Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Mehrrumpf-Wasserfahrzeuge, wie Katamarane
oder Trimarane. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf breitenvariable
Mehrrumpf-Wasserfahrzeuge.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Katamarane und Trimarane bekannt. Diese Mehrrumpf-Wasserfahrzeuge
weisen Vorteile gegenüber Einrumpf-Wasserfahrzeugen auf. Verglichen mit Einrumpfbooten
erreichen Mehrrumpf-Wasserfahrzeuge die erforderliche Stabilität gegen den Winddruck
typischerweise durch eine große Breite des Wasserfahrzeugs. Die demgegenüber vergleichsweise
schmal ausgebildeten Einrumpfboote erhalten ihre Stabilität gegen den Winddruck durch
einen großen Kielballast. Die Tatsache, dass bei Mehrrumpf-Wasserfahrzeugen kein Kielballast
erforderlich ist, hat insbesondere zur Folge, dass Mehrrumpf-Wasserfahrzeuge bei geeigneter
Bauweise als unsinkbar gelten.
[0003] Die bisher entwickelten Mehrrumpf-Wasserfahrzeuge sind typischerweise starr in ihrer
Breite ausgebildet. Die Rümpfe sind oftmals so ausgebildet, dass sie für Wohnzwecke
benutzbar sind.
[0004] Ein Nachteil dieser herkömmlichen Mehrrumpf-Wasserfahrzeuge ist jedoch, dass sie
die übliche maritime Infrastruktur in Yachthäfen nicht oder nur eingeschränkt nutzen
können, da diese für die schmaler ausgebildeten Einrumpfboote ausgerichtet sind. Dies
betrifft Liegeplätze ebenso, wie Krananlagen, Winterliegeplätze an Land, sowie Schleusenanlagen
an Binnenwasserstraßen.
[0005] Aus diesem Grund wurden Katamarane vorgeschlagen, deren Breite variabel ist.
[0006] Es hat sich jedoch gezeigt, dass die mechanische Vorrichtung für die Veränderung
der Breite des Mehrrumpf-Wasserfahrzeuges fehleranfällig ist und einem erhöhten Verschleiß
unterliegt.
[0007] Es besteht daher ein Bedarf an Mehrrumpf-Wasserfahrzeugen, welche eine zuverlässige
Vorrichtung zur Veränderung der Position und/oder Orientierung der Rümpfe relativ
zueinander aufweisen.
[0008] Ausführungsformen stellen ein Mehrrumpf-Wasserfahrzeug bereit, welches einen ersten
und einen zweiten Rumpf aufweist. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug kann eine Verbindungsstruktur
aufweisen, über welche der erste Rumpf mit dem zweiten Rumpf verbunden ist. Die Verbindungsstruktur
kann ein Verstelllager aufweisen zur zumindest teilweisen Lagerung einer Veränderung
einer Position und/oder einer Orientierung des ersten Rumpfes relativ zum zweiten
Rumpf. Die Verbindungsstruktur kann so ausgebildet sein, dass das Verstelllager über
mindestens eine Ausgleichsverbindung mit zumindest einem Teil des ersten Rumpfes verbunden
ist. Die Ausgleichsverbindung kann einen oder mehrere Freiheitsgrade aufweisen zur
Verringerung einer Lagerbelastung des Verstelllagers.
[0009] Dadurch wird ein Mehrrumpf-Wasserfahrzeug bereitgestellt, welches eine zuverlässige
Vorrichtung aufweist zur Veränderung der Position und/oder der Orientierung der Rümpfe
relativ zueinander. Insbesondere kann dadurch die Langlebigkeit des Verstelllagers
garantiert werden und Lagerausfällen vorgebeugt werden.
[0010] Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug kann beispielsweise ein Katamaran oder ein Trimaran
sein.
[0011] Der Katamaran kann so ausgebildet sein, dass ein Abstand zwischen dem ersten und
dem zweiten Rumpf variierbar ist. Der Abstand kann entlang einer Richtung senkrecht
zu einer Mittelachse des Mehrrumpf-Wasserfahrzeugs gemessen werden. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug
kann Breitenvariabilität aufweisen. Die Längsachse des ersten Rumpfes kann stets im
Wesentlichen parallel zur Längsachse des zweiten Rumpfes ausgerichtet sein.
[0012] Die Verbindungsstruktur kann einen oder mehrere Kraftübertragungskomponenten aufweisen.
Eine Kraftübertragungskomponente kann beispielsweise als Balken ausgeführt sein. Jede
der Kraftübertragungskomponenten ist ausgebildet zu einer Kraftübertragung an den
ersten oder den zweiten Rumpf zur Veränderung der Position und/oder der Orientierung
des ersten Rumpfes relativ zum zweiten Rumpf. Die Kraftübertragung kann beispielsweise
in einer axialen Richtung des Balkens erfolgen.
[0013] Die Verbindungsstruktur kann beispielsweise vier Kraftübertragungskomponenten aufweisen,
wobei zwei der Kraftübertragungskomponenten zur Kraftübertragung an den ersten Rumpf
und die zwei weiteren Kraftübertragungskomponenten zur Kraftübertragung an den zweiten
Rumpf ausgebildet sind.
[0014] Jede der Kraftübertragungskomponenten kann mit demjenigen Rumpf, an welchen die Kraftübertragung
erfolgt, eine gleiche oder eine im Wesentlichen gleiche Positions- und/oder Orientierungsänderung
durchführen. Der Ausdruck "im Wesentlichen" kann in diesem Zusammenhang bedeuten,
dass eine Relativbewegung zwischen der Kraftübertragungskomponente und dem Rumpf unberücksichtigt
bleibt, welche vom Freiheitsgrad oder von den Freiheitsgraden der Ausgleichsverbindung
zugelassen wird.
[0015] Die Ausgleichsverbindung kann an einem Übergang zwischen der Verbindungsstruktur
und dem Rumpf angeordnet sein. Insbesondere kann die Ausgleichsverbindung an einem
Übergang von einer Kraftübertragungskomponente zu dem Rumpf angeordnet sein, an welchem
die Kraftübertragung durch die Kraftübertragungskomponente erfolgt. Alternativ kann
die Ausgleichsverbindung Teil der Verbindungsstruktur und/oder Teil des Rumpfes sein.
Beispielsweise kann die Ausgleichsverbindung zwischen zwei Komponenten der Verbindungsstruktur
oder zwei Komponenten des Rumpfes angeordnet sein.
[0016] Die Verbindungsstruktur kann eine Tragstruktur aufweisen oder mit einer Tragstruktur
verbunden sein. Die Tragstruktur kann ausgebildet sein, eine Transportlast aufzunehmen.
Die Transportlast kann eine wechselnde nichtständige Beladung des Schiffes umfassen,
wie beispielsweise Passagiere und/oder Gepäck. Die Tragstruktur kann eine Wohngondel
aufweisen oder ausgebildet sein, eine Wohngondel zu tragen. Die Wohngondel kann einen
Wohn- und/oder Aufenthaltsbereich für die Passagiere aufweisen. Zusätzlich oder alternativ
kann die Tragstruktur zumindest einen Segelmast tragen. Zumindest eine oder alle der
Kraftübertragungskomponenten können mit der Tragstruktur verbunden sein. Die Kraftübertragungskomponenten
können zumindest einen Teil der Vertikallast der Tragstruktur und/oder der Transportlast
ableiten. Die Verbindung zwischen der Tragstruktur und der Kraftübertragungskomponente
kann eine bewegliche Verbindung sein. Die bewegliche Verbindung kann ein Lager aufweisen.
