[0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitsstelle einer Textilmaschine mit einer Paraffinierungseinrichtung
sowie eine Textilmaschine mit einer solchen Arbeitsstelle.
[0002] Paraffinierungseinrichtungen werden in der Garnherstellung und -weiterverarbeitung
dazu verwendet, Paraffin auf das Garn zur Glättung und Schmierung aufzutragen. Dies
führt zum einen dazu, dass das Garn nachfolgende Prozesse mit weniger Reibung und
daher weniger Wärmeentwicklung durchlaufen kann. Zum anderen kann es aber auch ein
gleichmäßigeres Warenbild der textilen Endprodukte wie z.B. eine elegantere Oberflächenstruktur
bei Strickware fördern.
[0003] Dabei soll hier der Begriff Paraffin jegliche Form eines geeigneten Schmiermittels,
also z.B. auch Wachse und Mischungen aus Paraffinen und Wachsen, umfassen, und Garn
oder der Faden eines Garns soll als Oberbegriff für natürliche wie auch synthetische
textile Materialien dienen, also z.B. sowohl Baumwolle wie Polyester umfassen. Beispiele
für Textilmaschinen, auf denen Paraffinierungseinrichtungen zum Einsatz kommen können,
sind Spinn-, Spul- und Zwirnmaschinen in der Garnherstellung sowie Strick- und Webmaschinen
in der Garnweiterverarbeitung.
[0004] Paraffinierungseinrichtungen können auf verschiedene Arten realisiert werden. Die
vorliegende Erfindung bezieht sich eine Ausführung einer Paraffinierungseinrichtung,
die einen Aufnahmedorn aufweist, der zur Aufnahme eines festen Paraffinkörpers dient.
Dazu besitzt der in der Regel zylindrische Paraffinkörper in seiner Zylinderachse
einen Hohlraum, mit dem der Paraffinkörper dann auf den Aufnahmedorn aufgeschoben
werden kann. Der Faden wird zur Paraffinierung dann seitlich vom Aufnahmedorn entweder
über oder unter den Paraffinkörper mit Kontakt zu dessen oberer oder unterer Stirnfläche
geführt. Zur besseren Fadenführung im Bereich des Paraffinkörpers ist es dabei insbesondere
bei der Führung über die untere Stirnfläche üblich, dass die Paraffinierungseinrichtung
noch über einen Auflageteller verfügt, aus dem der Aufnahmedorn herausragt und auf
dem der Paraffinkörper aufliegt, so dass der Faden zwischen Auflageteller und Paraffinkörper
durchläuft. Aber auch bei Fadenführung über den Paraffinkörper wird der Faden in seiner
seitlichen Bewegung immer durch den Aufnahmedorn begrenzt, der auf der fadenzugewandten
Seite des Paraffinkörpers dazu immer ein Stück über den Paraffinkörper hinausragt.
[0005] Im Verlaufe der Paraffinierung nimmt der durchlaufende Faden Paraffin vom Paraffinkörper
auf und verbraucht dadurch nach und nach den Paraffinkörper, der dann von Zeit zu
Zeit ersetzt werden muss. Dabei ist es gewünscht, dass der Faden die Stirnfläche des
Paraffinkörpers, über die er geführt ist, möglichst gleichmäßig abträgt, damit zum
einen der Faden möglichst gleichmäßig paraffiniert wird und zum anderen der Paraffinkörper
möglichst vollständig aufgebraucht werden kann. Um dies zu erleichtern, wird der Paraffinkörper
in Rotation versetzt. Das kann zum einen dadurch geschehen, dass der Paraffinkörper
frei um den Aufnahmedorn rotieren kann oder der Aufnahmedorn oder der Aufnahmedorn
zusammen mit dem Auflageteller frei drehbar gelagert ist, wodurch der durchlaufende
Faden dann durch seine Reibung am Paraffinkörper diesen in Rotation versetzt. Man
spricht von fadengetriebener Rotation. Zum anderen kann der Paraffinkörper aber auch
bzgl. Drehung mit dem Aufnahmedorn verbunden sein, z.B. indem der Aufnahmedorn als
Vierkant und der Hohlraum im Paraffinkörper als Vierkantloch ausgebildet sind, und
der Aufnahmedorn oder der Aufnahmedorn zusammen mit dem Auflageteller können einzelmotorisch
oder auch über durch die gesamte Textilmaschine laufende Riemen angetrieben werden.
Man spricht von fremdangetriebener Rotation. Die Erfindung bezieht sich auf beide
Varianten.
[0006] In der Arbeitsstelle ist die Paraffinierungseinrichtung zwischen zwei Fadenführungselementen
angeordnet, die zusammen mit der seitlichen Führung des Fadens am Aufnahmedorn die
Fadenführung im Bereich des Paraffinkörpers bestimmen. In der Praxis werden für diese
Fadenführung zwei Varianten verwendet.
[0007] Zum einen kann der Faden durch ortsfeste Führungen vor und hinter der Paraffinierungseinrichtung
in einem festen Weg über die Stirnfläche des Paraffinkörpers geführt werden. Dies
ist z.B. aus der
GB969774A (s. Fig. 1 und 4) bekannt, wo der Faden von einem ortsfesten Fadenspanner ("tension
unit 18") in einem geraden Weg seitlich am motorgetriebenen Aufnahmedorn ("stud 70")
und dabei zwischen Auflageteller ("platform 82") und Paraffinkörper ("wax 86") hindurch
zum ortsfesten Noppenfänger ("slub catcher 20") geführt wird. Bei solchen festen Führungswegen
ist es wichtig, dass der Faden direkt am Aufnahmedorn vorbeigeführt wird, da sonst
der Zentralbereich des Paraffinkörpers nicht mit dem Faden in Berührung käme und damit
das dort befindliche Paraffin nicht abgetragen und der Paraffinkörper nicht gleichmäßig
verbraucht würde.
[0008] Solche festen Führungswege ergeben sich natürlicherweise bei Textilmaschinen, bei
denen der Faden im Bereich der Paraffinierungseinrichtung ohnehin einen festen Weg
hat wie z.B. beim Einsatz auf einer Strick- oder Webmaschine. Sie können jedoch auch
auf Textilmaschinen eingesetzt werden, bei denen der Faden auch changierende, d.h.
zwischen zwei Extremlagen oszillierende, Bewegungen macht. So setzt die bereits angesprochene
GB969774A die besprochene Kombination von Paraffinierungseinrichtung zwischen Fadenspanner
und Noppenfänger vor der Spuleinrichtung der Spulstelle einer Spulmaschine ein.
[0009] Es ist jedoch auch möglich, eine changierende Bewegung des Fadens im Bereich des
Paraffinkörpers zuzulassen. Ein Beispiel für eine solche Anordnung zeigt die
DE2316452A (s. Fig. 1 und 2), bei welcher der Faden ("Faden 2") von einer ortsfesten Fadenliefereinrichtung
("Voreilrolle 1 ") seitlich am motorgetriebenen Aufnahmedorn ("Vierkant 6") und dabei
zwischen Auflageteller ("Stützplatte 5") und Paraffinkörper ("Paraffinkörper 4") hindurch
zu einer beweglichen Fadenchangiereinrichtung ("Changierfadenführer 13") geführt wird.
Diese Anordnung ist Bestandteil der Spulstelle einer Zwirn- oder Spulmaschine, welche
den Faden letztendlich auf eine Aufwickelspule ("Aufwickelspule 3") changierend aufwickelt.
