[0001] Die Erfindung betrifft eine Stangenführung für eine Stange eines Schlosses mit Obenverriegelung,
zur stirnseitigen Anordnung an einer Tür oder einem Tor. Des Weiteren betrifft die
vorliegende Erfindung ein Schloss mit einer zugeordneten Stangenführung der vorgenannten
Art sowie ein Verfahren zum Einsetzen einer zum Führen einer Stange eines Schlosses
vorgesehenen Stangenführung in eine Öffnung einer Stirnseite einer Tür oder eines
Tors.
[0002] Hohe Türen oder Tore haben häufig das Problem, dass sie zum Beispiel aufgrund von
Verzug oder dergleichen an der Oberseite nicht richtig am Rahmen anliegen und somit
nicht richtig schließen. Von daher weisen Schlösser für solche Türen häufig eine sogenannte
Obenverriegelung auf. Hierbei handelt es sich um eine Zusatzverriegelung des Schlosses
im oberen Bereich der Tür bzw. des Tors. Zur Realisierung der Oberverriegelung dient
in der Regel eine Stange, die auch als Verriegelungsstange bezeichnet wird, an deren
Ende sich üblicherweise eine Falle befindet, welche über ein Schließblech in die Zarge
am Rahmen der Tür bzw. des Tors eingreift. Die Stange, die in der Regel durch eine
Stangenführung der eingangs genannten Art geführt und gehalten ist, um eine sichere
Führung zu gewährleisten und ein Klappern der Stange zu verhindern, ist mit dem Schloss
gekoppelt und überträgt die Bewegung der Falle des Schlosses auf das obere Ende der
Stange. Da die Stange mit der federbelasteten Falle des Schlosses gekoppelt ist, muss
das zusätzliche Gewicht der Stange der Obenverriegelung durch eine zusätzliche Feder
kompensiert werden. Ohne eine solche Feder bestünde die Gefahr, dass sich die Stange
durch ihr Eigengewicht bewegt und somit die Obenverriegelung entriegelt.
[0003] Für unterschiedlich hohe Türen müssen entsprechend unterschiedlich lange Stangen
verwendet werden, die unterschiedliche Gewichte aufweisen, so dass unterschiedlich
kräftige Federn eingesetzt werden müssen. Aufgrund gesetzlicher Normen (DIN 1125)
ist es nicht möglich, ein Schloss derart herzustellen, dass die Federkräfte für die
Stange von vornherein maximal sind, da dies zur Folge hätte, dass die lastlosen Betätigungskräfte
sehr stark ansteigen. Dies soll ausgeschlossen sein. In der Praxis war es daher nötig,
je nach Anwendungsfall und notwendiger Federkraft das Schloss zu demontieren und eine
passende Feder im Schloss einzubauen.
[0004] Aus der
EP 2 264 263 A2 ist ein Schloss bekannt, bei der eine einstellbare Entlastungsfeder im Schloss vorgesehen
ist. Zur Einstellung der Federkraft der Entlastungsfeder ist es allerdings erforderlich,
das Schloss auszubauen, um die benötigte Federkraft der Entlastungsfeder einzustellen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, hier Abhilfe zu schaffen.
[0006] Erfindungsgemäß wird nun eine Stangenführung für eine Stange eines Schlosses mit
Obenverriegelung zur stirnseitigen Anordnung an einer Tür oder einem Tor vorgeschlagen,
wobei die Stangenführung wenigstens ein entgegen der Gewichtskraft der Stange wirkendes
Federmittel aufweist. Dabei wird im vorliegenden Fall unter "Stangenführung" jedes
außerhalb des Schlosses liegende Mittel, das stirnseitig in der Tür / dem Tor anzuordnen
und zur Führung einer Stange geeignet ist, verstanden. Bevorzugt handelt es sich bei
der erfindungsgemäßen Stangenführung aber um ein Mittel, durch das die Stange im Ergebnis
hindurchgeführt ist und/oder das eine gute Führung der Stange gewährleistet und darüberhinaus
ein Klappern der Stange möglichst verhindert.
[0007] Die Erfindung schlägt damit eine vom Stand der Technik abweichende Lösung vor, bei
der die Einstellung der Federkraft nicht über das Schloss selbst, sondern unabhängig
vom Schloss erfolgt. Bei der Erfindung wird damit das Federmittel zur Entlastung der
Gewichtskraft der Stange vom Schloss an eine andere Stelle, nämlich an die Stangenführung
verlagert. Dies hat den Vorteil, dass zur Einstellung der notwendigen Federkraft durch
Auswahl einer entsprechenden Feder oder entsprechende Einstellung der Federkraft das
Schloss nicht mehr ausgebaut oder gar geöffnet werden muss. Ist abhängig von der verwendeten
Stange eine bestimmte Federkraft erforderlich, kann dies über die erfindungsgemäße
Stangenführung realisiert werden.
[0008] Während, wie zuvor bereits ausgeführt, der Begriff "Stangenführung" sehr weit zu
verstehen ist und letztlich jede Baugruppe erfasst, die stirnseitig in eine Tür oder
ein Tor über eine entsprechende Zugangsöffnung einsetzbar ist und ein entsprechendes
Federmittel aufweist, das entgegen der Gewichtskraft der Stange wirkt, ist bei einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Stangenführung einen
Stulp zur stirnseitigen Befestigung, eine mit dem Stulp verbundene Grundplatte, die
vom Stulp absteht und vor die Öffnung der Tür bzw. des Tors gesetzt wird, und einen
relativ zur Grundplatte axial beweglichen Stangenverbinder, der vorzugsweise an der
Grundplatte gelagert ist, aufweist.
[0009] Bei dem Stangenverbinder handelt es sich um ein Bauteil, das zur festen Verbindung
mit der Stange vorgesehen ist. Der Stangenverbinder ist relativ zur Grundplatte bewegbar,
wobei die Grundplatte nicht notwendigerweise ein plattenförmiger Körper sein muss.
Letztlich stellt die Grundplatte ein Bauteil dar, das einerseits mit dem Stulp verbunden
und an dem andererseits der Stangenverbinder beweglich gelagert ist. Die Grundplatte
dient damit jedenfalls auch zur Überbrückung des Abstands des Stulps zum Stangenverbinder.
