[0001] Die Erfindung betrifft eine Abschirmvorrichtung für ein Mikrowellengerät zur thermischen
Behandlung von Produkten sowie ein Mikrowellengerät, wobei die Abschirmvorrichtung
in einer Mikrowellen abschirmenden Wandung des Mikrowellengeräts anordbar ist, wobei
die Abschirmvorrichtung zur Mikrowellen abschirmenden Durchführung eines Bewegungselements
durch die Wandung dient, wobei die Abschirmvorrichtung das Bewegungselement umfasst
und eine Durchführöffnung für das Bewegungselement ausbildet, wobei das Bewegungselement
zur Übertragung einer Bewegung dient und bewegbar durch die Durchführöffnung hindurchgeführt
ist, wobei zwischen der Durchführöffnung und dem Bewegungselement ein dielektrischer
Spalt ausgebildet ist, wobei eine geometrische Gestalt des Spaltes so ausgebildet
ist, dass der Spalt eine Bandsperre für Mikrowellen ausbildet.
[0002] Mikrowellengeräte sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und werden regelmäßig
zum Erwärmen oder Zubereiten von Speisen sowie im industriellen Bereich zur thermischen
Behandlung von Produkten oder Bauteilen eingesetzt. Insbesondere bei industriellen
Anwendungen ist eine Leistung des Mikrowellengeräts vergleichsweise hoch, sodass es
einer wirkungsvollen Abschirmung eines Behandlungsraums des Mikrowellengeräts bedarf.
Die Abschirmung des Behandlungsraums wird dabei von einer metallischen Wandung des
Behandlungsraums ausgebildet. Im Bereich einer Tür eines Behandlungsraums kann diese
beispielsweise auch mit einem Lochblech versehen sein, dessen Lochgröße kleiner ist
als eine Wellenlänge der Mikrowellen, sodass auch hier eine Abschirmung erzielt werden
kann.
[0003] Aufgrund von Reflexionen der Mikrowellen innerhalb des Behandlungsraums entsteht
darin ein dreidimensionales Muster aus Interferenzmaxima der Mikrowellen, was zu einer
inhomogenen Erwärmung der im Behandlungsraum platzierten Produkte führt. Bei sogenannten
Mikrowellenherden ist es daher üblich, einen drehbaren Teller zur Erzielung einer
homogenen Wärmeverteilung im Gargut zu verwenden. Alternativ werden in Mikrowellenherden,
insbesondere in industriell verwendeten Mikrowellengeräten, auch Reflexionsdrehspiegel
eingesetzt. Reflexionsdrehspiegel weisen metallene Reflexionsflächen für Mikrowellen
auf, wobei durch eine kontinuierliche Drehung der Reflexionsflächen eine homogene
Verteilung der Mikrowellen bewirkt wird, ohne dass die Produkte bewegt werden müssten.
Dazu ist es allerdings erforderlich, eine Achse oder Welle für den Reflexionsdrehspiegel
durch die Wandung des Behandlungsraums hindurchzuführen, da ein elektromotorischer
Antrieb nur außerhalb des Behandlungsraums angeordnet sein kann. Eine derartige, sogenannte
Drehdurchführung für einen Reflexionsspiegel eines im industriellen Maßstab genutzten
Mikrowellengeräts ist beispielsweise aus der
EP 1 639 865 B bekannt.
[0004] Um eine ausreichende Abschirmung gegen eine in einem Bereich einer Durchführöffnung
einer Drehdurchführung austretende Mikrowellenstrahlung zu erzielen, ist die Durchführöffnung
regelmäßig als ein Lager ausgebildet, in dem die Achse bzw. Welle des Reflexionsspiegels
drehbar gelagert ist. Die einzelnen Bauteile des Lagers sowie auch die Achse bzw.
Welle müssen dabei elektrisch leitend ausgebildet sein, damit keine Mikrowellenstrahlung
im Bereich eines eventuellen Spalts der so ausgebildeten Lagerung austreten kann.