Changierende gegenüber festen Fadenführungswegen im Bereich des Paraffinkörpers haben
den Vorteil eines gleichmäßigeren Verbrauchs des Paraffinkörpers, da die Changierbewegung
den gleichmäßigen Paraffinabtrag auf der fadenzugewandten Stirnseite des Paraffinkörpers
fördert.
[0010] Fadenchangiereinrichtungen können auf verschiedene Weisen realisiert werden. Die
im Stand der Technik gebräuchlichsten sind die Changierung mit Hilfe eines Changierfadenführers,
wie er auch in der gerade besprochenen
DE2316452A benutzt wird, oder auch die Changierung mit Hilfe einer Nutentrommel, wie sie z.B.
bei Spulmaschinen dann gleichzeitig als Friktionswalze zum Antrieb einer Aufwickelspule
Verwendung findet.
[0011] Idealerweise wird der Faden sowohl mit konstanter Geschwindigkeit als auch mit konstanter
Fadenspannung durch die Paraffinierungseinrichtung geführt, damit Paraffinierung und
Abtragung des Paraffinkörpers möglichst gleichmäßig erfolgen. In der Praxis lässt
sich dies allerdings nur angenähert erreichen. So durchläuft der Faden in der Arbeitsstelle
i.d.R. sowohl vor wie auch nach der Paraffinierungseinrichtung mehrere weitere Elemente,
welche Weg, Geschwindigkeit oder Spannung des Fadens beeinflussen. Beispielsweise
gibt es Fadenführungselemente wie z.B. Fadenumlenkungen, Fadenbremsen und auch Fadenbeschleunigungen
wie z.B. Voreilrollen bei Zwirnmaschinen. Dazu kommen die Ungleichmäßigkeiten des
Fadens selbst. Das Ganze wird dann noch erheblich verschärft, wenn die Arbeitsstelle
z.B. einer Spulmaschine eine Fadenchangierung aufweist, wie sie z.B. zum Aufwickeln
des Fadens auf eine Aufwickelspule typisch ist, was bei konischen Aufwickelspulen
durch die variierende Fadengeschwindigkeit dann nochmals verschlimmert wird. Für die
Paraffinierung bedeuten Schwankungen in der Geschwindigkeit und der Spannung des Fadens
zunächst eine Zunahme in der Ungleichmäßigkeit des Paraffinauftrags auf den Faden
und der Abtragung des Paraffinkörpers.
[0012] Weitere, auch bei idealer Geschwindigkeit und Spannung des Fadens auftretende Probleme
werden dadurch verursacht, dass die Drehung des Paraffinkörpers auf den Faden im Bereich
des Paraffinkörpers eine Zentrifugalkraft ausübt, welche den Faden weg vom Aufnahmedorn
der Paraffinierungseinrichtung treibt. Diese Bewegung des Fadens hin zum Außenrand
des Paraffinkörpers wird in der Phase einer Changierbewegung noch verstärkt, in der
die Changierung den Faden vom Aufnahmedorn weg beschleunigt. Denn dann wird der Faden
insbesondere bei niedrigeren Fadenspannungen aufgrund seiner Massenträgheit seine
Bewegung vom Aufnahmedorn weg sogar noch über einen geradlinigen Verlauf hinaus fortsetzen.
D.h., aufgrund der Massenträgheit wird der Faden in solchen Situationen nicht geradlinig
vom vorhergehenden Fadenführungselement zur Fadenchangiereinrichtung verlaufen, sondern
wird von diesem Verlauf in Richtung vom Aufnahmedorn weg abweichen.
[0013] Infolgedessen kann der Faden zumindest zeitweise den Kontakt zum Aufnahmedorn der
Paraffinierungseinrichtung verlieren. Ein solcher Kontaktverlust kann jedoch auch
bereits durch die Fadenchangierbewegung selbst, d.h. auch schon ohne Berücksichtigung
der Massenträgheit des Fadens, geschehen, wenn die Changierung den Faden in einer
ihrer Extremlagen soweit zur Seite führt, dass der Faden selbst bei geradlinigem Verlauf
bereits diesen Kontakt verlieren würde.
[0014] Der Verlust des Kontakts zwischen Faden und Aufnahmedorn kann zum einen dazu führen,
dass der Paraffinkörper in seinem mittleren Bereich weniger abgetragen wird, wodurch
der Paraffinkörper im Verlauf der Zeit ballig wird. Wenn der Faden den Aufnahmedorn
überhaupt nicht mehr berührt, führt dies bei Fadenführung zwischen Auflageteller und
Paraffinkörper dazu, dass die Paraffinierung ganz zum Stillstand kommt, weil der Paraffinkörper
sich mit seinem mittleren Bereich auf dem Auflageteller abstützt und der Faden seinen
äußeren Bereich wegen der dort inzwischen erfolgten Abtragung der Stirnfläche nicht
mehr berührt. Aber selbst bei weiterlaufender Paraffinierung führt der Verlust des
Kontakts zwischen Faden und Aufnahmedorn typischerweise zumindest zu einer ungleichmäßigen
Paraffinierung des Fadens und zu einer dadurch bedingten höheren Variation des Garnreibwertes.
[0015] Zum anderen kann der Verlust des Kontakts zwischen Faden und Aufnahmedorn bei einer
Changierbewegung jedoch auch eine erhebliche Schwankung der Fadenspannung bewirken,
da die Changierbewegung dann ihren Drehpunkt abrupt verändert, der vom Aufnahmedorn
dann z.B. zu dem der Paraffinierungseinrichtung unmittelbar vorgelagerten Fadenführungselement
wechselt. Fadenspannungsschwankungen führen nun auch typischerweise zu Problemen im
der Paraffinierungseinrichtung nachfolgenden Fadenweg. So wird die Bewicklung einer
nachfolgenden Aufwickelspule ungleichmäßig in ihrer Bewicklungshärte, was insbesondere
an den Spulenflanken problematisch sein kann, aber auch generell Probleme bei der
Weiterverarbeitung solcher Spulen hervorrufen kann. So bleiben die Fadenspannungsschwankungen
im aufgewickelten Garn typischerweise erhalten und führen beim Abwickeln zur Weiterverarbeitung
zu unterschiedlichen Relaxationserscheinungen, also insbesondere zu unterschiedlichem
Dehnvermögen und Elastizität. Dies kann insbesondere bei sehr feinen und empfindlichen
Garnen wie z.B. feinen Merinowollzwirnen auftreten.
[0016] Im Extremfall und insbesondere bei der für feine Garne benötigten sehr niedrigen
Fadenspannung kann es nun sogar dazu kommen, dass sich der Faden soweit vom Aufnahmedorn
weg bewegt, dass er die Paraffinierungseinrichtung vollständig verlässt. Dies führt
auf jeden Fall zu einer weiteren erheblichen Schwankung der Fadenspannung im Moment
des Verlusts des Fadenkontakts zur Stirnfläche des Paraffinkörpers mit den o.g. dadurch
bewirkten Nachteilen. Im schlimmsten Fall findet der Faden aber auch im anschließenden
Betrieb der Arbeitsstelle nicht mehr seinen Weg zurück in die Paraffinierungseinrichtung
und es findet überhaupt keine Paraffinierung mehr statt. Dieser Fehler kann dann nur
noch durch das Bedienpersonal der Textilmaschine behoben werden.
[0017] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Arbeitsstelle einer Textilmaschine
mit einer Paraffinierungseinrichtung anzugeben, welche die beschriebenen Probleme
zumindest vermindert und insbesondere in vielen Fällen verhindert, dass der Faden
die Paraffinierungseinrichtung verlässt, und auch die Fadenspannungsschwankungen herabsetzt.