Das Lager kann ein Linearlager sein. Das Lager kann das Verstelllager sein, welches
die Veränderung der Position und/oder der Orientierung des ersten Rumpfes relativ
zum zweiten Rumpf zumindest teilweise lagert. Zusätzlich oder alternativ kann die
Verbindung ein elastisches Verbindungselement aufweisen. Das elastische Verbindungselement
kann beispielsweise ein elastomeres Verbindungselement sein.
[0017] Die Tragstruktur kann verwindungssteif oder im Wesentlichen verwindungssteif ausgebildet
sein. Die Tragstruktur kann beispielsweise eine Platte oder Plattform umfassen.
[0018] Eine Ausgleichsverbindung kann definiert werden als eine Verbindung, welche zumindest
einen Freiheitsgrad aufweist. Die Freiheitsgrade der Ausgleichsverbindung können translatorisch
und/oder rotatorisch sein.
[0019] Für die Verbindung zwischen der Verbindungsstruktur und dem zweiten Rumpf kann Entsprechendes
gelten. Insbesondere kann das Verstelllager und/oder ein weiteres Verstelllager der
Verbindungsstruktur mit zumindest einem Teil des zweiten Rumpfes über mindestens eine
weitere Ausgleichsverbindung verbunden sein.
[0020] Die Ausgleichsverbindung kann einen oder mehrere Freiheitsgrade aufweisen. Der eine
Freiheitsgrad oder die mehreren Freiheitsgrade können so konfiguriert sein, dass eine
Lagerbelastung des Verstelllagers verringert wird. Die Lagerbelastung kann eine Kraft
sein, welche im Wesentlichen senkrecht zu einem Freiheitsgrad oder zu einer Laufrichtung
des Verstelllagers orientiert ist. Beispielsweise kann eine Lagerbelastung eines Linearlagers
im Wesentlichen senkrecht zur Führungsrichtung des Linearlagers orientiert sein. Eine
Lagerbelastung eines Radiallagers kann im Wesentlichen in radialer Richtung orientiert
sein.
[0021] Die Ausgleichsverbindung kann eingelenkig sein oder mehrere Gelenke aufweisen. Ein
Gelenk kann definiert werden als eine bewegliche Verbindung zwischen zwei starren
Teilen. Die Ausgleichsverbindung kann starr mit zumindest einem Teil des Rumpfes,
der Verbindungsstruktur und/oder dem Verstelllager verbunden sein. Die Ausgleichsverbindung
kann starr mit dem Verstelllager und/oder starr mit dem ersten Rumpf verbunden sein.
[0022] Das Verstelllager kann ein Linearlager aufweisen oder aus einem Linearlager bestehen.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform ist die Ausgleichsverbindung ausgebildet, zumindest ein
Teil einer Kraft zur Veränderung der Position und/oder Orientierung des ersten Rumpfes
relativ zum zweiten Rumpf zu übertragen. Die Ausgleichsverbindung kann diejenigen
Freiheitsgrade blockieren, welche zur Übertragung des Anteils der Kraft verwendet
werden. Beispielsweise können alle Freiheitsgrade der Ausgleichsverbindung im Wesentlichen
senkrecht zur Richtung der Kraftübertragung orientiert sein.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform ist der Freiheitsgrad oder sind die Freiheitsgrade der
Ausgleichsverbindung an der Verstellung der Position und/oder Orientierung des ersten
Rumpfes relativ zum zweiten Rumpf unbeteiligt oder im Wesentlichen unbeteiligt. In
anderen Worten kann zur Verstellung der Position und/oder Orientierung der Rümpfe
keine oder im Wesentlichen keine Relativbewegung der Ausgleichsverbindung entlang
der Freiheitsgrade der Ausgleichsverbindung erforderlich sein.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform weist die Ausgleichsverbindung ein Loslager und/oder
ein elastisches Verbindungselement auf.
[0026] Ein Loslager kann als ein Lager definiert werden, welches mindestens einen Freiheitsgrad
fixiert und mindestens einen nicht fixierten Freiheitsgrad aufweist. Das Loslager
kann ein Linearlager sein. Das Linearlager kann beispielsweise ein Gleitlager und/oder
ein Linearwälzlager aufweisen. Das elastische Verbindungselement kann beispielsweise
ein elastomeres Verbindungselement sein.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist zumindest einer der Freiheitsgrade ein translatorischer
Freiheitsgrad. Der translatorische Freiheitsgrad kann der einzige Freiheitsgrad der
Ausgleichsverbindung sein.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der translatorische Freiheitsgrad entlang
einer Längsachse des ersten Rumpfes orientiert.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform ist die Ausgleichsverbindung ausgebildet, Dehnungsunterschiede
zwischen Komponenten des Mehrrumpf-Wasserfahrzeugs auszugleichen.
[0030] Die Komponenten können beispielsweise der erste Rumpf, der zweite Rumpf, die Verbindungsstruktur
und/oder die Tragstruktur sein. Die Dehnung kann eine temperaturbedingte Dehnung sein.
Insbesondere kann die Ausgleichsverbindung ausgebildet sein, einen Dehnungsunterschied
zwischen dem ersten und/oder dem zweiten Rumpf einerseits und einer weiteren Komponente
des Mehrrumpf-Wasserfahrzeugs andererseits, wie beispielsweise der Verbindungsstruktur,
auszugleichen. Die Dehnung des ersten und/oder zweiten Rumpfes kann beispielsweise
eine Dehnung entlang der Längsachse des jeweiligen Rumpfes sein.
[0031] Zusätzlich oder alternativ kann die Ausgleichsverbindung konfiguriert sein, eine
wechselnde mechanische Belastung auszugleichen. Die wechselnde mechanische Belastung
kann durch Wellenbewegungen entstehen. Die wechselnde mechanische Belastung kann beispielsweise
zu einer Torsion des Mehrrumpf-Wasserfahrzeugs führen.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Verbindungsstruktur, eine Kraftübertragungskomponente,
das Verstelllager, und/oder ein weiteres Verstelllager der Verbindungsstruktur über
eine fixierende Verbindung mit dem ersten Rumpf verbunden. Die fixierende Verbindung
kann so ausgebildet sein, dass zumindest alle translatorischen Freiheitsgrade der
fixierenden Verbindung fixiert sind. In anderen Worten weist die fixierende Verbindung
nur rotatorische Freiheitsgrade auf. Das weitere Verstelllager kann ausgebildet sein
zu einer zumindest teilweisen Lagerung der Veränderung der Position und/oder Orientierung
des ersten Rumpfes relativ zum zweiten Rumpf Eine Ableitung einer Vertikallast der
Tragstruktur und/oder der Transportlast kann zumindest teilweise über das weitere
Verstelllager erfolgen.
