[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
[0002] Aus der
DE 199 44 503 C1 ist ein Stuhl bekannt, der mit identisch ausgebildeten Stühlen zu einer Stuhlreihe
verkettbar ist. Er weist ein Sitzgestell mit Querstreben zum Haltern einer Sitzschale
auf, wobei die Querstreben jeweils im Bereich der vorderen Stuhlbeine ein Verbindungselement
aufweisen. Das Verbindungselement ist so ausgeführt, dass die Querstreben in ihrem
Endbreich um 45° nach oben oder nach unten abgewinkelt sind. Bei dem Verbinden zweier
Stühle zu einer Stuhlreihe legen sich diese Verbindungselemente aneinander, und sichern
so die Verbindung. Bei hohen Querkräften besteht jedoch die Gefahr, dass sich diese
Stuhlreihe wieder löst. Aus der
DE 10 2009 024 260 A1 ist ein Kuppelstuhl mit Armlehnen bekannt, der ebenfalls ein Sitzgestell und mittels
Querstreben miteinander verbundene Vorderbeine aufweist. Die Querstreben sind im Bereich
des vorderen Stuhlbeines halbkreisförmig gebogen ausgebildet, wobei sich dieser halbkreisförmig
gebogene Abschnitt beim Koppeln von Stühlen um das vordere Stuhlbein des benachbarten
Stuhles legt und dieses teilweise umgreift. Da auch diese Kopplung bei entsprechend
hohen Querkräften nicht sicher genug ist, weist dieser Stuhl noch zusätzliche Kopplungselemente
im Bereich der Armlehnen auf.
[0003] Aus der
US 2011/0084526 A1 ist ebenfalls ein Koppelstuhl bekannt, der ein Sitzgestell mit über Querstreben verbundenen
Sitzbeinen aufweist. Dieser Stuhl weist vordere Stuhlbeine und hintere Stuhlbeine
auf, die jeweils über Querstreben miteinander verbunden sind. Sowohl im Bereich der
Vorderbeine als auch im Bereich der Hinterbeine weisen die Querstreben in einem Bereich
nahe des Stuhlbeins ein halbkreisförmig gebogenes Umgriffselement auf, welches das
jeweils benachbarte Stuhlbein beim Koppeln zumindest teilweise umgreift.
[0004] Auch aus der
GB 939.158 ist ein koppelbarer Stuhl bekannt, dessen Quertraverse in ihrem Endbereich eine halbrunde
Aufnehmung aufweist, die beim Koppeln zweier Stühle das jeweils benachbarte Stuhlbein
zumindest teilweise umgreift und damit sichert.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Sitzmöbel zu schaffen, das ohne zusätzliche
Verbindungselemente mit weiteren Sitzmöbeln zu einer Sitzmöbelkette verbunden werden
kann. Vorzugsweise soll das Sitzmöbel mit einfachen Handgriffen kuppelbar und wieder
lösbar sein, sowie bei hohen Querkräften eine ausreichende Sicherheit aufweisen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Sitzmöbel mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Sitzmöbel mit einem weiteren Sitzmöbel kuppelbar
ist, in dem die Strebenabschnittselemente jeweils in einem zwischen der Sitzfläche
und dem Sitzbein angeordneten Verbindungsbereich einen durch eine Ausklinkung oder
eine Ausnehmung reduzierten Querschnitt aufweisen und zum Kuppeln in eine komplementär
ausgebildete, insbesondere komplementär ausgeformte, Ausklinkung bzw. Ausnehmung eines
Strebenelements eines weiteren Sitzmöbels formschlüssig eingreifen. Durch das formschlüssige
Ineinandergreifen beider Ausklinkungen wird eine besonders stabile mechanische Verbindung
der beiden Sitzmöbel geschaffen. Dadurch ist sichergestellt, dass auch bei hohen auftretenden
Querkräften die Kupplung der Sitzmöbel bestehen bleibt und nicht gelöst werden kann.
Solche Querkräfte können beispielsweise bei längeren Sitzreihen auftreten, wenn die
Sitze quer überstiegen werden oder mehrere Personen versuchen, sich quer zu der Stuhlreihe
zu bewegen. Auch im Falle einer Panik muss sichergestellt werden, dass die zu einer
Sitzreihe gekoppelten Stühle sich nicht ungewollt lösen.
[0008] In einer Ausführung ist vorgesehen, dass die Ausklinkung oder Ausnehmung in den Strebenabschnittselementen
jeweils vertikal verläuft und zum Kuppeln von oben oder von unten in eine komplementär
ausgebildete bzw. komplementär ausgeformte Ausklinkung bzw. Ausnehmung eines Strebenabschnittselements
eines weiteren Sitzmöbels formschlüssig eingreift. Dadurch ist sichergestellt, dass
die Kupplung der Sitzmöbel durch einfache Handgriffe erfolgen kann. Beispielsweise
kann zum Kuppeln eines der Sitzmöbel angehoben und durch einfache Handgriffe mit einem
weiteren Sitzmöbel gekuppelt werden, indem das Sitzmöbel von oben nach unten geführt
wird, so dass die Ausklinkungen des linken und des rechten Sitzmöbels am Ende formschlüssig
ineinander eingreifen.
[0009] Um eine einfache Kupplung der Sitzmöbel zu ermöglichen, kann in einer Ausgestaltung
vorgesehen sein, dass die Kontur der Ausklinkung eine an der Oberseite oder an der
Unterseite eines Strebenabschnittselements angeordnete Öffnung sowie von der Öffnung
ausgehend zwei vertikal verlaufende Flanken und eine diese Flanken verbindende Basis
aufweist. Insbesondere kann die Kontur der Ausklinkung trapezförmig oder U-förmig
oder C-förmig verlaufend ausgebildet sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass
die Öffnung eine solche lichte Weite aufweist, die größer ist als die Breite der die
Flanken verbindenden Basis. Dadurch verlaufen die Flanken nicht genau parallel zueinander,
sondern sich schräg zu der Öffnung hin verbreiternd. So bildet die Ausklinkung oder
Ausnehmung eine Art Trichter und unterstützt bei Koppeln ein Fügen beider Strebenabschnittselemente.
