[0001] Die Erfindung betrifft einen amorphen Transformatorkern, umfassend einen rechteckähnlichen
äußeren Kernring und zwei in einer gemeinsamen Ebene nebeneinanderliegende in den
äußeren Kernring verschachtelte rechteckähnliche innere Kernringe mit jeweils ähnlicher
magnetischer Querschnittsflächengröße, wobei insgesamt zwei Kernjoche und drei Kernschenkel
gebildet sind, deren jeweiliger magnetischer Gesamtquerschnitt jeweils aus dem magnetischen
Querschnitt zweier verschiedener bereichsweise aneinander grenzender Kernringe gebildet
ist, wobei die Kernringe um eine jeweilige Wickelachse aus einer Vielzahl an Wickellagen
amorphen Bandmaterials gewickelt sind.
[0002] Es ist allgemein bekannt, dass in elektrischen Energieverteilungsnetzen, beispielsweise
in Spannungsebenen von 6kV, 10kV, 30kV, 60kV oder 110kV Transformatoren zum Einsatz
kommen, um eine Kopplung zwischen jeweiligen Spannungsebenen zu ermöglichen. Diese
weisen typischerweise einen Transformatorkern sowie primär- und sekundärseitige Wicklungen
auf, wobei eine Kopplung durch einen magnetischen Fluss durch den magnetischen Querschnitt
des Transformatorkerns gegeben ist.
[0003] Ein Transformatorkern ist üblicherweise aus geschichteten Kernblechen aufgebaut,
welche gegeneinander isoliert sind, um die Ausbildung von Kreisströmen zu unterbinden.
Derartige Transformatorkerne verursachen während ihres Betriebes unerwünschte Wirkverluste,
welche zu einer Erwärmung des Transformatorkerns führen.
[0004] Als verlustarme Alternative zu geblechten Transformatorkernen sind gewickelte Transformatorkerne
aus einem amorphen Bandmaterial bekannt. Dieses weist eine sehr geringe Dicke von
beispielsweise 25 µm auf, so dass eine Vielzahl von Windungen erforderlich ist, um
auf eine magnetische Dicke des Kernquerschnittes von beispielsweise 30cm zu gelangen.
Eine bekannte Ausführungsform für einen dreischenkligen Transformatorkern aus gewickeltem
amorphen Bandmaterial ist ein sogenannter Evans-Kern, bei welchem zwei in einer gemeinsamen
Ebene nebeneinander liegende innere gewickelte Kernringe in einen äußeren gewickelten
Kernring verschachtelt sind, so dass sich drei Kernschenkel ausbilden, deren magnetische
Querschnitte aus jeweils zwei magnetischen Querschnitten nebeneinander liegender Abschnitten
benachbarter Kernringe gebildet sind.
[0005] Als nachteilig erweist sich hierbei, dass die Breite des magnetischen Querschnitts
eines gewickelten Kernringes von der Breite des verwendeten amorphen Bandmaterials
abhängig ist, welche beispielsweise maximal 30cm beträgt. Es ergeben sich daher rechteckförmige
magnetische Querschnittsflächen der Kernringe, so dass die daraus resultierende magnetische
Querschnittsfläche eines Kernschenkels ebenfalls rechteckförmig ist. Der innere Querschnitt
von um einen Kernschenkel angeordneten hohlzylindrischen Spulen ist in der Regel aus
produktionstechnischen Gründen nicht rechteckig, sondern vielmehr ansatzweise rund
oder oval, so dass der innere Spulenquerschnitt von einem darin angeordneten Kernschenkel
mit rechteckförmigem magnetischem Querschnitt nicht in zufriedenstellender Weise ausgefüllt
ist. Die Baugröße eines entsprechenden Transformators ist dadurch in nachteiliger
Weise erhöht.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen amorphen
Transformatorkern mit Kernschenkeln bereitzustellen, deren magnetische Querschnittsflächen
zumindest im Kernschenkelbereich einen besseren Füllfaktor ermöglichen. Aufgabe ist
es auch, einen Transformator mit entsprechendem Transformatorkern bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen amorphen Transformatorkern der eingangs genannten
Art. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Wickelbreite einer Wickellage
amorphen Bandmaterials im Falle der inneren Kernringe bei radial außen liegenden Wickellagen
gegenüber radial innen liegenden Wickellagen erhöht und im Falle des äußeren Kernringes
in umgekehrter Weise reduziert ist, so dass ein jeweiliger zumindest annährend kreisförmiger
oder elliptischer magnetischer Gesamtquerschnitt zumindest der Kernschenkel gebildet
ist.