[0033] Die fixierende Verbindung kann beispielsweise eines oder mehrere Festlager aufweisen
oder eine Einspannung sein. Ein Festlager kann definiert werden als eine Verbindung,
welche alle drei Translations-Freiheitsgrade fixiert, wobei jedoch keine Drehmomente
übertragen werden. Eine Einspannung kann definiert werden als eine Verbindung, welche
alle sechs Freiheitsgrade fixiert. Die fixierende Verbindung kann ausgebildet sein,
zumindest ein Teil einer Kraft zur Veränderung der Position und/oder Orientierung
des ersten Rumpfes relativ zum zweiten Rumpf zu übertragen.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform besteht eine axiale Separierung zwischen der Ausgleichsverbindung
und der fixierenden Verbindung, gemessen entlang einer Längsachse des ersten Rumpfes.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform besteht eine axiale Separierung zwischen allen
Ausgleichsverbindungen und allen fixierenden Verbindungen, welche jeweils die Verbindungsstruktur
mit dem ersten Rumpf verbinden.
[0035] Beispielsweise kann die axiale Separierung größer sein als ein Zehntel, größer sein
als ein Vierteil, größer sein als ein Drittel, oder größer sein als die Hälfte der
axialen Länge des ersten Rumpfes. Alle Ausgleichsverbindungen können am ersten Rumpf
bugseitig oder heckseitig relativ zu allen fixierenden Verbindung angeordnet sein.
[0036] Gemäß einer Ausführungsform weist das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug eine Abstützvorrichtung
auf zu einer aktivierbaren mechanischen Überbrückung des Verstelllagers.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Aktivierung der mechanischen Überbrückung
abhängig von der Position und/oder der Orientierung des ersten Rumpfes relativ zum
zweiten Rumpf.
[0038] Die Abstützvorrichtung kann konfiguriert sein, eine Lagerbelastung des Verstelllagers
zumindest teilweise abzustützen.
[0039] Die Abstützvorrichtung kann einen oder mehrere Bolzen aufweisen. Der Bolzen kann
an einer ersten Komponente angeordnet sein. Eine Öffnung, welche zur Aufnahme des
Bolzens ausgebildet ist, kann an einer zweiten Komponente angeordnet sein. Die Aktivierung
der Abstützvorrichtung kann durch ein Eingreifen des Bolzens in die Öffnung erfolgen.
Die erste Komponente kann über das Verstelllager mit der zweiten Komponente verbunden
sein.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausführungsform erlaubt zumindest einer der Freiheitsgrade der
Ausgleichsverbindung eine Relativbewegung von mehr als 5 Millimeter, oder mehr als
10 Millimeter, oder mehr als 50 Millimeter, oder mehr als 100 Millimeter, oder mehr
als 200 Millimeter. Die erlaubte Relativbewegung kann geringer sein als 300 Millimeter
oder geringer sein als 200 Millimeter oder geringer sein als 100 Millimeter.
[0041] Die Relativbewegung kann gemessen werden zwischen Komponenten der Ausgleichsverbindung,
welche sich relativ zueinander entlang des Freiheitsgrades bewegen. Beispielsweise
kann die Relativbewegung eine Bewegung eines Gleitelements auf einer Schiene eines
Linearlagers sein.
[0042] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug eine Tragstruktur
zur Aufnahme einer Transportlast auf Eine Ableitung einer Vertikallast der Tragstruktur
und/oder der Transportlast kann zumindest teilweise über das Verstelllager erfolgen.
Die Transportlast kann eine wechselnde Beladung des Schiffes, wie beispielsweise Passagiere
und/oder Gepäck umfassen.
[0043] Zusätzlich oder alternativ kann die Ableitung der Vertikallast der Tragstruktur und/oder
der Transportlast zumindest teilweise über die Ausgleichsverbindung und/oder die fixierende
Verbindung erfolgen.
[0044] Zusätzlich oder alternativ kann die Ableitung der Vertikallast der Tragstruktur und/oder
der Transportlast zumindest teilweise über eine Kraftübertragungskomponente erfolgen.
Die Kraftübertragungskomponente kann mit zumindest einem Teil des ersten Rumpfes über
die Ausgleichsverbindung verbunden sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Kraftübertragungskomponente
mit der Tragstruktur über das Verstelllager verbunden sein.
[0045] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Ausgleichsverbindung ein Linearlager
auf.
[0046] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug eine Messvorrichtung
auf, welche konfiguriert ist zum Erfassen eines Positionsparameters und/oder eines
Bewegungsparameters der Position und/oder Orientierung des ersten Rumpfes relativ
zum zweiten Rumpf
[0047] Ein Positionsparameter kann beispielsweise ein Abstand zwischen dem ersten Rumpf
und dem zweiten Rumpf sein. Der Abstand kann senkrecht zur Mittelachse des Mehrrumpf-Wasserfahrzeugs
gemessen sein. Ein Bewegungsparameter kann beispielsweise eine Änderungsgeschwindigkeit
eines Positionsparameters sein, wie beispielsweise die Änderungsgeschwindigkeit des
Abstandes.
[0048] Die Messvorrichtung kann beispielsweise einen Laser und/oder einen Messdraht aufweisen.
Der Messdraht kann beispielsweise entlang einer zu messenden Strecke gespannt sein.
[0049] Die Veränderung der Position und/oder Orientierung des ersten Rumpfes relativ zum
zweiten Rumpf kann automatisch erfolgen, insbesondere ohne begrenzende oder regulierende
Einflussnahme von Bedienpersonal.
[0050] Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug kann einen oder mehrere Antriebe aufweisen zur Veränderung
der Position und/oder der Orientierung des ersten Rumpfes relativ zum zweiten Rumpf.
Der Antrieb kann beispielsweise hydraulisch, elektrisch und/oder pneumatisch sein.
[0051] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug so ausgebildet,
dass die Veränderung der Position und/oder Orientierung des ersten Rumpfes relativ
zum zweiten Rumpf abhängig von dem durch die Messvorrichtung erfassten Positionsparameter
und/oder Bewegungsparameter gesteuert wird. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug kann eine
Steuerung aufweisen, die ausgebildet ist, einen oder mehrere Antriebe zu steuern zur
Veränderung der Position und/oder Orientierung des ersten Rumpfes relativ zum zweiten
Rumpf.
[0052] Das Steuern der Veränderung der Position und/oder Orientierung des ersten Rumpfes
relativ zum zweiten Rumpf kann so konfiguriert sein, dass entlang der Trajektorie
der Positions- und/oder Orientierungsänderung die relativen Positionen und/oder Orientierungen
der Rümpfe die Lagerbelastung des Verstelllagers verringern.
[0053] Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug kann so ausgebildet sein, dass die oben genannten Merkmale
und Ausführungsformen zusätzlich für den zweiten Rumpf oder für mehrere weitere Rümpfe
gelten.
