[0001] Die Erfindung betrifft Gelenkketten und Gelenkkettenantriebe.
[0002] Herkömmliche Gelenkketten sind beispielsweise aus der
WO 2010/108816 A1 bekannt. Sie enthalten Kettenglieder bestehend aus vorzugsweise paarweise angeordneten
Kettenlaschen, welche drehbeweglich über Kettenbolzen gekoppelt sind.
[0003] Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Gelenkkettenantriebe
bereitzustellen, welche einfach und prozesssicher herzustellen sind und einen robusten
Betrieb erlauben.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Gelenkkettenantrieb nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2-9 enthalten.
[0006] Des Weiteren ist der Gelenkkettenantrieb gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs
1 aus
GB187039 A bekannt.
[0007] Gemäß einem ersten eigenständigen Aspekt betrifft die Erfindung einen Gelenkkettenantrieb
enthaltend eine Gelenkkette, welche die folgenden Komponenten enthält:
- Mindestens eine erste Kettenlasche, die eine Öffnung aufweist. In der Regel werden
in jedem Kettenglied zwei oder mehr gleichartig gestaltete Kettenlaschen parallel
zueinander vorgesehen sein. Die Öffnungen dieser Kettenlaschen sind dabei typischerweise
fluchtend angeordnet und dienen, wie nachfolgend näher erläutert wird, der Kopplung
zum nächsten Kettenglied.
- (Mindestens) eine zweite Kettenlasche, an welcher ein Kettenbolzen angebracht ist,
der verschiebebeweglich in der vorgenannten Öffnung der ersten Kettenlasche gelagert
ist.
[0008] Der Kettenbolzen steht typischerweise senkrecht zur Erstreckungsrichtung bzw. Ebene
der zweiten Kettenlasche. Weiterhin hat er gemäß der vorliegenden Erfindung zumindest
abschnittsweise die Form eines Kreiszylinders, wobei jedoch auch andere prismatische
Formen mit verschiedenen Querschnitten (Ellipse, Polygon etc.) und/oder sogar unregelmäßige
Formen für den Kettenbolzen möglich sind. Schließlich ist der Kettenbolzen vorzugsweise
fest mit der zweiten Kettenlasche verbunden, z. B. durch einen Presssitz oder durch
Schweißung, wobei alternativ jedoch auch eine bewegliche Verbindung möglich ist.
[0009] Die Verschiebebeweglichkeit des Kettenbolzens in der Öffnung der ersten Kettenlasche
soll ein Ausmaß haben, welches signifikant größer ist als eine allein aufgrund von
Toleranzen vorhandene Verschiebebeweglichkeit (wie sie faktisch immer z. B. bei der
Lagerung eines kreisrunden Kettenbolzens in einer komplementären kreisrunden Öffnung
auftritt). Typischerweise beträgt die Verschiebebeweglichkeit des Kettenbolzens daher
mehr als 5%, mehr als 10%, mehr als 50%, oder sogar mehr als 100% des Radius des Kettenbolzens.
In absoluten Werten beträgt die Verschiebebeweglichkeit vorzugsweise mehr als 1 mm,
mehr als 2 mm, mehr als 3 mm, mehr als 5 mm, mehr als 10 mm, oder mehr als 20 mm.
Des Weiteren ist der Kettenbolzen in der Regel zusätzlich auch drehbeweglich (zumindest
um einen begrenzten Drehwinkel) in der Öffnung gelagert. Während bei herkömmlichen
Gelenkketten die Kettenglieder nur mit einem Rotations-Freiheitsgrad miteinander verbunden
sind, wird bei der oben beschriebenen Gelenkkette eine Kopplung zwischen der ersten
und der zweiten Kettenlasche (und damit zwischen den zugehörigen Kettengliedern) mit
einem translatorischen Freiheitsgrad erreicht. Die Verschiebebeweglichkeit erlaubt
komplexere Bewegungsabläufe der Gelenkkette. Beim Abknicken bzw. Umlenken der Gelenkkette
kann dies zu einer Verminderung des Verschleißes genutzt werden. Letzteres ist beispielsweise
möglich, wenn die im Stand der Technik übliche Gleitbewegung bei einer Rotation des
Kettenbolzens in der Öffnung in eine verschleißarme Wälzbewegung überführt wird.
[0010] Die Öffnung der ersten Kettenlasche ist vorzugsweise mit einer Wälzfläche versehen,
entlang welcher der Kettenbolzen abwälzen kann. Die Wälzfläche ist typischerweise
geometrisch an die Form des Kettenbolzens angepasst, sodass die gewünschte Wälzbewegung
kinematisch möglich ist. Zum anderen sind vorzugsweise die Materialeigenschaften der
Wälzfläche entsprechend eingestellt, z. B. indem diese Fläche gehärtet ist.
[0011] Hinsichtlich der Geometrie der genannten Wälzfläche ist eine Ausführungsform bevorzugt,
bei der zumindest ein Teil der Wälzfläche die Form eines Kreisbogens um den Mittelpunkt
eines zweiten Kettengelenkes der ersten Kettenlasche hat. Ein (kreiszylindrischer)
Kettenbolzen, welcher auf diesem Kreisbogen der Wälzfläche abwälzt, behält dann immer
denselben Abstand von dem genannten Mittelpunkt, so dass sich die effektive Länge
des zugehörigen Kettengliedes nicht ändert.
[0012] Die Öffnung in der ersten Kettenlasche kann beispielsweise durch eine Ausnehmung
in der Kettenlasche gebildet werden, was einen einfachen und Gewicht sparenden Aufbau
der Gelenkkette ermöglicht.
[0013] Gemäß einer anderen Ausführungsform ist die Öffnung der ersten Kettenlasche in einer
mit der ersten Kettenlasche verbundenen Buchse ausgebildet. Zwischen dem Kettenbolzen
und der ersten Kettenlasche liegt somit die genannte Buchse, d. h. der Kettenbolzen
kommt nur mittelbar mit der ersten Kettenlasche in Berührung. Die Materialpaarung
zwischen Kettenbolzen und Buchse kann dann unabhängig vom Material der ersten Kettenlasche
optimal gewählt werden. Die Buchse ist vorzugsweise fest mit der ersten Kettenlasche
verbunden, z. B. durch Presssitz oder Verschweißen. Wenn mehrere (erste) Kettenlaschen
parallel zueinander angeordnet sind, erstreckt sich die Buchse vorzugsweise im Wesentlichen
nur über die Breite jeweils einer Kettenlasche, um Gewicht zu sparen und um einen
direkten Angriff eines Antriebskettenrades an dem Kettenbolzen zu ermöglichen.
[0014] An dem Kettenbolzen der Gelenkkette ist vorzugsweise ein Träger für Anbauelemente
gelagert, beispielsweise ein Winkelhalter zur Anbringung der Becher eines Becherwerks.
Der Träger kann dabei an der ersten Kettenlasche, an der zweiten Kettenlasche, und/oder
an einer auf dem Kettenbolzen gelagerten Zusatzbuchse angebracht sein, z. B. durch
Verschweißen oder einstückiges Ausbilden mit den genannten Elementen.
[0015] Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, wenn nicht nur ein Kettenglied, sondern mehrere,
vorzugsweise (abwechselnd) jedes zweite oder auch jedes Kettengelenk in der beschriebenen
Weise (mit erster und zweiter Kettenlasche) ausgestaltet sind.
[0016] Des Weiteren können die erste und die zweite Kettenlasche unterschiedlich konstruiert
sein oder identisch konstruiert sein.
[0017] Bei einer unterschiedlichen Konstruktion kann jede erste Kettenlasche beispielsweise
zwei Öffnungen und jede zweite Kettenlasche zwei Kettenbolzen aufweisen, wobei die
Kettenbolzen der zweiten Kettenlaschen jeweils in einer Öffnung einer vorangehenden
bzw. einer nachfolgenden ersten Kettenlasche gelagert sind. Mit anderen Worten sind
bei einer solchen Gelenkkette erste und zweite Kettenlaschen abwechselnd angeordnet.
[0018] Bei einer identischen Konstruktion von erster und zweiter Kettenlasche kann an einer
solchen Kettenlasche an einem Ende eine Öffnung und am anderen Ende ein Bolzen angeordnet
sein, wobei der Bolzen in die Öffnung des vorangehenden Kettengliedes eingreift.
[0019] Im Prinzip könnte die Gelenkkette aus einer Folge von einzelnen ersten Kettenlaschen
und einzelnen zweiten Kettenlaschen bestehen. Schon aus Gründen einer symmetrischen
Kraftwirkung ist es indes bevorzugt, wenn die ersten Kettenlaschen oder die zweiten
Kettenlaschen (vorzugsweise beide) jeweils zwei- oder mehrfach parallel vorhanden
sind, so dass sie zwischen sich in einer symmetrischen Anordnung die jeweils andere
[0020] Kettenlasche aufnehmen können. Mit anderen Worten sind bei einer bevorzugten Ausführungsform
mindestens zwei erste Kettenlaschen und/oder mindestens zwei zweite Kettenlaschen
vorgesehen, die parallel zueinander am selben Kettenbolzen gelagert sind. Vorzugsweise
erfolgt diese Lagerung weiterhin mit einem axialen Abstand (axial bezüglich des Kettenbolzens),
so dass im entstehenden Freiraum die Kettenlaschen eines angrenzenden Kettengliedes
gelagert werden können.
[0021] Gemäß einem zweiten eigenständigen Aspekt betrifft die Erfindung eine Gelenkkette,
welche eine Folge von Einheiten der nachfolgend definierten Art enthält:
- Jede Einheit enthält mindestens drei Kettenlaschen, von denen aufgrund ihrer Anordnung
nachfolgend zwei als "Außenlaschen" und eine als "Innenlasche" bezeichnet werden.
Vorzugsweise enthält sie mindestens zwei Außenlaschen und mindestens zwei Innenlaschen.