Zudem hat sich gezeigt, dass die Ausklinkung mit dieser Kontur einfach herzustellen
ist, insbesondere durch Ausstanzen, Ausfräsen hergestellt werden kann.
[0010] In einer Ausführung kann auch vorgesehen sein, dass das Strebenabschnittselement
einen rechteckigen Querschnitt aufweist und so angeordnet ist, dass dessen längere
Seite in vertikaler Richtung und dessen kürzere Seite in horizontaler Richtung verläuft.
Insbesondere kann das Strebenabschnittselement als plattenförmiges Element ausgebildet
sein, welches besonders einfach aus einem Halbzeug kostengünstig herzustellen ist.
[0011] Weiter kann vorgesehen sein, dass der Querschnitt des Strebenabschnittselements ein
Verhältnis von langer Seite zu kurzer Seite von mindestens 4:1 oder größer aufweist.
[0012] Um eine mechanisch besonders stabile Kupplung zu erreichen, kann in einer Ausführung
vorgesehen sein, dass die Breite der Ausklinkung, insbesondere die Breite der Basis,
auf die Abmessung der kurzen Seite des Querschnitts des Strebenelements abgestimmt
ist. Bei gekoppelten Sitzmöbeln greifen die komplementären Ausklinkungen dann so ineinander,
dass jeweils ein Strebenabschnittselement des weiteren Sitzmöbels zwischen den vertikal
verlaufenden Flanken der entsprechenden Ausklinkung gelagert ist.
[0013] Für eine einfache Handhabe beim Koppeln zweier Sitzmöbel kann in einer Ausführung
vorgesehen sein, dass das Streckenabschnittselement in dem Verbindungsbereich gegenüber
der Sitzrichtung abgewinkelt ist. Insbesondere kann es um einen Winkel im Bereich
von 20° bis 70° abgewinkelt sein, wobei vorzugsweise ein Winkel von 45° anzustreben
ist.
[0014] Die Sitzrichtung ist die Richtung, in die eine auf dem Sitzmöbel sitzende Person
schaut, wenn sie in normaler Position auf dem Sitzmöbel aufrecht sitzt. Die Sitzrichtung
verläuft im Wesentlichen in etwa senkrecht zu einer durch die aufrechte Rückenlehne
des Sitzes definierten Ebene. Wenn man in Frontansicht auf das Sitzmöbel schaut, so
schaut man entlang der Sitzrichtung auf die dann in etwa quer verlaufende Rückenlehne
des Sitzmöbels. Wenn man dagegen in Seitansicht auf das Sitzmöbel schaut, so liegt
die Blickrichtung in etwa parallel zu einer durch die aufrechte Rückenlehne definierten
Ebene, so dass man auf der Schmalseite der Rückenlehne liegt.
[0015] Durch die Abwinklung des Strebenabschnittselements gegenüber der Sitzrichtung, ergibt
sich eine einfache mechanische Kopplung der beiden zu koppelnden Sitzmöbel. Sofern
das Strebenabschnittselement in einem Winkel von 45° gegenüber der Sitzrichtung abgewinkelt
ist, ergibt sich eine besonders einfache Bedienung und Herstellung, da in diesem Fall
die beiden gekoppelten Strebenabschnittselemente einen gemeinsamen Winkel von 90°
einschließen. Eine rechteckige Ausstanzung in dem Strebenabschnittselement genügt
somit, um eine passgenaue Ausklinkung herzustellen.
[0016] Für einen mechanisch stabilen Aufbau des Sitzmöbels kann vorgesehen sein, dass das
Sitzgestell jeweils zur Anbindung von zwei Stuhlbeinen oder einem Stuhlbeinpaar zwei
Strebenabschnittselemente aufweist. Jedem Stuhlbein ist ein Strebenabschnittselement
zugeordnet. Das Sitzmöbel kann insbesondere drei oder mehr Stuhlbeine, vorzugsweise
vier Stuhlbeine aufweisen. Jeweils zwei Strebenabschnittselemente können untereinander
über eine Strebe verbunden sein. Die Strebenabschnittselemente liegen jeweils in dem
Endbereich einer Strebe nahe den Sitzbeinen.
[0017] In einer Ausführung kann vorgesehen sein, dass die Strebenabschnittselemente an einem
ersten Ende mit der Strebe einstückig verbunden insbesondere verschweißt oder verklebt
sind, um eine mechanisch sichere Verbindung zu schaffen. In einer alternativen Ausgestaltung
kann auch vorgesehen sein, dass die Strebenabschnittselemente an einem ersten Ende
mit der Strebe einstückig ausgebildet sind.
[0018] Es kann weiter vorgesehen sein, dass das Strebenabschnittselement mit seinem anderen,
der Strebe abgewandten Ende, mit einem Stuhlbein verbunden ist, insbesondere einstückig
verbunden ist, beispielsweise durch Verschweißen oder Verkleben. Es kann in einer
alternativen Ausgestaltung auch vorgesehen sein, dass das Strebenabschnittselement
mit dem Sitzbein einstückig ausgebildet ist.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Sitzbein abnehmbar
an dem Strebenabschnittselement gehaltert ist, beispielsweise dass es durch Schrauben
oder Rasten an dem Strebenabschnittselement gehaltert ist.
