[0001] Die Erfindung betrifft eine elektromagnetische Einheit, umfassend einen Anker und
ein, insbesondere U-förmiges, Joch mit einem ersten und einem zweiten Jochschenkel
und einer Jochbrücke, wobei jeder der beiden Jochschenkel in einer Längserstreckungsrichtung
einander gegenüberliegende Enden aufweist, wobei die Jochschenkel an einem ihrer Enden
durch die Jochbrücke miteinander verbunden sind und die der Jochbrücke entgegengesetzten
freien Enden der Jochschenkel die Polenden des Jochs bilden, die mit dem schwenkbaren
Anker zusammenwirken, und wobei magnetfelderzeugende schaltbare Mittel vorgesehen
sind, die dazu eingerichtet sind, einen, insbesondere geschlossenen, magnetischen
Fluss in dem Joch und dem Anker zu erzeugen, so dass in Abhängigkeit von der Schaltstellung
der magnetfelderzeugenden Mittel der Anker in eine angezogene oder eine freigegebene
Schaltstellung versetzbar ist oder versetzt wird.
[0002] Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer elektromagnetischen
Einheit mit einem geblechten Joch, wobei in das zweite Polende eines zweiten Jochschenkels
eine Ausnehmung eingelassen ist, welche einen Endabschnitt des Ankers in angezogener
Stellung des Ankers zumindest teilweise aufnimmt.
[0003] Elektromagnetische Einheiten werden in verschiedenen Bauformen als Antriebe oder
Stellglieder eingesetzt, beispielsweise als Hub-, Zug- oder Schaltmagnete, in elektromagnetischen
Ventilen, Ventilsystemen oder in elektromechanischen Einheiten, wie z.B. in Relais.
Zur Erzeugung eines magnetischen Flusses in einem Anker und einem den magnetischen
Kreis schließenden Joch sind schaltbare magnetfelderzeugende Mittel, beispielsweise
eine oder mehrere Magnetspulenwicklungen vorgesehen. Der magnetische Fluss bewirkt
eine Bewegung des Ankers relativ zu dem Joch, so dass die elektromagnetische Einheit
abhängig von der Schaltstellung der magnetfelderzeugenden Mittel betätigbar ist.
[0004] Elektromagnetische Einheiten werden vielfach anhand der Bewegung ihres Ankers und/oder
ihrer Jochform kategorisiert. In einem Hubankersystem bewegt sich der Anker beim Schaltvorgang
typischerweise auf beide Polenden des Jochs zu. Hiervon sind grundsätzlich solche
elektromagnetischen Einheiten zu unterscheiden, deren Anker eine Schwenkbewegung ausführt,
die auch als Klappankersysteme bezeichnet werden. Der Anker ist bei solchen Einheiten
vielfach an einem der beiden Jochschenkel des Jochs gelagert. Mit anderen Worten bewegt
sich der Anker bei der Schließbewegung auf lediglich eines der beiden Polenden des
Jochs zu.
[0005] Klappankersysteme, wie sie beispielsweise für Relais verwendet werden, haben eine
herstellerseitig vorgegebene Drehmomentkennlinie. Bei großen Drehwinkeln des Ankers
liefern solche Einheiten oft nur geringe Drehmomente, so dass hohe Anzugströme notwendig
sind. Eine Anpassung der Drehmomentkennlinie an die jeweiligen Anforderungen erfordert
regelmäßig eine individuelle Neukonstruktion der elektromagnetischen Einheit, was
entsprechend aufwendig zu realisieren ist.
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine elektromagnetische Einheit sowie ein Verfahren
zum Herstellen einer elektromagnetischen Einheit anzugeben, welche/welches flexibler,
insbesondere im Hinblick auf eine Einstellung einer Drehmomentkennlinie der elektromagnetischen
Einheit, ist, wobei der konstruktive Aufwand möglichst gering gehalten werden soll.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch eine elektromagnetische Einheit, umfassend einen schwenkbaren
Anker und ein, insbesondere U-förmiges, Joch mit einem ersten und einem zweiten Jochschenkel
und einer Jochbrücke, wobei jeder der beiden Jochschenkel in einer Längserstreckungsrichtung
einander gegenüberliegende Enden aufweist, wobei die Jochschenkel an einem ihrer Enden
durch die Jochbrücke miteinander verbunden sind und die der Jochbrücke entgegengesetzten
freien Enden der Jochschenkel die Polenden des Jochs bilden, die mit dem schwenkbaren
Anker zusammenwirken, und wobei magnetfelderzeugende schaltbare Mittel vorgesehen
sind, die dazu eingerichtet sind, einen, insbesondere geschlossenen, magnetischen
Fluss in dem Joch und dem Anker zu erzeugen, so dass in Abhängigkeit von der Schaltstellung
der magnetfelderzeugenden Mittel der Anker in eine angezogene oder eine freigegebene
Schaltstellung versetzbar ist oder versetzt wird, wobei die elektromagnetische Einheit
dadurch fortgebildet ist, dass der Anker auf einer eine Schwenkachse des Ankers festlegenden
Ankerwelle gelagert ist, wobei die Ankerwelle an dem ersten Jochschenkel angeordnet
und, insbesondere an diesem befestigt ist, und wobei die Schwenkachse zumindest näherungsweise
in oder parallel zu der Längserstreckungsrichtung zumindest des ersten Jochschenkels
verläuft.
[0008] Die elektromagnetische Einheit ist ein Klappankersystem. Insbesondere umfasst sie
ein einteiliges, zweischenkliges Joch und einen Anker, der sich in einer Schwenkebene
bewegt, die einen Winkel von zumindest näherungsweise 90° zu einer Längserstreckungsrichtung
der Jochschenkel aufweist. Mit anderen Worten bewegt sich der Anker bei seiner Schließ-
und Öffnungsbewegung auf eine Flachseite des Jochs zu bzw. von dieser weg. Im Vergleich
zu einem typischen Relais ist die Bewegungsrichtung des Ankers um 90° gedreht. Die
erfindungsgemäße elektromagnetische Einheit ist besonders kompakt und flach gebaut.
[0009] Insbesondere ist die elektromagnetische Einheit dadurch fortgebildet, dass der erste
und der zweite Jochschenkel in ihrer Längserstreckungsrichtung unterschiedlich lang
sind, wobei, insbesondere eine erste Länge des ersten Jochschenkels geringer ist als
eine zweite Länge des zweiten Jochschenkels, und wobei, insbesondere die erste Länge
des ersten Jochschenkels zumindest näherungsweise um eine Breite des Ankers, gemessen
in Längserstreckungsrichtung der Jochschenkel, geringer ist als die zweite Länge des
zweiten Jochschenkels.
[0010] Die Länge des ersten bzw. zweiten Jochschenkels wird zwischen den Enden des Jochschenkels
gemessen. Insbesondere wird die Länge zwischen einer Stirnseite an einem freien Ende,
welches am Polende des Jochs liegt, und einer gegenüberliegenden Stirnseite des Endes
gemessen, welches über die Jochbrücke mit dem anderen Jochschenkel verbunden ist.
[0011] Die Anpassung der Längen der Jochschenkel steht in Übereinstimmung mit einer ebenfalls
in Längserstreckungsrichtung der Jochschenkel gemessenen Breite des Ankers. Der Anker
ist also so angeordnet, dass er mit einer Stirnseite eines Jochschenkels des Jochs
zusammenwirkt. Dies ermöglicht eine besonders kompakte Konstruktion der elektromagnetischen
Einheit bei gleichzeitig geringem konstruktivem Aufwand. Der Längenunterschied zwischen
den Jochschenkeln stimmt insbesondere nicht exakt mit der Breite des Ankers überein.