[0018] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Arbeitsstelle einer Textilmaschine mit einer Paraffinierungseinrichtung
für einen Faden, wobei die Paraffinierungseinrichtung einen Aufnahmedorn für einen
Paraffinkörper umfasst und der Faden zu seiner Paraffinierung über oder unter den
Paraffinkörper und seitlich des Aufnahmedorns geführt ist, und die Arbeitsstelle,
in Laufrichtung des Fadens gesehen, über ein vorgelagertes Fadenführungselement unmittelbar
vor und über eine Fadenchangiereinrichtung nach der Paraffinierungseinrichtung verfügt,
dadurch gekennzeichnet,
dass, bezogen auf die Mittenebene der durch die Fadenchangiereinrichtung bewirkten
Fadenchangierung, der Aufnahmedorn seitlich in derselben Richtung wie der Faden zum
Aufnahmedorn versetzt ist,
oder dass, bezogen auf die Mittenebene der durch die Fadenchangiereinrichtung bewirkten
Fadenchangierung, das vorgelagerte Fadenführungselement seitlich in entgegengesetzter
Richtung wie der Faden zum Aufnahmedorn versetzt ist.
[0019] Während der Stand der Technik also sowohl den Aufnahmedorn der Paraffinierungseinrichtung
als auch das vorgelagerte Fadenführungselement beide in der Mittenebene der durch
die Fadenchangiereinrichtung bewirkten Fadenchangierung anordnet, versetzt die Erfindung
mindestens eines dieser Bauelemente derart zur Seite, dass dadurch der Faden näher
am Aufnahmedorn geführt wird. Dadurch wird sowohl den kritischen Fadenauslenkungen
bei der Fadenchangierung als auch den Zentrifugalkräften durch die Rotation des Paraffinkörpers
entgegengewirkt.
[0020] Für die Minimierung der Fadenspannungsschwankungen bei der Changierung ist eine symmetrische
Changierung vorzuziehen. Dazu ist es günstig, den Aufnahmedorn der Paraffinierungseinrichtung
möglichst in der Mittenebene anzubringen, da eine zu starke seitliche Versetzung des
Aufnahmedorns das Changierdreieck stark verzerrt. Insofern ist die seitliche Versetzung
des vorgelagerten Fadenführungselements eine bevorzugte Lösung. Eine maßvolle Versetzung
des Aufnahmedorns insbesondere in Kombination mit einer entsprechenden Versetzung
des vorgelagerten Fadenführungselements kann jedoch je nach den konstruktiven Verhältnissen
der Arbeitsstelle auch günstig sein.
[0021] Das Ausmaß der seitlichen Versetzung des Aufnahmedorns oder des vorgelagerten Fadenführungselements,
einzeln oder in Kombination, hängt dabei einmal von den geometrischen Verhältnissen
der übrigen Bauteile in der Arbeitsstelle ab. Hier sind also insbesondere die auf
die Mittenebene projizierten Abstände von vorgelagertem Fadenführungselement, Aufnahmedorn
und Fadenchangiereinrichtung von Bedeutung. Aber auch der sog. Changierhub, also das
Ausmaß der Changierbewegung senkrecht zur Mittenebene spielt eine entscheidende Rolle.
So wächst der notwendige seitliche Versatz z.B. an mit wachsendem Changierhub, mit
wachsendem auf die Mittenebene projiziertem Abstand des Aufnahmedorns vom vorgelagerten
Fadenführungselement und mit geringer werdendem auf die Mittenebene projiziertem Abstand
des Aufnahmedorns von der Fadenchangiereinrichtung. Dagegen verringert ein größer
gewählter Durchmesser des i.d.R. zylindrischen Paraffinkörpers die Größe des notwendigen
seitlichen Versatzes.
[0022] Neben den konstruktiven Details der Arbeitsstelle spielen aber auch die Eigenschaften
der auf der Arbeitsstelle zu verarbeitenden Garne eine Rolle. So erfordern feine Garne
mit ihren bei der Bearbeitung niedrigen Fadenspannungen einen besonders hohen Versatz.
Ist mit größeren Fadenspannungsschwankungen zu rechnen oder erzeugen hohe Rotationsgeschwindigkeiten
des Paraffinkörpers, sei es beim Fadenantrieb durch hohe Fadengeschwindigkeiten oder
beim Fremdantrieb durch hohe Antriebsdrehzahlen, große Zentrifugalkräfte, so ist auch
diesen durch eine Vergrößerung des seitlichen Versatzes entgegenzuwirken.
[0023] Die absolute Größe des Versatzes wird der Fachmann also gemäß diesen Anforderungen
wählen und ggf. durch eine Versuchsreihe ermitteln. Dabei ist vorteilhafterweise darauf
zu achten, die seitlichen Versetzungen des Aufnahmedorns oder des vorgelagerten Fadenführungselements
einzeln oder in Kombination so stark zu wählen, dass der Faden während der Fadenchangierung
und bei den im Betrieb der Arbeitsstelle auftretenden Fadenspannungsschwankungen die
Paraffinierungseinrichtung nicht verlässt. Denn ein solches Herausgleiten des Fadens
aus der Paraffinierungseinrichtung stellt wie oben ausführlich dargestellt eines der
ernsthaftesten Probleme des Standes der Technik dar.
[0024] Um die Umrüstung einer Arbeitsstelle auf andere und insbesondere strengere Anforderungen,
also z.B. die Verarbeitung feinerer Garne, zu ermöglichen, sieht die Erfindung in
einer Weiterbildung eine variable Anbringung von Aufnahmedorn oder vorgelagertem Fadenführungselement
vor. So können diese Bauelemente z.B. mittels einer Reiters seitlich verschiebbar
auf einer Schiene angebracht werden, oder man sieht unterschiedlich lange Halter für
diese Bauelemente vor, die dann an demselben Konstruktionspunkt der Arbeitsstelle
angebracht werden und durch ihre unterschiedliche Länge die Größe des seitlichen Versatzes
bestimmen.
[0025] Wie oben erläutert ist es zumindest für eine gleichmäßige Abnutzung des Paraffinkörpers
vorteilhaft, wenn der Faden auch den mittleren Bereich des Paraffinkörpers gleichmäßig
abträgt. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die seitlichen Versetzungen des Aufnahmedorns
oder des vorgelagerten Fadenführungselements einzeln oder in Kombination so stark
sind, dass der Faden während der Fadenchangierung und bei den im Betrieb der Arbeitsstelle
auftretenden Fadenspannungsschwankungen seinen Kontakt zum Aufnahmedorn nicht verliert.
Denn dann ist sichergestellt, dass der Faden immer entlang des gesamten Durchmessers
des Paraffinkörpers gleitet, also den mittleren Bereich genauso wie den äußeren Bereich
des Paraffinkörpers abträgt.
[0026] Um die Festlegung des benötigten seitlichen Versatzes im Einzelfall zu erleichtern,
schlägt die Erfindung in einer Weiterbildung vor, die Lage einer Verbindungslinie
zwischen dem Kontaktpunkt des Fadens mit dem vorgelagerten Fadenführungselement und
dem Kontaktpunkt des Fadens mit der Fadenchangiereinrichtung zu betrachten. Unter
Vernachlässigung der durch die Rotation des Paraffinkörpers verursachten Zentrifugalkraft
und der durch die Changierbewegung aufgrund der Massenträgheit des Fadens bewirkten
Auslenkungen würde sich der Faden nämlich zunächst geradlinig auf dieser Verbindungslinie
bewegen, sofern der Faden soweit seitlich des Aufnahmedorns liegt, dass dieser nicht
zu einer Fadenumlenkung führt. Insbesondere in der Extremlage der Fadenchangiereinrichtung,
in der dem Faden am meisten die Gefahr eines Herausgleitens aus der Paraffinierungseinrichtung
droht, wo er also potentiell am weitesten vom Aufnahmedorn entfernt ist, ist diese
Verbindungslinie eine wichtige Hilfskonstruktion.