[0008] Die Grundidee der Erfindung besteht darin, die Wickelbreite der jeweiligen Wickellagen
derart zu anzupassen, dass diese bei den inneren Kernringen mit steigendem radialen
Abstand zur Wickelachse ansteigt, so dass sich der magnetische Querschnitt in radial
äußerer Richtung erhöht und im theoretischen Idealfall halbkreisförmig ausgeprägt
ist. In zusammengesetzten Zustand des Transformatorkerns schließt sich radial außen
entweder ein jeweiliger Abschnitt des äußeren Kernringes oder aber ein Abschnitt des
benachbarten inneren Kernringes an. Somit ist in vorteilhafter Weise zumindest in
den Kernschenkelbereichen ein rundlicher oder elliptischer magnetischer Gesamtquerschnitt
erreicht.
[0009] Der Begriff rechteckähnlich ist weit auszulegen. Das amorphe Bandmaterial ist mechanisch
ausgesprochen empfindlich und daher ist üblicherweise ein Mindestbiegeradius erforderlich,
welcher nicht unterschritten werden sollte, um ein Brechen des amorphen Bandmaterials
auszuschließen. Ein derartiger Mindestbiegeradius liegt beispielsweise im Bereich
von größer als 0.5cm - 3cm, was bei radial außen befindlichen Lagen auch einen Biegeradius
von 30cm und höher bedingen kann, wobei eine entsprechende Kernringform erfindungsgemäß
ebenfalls als rechteckähnlich aufzufassen sind. Auf der anderen Seite sind zumindest
im Bereich der zu bildenden Kernschenkel auch gerade Abschnitte der jeweiligen Kernringe
vorzusehen, um so mit einem möglichst hohen Füllfaktor darum eine hohlzylindrische
Transformatorspule oder eine Wicklung anordnen zu können.
[0010] Der äußere Kernring weist erfindungsgemäß eine genau entgegen gesetzte Schichtung
der Wickellagen auf, diese werden also mit steigendem radialen Abstand schmaler, wobei
die radial innere Breite eines äußeren Kernringes vorzugsweise der radial äußeren
Breite eines inneren Kernringes entspricht. Somit ist ein stufenloses Aneinandergrenzen
der magnetischen Querschnitte von radial äußerem und innerem Kernringen gewährleistet.
In analoger Weise ergibt sich eine vergleichbare magnetische Gesamtquerschnittsflächenform
bei benachbart in einer Ebene aneinander grenzenden inneren Kernringen.
[0011] Produktionstechnisch kann es sich als sinnvoll erweisen, einen gewickelten Kernring
nach dem Wickeln aufzutrennen, so dass ein entsprechendes Lagenpaket gebildet ist,
welches während des Produktionsvorganges an anderer Stelle wieder zu einem Kernring
zusammengefügt wird. Hierdurch lässt sich beispielsweise eine Spule um einen Abschnitt
eines geöffneten Kernringes anordnen. Erfindungsgemäß ist auch ein derartiges aufgeschnittenes
und wieder zusammengefügtes Lagenpaket als gewickelter Kernring aufzufassen.
[0012] Unter einem zumindest annährend kreisförmigen oder elliptischen Querschnitt kann
erfindungsgemäß ausdrücklich auch eine gestufte Querschnittsform verstanden werden,
beispielsweise auch eine Querschnittsform mit lediglich zwei Stufen, welche letztendlich
als aus drei rechteckähnlichen Bereichen zusammengesetzt angenommen werden kann. Eine
derartige Form weist dann beispielsweise lediglich zwei Breitenvarianten der Wickellagen
auf, was produktionstechnisch besonders einfach zu realisieren ist.