Zur Breite des Ankers wird ein Spaltmaß addiert, so dass beispielsweise eine Gleitplatte
oder auch ein Luftspalt entsprechender Stärke zwischen der Stirnseite des Jochs und
dem Anker vorgesehen ist.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform wird die elektromagnetische Einheit dadurch fortgebildet,
dass der Anker in einer Schwenkebene schwenkbar ist, die zumindest näherungsweise
parallel zu einer ersten Stirnseite des ersten Jochschenkels liegt, wobei das erste
Polende des ersten Jochschenkels die erste Stirnseite umfasst, wobei, insbesondere
die Ankerwelle, insbesondere zentriert, in die erste Stirnseite des ersten Jochschenkels
eingelassen ist.
[0013] Die zentrierte Anordnung der Ankerwelle auf der Stirnseite des ersten Jochschenkels
verbessert den kompakten Aufbau der elektromagnetischen Einheit.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Ankerwelle außermittig in die erste
Stirnseite des Jochschenkels eingelassen.
[0015] Ferner ist die elektromagnetische Einheit dadurch fortgebildet, dass das Joch geblecht
ist, wobei eine Stapelrichtung der das Joch bildenden, insbesondere U-förmigen, Jochbleche
quer zu der Schwenkachse des Ankers orientiert ist, wobei, insbesondere die Stapelrichtung
der Jochbleche zumindest näherungsweise senkrecht zu einer durch die Längserstreckungsrichtungen
des ersten und zweiten Jochschenkels festgelegten Jochebene orientiert ist.
[0016] Bei den Jochblechen handelt es sich bevorzugt um Elektrobleche oder Trafobleche.
Die Bleche werden passend übereinander gestapelt und anschließend miteinander verbunden,
insbesondere miteinander verschweißt. Die Form des Jochs in der Jochebene, insbesondere
die Form der Polenden und die Jochbreite, sind durch die Form der Jochbleche festlegbar.
Eine Breite des Jochs, die senkrecht zu der Jochebene gemessen wird, ergibt sich aus
der Höhe des Stapelbündels und damit aus der Anzahl der zur Herstellung des Jochs
verwendeten Jochbleche. Die Jochbleche sind insbesondere gestanzte Bauteile. Die Form
des Jochs ist also durch die Stanzform festlegbar. Da außerdem die Breite des Jochs
durch die Anzahl der Jochbleche festgelegt wird, ist die elektromagnetische Einheit
einfach und flexibel herstellbar. Insbesondere werden zum Herstellen des Joches gleich
dicke oder verschieden dicke Jochbleche verwendet. Dies vergrößert die Variationsmöglichkeiten
bei der Herstellung der elektromagnetischen Einheit. Die zuvor genannten Aspekte betreffen
vorteilhaft alle Ausführungsformen der Erfindung.
[0017] Ferner ist gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass in das zweite Polende
des zweiten Jochschenkels eine Ausnehmung eingelassen ist, welche einen Endabschnitt
des Ankers in der angezogenen Stellung des Ankers zumindest teilweise aufnimmt, wobei
der Endabschnitt des Ankers ein der Ankerwelle gegenüberliegendes freies Ende des
Ankers umfasst.
[0018] Das bei einem Schaltvorgang der elektromagnetischen Einheit erzeugte Drehmoment über
dem Drehwinkel des Ankers, ist durch die Kontur des Ankergegenpols, also des Polendes
des zweiten Jochschenkels bestimmt. Insbesondere bestimmt die Form der Ausnehmung
die Form des Ankergegenpols, so dass durch eine Veränderung der Ausnehmung auch der
erzeugte Drehmomentverlauf veränderbar ist. Bei einem geblechten Joch sind die Größe
und die Form der Ausnehmung durch die Anzahl und die gestanzte Form der zur Herstellung
verwendeten Jochbleche einstellbar. Insbeson-dere können verschieden geformte Jochbleche
vorgehalten werden, die flexibel zur Herstellung des gewünschten Jochs ausgewählt
und zusammengefügt werden. Auf eine Nachbearbeitung des Jochs, insbesondere des Polendes,
unter Einsatz spanabhebender Verfahren, wird vorteilhaft verzichtet.
[0019] Außerdem ist es möglich, durch eine Umkehr der Stapelreihenfolge, wahlweise eine
elektromagnetische Einheit mit einem linksdrehenden oder mit einem rechtsdrehenden
Anker herzustellen. Für beide Typen werden jeweils identische Jochbleche verwendet.
[0020] Gemäß einer Weiterbildung der elektromagnetischen Einheit zeichnet sich diese dadurch
aus, dass die Ausnehmung in eine zweite Stirnseite und in eine Flachseite des zweiten
Jochschenkels eingelassen ist, so dass die Flachseite des zweiten Jochschenkels, welche,
insbesondere parallel, zu einer durch die Längserstreckungsrichtungen des ersten und
zweiten Jochschenkels definierten Jochebene liegt, insbesondere auf der vollständigen
Tiefe des zweiten Jochschenkels, stufenförmig zurückversetzt ist.
[0021] Eine Tiefe des Jochschenkels wird in oder parallel zu der Jochebene und außerdem
quer, insbesondere senkrecht, zu einer Längserstreckungsrichtung des ersten bzw. zweiten
Jochschenkels gemessen.
[0022] Die Kontur des Gegenpols des Ankers, mit anderen Worten also die Kontur und/oder
die Größe der Ausnehmung, ist durch die Anzahl und den Typ der verwendeten Jochbleche
und die Stapelhöhen der Jochbleche einstellbar. Vorteilhaft wird die endgültige Form
der Polenden erst während der Herstellung des Jochs festgelegt. Eine Vielzahl verschiedener
Jochformen kann durch Veränderung der Stapelhöhen und/oder Stapelreihenfolge aus einer
identischen Grundgesamtheit von Jochblechen hergestellt werden.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die elektromagnetische Einheit dadurch fortgebildet,
dass die Ausnehmung derart ausgebildet ist, dass die Flachseite des zweiten Jochschenkels
in mehreren Stufen zurückversetzt ist, wobei die Stufen insbesondere senkrecht zu
der Jochebene unterschiedlich breit und/oder in Längserstreckungsrichtung des zweiten
Jochschenkels unterschiedlich hoch sind, wobei weiterhin insbesondere die Höhe und/oder
die Breite einer, insbesondere an das zweite Polende des zweiten Jochschenkels angrenzenden,
Stufe so bemessen ist, dass der Endabschnitt des Ankers in einem sich ausgehend von
dieser Stufe senkrecht zu der Jochebene erstreckenden Teilvolumen der Ausnehmung im
angezogenen Zustand aufgenommen wird, insbesondere derart vollständig aufgenommen
wird, dass eine erste Flachseite des Ankers mit der Flachseite des zweiten Jochschenkels
fluchtet.
[0024] Das auf den Anker wirkende Drehmoment ist anhand der Höhe und/oder Breite der Stufen
der Ausnehmung einstellbar. Insbeson-dere beeinflusst ein Überlappungsbereich zwischen
dem Anker und der Stufe, betrachtet im freigegebenen Zustand des Ankers, den zwischen
dem Anker und dem Ankergegenpol fließenden magnetischen Fluss und somit das auf den
Anker wirkende Anzugsmoment.
[0025] Weiterhin ist die elektromagnetische Einheit bevorzugt dadurch fortgebildet, dass
das Joch geblecht ist, wobei eine Stapelrichtung der das Joch bildenden, insbesondere
U-förmigen, Jochbleche quer zu der Schwenkachse des Ankers orientiert ist, und wobei
die Stapelrichtung der Jochbleche insbesondere zumindest näherungsweise senkrecht
zu der Jochebene orientiert ist, wobei das Joch zumindest zwei Gruppen unterschiedlich
großer, insbesondere U-förmiger, Jochbleche umfasst, wobei, insbesondere ein zweiter
Schenkel der Jochbleche der ersten Gruppe und ein zweiter Schenkel der Jochbleche
der zweiten Gruppe, welche zumindest einen Teil des zweiten Jochschenkels des Jochs
bilden, in Längserstreckungsrichtung des zweiten Jochschenkels des Jochs unterschiedlich
lang sind, und wobei, insbesondere eine Längendifferenz zwischen den Schenkeln der
Jochbleche der ersten und zweiten Gruppe zumindest näherungsweise der Höhe der Stufe
und/oder einer Dimension der Ausnehmung in Längserstreckungsrichtung des zweiten Jochschenkels
entspricht.