- In jeder Einheit sind die vorgenannten Außenlaschen an einem ersten Ende auf einem
ersten Kettenbolzen, welcher zur betreffenden Einheit gehört, befestigt. Weiterhin
ist zwischen diesen Außenlaschen die Innenlasche beweglich auf dem ersten Kettenbolzen
angeordnet.
- Die Außenlaschen der betrachteten Einheit sind an einem zweiten Ende beweglich auf
einem zweiten Kettenbolzen gelagert, welcher ebenfalls zur betrachteten Einheit gehört.
Wenn die betrachtete Einheit nicht die letzte der Folge von Einheiten ist, ist weiterhin
zwischen den Außenlaschen auf dem zweiten Kettenbolzen die Innenlasche einer nachfolgenden
Einheit befestigt.
[0022] Eine Ausführungsform der beschriebenen Gelenkkette ist in Figur 23 schematisch dargestellt.
Diese Gelenkkette hat den Vorteil, dass sie keine weitere Sicherung der Kettenlaschen
auf den Kettenbolzen benötigt. Die Außenlaschen einer jeden Einheit sind nämlich durch
ihre Befestigung am ersten Kettenbolzen bereits in einem festen axialen Abstand gesichert
und sichern ihrerseits die zwischen ihnen befindliche Innenlasche. Weiterhin ist mit
dieser Innenlasche der zweite Kettenbolzen fest verbunden, so dass die betrachtete
Einheit insgesamt nicht auseinanderfallen kann. Durch Lagerung der Außenlaschen einer
nachfolgenden Einheit auf dem zweiten Kettenbolzen der vorangehenden Einheit wird
darüber hinaus eine unlösbare Kopplung zwischen den Einheiten erreicht. Insgesamt
erhält die Folge von Einheiten somit quasi automatisch einen stabilen Aufbau.
[0023] Die Gelenkkette kann optional auf einem begrenzten Stück ihrer Länge aus der beschriebenen
Folge von Einheiten bestehen, wobei die Enden dieser Folge mit einer anderen Kettenbauweise
fortgesetzt und/oder an Vorrichtungen befestigt sein können. Vorzugsweise ist es indes
so, dass die Gelenkkette komplett aus der Folge von Einheiten besteht, wobei diese
Folge weiterhin vorzugsweise ringförmig geschlossen ist. Jede Einheit ist dann sowohl
mit einer vorangehenden als auch einer nachfolgenden Einheit gekoppelt.
[0024] Der Gelenkkettenantrieb gemäß dem zweiten Aspekt kann vorzugsweise mit einem Gelenkkettenantrieb
gemäß dem ersten Aspekt kombiniert werden. Das heißt, dass die Innenlaschen und/oder
die Außenlaschen der Einheiten eine Öffnung aufweisen, mit der sie verschiebebeweglich
auf dem zugehörigen Kettenbolzen gelagert sind. Eine solche Ausführungsform ist besonders
vorteilhaft, da sie eine verschleißarme Wälzbewegung in den Kettengelenken ermöglicht,
was wiederum die direkte Lagerung der Kettenlaschen auf Kettenbolzen erlaubt.
[0025] Gemäß einem dritten eigenständigen Aspekt betrifft die Erfindung eine Gelenkkette,
bei welcher mindestens ein Kettengelenk die folgenden Komponenten enthält:
- einen Kettenbolzen;
- (mindestens) zwei Kettenlaschen;
- (mindestens) zwei zugehörige Trägerbuchsen, über welche die vorgenannten Kettenlaschen
auf dem Kettenbolzen gelagert sind, wobei zwischen den Kettenlaschen der Kettenbolzen
für den Angriff eines Antriebskettenrades frei zugänglich ist. Vorzugsweise ist der
Kettenbolzen ferner im axialen Bereich zwischen den Kettenlaschen (bzw. Trägerbuchsen)
einschließlich zylindrisch ausgebildet.
[0026] Vorteilhafterweise haben bei der genannten Gelenkkette alle Kettengelenke den beschriebenen
Aufbau. Des Weiteren sind typischerweise 4·m (mit m = 1, 2, 3, ...) Kettenlaschen
mit entsprechend 4·m Trägerbuchsen auf jedem Kettenbolzen gelagert, wobei in einem
symmetrischen Aufbau 2·m Laschen "links" und axial beabstandet davon 2·m Laschen "rechts"
angeordnet sind. Des Weiteren kann die Gelenkkette optional auch Merkmale der übrigen
Gelenkketten der vorliegenden Anmeldung aufweisen.
[0027] Die beschriebene Gelenkkette hat den Vorteil, dass sie durch ihren einfachen Aufbau
sehr kostengünstig herstellbar ist. Insbesondere kann für den (vorzugsweise gehärteten)
Kettenbolzen ein einfacher zylindrischer Körper verwendet werden (eventuell mit geringfügigen
Bearbeitungen durch Drehen). Die Gelenkkette wird vorteilhafterweise in einem lastfrei
bzw. lastarm abknickenden Gelenkkettenantrieb eingesetzt, da hierbei die Gelenkflächen
reduziert werden können.
[0028] Die mindestens zwei Kettenlaschen der Gelenkkette sind vorzugsweise durch ein Anbauelement
verbunden. Dies kann beispielsweise eine Tragplatte sein, wenn die Gelenkkette in
einem Plattenband eingesetzt wird. Das Anbauelement sorgt dann für einen konstanten
axialen Abstand zwischen den Kettenlaschen.
[0029] Der Kettenbolzen kann optional auf einer oder auf zwei Seiten über die dortige(n)
Kettenlasche(n) hinaus verlängert sein. Ein solcher Überstand kann für den Angriff
eines (weiteren) Antriebskettenrades ausgenutzt werden. Zusätzlich oder alternativ
kann an einem solchem Überstand auch eine Rolle angebracht werden, wie sie zur Führung
der Ketten bei Plattenbändern üblich ist.
[0030] Da die Trägerbuchsen nur der Lagerung der Kettenlaschen auf dem Kettenbolzen dienen,
ist ihre axiale Breite typischerweise in derselben Größenordnung wie die Breite der
Kettenlasche. Insbesondere kann die Breite der Trägerbuchsen zwischen ca. 50 % und
500 %, vorzugsweise zwischen ca. 100 % und 200 % der Breite der Kettenlaschen betragen.
Gelenkkettenantriebe
[0031] Die Erfindung umfasst einen Gelenkkettenantrieb, enthaltend eine (herkömmliche oder
erfindungsgemäße) Gelenkkette sowie ein damit zusammenwirkendes Antriebskettenrad.
An dem Antriebskettenrad können dabei insbesondere mehrere Zwischenkörper beweglich
gelagert sein, wobei die Anzahl der Zwischenkörper so gewählt ist, dass (mindestens)
ein Zwischenkörper an jedes einlaufende Kettengelenk der Gelenkkette angreifen kann.
[0032] Die konkrete kinematische und/oder dynamische Auslegung des Gelenkkettenantriebes
kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Insbesondere kann die Gelenkkette in Umschlingung
(beispielsweise um ca. 90° bis ca. 180°) um das Antriebskettenrad geführt sein. Alternativ
kann das Antriebskettenrad jedoch auch als ein Zwischenantrieb wirken, wobei es in
ein im Wesentlichen gerade verlaufendes Stück der Gelenkkette eingreift. Gemäß einer
bevorzugten Ausführung des Gelenkkettenantriebes sind dessen Antriebskettenrad und
Gelenkkette so aufeinander abgestimmt, dass eine Kraftübertragung vom Antriebskettenrad
auf die Gelenkkette im Betriebszustand nur an maximal zwei Kettengliedern gleichzeitig
erfolgt. Vorzugsweise erfolgt diese Kraftübertragung im Wesentlichen (d. h. zu mehr
als 70 %, vorzugsweise zu mehr als 80%, besonders bevorzugt zu mehr als 90% einer
Radumdrehung von 360°) nur an einem einzigen Kettenglied. Bei einer Umschlingung des
Antriebskettenrades durch die Gelenkkette kann diese Bedingung dadurch erreicht werden,
dass der wirksame Teilkreis des Antriebskettenrades (etwas) kleiner ist als der ideale
Teilkreis der Gelenkkette. Die Gelenkpunkte der Kette bewegen sich daher unterhalb
des Teilkreises der Lagerungen. Hinter den ersten vom Antriebskettenrad gegriffenen
Kettengliedern liegen die übrigen Kettenglieder dann lose (unbelastet) auf dem Antriebskettenrad
auf. Dies hat verschleißtechnisch den Vorteil, dass im Wesentlichen kein Abknicken
der Gelenkkette unter Kraftbelastung stattfindet.
[0033] Weiterhin betrifft die Erfindung einen Gelenkkettenantrieb mit den folgenden Komponenten:
- Einem Antriebsrad (mit oder ohne Zähne), bei dem es sich beispielsweise um ein beliebiges
Kettenrad handeln kann. Insbesondere kann das Antriebsrad als Antriebskettenrad gemäß
der WO 2010/108816 A1 oder der WO 2013/060823 A1 ausgestaltet sein.
- Eine Gelenkkette der oben beschriebenen Art nach dem ersten Aspekt der Erfindung (mit
einer ersten Kettenlasche mit einer Öffnung und einer zweiten Kettenlasche mit einem
Kettenbolzen, der verschiebebeweglich in der Öffnung gelagert ist).
[0034] Das Antriebsrad und die Gelenkkette sollen dabei so aufeinander abgestimmt sein,
dass der Kettenbolzen der zweiten Kettenlasche beim Umlauf der Gelenkkette um das
Antriebsrad zumindest abschnittweise eine Wälzbewegung in der Öffnung der ersten Kettenlasche
ausführt.