[0054] Kurze Beschreibung der Figuren
- Figur 1
- ist eine schematische perspektivische Ansicht eines Mehrrumpf-Wasserfahrzeugs gemäß
einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 2A
- ist ein Querschnitt des in der Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels entlang der
in der Figur 1 gezeigten Schnittlinie und zeigt eine erste Konfiguration des Mehrrumpf-Wasserfahzeugs;
- Figur 2B
- ist ein Querschnitt des in der Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels entlang der
in der Figur 1 gezeigten Schnittlinie und zeigt eine zweite Konfiguration des Mehrrumpf-Wasserfahrzeugs;
- Figur 3
- ist eine Draufsicht auf die Balken, die Rümpfe und die Befestigung zwischen den Balken
und den Rümpfen des in der Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels;
- Figur 4
- ist ein Querschnitt durch eine Ausgleichsverbindung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiels;
- Figur 5A
- ist ein Querschnitt durch eine Ausgleichsverbindung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Figur 5B
- ist eine perspektivische Ansicht der Ausgleichsverbindung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Figur 5C
- ist eine weitere perspektivische Ansicht der Ausgleichsverbindung gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel;
- Figur 6A
- ist eine perspektivische Ansicht einer Fixiervorrichtung zur Fixierung eines Balkens
relativ zur Tragstruktur in dem in der Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel, wobei
sich das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug in der zweiten Konfiguration befindet; und
- Figur 6B
- ist eine weitere perspektivische Ansicht der Fixiervorrichtung, wobei sich das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug
in der ersten Konfiguration befindet.
Detaillierte Beschreibung exemplarischer Ausführungsformen
[0055] Figur 1 zeigt ein Mehrrumpf-Wasserfahrzeug 1 entsprechend einem Ausführungsbeispiel.
Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug 1 ist als Katamaran ausgebildet, welcher einen ersten
Rumpf 2 und einen zweiten Rumpf 3 aufweist. Es ist jedoch auch denkbar, dass das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug
1 mehr als zwei Rümpfe aufweist. Insbesondere kann das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug alternativ
als Trimaran ausgebildet sein.
[0056] Zwischen den beiden Rümpfen 2, 3 ist eine Tragstruktur 4 angeordnet. Die Tragstruktur
4 ist ausgebildet, eine Transportlast, wie Passagiere und Gepäck aufzunehmen. Die
Tragstruktur 4 umfasst eine Wohneinheit, welche eine Fensterfront 5 aufweist. Die
Tragstruktur 4 weist ferner einen Navigationsbereich 6 auf. Auf der Tragstruktur 4
ist ein Segelmast 7 angeordnet, welcher in der Figur 1 zur Vereinfachung der Darstellung
nur teilweise dargestellt ist.
[0057] Der Rumpf 2 ist mit der Tragstruktur 4 über die Balken 10 und dem Balken 13 (nicht
gezeigt in der Figur 1) verbunden; und der Rumpf 3 ist mit der Tragstruktur 4 über
die Balken 11 und 12 verbunden. Von den vier Balken sind in der Figur 1 die Balken
10, 11 und 12 dargestellt, in der Schnittdarstellung der Figuren 2A und 2B die Balken
10 und 11 dargestellt, und in der Draufsicht der Figur 3 alle vier Balken 10, 11,
12 und 13 dargestellt.
[0058] Die Balken 10 und 11 sind bugseitig relativ zu den Balken 12 und 13 angeordnet. Jeder
der Balken ist mit seiner Längsachse senkrecht zur Mittelachse M des Mehrrumpf-Wasserfahrzeugs
orientiert.
[0059] Jeder der Balken 10, 11, 12 und 13 ist als I-Balken ausgebildet. Die Balken können
beispielsweise zumindest teilweise aus CFK (Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff)
bestehen.
[0060] Durch eine horizontale Bewegung der Balken in eine Richtung, welche im Wesentlichen
senkrecht zur Mittelachse M des Katamarans orientiert ist, sind die Rümpfe 2, 3 so
verschiebbar, dass ein Abstand der Rümpfe von der Mittelachse M veränderbar ist. Daher
repräsentieren die Balken Kraftübertragungskomponenten. Jeder der Balken ist zur Kraftübertragung
an einen der Rümpfe ausgebildet zur Veränderung der Position der Rümpfe 2, 3 relativ
zueinander.
[0061] Durch die Veränderung der Position der Rümpfe 2, 3 relativ zueinander kann die Breite
b des Katamarans verändert werden. Der Katamaran ist so ausgebildet, dass die Rümpfe
2, 3 simultan verstellbar sind. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Rümpfe 2, 3 unabhängig
voneinander verstellbar sind.
[0062] Durch die Positionsänderung der Rümpfe 2, 3 relativ zueinander kann der Katamaran
in eine erste und eine zweite Konfiguration gebracht werden. Figur 2A zeigt den Katamaran
in der ersten Konfiguration und die Figur 2B zeigt den Katamaran in der zweiten Konfiguration.
Jede dieser Figuren zeigt einen Querschnitt durch den Katamaran entlang der in der
Figur 1 dargestellten Schnittlinie C-C. In der ersten Konfiguration sind die Rümpfe
2, 3 so weit ausgefahren, dass der Katamaran genügend Stabilität gegen den Winddruck
aufweist, um mittels Segelkraft fortbewegt zu werden. In der zweiten Konfiguration
sind die Rümpfe 2, 3 eingefahren, so dass der Katamaran beispielsweise in enge Liegeplätze
manövriert werden kann und Schleusenanlagen in Binnenwasserstraßen benutzen kann.
Ebenso können in der zweiten Konfiguration Krananlagen und Winterliegeplätze verwendet
werden, welche in der Regel für die Einrumpfboote mit einer geringeren Breite b ausgelegt
sind.
[0063] In den Querschnitten der Figuren 2A und 2B sind die bugseitigen Balken 10 und 11,
deren Verbindung mit der Tragstruktur 4, sowie deren Verbindung mit den Rümpfen 2,
3 schematisch illustriert. Die Verbindung der heckseitigen Balken 12 und 13 mit der
Tragstruktur 4 ist entsprechend konfiguriert, wie bei den bugseitigen Balken 10 und
11. Wie mit Bezug auf die Figur 3 weiter unten beschrieben wird, unterscheidet sich
jedoch die Verbindung zwischen den heckseitigen Balken 12, 13 und den Rümpfen 2, 3
von der Verbindung zwischen den bugseitigen Balken 10, 11 und den Rümpfen 2, 3.
[0064] Die bugseitigen Balken 10 und 11 sind in einer Richtung entlang der Mittelachse des
Katamarans relativ zueinander versetzt angeordnet. Ebenso sind die heckseitigen Balken
12, 13 in einer Richtung entlang der Mittelachse relativ zueinander versetzt angeordnet.
Daher wird in der Figur 2B der Balken 10 teilweise durch den Balken 11 verdeckt.
[0065] Jeder der Balken 10, 11, 12, 13 ist mit der Tragstruktur 4 über ein Linearlager verbunden.
Jedes der Linearlager leitet ein Teil der Vertikallast der Tragstruktur 4 und der
davon aufgenommenen Transportlast ab. Für die Balken 10 und 11 sind die Linearlager
in den Figuren 2A und 2B dargestellt. Für die Balken 12 und 13 sind die Linearlager
entsprechend ausgebildet.
