gelenkglieds
(14) eingeschlossen sind; und die Gelenkglieder (7, 14) über mindestens eine Buchse
(11) oder über einen Gelenkzapfen (12), welche oder welcher durch Öffnungen in den
Gelenkgliedschenkeln (8, 15) und in der Gelenknuss (10) ragt, verdrehbar miteinander
in Verbindung stehen.
4. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandhalter, der das einem Arm (13) angeschlossene Gelenkglied (14) des Mittelgelenks
(6) versteift, als eine Federhakenplatte (22) ausgebildet ist, die das Ende eines
Federelementes der Spannvorrichtung hält und in die innere geformte Öffnung (23) der
Gelenkgliedschenkel (15) eingeführt ist.
5. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Mantelfläche der Gelenknuss (10) als eine Formmantelfläche ausgebildet
ist, die während des Ausfahrens oder Einfahrens der Markise ein sich veränderndes
Moment auf die elastische Spannvorrichtung für die Arme (13) ausübt.
6. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Gelenkglied (7, 14) segmentierte Gelenkgliedschenkel (8, 15) aufweist, die
mit Rippen (21) der Armprofile der Arme (5, 13) gekoppelt sind.
7. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (8, 15) des Ausgangsgelenks (16) und des Mittelgelenks (6) miteinander
integriert sich im Inneren des Armprofils des Armes (13) erstrecken.
8. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (8, 15) des Mittelgelenks (6) und des Stirngelenks (1) miteinander integriert
sich im Inneren des Armprofils des Armes (5) erstrecken.
9. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Buchse (11) in der Gelenknuss (10) eingebaut ist, die den Gelenkbolzen (12)
umgibt.
10. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Buchse (17) in den Schenkeln des Ausgangsgelenks (16) eingebaut ist, die den
Gelenkbolzen (18) umgibt.
11. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Buchse (2) in den Stirnrohrhaltegliedern (4) des Stirngelenks (1) eingebaut
ist, die einen Stirngelenkwellenzapfen (3) umgibt.
12. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlagbolzen (19) in einem Schenkel (15) des einen Gelenkglieds (14) des Mittelgelenks
(6) befestigt ist, der das Ausfahren der Markise, d. h. die Öffnung der Arme (5, 13)
begrenzt und sich in das Innere des Gelenkglieds (14), d. h. zu der Gelenknuss (10)
erstreckt, und in einem der Gelenkglieder (7) oder in der Gelenknuss (10) ein Sitz
(20) ausgebildet ist, der in der geöffneten, d. h. ausgefahrenen Endstellung der Arme
(5, 13) den Anschlagbolzen (19) aufnimmt.