Auf eine bestimmte Form bzw. Ausbildung der Grundplatte kommt es nicht an, entscheidend
ist letztlich lediglich, dass die Grundplatte mit dem verbundenen Stangenverbinder
in die Öffnung der Stirnseite der Tür / des Tors eingesetzt werden kann, wobei die
betreffende Öffnung dann vom Stulp verdeckt wird und die Stange im Stangenverbinder
aufgenommen bzw. verspannt ist.
[0010] Während es grundsätzlich möglich ist, das das Federmittel, das der Gewichtskraft
der Stange entgegenwirkt, unmittelbar auf die Stange wirkt, an der Stange also entsprechende
Vorsprünge oder Anschläge zur Anlage des Federmittels vorgesehen sind, ist bei einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Federmittel auf den Stangenverbinder
wirkt. Über den mit der Stange verbundenen Stangenverbinder kann dann die Federkraft
auf die Stange übertragen werden. Der Stangenverbinder hat im übrigen den Vorteil,
dass übliche Stangen verwendet werden können, das heißt solche Stangen, die über ihre
gesamte Länge den gleichen Querschnitt haben.
[0011] Um die Funktion der Stangenführung nach ihrem Einbau überprüfen zu können, ist zwischen
dem Stangenverbinder und der Grundplatte eine Hubbegrenzungseinrichtung zur Begrenzung
des maximalen Hubs des Stangenverbinders vorgesehen. Durch die Hubbegrenzungseinrichtung
wird sichergestellt, dass die Stange bzw, die Falle am oberen Ende der Stange zumindest
zu Testzwecken bei der Montage nur über ein vorgegebenes Maß ein- und ausgeschoben
werden kann.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Grundplatte gehäuseartig
aufgebaut und weist an zumindest einer Seite eine abgewinkelte Wandung mit einer entsprechenden
Öffnung für den Stangenverbinder auf, der in dieser axial beweglich gelagert ist.
[0013] insbesondere bei der vorgenannten Ausführungsform kann der Stangenverbinder eine
Ausnehmung aufweisen, während an der Grundplatte eine Zunge vorgesehen ist, die an
der Ausnehmung anliegt bzw. in die Ausnehmung eingreift. Auf diese Weise ist der maximale
Hub durch das Zusammenwirkung der Ausnehmung und der Zungen definiert.
[0014] Bei einer alternativen Ausgestaltung wird die Hubbegrenzung über einen Führungsschlitz
mit einem darin eingreifenden Führungsvorsprung realisiert. Bei dem Führungsvorsprung
kann es sich beispielsweise um einen Niet handeln, der gleichzeitig zur Halterung
des Stangenverbinders an der Grundplatte dient. Um bei dieser Ausführungsform eine
sichere Führung des Stangenverbinders an der Grundplatte zu gewährleisten, ist der
Stangenverbinder darüber hinaus entlang einer Randkante der Grundplatte axial beweglich
geführt. Durch die vorgenannte Führung an der Randkante in Verbindung mit der Führung
im Führungsschlitz und der Befestigung über den Niet ergibt sich damit ebenfalls eine
kombinierte Halte- und Hubbegrenzungseinrichtung.
[0015] Der Stangenverbinder selbst weist eine Öffnung zur Stangendurchführung auf. Die Öffnungsachse
verläuft dabei parallel zur Stulpmittelachse und koaxial zur Längsachse der Stange.
Im Übrigen weist der Stangenverbinder ein Feststellmittel zur reib- und/oder formschlüssigen
Verbindung mit der Stange auf. Bei dem Feststellmittel kann es sich bevorzugt um eine
Madenschraube handeln.
[0016] Grundsätzlich ist es möglich, die Federkraft des Federmittels der Stangenführung
dadurch zu verändern, dass ein Federmittel entsprechend der Gewichtskraft der Stange
ausgewählt wird. Dementsprechend wird dann eine je nach Anwendungsfall passende Feder
verwendet. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass die Federkraft des Federmittels über eine Einstelleinrichtung einstellbar ist.
Die Einstellung kann dabei in Stufen oder in stufenlos erfolgen. Bei dieser Ausführungsform
wird letztlich eine fest montierte Feder verwendet, die im maximal gespannten Zustand
an die maximal auftretende Gewichtskraft angepasst ist. Bei einer Einstellbarkeit
in Stufen sind dann verschiedene Federkräfte einstellbar, die sich in der Praxis als
üblich erwiesen haben.
[0017] Das Federmittel, das der Gewichtskraft der Stange entgegenwirkt, kann unterschiedlichste
Ausbildungen haben. Es kann sich grundsätzlich beispielsweise um eine Blattfeder oder
um eine Schraubenfeder handeln. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist das Federmittel als Schenkelfeder ausgebildet, die vorzugsweise an der Grundplatte
gelagert ist. Dabei greift ein erster Schenkel der Schenkelfeder an der Einstelleinrichtung
bzw. einem entsprechendem Einstellmittel an, während der zweite Schenkel der Schenkelfeder
am Stangenverbinder angreift. Auf diese Weise kann dann durch Veränderung der Lage
des ersten Schenkels des Federmittels über die Einstelleinrichtung die Federkraft
variabel einstellt werden.
[0018] Grundsätzlich ist es möglich, die Einstellung der notwendigen Federkraft durch Austausch
des Federmittels oder aber über die Einstelleinrichtung dadurch zu realisieren, dass
die Stangenführung im nicht montierten Zustand entsprechend vorbereitet wird. Bevorzugt
ist es aber, dass die Einstellung der notwendigen Federkraft im eingebauten Zustand
der Federführung möglich ist. Gleiches gilt im übrigen bevorzugt auch für die Feststellung
der Stange im Stangenverbinder. Auch diesbezüglich ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung
vorgesehen, dass die Stangenführung derart ausgebildet ist, dass die Montage, das
heißt die Feststellung der Stange im Stangenverbinder, im eingebauten Zustand der
Stangenführung erfolgt.