[0066] Wie in den Figuren 2A und 2B dargestellt ist, weist jeder der bugseitigen Balken
10, 11 jeweils eine Linearlager-Schiene 30, 31 auf, welche auf der Oberseite des jeweiligen
Balkens befestigt ist und sich im Wesentlichen entlang der gesamten Länge des jeweiligen
Balkens erstreckt. Auf jeder der Linearlager-Schienen 30, 31 laufen jeweils zwei Linearlager-Schlitten
32, 33, 34 und 35. Jeder der Linearlager-Schlitten 32, 33, 34 und 35 ist mit der Tragstruktur
4 verbunden (nicht gezeigt in den Figuren 2A und 2B). Für jeden der Linearlager-Schlitten
32, 33, 34, 35 ist die Verbindung mit der Tragstruktur 4 beweglich ausgebildet. Beispielsweise
kann die Verbindung zwischen dem Linearlager-Schlitten 32, 33, 34, 35 und der Tragstruktur
4 ein Elastomerelement aufweisen und/oder kardanisch ausgebildet sein.
[0067] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind für jeden der Balken die Linearlager, welche
den jeweiligen Balken mit der Tragstruktur verbinden, als Linearwälzlager ausgebildet.
Es ist jedoch auch denkbar, dass die Linearlager als Lineargleitlager ausgebildet
sind.
[0068] Jedes der Linearlager übt die Funktion eines Verstelllagers aus. Jedes der Verstelllager
lagert die Veränderung der Position des ersten Rumpfes 2 relativ zum zweiten Rumpf
3 teilweise so, dass alle Verstelllager gemeinsam die Lagerung der Positionsveränderung
bewirken. Die Balken 10, 11, 12 und 13, die Verstelllager und die Tragstruktur 4 üben
zusammen die Funktion einer Verbindungsstruktur aus, welche den ersten Rumpf 2 mit
dem zweiten Rumpf 3 verbindet.
[0069] Es hat sich gezeigt, dass die Verstelllager eine höhere Verschleißfestigkeit aufweisen
und dass einer Blockierung der Verstelllager effektiver vorgebeugt werden kann, wenn
für jeden der Rümpfe 2, 3 jeweils ein Balken über zumindest eine Ausgleichsverbindung
mit dem jeweiligen Rumpf verbunden ist. Die Ausgleichsverbindung weist dabei zumindest
einen Freiheitsgrad auf, welcher zur Verringerung der Lagerbelastung zumindest eines
der Verstelllager des Katamarans konfiguriert ist. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist jede der Ausgleichsverbindungen als Linear-Gleitlager konfiguriert.
[0070] Eine solche Lagerbelastung kann beispielsweise erzeugt werden durch unterschiedliche
temperaturbedingte Dehnungen des ersten Rumpfes, des zweiten Rumpfes und/oder der
Tragstruktur 4. Beispielsweise kann sich temperaturbedingt der erste Rumpf entlang
seiner Längsachse unterschiedlich stark ausdehnen im Vergleich zur Tragstruktur 4.
[0071] Zusätzlich oder alternativ können Lagerbelastungen durch wechselnde mechanische Belastungen
erzeugt werden. Solche wechselnden mechanischen Belastungen können durch Wasserwellen
erzeugt werden, welche zur einer Torsion des Wasserfahrzeugs führen.
[0072] In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der bugseitige Balken 10 über die Ausgleichsverbindungen
20 und 21 mit dem Rumpf 2 verbunden und der bugseitige Balken 11 über die Ausgleichsverbindungen
22 und 23 mit dem Rumpf 3 verbunden. Über jede der Ausgleichsverbindungen 20, 21,
22 und 23 wird ein Teil einer Vertikallast der Tragstruktur 4 und der Transportlast
abgeleitet.
[0073] Figur 3 ist eine Draufsicht auf die Balken 10, 11, 12 und 13, die Rümpfe 2 und 3,
sowie auf die Verbindungen zwischen den Balken 10, 11, 12 und 13 und den Rümpfen 2
und 3. Zur Vereinfachung der Darstellung sind insbesondere die Tragstruktur 4 (gezeigt
in den Figuren 2A und 2B) und die Linearlager, welche die Balken 10, 11, 12 und 13
mit der Tragstruktur 4 verbinden, nicht dargestellt. Zur Verdeutlichung der Darstellung
ist in der Figur 3 die Schnittlinie C-C für die Querschnitte der Figuren 2A und 2B
eingezeichnet.
[0074] Jede der Ausgleichsverbindungen 20, 21, 22 und 23 weist genau einen Freiheitsgrad
auf, welcher ein translatorischer Freiheitsgrad ist. Für jede der Ausgleichsverbindungen
ist der translatorische Freiheitsgrad entlang der Längsachse A1, A2 desjenigen Rumpfes
orientiert, zu welchem die jeweilige Ausgleichsverbindung eine Verbindung bereitstellt.
[0075] In der Figur 3 ist der Freiheitsgrad der jeweiligen Ausgleichsverbindung jeweils
durch einen Pfeil 40, 41, 42, 43 symbolisiert.
[0076] Es hat sich gezeigt, dass durch jeder der Freiheitsgrade 40, 41, 42 und 43 die Lagerbelastung
auf zumindest eines der Verstelllager verringert werden kann. Bei jeder der Ausgleichsverbindungen
20, 21, 22, 23 führt eine Relativbewegung zwischen dem Balken und dem Rumpf, welche
entlang des Freiheitsgrades ausgeführt wird, zu einer Veränderung einer Lagerbelastung
zumindest eines der Verstelllager.
[0077] Jede der Ausgleichsverbindungen 20, 21, 22, 23 überträgt einen Teil der Kraft zur
Veränderung der Position der Rümpfe 2, 3.
[0078] Jeder der Freiheitsgrade 40, 41, 42 und 43 ist im Wesentlichen senkrecht zu einer
Verfahrrichtung des Balkens orientiert, welcher zur Ausgleichsverbindung des jeweiligen
Freiheitsgrades führt. Dadurch ist die Richtung der Kraftübertragung, welche durch
den Balken bewirkt wird, im Wesentlichen senkrecht zum Freiheitsgrad. Daher blockiert
jede der Ausgleichsverbindungen 20, 21, 22 und 23 diejenigen Freiheitsgrade, welche
zur Kraftübertragung an der jeweiligen Ausgleichsverbindung verwendet werden. Dadurch
ist jeder der Freiheitsgrade 40, 41, 42 und 43 bei der Verstellung der Position der
Rümpfe 2 und 3 im Wesentlichen unbeteiligt.
[0079] Die Freiheitsgrade 40 und 41 der Ausgleichsverbindungen 20 und 21 zwischen dem Balken
10 und dem Rumpf 2 sind entlang der Längsachse A2 des Rumpfes 2 orientiert. Die Freiheitsgrade
42 und 43 der Ausgleichsverbindungen 22 und 23 zwischen dem Balken 11 und dem Rumpf
3 sind entlang der Längsachse A1 des Rumpfes 3 orientiert. Es hat sich gezeigt, dass
dadurch effektiv unterschiedliche Dehnungen an den Rümpfen 2, 3 und/oder an Komponenten
Tragstruktur ausgeglichen werden können. Diese Dehnungen können beispielsweise temperaturbedingte
Dehnungen sein. Diese Dehnungsunterschiede führen dann nicht zu einer Erhöhung der
Lagerbelastung der Verstelllager. Des Weiteren hat sich gezeigt, dass die Ausgleichsverbindungen
20, 21, 22 und 23 den Einfluss von wechselnden Belastungen auf die Lagerbelastung
verringern können. Die wechselnden Belastungen können beispielsweise durch Wellenbewegungen
erzeugt werden.