[0020] In einer weiteren, alternativen Ausführung kann vorgesehen sein, dass das Sitzbein
mit dem Strebenabschnittselement einstückig verbunden oder einstückig ausgebildet
ist, und das Strebenabschnittselement mit der Querstrebe abnehmbar verbunden ist,
beispielsweise mittels einer Schraubverbindung.
[0021] Um eine einfache Koppelbarkeit der Sitzmöbel zu realisieren, kann vorgesehen sein,
dass die Öffnung der im Bereich des linken vorderen Sitzbeins angeordneten Ausklinkung
oder Ausnehmung in eine entgegengesetzte Richtung zeigt, als die Öffnung der im Bereich
des rechten vorderen Sitzbeins angeordneten Ausklinkung. Weiter kann vorgesehen sein,
dass die Öffnung der im Bereich des hinteren linken Sitzbeins angeordneten Ausklinkung
in die entgegengesetzte Richtung zeigt als die Öffnung der im Bereich des rechten
hinteren Sitzbeins angeordneten Ausklinkung.
[0022] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass alle Öffnungen der auf einer Sitzhälfte
angeordneten Ausklinkungen in eine gemeinsame Richtung zeigen und alle Öffnungen der
auf der anderen Sitzhälfte angeordneten Ausklinkungen in die entgegengesetzte Richtung
zeigen. Somit sind die Öffnungen einer Sitzhälfte jeweils komplementär ausgebildet
und komplementär ausgerichtet zu den Öffnungen der gegenüberliegenden Sitzhälfte.
Es ergibt sich insoweit eine spiegelbildliche Anordnung der Öffnungsrichtungen, so
dass die Sitzmöbel einfach miteinander kuppelbar sind, in dem bei nebeneinander gestellten
Sitzmöbeln die unmittelbar aneinander liegenden Öffnungen der Ausklinkungen in jeweils
unterschiedliche Richtungen zeigen, so dass das Koppeln einfach durch Ineinanderstellen
der beiden Sitzmöbel erfolgen kann, in dem die jeweils komplementär zueinander ausgebildeten
Ausklinkungen dann formschlüssig ineinander greifen.
[0023] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass in die Ausklinkung ein Passelement
oder Dämpfungselement einsetzbar ist, welches insbesondere lösbar ist und beispielsweise
im Falle eines Verschleißes ausgetauscht werden kann. Das Passelement oder Dämpfungselement
kann aus Kunststoff ausgebildet sein und als Dämpfungselement wirken, um einerseits
eine gute Passform zu erzielen, und andererseits das Geräusch beim Koppeln zweier
Stühle miteinander zu reduzieren.
[0024] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Sitzmöbel als Stuhl ausgebildet
ist, in dem das obere Ende der Sitzbeine im Bereich der Höhe der Sitzfläche liegt,
oder kurz unterhalb der Sitzfläche endet. Ein Stuhl weist insbesondere keine Armlehne
auf.
[0025] Ebenso kann vorgesehen sein, dass in einer Ausgestaltung das Sitzmöbel als Sessel
ausgebildet ist, in dem die beiden vorderen Sitzbeine jeweils nach oben über die Sitzfläche
hinaus verlängert sind und oberhalb der Sitzfläche einen horizontal verlaufenden Abschnitt
aufweisen, der als Armlehne dienen kann, oder als Armlehne ausgebildet ist.
[0026] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die vorderen Sitzbeine
des Sitzgestells austauschbar sind, so dass durch Tausch der vorderen Sitzbeine ein
Stuhl in einen Sessel oder umgekehrt umgewandelt werden kann. Dadurch ergibt sich
ein modularer Aufbau des Sitzmöbels, wobei unter Verwendung ein und desselben Sitzgestells
und derselben Sitzschale entweder das Sitzmöbel als Stuhl oder das Sitzmöbel als Sessel
ausgebildet werden kann.
[0027] In einer komfortablen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein Armlehnenelement
mit dem horizontal verlaufenden Abschnitt des vorderen Sitzbeins lösbar verbindbar
ist, insbesondere aufschiebbar oder aufsteckbar oder aufklipsbar ist. Durch dieses
austauschbare Armlehnenelement wird eine komfortable Armauflage ermöglicht, in dem
das Armlehnenelement beispielsweise eine breite Armauflagefläche bildet, oder aus
einem gepolsterten Werkstoff oder einem Werkstoff mit einem Polster ausgebildet sein
kann. Zudem ermöglicht das Armlehnenelement, das Design des Sitzmöbels zu gestalten,
indem es beispielsweise eine andere Farbe oder einen anderen Werkstoff als der Rest
des Sitzmöbels aufweist und damit einen Akzent setzen kann.
[0028] In einer Ausführung kann vorgesehen sein, aus mehreren erfindungsgemäß ausgebildeten
Sitzmöbeln ein Sitzmöbelset zu bilden, wobei alle Sitzmöbel des Sitzmöbelsets untereinander
koppelbar sind. So kann vorgesehen sein, dass ein Stuhl mit einem Stuhl koppelbar
ist, oder dass ein Stuhl mit einem Sessel koppelbar ist, oder dass zwei Sessel miteinander
koppelbar sind. Selbstverständlich sind auch mehr als zwei Sitzmöbel miteinander koppelbar,
wobei die Anzahl der zu koppelbaren Sitzmöbel nur von den räumlichen Gegebenheiten,
insbesondere der gewünschten Länge begrenzt ist.