[0027] Denn wenn in dieser Extremposition die Verbindungslinie auf derselben Seite des Aufnahmedorns
wie der Faden liegt, würde der Faden bei geradlinigem Verlauf eben dieser Verbindungslinie
folgen. Da aber in der Praxis wie bereits diskutiert noch die Zentrifugalkraft und
die Beschleunigung durch die Changierung verschärfend hinzukommen, wird sich der Faden
in dieser Situation tatsächlich sogar noch weiter vom Aufnahmedorn entfernen, als
dies die Verbindungslinie tut.
[0028] Daher schlägt die Erfindung in dieser Weiterbildung vor, dass die Verbindungslinie
zwischen dem Kontaktpunkt des Fadens mit dem vorgelagerten Fadenführungselement und
dem Kontaktpunkt des Fadens mit der Fadenchangiereinrichtung während der gesamten
durch die Fadenchangiereinrichtung bewirkten Fadenchangierung entweder den Aufnahmedorn
schneidet oder zumindest tangiert oder auf der Seite des Aufnahmedorns verläuft, die
derjenigen entgegengesetzt ist, auf welcher der Faden am Aufnahmedorn entlanggeführt
ist. In dieser Weiterbildung soll somit die besprochene Verbindungslinie in der genannten
Extremlage der Fadenchangiereinrichtung zumindest noch tangential am Aufnahmedorn
anliegen. Bei idealisiertem Fadenlauf, d.h. unter Vernachlässigung der durch die Rotation
des Paraffinkörpers verursachten Zentrifugalkraft und der durch die Changierbewegung
aufgrund der Massenträgheit des Fadens bewirkten Auslenkungen, würde der Faden also
in der kritischsten Stellung der Fadenchangiereinrichtung gerade noch tangential am
Aufnahmedorn anliegen, während er in allen übrigen Stellungen sogar eine Umlenkung
um den Aufnahmedorn erfahren würde.
[0029] Da jedoch aufgrund der Zentrifugalkraft und der Beschleunigung durch die Changierung
der Faden auch bei einer solchen Wahl der Verbindungslinie zeitweise den Kontakt zum
Aufnahmedorn verlieren wird und dadurch, wie oben beschrieben, die Gleichmäßigkeit
der Paraffinierung und der Abtragung des Paraffinkörpers beeinträchtigt wird, schlägt
die Erfindung in einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung vor, den seitlichen Versatz
noch zu verstärken. Dabei schlägt die Erfindung auch hier wieder vor, sich an einem
idealisierten geradlinigen Fadenlauf zu orientieren.
[0030] Wenn also die seitlichen Versetzungen des Aufnahmedorns oder des vorgelagerten Fadenführungselements
einzeln oder in Kombination so stark gewählt werden, dass die Verbindungslinie in
den Bereich des Aufnahmedorns und schließlich auf seine andere Seite wandert, so würde
der Faden, bei geradlinigem Fadenlauf, am Aufnahmedorn umgelenkt. M.a.W., als Hilfskonstruktion
sind nun die folgenden beiden Verbindungslinien zu betrachten: 1) die Verbindungslinie
vorgelagertes Fadenführungselement zum Aufnahmedorn und 2) die Verbindungslinie Aufnahmedorn
zur Fadenchangiereinrichtung, d.h. genauer sind damit die Verbindungslinien der entsprechenden
Kontaktpunkte des Fadens mit diesen Bauteilen gemeint.
[0031] Wenn also die oben zuallererst genannte Verbindungslinie vom vorgelagerten Fadenführungselement
zur Fadenchangiereinrichtung den Aufnahmedorn gerade tangential berührt, schließen
die beiden gerade eingeführten Verbindungslinien einen Winkel von 180% ein, sind also
kollinear. Erhöht man nun den seitlichen Versatz, so wächst dieser Winkel an. Konkret
schlägt nun die Erfindung in der gerade besprochenen Weiterbildung vor, den Winkel
dieser beiden soeben eingeführten Verbindungslinien zu mindestens 190% zu wählen.
[0032] Als vorgelagertes Fadenführungselement kann ein zusätzliches Bauteil in die Arbeitsstelle
eingeführt werden, wobei insbesondere die Ausbildung als Umlenkrolle besonders vorteilhaft
erscheint, da diese nur eine geringe Reibung und damit Wärmeentwicklung, Energieverlust
und Beeinträchtigung der Fadenqualität bewirkt. Möglich sind aber jegliche anderen
Bauteile, die für eine Fadenführung geeignet sind, wie z.B. ein Stift, eine Öse, ein
Sauschwanz oder eine Führungsgabel.
[0033] Sofern die konstruktiven Verhältnisse der Arbeitsstelle dies erlauben, kann aber
ggf. auch auf ein solches zusätzliches Bauteil verzichtet und stattdessen das ohnehin
in bestehenden Arbeitsstellen bereits vorhandene und der Paraffinierungseinrichtung
vorgelagerte Fadenführungselement verwendet werden. I.d.R. handelt es sich dabei um
eine Fadenliefervorrichtung, die üblicherweise als Voreilrolle ausgebildet wird, aber
auch als Galette oder als Fadenbremse ausgeführt werden kann.
[0034] Sollten die konstruktiven Bedingungen der Arbeitsstelle es nicht erlauben, einen
ausreichenden seitlichen Versatz des Aufnahmedorns oder des vorgelagerten Fadenführungselements
zu realisieren, oder auch nur als weitere Maßnahme zur Erhöhung des Konstruktionsspielraums
schlägt die Erfindung in einer anderen Weiterbildung vor, in der Arbeitsstelle ein
der Paraffinierungseinrichtung nachgelagertes und vor der Fadenchangiereinrichtung
befindliches Fadenführungselement anzubringen, das die durch die Fadenchangiereinrichtung
bewirkte seitliche Bewegung des Fadens in Richtung der Seite, auf der der Faden am
Aufnahmedorn vorbeigeführt ist, begrenzt.
[0035] Ein solches nachgelagertes Fadenführungselement begrenzt also die seitliche Bewegung
des Fadens zur kritischen Seite, indem es die Fadenauslenkungen hinter der Paraffinierungseinrichtung
eingrenzt. Zusammen mit einer geeigneten Fadenführung vor der Paraffinierungseinrichtung
führt dies dann dazu, dass der Faden im Bereich des Paraffinkörpers nahe genug am
Aufnahmedorn verbleibt, um die Paraffinierungseinrichtung nicht zu verlassen und idealerweise
sogar den Kontakt zum Aufnahmedorn nicht zu verlieren. Diese Maßnahme bietet sich
insbesondere bei großen Changierhüben an, die ansonsten zu großen Fadenauslenkungen
auch im Bereich des Paraffinkörpers führen würden, die durch ein erfindungsgemäßes
nachgelagertes Fadenführungselement unter Kontrolle gehalten werden können.
[0036] Um die Fadenbewegung in Richtung der Seite, auf der der Faden am Aufnahmedorn vorbeigeführt
ist, zu begrenzen, kann z.B. ausschließlich auf dieser Seite hinter der Paraffinierungseinrichtung
ein Fadenführungselement angebracht werden. Dafür wäre dann beispielsweise, ähnlich
wie beim vorgelagerten Fadenführungselement, eine Umlenkrolle wegen der geringen Reibung
beim Fadenlauf besonders günstig. In Frage käme dafür aber auch ein Stift.