[0080] Der heckseitige Balken 12 ist mit mehreren fixierenden Verbindungen 25, 26, 27 mit
dem Rumpf 3 verbunden. Ebenso ist der heckseitige Balken 13 mit mehreren fixierenden
Verbindungen 28, 29, 30 mit dem Rumpf 2 verbunden. Jede der fixierenden Verbindungen
fixiert zumindest alle drei translatorischen Freiheitsgrade.
[0081] Jede der fixierenden Verbindungen 25, 26, 27, 28, 29, 30 kann beispielsweise als
Schraubverbindung ausgebildet sein.
[0082] Für jeden der Rümpfe 2 und 3 sind alle fixierenden Verbindungen 25, 26, 27, 28, 29
und 30 axial separiert von allen Ausgleichsverbindungen 20, 21, 22, 23. In anderen
Worten befindet sich eine Separierungsdistanz s zwischen den Ausgleichsverbindungen
20, 21, 22, 23 und den fixierenden Verbindungen 25, 26, 27, 28, 29 und 30. Die Separierungsdistanz
s kann größer sein als ein Viertel, größer sein als ein Drittel, oder größer sein
als die Hälfte der axialen Länge des jeweiligen Rumpfes.
[0083] Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug weist ferner eine Messvorrichtung auf (nicht gezeigt
in der Figur 3), welche ausgebildet ist, Positionsparameter und/oder Bewegungsparameter
der Position des ersten Rumpfes relativ zum zweiten Rumpf zu erfassen.
[0084] In dem in der Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Messvorrichtung ausgebildet,
einen Abstand d1 zwischen den Längsachsen A1, A2 der Rümpfe 2, 3 an den bugseitigen
Endabschnitten der Rümpfe 2, 3 zu erfassen. Ferner erfasst die Messvorrichtung einen
Abstand d2 zwischen den Längsachsen A1, A2 an den heckseitigen Endabschnitten der
Rümpfe 2, 3. Alternativ kann die Messvorrichtung ausgebildet sein, Änderungsgeschwindigkeiten
der Abstände d1 und d2 zu erfassen.
[0085] Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug weist mehrere Antriebe auf zur Veränderung der Position
des ersten Rumpfes 2 relativ zum zweiten Rumpf 3.
[0086] Die Antriebe werden abhängig von den erfassten Positionsparametern durch eine Steuereinrichtung
(nicht gezeigt in der Figur 3) gesteuert. Dadurch ist es möglich, dass während des
Verstellens der Abstand d1 im Wesentlichen gleich ist zum Abstand d2. Es hat sich
gezeigt, dass dadurch die Lagerbelastung der Verstelllager gering gehalten werden
kann.
[0087] Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch die Ausgleichsverbindung 20 gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel. Die Ausgleichsverbindung 20 ist zwischen dem Balken 10 und dem
Rumpf 2 angeordnet. Die Längsachse des Rumpfes 2 ist senkrecht zur Papierebene der
Figur 4 orientiert. Die Ausgleichsverbindungen 21, 22 und 23 können entsprechend zur
dargestellten Ausgleichsverbindung 20 ausgebildet sein.
[0088] Die Ausgleichsverbindung 20 ist als Linear-Gleitlager ausgebildet, dessen Freiheitsgrad
entlang der Längsachse des Rumpfes 2 orientiert ist, also senkrecht zur Papierebene
der Figur 4.
[0089] Der Balken 10 weist eine tunnelförmige Ausnehmung 43 in der Bodenfläche 49 des Balkens
10 auf, welche sich entlang der Längsachse des Rumpfes 2 erstreckt. In der Ausnehmung
43 ist ein Schlitten 42 angeordnet. Auf der Oberseite des Rumpfes 2 ist eine Bodenplatte
40 montiert.
[0090] Auf der Bodenplatte 40 ist eine Schiene 41 befestigt. Die Schiene weist ein T-förmiges
Profil auf. Die Schiene erstreckt sich mit gleichbleibendem Profil in einer Richtung,
welche parallel zur Längsachse des Rumpfes 2 orientiert ist. Auf den Oberflächen des
Querbalkens des T-förmigen Profils sind Gleitbeläge 44, 45, 46, 47 und 48 angeordnet,
welche mit Gleitflächen des Schlittens 42 zusammenwirken. Die Gleitbeläge 44, 45,
46, 47 und 48 können beispielsweise zumindest teilweise aus Kunststoff sein.
[0091] Figur 5A zeigt eine Ausgleichsverbindung 20A gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
[0092] Das in der Figur 5A gezeigte zweite Ausführungsbeispiel einer Ausgleichsverbindung
20a weist Komponenten auf, welche zu den in der Figur 4 dargestellten Komponenten
des ersten Ausführungsbeispiels 20 in ihrer Struktur und/oder Funktion analog sind.
Daher sind die Komponenten des zweiten Ausführungsbeispiels teilweise mit ähnlichen
Bezugszeichen versehen, die jedoch das Begleitzeichen "a" aufweisen.
[0093] Die Ausgleichsverbindung 20a weist ein Gleitelement 50a als Lagerelement auf, welches
von einer Schiene als Gegenlagerelement verschiebbar geführt wird. Die Schiene wird
durch die Bodenplatte 40a und einen Aufbau 61a gebildet und weist ein C-Profil auf.
Im Inneren des C-Profils sind Laufflächen angeordnet, auf welchen die Gleitflächen
des Gleitelements 50a gleiten.
[0094] Das Gleitelement 50a weist einen Fuß auf, welcher im Inneren der Schiene angeordnet
ist. Ferner weist das Gleitelement 50a einen Fortsatz 51a auf, welcher sich vom Fuß
weg erstreckt und ein Gewindeloch aufweist. Im Gewindeloch des Fortsatzes 51a ist
ein Bolzen 55a anordenbar, durch welchen das Gleitelement 50a am Balken 10 befestigbar
ist. Der Bolzen 55a und ein Teil des Fortsatzes 51a sind in einer Öffnung des Balkens
10 anordenbar und mittels einer Mutter 54a am Balken 10 befestigbar.
[0095] Der Fortsatz 51a weist eine Schulter 58a auf, auf welcher ein Kragenelement 56a aufliegt.
Auf dem Kragenelement 56a liegt wiederum ein Stabilisierungselement 53a auf, über
welches der Fortsatz 51a mit dem Balken 10 formschlüssig befestigt ist. Der Formschluss
blockiert zwei translatorische Freiheitsgrade, welche orthogonal zum translatorischen
Freiheitsgrad der Ausgleichsverbindung orientiert sind. Durch das Stabilisierungselement
53a wird in den zwei blockierten translatorischen Freiheitsgraden eine höhere Stabilität
erhalten. Zusätzlich ermöglicht das Stabilisierungselement 53a eine großflächigere
Krafteinleitung in den Balken 10.