[0035] Der Bewegungsabschnitt, in dem die genannte Wälzbewegung auftritt, kann insbesondere
im Bereich des Einlaufens der Gelenkkette in das Antriebsrad liegen, besonders bevorzugt
im Bereich des Einlaufens (oder Auslaufens) des Kettentrums, welcher unter der höheren
Belastung steht. In diesem Falle erfolgt das Abknicken der Kettenglieder unter Last
durch eine verschleißarme Wälzbewegung, was für die Lebensdauer der Gelenkkette von
erheblichem Vorteil ist.
[0036] Die Erfindung umfasst ferner ein Plattenband, ein Rollenband, ein Zellenband, eine
Fahrtreppe bzw. einen Fahrsteig, und/oder ein Kettenbecherwerk, enthaltend mindestens
ein Antriebskettenrad und/oder eine Gelenkkette und/oder einen Gelenkkettenantrieb
gemäß den oben beschriebenen Ausführungsformen.
[0037] Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft näher erläutert,
wobei ähnliche oder identische Teile jeweils mit Bezugszeichen gekennzeichnet sind,
die sich um Vielfache von 100 unterscheiden. Wichtige Teile tragen drüber hinaus identische
Bezugszeichen aus Buchstaben. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Gelenkkettenantrieb mit Kettenlaschen mit mindestens einem Langloch;
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie L-L von Figur 1;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch einen Kettenbolzen der Gelenkkette von Figur 1;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Kettenlaschen der Gelenkkette von Figur 1;
- Fig. 5
- zwei über ein Langloch verbundene Kettenlaschen;
- Fig. 6
- einen Schnitt entlang der Linie LIV-LIV von Figur 5;
- Fig. 7, 8
- eine Abwandlung der Ausführungsform von Figur 5, 6;
- Fig. 9, 10
- eine Abwandlung der Ausführungsform von Figur 7, 8;
- Fig. 11, 12
- eine Abwandlung der Ausführungsform von Figur 5, 6, bei welcher eine Buchse den Kettenbolzen
umgibt;
- Fig. 13, 14
- eine Abwandlung der Ausführungsform von Figur 11, 12, bei welcher der Kettenbolzen
direkt in Langlöchern der Kettenlaschen abwälzt;
- Fig. 15, 16
- eine Abwandlung der Ausführungsform von Figur 13, 14, bei welcher die Kettenlaschen
ohne axialen Abstand angeordnet sind;
- Fig. 17
- eine Seitenansicht (oben), Draufsicht (Mitte) und Frontansicht (unten) einer Kettenlasche
mit Wälzblechen;
- Fig. 18-24
- eine Gelenkkette mit einer verschiebebeweglichen Lagerung von Kettenlaschen, bei welcher
die Kettenlaschen Einheiten aus Außenlaschen und Innenlaschen aufweisen;
- Fig. 25
- eine Seitenansicht einer herkömmlichen Gelenkkette eines Kettenbecherwerkes (Becher
und deren Anbringung nicht dargestellt);
- Fig. 26
- eine Vorderansicht (oben) und eine Draufsicht (unten) einer erfindungsgemäßen Gabellaschenkette;
- Fig. 27
- eine Vorderansicht (links), eine Schnittansicht (Mitte), und eine Ansicht des Kettenbolzens
(rechts) einer erfindungsgemäßen Blocklaschenkette;
- Fig. 28
- eine Seitenansicht der Gelenkkette eines Plattenbandes;
- Fig. 29
- einen Schnitt entlang der Linie XXVII-XXVII von Figur 28;
- Fig. 30
- eine Vorderansicht (links) und eine Seitenansicht (rechts) eines gestreckten Abschnitts
der Gelenkkette der Figuren 1-4;
- Fig. 31
- eine Vorderansicht (links) und eine Seitenansicht (rechts) eines gestreckten Abschnitts
einer Abwandlung der Gelenkkette von Figur 30, bei welcher alle Öffnungen der Kettenlaschen
als Langlöcher ausgebildet sind;
- Fig. 32
- eine Vorderansicht (links) und eine Seitenansicht (rechts) eines gestreckten Abschnitts
einer Gelenkkette, welche für ein Kettenbecherwerk optimiert ist;
- Fig. 33
- eine Seitenansicht der Gelenkkette von Figur 32 auf einem zahnlosen Antriebsrad eines
Kettenbecherwerkes (Becher und deren Anbringung nicht dargestellt);
- Fig. 34
- einen Schnitt entlang der Linie XXXIV-XXXIV von Figur 33;
- Fig. 35
- eine Vorderansicht (links) und eine Seitenansicht (rechts) einer Kettenlasche mit
einem Erleichterungsausschnitt.
[0038] Die Figuren 1-4 zeigen einen Gelenkkettenantrieb gemäß einem eigenständigen Aspekt
der vorliegenden Erfindung. Wie aus der Seitenansicht von Figur 1 erkennbar ist, enthält
der Gelenkkettenantrieb ein Antriebskettenrad 700 (= AR), an dessen Zähnen kreisrunde
Zwischenkörper 750 (= ZK) drehbeweglich gelagert sind. Das Antriebskettenrad hat somit
(äußerlich) einen ähnlichen Aufbau wie die Antriebskettenräder, welche in der
WO 2013/060823 A1 beschrieben sind (dort Figuren 19, 43).
[0039] Um eine besonders hohe Stabilität des Antriebskettenrades 700 zu erreichen, welche
es beispielsweise für den Einsatz im Stahlwasserbau geeignet machen, können einige
Änderungen vorgesehen sein. Beispielsweise ist aus Figur 2 ersichtlich, dass die Lagerung
der Zwischenkörper ZK auf einem Bolzen B erfolgt (vgl.
WO 2010/108816 A1), welcher in entsprechenden Öffnungen der beiden (identischen) Seitenwände SW beispielsweise
durch Presssitz und Verschweißen befestigt ist. Optional kann dieser Bolzen B zusätzlich
mit Öffnungen für ein Schmiermittel versehen sein (nicht dargestellt). Des Weiteren
ist aus Figur 2 erkennbar, dass die radial äußeren Ränder der Seitenwände SW eine
Fase aufweisen können, um einen leichteren Eingriff in eine Gelenkkette zu erlauben.
[0040] Eine wesentliche Neuerung betrifft die Gelenkkette 2000 (= G). Diese besteht in der
dargestellten Ausführungsform aus (identischen) Kettenlaschen 2010 (= KL), von denen
pro Kettenglied vier Stück parallel angeordnet sind.
[0041] Figur 4 zeigt eine einzelne Kettenlasche KL in einer Seitenansicht. Dabei ist zu
erkennen, dass diese eine Öffnung 2011 (= OF) in Form eines Langlochs aufweist sowie
am gegenüberliegenden Ende ein zweites, kreisrundes Loch 2015. In dem zweiten Loch
2015 ist der in Figur 3 separat dargestellte (abschnittsweise zylindrische) Kettenbolzen
2020 (= KB) mit der Fläche 2023 geringeren Durchmessers angeordnet. Des Weiteren erstreckt
sich dieser Abschnitt 2023 des Kettenbolzens KB durch das Langloch OF der Kettenlasche
des vorangehenden Kettengliedes. Aufgrund der Langloch-Form ist der Kettenbolzen KB
somit verschiebebeweglich in dieser Öffnung OF. Die Kettenglieder werden daher nicht
wie üblich nur drehbeweglich, sondern zusätzlich auch verschiebebeweglich gekoppelt.
[0042] Bei der in Figur 1 dargestellten, aufeinander abgestimmten Dimensionierung von Antriebskettenrad
AR und Gelenkkette G erfolgte das Einlaufen (Pfeil nach oben) des rechten Kettentrumes
in das Antriebskettenrad nun so, dass nach dem Kontaktieren der Kettenbolzen KB durch
die Zwischenkörper ZK im weiteren Verlauf zunächst keine Relativbewegung mehr zwischen
den Zwischenkörpern und den Kettenbolzen erfolgt. Dementsprechend ist hier der Verschleiß
minimiert. Das Abknicken der Kettenglieder erfolgt dadurch, dass die Kettenbolzen
KB in den Langloch-Öffnungen OF der Kettenlaschen abwälzen, und zwar auf einer Wälzfläche
2012 (= WF). Die Wälzfläche WF und/oder die Kettenbolzen KB sind zu diesem Zweck vorzugsweise
gehärtet. Die Wälzbewegung der Kettenbolzen entlang der Wälzfläche stellt eine besonders
verschleißarme Möglichkeit des Abknickens der Kettenglieder dar.
[0043] Wie aus Figur 4 erkennbar ist, liegt die Wälzfläche WF vorzugsweise auf einem Kreisbogen
mit Radius r um den Mittelpunkt des Rundlochs 2015. Bei jeder Position des Kettenbolzens
KB entlang dieser Wälzfläche WF hat das entsprechende Kettenglied dann effektiv dieselbe
Länge. Die Wälzbewegung ist also ohne Einfluss auf die Teilung der Gelenkkette. Der
Radius der Wälzfläche kann aber optional auch kleiner ausgeführt werden, was die Pressung
im Kontaktbereich zwischen Kettenbolzen und Wälzfläche verringert.
[0044] Der bevorzugte bzw. minimale Wert für die Länge x der Wälzstrecke des Kettenbolzens
(Wälzkurve) in der Langloch-Öffnung OF lässt sich wie folgt angeben:

mit d
BO = Durchmesser des Kettenbolzens, z = Zähnezahl des Antriebskettenrades (sechs in
Figur 1), wobei diese Formel für den Fall einer Wälzfläche pro Kettengelenk gilt.