[0019] In konstruktiver Ausgestaltung des vorgenannten Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
dass im Stulp eine Öffnung zum Einführen eines Werkzeugs zur Betätigung der Einstelleinrichtung
zur Einstellung der Federkraft des Federmittels vorgesehen ist. Auf diese Weise kann
dann im eingebauten Zustand der Stangenführung die Federkraft des Federmittels entsprechend
eingestellt werden. Dies gilt sowohl für die stufenlose Einstellung als auch für die
Einstellung in Stufen. Im Übrigen bietet es sich auch an, im Stulp eine weitere Öffnung
zur Einführung eines Werkzeugs zur Betätigung des Feststellmittels zum Feststellen
der Stange im Stangenverbinder vorzusehen. Durch die vorgenannte Ausgestaltung ist
es möglich, die Endmontage der Stangenführung, das heißt sowohl die Feststellung der
Stange am Stangenverbinder als auch die Einstellung der Federkraft, im eingebauten
Zustand der Stangenführung vorzunehmen.
[0020] Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Federkraft des Federmittels
über die Einstelleinrichtung einzustellen. Bei einer Ausführungsform zur stufenlosen
Einstellung weist die Einstelleinrichtung eine Stellschraube mit einem an der Stellschraube
gelagerten, verstellbaren Stellelement, beispielsweise in Form einer Scheibe, auf,
gegen das der erste Schenkel anliegt. Ein Drehen der Stellschraube führt zu einer
Bewegung des Stellelements entlang des Schraubenschaftes und damit zu einer Verstellung
des ersten Schenkels.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung zur Einstellung der Federkraft in Stufen weist
die Einstelleinrichtung eine Mehrzahl von voneinander beabstandeten, insbesondere
schräg verlaufenden Schlitzen zum Einsetzen des ersten Schenkels des Federmittels
auf. Dabei können die insbesondere schräg verlaufenden Schlitze in einer abgewinkelten
Wandung der Grundplatte realisiert sein. Die Schrägstellung der Schlitze ist dabei
derart gewählt, dass der erste Schenkel in Federkraftrichtung in den Schlitz hineingedrückt
wird. Zur maximalen Erhöhung der Federkraft wird der erste Schenkel dann gegen die
Federkraft des ersten Schenkels in den vom Stulp weitest entferntesten Schlitz hineingedrückt,
während der dem Stulp am nächsten benachbarte Schlitz zu der geringsten Federkraft
führt. Letztlich lässt sich über die Anzahl der Schlitze die Anzahl der Stufen für
die jeweilige Federkraft steuern.
[0022] Während es in der Regel so ist, dass der Stangenverbinder zunächst an der Stirnseite
in eine entsprechende Öffnung der Tür / des Tors eingesetzt und anschließend die Stange
von oben zugeführt wird, ist es bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, dass die Stangenführung erst dann eingesetzt wird, wenn sich die Stange
bereits in der Tür oder dem Tor befindet. Somit wird verfahrensgemäß die Stangenführung
letztlich seitlich auf die Stange aufgeschoben. Konstruktiv ist dies dadurch realisiert,
dass der Stangenverbinder an seiner dem Stulp abgewandten Seite einen Einführschlitz
zum Einführen der Stange über den Einführschlitz in den Stangenverbinder aufweist.
Mit anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies, dass der Stangenverbinder auf seiner
dem Stulp abgewandten Seite geöffnet ist, nämlich den Einführschlitz aufweist, über
den die Stange in den Stangenverbinder gelangt.
[0023] Bevorzugt ist es bei der vorgenannten Ausgestaltung so, dass am Stangenverbinder
eine Rastverbindung im Bereich des Einführschlitzes zum Verrasten der Stange vorgesehen
ist. Auf diese Weise wird die Stange letztlich nach dem seitlichen Aufschieben des
Stangenverbinders in diesem durch die Verrastung gehalten.
[0024] Bei einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des vorgenannten Erfindungsgedankens weist
die Rastverbindung wenigstens einen im Stangenverbinder geführten federbelasteten
Sperrstein auf. Die Verwendung eines derartigen Sperrsteins hat den Vorteil, dass
die Stange gegen den im Sperrverbinder gelagerten Sperrstein verspannbar ist und sich
damit eine feste Verbindung der Stange im Stangenverbinder ergibt. Letztlich wird
auf diese Weise eine unlösbare Rastverbindung hergestellt, die jedoch eine feste Verspannung
der Stange im Stangenverbinder zulässt. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass es
grundsätzlich auch möglich ist, entsprechende federnde Rastschenkel vorzusehen, über
die eine Entrastung grundsätzlich möglich ist.
[0025] Im übrigen betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Schloss mit einer zugeordneten
Stangenführung der vorgenannten Art, bei der das der Gewichtskraft der Stange entgegenwirkende
Federmittel nicht im Schloss selbst, sondern in der Stangenführung vorgesehen ist.
[0026] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum Einsetzen einer
Stangenführung der vorgenannten Art in eine Öffnung einer Stirnseite einer Tür oder
eines Tors, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die Stangenführung erst eingesetzt
wird, wenn sich die Stange bereits in der Tür oder dem Tor befindet.
[0027] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder
deren Rückbeziehung.