[0013] Selbstverständlich kann der magnetische Gesamtquerschnitt durch Erhöhung der Anzahl
der jeweiligen Stufen beliebig nahe an einen kreisförmigen ober elliptischen Gesamtquerschnitt
approximiert werden, beziehungsweise an genau den Innenquerschnitt einer Transformatorspule,
welche um einen derart gebildeten Kernschenkel angeordnet werden soll. Bei einer derartigen
Ausführungsform wird das zu wickelnde amorphe Bandmaterial längs seiner Erstreckung
kontinuierlich in seiner Breite angepasst, wobei sich für das Bandmaterial in etwa
die Form eines sehr lang gestreckten Keils oder Trapezes ergibt. Eine mechanische
Breitenanpassung erfolgt beispielsweise mittels Laserschneidens der Kanten eines amorphen
Bandmaterials konstanter Breite.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen amorphen Transformatorkerns
weisen mehrere radial benachbarte Wickellagen wenigstens eines Kernringes dieselbe
Breite auf, wobei somit stufenartige rechteckförmige Querschnittsbereiche gebildet
sind. Mehrere derartig übereinanderliegende Wickellagen werden auch als Lagenpakete
bezeichnet. Die Anzahl der verwendeten Breiten der Wickellagen ist somit in vorteilhafter
Weise reduziert, was insbesondere produktionstechnische Vorteile mit sich bringt.
Trotzdem ist der mit einer derartigen Querschnittsflächenform erzielbare Füllfaktor
eines so gebildeten Kernschenkels vorteilhaft erhöht.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Transformatorkerns ist wenigstens
eine Wickellage eines Kernringes aus wenigstens zwei axial nebeneinander angeordneten
Windungen des amorphen Bandmaterials gebildet. Hierdurch lässt sich die Breite einer
Wickellage durch Verwendung einer entsprechenden Anzahl nebeneinander liegender Windungen
oder Windungspakete in besonders einfacher Weise variieren. Dies ist insbesondere
von Vorteil, wenn die jeweilige Breite der Windungen oder Windungslagenpakete identisch
ist.
[0016] Einer weiteren Erfindungsvariante folgend weisen radial benachbarte Wickellagen mit
axial nebeneinander angeordneten Windungen des amorphen Bandmaterials einen inneren
stufenartigen axialen Versatz zueinander auf. Somit überlappen sich radial übereinander
angeordnete Windungen oder Windungspakete an ihrer gemeinsamen Grenzfläche, was in
vorteilhafter Weise zu einer erhöhten Stabilität des gewickelten amorphen Transformatorkernringes
führt.
[0017] Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltungsform des amorphen Transformatorkerns
weisen alle Windungen des amorphen Bandmaterials dieselbe Breite auf und sind in einem
gemeinsamen axialen Raster angeordnet. Hierdurch wird die Produktion eines Transformatorkerns
in vorteilhafter Weise vereinfacht, insbesondere durch die Verwendung lediglich einer
einzigen Bandbreite des amorphen Bandmaterials.
[0018] Gemäß einer weiteren Erfindungsvariante des amorphen Transformatorkerns ist die Breite
des gewickelten amorphen Bandmaterials zumindest abschnittsweise kontinuierlich an
eine zu erzielenden magnetische Querschnittsform angepasst. Hierfür ist die Breite
des zu wickelnden amorphen Bandmaterials beispielsweise mittels Laserschneiden der
Kanten derart zu verändern, dass ein daraus gewickelter Kernring zumindest bereichsweise
eine gewünschte magnetische Querschnittsform mit einem entsprechend hohem Füllfaktor
aufweist. Auf diese Weise lässt sich der der tatsächliche magnetische Querschnitt
beliebig nahe an den theoretischen benötigten Querschnitt für einen maximalen Füllfaktor
approximieren.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen amorphen Transformatorkerns
sind zwischen aneinandergrenzenden Kernringen oder aneinandergrenzenden Wickellagen
zumindest bereichsweise Kühlkanäle vorgesehen. Amorphes Kernmaterial verliert seine
hervorragenden magnetischen Eigenschaften zunehmend bei Übersteigen einer Grenztemperatur.
Um auch unter wärmegeprägten Randbedingungen, beispielsweise bei Betrieb eines Transformatorkerns
in heißen Klimagebieten, einen gewünschten geringen Kernverlust zu gewährleisten sind
optional zwischen wenigstens zwei Wickellagen Kühlkanäle vorgesehen. Diese sind beispielsweise
durch leistenähnliche Elemente realisierbar, welche beispielsweise auf einer Isoliermatte
angeordnet sind, welche ebenso wie das amorphe Bandmaterial gewickelt werden.