[0037] Zur Bestimmung des seitlichen Versatzes des nachgelagerten Fadenführungselements
schlägt die Erfindung in einer Weiterbildung vor, sich wiederum, analog wie bei der
Bestimmung des seitlichen Versatzes des vorgelagerten Fadenführungselements oder des
Aufnahmedorns, an einem idealisierten geradlinigen Fadenlauf zu orientieren, wie er
sich unter Vernachlässigung der durch die Rotation des Paraffinkörpers verursachten
Zentrifugalkraft und der durch die Changierbewegung aufgrund der Massenträgheit des
Fadens bewirkten Auslenkungen einstellen würde. Ein solcher idealisierter geradliniger
Fadenlauf würde jetzt also durch die Kontaktpunkte des Fadens mit dem vorgelagerten
und dem nachgelagerten Fadenführungselement bestimmt, wobei die seitliche Vorbeiführung
des Fadens am Aufnahmedorn dort je nach Position des nachgelagerten Fadenführungselements
und der Fadenchangiereinrichtung eine Umlenkung des Fadens am Aufnahmedorn bewirken
würde.
[0038] In einer vorteilhaften Ausführungsform schlägt die Erfindung vor, dass die gerade
beschriebene Verbindungslinie zwischen dem Kontaktpunkt des Fadens mit dem vorgelagerten
Fadenführungselement und dem Kontaktpunkt des Fadens mit dem nachgelagerten Fadenführungselement
während der gesamten durch die Fadenchangiereinrichtung bewirkten Fadenchangierung
entweder den Aufnahmedorn schneidet oder zumindest tangiert oder auf der Seite des
Aufnahmedorns verläuft, die derjenigen entgegengesetzt ist, auf welcher der Faden
am Aufnahmedorn entlanggeführt ist. Dies bedeutet also, wenn man den besprochenen
idealisierten geradlinigen Fadenlauf betrachtet, dass dieser in der kritischsten Phase
der Changierung durch die relative seitliche Anordnung von vorgelagertem Fadenführungselement,
Aufnahmedorn und nachgelagertem Fadenführungselement den Aufnahmedorn gerade noch
tangential berührt und geradlinig vom vorgelagerten zum nachgelagerten Fadenführungselement
verläuft. Diese rein tangentiale Berührung mit geradlinigem Lauf vom vorgelagerten
zum nachgelagerten Fadenführungselement hält während des gesamten Teils der Changierbewegung
an, in welcher der idealisierte geradlinige Fadenlauf durch das nachgelagerte Fadenführungselement
auf der kritischen Seite begrenzt wird. Während des übrigen Teils der Changierbewegung
wird der Faden durch die Fadenchangiereinrichtung weiter zur anderen Seite geführt,
so dass der idealisierte Fadenlauf den Kontakt zum nachgelagerten Fadenführungselement
verliert, nun aber durch seine Führung seitlich am Aufnahmedorn vorbei durch den Aufnahmedorn
zu dieser anderen Seite hin am Aufnahmedorn umgelenkt wird.
[0039] Während nun eine solche einseitige Begrenzung des Fadenlaufs ausreicht, den Faden
am Verlassen der Paraffinierungseinrichtung zu hindern und bei ausreichendem seitlichen
Versatz von vorgelagertem Fadenführungselement, Aufnahmedorn und nachgelagertem Fadenführungselement
sogar den Kontakt zwischen Faden und Aufnahmedorn während der gesamten Changierbewegung
zu erhalten, führt eine einseitige Fadenlaufbegrenzung hinter der Paraffinierungseinrichtung
doch zu einer unsymmetrischen Changierbewegung im Bereich des Paraffinkörpers. Denn
im Bereich des Paraffinkörpers verkürzt die einseitige Begrenzung den Changierhub
zu dieser Seite, während sie ihn zur anderen Seite unbeeinflusst lässt.
[0040] Daher schlägt die Erfindung in einer Weiterbildung vor, das nachgelagerte Fadenführungselement
bzgl. der Changierung symmetrisch zu gestalten, d.h., den Fadenlauf zu beiden Seiten
der Mittenebene hinter der Paraffinierungseinrichtung in derselben Weise zu begrenzen.
Dazu kann zum einen das gleiche Bauteil, das für die einseitige Begrenzung verwendet
wurde, also z.B. eine weitere Umlenkrolle oder ein Stift, nochmals spiegelbildlich
auf der anderen Seite angebracht werden. Alternativ können aber auch von vorneherein
symmetrisch aufgebaute Fadenführungselemente Anwendung finden, z.B. eine Langöse oder
eine Führungsgabel entsprechender Gabelweite.
[0041] Die grundsätzlich von der Erfindung vorgeschlagene Lösung, den Fadenlauf hinter der
Paraffinierungseinrichtung zur kritischen Seite hin zu begrenzen, umfasst jedoch auch
die Möglichkeit, den Fadenlauf durch das nachgelagerte Fadenführungselement dort vollständig
festzulegen, also z.B. für das nachgelagerte Fadenführungselement eine Öse, einen
Sauschwanz oder eine entsprechend enge Führungsgabel zu verwenden. Natürlich hat diese
Lösung den Nachteil, dass im Bereich des Paraffinkörpers keine Fadenchangierung mehr
stattfindet, was die Gleichmäßigkeit der Paraffinierung des Fadens und des Abtrags
des Paraffinkörpers beeinträchtigen kann. Es mag jedoch Situationen geben, in denen
eine solche Lösung günstiger ist und die Nachteile akzeptabel sind bzw. durch anderweitige
Maßnahmen wie eine Anpassung des Fremdantriebs des Paraffinkörpers vermieden werden
können. Die Erfindung beansprucht auch diese Ausgestaltung des nachgelagerten Fadenführungselements.
[0042] Alle im Vorigen beschriebenen Ausgestaltungen einer Arbeitsstelle gehören zur vorliegenden
Erfindung.
[0043] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
und einiger seiner Varianten näher erläutert.
[0044] Es zeigen
- Fig. 1
- in Seitenansicht und schematisch eine Ansicht einer Arbeitsstelle einer Doppeldraht-Zwirnmaschine
des Standes der Technik, die durch Aufnahme einer entsprechenden Paraffinierungseinrichtung
zu einer erfindungsgemäßen Arbeitsstelle ausgebaut werden kann;
- Fig. 2
- in perspektivischer Darstellung eine Paraffinierungseinrichtung des Standes der Technik,
die zwischen der Aufwickelspule und der Voreilrolle einer in Fig. 1 dargestellten
Arbeitsstelle einer Zwirnmaschine angebracht werden kann;
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung einen Vertikalschnitt der Anordnung gemäß Fig.2;
- Fig. 4
- in perspektivischer Darstellung eine Teilansicht einer ersten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Arbeitsstelle mit einer seitlichen Umlenkrolle;
- Fig. 5
- in Vorderansicht eine maßstabsgerechte Zeichnung einer bevorzugten Ausführungsform
der Teilansicht nach Fig. 4;
- Fig. 6a
- und 6b schematisch in Vorderansicht weitere Ausführungsformen der Teilansicht nach
Fig. 4;
- Fig. 7a und 7b
- schematisch in Vorderansicht Ausführungsformen der Teilansicht nach Fig. 4 mit einem
nachgelagerten Fadenführungselement;
wobei dieselben Bauteile in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen bezeichnet sind.