[0028] Es zeigt
- Fig. 1
- eine Ansicht einer doppelflügeligen Tür mit einer erfindungsgemäßen Stangenführung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stangenführung,
- Fig. 3
- eine Unteransicht der Stangenführung aus Fig. 2 in Pfeilrichtung III aus Fig. 2 gesehen,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Stangenführung aus Fig. 2 in Pfeilrichtung IV aus Fig. 2 gesehen,
- Fig. 5
- eine Ansicht der Stangenführung entsprechend Fig. 2 beim Einsetzen einer Stange,
- Fig. 6
- eine Ansicht entsprechend Fig. 5 mit angesetztem Werkzeug zum Feststellen der Stange,
- Fig. 7
- eine Ansicht der Stangenführung aus Fig. 6 mit maximal gespannter Feder im montierten,
unbetätigten Zustand,
- Fig. 8
- eine der Fig. 7 entsprechende Ansicht der Stangenführung mit minimal gespannter Feder
im unbetätigten Zustand,
- Fig. 9
- eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht der Stangenführung mit angesetztem Werkzeug
zum Einstellen der Federkraft,
- Fig. 10
- eine der Fig. 8 entsprechende Ansicht der Stangenführung ohne Stange,
- Fig. 11
- eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stangenführung
im unbetätigten Zustand,
- Fig. 12
- eine der Fig. 11 entsprechende Ansicht der Stangenführung im betätigten Zustand,
- Fig. 13
- eine Ansicht der Stangenführung aus Fig. 11 in Pfeilrichtung XIII aus Fig. 11 gesehen,
- Fig. 14
- eine Ansicht der Stangenführung aus Fig. 11 in Pfeilrichtung XV aus Fig. 11 gesehen,
- Fig. 15
- eine der Fig. 11 entsprechende Ansicht der Stangenführung mit angesetztem Werkzeug
zum Einstellen der Federkraft,
- Fig. 16
- eine Unteransicht der Stangenführung aus Fig. 11 mit verschiedenen Spannzuständen
des Federmittels,
- Fig. 17
- eine perspektivische Darstellung der Stangenführung aus Fig. 11 mit angesetztem Werkzeug
zum Verspannen der Stange im Stangenverbinder,
- Fig. 18
- eine Ansicht der Stangenführung aus Fig. 17 mit eingesetzter Stange,
- Fig. 19
- eine der Fig. 18 entsprechende Darstellung der Stangenführung mit abgezogenem Werkzeug
bei unbetätigtem Schloss,
- Fig. 20
- eine der Fig. 19 entsprechende Darstellung der Stangenführung bei betätigtem Schloss,
- Fig. 21
- eine Schnittdarstellung einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stangenführung
beim Einsetzen in eine Öffnung einer Tür,
- Fig. 22
- eine Ansicht der Stangenführung aus Fig. 21 in Pfeilrichtung XXII aus Fig. 21 gesehen,
- Fig. 23
- eine Schnittdarstellung der eingesetzten Stangenführung aus Fig. 21,
- Fig. 24
- eine Ansicht der Stangenführung aus Fig. 23 in Pfeilrichtung XXIV aus Fig. 23 gesehen,
- Fig. 25
- eine Draufsicht auf die Stangenführung aus den Fig. 21 bis 24,
- Fig. 26
- eine Ansicht der Stangenführung aus Fig. 25 in Pfeilrichtung XXVI aus Fig. 25 gesehen,
- Fig. 27
- eine Ansicht der Stangenführung aus Fig. 25 in Pfeilrichtung XXVII aus Fig. 25 gesehen,
- Fig. 28
- eine Ansicht der Stangenführung aus Fig. 25 in Pfeilrichtung XXVIII aus Fig. 25 gesehen,
- Fig. 29
- eine Ansicht der Stangenführung aus Fig. 25 in Pfeilrichtung XXIX aus Fig. 25 gesehen,
- Fig. 30
- Ansichten der Stangenführung aus Fig. 25 entsprechend der Darstellung aus Fig. 27
in verschiedenen Spannstellungen,
- Fig. 31
- eine Schnittdarstellung der Stangenführung aus Fig. 27,
- Fig. 32
- eine Schnittdarstellung eines Teils des Stangenverbinders quer zur Schnittebene aus
Fig. 31,
- Fig. 33
- eine perspektivische Darstellung des Stangenverbinders der Stangenführung aus Fig.
25,
- Fig. 34
- eine Seitenansicht des Stangenverbinders aus Fig. 33 in Pfeilrichtung XXXIV aus Fig.
33,
- Fig. 35
- eine Ansicht des Stangenverbinders aus Fig. 33 in Pfeilrichtung XXXV aus Fig. 33,
- Fig. 36
- eine Draufsicht auf den Stangenverbinder aus Fig. 33,
- Fig. 37
- eine Draufsicht auf eine Blattfeder zur Federbelastung von Sperrsteinen und
- Fig. 38
- eine perspektivische Ansicht eines Sperrsteins.
[0029] In Fig. 1 ist eine Einbausituation für eine Stangenführung 1 dargestellt. Die Stangenführung
1 dient zur Führung einer Stange 2 eines Schlosses 3, das mit einer Obenverriegelung
4 versehen ist. Dabei ist die Stangenführung 1 an der Stirnseite 5 einer Tür 6 angeordnet
und befestigt. Konkret dargestellt ist eine zweiflügelige Tür 6, bei der der rechte
Flügel ein Einsteckschloss und der linke Flügel ein mit dem Einsteckschloss zusammenwirkenden
Gegenkasten aufweist. Sowohl das Einsteckschloss als auch der Gegenkasten werden vorliegend
als Schloss 3 bezeichnet. Mit dem Gegenkasten ist im vorliegenden Fall die Stange
2 mit der Obenverriegelung 4 verbunden, während eine weitere Stange 7 mit einer Untenverriegelung
8 vorgesehen ist. Die weitere Stange 7 ist an einer weiteren Stangenführung 9 gehalten.
Die Stangenführung 2 und die Stangenführung 9 sind unterschiedlich ausgebildet. Während
die weitere Stangenführung 9 ausschließlich der Führung der Stange 7 dient, kommt
der Stangenführung 1 die ergänzende Funktion der Aufnahme von Gewichtskraft der Stange
2 zu, worauf nachfolgend noch näher eingegangen wird. Bei Betätigung des Gegenkastens
über einen nicht dargestellten Drücker werden die Stange 2 und die weitere Stange
7 eingezogen, so dass die Obenverriegelung 4 und die Untenverriegelung 8 außer Eingriff
mit entsprechenden Schließblechen am Rahmen der Tür 6 bzw. am Boden kommen. Die Stangen
2, 7 sind damit mit dem Schloss 3 / Gegenkasten gekoppelt.
[0030] Nicht dargestellt ist, dass auch das Einsteckschloss zumindest eine Stange 2 mit
Obenverriegelung 4 und im übrigen eine weitere Stange 7 mit Untenverriegelung 8 aufweisen
kann. Im Übrigen kann statt einer zweiflügeligen Tür auch eine einflugelige Tür oder
aber ein Tor vorgesehen sein.