[0029] In einer weiteren Ausführung kann vorgesehen sein, dass die Sitzmöbel eines Sitzmöbelsets
untereinander stapelbar und kuppelbar sind, wobei wiederum ein Sitzmöbel wahlweise
als Stuhl oder als Sessel ausgebildet sein kann und sowohl ein Stuhl auf einem Stuhl
stapelbar ist als auch ein Sessel auf einem Sessel stapelbar ist wie auch wahlweise
ein Stuhl auf einem Sessel oder ein Sessel auf einem Stuhl in beliebiger Kombination
stapelbar sind.
[0030] Um einen stabilen Stapel von Sitzmöbeln zu bilden, kann in einer Ausführung vorgesehen
sein, dass die vorderen Sitzbeine des Sitzmöbels in Frontansicht gesehen senkrecht
verlaufen und in Seitenansicht gegen die senkrechte um jeweils den gleichen Winkel
geneigt sind, und die hinteren Sitzbeine in Frontansicht gesehen ebenfalls senkrecht
verlaufen und in Seitenansicht gegen die senkrechte jeweils um den gleichen Winkel
geneigt sind, so dass bei gestapelten Sitzmöbeln die übereinander liegenden Sitzbeine
aneinander anliegen. Dadurch wird erzielt, dass bei gestapelten Sitzmöbeln die Sitzbeine
jeweils unmittelbar aneinander anliegen und den Stapel damit stabilisieren. So können
mehrere Sitzmöbel übereinander gestapelt werden, ohne dass der Stapel instabil wird.
[0031] In einer Ausführung ist vorgesehen, die Neigung der Sitzbeine so zu bemessen, dass
bei gestapelten Sitzmöbeln der Abstand von einer Sitzschale zu der nächsten Sitzschale,
insbesondere der Abstand zwischen einer Sitzfläche und der nächsten darüber liegenden
Sitzfläche, so bemessen ist, dass ein Sitzpolster dazwischen Platz hat. Insbesondere
verbleibt bei gestapelten Sitzmöbeln zwischen zwei Sitzschalen bzw. den beiden Sitzflächen
ein Abstand, der mindestens der Dicke eines Sitzpolsters entspricht. Der Abstand kann
in einem Bereich von 2 bis 10 cm, vorzugsweise in einem Bereich von 4 bis 7 cm liegen.
[0032] Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und der
dazu gehörenden Beschreibung beschrieben.
Stand der Technik
[0033] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1a bis 1c:
- den schematischen Aufbau des Sitzmöbels;
- Fig. 2a:
- den Kopplungsvorgang zweier Sitzmöbel;
- Fig. 2b bis 2d:
- Varianten gekoppelter Sitzmöbel;
- Fig. 3a:
- eine vergrößerte Ansicht im Bereich eines Stuhlbeins mit Strebenabschnittselement
und Ausklinkung;
- Fig. 3b und 3c:
- eine schematische Ansicht der Kopplung zweier Sitzmöbel von hinten;
- Fig. 4a bis 4d:
- eine schematische Ansicht gestapelter Sitzmöbel in unterschiedlichen Varianten.
[0034] In der Fig. 1a ist ein als Sessel ausgebildetes Sitzmöbel 1 in schematischer Explosionszeichnung
dargestellt. Das Sitzmöbel 1 weist ein Sitzgestell 3 auf, welches eine Sitzschale
2 trägt. Die Sitzschale 2 weist eine im wesentlichen aufrecht verlaufende Rückenlehne
22, sowie eine horizontal verlaufende Sitzfläche 21 auf. Das Sitzgestell 3 umfasst
vier Stuhlbeine, die paarweise als vordere Stuhlbeine 31vl, 31vr sowie in ein Paar
hintere Stuhlbeine 32hl, 32hr unterteilt sind. Die Stuhlbeine sind aus einem Rohrmaterial
gefertigt und können insbesondere aus Halbzeugen wie z. Bsp. aus einem Stahlrohr oder
Eisenrohr hergestellt werden. An ihrer Unterseite weisen die Stuhlbeine 31 vl, 31
vr, 32hr, 32hl jeweils eine Bodenkappe 33 auf, die die Unterseite des Stuhlbeins verschließt,
und als Gleitlager dient, um das Sitzgestell 3 auf einem Boden aufzustellen bzw. frei
verschieben zu können.
[0035] Weiter weist das Sitzgestell horizontal verlaufende Streben 34, 34' auf, wobei jeweils
eine Strebe die vorderen Sitzbeine und die andere Strebe 34' die hinteren Sitzbeine
untereinander verbindet. An diesen Streben 34, 34' sind Aufnahmelager 36 angeordnet.
Die Aufnahmelager 36 dienen zur Halterung der Sitzschale 2. Die Aufnahmelager 36 können
Dämpfungselemente zum komfortablen Lagern der Sitzschale 2 umfassen oder direkt mit
der Sitzschale 2 verschraubt sein. Des Weiteren umfasst das Sitzgestell 3 zwei horizontal
verlaufende Längsstreben 35, die die beiden Streben 34 und 34' untereinander verbinden.
[0036] Die beiden Vorderbeine 31 vl und 31 vr verlaufen vom Boden gesehen bis in etwa zu
der Höhe der Sitzfläche 21. Sie sind zur Bildung einer Armlehne 6 nach oben über die
Sitzfläche hinaus verlängert. In dem oberen Bereich bilden die beiden Vorderbeine
31 vl und 31 vr einen waagerecht verlaufenden Abschnitt aus, der als Auflagefläche
für einen Arm dienen kann. Auf diesen waagerecht verlaufenden Abschnitt kann ein Armlehnenelement
61 aufgeschoben werden. Das Armlehnenelement 61 ist beispielsweise aus einem Kunststoff
oder einem Holzwerkstoff ausgebildet und bildet eine breitere Armauflagefläche aus.
Das Armlehnenelement 61 ist in einer komfortablen Ausgestaltung zudem gepolstert und/oder
farbig gestaltet.