Wenn zwei Wälzflächen pro Kettengelenk vorhanden sind (z. B. Figur 14, 15, 16), lautet
die entsprechende Formel:

[0045] Mit dem Teilungswinkel τ (in Bogenmaß rad) lässt sich der erste Fall auch ausdrücken
als

[0046] Auf der auslaufenden Seite der Gelenkkette G wird in der Regel eine Relativbewegung
zwischen Kettenbolzen und Zwischenkörpern auftreten. Daher wird die Anordnung der
Gelenkkette G vorzugsweise so gewählt, dass am auslaufenden Trum eine Kraft F2 wirkt
(z. B. nur das Eigengewicht der Kette), die sehr viel geringer ist als die Kraft F1
am einlaufenden Trum (z. B. das Gewicht eines Wehrtores). Bei dem Gelenkkettenantrieb
von Figur 1 ist somit darauf zu achten, dass bei den Kettenlaschen auf der stärker
belasteten Seite die Langloch-Öffnungen OF zum Antriebskettenrad weisen.
[0047] Bei einem Einsatz z. B. im Stahlwasserbau hat der beschriebene Gelenkkettenantrieb
den Vorteil, die dort auftretenden extrem hohen Kräfte bei sehr kleinem Bauraum zu
bewältigen. Des Weiteren wird durch die Verwendung von Langloch-Öffnungen in der Gelenkkette
ein Festrosten von Kettengelenken auch bei sehr langem Nichtgebrauch verhindert. Um
ein Aussteifen der Kettenlaschen an ihren Kontaktflächen zu vermeiden, können zwischen
die Laschen Scheiben z. B. aus Buntmetall gelegt werden (nicht dargestellt).
[0048] Gemäß Figur 2 greift das Antriebskettenrad am mittleren Abschnitt 2021 des Kettenbolzens
KB an. Aus der Abbildung sowie aus Figur 3 ist auch erkennbar, dass der Kettenbolzen
KB an beiden Seiten über die Kettenlaschen KL hinaus steht. Zur Bewältigung sehr hoher
Lasten können diese Überstände 2022 genutzt werden, um über weitere Antriebskettenräder
(nicht dargestellt) zusätzliche Zugkräfte auf den Kettenbolzen zu übertragen. Für
eine solche dreifach gelagerte Kette bzw. mehrschnittige Anordnung können an den Enden
des Kettenbolzens KB vorzugsweise aufgeschrumpfte bzw. aufgepresste Bundringe 2022
vorgesehen sein. Diese haben dann vorzugsweise den gleichen Außendurchmesser wie der
mittlere Abschnitt 2021 des Kettenbolzens KB. Die Bundringe können gleichzeitig als
Sicherung der Kettenlaschen gegen ein Abrutschen bzw. gegen Verlust dienen.
[0049] Die Zwischenkörper 750 sind vorzugsweise kreisrund und können wälz- oder gleitgelagert
sein oder verschiebebeweglich sein. Letzteres kommt insbesondere für die Verarbeitung
sehr hoher Kräfte wie z. B. im Stahlwasserbau in Frage. Neben den Wälzflächen WF können
insbesondere der Kettenbolzen KB sowie die Zwischenkörper 750 und die diese tragenden
Bolzen B gehärtet sein.
[0050] In Abwandlung der in den Figuren dargestellten Ausführungsform könnte anstelle des
Rundlochs 2015 auch ein zweites Langloch in den Kettenlaschen vorgesehen sein. Typischerweise
würde dann die Erstreckung des ersten Langlochs 2011 entsprechend kleiner werden.
[0051] In den Figuren 5-16 sind jeweils in einer Seitenansicht und in einem Schnitt verschiedene
Ausführungsformen von Gelenkketten G dargestellt, welche das oben erläuterte Prinzip
einer verschiebebeweglichen Lagerung von Kettenbolzen KB in Langloch-Öffnungen OF
nutzen und dabei für andere Anwendungsfälle optimiert sind. Insbesondere ist eine
Anwendung solcher Gelenkketten in Kettenbecherwerken möglich.
[0052] Bei herkömmlichen Becherwerken befindet sich der Antrieb häufig in einer Kopfstation
der vertikal verlaufenden Gelenkkette, wobei die Drehung der Kette mit einer hohen
Kettengeschwindigkeit erfolgt, um einen Materialauswurf zu erzielen. Bedingt hierdurch
kommt es zu einer hohen Aufschlagskomponente beim Einlaufen der Gelenkkette ins Antriebskettenrad
und somit zu starken radialen und transversalen dynamischen Belastungen. Weitere Probleme
sind Ermüdungserscheinungen an den Kettenbolzen, den Kettenlaschen und/oder an den
Bechern.
[0053] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine erste Gelenkkette 3000 (= G), welche sich zur Lösung
der beschriebene Probleme in einem Becherwerk verwenden lässt. Figur 5 lässt in einer
Seitenansicht eine erste Kettenlasche 3010 (= KL1) und eine zweite Kettenlasche 3050
(= KL2) erkennen, welche in dieser Form mehrfach wiederholt zur Gesamtkette G zusammengesetzt
sind. Die zweite Kettenlasche KL2 hat an ihren Enden zwei kreisrunde Ausnehmungen,
in denen jeweils ein Kettenbolzen 3020 (= KB) angeordnet ist (z. B. eingepresst).
Die erste Kettenlasche KL1 hat ebenfalls an ihren Enden zwei kreisrunde Ausnehmungen,
in denen jeweils eine Buchse 3030 (= BU) angeordnet ist (z. B. eingepresst). Die genannten
Buchsen BU haben entlang ihrer Achse eine Langloch-Öffnung 3011 (= OF) (mit Längserstreckung
quer zur Achse der Kettenlasche), welche von einem Kettenbolzen KB durchgegriffen
wird. Somit wird der Kettenbolzen KB verschiebebeweglich in den Öffnungen OF der Buchsen
gelagert.
[0054] Wie aus Figur 6 erkennbar ist, erstrecken sich die Buchsen BU axial nur über ein
kurzes Stück in etwa von der Breite der zugehörigen Kettenlaschen KL1, lassen also
den mittleren Teil des Kettenbolzens KB frei. Daher kann das Antriebskettenrad (nicht
dargestellt) direkt am Kettenbolzen angreifen, welcher eine höhere Gestaltfestigkeit
als eine Buchse hat. Des Weiteren sind bei dieser Ausführungsform die ersten Kettenlaschen
KL1 innen, d. h. zwischen den zweiten Kettenlaschen KL2 angeordnet. In der Figur ist
ferner angedeutet, dass an den zweiten Kettenlaschen KL2 ein Winkelhalter WH angeordnet
sein kann, an welchem wiederum die Becher (nicht dargestellt) eines Becherwerkes angebracht
werden können.
[0055] Die Öffnungen OF der Buchsen BU haben eine Wälzfläche 3012 (= WF), an welcher der
Kettenbolzen KB beim Abknicken der Gelenkkette abwälzen kann. Diese Wälzfläche WF
hat vorzugsweise die Form eines Kreisbogens um den Mittelpunkt des zweiten Kettengelenkes,
wobei der Radius r dieses Kreisbogens optional die Länge der Gelenkteilung plus einem
halben Bolzen- bzw. Buchsendurchmesser haben kann. Die Öffnungen OF in den Buchsen
BU können beispielsweise durch Fräsen erzeugt werden. Auf den Kettenbolzen KB können
zu beiden Seiten der Kettenlaschen optional zwei Scheiben aufgepresst sein (nicht
dargestellt), um einen sicheren Sitz der Kettenlaschen auf dem Kettenbolzen zu gewährleisten.
[0056] Die beschriebene Gelenkkette 3000 ist verhältnismäßig leicht, sie lässt sich gut
montieren und demontieren, ist wendbar bzw. drehbar, und sie weist eine gute Dauerfestigkeit
auf.
[0057] Die in den Figuren 7 und 8 dargestellte Ausführungsform einer Gelenkkette 4000 unterscheidet
sich von der beschriebene Gelenkkette 3000 dadurch, dass die ersten Kettenlaschen
KL1 außen auf den Kettenbolzen KB liegen und die zweiten Kettenlaschen KL2 innen.
Beim Einsatz in einem Becherwerk ist eine derartige Ausführungsform bevorzugt.
[0058] Die Figuren 9 und 10 zeigen eine weitere Gelenkkette 5000. Diese ist eine Abwandlung
der Gelenkkette 4000, bei welcher der Winkelhalter WH nicht an einer der Kettenlaschen,
sondern separat am Kettenbolzen 5020 gelagert ist. Wie dargestellt können die Winkelhalter
WH beispielsweise auf zusätzlichen Buchsen BUZ an den überstehenden Außenenden des
Kettenbolzen KB angeordnet sein.
[0059] Die Figuren 11-16 zeigen drei weitere Ausführungsformen von Gelenkketten mit Langlochöffnungen
für eine abwälzende Bewegung des Kettenbolzens, welche für eine Becherwerkskette,
aber auch für andere Anwendungen wie beispielsweise Förderketten geeignet sind.
[0060] Figur 11 zeigt eine erste solche Gelenkkette 6000 (= G) in einer Seitenansicht, während
Figur 12 einen Schnitt entlang der Linie LX (links) bzw. separat den Kettenbolzen
(rechts) darstellt. Der Aufbau ist im Wesentlichen identisch dem der Gelenkkette 4000,
so dass nachfolgend nur auf die Unterschiede eingegangen werden soll. Diese bestehen
zum einen darin, dass um den Mittelteil des Kettenbolzens KB herum eine Buchse oder
Rolle 6021 angeordnet ist, die vorzugsweise gehärtet ist und als Distanzstück zwischen
den Kettenlaschen dient. An dieser Buchse 6021 kann ein Kettenrad angreifen.
[0061] Des Weiteren sind die Kettenlaschen gegen ein Abrutschen nach außen durch einen Schließring
6022 oder eine andere übliche Sicherung gesichert, wobei vorzugsweise eine Scheibe
6023 zwischen dieser Sicherung und den Kettenlaschen angeordnet ist. Der Schließring
6022 ist in einer Nut 6024 des Kettenbolzens gelagert. Der Kettenbolzen KB kann weiterhin
optional Rändelungen 6025 als Aufdickung haben, um einen festen/verdrehsicheren Sitz
in der Kettenlasche KL2 zu haben.