[0020] Die zuvor beschriebenen Vorteile werden auch durch einen Transformator, umfassend
einen erfindungsgemäßen dreischenkligen Transformatorkern mit mindestestens einer
elektrischen Wicklung um jeden der drei Schenkel realisiert, wobei der Innendurchmesser
der zumeist hohlzylindrischen Wicklungen beziehungsweise Spulen idealerweise auf den
Außendurchmesser eines diese jeweils durchgreifenden Transformatorkernschenkels des
erfindungsgemäßen Transformators angepasst ist. Somit ergibt sich ein besonders hoher
Füllfaktor.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten sind den weiteren abhängigen Ansprüchen
zu entnehmen.
[0022] Anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung,
weitere Ausführungsformen und weitere Vorteile näher beschrieben werden.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen exemplarischen amorphen Transformatorkern,
- Fig. 2
- exemplarische Varianten von kreisförmigen magnetischen Querschnitten,
- Fig. 3
- exemplarische Varianten von elliptischen magnetischen Querschnitten,
- Fig. 4
- exemplarische Varianten von weiteren magnetischen Querschnitten,
- Fig. 5
- eine exemplarische Variante eines magnetischen Querschnitts mit Kühlkanal sowie
- Fig. 6
- einen Ausschnitt eines magnetischen Querschnitts eines Kernringes.
[0024] Fig. 1 zeigt einen exemplarischen amorphen Transformatorkern 10, welcher auch unter
der Bezeichnung "Evans Kern" bekannt ist. Ein erster 12 und ein zweiter 14 rechteckähnlicher
Kernring aus gewickeltem amorphem Bandmaterial sind in einer gemeinsamen Ebene benachbart
angeordnet. Beide Kernringe 12, 14 sind formschlüssig in einen rechteckähnlichen äußeren
Kernring 16 aus gewickeltem amorphen Bandmaterial verschachtelt, welcher in derselben
Ebene angeordnet ist. Alle Wickelachsen der Kernringe 12, 14, 16 sind parallel ausgerichtet.
[0025] Durch eine derartige Anordnung sind durch bereichsweise aneinander grenzende Kernringe
12, 14, 16 drei Kernschenkel 20, 22, 24 sowie ein oberes und ein unteres Joch 26 gebildet.
Die magnetischen Querschnitte der inneren 12, 14 und des äußeren 16 Kernringes sind
zumindest annähernd gleich. Somit ergibt sich der magnetische Querschnitt der Kernschenkel
20, 22, 24 und der Joche 26 jeweils zu dem doppelten des magnetischen Querschnitts
eines Kernringes 12, 14, 16. Der mittlere Kernschenkel 22 ist von aneinandergrenzenden
Bereichen der inneren Kernringe 12, 14 gebildet wohingegen die äußeren Kernschenkel
20, 24 sowie oberes und unteres Joch 26 aus aneinander grenzenden Bereichen eines
der inneren Kernringe 12, 14 mit dem äußeren Kernring 16 gebildet sind. Dieser Darstellung
ist nicht zu entnehmen, dass die magnetischen Querschnitte zumindest der Kernschenkel
20, 22, 24 rundlich ausgeprägt sind, was in diesem Fall jedoch gegeben ist.
[0026] In der hier gezeigten Sonderform sind zwischen aneinander grenzenden Kernringen 12,
14, 16 exemplarische Kühlkanäle 18 angeordnet, welche in etwa parallel zu den Wickelachsen
der Kernringe 12, 14, 16 verlaufen. Kühlkanäle 18 sind beispielsweise durch Einlegen
von entsprechenden Leisten oder Kühlkanalmodulen realisierbar. Ein derartiger Transformatorkern
weist beispielsweise eine Höhe von 1,5m und eine Breite von 2m auf, wobei diese Angaben
fallweise sehr variieren können.
[0027] Fig. 2 zeigt exemplarische Varianten von kreisförmigen magnetischen Querschnitten
von Kernschenkeln in einer Zeichnung 30. Die Untervariante 30a zeigt einen idealen
halbkreisförmigen magnetischen Querschnitt 32 eines inneren Kernringes und einen idealen
halbkreisförmigen magnetischen Querschnitt 34 eines äußeren Kernringes, wobei beide
Kernringe um eine jeweilige Wickelachse gewickelt sind, welche parallel zu der mit
der Bezugsziffer 36 dargestellten Wickelachse ist. Im verschachtelten Zustand grenzen
die geraden Abschnitte der magnetischen Querschnitte 32, 34 bereichsweise aneinander
und ein daraus gebildeter Kernschenkel weist einen runden Gesamtquerschnitt auf.