Maßtoleranzen der Lagerung sind aus diesem Grunde klein bemessen. Dies hat zur Folge,
dass sich auch hohe Reibungsverluste und ein erhöhter Abrieb der Lagerung ergeben
können. So kann sich im Laufe eines Betriebs eines Mikrowellengeräts eine Abschirmwirkung
der Lagerung, insbesondere durch den Abrieb und einen Verlust von Schmiermitteln sowie
einer dadurch bedingten Spaltbildung wesentlich verschlechtern. Ein alternativer Einsatz
von sogenannten Kontaktfedern zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen
Achse bzw. Welle und einer Durchführöffnung ist ebenfalls nicht befriedigend, da eine
Federwirkung bei einer längeren Verwendung nachlassen kann. Gerade bei industriell
eingesetzten Mikrowellengeräten ist die Ausbildung einer verschleißarmen Abschirmung
von großer Bedeutung, da diese im Gegensatz zu Haushaltsgeräten wesentlich längeren
Betriebszeiten bzw. Nutzung ausgesetzt sind.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Abschirmvorrichtung
für ein Mikrowellengerät sowie ein Mikrowellengerät vorzuschlagen, mit der bzw. dem
ein wartungsarmer, aber sicherer Betrieb ermöglicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Abschirmvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Mikrowellengerät mit den Merkmalen des Anspruchs 20 gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäße Abschirmvorrichtung für ein Mikrowellengerät zur thermischen
Behandlung von Produkten ist in einer Mikrowellen abschirmenden Wandung des Mikrowellengeräts
anordbar, wobei die Abschirmvorrichtung zur Mikrowellen abschirmenden Durchführung
eines Bewegungselements durch die Wandung dient, wobei die Abschirmvorrichtung das
Bewegungselement umfasst und eine Durchführöffnung für das Bewegungselement ausbildet,
wobei das Bewegungselement zur Übertragung einer Bewegung dient und bewegbar durch
die Durchführöffnung hindurchgeführt ist, wobei zwischen der Durchführöffnung und
dem Bewegungselement ein dielektrischer Spalt ausgebildet ist, wobei eine geometrische
Gestalt des Spalts so ausgebildet ist, dass der Spalt eine Bandsperre für Mikrowellen
ausbildet.
[0008] Folglich ist das Bewegungselement durch den dielektrischen, radialen Spalt so von
der Durchführöffnung beabstandet, dass eine zu Verschleiß führende Reibung mit einem
eventuellen Abrieb von Material überhaupt nicht auftreten kann. Da ein Dielektrikum
grundsätzlich zunächst auch durchlässig für Mikrowellenstrahlung ist, ist eine Geometrie
des Spalts so gewählt, dass Mikrowellen die Abschirmvorrichtung bzw. den Spalt im
Wesentlichen nicht passieren können. Da eine Frequenz der Mikrowellen in einem Behandlungsraum
eines Mikrowellengeräts durch die Ausbildung eines verwendeten Magnetrons zur Erzeugung
der Mikrowellen im Wesentlichen vorbestimmt ist, ist der Spalt bzw. die durch die
geometrische Ausbildung des Spalts bewirkte Bandsperre für ein Frequenzband der Mikrowellenstrahlung
in dem Behandlungsraum ausgebildet. Die Abschirmvorrichtung ermöglicht so einen weitestgehend
wartungsfreien und dennoch sicheren Betrieb eines Mikrowellengeräts.
[0009] Die Durchführöffnung kann in einer Durchführeinrichtung der Abschirmvorrichtung ausgebildet
sein, wobei die Durchführeinrichtung in eine Durchgangsöffnung in der Wandung des
Mikrowellengeräts einsetzbar sein kann. Beispielsweise kann die Durchführeinrichtung
einen Flansch aufweisen, der an oder in der Wandung des Mikrowellengeräts eingesetzt
oder an dieser befestigt werden kann. Eine Durchgangsöffnung in der Wandung kann so
unabhängig von der Durchführöffnung ausgebildet werden. Auch ist es dann möglich,
Mikrowellengeräte mit einer Durchgangsöffnung in einer Wandung mit der Abschirmvorrichtung
nachzurüsten.
[0010] Vorzugsweise kann das Bewegungselement als linear und/oder drehbar bewegbare Achse
oder Welle ausgebildet sein. Das Bewegungselement kann daher auch eine Schubstange
oder ein anderes bewegbares mechanisches Element sein, welches einen Reflexionsspiegel
innerhalb eines Behandlungsraums eines Mikrowellengeräts in Bewegung versetzen kann.