[0031] Vorgesehen ist nun, dass die Stangenführung 1 wenigstens ein entgegen der Gewichtskraft
der Stange 2 wirkendes Federmittel 10 aufweist. Die Federkraftwirkung ist in Fig.
1 mit dem Pfeil F dargestellt, der im eingebauten Zustand der Stangenführung 1 nach
oben weist.
[0032] Die Stangenführung 1 weist als Grundbestandteile neben dem Federmittel 10 einen Stulp
11, eine Grundplatte 12 und einen Stangenverbinder 13 auf. Der Stulp 11 dient zur
Befestigung der Stangenführung 1 an der Stirnseite 5 der Tür 6. Hierzu weist der Stulp,
wie dies beispielsweise aus Fig. 13 ersichtlich ist, zwei Schrauböffnungen 14, 15
auf. Mit dem Stulp 11 verbunden ist die Grundplatte 12, bei der es sich an sich um
ein Blech handelt. Stulpseitig weist die Grundplatte 12 eine Wandung 16 auf, die parallel
zum Stulp 11 ausgerichtet ist. Der Stulp 11 ist mit der Wandung 16 über eine entsprechende
Schrauböffnung 17 (Fig. 13) verschraubt.
[0033] Im übrigen befindet sich am Stulp 11 auf der der Wandung 16 zugewandten Seite ein
Fixiervorsprung 18, der in eine entsprechende, nicht dargestellte Öffnung in der Wandung
16 eingreift, so dass sich zusammen mit der Verschraubung über die Schrauböffnung
17 eine feste Verbindung zwischen dem Stulp 11 und der Grundplatte 12 ergibt. Im übrigen
ist der Stangenverbinder 13 axial beweglich an der Grundplatte 12 gelagert. Dies bedeutet,
dass der Stangenverbinder 13 in und entgegen der Richtung der Federkraftwirkung relativ
zur Grundplatte 12 bewegbar ist. Hinzuweisen ist darauf, dass es grundsätzlich auch
möglich ist, dass der Stangenverbinder nicht fest mit der Grundplatte 12 verbunden
sein muss. Bei dem Stangenverbinder kann es sich grundsätzlich um eine Art Vorsprung
oder Anschlag handeln, die an der Stange 2 vorgesehen ist und auf den das Federmittel
10 wirkt.
[0034] Das Federmittel 10 wirkt bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen unmittelbar
auf den Stangenverbinder 13. Hierzu ist beispielsweise bei der in Fig. 2 dargestellten
Ansicht auf der der Zeichnungsebene gegenüberliegenden Seite ein entsprechender, nicht
dargestellter Vorsprung bzw. eine Anlagefläche am Stangenverbinder vorgesehen, an
dem das Federmittel 10 anliegt.
[0035] Bei der in den Fig. 11 bis 20 dargestellten zweiten Ausführungsform ist zwischen
dem Stangenverbinder 13 und der Grundplatte 12 eine Hubbegrenzungseinrichtung 19 vorgesehen.
Die Hubbegrenzungseinrichtung 19 dient zur Begrenzung des maximalen Hubs des Stangenverbinders
13. Bei der in den Fig. 11 bis 20 dargestellten zweiten Ausführungsform ist der Stangenverbinder
13 in einer abgewinkelten Wandung 20 der Grundplatte 12 axial beweglich gelagert.
Bei der in den Fig. 2 bis 10 dargestellten ersten Ausführungsform ist zur axial beweglichen
Lagerung des Stangenverbinders 13 neben der Wandung 20 eine weitere Wandung 21 vorgesehen.
Die Wandungen 20, 21 verlaufen parallel zueinander und senkrecht zum Stulp 11.
[0036] Die Hubbegrenzungseinrichtung 19 wird bei der zweiten Ausführungsform gemäß den Fig.
11 bis 20 durch eine am Stangenverbinder 13 vorgesehene Ausnehmung 22 und eine in
die Ausnehmung 22 eingreifende bzw. an dieser anliegende Zunge 23 gebildet. Die Zunge
23 stellt einen von der Grundplatte 12 abgewinkelten Schenkel dar. Aufgrund des Zusammenwirkens
der Ausnehmung 22 und der Zunge 23 ist der Stangenverbinder 13 zwischen der in Fig.
11 dargestellten (unbetätigten) Stellung und der in Fig. 12 dargestellten (betätigten)
Stellung bewegbar. Die Fig. 11 und 12 verdeutlichen damit die Maximalbewegung bzw.
den maximalen Hub des Stangenverbinders 13.
[0037] Bei der in den Fig. 21 bis 38 dargestellten dritten Ausführungsform ist eine andere
Art der Verbindung und Befestigung des Stangenverbinders 13 zur Grundplatte 12 und
auch eine andere Ausbildung der Hubbegrenzungseinrichtung 19 vorgesehen. Bei dieser
Ausführungsform ist der Stangenverbinder 13 zum einen an einer Randkante 24 der Grundplatte
12 und zum anderen In einem nicht dargestellten Führungsschlitz, in den ein Führungsvorsprung
25 des Stangenverbinders 13 eingreift, geführt. Durch Vernietung des Führungsvorsprungs
25 ergibt sich eine Befestigung des Stangenverbinders 13 an der Grundplatte 12, wobei
die Hubbegrenzungseinrichtung 19 durch den Führungsschlitz und den darin eingreifenden
Führungsvorsprung realisiert wird.
[0038] Bei allen Ausführungsformen weist der Stangenverbinder 13 eine Öffnung 26 zur Stangendurchführung
auf. Die Öffnung 26 ist zur Aufnahme der Stange 2 bzw. zum Hindurchführen der Stange
2 vorgesehen und erstreckt sich in Richtung der Längsachse der Stange 2. Im Übrigen
weist der Stangenverbinder 13 ein Feststellmittel 27 zur Herstellung einer festen
Verbindung mit der Stange 2 auf. Bei dem Feststellmittel 27 handelt es sich bei den
dargestellten Ausführungsformen um eine Madenschraube, mit der ein Reib- und/oder
Formschluss zur Stange 2 hergestellt werden kann und die Stange 2 im Stangenverbinder
13 bzw. der Stangenverbinder 13 an der Stange 2 verspannt wird.