[0026] Die Kontur der Ausnehmung, insbesondere die Höhe und die Breite der zumindest zwei
Stufen, ist durch die Stapelhöhen der Jochbleche der einzelnen Gruppen einstellbar.
Abhängig davon, wie viele Jochbleche die erste bzw. die zweite Gruppe bilden, ergibt
sich eine Breite der hergestellten Stufe. Vorteilhaft erfolgt eine Festlegung der
Stufenhöhe und Stufenbreite erst während der Herstellung der elektromagnetischen Einheit,
so dass flexibel verschiedene Drehmomentkennlinien realisierbar sind. Eine aufwendige
Neukonstruktion entfällt, auch wenn eine neuartige Drehmomentkennlinie gefordert ist.
Außerdem ist es nicht notwendig, das Joch, insbesondere unter Einsatz spanabhebender
Verfahren, nachzuarbeiten. Dies vereinfacht den zum Herstellen des Jochs notwendigen
konstruktiven Aufwand.
[0027] Zum Herstellen eines Jochs für eine elektromagnetische Einheit, welche anstatt eines
linksdrehenden einen rechtsdrehenden Anker aufweist, muss lediglich die Stapelreihenfolge
der ersten Gruppe von Jochblechen mit derjenigen der zweiten Gruppe von Jochblechen
vertauscht werden.
[0028] Insbesondere sind weitere Gruppen von Jochblechen vorgesehen, welche dazu dienen,
weitere Stufen in der Ausnehmung des zweiten Jochschenkels zu realisieren. Wiederum
sind die zweiten Schenkel dieser dritten, vierten, fünften, etc. Gruppe von Jochblechen
im Vergleich zu den Schenkeln der Jochbleche der jeweils anderen Gruppen unterschiedlich
lang. Diese gruppenweise Längendifferenz zwischen den Schenkeln der Jochbleche definiert
eine Höhe der weiteren Stufe bzw. Stufen. Eine Breite der Stufe wird durch die pro
Gruppe verwendete Anzahl von Jochblechen festgelegt.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass zusätzlich eine sich zumindest
näherungsweise parallel zu der Schwenkebene des Ankers erstreckende Gleitplatte vorgesehen
ist, welche sich, insbesondere zumindest abschnittsweise entlang einer ersten Stirnseite
des ersten Jochschenkels, zwischen der ersten Stirnseite und dem Anker, weiterhin
insbesondere ausgehend von der ersten Stirnseite des ersten Jochschenkels über diese
hinaus bis an den zweiten Jochschenkel, und weiterhin insbesondere entlang eines Wandabschnitts
der in dem zweiten Jochschenkel vorhandenen Ausnehmung, erstreckt.
[0030] Die Gleitplatte ist bevorzugt aus Teflon hergestellt. Sie dient der Führung des Ankers
während der Schwenkbewegung und verhindert, dass sich der Anker, bedingt durch die
auf ihn wirkenden elektromagnetischen Kräfte, gegenüber der Ankerwelle verkantet bzw.
gegenüber der Schwenkachse verkippt. Die Gleitplatte stellt sicher, dass die Bewegung
des Ankers mit geringer Reibung erfolgt. Entsprechend ist ein geringer Aufwand zur
Erzeugung des magnetischen Flusses und ein entsprechend geringer Anzugsstrom notwendig.
[0031] Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass der Anker geblecht ist, wobei eine Stapelrichtung
von den Anker bildenden Ankerblechen zumindest näherungsweise parallel zu der Schwenkachse
des Ankers orientiert ist.
[0032] Durch die geblechte Ausführung des Ankers ist dessen Höhe anhand der Anzahl der verwendeten
Ankerbleche variabel einstellbar. Mit anderen Worten sind also verschieden hohe Anker
unter Verwendung identischer Ankerbleche herstellbar.
[0033] Sowohl bei den Ankerblechen als auch bei den Jochblechen handelt es sich insbesondere
um gestanzte Bauteile. Ebenso wie für die Jochbleche kann auch zum Herstellen der
Ankerbleche Elektroblech bzw. Trafoblech verwendet werden.
[0034] Der Anker der elektromagnetischen Einheit ist insbesondere dadurch fortgebildet,
dass in einem der Ankerwelle gegenüberliegenden Endabschnitt des Ankers eine Ankerausnehmung
eingelassen ist, wobei insbesondere die Ankerausnehmung in eine der Ankerwelle abgewandte
Stirnseite des Ankers und in eine zumindest näherungsweise parallel zu der Schwenkachse
des Ankers orientierte zweite Flachseite des Ankers stufenförmig eingelassen ist.
[0035] Die Ankerausnehmung und die Ausnehmung des zweiten Jochschenkels wirken zusammen.
Im angezogenen Zustand des Ankers nimmt die Ausnehmung des Jochschenkels einen Teil
des Ankers auf und die Ankerausnehmung nimmt einen Teil des Jochschenkels auf. Die
elektromagnetische Einheit ist daher besonders flach aufgebaut.
[0036] Ferner ist gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass eine Übergangsseite
der Ankerausnehmung, welche sich zwischen der zweiten Flachseite und einem zumindest
näherungsweise parallel dazu orientierten Boden der Ankerausnehmung erstreckt, gegenüber
einer auf der zweiten Flachseite bzw. dem Boden stehenden Senkrechten geneigt ist.
[0037] Zwischen der Flachseite des Ankers und dem Ankergegenpol, welcher von einem Polende
des zweiten Jochschenkels gebildet ist, fließt der magnetische Fluss, welcher die
auf den Anker wirkende Anzugskraft bzw. das Ankeranzugsmoment bestimmt. Abhängig von
der Neigung der Flachseite ist ein Spalt zwischen dem Anker und dem Ankergegenpol
einstellbar. Dieser verändert das Streuverhalten des magnetischen Flusses in diesem
Bereich und somit den Drehmomentverlauf.
[0038] Die Flachseite ist insbesondere gegenüber einer Ebene geneigt, welche senkrecht zu
einer Längserstreckungsrichtung des Ankers orientiert ist. Dabei erfolgt die Neigung
derart, dass eine Schnittlinie zwischen dieser senkrecht zur Längserstreckungsrichtung
des Ankers liegenden Ebene und einer durch die Flachseite definierten Ebene parallel
zu einer Fachseite des Ankers liegt, in welche die Ausnehmung eingelassen ist.
[0039] Ferner ist gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass als magnetfelderzeugende
Mittel zur Erzeugung des magnetischen Flusses zumindest eine Magnetspulenwicklung
vorgesehen ist, die insbesondere als Betätigungsspule der elektromagnetischen Einheit
dient, wobei insbesondere zumindest einer der beiden Jochschenkel von einer Magnetspulenwicklung
umgeben ist.
[0040] Die elektromagnetische Einheit ist ferner dadurch fortgebildet, dass der Anker in
einer Schließrichtung federbelastet ist, wobei insbesondere ein Permanentmagnet vorgesehen
ist, der zur Erzeugung eines permanenten magnetischen Flusses in dem Joch und dem
Anker dient, so dass im gezogenem Zustand eine Haltekraft auf den Anker ausgeübt wird.
[0041] Der Anker soll als in Schließrichtung federbelastet verstanden werden, wenn eine
Entlastungsrichtung der Feder in Öffnungsrichtung des Ankers gerichtet ist. Außerdem
ist der Permanentmagnet insbesondere am Joch vorgesehen, wobei dieser weiterhin insbesondere
in Kontakt mit beiden Jochschenkeln steht.