Folglich ist es dann für die Ausbildung der Durchführöffnung unerheblich, ob das Bewegungselement
linear und/oder drehbar bewegbar ist.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Durchführöffnung rotationssymmetrisch ausgebildet
ist. So kann dann auch das Bewegungselement rotationssymmetrisch ausgebildet sein.
Wobei dann der Spalt als ein Ringspalt ausgebildet sein kann. Auch lässt sich eine
rotationssymmetrische Durchführöffnung besonders einfach herstellen. Prinzipiell kann
die Durchführöffnung jedoch auch unsymmetrisch ausgebildet sein, da allein die geometrische
Gestaltung des Spalts maßgeblich für eine abschirmende Wirkung ist.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Spalt auf einer Durchführlänge der Durchführöffnung
zumindest abschnittsweise ein konstantes Spaltmaß aufweist, wobei das Spaltmaß so
gewählt sein kann, dass von einer Gesamtheit von von dem Mikrowellengerät ausgebildeten
Moden ausschließlich eine oder eine Anzahl eindeutig definierter Moden überhaupt in
den Spalt gelangen können. D. h., dass das Mikrowellengerät in dem Behandlungsraum
Moden erzeugen kann, die aufgrund der geometrischen Gestalt des Spalts erst gar nicht
in diesen eindringen können. Das Spaltmaß kann jedoch so gewählt sein, dass bestimmte
Moden in den Spalt gelangen können, wobei die Eigenschaften dieser Moden dann definiert
bzw. bekannt sind.
[0013] Beispielsweise können die vom Mikrowellengerät ausgebildeten Moden transversal-elektromagnetische
Moden (TEM) sein.
[0014] Weiter ist es vorteilhaft, wenn in dem Spalt zumindest eine Reflexionsfalle ausgebildet
ist, wobei mittels der Reflexionsfalle zumindest eine von dem Mikrowellengerät ausgebildete
Mode bzw. Schwingung reflektierbar ist. Die Reflexionsfalle kann ebenfalls geometrisch
so ausgebildet sein, dass es zu einer Mehrfachreflexion der Mode bzw. Schwingung oder
auch zu deren Löschung kommt. Wenn nur bestimmte bzw. definierte Moden den Spalt bis
zur Reflexionsfalle passieren können, kann die Reflexionsfalle zur Reflexion dieser
Moden einfach ausgebildet werden.
[0015] Insofern kann die Reflexionsfalle so ausgebildet sein, dass sie eine Mehrzahl von
Resonanzfrequenzen eines Mikrowellenbandes aufweist. So kann die Reflexionsfalle eine
besonders große Bandbreite der Bandsperre abdecken.
[0016] Die Reflexionsfalle kann als ein Spaltabsatz mit einem radial erweiterten Spaltmaß
und einer axialen Breite ausgebildet sein. Der Spaltabsatz kann folglich in Art eines
Inneneinstichs in der Durchführöffnung ausgebildet sein und kann so einfach auch durch
Einstechdrehen hergestellt werden. Die Reflexionsfalle kann weiter innerhalb des Spalts
bezogen auf dessen Gesamtlänge oder an einem, vorzugsweise dem Behandlungsraum abgewandten
Ende des Spalts ausgebildet sein.
[0017] Das erweiterte Spaltmaß und die Breite des Spaltabsatzes können in Abhängigkeit von
einem Dielektrikum ausgebildet sein. Da es sich um einen dielektrischen Spalt handelt,
können im Spaltabsatz und/oder im Spalt verschiedene Dielektrika vorgesehen sein.
Eine Dämpfung bzw. ein dielektrischer Verlustfaktor der Dielektrika kann unter anderem
eine frequenzabhängige Absorption der Mikrowellenstrahlung bewirken, wobei dann das
erweiterte Spaltmaß und die Breite des Spaltabsatzes unter Berücksichtigung der Dielektrika
ausgewählt werden können.
[0018] So kann die Durchführeinrichtung ein aus einem Dielektrikum gebildetes dielektrisches
Element aufweisen, welches den Spalt in einem Bereich des Spaltabsatzes ausfüllt.