[0039] Bei allen Ausführungsformen ist es so, dass die Federkraft des Federmittels 10 mittels
eines Werkzeugs einstellbar ist, und zwar im eingebauten Zustand der Stangenführung
1. Hierzu dient eine Einstelleinrichtung 28. Die Einstelleinrichtung 28 kann derart
ausgebildet sein, dass eine stufenlose Einstellung der Federkraft des Federmittels
10 möglich ist. Es kann aber auch eine Einstellung in Stufen erfolgen.
[0040] Bei der in den Fig. 2 bis 10 dargestellten ersten Ausführungsform ist eine stufenlose
Einstellung vorgesehen. Nur der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass
die dargestellte Art der stufenlosen Einstellung der ersten Ausführungsform grundsätzlich
auch bei der zweiten und dritten Ausführungsform vorgesehen sein kann, während die
Einstellung in Stufen, die bei der zweiten und dritten Ausführungsform vorgesehen
ist, grundsätzlich auch bei der ersten Ausführungsform vorgesehen sein kann.
[0041] Bei der stufenlosen Einstellung entsprechend der ersten Ausführungsform weist die
Einstelleinrichtung 28 eine Einstellschraube 29 auf, die in einem Halteabschnitt 30
der Grundplatte 12 gelagert ist. Der Halteabschnitt 30 verläuft im wesentlichen parallel
zur Wandung 16. Auf die Einstellschraube 28 aufgeschraubt ist ein Stellelement 31,
das eine nicht dargestellte Gewindeöffnung aufweist. Durch Drehen der Einstellschraube
29 lässt sich das Stellelement 31 entlang der Einstellschraube 29 bzw. des Gewindeabschnitts
der Einstellschraube 29 bewegen.
[0042] Gegen das Stellelement 31 liegt der erste Schenkel 32 des als Schenkelfeder ausgebildeten
Federmittels 10 an. Bei Verstellung des Stellelements 31 wirkt dieses auf den ersten
Schenkel 32, so dass beim Verstellen des ersten Schenkels 32 die Federkraft des Federmittels
10 verstellt werden kann. Der zweite Schenkel 33 der Schenkelfeder greift am Stangenverbinder
13 bzw. einem an der Außenseite des Stangenverbinders 13 vorgesehenen äußeren Anschlag
an.
[0043] Das Federmittel 10 selbst ist an der Grundplatte 12 gelagert. Bei der in den Fig.
11 bis 20 dargestellten zweiten Ausführungsform dient zur Lagerung des Federelements
10 ein aus der Grundplatte 12 abgewinkelter Lagerabschnitt 34, auf den das Federelement
10 aufgesetzt ist.
[0044] In den Fig. 2, 5 und 6 ist die geringste Federkraft des Federmittels 10 eingestellt.
Das Stellelement 31 befindet sich unmittelbar benachbart des Halteabschnitts 30 bzw.
liegt an diesem an. Im in den Fig. 7 und 9 dargestellten Zustand ist das Federelement
10 maximal gespannt. Dabei hat das Stellelement 31 den größten Abstand vom Halteabschnitt
30.
[0045] In den Fig. 11 bis 20 einerseits und 22 bis 29 andererseits sind die beiden Ausführungsformen
dargestellt, bei denen die Einstellung der Federkraft in Stufen erfolgt. Hierzu weist
die Einstelleinrichtung 28 in der Wandung 21 eine Mehrzahl von voneinander beabstandeten
Schlitzen 35, 36, 37 auf, die jeweils schräg verlaufen. Die Schlitze 35, 36, 37 sind
zum Einsetzen und zur Anordnung des ersten Schenkels 32 vorgesehen. Konkret sind die
einzelnen Stufen bzw. Einstellmöglichkeiten in den Fig. 16a, 16b, 16c und 30a, 30b,
30c dargestellt. Dabei bedeutet die Anordnung des ersten Schenkels 32 im Schlitz 35,
der am weitesten vom Stulp 11 entfernt ist, die höchste Federkraftwirkung, während
die Anordnung des ersten Schenkels 32 im Schlitz 37, der dem Stulp 11 am nächsten
angeordnet ist, die geringste Federkraftwirkung bedeutet. Dazwischen liegt eine mittlere
Stufe mit dem Schlitz 36.
[0046] Zur Betätigung der Einstelleinrichtung 28 dient ein Werkzeug 38, bei dem es sich
beispielsweise um einen Sechskantschlüssel handeln kann. Das Werkzeug 38 wird dabei
über eine Öffnung 39 im Stulp 11 eingesetzt und gelangt beispielsweise bei der in
Fig. 9 dargestellten Ausführungsform an den Kopf der Einstellschraube 29. Die Einstellung
der Federkraft bei den beiden anderen Ausführungsformen erfolgt ebenfalls über das
Werkzeug 38, das an das Ende des ersten Schenkels 32 angesetzt wird (vgl. Fig. 15
und 30).
[0047] Ausgehend von der In Fig. 30a dargestellten Stellung wird mit dem Werkzeug 38 der
erste Schenkel 32, der sich im Schlitz 35 befindet, nach vorn gedrückt, wobei aufgrund
der Schrägausrichtung des Schlitzes 35 der erste Schenkel 32 in einen schlitzfreien
Öffnungsbereich 40 der Wandung 21 bewegt wird. Aufgrund der anliegenden Federkraft
wird der erste Schenkel 32 dann selbsttätig in Richtung der benachbarten Schlitze
gedrückt. Ist beispielsweise die in Fig. 30b dargestellte Einstellung erwünscht, wird
das Werkzeug 38 geringfügig nach hinten bewegt und der erste Schenkel 32 dann in den
Schlitz 36 gelegt. In entsprechender Weise kann verfahren werden, wenn die in Fig.
30c dargestellte Einstellung erwünscht ist Um die Federkraft ausgehend von der in
Fig. 30c dargestellte Stellung wieder zu erhöhen, muss mit dem Werkzeug 38 lediglich
gegen den ersten Schenkel 32 gedrückt werden. Aufgrund der Schrägstellung des Schlitzes
37 wird der erste Schenkel 32 aus dem Schlitz 37 herausbewegt und dann in Richtung
auf einen der beiden anderen Schlitze bewegt.