[0028] Das gezeigte Beispiel ist selbstverständlich auch in vergleichbarer Weise anwendbar
auf einen Jochquerschnitt oder zwei im mittleren Kernschenkel aneinandergrenzende
Abschnitte von zwei inneren Kernringen.
[0029] Die Untervariante 30b zeigt einen gestuften 42, 44, 46, 48 halbkreisförmigen Querschnitt
38 eines inneren Kernringes und einen gestuften halbkreisförmigen Querschnitt 40 eines
äußeren Kernringes, wobei beide Kernringe um eine jeweilige Wickelachse gewickelt
sind, welche parallel zu der mit der Bezugsziffer 50 dargestellten Wickelachse ist.
Hierbei ist die jeweilige Wickelbreite einer Wickellage oder eines Wickelpaketes amorphen
Bandmaterials im Falle des inneren Kernringes bei radial außen liegende Wickellagen
gegenüber radial innen liegenden Wickellagen erhöht und im Falle des äußeren Kernringes
in umgekehrter Weise reduziert.
[0030] Die Untervariante 30c zeigt einen mit der Untervariante 30b vergleichbaren gestuften
halbkreisförmigen Querschnitt 52 von einem innerem Kernring mit mehreren Windungen
56, 58, 60 in derselben Wickellage, welcher in radialer Richtung verbreitert ist sowie
einen entsprechenden gestuften halbkreisförmigen Querschnitt 54 von einem äußerem
Kernring, welcher in radialer Richtung verschmälert ist. Beide Kernringe sind um eine
jeweilige Wickelachse gewickelt, welche parallel zu der mit der Bezugsziffer 62 dargestellten
Wickelachse ist. Die Anzahl realer Wickellagen kann bei einer Dicke des amorphen Bandmaterials
von beispielsweise 25µm mehrere 1000 betragen, so dass die hier gezeigten Windungen
56, 58, 60 auch als Windungslagenpakete mit jeweils einigen 100 Lagen verstanden werden
können.
[0031] Durch die Verwendung mehrerer Windungen 56, 58, 60 amorphen Bandmaterials in derselben
Wickellage ist die Anzahl der verwendeten Breiten des amorphen Bandmaterials in vorteilhafter
Weise reduzierbar. In diesem Beispiel weisen radial benachbarte Wickellagen mit axial
nebeneinander angeordneten Windungen 56, 58, 60 des amorphen Bandmaterials einen inneren
stufenartigen axialen Versatz zueinander auf.
[0032] Fig. 3 zeigt exemplarische Varianten von elliptischen magnetischen Querschnitten
in einer Zeichnung 70. Die Untervariante 70a zeigt einen idealen halbelliptischen
magnetischen Querschnitt 72 eines inneren Kernringes und einen idealen halbelliptischen
magnetischen Querschnitt 74 eines äußeren Kernringes, wobei beide Kernringe um eine
jeweilige Wickelachse gewickelt sind, welche parallel zu der mit der Bezugsziffer
76 dargestellten Wickelachse ist. Im verschachtelten Zustand grenzen die geraden Abschnitte
der magnetischen Querschnitte bereichsweise aneinander und ein elliptischer Gesamtquerschnitt
eines daraus gebildeten Kernschenkels ist erreicht.
[0033] Die Untervariante 70b zeigt einen gestuften halbelliptischen magnetischen Querschnitt
78 eines inneren Kernringes und einen gestuften halbelliptischen magnetischen Querschnitt
80 eines äußeren Kernringes, wobei beide Kernringe um eine jeweilige Wickelachse gewickelt
sind, welche parallel zu der mit der Bezugsziffer 82 dargestellten Wickelachse ist.
[0034] Fig. 4 zeigt exemplarische Varianten von weiteren magnetischen Querschnitten in einer
Darstellung 90. In der Untervariante 90a ist ein erster rasterförmiger gestufter halbkreisförmiger
Querschnitt 92 von einem inneren Kernring und ein erster rasterförmiger gestufter
halbkreisförmiger Querschnitt 94 von einem äußeren Kernring in Relation zu einer Wickelachse
96 gezeigt.