Auch kann vorgesehen sein, dass der Spaltabsatz vollständig durch das dielektrische
Element ausgefüllt ist. Das dielektrische Element kann dann auch das konstante Spaltmaß
und das erweiterte Spaltmaß im Bereich des Spaltabsatzes vollständig ausfüllen. In
diesem Fall kann dann auch eine zusätzliche Abdichtung des Behandlungsraums gegen
einen Austritt von Gasen oder Wärmestrahlung geschaffen werden.
[0019] Wenn das dielektrische Element in unmittelbarem Kontakt mit dem Bewegungselement
steht, kann das dielektrische Element ein Lager für das Bewegungselement ausbilden.
Dies ist zwar nicht zwangsläufig erforderlich, da das Bewegungselement auch außerhalb
des Behandlungsraums gelagert sein kann, jedoch kann ein derart ausgebildetes Lager
zur verbesserten Führung und Stabilisierung des Bewegungselements dienen. Da das dielektrische
Element aus einem elektrisch nicht leitenden Werkstoff ausgebildet sein muss, kann
das dielektrische Element aus einem Werkstoff mit besonders guten Lagereigenschaften
ausgebildet sein.
[0020] Weiter können in dem Spalt zwei Reflexionsfallen ausgebildet sein, wobei ein effektiver
elektrischer Abstand bzw. ein Mittenabstand (m) der Reflexionsfallen einer viertel
Wellenlänge (λ/2), vorzugsweise einer halben Wellenlänge (λ/4) eines Mikrowellenbandes
entsprechen kann. So kann eine besonders wirkungsvolle Abschirmung des Mikrowellenbandes
bewirkt werden.
[0021] Auch können die Reflexionsfallen als Bandsperren für jeweils voneinander abweichende
oder unterschiedliche Bänder ausgebildet sein. So ist es möglich, eine besonders große
Bandbreite mit den Reflexionsfallen abzudecken. Die Ausbildung als zwei unterschiedliche
Bandsperren kann dabei unabhängig von einem Mittenabstand der jeweiligen Reflexionsfallen
sein. Für den dielektrischen Spalt kann als ein Dielektrikum Luft vorgesehen sein.
Eine mechanische Reibung zwischen dem Bewegungselement und einer Durchführeinrichtung
kann damit gänzlich ausgeschlossen werden.
[0022] Weiter kann auch als ein Dielektrikum Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyethylen (PE),
Polypropylen (PP) oder Polyetheretherketon (PEEK) als ein Dielektrikum verwendet werden.
Insbesondere die Ausbildung eines dielektrischen Elements ist mit einem der vorgenannten
Materialien besonders einfach realisierbar.
[0023] Als ein weiteres Dielektrikum kann Glas, Glaskeramik oder Keramik, vorzugsweise Aluminiumoxid
(Al
2O
3) oder Siliziumnitrid (Sl
3N
4) vorgesehen sein.
[0024] Vorzugsweise kann die Bandsperre für ein ISM-Band (industrial, scientific and medical
band) ausgebildet sein. Die Bandsperre kann dann bei industriell eingesetzten Mikrowellengeräten
verwendet werden.
[0025] Weiter kann die Bandsperre für ein Band von 2,4 bis 2,5 GHz, vorzugsweise für ein
Band mit 2,45 GHz ausgebildet sein.
[0026] Das erfindungsgemäße Mikrowellengerät zur thermischen Behandlung von Produkten weist
eine erfindungsgemäße Abschirmvorrichtung auf. Besondere Ausführungsformen des Mikrowellengeräts
ergeben sich aus den auf den Vorrichtungsanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüchen.
[0027] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf
die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
[0028] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung einer Abschirmvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Transmissionskurve einer Ausführungsform einer Abschirmvorrichtung.