[0045] In der aus der
DE102006061290A1 entnommenen Figur 1 ist schematisch in Seitenansicht eine Ansicht einer Arbeitsstelle
12 einer Doppeldraht-Zwirnmaschine des Standes der Technik dargestellt, die durch
Aufnahme einer entsprechenden Paraffinierungseinrichtung zu einer erfindungsgemäßen
Arbeitsstelle ausgebaut werden kann. Genauer sind zwei spiegelbildlich zueinander
aufgebaute Arbeitseinheiten zu sehen, die in der Doppeldraht-Zwirnmaschine Rücken
an Rücken eine von mehreren nebeneinander angeordneten Arbeitsstellen bilden. Der
Begriff Arbeitsstelle 12 beschreibt im Folgenden eine dieser Arbeitseinheiten.
[0046] In der Arbeitsstelle 12 läuft von einer Spindel 1 ein Faden 2, überwacht von einem
Fadenstopphebel 3, über eine Umschlingungsrolle 4 zu einer Voreilrolle 5. An der Voreilrolle
5 wird die Fadenspannung auf ein zum Aufwickeln erträgliches Maß abgesenkt. Der Faden
2 läuft nun in einen Changierfadenführer 6, der den Faden 2 transversal zu einer aufzuspulenden
Aufwickelspule 7, hier konkret einer Kreuzspule 7, verlegt. Der Antrieb der Kreuzspule
7 erfolgt dabei über eine Friktionswalze 9 durch Reibschluss. Die Voreilrollen 5 und
die Friktionswalzen 9 der Arbeitsstellen 12 sind hierbei auf jeweils einer separaten
maschinenlangen Antriebswelle 8, 10 angeordnet.
[0047] In den aus der
DE2316452A (dort Fig. 1 und 2) entnommenen Figuren 2 und 3 ist, einmal in perspektivischer Darstellung
und einmal als schematischer Vertikalschnitt dadurch, eine Paraffinierungseinrichtung
des Standes der Technik gezeigt, die zwischen der Aufwickelspule 7 und der Voreilrolle
5 einer in Fig. 1 dargestellten Arbeitsstelle 12 einer Zwirnmaschine angebracht werden
kann. Die (zur Vereinheitlichung gegenüber der
DE2316452A geänderten) Bezugszeichen in diesen Figuren bezeichnen Folgendes:
Der Faden 2 passiert auf seinem Weg von der Voreilrolle 5 zur schematisch dargestellten
Aufwickelspule 7 eine Paraffinierungseinrichtung 20, die im Wesentlichen aus dem Paraffinkörper
22 und einer stationären Stützplatte 23 besteht, die hier die Funktion eines Aufnahmetellers
übernimmt. Der Paraffinkörper 22 ist auf einen durch die Stützplatte 23 hindurchgeführten
und hier als Vierkant ausgebildeten Aufnahmedorn 21 einer Antriebswelle 21 a aufgesteckt,
die von einem Motor 21 b angetrieben wird. Der Motor 21 b ist mittels des Tragbleches
21 c an dem Maschinenlängsträger 21 d befestigt. Die Stützplatte 23 ist an einem weiteren
Maschinenlängsträger 23a befestigt, der außerdem noch Abschirmbleche 23b trägt. Der
Aufwickelspule 7 ist die als Changierfadenführer ausgestaltete Fadenchangiereinrichtung
6 vorgeschaltet.
[0048] Fig. 4 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Teilansicht einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Arbeitsstelle 12 mit einer seitlichen Umlenkrolle 25. Der
Faden 2 kommt von unten und wird von einer durch die Abdeckung 5' verdeckten Voreilrolle
5 zur Einstellung der Fadenspannung beschleunigt. Hinter der Voreilrolle 5 verlässt
er die Abdeckung 5' durch einen Schlitz 5" darin und läuft zur erfindungsgemäßen hier
links seitlich angebrachten Umlenkrolle 25. Von dort wird er rechts seitlich am Aufnahmedorn
21 vorbei und zwischen rotierendem Aufnahmeteller 23' und nicht dargestelltem rotierenden
Paraffinkörper 22 der Paraffinierungseinrichtung 20 hindurchgeführt und läuft weiter
zur hier nicht mehr dargestellten Fadenchangiereinrichtung 6. Durch die Anordnung
der Umlenkrolle 25 auf der linken Seite wird der Faden 2 in der dargestellten Stellung
der Fadenchangiereinrichtung 6 dabei am Aufnahmedorn 21 nach links umgelenkt.
[0049] Voreilrolle 5 und Paraffinierungseinrichtung 20, d.h. genauer deren Aufnahmedorn
21, sind in der Mittenebene der Fadenchangierbewegung angebracht. Die Umlenkrolle
25 ist links seitlich davon montiert, wozu ihr Halter 25' am Halter 20' der Paraffinierungseinrichtung
20 z.B. durch Verschraubung angebracht ist.
[0050] In Fig. 5 ist in Vorderansicht maßstabsgerecht eine bevorzugte Ausführungsform der
Teilansicht nach Fig. 4 dargestellt. Neben den bereits in Fig. 4 dargestellten Bauteilen
sind dieses Mal auch die Voreilrolle 5 sowie der Paraffinkörper 22 sichtbar. Weiter
ist die hier als Changierfadenführer 6 ausgebildete Fadenchangiereinrichtung zu sehen.
Als durchgezogene Linie dargestellt ist der als geradlinig idealisierte Lauf 2' des
Fadens 2 zu dem in seiner äußersten rechten Stellung befindlichen Changierfadenführer
6. Punktiert dargestellt ist entsprechend der ebenso idealisierte Fadenlauf 2" zum
Changierfadenführer 6 in seiner äußersten linken Stellung. D.h., bei den beiden dargestellten
Changierfadenführern handelt es sich nicht um jeweils eigene Bauteile, sondern dargestellt
ist lediglich ein und derselbe Changierfadenführer in seinen beiden Extremstellungen,
der auf seinem Weg dazwischen einen Changierhub 6' von 160 mm vollführt, wie er für
6 Zoll Aufwickelspulen typisch ist.
[0051] Die bzgl. Herausgleitens unter dem Paraffinkörper 22 heraus kritischste Stellung
des Changierfadenführers 6 ist dessen rechte Extremstellung mit dem durchgezogen dargestellten
idealisierten Fadenweg 2'. In dieser Stellung wird der idealisierte Fadenweg in dieser
bevorzugten Ausführungsform am Aufnahmedorn 21 um ca. 25° umgelenkt. Der Winkel 33
zwischen den Linien 31 und 32 beträgt also etwa 205°. Dabei ist die Linie 31 die Verbindungslinie
zwischen dem Kontaktpunkt des Fadens 2 mit der Umlenkrolle 25 und der Seite des Aufnahmedorns
21, auf welcher der Faden 2 an diesem vorbeigeführt ist; und die Linie 32 ist die
Verbindungslinie zwischen dieser Seite des Aufnahmedorns 21 und dem Kontaktpunkt des
Fadens 2 mit der Fadenchangiereinrichtung 6. In allen anderen Stellungen des Changierfadenführers
6 und insbesondere in seiner äußersten linken Stellung ist der Umlenkwinkel größer
als diese ca. 25°.
[0052] Gestrichelt dargestellt ist noch die Verbindungslinie 30 zwischen dem Kontaktpunkt
des Fadens 2 mit der Umlenkrolle 25 und dem Kontaktpunkt des Fadens 2 mit dem Changierfadenführer
6. Da hier der seitliche Versatz der Umlenkrolle 25 beim gegebenen Changierhub 6'
von 160 mm stark genug ist, den idealisierten Fadenlauf am Aufnahmedorn 21 mindestens
immer um ca. 25° umzulenken, liegt diese Verbindungslinie 30 während der gesamten
Changierbewegung links vom Aufnahmedorn 21, also auf der Seite des Aufnahmedorns 21,
die derjenigen entgegengesetzt ist, auf welcher der Faden 2 am Aufnahmedorn 21 vorbeigeführt
ist.