[0062] Die in den Figuren 13 und 14 dargestellte Gelenkkette 7000 (G) besteht aus gleichartigen
Kettenlaschen 7010 (KL1). Diese tragen an beiden Enden jeweils ein
[0063] Langloch 7011 (OF), in welchem ein Kettenbolzen 7020 (KB) abwälzen kann. Der Schnitt
entlang der Linie LXII in Figur 14 zeigt, dass wiederum eine Buchse 7021 als Distanzstück
sowie Schließringe oder andere Sicherungen 7022, 7023 vorgesehen sind.
[0064] Die in Figur 15 und 16 dargestellte Gelenkkette 8000 (G) stellt eine Abwandlung der
vorbeschriebenen Gelenkkette 7000 dar, bei welcher die (gleichartigen)
[0065] Kettenlaschen KL1 ohne axiale Distanz unmittelbar nebeneinander im Mittelstück des
Kettenbolzens KB angeordnet sind. Gesichert werden sie in dieser Position durch die
auf beide Enden des Kettenbolzens aufgepressten oder aufgeschrumpften Hülsen 8021,
an welchen der Angriff eines Antriebskettenrades erfolgt.
[0066] Figur 17 zeigt eine Kettenlasche 9010 (KL1), welche eine Abwandlung der Kettenlaschen
3010-6010 bzw. 7010-8010 darstellt. Die Kettenlasche 9010 hat Langlöcher 9011 (OF),
an welchen im Wälzbereich Bleche 9025 entsprechender Krümmung (auch "Wälzbleche" genannt)
befestigt sind (z. B. eingeschweißt). Hierdurch kann die zur Verfügung stehende Wälzfläche
entsprechend vergrößert werden.
[0067] Die Teilungslöcher OF können dabei mit passenden Aussparungen versehen sein, welche
die in die Kettenlasche ragenden Wälzbleche aufnehmen. Alternativ können die Wälzbleche
auch ein- oder zweiseitig seitlich der Teilungslöcher angeschweißt sein.
[0068] Des Weiteren können die Wälzbleche 9026 an einer Seite (wie dargestellt) oder an
beiden Seiten der Kettenlasche KL1 überstehen. Bei nur einseitigem Überstand werden
die inneren Kettenlaschen vorzugsweise mit der Wälzblech-freien oder "glatten" Seite
nach innen (zur lichten Weite hin) montiert, die äußeren Kettenlaschen dagegen mit
der Wälzblech-freien Seite nach außen.
[0069] Durch die Wahl rostfreier Werkstoffe für die Wälzbleche und Kettenbolzen kann eventuellen
Korrosionsproblemen begegnet werden.
[0070] Die Figuren 18-24 zeigen eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gelenkkette
G bzw. 1000 mit einer verschiebebeweglichen Lagerung von Kettenlaschen auf Kettenbolzen.
[0071] Figur 18 zeigt in einer Seitenansicht und Figur 19 in einer Vorderansicht einen Ausschnitt
aus der Gelenkkette 1000. Die Kettenglieder werden abwechselnd von zwei axial beabstandeten
Außenlaschen KL1 bzw. 1010 und zwei axial beabstandeten Innenlaschen KL2 bzw. 1050
gebildet.
[0072] Figur 20 zeigt eine einzelne Außenlasche 1010 in einer Vorderansicht (links) und
einer Schnittansicht (rechts). Die Kettenlasche 1010 weist an einem Ende ein Rundloch
1015 und am gegenüberliegenden Ende eine längliche Öffnung OF bzw. 1011 auf, wobei
die genannte Öffnung am äußeren Rand eine Wälzfläche WF bzw. 1012 hat. Die Innenlaschen
1050 sind vorzugsweise identisch zu den Außenlaschen 1010 gemäß Figur 20 ausgebildet,
so dass diese nicht separat dargestellt und erläutert werden müssen.
[0073] Figur 21 zeigt eine alternative Ausführungsform einer Kettenlasche 1010', welche
beispielsweise durch Schmieden hergestellt sein kann. Dabei sind die Öffnungen von
Verdickungen 1013 umgeben, damit im Betrieb die Pressung im Kontaktbereich unterhalb
von tolerablen Grenzwerten bleibt.Insgesamt kann die Kettenlasche 1010' auf diese
Weise sehr Gewicht sparend ausgelegt werden.
[0074] Figur 22 zeigt separat die Kettenbolzen KB1 bzw. KB2 der Gelenkkette 1000. Im Prinzip
können die Kettenbolzen identisch sein und eine einfache Zylinderform ohne Kanten
und Sprünge haben, was Belastungen durch Kerbwirkung vermeidet und die Fertigung vereinfacht.
Des Weiteren können die Kettenbolzen optional radial überstehende und im Durchmesser
verringerte Enden 1022 aufweisen, an denen beispielsweise Winkelhalter (z. B. zur
Befestigung der Becher) oder dergleichen befestigt werden können.
[0075] Figur 23 veranschaulicht in einer schematischen Aufsicht auf die Gelenkkette 1000
den dort zur Anwendung kommenden vorteilhaften Aufbau, welcher in ähnlicher Weise
auch bei beliebigen anderen Gelenkketten (ohne verschiebebewegliche Lagerung von Kettenlaschen)
zum Einsatz kommen kann. Die Gelenkkette 1000 besteht demnach aus einer Folge von
Einheiten, wobei eine dieser Einheiten in der Figur durch eine stärkere Strichlinie
dargestellt ist und die folgenden Komponenten umfasst:
- zwei Außenlaschen KL1;
- einen ersten Kettenbolzen KB1, auf dem die genannten Außenlaschen KL1 axial beabstandet
befestigt sind, beispielsweise durch einen Presssitz;
- einen zweiten Kettenbolzen KB2, auf welchem die Außenlaschen KL1 mit ihrem jeweils
anderen Ende beweglich (vorliegend verschiebebeweglich) gelagert sind;
- zwei Innenlaschen KL2, welche zwischen den genannten Außenlaschen KL1 auf dem zweiten
Kettenbolzen KB2 angeordnet und dort beispielsweise durch Presssitz befestigt sind.
[0076] Die Verknüpfung derartiger Einheiten erfolgt dadurch, dass die Innenlaschen KL2 einer
Einheit beweglich auf den ersten Bolzen KB1' der nachfolgenden Einheit zwischen deren
Außenlaschen gelagert sind.
[0077] Der beschriebene Kettenaufbau hat den Vorteil, dass ohne zusätzliche Maßnahmen zur
Sicherung der Kettenlaschen ein stabiler, nicht auseinander fallender Aufbau der Gelenkkette
erreicht wird, und zwar allein durch den Presssitz der Kettenlaschen auf den Kettenbolzen.
[0078] Figur 24 zeigt in einer Seitenansicht die Anordnung der beschriebenen Gelenkkette
1000 auf einem (zahnlosen) Antriebsrad AR. Ein solcher Gelenkkettenantrieb kann beispielsweise
in einem Kettenbecherwerk vorgesehen werden. Bezüglich der vorteilhaften Wirkungen
kann auf die obige Beschreibung zur Figur 1 verwiesen werden. Das Einlaufen der Kettenglieder
in das Antriebsrad AR erfolgt mit dem Langloch-Ende voran, damit die gewünschte Wälzbewegung
stattfinden kann. Falls gewünscht, kann die Gelenkkette 1000 nach längerem Gebrauch
gewendet werden, um eine symmetrische Abnutzung zu erreichen.
[0079] Figur 25 zeigt im Vergleich zu Figur 24 einen herkömmlichen Antrieb für ein Kettenbecherwerk
oder dergleichen, bei dem eine herkömmliche Gelenkkette G0 eingesetzt wird. Beim Einlaufen
dieser Gelenkkette G0 müssen die Kettenglieder abknicken, was sowohl Reibung innerhalb
der Kettengelenke GL (Bolzen in Buchse) als auch zwischen Kettengelenk (Buchse) und
Antriebsrad AR verursacht. Aufgrund der hohen Last F1 in diesem Teil der Kette sind
die entsprechenden Reibungsverluste sehr groß. Beim auslaufenden Trum ergeben sich
durch Reibung innerhalb der Gelenke GL und zwischen Gelenkbuchse und Antriebsrad weitere
Verluste.
[0080] Im Gegensatz hierzu entstehen beim erfindungsgemäßen Gelenkkettenantrieb von Figur
24 auf der einlaufenden Seite keine Reibungsverluste zwischen Antriebsrad AR und Kettenbolzen,
da dort keine Relativbewegung stattfindet. Weiterhin findet in den Kettengelenken
eine Wälzbewegung statt, welche nahezu verlustfrei ist. Auf der auslaufenden Seite
der Gelenkkette 1000 kommt es zu einer Reibbewegung zwischen dem Antriebsrad AR und
den Kettenbolzen, wobei diese jedoch aufgrund der geringeren Kraft F2 verhältnismäßig
klein ist. Auch ist der Reibweg kürzer, da der Bolzendurchmesser kleiner als ein entsprechender
Buchsendurchmesser ist.
[0081] Eine genaue Berechnung der Reibungsverluste bei der herkömmlichen Gelenkkette G0
von Figur 25 im Vergleich zur erfindungsgemäßen Gelenkkette 1000 von Figur 24 ergibt,
dass im herkömmlichen Fall ca. 5,5 % der eingesetzten Antriebsleistung für Reibung
verloren gehen (Berechnung für: Kettenteilung = 180 mm,
[0082] Buchsendurchmesser = 70 mm, Bolzendurchmesser = 40 mm, Zähnezahl = 15, Reibwert =
0,20, F1 = 120.000 N, F2 = 80.000 N). Beim erfindungsgemäßen Antrieb von Figur 24
beträgt dieser Verlust nur ca. 0,19 %, ist also um einen Faktor von mehr als 28 geringer!