[0042] Diese Ausführungsform der elektromagnetischen Einheit stellt ein bistabiles System
dar. Der von dem Permanentmagneten bedingte magnetische Fluss erzeugt eine Haltekraft
auf den Anker, wenn sich dieser im angezogenen Zustand befindet. Gleichzeitig sorgt
die Feder dafür, dass der Anker im geöffneten Zustand bleibt, wenn die magnetfelderzeugenden
Mittel abgeschaltet sind. Die Feder wirkt der typischerweise vorhandenen Remanenz
im System entgegen. Insbesondere sind der Permanentmagnet und die Feder, genauer der
von dem Permanentmagneten erzeugte magnetische Fluss und die Federkraft der Feder
so aufeinander abgestimmt, dass sich ein bistabiles System ergibt.
[0043] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird außerdem gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen
einer elektromagnetischen Einheit gemäß einer oder mehrerer der genannten Ausführungsformen,
wobei in das zweite Polende des zweiten Jochschenkels eine Ausnehmung eingelassen
ist, welche einen Endabschnitt des Ankers in angezogener Stellung des Ankers zumindest
teilweise aufnimmt, und wobei das Joch geblecht ist, wobei das Verfahren dadurch fortgebildet
ist, dass
- eine Stapelrichtung der das Joch bildenden, insbesondere U-förmigen, Jochbleche quer
zu der Schwenkachse des Ankers orientiert ist, wobei die Stapelrichtung zumindest
näherungsweise senkrecht zu der Jochebene orientiert ist, und wobei das Joch aus zumindest
zwei Gruppen unterschiedlich großer, insbesondere U-förmiger, Jochbleche hergestellt
wird, wobei ein zweiter Schenkel der Jochbleche einer ersten Gruppe und ein zweiter
Schenkel der Jochbleche einer zweiten Gruppe, welche gemeinsam zumindest einen Teil
des zweiten Jochschenkels bilden, in Längserstreckungsrichtung des zweiten Jochschenkels
des Jochs unterschiedlich lang sind, wobei insbesondere eine Längendifferenz zwischen
den zweiten Schenkeln der ersten und zweiten Gruppe zumindest näherungsweise der Höhe
der Stufe und/oder einer Dimension der Ausnehmung in Längserstreckungsrichtung des
zweiten Jochschenkels entspricht, und
- zum Herstellen des Jochs mit der Ausnehmung zuerst die Jochbleche der ersten Gruppe
und anschließend die Jochbleche der zweiten Gruppe übereinander gestapelt und anschließend
miteinander verbunden werden.
[0044] Vorteilhaft ist das Verfahren zum Herstellen der elektromagnetischen Einheit sehr
flexibel, da unter Verwendung identischer Jochbleche unterschiedlich geformte Joche
herstellbar sind. Im Übrigen treffen gleiche oder ähnliche Vorteile, wie sie bereits
im Hinblick auf die elektromagnetische Einheit erwähnt wurden, in gleicher oder ähnlicher
Weise auch auf das Verfahren zum Herstellen dieser Einheit zu, und sollen aus diesem
Grund nicht wiederholt werden.
[0045] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0046] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische elektromagnetische Einheit in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 2
- ein schematisches Joch in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 3
- einen schematischen Anker in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 4
- eine schematische Querschnittsansicht des Jochs in der Ebene IV-IV von Fig. 2,
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf eine Oberseite der elektromagnetischen Einheit,
- Fig. 6
- einen schematischen Anker einschließlich einer Gleitplatte in perspektivischer Ansicht
und
- Fig. 7
- eine schematische perspektivische Detailansicht des oberen Bereichs einer elektromagnetischen
Einheit.
[0047] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0048] Fig. 1 zeigt in schematischer Perspektivansicht eine elektromagnetische Einheit 2,
umfassend ein Joch 4 und einen Anker 6. Das Joch 4 umfasst einen ersten Jochschenkel
44 und einen zweiten Jochschenkel 45 (vgl. Fig. 2). Die Jochschenkel 44, 45 erstrecken
sich in einer Längserstreckungsrichtung R. Sie weisen in Längserstreckungsrichtung
R einander gegenüberliegende Enden auf. An jeweils einem ihrer Enden sind die Jochschenkel
44, 45 über eine Jochbrücke 8 miteinander verbunden. Die der Jochbrücke 8 abgewandten
freien Enden der Jochschenkel 44, 45 bilden ein erstes Polende 51 an dem ersten Jochschenkel
44 und ein zweites Polende 52 an dem zweiten Jochschenkel 45. Beispielsweise ist das
erste Polende 51 der magnetische Nordpol und das zweite Polende 52 der magnetische
Südpol des Jochs 4.
[0049] Die Polenden 51, 52 des Jochs 4 wirken mit dem Anker 6 zusammen. Es sind magnetfelderzeugende
schaltbare Mittel vorgesehen, die dazu eingerichtet sind, einen, insbesondere geschlossenen,
magnetischen Fluss 11 im Joch 4 und im Anker 6 zu erzeugen (Fig. 1). Im dargestellten
Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den magnetfelderzeugenden Mitteln um eine
Magnetspulenwicklung 10. Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Magnetspulenwicklung
10 umgibt den zweiten Jochschenkel 45. Lediglich beispielhaft umfasst die elektromagnetische
Einheit 2 nur eine Magnetspulenwicklung 10. Gemäß weiterer nicht dargestellter Ausführungsbeispiele
sind mehrere Magnetspulenwicklungen 10 vorgesehen, insbesondere zwei Magnetspulenwicklungen
10, welche den ersten bzw. zweiten Jochschenkel 44, 45 umgeben, und einen unterschiedlichen
Wickelsinn aufweisen.
[0050] In Abhängigkeit von der Schaltstellung der magnetfelderzeugenden Mittel, also abhängig
davon ob ein Magnetstrom angelegt wird oder die Magnetspulenwicklungen 10 stromlos
ist, wird der Anker 6, bedingt durch den magnetischen Fluss 11, in eine angezogene
oder eine freigegebene Schaltstellung versetzt. In Fig. 1 ist bespielhaft der Anker
6 in der freigegebenen Schaltstellung gezeigt. Um den Anker 6 von der angezogenen
in die freigegebene Stellung zu versetzen, ist insbesondere eine Rückstellfeder vorgesehen
(nicht dargestellt), deren Entlastungsrichtung in Öffnungsrichtung OE gerichtet ist.
Mit anderen Worten ist der Anker 6 also in Schließrichtung S federbelastet.
[0051] Der Anker 6 ist auf einer Ankerwelle 12 schwenkbar an dem ersten Jochschenkel 44
gelagert. Eine Längserstreckungsrichtung der Ankerwelle 12 definiert eine Schwenkachse
A des Ankers 6 (Fig. 2). Die Schwenkachse A ist zumindest näherungsweise parallel
zu der Längserstreckungsrichtung R zumindest des ersten Jochschenkels 44. Insbesondere
weisen der erste Jochschenkel 44 und der zweite Jochschenkel 45 eine identische Längserstreckungsrichtung
R auf. Die beiden Jochschenkel 44, 45 verlaufen also mit anderen Worten parallel zueinander.
[0052] Die Längserstreckungsrichtungen R der beiden Jochschenkel 44, 45 definieren eine
Jochebene, in der oder parallel zu der sich insbesondere eine Vorderseite 18 des Jochs
4 (Fig. 1) bzw. die Flachseiten 26 der Jochschenkel 44, 45 erstrecken (Fig. 2).
[0053] Der erste und der zweite Jochschenkel 44, 45 sind in Längserstreckungsrichtung R
unterschiedlich lang. In der schematischen Perspektivansicht von Fig. 2 bezeichnet
L1 die erste Länge des ersten Jochschenkels 44 und L2 die zweite Länge des zweiten
Jochschenkels 45. Die erste Länge L1 des ersten Jochschenkels 44 ist geringer als
die zweite Länge L2 des zweiten Jochschenkels 45. Die jeweilige Länge L1, L2 des ersten
bzw. zweiten Jochschenkels 44, 45 wird in Längserstreckungsrichtung R zwischen den
Enden der jeweiligen Jochschenkel 44, 45 gemessen.