[0035] Bei den betreffenden Kernringen ist deren magnetischer Querschnitt längs ihres Umfangs
nicht konstant. Die in der Untervariante 90a gezeigten Querschnitte 92, 94 liegen
in einem jeweiligen Schenkelbereich eines daraus gebildeten Transformatorkerns, bei
welchem zumindest annähernd ein rundlicher magnetischer Querschnitt zu erzielen ist,
damit um einen dort gebildeten Kernschenkel mit möglichst hohem Füllfaktor eine hohlzylindrische
Transformatorspule beziehungsweise elektrische Wicklung anordenbar ist.
[0036] Die Untervariante 90b zeigt einen zweiten rasterförmigen gestuften Querschnitt 98
von einem inneren Kernring und einen zweiten rasterförmigen gestuften Querschnitt
100 von einem äußeren Kernring. Die in der Untervariante 90b gezeigten Querschnitte
98, 100 liegen in einem jeweiligen Jochbereich eines daraus gebildeten Transformatorkerns,
bei welchem die Querschnittsform nicht notwendigerweise rund sein muss, weil dort
keine hohlzylindrische Transformatorspule oder elektrische Wicklung angeordnet wird.
[0037] Durch die rasterförmige Anordnung ist ein jeweiliger Kernring letztendlich durch
mehrere axial benachbart angeordnete Teilkernringe zusammengesetzt, welche idealerweise
jeweils dieselbe axiale Breite aufweisen. Hierdurch ist der magnetische Querschnitt
eines so gebildeten Kernringes längs seiner Umlaufrichtung nicht notwendiger Weise
konstant.
[0038] Fig. 5 zeigt eine exemplarische Variante eines magnetischen Querschnitts mit Kühlkanal
in einer Darstellung 110. In der Untervariante 110a ist ein erster gestufter halbkreisförmiger
Querschnitt 112 von einem inneren Kernring und ein erster rasterförmiger gestufter
halbkreisförmiger Querschnitt 114 von einem äußeren Kernring in Relation zu einer
Wickelachse 118 gezeigt. Zwischen zwei benachbarten Wickellagen oder Lagenpaketen
sind jeweilige Kühlkanäle 116 vorgesehen.
[0039] Fig. 6 zeigt in einer Darstellung 120 einen Ausschnitt des magnetischen Querschnitts
eines exemplarischen Kernringes. Es sind zwei rechteckförmige Querschnittsbereiche
gezeigt, welche als jeweiliges Lagenpaket 124 aus mehreren Wickellagen 122 eines amorphen
Bandmaterials gebildet sind.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 10
- exemplarischer amorpher Transformatorkern
- 12
- erster rechteckähnlicher innerer Kernring
- 14
- zweiter rechteckähnlicher innerer Kernring
- 16
- äußerer rechteckähnlicher Kernring
- 18
- Kühlkanal
- 20
- erster Kernschenkel
- 22
- zweiter Kernschenkel
- 24
- dritter Kernschenkel
- 26
- unteres Kernjoch
- 30
- exemplarische Varianten von kreisförmigen magnetischen Querschnitten
- 32
- idealer halbkreisförmiger Querschnitt von innerem Kernring
- 34
- idealer halbkreisförmiger Querschnitt von äußerem Kernring
- 36
- Wickelachse
- 38
- gestufter halbkreisförmiger Querschnitt von innerem Kernring
- 40
- gestufter halbkreisförmiger Querschnitt von äußerem Kernring
- 42
- erster rechteckförmiger Querschnittsbereich
- 44
- zweiter rechteckförmiger Querschnittsbereich
- 46
- dritter rechteckförmiger Querschnittsbereich
- 48
- vierter rechteckförmiger Querschnittsbereich
- 50
- Wickelachse
- 52
- gestufter halbkreisförmiger Querschnitt von innerem Kernring mit mehreren Windungen
in selber Wickellage
- 54
- gestufter halbkreisförmiger Querschnitt von äußerem Kernring mit mehreren Windungen
in selber Wickellage
- 56
- erste Windung von Wickellage
- 58
- zweite Windung von Wickellage
- 60
- dritte Windung von Wickellage
- 62
- Wickelachse
- 70
- exemplarische Varianten von elliptischen magnetischen Querschnitten
- 72
- idealer elliptischer Querschnitt von innerem Kernring
- 74
- idealer elliptischer Querschnitt von äußerem Kernring
- 76
- Wickelachse
- 78
- gestufter elliptischer Querschnitt von innerem Kernring
- 80
- gestufter elliptischer Querschnitt von äußerem Kernring
- 82
- Wickelachse
- 90
- exemplarische Varianten von weiteren magnetischen Querschnitten
- 92
- erster rasterförmiger gestufter halbkreisförmiger Querschnitt von innerem Kernring