Figur 26 zeigt in einer Vorderansicht (oben) und einer Draufsicht (unten) eine Gabellaschenkette
G bzw. 10000. Die Gabellaschenkette G enthält gleichartige, Y-förmige bzw. gabelförmige
Kettenlaschen KL, die beispielsweise geschmiedet, gegossen, oder auch aus Flachmaterial
hergestellt sein können. Im letztgenannten Fall werden typischerweise zwei (gekröpfte)
Laschenhälften produziert und anschließend durch Vernieten, Verschweißen oder dergleichen
miteinander verbunden.
[0083] Bei der Gabellaschenkette erfolgt der Eingriff der Zähne eines Antriebskettenrades
immer auf der Seite der Gabel (s. Blockpfeile). Dort sind Rundlöcher 10015 zur Aufnahme
des Kettenbolzens KB vorgesehen, während am Laschenauge (gegenüberliegendes Ende der
Kettenlasche KL) ein Langloch OF vorgesehen ist, in dem der Kettenbolzen KB abwälzen
kann.
[0084] Der Kettenbolzen KB muss auf der Seite der Gabel keinen Presssitz haben, sondern
kann dort leichtes Spiel haben. Er kann auf übliche Art gesichert sein, beispielsweise
mit Schließring.
[0085] Figur 27 zeigt eine Vorderansicht (links) einer Blocklaschenkette G bzw. 11000. Im
mittleren Teil der Abbildung ist ein Schnitt entlang der Linie A-A dargestellt, im
rechten Teil der Kettenbolzen KB.
[0086] Die Blocklaschenkette G enthält zwei parallel angeordnete erste Kettenlaschen KL1
(Außenlaschen), die zwischen sich eine zweite Kettenlasche KL2 (Blocklasche) aufnehmen.
In den Außenlaschen KL1 sind Langlöcher OF zu Aufnahme des Kettenbolzens KB vorgesehen.
Im dargestellten Beispiel befinden sich diese
[0087] Langlöcher OF in eingepressten Buchsen BU. Die Außenlaschen KL1 könnten alternativ
auch ohne Buchsen ausgeführt sein und/oder als Schmiedeteile mit Verdickungen im Bereich
der Teilungslöcher.
[0088] Die Blocklasche KL2 hat an beiden Enden Rundlöcher 11015 zur Aufnahme des Kettenbolzens
KB im Presssitz. Der Kettenbolzen KB kann auf übliche Art gesichert sein.
[0089] Bei der Blocklaschenkette erfolgt der Eingriff der Zähne eines Antriebskettenrades
üblicherweise an der Blocklasche KL2 (s. Blockpfeil). Ein Zahneingriff über die Außenlaschen
wäre ebenfalls möglich, wobei in diesem Falle die Außenlaschen die Rundlöcher und
die Blocklasche die Langlöcher aufweisen würde.
[0090] Generell ist der Gabellaschenkette und der Blocklaschenkette gemeinsam, dass der
Angriff der Zähne eines Antriebskettenrades an den Kettenlaschen erfolgt (und nicht
an Gelenkteilen wie Bolzen, Buchsen, oder Rollen). An der Stelle des Zahneingriffs
wird vorteilhafterweise ein Rundloch vorgesehen, denn bei einem Langloch könnte es
zu einem Abrutschen des Gelenkbolzens mit entsprechend höherem Verschleiß kommen.
Bei Angriff von Kettenrädern direkt an Gelenkteilen bestehen derartige Einschränkungen
nicht.
[0091] Mit Hilfe der Figuren 28 und 29 wird nun ein Kettenförderer gemäß der Erfindung beispielhaft
beschrieben. Dieser Aspekt der Erfindung betrifft Kettenförderer, insbesondere Plattenbandförderer
zur Förderung von Schüttgut und Stückgut, auch zur Förderung von Automobilen und Nutzfahrzeugen
in der Automobil- bzw. Nutzfahrzeugindustrie. Derartige Kettenförderer sind aus der
WO 2013/060823 A1 bekannt.
[0092] Figur 28 zeigt eine Seitenansicht auf zwei Kettenglieder einer Gelenkkette 15000
(= G) gemäß einer Ausführungsform eines Plattenbandes. Die hierbei verwendeten Konstruktionsprinzipien
können auch bei anderen Anwendungen mit Vorteil eingesetzt werden. Figur 29 zeigt
einen zugehörigen Schnitt entlang der Linie XXVII-XXVII von Figur 28.
[0093] Das in Figur 28 linke Kettenglied besteht aus zwei axial beabstandeten Außenlaschen
15010 (= KL1), während das rechte Kettenglied aus zwei Innenlaschen 15050 (= KL2)
besteht. An den genannten Kettenlaschen können optional jeweils ein oder mehrere Zwischenbolzen
bzw. Zwischenbuchsen ZB angebracht sein.
[0094] Der Aufbau eines Kettengelenkes ist in Figur 29 erkennbar. Das Kettengelenk enthält
einen Kettenbolzen 15020 (= KB), auf welchem in einem verhältnismäßig kurzen axialen
Abstand w zwei Außenlaschen KL1 und zwei Innenlaschen KL2 gelagert sind. Die Lagerung
erfolgt dabei über Buchsen 15030 (= BU1, für die Außenlaschen KL1) und 15035 (= BU2,
für die Innenlaschen KL2). Diese Buchsen sind typischerweise in Teilungslöcher der
Kettenlaschen eingepresst und vorzugsweise gehärtet. Sofern die Buchsen BU1, BU2 wie
dargestellt Bunde haben, sind diese vorzugsweise gegeneinanderweisend angeordnet.
[0095] Der typischerweise gehärtete Kettenbolzen KB kann zwischen den Kettenlaschen zylindrisch
mit gleichbleibendem Durchmesser sein, was eine besonders einfache Herstellung ermöglicht.
[0096] An den Kettenlaschen KL1, KL2 können Anbauelemente angebracht sein. Im dargestellten
Fall sind beispielsweise Tragplatten T direkt an den Außenlaschen KL1 bzw. Innenlaschen
KL2 angeschweißt.
[0097] Der Kettenbolzen KB kann optional zu einer oder zu beiden Seiten verlängert sein,
um beispielsweise dort Laufrollen zu tragen. Im dargestellten Fall sind die vorzugsweise
gehärteten zwei Laufrollen R über eine Lagerung 15072 (z. B. Rillenkugellager) auf
Überständen des Kettenbolzen gelagert, wobei sie durch Distanzringe 15071 auf einer
gewünschten axialen Position gehalten werden (und eine axiale Verschiebung der Kettenlaschen
verhindern). Außenseitig können die Rollen R wie dargestellt über eine Unterlegscheibe
axial fixiert werden, die mit einer Befestigung 15073 (z. B. einer Schraube) am Kettenbolzen
KB festgelegt ist.
[0098] Der beschriebene einfache Aufbau der Gelenkkette 15000 wird insbesondere dann möglich,
wenn diese in einem Gelenkkettenantrieb eingesetzt wird, bei dem ein lastarmes oder
lastfreies Abknicken der Kettenglieder erfolgt. In diesem Falle kann nämlich die Gelenkfläche
entsprechend reduziert werden, und anstelle von sich über die gesamte axiale Länge
des Kettenbolzens erstreckenden Buchsen können wie dargestellt kurze Trägerbuchsen
eingesetzt werden. Hieraus resultieren weitere Vereinfachungen des Aufbaus. Beispielsweise
können die Kettenlaschen direkt an eine Tragplatte T oder andere Anbauelemente angeschweißt
werden, was zusätzliche Schraubverbindungen oder ein Abwinkeln der Laschen und dergleichen
erspart.
[0099] Die Montage (und Demontage) der Gelenkkette G erfolgt einfach dadurch, dass die Kettenbolzen
KB durch die Innen- und Außenlaschen gesteckt und dann mit üblichen Mitteln gesichert
werden.
[0100] Während des Betriebs der Gelenkkette sind die Kettenbolzen KB gegen Verdrehung (Mitrotieren)
durch die Klemmwirkung geschützt, die aus der Ketten-Zugkraft und/oder aus der Auflast
auf die Kettenlaschen resultiert (das Drehmoment der Rollenlagerung ist ohnehin sehr
klein).
[0101] In Figur 30 ist noch einmal ein gestreckter Abschnitt der Gelenkkette 2000 (= G)
der Figuren 1-4 dargestellt. Die Kette kann als dreifach gelagerte Hubkette beispielsweise
im Stahlwasserbau eingesetzt werden, wobei Zähne eines Kettenrades an drei Stellen
eines jeden Gelenkes angreifen können, nämlich zwischen den Kettenlaschen KL und an
den Außenenden der Kettenbolzen KB (s. Blockpfeile). Zwischen den Kettenlaschen KL
können sich vorzugsweise Distanzscheiben 2023 befinden, um einen direkten Reibkontakt
der Kettenlaschen zu vermeiden.
[0102] Figur 31 zeigt eine Abwandlung der vorbeschriebenen Gelenkkette, bei der es sich
ebenfalls um eine dreifach gelagerte Hubkette handelt. Bei dieser Gelenkkette 12000
(G) sind alle (identisch ausgebildeten) Kettenlaschen 12010 (KL) an beiden Enden mit
Langlöchern 12011 (OF) versehen und damit verschiebebeweglich auf den Kettenbolzen
12020 (KB) gelagert. Insgesamt hat die Gelenkkette G (wie die Gelenkkette 2000) einen
bezüglich ihrer Längsachse spiegelsymmetrischen Aufbau, wobei auf jedem Kettenbolzen
KB folgende Reihenfolge von Komponenten angeordnet ist:
- eine Schraube 12028, welche in der Stirnseite des Kettenbolzens sitzt und dort eine
Scheibe 12027 fixiert, durch welche alle Komponenten auf dem Kettenbolzen gesichert
werden;
- einen Bundring 12022, an welchem Außenzähne eines Antriebskettenrades (nicht dargestellt)
angreifen können;
- eine erste Kettenlasche KL eines ersten Kettengliedes;
- eine Distanzscheibe 12023;
- eine erste Kettenlasche eines zweiten, angrenzenden Kettengliedes;
- eine Distanzscheibe;
- eine zweite Kettenlasche des ersten Kettengliedes;
- eine Distanzscheibe;
- eine zweite Kettenlasche des zweiten Kettengliedes;
- eine mittig auf dem Kettenbolzen gelagerte Distanzbuchse 12071, an welcher Innenzähne
eines Antriebskettenrades angreifen können;
- den bisher beschriebenen Aufbau in umgekehrter Reihenfolge.