[0054] Eine Differenz zwischen der zweiten Länge L2 des zweiten Jochschenkels 45 und der
ersten Länge L1 des ersten Jochschenkels 44 entspricht im Wesentlichen einer Breite
B (Fig. 1) des Ankers 6. Die Differenz zwischen den beiden Längen L2 und L1 ist geringfügig
größer als die Breite B des Ankers 6, so dass ein Spalt zwischen einer ersten Stirnseite
31 des ersten Jochschenkels 44 und einer dieser zugewandten Unterseite des Ankers
6 eingehalten wird, wobei dennoch eine Oberseite 14 des Ankers 6 und eine zweite Stirnseite
32 des zweiten Jochschenkels 45 (Fig. 1) miteinander fluchten. Mit anderen Worten
liegen also die Oberseite 14 des Ankers 6 und die zweite Stirnseite 32 des zweiten
Jochschenkels 45 zumindest näherungsweise in einer gemeinsamen Ebene.
[0055] Der Spalt zwischen der ersten Stirnseite 31 des ersten Jochschenkels 44 und der der
Oberseite 14 des Ankers 6 entgegengesetzten Unterseite des Ankers 6 dient der Aufnahme
einer Gleitplatte 16, die in Fig. 1 nicht dargestellt ist, und auf die im Zusammenhang
mit den Fig. 6 und 7 eingegangen wird.
[0056] Der Anker 6 ist in einer Schwenkebene schwenkbar, die zumindest näherungsweise senkrecht
zu der Schwenkachse A liegt. Die Schenkebene liegt außerdem insbesondere parallel
zu der ersten Stirnseite 31 des ersten Jochschenkels 44. Die erste Stirnseite 31 bildet
das oder zumindest einen Teil des ersten Polendes 51 des ersten Jochschenkels 44.
Die Ankerwelle 12 ist insbesondere zentriert in die erste Stirnseite 31 des ersten
Jochschenkels 44 eingelassen. Insbesondere befindet sich also die Schwenkachse A im
geometrischen Zentrum der ersten Stirnseite 31.
[0057] Das Joch 4 und der Anker 6 sind bevorzugt geblecht ausgeführt. Das Joch 4 ist aus
einer Vielzahl einzelner Jochbleche hergestellt. Sie werden während der Herstellung
des Jochs 4 übereinander gestapelt, insbesondere fluchtend, übereinander gestapelt,
und anschließend miteinander verbunden. Hierzu werden insbesondere Schweißverfahren
eingesetzt, so dass die das Joch 4 bildenden Jochbleche im fertigen Produkt miteinander
verschweißt sind.
[0058] Auch der Anker 6 ist aus einer Vielzahl von Ankerblechen hergestellt. Zum Herstellen
des Ankers 6 werden diese ebenfalls übereinander gestapelt, insbesondere fluchtend,
übereinander gestapelt, und anschließend miteinander verbunden. Wiederum wird bevorzugt
ein Schweißverfahren eingesetzt, so dass die dem Anker 6 bildenden Ankerbleche miteinander
verschweißt sind.
[0059] Fig. 3 zeigt in schematischer perspektivischer Ansicht einen geblechten Anker 6,
der eine Vielzahl von Ankerblechen 61, 62, 63, usw. umfasst. Lediglich aus Gründen
der Übersichtlichkeit sind nur einige der Ankerbleche 61, 62, 63 mit Bezugszeichen
versehen. Die Anzahl der zur Herstellung des Ankers 6 verwendeten Ankerbleche 61,
62, 63 bestimmt die Breite B des Ankers.
[0060] Fig. 4 zeigt einen vereinfachten Querschnitt durch das Joch 4 entlang der in Fig.
2 dargestellten Ebene IV-IV. Das geblechte Joch 4 besteht aus einer Vielzahl von Jochblechen
41 a bis 43d, welche in mehrere Gruppen unterteilt sind. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Joch 4 aus drei Gruppen von Jochblechen 41 a bis 43d hergestellt. Die Jochbleche
41a bis 41c bilden die erste Gruppe G1. Die Jochbleche 42a bis 42c bilden die zweite
Gruppe G2 und die Jochbleche 43a bis 43d bilden die dritte Gruppe G3.
[0061] Eine Stapelrichtung SA des Ankers 6 und eine Stapelrichtung SJ des Jochs 4 sind im
Winkel von 90° zueinander orientiert (vgl. Fig. 1). Die Stapelrichtung SJ der das
Joch 4 bildenden Jochbleche 41 a bis 43d ist quer zu der Schwenkachse A des Ankers
6 orientiert. Insbesondere ist die Stapelrichtung SJ zumindest näherungsweise senkrecht
zu einer durch die Längserstreckungsrichtungen R des ersten und zweiten Jochschenkels
44, 45 definierten Jochebene orientiert. Diese Jochebene erstreckt sich parallel zu
der in Fig. 1 gezeigten Vorderseite 18 des Jochs 4.
[0062] Die Stapelrichtung SA der den Anker 6 bildenden Ankerbleche 61, 62, 63 ist zumindest
näherungsweise parallel zu der Schwenkachse A orientiert. Eine Aufnahmebohrung 20,
welche in den Anker 6 eingebracht ist, und im montierten Zustand die Ankerwelle 12
aufnimmt, erstreckt sich mit anderen Worten senkrecht zu einer Oberfläche bzw. zu
den Flachseiten der den Anker 6 bildenden Ankerbleche 61 bis 63.
[0063] Während des Öffnens und Schließens des Ankers 6 wirkt auf diesen ein Drehmoment.
Der Drehmomentverlauf über dem Drehwinkel des Ankers 6 ist wesentlich von der Geometrie
des zweiten Polendes 52 des Jochs 4 (Fig. 2) sowie von der Geometrie eines Endabschnitts
22 des Ankers 6 abhängig. Auch die Veränderung der Parameter im magnetischen Kreis
bei Betätigung des Ankers 6 ist nicht vernachlässigbar klein.
[0064] Um den Drehmomentverlauf über dem Drehwinkel des Ankers 6 gezielt einzustellen, umfasst
das zweite Polende 52 des zweiten Jochschenkels 45 eine Ausnehmung 24. Der Endabschnitt
22 des Ankers 6 ist in angezogener Stellung des Ankers 6 zumindest teilweise in der
Ausnehmung 24 des zweiten Jochschenkels 45 aufgenommen. Der Endabschnitt 22 des Ankers
6 umfasst ein der Ankerwelle 12 gegenüberliegendes freies Ende des Ankers 6. Die Ausnehmung
24 in dem zweiten Polende 52 des zweiten Jochschenkels 45 ist in die zweite Stirnseite
32 und in die Flachseite 26 des zweiten Jochschenkels 45 eingelassen. Im Ergebnis
ist die Flachseite 26 des zweiten Jochschenkels 45 durch die Ausnehmung 24 stufenförmig
zurückversetzt.
[0065] Entsprechend dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Flachseite 26
des zweiten Jochschenkels 45 zur Bildung der Ausnehmung 24 in mehreren Stufen zurückversetzt.
Ein Boden der Ausnehmung 24 erstreckt sich also in zwei voneinander beabstandeten
Ebenen. Eine erste Ebene ist durch die erste Stufe 30, eine zweite Ebene durch die
zweite Stufe 33 definiert. Die beiden Stufen 30, 33 sind insbesondere unterschiedlich
breit. So misst die erste Stufe 30 eine erste Breite B1 und die zweite Stufe 33 eine
zweite Breite B2. Die Breiten B1, B2 der Stufen 30, 32 werden in einer Richtung senkrecht
zu der Jochebene gemessen. Außerdem sind die erste und zweite Stufe 30, 33 unterschiedlich
hoch. Die erste Höhe H1 der ersten Stufe 30 unterscheidet sich von der zweiten Höhe
H2 der zweiten Stufe 32. Die Höhen H1, H2 der ersten bzw. zweiten Stufe 30, 32 werden
parallel zu der Jochebene, insbesondere in Längserstreckungsrichtung R des zweiten
Jochschenkels 45 gemessen.