- 94
- erster rasterförmiger gestufter halbkreisförmiger Querschnitt von äußerem Kernring
- 96
- Wickelachse
- 98
- zweiter rasterförmiger gestufter halbkreisförmiger Querschnitt von innerem Kernring
- 100
- zweiter rasterförmiger gestufter halbkreisförmiger Querschnitt von äußerem Kernring
- 102
- Wickelachse
- 110
- exemplarische Variante eines magnetischen Querschnitts mit Kühlkanal
- 112
- gestufter halbkreisförmiger Querschnitt von innerem Kernring mit Kühlkanal
- 114
- gestufter halbkreisförmiger Querschnitt von äußerem Kernring mit Kühlkanal
- 116
- Kühlkanal
- 118
- Wickelachse
- 120
- Ausschnitt von magnetischem Querschnitt eines Kernringes
- 122
- Wickellagen eines Lagenpaketes
- 124
- rechteckförmiger Querschnittsbereich
1. Amorpher Transformatorkern (10), umfassend einen rechteckähnlichen äußeren Kernring
(16) und zwei in einer gemeinsamen Ebene nebeneinanderliegende in den äußeren Kernring
(16) verschachtelte rechteckähnliche innere Kernringe (12, 14) mit jeweils ähnlicher
magnetischer Querschnittsflächengröße, wobei insgesamt zwei Kernjoche (26) und drei
Kernschenkel (20, 22, 24) gebildet sind, deren jeweiliger magnetischer Gesamtquerschnitt
jeweils aus dem magnetischen Querschnitt (30, 70, 90, 110) zweier verschiedener bereichsweise
aneinander grenzender Kernringe (12, 14, 16) gebildet ist, wobei die Kernringe um
eine jeweilige Wickelachse (36, 50, 62, 76, 82, 96, 102, 118) aus einer Vielzahl an
Wickellagen (122) amorphen Bandmaterials gewickelt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweilige Wickelbreite einer Wickellage amorphen Bandmaterials im Falle der inneren
Kernringe (12, 14) bei radial außen liegende Wickellagen (122) gegenüber radial innen
liegenden Wickellagen (122) erhöht und im Falle des äußeren Kernringes (16) in umgekehrter
Weise reduziert ist, so dass ein jeweiliger zumindest annährend kreisförmiger (30)
oder elliptischer (70) magnetischer Gesamtquerschnitt zumindest der Kernschenkel (20,
22, 24) gebildet ist.
2. Amorpher Transformatorkern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere radial benachbarte Wickellagen (122) wenigstens eines Kernringes (12, 14,
16) dieselbe Breite aufweisen und somit stufenartige rechteckförmige Querschnittsbereiche
(42, 44, 46, 48, 124) gebildet sind.
3. Amorpher Transformatorkern nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Wickellage (122) eines Kernringes (12, 14, 16) aus wenigstens zwei
axial nebeneinander angeordneten Windungen (56, 58, 60) des amorphen Bandmaterials
gebildet ist.
4. Amorpher Transformatorkern nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass radial benachbarte Wickellagen (122) mit axial nebeneinander angeordneten Windungen
(56, 58, 60) des amorphen Bandmaterials einen inneren stufenartigen axialen Versatz
zueinander aufweisen.
5. Amorpher Transformatorkern nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass alle Windungen des amorphen Bandmaterials dieselbe Breite aufweisen und in einem
gemeinsamen axialen Raster angeordnet sind.
6. Amorpher Transformatorkern nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des gewickelten amorphen Bandmaterials zumindest abschnittsweise kontinuierlich
an eine zu erzielenden magnetische Querschnittsform angepasst ist.
7. Amorpher Transformatorkern nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen aneinandergrenzenden Kernringen (12, 14, 16) zumindest bereichsweise Kühlkanäle
(18, 116) vorgesehen sind.
8. Amorpher Transformatorkern nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen aneinandergrenzenden Wickellagen (124) zumindest bereichsweise Kühlkanäle
(18, 116) vorgesehen sind.
9. Transformator, umfassend einen dreischenkligen Transformatorkern mit mindestestens
einer elektrischen Wicklung jeden der drei Kernschenkel, dadurch gekennzeichnet, dass der Transformatorkern ein Transformatorkern (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8
ist.