[0103] Aus Figur 31 ist weiterhin erkennbar, dass jede Kettenlasche mit Spiel bzw. einem
Luftspalt SP auf dem jeweiligen Kettenbolzen KB gelagert ist.
[0104] Wenn die Gelenkkette 12000 über ein Kettenrad (nicht dargestellt) läuft, wälzt das
ein- bzw. auslaufende Glied auf dem Kettenbolzen KB ab, der im Kontakt zum Kettenrad
steht und im Wesentlichen die gleiche Bewegung wie das Kettenrad ausführt. Hierdurch
können normale Kettenräder verwendet werden, und der Ein- und Auslauf der Gelenkkette
erfolgt verschleißfrei aufgrund der abwälzenden Bewegung zwischen Kettenbolzen und
Kettenlaschen sowie des relativen Stillstandes zwischen Kettenbolzen und Kettenrad.
Durch die Verwendbarkeit herkömmlicher Kettenräder wird die Gelenkkette insbesondere
auch im Stahlwasserbau einsetzbar, wo sehr große Kräfte bei kleinem Bauraum aufgenommen
werden müssen.
[0105] Der bevorzugte bzw. minimale Wert für die Länge x der Wälzstrecke des Kettenbolzens
(Wälzkurve) in den Langloch-Öffnungen OF der Gelenkkette 12000 ergibt sich bei der
vorstehend erwähnten Verwendung herkömmlicher Kettenräder (ohne bewegliche Zwischenkörper)
aus der Formel

wobei d
BO der Durchmesser des Kettenbolzens und z die Zähnezahl des Antriebskettenrades ist.
[0106] Vorteilhaft an der Gelenkkette 12000 ist weiterhin ihr besonders einfacher Aufbau.
Der Kettenbolzen KB kann im Wesentlichen glatt durchgehend und ohne Durchmessersprünge
ausgeführt werden. Keines der Bauteile muss mit Presssitz montiert werden, was eine
einfache Montage und Demontage ermöglicht. Insbesondere können auch die Distanzscheiben
12023, die Distanzbuchse 12071 und/oder der Bundring 12022 auf dem Kettenbolzen KB
Spiel haben. Gemäß einer alternativen Ausführungsform können sie jedoch auch anders
befestigt sein, z. B. aufgepresst. Sinnvoll ist es allerdings, bei Distanzscheiben
und Bundring/Distanzbuchse die gleiche Befestigungsart vorzusehen, damit sich diese
Bauteile gleich verhalten und es nicht zu einer ungleichmäßigen Kräfteeinleitung durch
die Kettenräder kommt.
[0107] Der Außendurchmesser und der Bohrungsdurchmesser der Distanzbuchse 12071 und der
Bundringe 12022 sind vorzugsweise identisch ausgeführt. Des Weiteren sind die Distanzbuchse
12071, der Bundring 12022 und/oder die Distanzscheiben 12023 von ihrem Außendurchmesser
her vorteilhafterweise so dimensioniert, dass sie die Langlöcher OF abdecken und somit
vor einer Verschmutzung schützen. Alle Bauteile sind durch die lösbare Schraubverbindung
auf dem Kettenbolzen gesichert.
[0108] Die Figuren 32-34 zeigen eine Gelenkkette 13000 (= G), welche eine Abwandlung der
Gelenkkette 2000 darstellt, die für den Einsatz in einem Kettenbecherwerk angepasst
ist.
[0109] Die Abwandlung besteht zum einen darin, dass die Kettenbolzen 13020 (= KB) axial
verlängert ist, so dass dort ein Winkelhalter WH für Becher angebracht werden kann.
Vorzugsweise ist dabei jeder Becher an Kettenbolzen angebracht, die nicht zum selben
Kettenglied gehören (vgl.
DE 10 2009 051 043 A1).
[0110] Des Weiteren ist auf dem Mittelstück eines jeden Kettenbolzens KB ein Distanzring
13071 (vorzugsweise lose) angeordnet. Auf den nach außen ragenden Abschnitten der
Kettenbolzen KB sind zwei Bundringe 13022 angeordnet, und zwar vorzugsweise aufgepresst.
An jedem dieser Ringe 13071, 13022 können Antriebskräfte angreifen. Beim Kettenbecherwerk
können diese Kräfte von einem Antriebsrad mit Zähnen oder einem Antriebsrad ohne Zähne
(Antriebsscheibe) übertragen werden.
[0111] Eine zahnlose Antriebsscheibe AR ist in Figur 33 erkennbar. Figur 34 stellt einen
Schnitt entlang der Linie XXXIV-XXXIV von Figur 33 dar, welcher zwei Ausdrehungen
in der Antriebsscheibe AR für das Eintauchen der Kettenlaschen erkennen lässt.
[0112] Durch den dreifachen Eingriff können der Kettenbolzen KB und die Ringe 13071, 13022
verhältnismäßig dünn ausgebildet werden. Dies ermöglicht es wiederum, die Teilung
der Gelenkkette zu verkleinern.
[0113] Figur 35 zeigt eine alternative Konstruktion einer Kettenlasche 13010', welche beispielsweise
in der Gelenkkette 13000 verwendet werden kann. Bei dieser Kettenlasche 13010' ist
zur weiteren Gewichtsreduktion und zur Vergleichmäßigung von Spannungen das Langloch
OF zu einem Erleichterungsausschnitt erweitert, der sich typischerweise über mehr
als 50% der Länge der Lasche erstreckt.
[0114] Anstelle der in den diversen Ausführungsbeispielen gezeigten dreifachen Lagerung
der Gelenkketten kann allgemein eine n-fache Lagerung (n = 1, 2, 3, 4, ...) erfolgen,
wenn die Kettenlaschen mit entsprechenden Abständen auf dem Kettenbolzen angeordnet
werden. Ebenso können in den diversen Ausführungsbeispielen anstelle der dort gezeigten
Realisierungen quasi beliebige Anzahlen von Kettenlaschen parallel innerhalb eines
Kettengliedes angeordnet sein (z. B. fünf oder sechs statt der in Figur 31 gezeigten
vier).
[0115] Wenn in der vorliegenden Anmeldung der Einsatz von Kettenrädern "gemäß der
DE 10 2011 054 911 ", "gemäß der vorliegenden Anmeldung" und/oder "gemäß der
WO2010/108816A1" erwähnt wird, soll dies nur auf eine besonders vorteilhafte Ausführungsform hinweisen
und nicht ausschließen, dass auch Kettenräder anderer geeigneter Bauformen eingesetzt
werden können.
Bezugszeichen
| Antriebs(ketten)rad |
AR, 700 |
| Zwischenkörper |
ZK, 750 |
| Distanzring |
12071, 13071, 15071 |
| Lagerung |
15072 |
| Schraube |
15073 |
| Buchse |
6021, 7021, 8021, 12021 |
| Sicherung, Bundring |
6022, 7022, 12022, 13022 |
| Scheibe |
2023, 6023, 7023, 12023 |
| Rille |
6024 |
| Rändelung |
6025 |
| Wälzblech |
9026 |
| Scheibe |
12027 |
| Schraube |
12028 |
| Bolzen |
B, B1, B2 |
| Kettenbuchse |
BU, BU1, BU1, BUZ, 15030, 15035, 3030, 4030, 5030, 6030 |
| Gelenkkette |
G, 1000, 2000, 3000, 4000, 5000, 6000, 7000, 8000, 9000, 10000, 11000, 12000, 13000,
15000 |
| Kettenbolzen |
KB, KB1, KB2, 1020, 2020, 3020, 4020, 5020, 6020, 7020, 8020, 12020, 13020, 15020 |
| Kettenlasche |
KL, KL1, 1010, 2010, 3010, 4010, 5010, 6010-9010, 12010, 13010, 15010 |
| zweite Kettenlasche |
KL2, 1050, 3050, 4050, 5050, 6050 |
| Öffnung |
OF, 1011, 2011, 3011, 4011, 5011, 6011, 7011, 8011, 9011, 12011, 13011 |
| Radius |
r |
| Tragplatte |
T |
| Spalt |
SP |
| Wälzfläche |
WF, 1012, 2012, 3012 |
| Winkelhalter |
WH |
| Zugkräfte |
F1, F2 |
| Zwischenbolzen, Zwischenbuchse |
ZB |
1. Gelenkkettenantrieb, enthaltend:
eine Gelenkkette (G, 1000-13000) umfassend:
a) mindestens eine erste Kettenlasche (KL, KL1, 1010, 2010, ... 9010) mit einer Öffnung
(OF, 1011, 2011, ... 9011);
b) eine zugehörige zweite Kettenlasche (KL, KL2, 1050, 2010, 3050, 4050, 5050, 6050,
7010, 8010, 9010) mit einem daran angebrachten Kettenbolzen (KB, KB1, KB2, 1020, 2020,
... 7020), der verschiebebeweglich in der vorgenannten Öffnung gelagert ist;
wobei die Öffnung (OF) eine Wälzfläche (WF, 1012, 2012, 3012) aufweist, entlang welcher
der Kettenbolzen (KB, KB1, KB2) abwälzen kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Kettenbolzen (KB, KB1, KB2) zumindest abschnittsweise die Form eines Kreiszylinders
hat;
- und der Gelenkkettenantrieb ein in die genannte Gelenkkette eingreifendes Antriebsrad
(AR, AR1, AR2, 700) enthält;
wobei der Kettenbolzen (KB, KB1, KB2) der zweiten Kettenlasche (KL, KL2) beim Umlauf
der Gelenkkette um das Antriebsrad zumindest abschnittweise eine Wälzbewegung in der
Öffnung (OF) der ersten Kettenlasche (KL, KL1) ausführt.