[0066] Es ist also einerseits möglich, dass die Stufen 30, 33 der Höhe H1, H2 und/oder der
Breite B1, B2 nach unterschiedlich sind. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
sind die Höhe H1, H2 und/oder die Breite B1, B2 der Stufen 30, 33 zumindest näherungsweise
gleich groß.
[0067] Die zweite Höhe H2 der zweiten Stufe 33, welche an die zweite Stirnseite 32 des zweiten
Jochschenkels 45 angrenzt, ist insbesondere so bemessen, dass sie im Wesentlichen
der Breite B des Ankers 6 entspricht. Die Bemessung der zweiten Stufe 33 erfolgt unter
Berücksichtigung der Tatsache, dass zwischen einem Wandabschnitt 34 der Ausnehmung
24, welcher durch die zweite Stufe 33 gebildet ist, ein Spalt zwischen einer Unterseite
des Ankers 6 und diesen Wandabschnitt 34 vorhanden sein soll.
[0068] So wird auch im angezogenen Zustand ein Luftspalt zwischen dem Wandabschnitt 34 und
der Unterseite des Ankers 6 erzwungen, wodurch vermieden wird, dass der Anker 6 auch
im stromlosen Zustand der elektromagnetischen Einheit 2, aufgrund der im magnetischen
Kreis vorhandenen Remanenzen, angezogen bleibt. Zu diesem Zweck ist alternativ zu
einem Luftspalt ein Trennblech oder eine Trennfolie mit geringer magnetischer Leitfähigkeit
vorgesehen. Gleiches trifft für den Boden 36 der Ausnehmung 24 zu.
[0069] Die Breite B2 der zweiten Stufe 33 ist insbesondere so bemessen, dass der Endabschnitt
22 des Ankers 6 in einem sich ausgehend von der zweiten Stufe 33 senkrecht zu der
Jochebene erstreckenden Teilvolumen der Ausnehmung 24, im angezogenen Zustand, derart
vollständig aufgenommen wird, dass eine Flachseite 38 des Ankers 6 mit einer Flachseite
26 des zweiten Jochschenkels 45 fluchtet (vgl. auch Fig. 5).
[0070] Das Joch 4 ist aus zumindest zwei, im dargestellten Beispiel drei Gruppen G1, G2,
G3 unterschiedlich großer, insbesondere U-förmiger, Jochbleche 41 a bis 43d hergestellt.
Es ist also geblecht ausgeführt. Dies zeigt der in Fig. 4 dargestellte Querschnitt
entlang der in Fig. 2 gezeigten Ebene IV-IV.
[0071] In Fig. 4 ist ein Schnitt durch den zweiten Jochschenkel 45 gezeigt, der von den
zweiten Schenkeln der Jochbleche 41 a bis 43d gebildet wird. Zur Herstellung der Jochs
4 werden drei verschiedene Sorten Jochbleche verwendet, deren zweite Schenkel jeweils
eine unterschiedliche Länge haben. Eine Längendifferenz zwischen den zweiten Schenkeln
der einzelnen Jochbleche 41 a bis 43d der drei Gruppen G1, G2, G3 definiert die Höhe
H1, H2 der ersten bzw. zweiten Stufe 30, 33. Die Breite B1, B2 der Stufen 30, 33 ist
durch die Anzahl der Jochbleche 41a bis 43d in der jeweiligen Gruppe G1, G2, G3 festgelegt.
[0072] Mit anderen Worten ist es möglich, ausgehend von einer Grundgesamtheit an verschiedenen
Jochblechen während des Herstellungsprozesses durch Auswahl der entsprechenden Anzahl
der pro Gruppe verwendeten Jochbleche die Breite B1, B2 der Stufen 30, 33 des Jochs
4 festzulegen. So ergibt sich die Möglichkeit, eine flexible Anpassung der Momentenkurve
des auf den Anker 6 wirkenden Drehmoments festzulegen.
[0073] Dieses Moment ist beispielsweise vom Abstand eines Bodens 46 der in dem Anker 6 vorhandenen
Ausnehmung 50 und einem Boden 36 der in dem zweiten Jochschenkel 45 vorhandenen Ausnehmung
24 sowie von einem Grad der Überlappung zwischen dem Anker 6 und einem durch die Breite
B2 der zweiten Stufe 33 definierten Wandabschnitt 34 beeinflusst. Der Überlappungsbereich
53 ist in Fig. 5 dargestellt, welche eine schematische Draufsicht auf die elektromagnetische
Einheit 2 zeigt. Die Größe des Überlappungsbereichs 53 ist durch die Breite B2 der
zweiten Stufe 33 beeinflussbar.
[0074] Der Anker 6 ist insbesondere so ausgestaltet, dass eine Tiefe TA des Ankers 6 (vgl.
Fig. 5) zumindest geringfügig größer ist als eine Breite BJ des Jochs 4 (vgl. Fig.
2). Ferner ist der Anker 6 insbesondere derart am Joch 4 angebracht, dass seine zweite
Flachseite 56 mit einer Rückseite des Jochs 4 fluchtet, die erste Flachseite 38 die
der Rückseite gegenüberliegende Vorderseite 18 des Jochs 4 überragt. Mit anderen Worten
steht die erste Flachseite 38 des Ankers 6 gegenüber der Vorderseite 18 des Jochs
4 zumindest geringfügig über. Diese Asymmetrie begünstigt die Flussführung innerhalb
des Ankers 6. Infolge der durch die Ankerausnehmung 50 bedingten Verjüngung bewirkt
der Überstand des Ankers 6 auf der der Ankerausnehmung 50 abgewandten Seite eine verbesserte
Flussführung im verjüngten Abschnitt.
[0075] Um ein Verkippen des Ankers 6 auf der Ankerwelle 12 möglichst auszuschließen oder
gering zu halten, ist außerdem eine Gleitplatte 16, insbesondere eine Teflonplatte,
an der Unterseite des Ankers 6 vorgesehen. Dies ist in der schematischen perspektivischen
Ansicht von Fig. 6 gezeigt.
[0076] Die Gleitplatte 16 erstreckt sich in oder parallel zu einer Schwenkebene des Ankers
6. Insbesondere ist vorgesehen, dass sich die Gleitplatte 16 zumindest abschnittsweise
entlang einer das Polende 51 des ersten Jochschenkels 44 umfassenden ersten Stirnseite
31 zwischen dieser Stirnseite 31 und dem Anker 6 erstreckt. Weiterhin ist insbesondere
vorgesehen, dass sich die Gleitplatte 16 ausgehend von der Stirnseite 31 des ersten
Jochschenkels 44 über diesen hinaus bis an den zweiten Jochschenkel 45 erstreckt.
Dies ist in der schematischen perspektivischen Ansicht von Fig. 7 gezeigt. Die Gleitplatte
16 erstreckt sich weiterhin insbesondere entlang eines Wandabschnitts 34 (vgl. Fig.
5, in der diese Gleitplatte 16 nicht gezeigt ist), der sich in dem in dem zweiten
Jochschenkel 45 vorhandenen Aussparung 24 erstreckt.
[0077] Der Anker 6 weist eine Ankerausnehmung 50 auf, die in die von der Schwenkachse A
des Ankers 6 abgewandte Stirnseite 54 am Endabschnitt 22 des Ankers 6 in diesen eingelassen
ist. Eine zumindest näherungsweise parallel zu der Schwenkachse A des Ankers 6 orientierte
Flachseite 56 ist also stufenförmig zurückversetzt. Eine Übergangsseite 58 (vgl. Fig.
5) der Ankerausnehmung 50, welche sich zwischen der Flachseite 56 und einem zumindest
näherungsweise parallel dazu orientierten Boden 46 der Ankerausnehmung 50 erstreckt,
ist gegenüber einer auf der Flachseite 56 bzw. dem Boden 46 stehenden Senkrechten
geneigt.