[0053] Diese hohe Mindestumlenkung des als geradlinig idealisierten Fadenlaufs sorgt auch
bei den für feine Garne erforderlichen geringen Fadenspannungen normalerweise dafür,
dass der Faden 2 nicht unter dem Paraffinkörper 22 herausgleitet und er darüber hinaus
zumindest während des größten Teils der Changierbewegung sogar im Kontakt mit dem
Aufnahmedorn 21 ist und dabei den Paraffinkörper 22 gleichmäßig abträgt.
[0054] Die in Fig. 5 dargestellte bevorzugte Ausführungsform ist auch deshalb besonders
günstig, weil sie sich ohne weitere Veränderungen leicht für 8 Zoll Aufwickelspulen
anpassen lässt. Dazu muss nämlich nur der Changierhub 6' entsprechend vergrößert werden,
während alle übrigen Abmessungen erhalten bleiben können. Der Mindestumlenkwinkel
des als geradlinig idealisierten Fadenlaufs am Aufnahmedorn 21 reduziert sich dadurch
von ca. 25° auf ca. 10°, was aber für feine Garne noch ausreicht.
[0055] Die Fig. 6a und 6b zeigen schematisch in Vorderansicht weitere Ausführungsformen
der Teilansicht nach Fig. 4.
[0056] Die Fig. 6a zeigt dazu zunächst eine Ausführungsform, bei der in der kritischsten
Stellung des Changierfadenführers 6 selbst der als geradlinig idealisierte Fadenlauf
2' den Aufnahmedorn 21 nicht mehr berührt, sondern mit einem gewissen Abstand zu diesem
verläuft. In dieser Stellung fällt dann der idealisierte Fadenlauf 2' mit der eben
besprochenen in dieser Stellung gestrichelt dargestellten Verbindungslinie 30 zusammen.
In der anderen Extremstellung des Changierfadenführers 6, also wenn der Changierfadenführer
6 in der Figur ganz links ist, ergibt sich der idealisierte Fadenlauf 2", der am Aufnahmedorn
21 umgelenkt ist, während die in dieser Situation gepunktet dargestellte Verbindungslinie
30 dann auf der entgegengesetzten Seite des Aufnahmedorns 21 verläuft.
[0057] Da auch in der kritischsten Stellung des Changierfadenführers 6 der Abstand zum Aufnahmedorn
21 immer noch recht gering und damit der Abstand des Fadens 2 zum äußeren Rand des
Paraffinkörpers 22 noch recht groß ist, vermeidet auch diese Ausführungsform zumindest
bei nicht allzu feinen Garnen das Herausgleiten des Fadens 2 unter dem Paraffinkörper
22. Dazu ist in Fig. 6a schematisch als 2'" ein möglicher tatsächlicher Fadenlauf
für den rechten Umkehrpunkt des Changierfadenführers 6 eingezeichnet, wie er sich
durch die durch die Rotation des Paraffinkörpers 22 und die durch die Changierbewegung
ausgelösten und auf den Faden 2 wirkenden Beschleunigungskräfte ergeben könnte. Solange
dieser Fadenlauf 2'" die Paraffinierungseinrichtung 20 noch nicht verlässt und der
Faden 2 bei einem großen Teil des Changierhubs 6' noch den Aufnahmedorn 21 berührt,
so dass die Abtragung des Paraffinkörpers 22 gleichmäßig genug bleibt, ist also auch
diese Ausführungsform noch akzeptabel.
[0058] Fig. 6b stellt im Unterschied zu Fig. 6a eine Anordnung mit kleinerem Changierhub
6' und ansonsten unverändertem Aufbau dar. Aufgrund des kleineren Changierhubs 6'
berührt die Verbindungslinie 30 jetzt auch in der kritischsten Stellung des Changierfadenführers
6 noch den Aufnahmedorn 21. Dies ergibt also eine höhere Sicherheit dagegen, dass
der Faden 6 die Paraffinierungseinrichtung 20 verlässt, und sorgt für eine gleichmäßigere
Abtragung des Paraffinkörpers 22. Diese Ausführungsform ist also insofern gegenüber
der Ausführungsform von Fig. 6a bevorzugt.
[0059] In den Fig. 7a und 7b werden schematisch in Vorderansicht Ausführungsformen der Teilansicht
nach Fig. 4 mit einem nachgelagerten Fadenführungselement 27 dargestellt. Die Figuren
stellen ähnliche Situationen wie die Fig. 6a und 6b dar, unterscheiden sich aber von
diesen vor allem durch die zusätzliche Fadenführung durch die nachgelagerte Langöse
27 als nachgelagertes Fadenführungselement.
[0060] Dadurch gelingt es im Vergleich von Fig. 7a zu Fig. 6a, dass bei demselben Changierhub
6' der seitliche Versatz der Umlenkrolle 25 verringert werden und die Einrichtung
kompakter gebaut werden kann. So sind hier in der Vertikalen, im Vergleich zu Fig.
6a, Paraffinierungseinrichtung 20, Umlenkrolle 25 und Voreilrolle 5 enger benachbart,
während der Abstand vom Changierfadenführer 6 zur Paraffinierungseinrichtung 20 nur
unwesentlich vergrößert ist. Damit auch in dieser Situation der als geradlinig idealisierte
Fadenlauf nicht den Kontakt zum Aufnahmedorn 21 verliert, verhindert die nachgelagerte
Langöse 27 das Auswandern des Fadens 2 nach rechts in den kritischen Stellungen des
Changierfadenführers 6. Damit tangiert die Verbindungslinie 30' vom Kontaktpunkt des
Fadens 2 mit der Umlenkrolle 25 zum Kontaktpunkt des Fadens 2 mit der Langöse 27,
welcher der Linie 30 in den Fig. 6a und 6b entspricht, auch in dieser ungünstigsten
Stellung gerade noch den Aufnahmedorn 21, während sie während des größten Teils der
Changierbewegung auf der entgegengesetzten Seite des Aufnahmedorns 21 liegt. Weiter
begrenzt die Langöse den Fadenlauf auch zur Linken und erreicht damit ein symmetrisches
Changierdreieck.
[0061] In Fig. 7b wurden im Unterschied zu Fig. 7a sowohl eine engere Langöse 27 gewählt
als auch der seitliche Versatz der Umlenkrolle 25 verstärkt, während der Changierhub
6' derselbe wie in Fig. 7a und damit größer als in Fig. 6b ist. Dadurch wird während
der gesamten Changierbewegung eine Umlenkung des als geradlinig idealisierten Fadenlaufs
um den Aufnahmedorn 21 erreicht. Die Verbindungslinie 30' liegt hier auch in den kritischen
Changierstellungen auf der Seite des Aufnahmedorns 21, die der Seite entgegengesetzt
ist, auf der der Faden 2 geführt ist, oder tangiert den Aufnahmedorn 21 auf dieser
entgegengesetzten Seite.
[0062] Die Umlenkung des als geradlinig idealisierten Fadenlaufs um den Aufnahmedorn 21
wird wieder ähnlich wie in Fig. 5 durch die Linien 31 und jetzt 32' charakterisiert.