[0037] Die Querstreben 34 des Sitzgestells 3 weisen in einem nahe den Sitzbeinen 31 vl,
31 vr, 32hr, 32hl gelegenen Verbindungsbereich ein Strebenabschnittselement auf, welches
die Sitzstrebe 34 mit jeweils einem Sitzbein 31vl, 31vr, 32hr, 32hl verbindet. Das
Strebenabschnittselement 5 weist jeweils eine Ausklinkung bzw. Ausnehmung 51 oder
52 auf. Auf der rechten Sitzhälfte des Sitzmöbels 1 weisen die Ausklinkungen 51 mit
ihren Öffnungen nach oben. Auf der linken Hälfte des Sitzmöbels 1 weisen die Ausklinkungen
52 in dem Strebenabschnittselementen 5 jeweils mit ihren Öffnungen nach unten. Diese
Ausgestaltung hat den Vorteil, dass zwei Sitzmöbel zum Koppeln, wie in Fig. 2a dargestellt,
durch eine einfache von oben nach unten gerichtete Bewegung miteinander gekoppelt
werden können.
[0038] In Fig. 1b ist das gleiche Sitzmöbel wie in Fig. 1 a dargestellt, mit dem einzigen
Unterschied, dass in Fig. 1b es sich nicht um eine Explosionsdarstellung handelt,
sondern dass das Sitzmöbel 1 in Fig. 1b als zusammengefügtes Sitzmöbel 1, welches
hier wie in Figur 1a einen Sessel 12 zeigt, dargestellt ist. Zudem sind in Figur 1b
die Koordinaten angedeutet. Das Sitzmöbel 1 ist so ausgerichtet, dass die Sitzrichtung
in z-Richtung verläuft. In der Frontansicht schaut man in z-Richtung auf das Sitzmöbel.
In Seitansicht schaut man in x-Richtung auf das Sitzmöbel. Die Rückenlehne 22 verläuft
im wesentlichen in y-Richtung.
[0039] In der Fig. 1c ist das Sitzmöbel 1 in einer Ausführung als Stuhl 11 dargestellt.
Im Unterschied zu den in den Figuren 1a und ab dargestellten Sesseln 12, sind bei
dem Stuhl 11 die beiden Vorderbeine 31 vl und31 vr jeweils nur bis zu der Höhe der
Sitzfläche 21 geführt. Der Stuhl 11 weist keine Armlehne auf. Bei dem Stuhl 11 enden
alle Stuhlbeine 31 vl, 31 vr, 32hr, 32hl in etwa auf Höhe der Sitzfläche 21. Alle
übrigen Komponenten sind die gleichen wie bei den in den Figuren 1a und 1b gezeigten
Sitzmöbeln.
[0040] In der Fig. 2a ist das Koppeln zweier Stühle 11 und 11' zu einem Sitzmöbelset 7 exemplarisch
dargestellt. Jedes Sitzmöbel 11 und 11' weist eine Sitzschale 2 auf, deren Sitzfläche
21 beabstandet zu den Stuhlbeinen 31vr, 31vl, 32hl, 32hr angeordnet ist. Dieser Abstand
ist so bemessen, dass er mindestens so breit ist, dass zum Verketten ein Stuhlbein
des zu verkettenden Stuhles in den Bereich zwischen Sitzschale und davon beabstandeten
eigenen Stuhlbeinen einsetzbar ist. Die Länge dieses Abstandes wird im Wesentlichen
durch die Länge des Strebenabschnittselements 5 bestimmt. Zum Koppeln werden die beiden
Stühle 11 und 11' mit ihren Stuhlbeinen jeweils ineinander verhakt. Dazu werden das
vordere Stuhlbein 31vl und das hintere Stuhlbein 32hl des Stuhls 11 in den zwischen
der Sitzschale 2 des Stuhles 11' und dessen Stuhlbeinen 31 vr sowie 31 hr angeordneten
Zwischenraum von oben her eingeführt. Die in der rechten Hälfte des Stuhles 11' angeordneten
Strebenelemente 5 weisen jeweils Ausklinkungen 51 auf, deren Öffnungen nach oben zeigen.
Die auf der linken Stuhlhälfte des Stuhles 11 angeordneten Strebenabschnittselemente
5 weisen komplementär ausgebildete Ausklinkungen 52 auf, deren Öffnungen jeweils nach
unten zeigen. Bei dem Ineinanderstellen der beiden Stühle 11 und 11' greifen demgemäß
diese komplementär zueinander ausgebildeten Ausklinkungen formschlüssig ineinander
und bilden eine mechanisch stabile Verbindung aus.
[0041] Es ist vorgesehen, dass die Tiefe bei den Ausklinkungen 51 und 52 zusammen mindestens
die Höhe des Strebenabschnittselements im Bereich der Ausklinkungen beträgt. So wird
sichergestellt, dass beim Kuppeln der beiden Stühle 11 und 11', wie in Fig. 2b dargestellt,
kein Höhenversatz zwischen den beiden Stühlen besteht.
[0042] Die Fig. 2b zeigt die beiden gekoppelten Stühle 11' und 11 nebeneinander auf einem
Boden angeordnet. Ansonsten stimmen die in der Fig. 2b gezeigten Stühle mit dem in
der Fig. 2a und in der Fig. 1c gezeigten Stühlen überein. In der Fig. 2c ist eine
Variante eines Sitzmöbelsets 7 dargestellt, bei der ein Stuhl 11 mit einem Sessel
12 gekoppelt ist. Der Stuhl 11 entspricht dem in der Fig. 1c dargestellten Stuhl 11.
Der Sessel 12 entspricht dem in der Fig. 1 b dargestellten Sessel 12.