[0078] Diese Neigung ist insbesondere so gewählt, dass zwischen einer Übergangslinie zwischen
der Übergangsseite 58 und der Flachseite 56 und einer Verbindungslinie zwischen dem
Boden 46 und der Übergangsseite 58 in Längserstreckungsrichtung des Ankers 6 ein Versatz
X zwischen 1 mm und 5 mm, insbesondere zwischen 2 mm und 3 mm, weiterhin insbesondere
von 2 mm vorliegt. Dieser Versatz X definiert einen Abstand zwischen der Übergangsseite
58 und einer Seitenfläche 66 des zweiten Polendes 52 des zweiten Jochschenkels 45.
Dieser Abstand dient wiederum zur Einstellung des auf den Anker 6 wirkenden Drehmoments,
insbesondere des Anzugsmoments.
[0079] Aufgrund der Stapelrichtung SA des Ankers 6, welche sich im Wesentlichen senkrecht
zu der Schwenkachse A des Ankers 6 erstreckt, ist die Neigung der Übergangsseite 58
durch die Form der Ankerbleche 61, 62, 63 vorgegeben. Diese Form ist insbesondere
in einem Stanzverfahren einstellbar, so dass auf eine Nachbearbeitung des Ankers 6
mit Hilfe von spanabhebenden Verfahren vorteilhaft verzichtet werden kann.
[0080] Gemäß einem weiteren in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Anker 6 in Schließrichtung S (Fig. 1) federbelastet. Dies bedeutet, dass eine Entlastungsrichtung
der Feder in Öffnungsrichtung OE des Ankers 6 gerichtet ist. Weiterhin ist insbesondere
ein Permanentmagnet vorgesehen, der der Erzeugung eines permanenten magnetischen Flusses
in dem magnetischen Kreis 11 dient, so dass eine Haltekraft auf den Anker 6 ausgeübt
wird. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel hält die Öffnungsfeder den Anker 6 in geöffnetem
Zustand, während der permanente magnetische Fluss den Anker 6 in geschlossenem Zustand
hält. So kann ein bistabiles System angegeben werden.
[0081] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0082]
- 2
- elektromagnetische Einheit
- 4
- Joch
- 6
- Anker
- 8
- Jochbrücke
- 10
- Magnetspulenwicklung
- 12
- Ankerwelle
- 11
- magnetischer Fluss
- 14
- Oberseite des Ankers
- 16
- Gleitplatte
- 18
- Vorderseite des Jochs
- 20
- Aufnahmebohrung
- 22
- Endabschnitt des Ankers
- 24
- Ausnehmung
- 26
- Flachseite des Jochs
- 30
- erste Stufe
- 31
- erste Stirnseite
- 32
- zweite Stirnseite
- 33
- zweite Stufe
- 34
- Wandabschnitt
- 36
- Boden der Ausnehmung
- 38
- erste Flachseite des Ankers
- 41a...43d
- Jochbleche
- 44
- erster Jochschenkel
- 45
- zweiter Jochschenkel
- 46
- Boden der Ankerausnehmung
- 50
- Ankerausnehmung
- 51
- erstes Polende
- 52
- zweites Polende
- 53
- Überlappungsbereich
- 54
- Stirnseite des Ankers
- 56
- zweite Flachseite des Ankers
- 57
- Übergangsseite
- 61, 62, 63
- Ankerbleche
- 66
- Seitenfläche des zweiten Polendes
- A
- Schwenkachse
- B
- Breite des Ankers
- B1
- Breite der ersten Stufe
- B2
- Breite der zweiten Stufe
- BJ
- Breite des Jochs
- TA
- Tiefe des Ankers
- H1
- Höhe der ersten Stufe
- H2
- Höhe der zweiten Stufe
- L1
- Länge des ersten Jochschenkels
- L2
- Länge des zweiten Jochschenkels
- OE
- Öffnungsrichtung
- R
- Längserstreckungsrichtung
- X
- Versatz
- S
- Schließrichtung
- SA
- Stapelrichtung Anker
- SJ
- Stapelrichtung Joch
- T
- Tiefe des Jochschenkels
- G1, G2, G3
- Gruppe
1. Elektromagnetische Einheit (2), umfassend einen Anker (6) und ein, insbesondere U-förmiges,
Joch (4) mit einem ersten und einem zweiten Jochschenkel (44, 45) und einer Jochbrücke
(8), wobei jeder der beiden Jochschenkel (44, 45) in einer Längserstreckungsrichtung
(R) einander gegenüberliegende Enden aufweist, wobei die Jochschenkel (44, 45) an
einem ihrer Enden durch die Jochbrücke (8) miteinander verbunden sind und die der
Jochbrücke (8) entgegengesetzten freien Enden der Jochschenkel (44, 45) die Polenden
(51, 52) des Jochs (4) bilden, die mit dem Anker (6) zusammenwirken, und wobei magnetfelderzeugende
schaltbare Mittel vorgesehen sind, die dazu eingerichtet sind, einen, insbesondere
geschlossenen, magnetischen Fluss (11) in dem Joch (4) und dem Anker (6) zu erzeugen,
so dass in Abhängigkeit von der Schaltstellung der magnetfelderzeugenden Mittel der
Anker (6) in eine angezogene oder eine freigegebene Schaltstellung versetzbar ist
oder versetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (6) auf einer eine Schwenkachse (A) des Ankers (6) festlegenden Ankerwelle
(12) schwenkbar gelagert ist, wobei die Ankerwelle (12) an dem ersten Jochschenkel
(44) angeordnet, insbesondere an diesem befestigt, ist, und wobei die Schwenkachse
(A) zumindest näherungsweise in oder parallel zu der Längserstreckungsrichtung (R)
zumindest des ersten Jochschenkels (44) verläuft.
2. Elektromagnetische Einheit (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Jochschenkel (44, 45) in Längserstreckungsrichtung (R) unterschiedlich
lang sind, wobei, insbesondere eine erste Länge (L1) des ersten Jochschenkels (44)
geringer ist als eine zweite Länge (L2) des zweiten Jochschenkels (45), und wobei,
insbesondere die erste Länge (L1) des ersten Jochschenkels (44) zumindest näherungsweise
um eine Breite (B) des Ankers (6), gemessen in Längserstreckungsrichtung (R) der Jochschenkel
(44, 45), geringer ist als die zweite Länge (L2) des zweiten Jochschenkels (45).
3. Elektromagnetische Einheit (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (6) in einer Schwenkebene schwenkbar ist, die zumindest näherungsweise
parallel zu einer ersten Stirnseite (31) des ersten Jochschenkels (44) liegt, wobei
das erste Polende (51) des ersten Jochschenkels (44) die erste Stirnseite (31) umfasst,
und wobei, insbesondere die Ankerwelle (12), insbesondere zentriert, in die erste
Stirnseite (31) des ersten Jochschenkels (44) eingelassen ist.
4. Elektromagnetische Einheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Joch (4) geblecht ist, wobei eine Stapelrichtung (SJ) der das Joch (4) bildenden,
insbesondere U-förmigen, Jochbleche (41 a bis 43d) zumindest näherungsweise senkrecht
zu einer durch die Längserstreckungsrichtungen (R) des ersten und zweiten Jochschenkels
(44, 45) festgelegten Jochebene orientiert ist.
5. Elektromagnetische Einheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in das zweite Polende (52) des zweiten Jochschenkels (45) eine Ausnehmung (24) eingelassen
ist, welche einen Endabschnitt (22) des Ankers (6) in der angezogenen Stellung des
Ankers zumindest teilweise aufnimmt, wobei der Endabschnitt (22) des Ankers (6) ein
der Ankerwelle (12) gegenüberliegendes freies Ende des Ankers (6) umfasst.