2. Gelenkkettenantrieb nach einem der übrigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kettenbolzen (KB, KB1, KB2) die Form eines Kreiszylinders hat.
3. Gelenkkettenantrieb nach einem der übrigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Wälzfläche (WF) auf einem Kreisbogen um den Drehpunkt eines
zweiten Kettengelenkes der ersten Kettenlasche (KL, KL1) liegt.
4. Gelenkkettenantrieb nach einem der übrigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (OF) eine Ausnehmung in der ersten Kettenlasche (KL, KL1) ist.
5. Gelenkkettenantrieb nach einem der übrigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (OF) in einer mit der ersten Kettenlasche (KL1) verbundenen Buchse (BU,
3030-6030) ausgebildet ist.
6. Gelenkkettenantrieb nach einem der übrigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Träger (WH) für Anbauelemente an dem Kettenbolzen (KB) gelagert ist.
7. Gelenkkettenantrieb nach einem der übrigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kettenlasche (KL, KL1) im Wesentlichen identisch zur zweiten Kettenlasche
(KL, KL2) ausgebildet ist.
8. Gelenkkettenantrieb nach mindestens einem der übrigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei erste Kettenlaschen (KL, KL1) und/oder mindestens zwei zweite Kettenlaschen
(KL, KL2) vorgesehen sind, die parallel am selben Kettenbolzen (KB, KB1, KB2) gelagert
sind.
9. Gelenkkettenantrieb nach einem der übrigen Ansprüche, wobei die Gelenkkette (G, 1000)
eine Folge von Einheiten mit mindestens zwei Außenlaschen (KL1, 1010), mindestens
einer Innenlasche (KL2, 1050), einem ersten Kettenbolzen (KB1, 1020) und einem zweiten
Kettenbolzen (KB2, 1020') aufweist, wobei in einer Einheit:
- die Außenlaschen an einem ersten Ende auf dem ersten Kettenbolzen (KB1) befestigt
sind und zwischen ihnen die Innenlasche beweglich auf dem ersten Kettenbolzen angeordnet
ist;
- die Außenlaschen an einem zweiten Ende beweglich auf dem zweiten Kettenbolzen (KB2)
gelagert sind und zwischen ihnen auf dem zweiten Kettenbolzen die Innenlasche einer
nachfolgenden Einheit befestigt ist.
1. Link chain drive containing:
a link chain (G, 1000-13000) comprising:
a) at least one first chain link plate (KL, KL1, 1010, 2010, ... 9010) with an opening
(OF, 1011, 2011, ... 9011);
b) a corresponding second chain link plate (KL, KL2, 1050, 2010, 3050, 4050, 5050,
6050, 7010, 8010, 9010) with a chain pin (KB, KB1, KB2, 1020, 2020, ... 7020) attached
thereto, the chain pin being mounted in the above mentioned opening such that it can
be moved by shifting;
wherein the opening (OF) has a roll area (WF, 1012, 2012, 3012), along which the chain
pin (KB, KB1, KB2) can roll,
characterized in that
- the chain pin (KB, KB1, KB2) has at least in sections the form of a circular cylinder;
- and that the link chain drive comprises a drive wheel (AR, AR1, AR2, 700) engaging
in the mentioned link chain;
wherein the chain pin (KB, KB1, KB2) of the second chain link plate (KL, KL2) carries
out at least in sections a rolling motion in the opening (OF) of the first chain link
plate (KL, KL1) when the link chain is circulating around the drive chain wheel.
2. Link chain drive according to one of the other claims,
characterized in that the chain pin (KB, KB1, KB2) has the form of a circular cylinder.
3. Link chain drive according to one of the other claims,
characterized in that at least a part of the roll area (WF) lies on a circular arc around the pivot point
of a second chain link of the first chain link plate (KL, KL1).
4. Link chain drive according to one of the other claims,
characterized in that the opening (OF) is a recess in the first chain link plate (KL, KL1).
5. Link chain drive according to one of the other claims,
characterized in that the opening (OF) is formed in a socket (BU, 3030-6030) that is connected to the first
chain link plate (KL1).
6. Link chain drive according to one of the other claims,
characterized in that a carrier (WH) for attachments is mounted at the chain pin (KB).
7. Link chain drive according to one of the other claims,
characterized in that the first chain link plate (KL, KL1) is formed basically identically to the second
chain link plate (KL, KL2).
8. Link chain drive according to at least one of the other claims,
characterized in that at least two first chain link plates (KL, KL1) and/or at least two second chain link
plates (KL, KL2) are provided which are mounted parallel to each other at the same
chain pin (KB, KB1, KB2).
9. Link chain drive according to one of the other claims, wherein the link chain (G,
1000) has a sequence of units with at least two outer plates (KL1, 1010), at least
one inner plate (KL2, 1050), a first chain pin (KB1, 1020) and a second chain pin
(KB2, 1020'), wherein in one unit:
- the outer plates at a first end are mounted on the first chain pin (KB1) and between
them the inner plate is arranged movably on the first chain pin;
- the outer plates at a second end are mounted movably on the second chain pin (KB2)
and between them the inner plate of a following unit is mounted on the second chain
pin.
1. Mécanisme d'entraînement d'une chaîne articulée, contenant:
- une chaîne articulée (G, 1000-13000) comprenant:
a) au moins un premier maillon de chaîne (KL, KL1, 1010, 2010, ... 9010) avec une
ouverture (OF, 1011, 2011, ... 9011);
b) un deuxième maillon de chaîne correspondant (KL, KL2, 1050, 2010, 3050, 4050, 5050,
6050, 7010, 8010, 9010) avec un tourillon de chaîne (KB, KB1, KB2, 1020, 2020, ...
7020) fixé au deuxième maillon de chaîne et monté dans l'ouverture mentionnée tellement
ce qu'il peut être déplacé;
selon lequel l'ouverture (OF) présente une surface de roulement (WF, 1012, 2012, 3012),
le long de laquelle le tourillon de chaîne (KB, KB1, KB2) peut rouler,
caractérisé en ce que
- le tourillon de chaîne (KB, KB1, KB2) a au moins par sections la forme d'un cylindre
circulaire;
- et que le mécanisme d'entraînement d'une chaîne articulée a une roue d'entraînement
(AR, AR1, AR2, 700) qui engage dans la chaîne articulée mentionnée;
selon lequel le tourillon de chaîne (KB, KB1, KB2) du deuxième maillon de chaîne (KL,
KL2) effectue au moins par sections un mouvement de roulement dans l'ouverture (OF)
du premier maillon de chaîne (KL, KL1) quand la chaîne articulée circule autour de
la roue d'entraînement de chaîne.
2. Mécanisme d'entraînement d'une chaîne articulée selon une des autres revendications,
caractérisé en ce que le tourillon de chaîne (KB, KB1, KB2) a la forme d'un cylindre circulaire.
3. Mécanisme d'entraînement d'une chaîne articulée selon une des autres revendications,
caractérisé en ce qu'au moins une partie de la surface de roulement (WF) est située sur un arc de cercle
autour le pivot d'une deuxième articulation de chaîne du premier maillon de chaîne
(KL, KL1).
4. Mécanisme d'entraînement d'une chaîne articulée selon une des autres revendications,
caractérisé en ce que l'ouverture (OF) est une cavité dans le premier maillon de chaîne (KL, KL1).
5. Mécanisme d'entraînement d'une chaîne articulée selon une des autres revendications,
caractérisé en ce que l'ouverture (OF) est formée dans une douille (BU, 3030-6030) connectée avec le premier
maillon de chaîne (KL1).
6. Mécanisme d'entraînement d'une chaîne articulée selon une des autres revendications,
caractérisé en ce qu'un support (WH) est monté au tourillon de chaîne (KB) pour des pièces rapportées.
7. Mécanisme d'entraînement d'une chaîne articulée selon une des autres revendications,
caractérisé en ce que le premier maillon de chaîne (KL, KL1) est formé essentiellement identiquement au
deuxième maillon de chaîne (KL, KL2).
8. Mécanisme d'entraînement d'une chaîne articulée selon l'une quelconque des autres
revendications,
caractérisé en ce qu'au moins deux premiers maillons de chaîne (KL, KL1) et/ou au moins deux deuxièmes
maillons de chaîne (KL, KL2) sont prévus, qui sont montés en parallèle au même tourillon
de chaîne (KB, KB1, KB2).
9. Mécanisme d'entraînement d'une chaîne articulée selon une des autres revendications,
selon lequel la chaîne articulée (G, 1000) présente une séquence d'unités avec au
moins deux maillons extérieurs (KL1, 1010), au moins un maillon intérieur (KL2, 1050),
un premier tourillon de chaîne (KB1, 1020) et un deuxième tourillon de chaîne (KB2,
1020'), selon lequel dans une unité:
- les maillons extérieurs à une première extrémité sont montés sur le premier tourillon
de chaîne (KB1) et entre eux le maillon intérieur est disposé de façon mobile sur
le premier tourillon de chaîne;
- les maillons extérieurs à une deuxième extrémité sont montés de façon mobile sur
le deuxième tourillon de chaîne (KB2) et entre eux le maillon intérieur d'une unité
suivante est monté sur le deuxième tourillon de chaîne.