[0043] In der Fig. 2d ist eine Variante eines Sitzmöbelsets 7 dargestellt, wobei bei dieser
Variante zwei Sessel 12 und 12' miteinander zu einer Stuhlreihe gekoppelt sind. Die
beiden dargestellten Sessel 12 und 12' entsprechen den in der Fig. 1b dargestellten
Sesseln.
[0044] Fig. 3a zeigt eine Vergrößerung im Bereich eines Strebenabschnittselements 5 eines
Sitzmöbels 1. Das Strebenabschnittselement 5 weist eine Ausnehmung oder Ausklinkung
51 auf, deren Öffnung nach oben gerichtet ist. Das Strebenabschnittselement 5 ist
als plattenförmiges Element mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet. Die lange Seite
des Strebenabschnittselements 5 erstreckt sich in vertikaler Richtung in etwa parallel
zu den Stuhlbeinen 31. Die schmale Seite des Strebenabschnittselements verläuft in
etwa horizontal. Das Verhältnis von langer zu schmaler Seite beträgt in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel in etwa 10:1.
[0045] Das Strebenabschnittselement 5 ist mit seinem einen Ende einstückig mit einer Querstrebe
34 verbunden. Mit seinem anderen Ende ist das Strebenabschnittselement 5 einstückig
mit dem Stuhlbein 31 verbunden. Die nach oben geöffnete Ausklinkung 51 ist trapezförmig
ausgestaltet, d.h. sie weist zwei Flanken 53a und 53b auf, die oben im Bereich der
Öffnung weiter voneinander beabstandet sind als unten im Bereich der sie verbindenden
Basis 54. Durch diese trapezförmige Ausgestaltung ergibt sich eine Einführhilfe beim
Koppeln, indem die schräg zueinander verlaufenden Flanken 53a und 53b eine Führungsfläche
bilden, um das Einfädeln der beiden Strebenabschnittselemente 5 zu vereinfachen.
[0046] In der Ausklinkung 51 ist ein Dämpfungselement 55 eingesetzt, welches aus einem elastischen
Kunststoff oder einem Gummiwerkstoff ausgebildet ist. Dieses Dämpfungselement 55 dient
dazu, zum einen die Passung zweier Strebenabschnittselemente 5 zu verbessern und gleichzeitig
die Geräuschentwicklung beim Koppeln zu vermindern.
[0047] In der Fig. 3b sind zwei Stühle von hinten gesehen dargestellt, die nebeneinander
auf dem Boden stehen. Die in den Figuren 3 dargestellten Stühle entsprechen wiederum
den in den übrigen Figuren dargestellten Stühlen 11. In den Strebenabschnittselementen
5 der beiden Stühle sind jeweils Ausklinkungen 51 bzw. 52 angeordnet, die komplementär
zueinander ausgebildet sind. Sie weisen Öffnungen auf, die in entgegengesetzte Richtungen
zeigen und beim Ineinanderstellen formschlüssig ineinander eingreifen. In den Strebenabschnittselementen
5 des Stuhles 11 sind die Öffnungen 52 auf der rechten Seite dargestellt. Diese Öffnungen
52 weisen nach unten. In den Strebenabschnittselementen 5, wobei in der Darstellung
der Fig. 3b nur das hintere Strebenabschnittselement 5 zu sehen ist, sind Ausklinkungen
bzw. Ausnehmungen 51 angeordnet, deren Öffnung nach oben zeigt.
[0048] Wie in Fig. 3c dargestellt, greifen beim Koppeln die beiden Ausklinkungen 51 und
52 formschlüssig ineinander. Zum Koppeln wird das Sitzmöbel bzw. der Stuhl 11 etwas
angehoben und seitlich zu dem Stuhl 11' hin etwas verschoben, so dass die beiden Ausklinkungen
51 und 52 jeweils paarweise übereinander liegen. Wird nun der Stuhl 11 abgesenkt,
so greifen die beiden Ausklinkungen 51 und 52 formschlüssig ineinander, um eine stabile
Kopplung der beiden Stühle 11 und 11' miteinander zu bewerkstelligen. Während des
Koppelns bilden die trapezförmig verlaufenden Flanken 53a und 53b der Ausklinkungen
51 bzw. 52 Führungsflächen, die eine Führungshilfe bilden, um das Koppeln zu erleichtern.
[0049] Das erfindungsgemäße Sitzmöbel 1 ist koppelbar und stapelbar. Das bedeutet, dass
die Sitzmöbel 1 nicht nur nebeneinander gestellt und miteinander zu einer kraftschlüssigen
Sitzkette gekoppelt werden können, sondern auch zum platzsparenden Verstauen übereinander
gestapelt werden können. Beim Stapeln bilden die Sitzmöbel einen platzsparenden Stapel
mit reduzierter Stellfläche.
[0050] In den Figuren 4a und 4b ist jeweils ein Sitzset 7 bestehend aus zwei gestapelten
Sitzmöbeln 1 gezeigt, wobei die in den Fig. 4a bis 4b dargestellten Sitzmöbel wiederum
den vorher dargestellten Sitzmöbeln entsprechen. Das erfindungsgemäße Sitzmöbel 1
ist in beliebigen Varianten untereinander stapelbar, egal ob das Sitzmöbel als Stuhl
11 oder als Sessel 12 ausgebildet ist.