6. Elektromagnetische Einheit (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (24) in eine zweite Stirnseite (32) und in eine Flachseite (26) des
zweiten Jochschenkels (45) eingelassen ist, so dass die Flachseite (26) des zweiten
Jochschenkels (45), welche zumindest näherungsweise parallel zu einer durch die Längserstreckungsrichtungen
(R) des ersten und zweiten Jochschenkels (44, 45) definierten Jochebene liegt, insbesondere
auf der vollständigen Tiefe (T) des zweiten Jochschenkels (45), stufenförmig zurückversetzt
ist.
7. Elektromagnetische Einheit (2) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (24) derart ausgebildet ist, dass die Flachseite (26) des zweiten
Jochschenkels (45) in mehreren Stufen (30, 33) zurückversetzt ist, wobei die Stufen
(30, 33) in einer Richtung senkrecht zu der Jochebene unterschiedlich breit und/oder
in Längserstreckungsrichtung (R) des zweiten Jochschenkels (45) unterschiedlich hoch
sind, wobei, insbesondere die Höhe (H2) und/oder die Breite (B2) einer an das zweite
Polende (52) des zweiten Jochschenkels (45) angrenzenden Stufe (33) so bemessen ist,
dass der Endabschnitt (22) des Ankers (6) in einem sich ausgehend von dieser Stufe
(33) senkrecht zu der Jochebene erstreckenden Teilvolumen der Ausnehmung (24) im angezogenen
Zustand aufgenommen wird, wobei der Anker (6) insbesondere derart vollständig aufgenommen
wird, dass eine erste Flachseite (38) des Ankers (6) mit der Flachseite (26) des zweiten
Jochschenkels (45) fluchtet.
8. Elektromagnetische Einheit (2) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Joch (4) geblecht ist, wobei eine Stapelrichtung (SJ) der das Joch (4) bildenden,
insbesondere U-förmigen, Jochbleche (41 a bis 43d) quer zu der Schwenkachse (A) des
Ankers (6) orientiert ist, wobei, insbesondere die Stapelrichtung (SJ) der Jochbleche
(41 a bis 43d) zumindest näherungsweise senkrecht zu der Jochebene orientiert ist,
und wobei das Joch (4) zumindest zwei Gruppen (G1, G2, G3) unterschiedlich großer,
insbesondere U-förmiger, Jochbleche (41 a bis 43d) umfasst, wobei ein zweiter Schenkel
der Jochbleche (41a bis 41d) der ersten Gruppe (G1) und ein zweiter Schenkel der Jochbleche
(41a bis 43d) der zweiten Gruppe (G2), welche zumindest einen Teil des zweiten Jochschenkels
(45) des Jochs (4) bilden, in Längserstreckungsrichtung (R) des zweiten Jochschenkels
(45) des Jochs (4) unterschiedlich lang sind, wobei eine Längendifferenz zwischen
den Schenkeln der Jochbleche der ersten und zweiten Gruppe (G1, G2) zumindest näherungsweise
der Höhe (H1, H2) der Stufe (30, 33) und/oder einer Dimension der Ausnehmung (24)
in Längserstreckungsrichtung (R) des zweiten Jochschenkels (45) entspricht.
9. Elektromagnetische Einheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine sich zumindest näherungsweise parallel zu der Schwenkebene des Ankers
(6) erstreckende Gleitplatte (16) vorgesehen ist, welche sich, insbesondere zumindest
abschnittsweise entlang einer ersten Stirnseite (31) des ersten Jochschenkels (44),
zwischen der ersten Stirnseite (31) und dem Anker (6), weiterhin insbesondere, ausgehend
von der ersten Stirnseite (31) des ersten Jochschenkels (44) über diese hinaus bis
an den zweiten Jochschenkel (45), und weiterhin insbesondere entlang eines Wandabschnitts
(34) der in dem zweiten Jochschenkel (45) vorhandenen Ausnehmung (24), erstreckt.
10. Elektromagnetische Einheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (6) geblecht ist, wobei eine Stapelrichtung (SA) von den Anker (6) bildenden
Ankerblechen (61, 62, 63) zumindest näherungsweise parallel zu der Schwenkachse (A)
des Ankers (6) orientiert ist.
11. Elektromagnetische Einheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in einen der Ankerwelle (12) gegenüberliegenden Endabschnitt (22) des Ankers (6)
eine Ankerausnehmung (50) eingelassen ist, wobei die Ankerausnehmung (50) insbesondere
in eine der Ankerwelle (12) abgewandte Stirnseite (54) des Ankers (6) und in eine
zumindest näherungsweise parallel zu der Schwenkachse (A) des Ankers (6) orientierte
zweite Flachseite (56) des Ankers (6) stufenförmig eingelassen ist.
12. Elektromagnetische Einheit (2) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Übergangsseite (58) der Ankerausnehmung (50), welche sich zwischen der zweiten
Flachseite (56) und einem zumindest näherungsweise parallel dazu orientierten Boden
(46) der Ankerausnehmung (50) erstreckt, gegenüber einer auf der zweiten Flachseite
(56) bzw. dem Boden (46) stehenden Senkrechten geneigt ist.
13. Elektromagnetische Einheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass als magnetfelderzeugende Mittel zur Erzeugung des magnetischen Flusses (11) zumindest
eine Magnetspulenwicklung (10) vorgesehen ist, die insbesondere als Betätigungsspule
der elektromagnetischen Einheit (2) dient, wobei weiterhin insbesondere zumindest
einer der beiden Jochschenkel (44, 45) von einer Magnetspulenwicklung (10) umgeben
ist.
14. Elektromagnetische Einheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (6) in einer Schließrichtung (S) federbelastet ist, wobei insbesondere
ein Permanentmagnet vorgesehen ist, der zur Erzeugung eines permanenten magnetischen
Flusses in dem Joch (4) und dem Anker (6) vorgesehen ist, so dass im gezogenem Zustand
eine Haltekraft auf den Anker (6) ausgeübt wird.
15. Verfahren zum Herstellen einer elektromagnetischen Einheit (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 14, wobei in das zweite Polende (52) des zweiten Jochschenkels (45) eine Ausnehmung
(24) eingelassen ist, welche einen Endabschnitt (22) des Ankers (6) in angezogener
Stellung des Ankers (6) zumindest teilweise aufnimmt, und wobei das Joch (4) geblecht
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Stapelrichtung (SJ) der das Joch (4) bildenden, insbesondere U-förmigen, Jochbleche
(41 a bis 43d) quer zu der Schwenkachse (A) des Ankers (6) orientiert ist, wobei die
Stapelrichtung (SJ) zumindest näherungsweise senkrecht zu der Jochebene orientiert
ist, und wobei das Joch (4) aus zumindest zwei Gruppen (G1, G2, G3) unterschiedlich
großer, insbesondere U-förmiger, Jochbleche (41 a bis 43d) hergestellt wird, wobei
ein zweiter Schenkel der Jochbleche (41 a...43d) einer ersten Gruppe (G1) und ein
zweiter Schenkel der Jochbleche (41 a bis 43d) einer zweiten Gruppe (G2), welche gemeinsam
zumindest einen Teil des zweiten Jochschenkels (45) bilden, in Längserstreckungsrichtung
(R) des zweiten Jochschenkels (45) des Jochs (4) unterschiedlich lang sind, wobei
insbesondere eine Längendifferenz zwischen den zweiten Schenkeln der ersten und zweiten
Gruppe (G1, G2) zumindest näherungsweise der Höhe (H1, H2) der Stufe (30, 33) und/oder
einer Dimension der Ausnehmung (24) in Längserstreckungsrichtung (R) des zweiten Jochschenkels
(45) entspricht, und
- zum Herstellen des Jochs (4) mit der Ausnehmung (24) zuerst die Jochbleche (41 a
bis 43d) der ersten Gruppe (G1) und anschließend die Jochbleche (41a bis 43d) der
zweiten Gruppe (G2) übereinander gestapelt und anschließend miteinander verbunden
werden.