[0048] Es versteht sich, dass statt der vorgesehenen und dargestellten drei Schlitze 35,
36, 37 auch eine Mehrzahl von Schlitzen vorgesehen werden kann.
[0049] Im Übrigen erfolgt auch das Verspannen der Stange 2 im Stangenverbinder 13 über Öffnungen
im Stulp 11. Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform ist das Werkzeug 38 durch
eine der Schrauböffnungen 14, 15 im Stulp 11 geführt. Bei der in Fig. 17 dargestellten
Ausführungsform ist eine separate weitere Öffnung 41 im Stulp 11 für das Werkzeug
38 vorgesehen. Gleiches gilt für die Ausführungsform gemäß Fig. 29.
[0050] Bei der in den Fig. 21 ff. dargestellten dritten Ausführungsform ist es nun so, dass
im Gegensatz zu den beiden anderen Versionen die Stange 2 zur Montage der Stangenführung
1 nicht entfernt werden muss. Der Einbauzustand bei der dritten Ausführungsform ist
also so, dass sich die Stange 2 vor dem Einbau der Stangenführung 1 in der Tür 6 befindet.
Diese Situation kommt insbesondere bei langen Stangen vor, die im bereits verbauten
Zustand nicht ohne weiteres aus der Tür herausgezogen werden können. Um dies zu ermöglichen,
müsste an sich die Tür ausgehangen werden. Die in den Fig. 21 ff. beschriebene dritte
Ausführungsform vermeidet diesen Nachteil.
[0051] Zur Anbringung der Stangenführung 1 ist zunächst einmal eine hinreichend große Öffnung
42 in der Stirnseite 5 der Tür 6 erforderlich, die bedarfsweise gefräst werden muss.
Bei der dargestellten Ausführungsform wird die Stangenführung 1 in die Öffnung 42
bzw. die Tür 6 eingeschwenkt. Grundsätzlich ist es bei entsprechend großer Ausbildung
der Öffnung 42 auch möglich, die Stangenführung 1 gerade auf die Stange 2 aufzuschieben.
Um ein Aufschieben oder -schwenken der Stangenführung 1 auf die Stange 2 im eingebauten
Zustand der Stange 2 zu ermöglichen, weist der Stangenverbinder 13 an seiner dem Stulp
11 abgewandten Seite einen Einführschlitz 43 auf, der sich bevorzugt nach außen hin
erweitert. Über den sich erweiternden Einführschlitz 43 kann beim Einsetzen der Stangenführung
1 in die Öffnung 42 die Stange 2 besser eingefangen werden. Die Einführöffnung 42
geht dann in die Öffnung 26 zur Aufnahme der Stange 2 über.
[0052] Zur Fixierung der Stange 2 in der Öffnung 26 dient eine Rastverbindung 44, die im
Bereich des Einführschlitzes 43 am Übergang zur Öffnung 26 vorgesehen ist. Die Rastverbindung
ist dabei derart ausgebildet, dass die Stange 2 gegen das Rastmittel der Rastverbindung
44 verspannbar ist. Zu diesem Zweck weist die Rastverbindung 44 zumindest einen Sperrstein
45 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind über die Höhe des Stangenverbinders
13 zwei Sperrsteine 45 voneinander beabstandet vorgesehen, um die Stange 2 letztlich
an zwei Stellen im Stangenverbinder 13 zu verspannen. Die Sperrsteine 45 sind über
eine Feder 46, bei der es sich vorliegend um eine Blattfeder handelt, federbeaufschlagt.
Dabei ist die Feder 46 so ausgebildet, dass sie auf die beiden Sperrsteine 45 gleichzeitig
wirkt Die Feder 46 ist außenseitig in einer entsprechenden Federaufnahme 47 am Stangenverbinderkörper
48 vorgesehen und wirkt über entsprechende Fenster auf die Rückseite der Sperrsteine
45.
[0053] Im übrigen befindet sich bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 21 ff. im Stangenverbinderkörper
48 ein entsprechendes Feststellmittel 27 zur Verspannung der Stange im Stangenverbinder
13.
[0054] Die Montage der Stangenführung 1 gemäß der ersten und zweiten Ausführungsform erfolgt
so, dass die Stangenführung 1 zunächst in die in der Stirnseite 5 der Tür 6 vorgesehene
Öffnung eingesetzt wird. In diesem Zustand könnte eine lockere Verschraubung über
die Schrauböffnung 15 erfolgen. Anschließend wird die Stange 2 von oben her in die
Tür eingesetzt und durch die Öffnung 26 des Stangenverbinders 13 geführt. Nach Kopplung
der Stange 2 mit dem Schloss 3 kann die Stange 2 über das Feststellmittel 27 im Stangenverbinder
13 verspannt werden. Dies erfolgt über das Werkzeug 38, das entweder über die Öffnung
14 oder aber über die Öffnung 41 an das Feststellmittel 27 geführt wird.
[0055] Anschließend wird das Werkzeug 38 über die Öffnung 39 an die Einstelleinrichtung
28 geführt. Die Einstellung der Federkraft erfolgt dann entweder durch Verstellung
der Einstellschraube 29 bei der ersten Ausführungsform oder aber durch Anordnung des
ersten Schenkels 32 in dem entsprechenden Schlitz 35, 36, 37. Anschließend kann der
Stulp 11 vollständig verschraubt werden.
[0056] Bei der dritten Ausführungsform befindet sich die Stange 2 zur Montage der Stangenführung
1 bereits in der Tür. Die Stangenführung 1 wird Ober die Öffnung 42 entweder eingeschwenkt
oder eingeschoben, bis die Stange 2 hinter den Sperrsteinen 45 verrastet. Anschließend
erfolgt die Befestigung des Stuips 11 an der Stirnseite 5 der Tür 6, die Verspannung
des Stangenverbinders 13 an der Stange 2 und die Einstellung der Federkraft in der
zuvor beschriebenen Art und Weise.