[0096] Jede der Figuren 5B und 5C ist eine perspektivische Darstellung der Ausgleichsverbindung
20a. In der Figur 5B ist die Ausgleichsverbindung 20a mit dem Stabilisierungselement
53a abgebildet, während in der Figur 5C die Ausgleichsverbindung 20a ohne das Stabilisierungselement
53a abgebildet ist. Zur Vereinfachung der Darstellung ist in den Figuren 5B und 5C
der Balken 10 nicht gezeigt.
[0097] Wie in den Figuren 5B und 5C zu erkennen ist, weist die Ausgleichsverbindung 20a
zusätzlich ein zweites Gleitelement 52a als Lagerelement auf, welches relativ zum
ersten Gleitelement 50a versetzt entlang einer Richtung angeordnet ist, welche parallel
zur Längsachse des Rumpfes 2 verläuft. Das zweite Gleitelement 52a ist im Wesentlichen
gleich ausgebildet, wie das erste Gleitelement 50a. Ebenso wie das erste Gleitelement
50a ist auch das zweite Gleitelement 52a über einen Bolzen (nicht dargestellt in den
Figuren 5B und 5C) am Balken 10 befestigbar. Das zweite Gleitelement 52a läuft in
einer Schiene als Gegenlagerelement, welche durch die Bodenplatte 40a und den Aufbau
61a gebildet wird.
[0098] Wie in der Figur 5C zu sehen ist, weist der Aufbau 61a ein erstes Langloch 72a und
ein zweites Langloch 73a auf. Jedes der Langlöcher 72a, 73a ist so konfiguriert, dass
die Bodenplatte 40a und der Aufbau 61a ein C-Profil zur Führung des ersten Gleitelements
50a und des zweiten Gleitelements 52a bildet. Das erste Gleitelement 50a erstreckt
sich durch das erste Langloch 72a und das zweite Gleitelement 52a erstreckt sich durch
das zweite Langloch 73a. Das Stabilisierungselement 53a weist eine erste Öffnung 74a
auf, durch welche sich das erste Gleitelement 50a zumindest teilweise erstreckt. Ferner
weist das Stabilisierungselement 53a eine zweite Öffnung 75a auf, durch welche sich
das zweite Gleitelement 52a zumindest teilweise erstreckt. Dadurch stabilisiert das
Stabilisierungselement zumindest zwei Gleitelemente stabilisieren 50a, 52a.
[0099] Wie nachfolgend mit Bezug auf die Figuren 6A und 6B erläutert wird, weist das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug
1 eine Abstützvorrichtung auf. Die Abstützvorrichtung ist so konfiguriert, dass eine
mechanische Überbrückung des Verstelllagers aktivierbar ist. Über die mechanische
Überbrückung wird zumindest ein Teil der Lagerbelastung des Verstelllagers abgeleitet.
Dies ist dargestellt in der Figur 6A für den bugseitigen Balken 11. Für die übrigen
Balken 10, 12 und 13 ist die Abstützvorrichtung entsprechend ausgebildet.
[0100] Wie in der Figur 6A zu erkennen ist, ist der Balken 11 als I-Balken ausgebildet.
Auf dem I-Balken ist die Linearlager-Schiene 31 angeordnet, welche sich im Wesentlichen
entlang der gesamten Länge des Balkens 11 erstreckt. Auf der Linearlager-Schiene 31
sind die Linearlager-Schlitten 34 und 35 angeordnet, welche mit der Tragstruktur 4
(gezeigt in den Figuren 2A und 2B) verbunden sind. Die Linearlager-Schlitten 34 und
35 bilden zusammen mit der Linearlager-Schiene 31 ein Verstelllager. Zusammen mit
den Verstelllagern, welche an den übrigen Balken angeordnet sind, bildet dieses Verstelllager
eine Lagerung zur Veränderung der Position der Rümpfe relativ zueinander. Wie in der
Figur 6A ebenfalls gezeigt ist, ist der Balken 11 über die Ausgleichsverbindungen
22 und 23 mit der Oberfläche 36 des Rumpfes 3 (ebenfalls dargestellt in den Figuren
1, 2A und 2B) verbunden.
[0101] Die Tragstruktur 4 weist einen ersten Rahmen 62 und einen zweiten Rahmen 63 auf.
Der zweite Rahmen 63 ist zur Unterseite hin offen ausgebildet. Der Balken 11 und die
darauf angeordnete Linearlager-Schiene 31 erstrecken sich durch die Öffnung 64 des
ersten Rahmens 62 und durch die Öffnung 65 den zweiten Rahmens 63. Der erste Rahmen
62 ist im Wesentlichen in der Mitte des Mehrrumpf-Wasserfahrzeuges angeordnet. Wie
in der Figur 1 dargestellt ist, ist der zweite Rahmen 63 an einer Außenseite der Tragstruktur
4 angeordnet, an welcher der Balken 11 unter der Tragstruktur 4 heraustritt.
[0102] Der Balken 11 weist an einem ersten Ende eine erste Endplatte 66 auf und an einem
zweiten Ende eine zweite Endplatte 69. Ferner weist der Balken 11 auf der in der Figur
6A dargestellten Seite eine erste Rippe 68 und eine zweite Rippe 67 auf Auf der gegenüberliegenden,
in der Figur 6A nicht dargestellten Seite, weist der Balken 11 eine zur ersten Rippe
68 korrespondierende Rippe auf, welche eine gleiche axiale Position wie die erste
Rippe 68 aufweist, und eine zur zweiten Rippe 67 korrespondierende Rippe, welche eine
gleiche axiale Position, wie die zweite Rippe 67 aufweist.
[0103] Die Figur 6A zeigt den Balken 11, wenn der Katamaran sich in der zweiten Konfiguration
(gezeigt in der Figur 2B) befindet, in welcher die Rümpfe eingefahren sind. In dieser
Konfiguration befindet sich die erste Endplatte 66 im Anschlag gegen den zweiten Rahmen
63. Des Weiteren befindet sich die erste Rippe 68 und die dazu korrespondierende Rippe
im Anschlag gegen den ersten Rahmen 62. Der erste Rahmen 62 weist zwei Bolzen (nicht
gezeigt) auf, welche in der zweiten Konfiguration in entsprechende Öffnungen (nicht
gezeigt) in der ersten Rippe 68 und der dazu korrespondierenden Rippe eingreifen.
Des Weiteren weist der zweite Rahmen 63 zwei Bolzen (nicht gezeigt) auf, welche in
der zweiten Konfiguration in entsprechende Öffnungen (nicht gezeigt) in der ersten
Endplatte 66 eingreifen. Jeder der Bolzen ist entlang der Längsachse des Balkens 11
orientiert, so dass durch das Verfahren des Balkens in einer Richtung parallel zu
seiner Längsachse die Bolzen in die Öffnungen eingeführt oder aus den Öffnungen entfernt
werden können.
[0104] Durch den Eingriff der Bolzen in die Öffnungen wird eine zusätzliche formschlüssige
Verbindung bereitgestellt, welche die Tragstruktur mit dem Balken 11 verbindet. Diese
formschlüssige Verbindung ist eine zusätzlich Verbindung zu der Verbindung zwischen
der Tragstruktur und dem Balken 11 über das Verstelllager. Diese zusätzliche formschlüssige
Verbindung stützt die Lagerbelastung des Verstelllagers ab. Das Verstelllager wird
daher mechanisch überbrückt. Die mechanische Überbrückung wird aktiviert, wenn der
Katamaran in die zweite Konfiguration gebracht wird und damit die Bolzen in die entsprechenden
Öffnungen eingreifen.