Die Linie 31 ist dabei genau wie in Fig. 5 die Verbindungslinie zwischen dem Kontaktpunkt
des Fadens 2 mit der Umlenkrolle 25 und der Seite des Aufnahmedorns 21, auf welcher
der Faden 2 an diesem vorbeigeführt ist; und die Rolle der Linie 32 in Fig. 5 wird
jetzt von der Linie 32' übernommen, d.h. von der Verbindungslinie zwischen dieser
Seite des Aufnahmedorns 21 und dem Kontaktpunkt des Fadens 2 mit dem rechten Rand
der Langöse 27. Der Umlenkung des als geradlinig idealisierten Fadenlaufs entsprechend
schließen die Linien 31 und 32' am Aufnahmedorn 21 einen Winkel 33' größer als 180°
ein, hier etwa 195°, entsprechend einer Umlenkung des idealisierten Fadenlaufs von
ca. 15°. Diese 15° sind jedoch nicht für alle Situationen erforderlich, die Erfindung
empfiehlt jedoch bevorzugt, ähnlich wie ohne Verwendung eines nachgelagerten Fadenführungselements
27, eine Mindestumlenkung von 10°.
[0063] Wenngleich vorstehend die erfindungsgemäße Arbeitsstelle mit einer Paraffinierungseinrichtung
an Hand ausgewählter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, sind für den Fachmann
sowohl weitere Varianten als auch Kombinationen der beschriebenen speziellen Ausführungsformen
denkbar. So kann z.B. in den Fig. 7a und 7b statt einer Langöse 27 der Fadenlauf auch
nur rechtsseitig z.B. durch einen Führungsstift begrenzt werden, und in allen Ausführungsformen
ist es möglich, die Paraffinierungseinrichtung 20 nach rechts oder die Voreilrolle
5 nach links zu versetzen. Möglicherweise kann dann auch auf die Umlenkrolle 25 als
zusätzliches Bauteil für den vorgelagerten seitlichen Versatz des Fadens 2 verzichtet
werden. Genauso sind aber natürlich Kombinationen aller dieser Versatzmöglichkeiten
praktisch ausführbar.
[0064] Weiter soll der Vollständigkeit halber darauf hingewiesen werden, dass der unbestimmte
Artikel nicht ausschließt, dass mit ihm bezeichnete Bauteile nicht auch mehrfach vorhanden
sein können. Genauso bedeutet die Beschreibung eines bestimmten Bauteils nicht notwendigerweise,
dass seine Funktionen nicht auch auf mehrere alternative Bauteile verteilt werden
könnten, oder die Funktionen mehrerer beschriebener Bauteile nicht in einem einzigen
zusammengefasst werden könnten.
1. Arbeitsstelle (12) einer Textilmaschine mit einer Paraffinierungseinrichtung (20)
für einen Faden (2), wobei die Paraffinierungseinrichtung (20) einen Aufnahmedorn
(21) für einen Paraffinkörper (22) umfasst und der Faden (2) zu seiner Paraffinierung
über oder unter den Paraffinkörper (22) und seitlich des Aufnahmedorns (21) geführt
ist, und die Arbeitsstelle (12), in Laufrichtung des Fadens (2) gesehen, über ein
vorgelagertes Fadenführungselement (5, 25) unmittelbar vor und über eine Fadenchangiereinrichtung
(6) nach der Paraffinierungseinrichtung (20) verfügt,
dadurch gekennzeichnet,
dass, bezogen auf die Mittenebene der durch die Fadenchangiereinrichtung (6) bewirkten
Fadenchangierung, der Aufnahmedorn (21) seitlich in derselben Richtung wie der Faden
(2) zum Aufnahmedorn (21) versetzt ist,
oder dass, bezogen auf die Mittenebene der durch die Fadenchangiereinrichtung (6)
bewirkten Fadenchangierung, das vorgelagerte Fadenführungselement (5, 25) seitlich
in entgegengesetzter Richtung wie der Faden (2) zum Aufnahmedorn (21) versetzt ist.
2. Arbeitsstelle (12) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Versetzungen des Aufnahmedorns (21) oder des vorgelagerten Fadenführungselements
(5, 25) einzeln oder in Kombination so stark sind, dass der Faden (2) während der
Fadenchangierung und bei den im Betrieb der Arbeitsstelle (12) auftretenden Fadenspannungsschwankungen
die Paraffinierungseinrichtung (20) nicht verlässt.
3. Arbeitsstelle (12) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Versetzungen des Aufnahmedorns (21) oder des vorgelagerten Fadenführungselements
(5, 25) einzeln oder in Kombination so stark sind, dass der Faden (2) während der
Fadenchangierung und bei den im Betrieb der Arbeitsstelle (12) auftretenden Fadenspannungsschwankungen
seinen Kontakt zum Aufnahmedorn (21) nicht verliert.
4. Arbeitsstelle (12) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinie (30) zwischen dem Kontaktpunkt des Fadens (2) mit dem vorgelagerten
Fadenführungselement (5, 25) und dem Kontaktpunkt des Fadens (2) mit der Fadenchangiereinrichtung
(6) während der gesamten durch die Fadenchangiereinrichtung (6) bewirkten Fadenchangierung
entweder den Aufnahmedorn (21) schneidet oder zumindest tangiert oder auf der Seite
des Aufnahmedorns (21) verläuft, die derjenigen entgegengesetzt ist, auf welcher der
Faden (2) am Aufnahmedorn (21) entlanggeführt ist.
5. Arbeitsstelle (12) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinie (31) zwischen dem Kontaktpunkt des Fadens (2) mit dem vorgelagerten
Fadenführungselement (5, 25) und der Seite des Aufnahmedorns (21), auf welcher der
Faden (2) am Aufnahmedorn (21) entlanggeführt ist, und der Verbindungslinie (32) dieser
Seite des Aufnahmedorns (21) mit dem Kontaktpunkt des Fadens (2) mit der Fadenchangiereinrichtung
(6) während der gesamten durch die Fadenchangiereinrichtung (6) bewirkten Fadenchangierung
einen Winkel (33) von mindestens 190° einschließt.
6. Arbeitsstelle (12) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem vorgelagerten Fadenführungselement um eines der folgenden Bauteile
handelt: eine Umlenkrolle (25), einen Stift, eine Öse, einen Sauschwanz oder eine
Führungsgabel.
7. Arbeitsstelle (12) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem vorgelagerten Fadenführungselement um eine Fadenliefervorrichtung
(5) und insbesondere um eine Voreilrolle (5) handelt.
8. Arbeitsstelle (12) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstelle (12) über ein der Paraffinierungseinrichtung (20) nachgelagertes
und vor der Fadenchangiereinrichtung (6) befindliches Fadenführungselement (27) verfügt,
das die durch die Fadenchangiereinrichtung (6) bewirkte seitliche Bewegung des Fadens
(2) in Richtung der Seite, auf der der Faden (2) am Aufnahmedorn (21) vorbeigeführt
ist, begrenzt.
9. Arbeitsstelle (12) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinie (30') zwischen dem Kontaktpunkt des Fadens (2) mit dem vorgelagerten
Fadenführungselement (5, 25) und dem Kontaktpunkt des Fadens (2) mit dem nachgelagerten
Fadenführungselement (27) während der gesamten durch die Fadenchangiereinrichtung
(6) bewirkten Fadenchangierung entweder den Aufnahmedorn (21) schneidet oder zumindest
tangiert oder auf der Seite des Aufnahmedorns (21) verläuft, die derjenigen entgegengesetzt
ist, auf welcher der Faden (2) am Aufnahmedorn (21) entlanggeführt ist.
10. Arbeitsstelle (12) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem nachgelagerten Fadenführungselement um eines der folgenden Bauteile
handelt: eine Langöse (27), eine Umlenkrolle, einen Stift, eine Öse, einen Sauschwanz
oder eine Führungsgabel.