Bezugszeichenliste:
1 |
Stangenführung |
26 |
Öffnung |
2 |
Stange |
27 |
Feststellmittel |
3 |
Schloss |
28 |
Einstelleinrichtung |
4 |
Obenverriegelung |
29 |
Einstellschraube |
5 |
Stirnseite |
30 |
Halteabschnitt |
6 |
Tür |
31 |
Stellelement |
7 |
weitere Stange |
32 |
erster Schenkel |
8 |
Untenverriegelung |
33 |
zweiter Schenkel |
9 |
weitere Stangenführung |
34 |
Lagerabschnitt |
10 |
Federmittel |
35 |
Schlitz |
11 |
Stulp |
36 |
Schlitz |
12 |
Grundplatte |
37 |
Schlitz |
13 |
Stangenverbinder |
38 |
Werkzeug |
14 |
Schraubäffnung |
39 |
Öffnung |
15 |
Schrauböffnung |
40 |
Öffnungsbereich |
16 |
Wandung |
41 |
weitere Öffnung |
17 |
Schrauböffnung |
42 |
Öffnung |
18 |
Fixiervorsprung |
43 |
Einführschlitz |
19 |
Hubbegrenzungseinrichtung |
44 |
Rastverbindung |
20 |
Wandung |
45 |
Sperrstein |
21 |
Wandung |
46 |
Feder |
22 |
Ausnehmung |
47 |
Federaufnahme |
23 |
Zunge |
48 |
Stangenverbinderkörper |
24 |
Randkante |
|
|
25 |
Führungsvorsprung |
F |
Federkraftwirkung |
1. Stangenführung (1) für eine Stange (2) eines Schlosses (3) mit Obenverriegelung (4),
zur stirnseitigen Anordnung an einer Tür (6) oder einem Tor,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stangenführung (1) wenigstens ein entgegen der Gewichtskraft der Stange (2) wirkendes
Federmittel (10) aufweist.
2. Stangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stulp (11) zur stirnseitigen Befestigung und/oder eine mit dem Stulp (11) verbundene
Grundplatte (12) und/oder ein relativ zur Grundplatte (12) axial beweglicher Stangenverbinder
(13) vorgesehen sind.
3. Stangenführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federmittel (10) auf den Stangenverbinder (13) wirkt.
4. Stangenführung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Stangenverbinder (13) und der Grundplatte (12) eine Hubbegrenzungseinrichtung
(19) zur Begrenzung des maximalen Hubs des Stangenverbinders (13) vorgesehen ist.
5. Stangenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stangenverbinder (13) an wenigstens einer abgewinkelten Wandung (20) der Grundplatte
(12) axial beweglich gelagert ist und dass, vorzugsweise, die Hubbegrenzungseinrichtung
(19) eine Ausnehmung (22) am Stangenverbinder (13) und eine in die Ausnehmung (22)
eingreifende, insbesondere an der Grundplatte (12) vorgesehene Zunge (23) aufweist.
6. Stangenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stangenverbinder (13) entlang einer Randkante (24) der Grundplatte (12) axial
beweglich geführt ist und dass, vorzugsweise, die Hubbegrenzungseinrichtung (19) einen
Führungsschlitz mit darin eingreifendem Führungsvorsprung (25) aufweist.
7. Stangenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stangenverbinder (13) eine Öffnung (26) zur Stangendurchführung und/oder ein
Feststellmittel (27), insbesondere in Form einer Madenschraube, zur reib- und/oder
formschlüssigen Verbindung aufweist.
8. Stangenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft des Federmittels (10) insbesondere in Stufen oder stufenlos, über
eine Einstelleinrichtung (28) einstellbar ist und dass, vorzugsweise, das Federmittel
(10) als insbesondere an der Grundplatte (12) gelagerte Schenkelfeder ausgebildet
ist, deren erster Schenkel (32) an einem Stellelement (31) der Einstelleinrichtung
(28) und deren zweiter Schenkel (33) an dem Stangenverbinder (13) angreift.
9. Stangenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stangenführung (1) derart ausgebildet ist, dass die Federkraft der Federmittels
(10) über die Einstelleinrichtung (28) und/oder die Feststellung der Stange (2) im
Stangenverbinder (13) im eingebauten Zustand der Stangenführung (1) erfolgt.
10. Stangenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Stulp (11) eine Öffnung (39) zum Einführen eines Werkzeugs (38) zur Betätigung
der Einstelleinrichtung (28) zur Einstellung der Federkraft des Federmittels (10)
und/oder eine weitere Öffnung (41) zur Einführung eines Werkzeugs (38) zur Betätigung
des Feststellmittels (27) vorgesehen ist.
11. Stangenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (28) eine Mehrzahl von voneinander beabstandeten, Insbesondere
schräg verlaufenden Schlitzen (35, 36, 37) zum Einsetzen des ersten Schenkels (32)
des Federmittels (10) aufweist oder dass die Einstelleinrichtung eine Einstellschraube
(29) mit einem auf der Einstellschraube (29) beweglichen Stellelement (31) aufweist,
gegen das der erste Schenkel (32) anliegt.
12. Stangenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stangenverbinder (13) an seiner dem Stulp (11) abgewandten Seite einen Einführschlitz
(43) zum Einführen der Stange (2) über den Einführschlitz (43) in den Stangenverbinder
(13) aufweist.
13. Stangenführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Stangenverbinder (13) eine Rastverbindung (44) im Bereich des Einführschlitzes
(43) zum Verrasten der Stange (2) vorgesehen ist und dass, vorzugsweise, die Rastverbindung
(44) wenigstens einen im Stangenverbinder (13) geführten federbelasteten Sperrstein
(45) aufweist, wobei, weiter vorzugsweise, die Stange (2) gegen den Sperrstein (45)
verspannbar ist.
14. Schloss (3) mit einer zugeordneten Stangenführung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
15. Verfahren zum Einsetzen einer zum Führen einer Stange (2) eines Schlosses (3) vorgesehenen
Stangenführung (1), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, in eine
Öffnung einer Stirnseite (5) einer Tür (6) oder eines Tors, dadurch gekennzeichnet, dass die Stangenführung (1) erst eingesetzt wird, wenn sich die Stange (2) bereits in
der Tür (6) oder dem Tor befindet.