[0105] Wird der Katamaran von der zweiten Konfiguration (gezeigt in der Figur 2B) in die
erste Konfiguration (gezeigt in der Figur 2A) übergeführt, so bewegt sich der Balken
11 in Pfeilrichtung 70. Die Position des Balkens 11 relativ zu dem ersten und dem
zweiten Rahmen 62, 63 in der ersten Konfiguration ist in der Figur 6B dargestellt.
[0106] Durch das Entfernen des Balkens 11 aus der zweiten Konfiguration lösen sich die erste
Rippe 68 und die dazu korrespondierende Rippe, sowie die erste Endplatte 66 jeweils
vom Anschlag und die Bolzen des ersten und des zweiten Rahmens 62, 63 treten aus den
entsprechenden Öffnungen aus. Dadurch wird die mechanische Überbrückung deaktiviert.
[0107] Wie in der Figur 6B dargestellt ist, befindet sich in der ersten Konfiguration die
zweite Endplatte 69 im Anschlag gegen den ersten Rahmen 62. In der Darstellung der
Figur 6B ist die zweite Rippe 67 verdeckt durch den zweiten Rahmen 63, da sich die
zweite Rippe und die dazu korrespondierende Rippe im Anschlag gegen den zweiten Rahmen
63 befinden.
[0108] Der zweite Rahmen 63 weist zwei Bolzen auf, welche in der ersten Konfiguration in
entsprechende Öffnungen in der zweiten Rippe 67 und in der dazu korrespondierenden
Rippe eingreifen. Des Weiteren weist der erste Rahmen 62 zwei Bolzen auf, welche in
der ersten Konfiguration in entsprechende Öffnungen in der zweiten Endplatte 69 eingreifen.
Jeder der Bolzen ist entlang der Längsachse des Balkens ausgerichtet.
[0109] Durch den Eingriff der Bolzen in die Öffnungen wird auch in der ersten Konfiguration
eine zusätzliche formschlüssige Verbindung bereitgestellt, welche die Tragstruktur
mit dem Balken 11 verbindet. Diese formschlüssige Verbindung ist eine zusätzliche
Verbindung zu der Verbindung zwischen der Tragstruktur und dem Balken 11 über das
Verstelllager. Diese zusätzliche formschlüssige Verbindung stützt die Lagerbelastung
des Verstelllagers ab. Das Verstelllager wird daher mechanisch überbrückt. Die mechanische
Überbrückung wird aktiviert, wenn der Katamaran in die erste Konfiguration gebracht
wird.
[0110] Die mechanische Überbrückung durch den Eingriff der Bolzen in die Öffnungen wird
insbesondere ermöglicht durch die Ausgleichsverbindungen 20, 21, 22, 23. Diese Ausgleichsverbindungen
sind insbesondere konfiguriert zum Ausgleich von Dehnungsunterschieden zwischen Komponenten
des Katamarans. Ferner sind diese Ausgleichsverbindungen konfiguriert, wechselnde
mechanische Belastungen auszugleichen, welche durch Wellenschlag erzeugt werden.
[0111] Dadurch wird ein Mehrrumpf-Wasserfahrzeug erhalten, welches in effizienter Weise
eine hohe Stabilität in der ersten und in der zweiten Konfiguration bereitstellt.
1. Ein Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1), umfassend
einen ersten Rumpf (2) und einen zweiten Rumpf (3); und
eine Verbindungsstruktur, über welche der erste Rumpf (2) mit dem zweiten Rumpf (3)
verbunden ist;
wobei die Verbindungsstruktur ein Verstelllager aufweist zur zumindest teilweisen
Lagerung einer Veränderung einer Position und/oder einer Orientierung des ersten Rumpfes
(2) relativ zum zweiten Rumpf (3);
wobei die Verbindungsstruktur so ausgebildet ist, dass das Verstelllager über mindestens
eine Ausgleichsverbindung (20) mit zumindest einem Teil des ersten Rumpfes (2) verbunden
ist;
wobei die Ausgleichsverbindung (20) einen oder mehrere Freiheitsgrade (40) aufweist
zur Verringerung einer Lagerbelastung des Verstelllagers.
2. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß Anspruch 1, wobei die Ausgleichsverbindung
(20) ein Loslager und/oder ein elastisches Verbindungselement aufweist.
3. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei zumindest einer der
Freiheitsgrade (40) ein translatorischer Freiheitsgrad ist.
4. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß Anspruch 3, wobei der translatorische Freiheitsgrad
entlang einer Längsachse (A2) des ersten Rumpfes (2) orientiert ist.
5. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß Anspruch 3 oder 4, wobei der translatorische
Freiheitsgrad der einzige Freiheitsgrad der Ausgleichsverbindung (40) ist.
6. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Ausgleichsverbindung (20) ausgebildet ist, Dehnungsunterschiede zwischen Komponenten
des Mehrrumpf-Wasserfahrzeugs (1) auszugleichen.
7. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche;
wobei die Verbindungsstruktur ferner über eine fixierende Verbindung (28) mit dem
ersten Rumpf (2) verbunden ist, wobei die fixierende Verbindung (28) zumindest alle
translatorischen Freiheitsgrade der fixierenden Verbindung (28) fixiert.
8. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß Anspruch 7, wobei die Ausgleichsverbindung
(20) und die fixierende Verbindung (28) axial voneinander separiert sind, gemessen
entlang einer Längsachse (A2) des ersten Rumpfes (2).
9. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend
eine Abstützvorrichtung zu einer aktivierbaren mechanischen Überbrückung des Verstelllagers.
10. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß Anspruch 9, wobei das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug
(1) so ausgebildet ist, dass die Aktivierung der mechanischen Überbrückung abhängig
von der Position und/oder der Orientierung des ersten Rumpfes (2) relativ zum zweiten
Rumpf (3) erfolgt.
11. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der
Freiheitsgrad (40) der Ausgleichsverbindung eine Relativbewegung von mehr als 5 Millimeter,
oder mehr als 10 Millimeter, oder mehr als 50 Millimeter, oder mehr als 100 Millimeter,
oder mehr als 200 Millimeter erlaubt.
12. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend
eine Tragstruktur (4) zur Aufnahme einer Transportlast;
wobei eine Ableitung einer Vertikallast der Tragstruktur (4) und/oder der Transportlast
zumindest teilweise über das Verstelllager und/oder die Ausgleichsverbindung (20)
erfolgt.
13. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend
eine Messvorrichtung zum Erfassen eines Positionsparameters und/oder eines Bewegungsparameters
der Position und/oder der Orientierung des ersten Rumpfes relativ zum zweiten Rumpf.
14. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Ausgleichsverbindung (20) ein Linearlager aufweist.
15. Das Mehrrumpf-Wasserfahrzeug (1) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Ausgleichsverbindung (20) ausgebildet ist, zumindest ein Teil einer Kraft zur Veränderung
der Position und/oder Orientierung des ersten Rumpfes (2) relativ zum zweiten Rumpf
(3) zu übertragen.