[0051] In der Fig. 4a sind zwei Stühle 11 und 11' dargestellt, die miteinander gestapelt
sind. Bei den beiden gestapelten Stühlen 11 und 11' ist aus Fig. 4a ersichtlich, dass
die Sitzbeine jeweils unmittelbar aneinander anliegen. Die beiden vorderen Sitzbeine
des unteren Stuhls 11, 31vl und 31vr stehen direkt auf dem Boden. Die beiden vorderen
Sitzbeine 31'vl, 31'vr des oberen Stuhls 11' liegen von oben kommend unmittelbar auf
den unteren Sitzbeinen auf. In gleicher Weise sind die hinteren Sitzbeine des unteren
Stuhls 11, 32hl und 32hr unmittelbar auf dem Boden stehend angeordnet, wobei die hinteren
Sitzbeine des oberen Stuhls 11', 32'hr und 32'hl von oben kommend unmittelbar auf
den unteren Sitzbeinen aufliegen.
[0052] Die Neigung der Sitzbeine zueinander ist so ausgestaltet, dass in Frontansicht, d.
h. in Sitzrichtung gesehen, die Vorderbeine wie auch die hinteren Beine des Sitzmöbels
1 jeweils vertikal verlaufen. In Seitenansicht gesehen sind die Sitzbeine so zueinander
geneigt, dass deren Abstand im Bereich der Sitzfläche geringer ist als im unteren
Bereich im Bereich des Bodens. Die Sitzbeine sind um einen solchen Winkel zueinander
geneigt ausgebildet, dass bei gestapelten Sitzmöbeln zwischen den Sitzschalen ein
Abstand verbleibt, der es erlaubt, dass bei gestapelten Sitzmöbeln ein nicht dargestelltes
Sitzpolster auf der Sitzfläche 21 verbleiben kann.
[0053] In der Fig. 4b ist ein Sitzmöbelset 7 gezeigt, bei dem ein Sessel 12 auf einen Stuhl
11 gestapelt ist. In der Darstellung der Fig. 4c ist eine Variante des Sitzmöbelsets
7 gezeigt, bei der ein Stuhl 11' auf einem Sessel 12 gestapelt ist. In der Fig. 4d
ist eine weitere Variante des Sitzmöbelsets dargestellt, bei dem zwei Sessel 12 und
12' übereinander gestapelt sind. Das erfindungsgemäße Sitzmöbel 1 ist in beliebigen
Kombinationen untereinander stapelbar. Insbesondere sind Sitzmöbelsets vorgesehen,
die eine Vielzahl einzelner Sitzmöbel umfassen, insbesondere gemischte Stapel aus
einer Vielzahl von Sitzmöbeln 1 aufweisen, wobei Stühle und Sessel in beliebiger Reihenfolge
miteinander kombiniert gestapelt oder miteinander verkettet werden können.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Sitzmöbel
- 11, 11'
- Stuhl
- 12, 12'
- Sessel
- 2
- Sitzschale
- 21
- Sitzfläche
- 22
- Rückenlehne
- 3
- Sitzgestell
- 31vl
- Sitzvorderbein
- 31vr
- Sitzvorderbein
- 32hl
- Sitzhinterbein
- 32hr
- Sitzhinterbein
- 33
- Bodenkappe
- 34, 34'
- Querstrebe
- 35
- Längstrebe
- 36
- Dämpfungselement/Aufnahme Sitzschale
- 5
- Strebenabschn ittselement
- 51
- Ausklinkung
- 52
- Ausklinkung
- 53a, b
- Flanken
- 54
- Basis
- 55
- Passelement
- 6
- Armlehne
- 61
- Armlehnenelement
- 7
- Sitzmöbelset
1. Sitzmöbel mit einer an einem Sitzgestell (3) mit mehreren Sitzbeinen (31 vl, 31 vr,
32hl, 32hr) befestigten Sitzschale (2) mit einer Sitzfläche (21) und einer Rückenfläche
(22), wobei das Sitzgestell mit jeweils einem Sitzbein direkt verbundene und im Wesentlichen
horizontal verlaufende Strebenabschnittselemente (5) aufweist, die sich über die Abmessungen
der Sitzfläche (21) hinaus zu den Stuhlbeinen erstrecken, so dass die Sitzfläche beabstandet
zu den Stuhlbeinen angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sitzmöbel (1, 11, 12) mit einem weiteren Sitzmöbel (11', 12') kuppelbar ist,
in dem die Strebenabschnittselemente (5) jeweils in einem zwischen der Sitzfläche
(21) und dem Sitzbein angeordneten Verbindungsbereich einen durch eine Ausklinkung
(51, 52) reduzierten Querschnitt aufweisen und zum Kuppeln in eine komplementär ausgebildete
Ausklinkung (51, 52) eines Strebenelements des weiteren Sitzmöbels formschlüssig eingreifen.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausklinkung (51, 52) in dem Strebenabschnittselement (5) jeweils vertikal verläuft
und zum Kuppeln von oben oder von unten in eine komplementär ausgebildete Ausklinkung
(51, 52) eines Strebenabschnittselements (5) eines weiteren Sitzmöbels formschlüssig
eingreift.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontur der Ausklinkung (51, 52) eine an der Oberseite oder an der Unterseite
eines Streckenabschnittselements (5) angeordnete Öffnung, sowie von der Öffnung ausgehend
zwei vertikal verlaufende Flanken (53a, 53b) und eine diese Flanken verbindende Basis
(54) aufweist, insbesondere dass die Kontur der Ausklinkung (51, 52) als trapezförmig
oder U-förmig oder C-förmig verlaufende Kontur ausgebildet ist.
4. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strebenabschnittselement (5) einen rechteckigen Querschnitt aufweist und so angeordnet
ist, dass dessen längere Seite in vertikaler Richtung und dessen kürzere Seite in
horizontaler Richtung verläuft, und dass vorzugsweise vorgesehen ist, dass der Querschnitt
des Streckenabschnittselements ein Verhältnis von langer Seite zu kurzer Seite von
4:1 oder mehr aufweist.
5. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die lichte Weite der Ausklinkung (51, 52) auf die Abmessung der kurzen Seite des
Querschnitts des Strebenabschnittselements (5) abgestimmt ist und bei gekoppelten
Sitzmöbeln die komplementären Ausklinkungen (51, 52) so ineinander greifen, dass jeweils
ein Strebenabschnittselement (5) eines weiteren Sitzmöbels zwischen den vertikal verlaufenden
Flanken (53a, 53b) einer Ausklinkung gelagert ist.
6. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Streckenabschnittselement (5) in dem Verbindungsbereich gegenüber der Sitzrichtung
abgewinkelt ist, insbesondere um einen Winkel im Bereich von 20° bis 70°, vorzugsweise
45° abgewinkelt ist.
7. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei Strebenabschnittselemente (5) über eine Strebe (34, 34') miteinander
verbunden sind.
8. Sitzmöbel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Strebenabschnittselement (5) mit der Strebe (34, 34') einstückig verbunden ist,
insbesondere verschweißt oder verklebt ist, oder dass ein Strebenabschnittselement
(5) mit der Strebe (34, 34') einstückig ausgebildet ist.
9. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Strebenabschnittselement (5) mit einem Sitzbein (31vl, 31 vr, 32hl, 32hr) einstückig
verbunden, insbesondere verschweißt oder verklebt ist, oder dass ein Strebenabschnittselement
(5) mit einem Sitzbein (31vl, 31 vr, 32hl, 32hr) einstückig ausgebildet ist.
10. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Strebenabschnittselement (5) lösbar mit einer Strebe (34, 34') verbunden ist,
insbesondere verschraubt ist, oder dass ein Strebenabschnittselement (5) lösbar mit
einem Sitzbein (31vl, 31 vr, 32hl, 32hr) verbunden ist, insbesondere verschraubt ist.
11. Sitzmöbel mit einem linken vorderen und einem rechten vorderen Sitzbein nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung der in dem Bereich eines linken vorderen Sitzbeins (31vl) angeordneten
Ausklinkung (51, 52) in die entgegengesetzte Richtung zeigt, als die Öffnung der in
dem Bereich eines rechten vorderen Sitzbeins (31 vr) angeordneten Ausklinkung (52,
51).
12. Sitzmöbel mit einem linken hinteren Sitzbein und einem rechten hinteren Sitzbein nach
einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung der in dem Bereich eines linken hinteren Sitzbeins (32hl) angeordneten
Ausklinkung (51, 52) in die entgegengesetzte Richtung zeigt, als die Öffnung der in
dem Bereich eines rechten hinteren Sitzbeins (32hr) angeordneten Ausklinkung (52,
51).
13. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Öffnungen der auf einer rechten Sitzhälfte angeordneten Ausklinkungen (51) in
eine gemeinsame Richtung zeigen und dass alle Öffnungen der auf einer linken Sitzhälfte
angeordneten Ausklinkungen (52) gemeinsam in die entgegengesetzte Richtung zeigen.
14. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Ausklinkung (5) ein Passelement oder Dämpfungselement (55) einsetzbar, insbesondere
lösbar einsetzbar ist.
15. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sitzmöbel (1) als Stuhl (11, 11') ausgebildet ist, in dem das obere Ende der
Sitzbeine auf einer Höhe mit der Sitzfläche (21) liegt, oder unterhalb der Sitzfläche
(21) angeordnet ist.
16. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sitzmöbel (1) als Sessel (12, 12') ausgebildet ist, in dem zwei vordere Sitzbeine
(31vl, 31 vr) nach oben über die Sitzfläche (21) hinaus verlängert sind und oberhalb
der Sitzfläche einen horizontal verlaufenden Abschnitt aufweisen, der als Armlehne
(6) ausgebildet ist.
17. Sitzmöbel nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Armlehnenelement (61) mit dem als Armlehne (6) dienenden horizontalen Abschnitt
lösbar verbindbar ist, insbesondere aufschiebbar oder aufsteckbar oder aufklebbar
ist.
18. Sitzmöbelset mit mindestens zwei Sitzmöbeln nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die mindestens zwei Sitzmöbel (1, 11, 11', 12, 12') miteinander zu einer Stuhlreihe
kuppelbar sind.
19. Sitzmöbelset nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sitzmöbel (1, 11, 11', 12, 12') mit einem weiteren Sitzmöbel (1, 11, 11', 12,
12') stapelbar ausgebildet ist, in dem deren vorderen Sitzbeine (31vl, 31 vr) in Frontansicht
senkrecht verlaufen und in Seitenansicht gegen die senkrechte um einen gleichen Winkel
geneigt sind um die hinteren Sitzbeine (32hl, 32hr) in Frontansicht senkrecht verlaufen
und in Seitenansicht gegen die senkrechte und um den gleichen Winkel geneigt sind,
so dass bei gestapelten Sitzmöbeln die übereinander liegenden Sitzbeine aneinander
anliegen.
20. Sitzmöbelset nach einem der Ansprüche 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sitzmöbel (1, 11, 11', 12, 12') mit einem weiteren Sitzmöbel (1, 11, 11', 12,
12') stapelbar ausgebildet ist, insbesondere dass Sessel (12) mit Sessel (12') und/oder
Stuhl (11) mit Stuhl (11') und/oder Stuhl (11, 11') mit Sessel (12, 12') stapelbar
ausgebildet sind, in dem die vorderen Sitzbeine (31vl, 31 vr) eines Sessels (12) in
Frontansicht vom Boden bis zu der Höhe der Armlehnen (6) senkrecht verlaufen und in
Seitenansicht ab der Höhe der Sitzfläche (21) bis zu der Höhe der Armlehne (6) abgewinkelt
zu der Rückenlehne (22) hin geneigt verlaufen.