[0029] Fig. 1 zeigt eine Abschirmvorrichtung 10 für ein Mikrowellengerät, wobei die Abschirmvorrichtung
10 in eine Wandung 11 eines Behandlungsraums 12 des hier nicht näher dargestellten
Mikrowellengeräts dicht eingesetzt ist. In einem den Behandlungsraum 12 umgebenden
Außenbereich 13 ist ein hier ebenfalls nicht näher dargestellter Antrieb für eine
Achse 14 der Abschirmvorrichtung 10 angeordnet, wobei der Antrieb zur Bewegung eines
an der Achse 14 innerhalb des Behandlungsraums 12 befindlichen und ebenfalls nicht
dargestellten Reflexionsdrehspiegels dient.
[0030] Die Abschirmvorrichtung 10 weist weiter eine Durchführeinrichtung 15 mit einer Durchgangsbohrung
16 in einem Körper 17 der Durchführeinrichtung 15 auf. Die Achse 14 ist durch die
Durchgangsbohrung 16 des Körpers 17 von dem Außenbereich 13 in den Behandlungsraum
12 durchgeführt, wobei ein Spalt 18 mit einem konstanten Spaltmaß s zwischen einem
Durchmesser d der Achse 14 und der Durchgangsbohrung 16 bzw. Innenfläche 19 des Körpers
17 ausgebildet ist. Als ein Dielektrikum für den Spalt 18 ist hier Luft vorgesehen.
Weiter sind innerhalb der Durchgangsbohrung 16 zwei Reflexionsfallen 20 und 21 angeordnet,
die durch jeweils einen Spaltabsatz 22 ausgebildet sind, in den ein dielektrisches
Element 23 bzw. 24 eingesetzt ist. Der Spaltabsatz 22 weist dabei ein erweitertes
Spaltmaß s' mit einer Breite b auf, die so gewählt sind, dass die Reflexionsfallen
20 und 21 jeweils eine Mehrzahl von Resonanzfrequenzen eines Mikrowellenbandes des
Mikrowellengeräts bzw. eines Magnetrons des Mikrowellengeräts aufweisen. Weiter sind
die Reflexionsfallen 20 und 21 in einem Mittenabstand m relativ zueinander so angeordnet,
dass der Mittenabstand m einer halben Wellenlänge λ eines Mikrowellenbandes entspricht.
Dadurch kann eine besonders gute Abschirmung des Mikrowellenbandes erzielt werden.
Auch sind die dielektrischen Elemente 23 und 24 aus jeweils unterschiedlichen dielektrischen
Materialien ausgebildet, um eine möglichst große Bandbreite von Mikrowellen absorbieren
bzw. reflektieren zu können. Die dielektrischen Elemente 23 und 24 gelangen dabei
mit einer Oberfläche 25 der Achse 14 in Kontakt, sodass die dielektrischen Elemente
23 und 24 ein Lager 26 für die Achse 14 ausbilden. So ist neben einer Lagerung der
Achse 14 an einem Antrieb keine weitere Lagerung der Achse 14 erforderlich.
[0031] Die
Fig. 2 zeigt eine Transmissionskurve 27 einer von einer hier nicht dargestellten Abschirmvorrichtung
ausgebildeten Bandsperre in einem Frequenzbereich eines Mikrowellengeräts von ca.
2,45 GHz. Ein Filter im Frequenzbereich von 2,4 GHz bis 2,5 GHz um ein ISM-Band von
2,45 GHz weist eine Transmission von -40 dB auf. Das Filter ist dabei von einer möglichen
Ausführungsform einer Abschirmvorrichtung ausgebildet. Die Transmission entspricht
einer Dämpfung einer maximal möglich abgestrahlten Leistung des Mikrowellengeräts
um einen Faktor von 10.000. Wird die betreffende Abschirmvorrichtung beispielsweise
mit 10.000 Watt als maximale Leistung des Mikrowellengeräts beaufschlagt, kann lediglich
eine Leistung von einem Watt durch das Filter bzw. die durch die Abschirmvorrichtung
ausgebildete Bandsperre gelangen.
1. Abschirmvorrichtung (10) für ein Mikrowellengerät zur thermischen Behandlung von Produkten,
wobei die Abschirmvorrichtung in einer Mikrowellen abschirmenden Wandung (11) des
Mikrowellengerätes anordbar ist, wobei die Abschirmvorrichtung zur Mikrowellen abschirmenden
Durchführung eines Bewegungselements durch die Wandung dient, wobei die Abschirmvorrichtung
das Bewegungselement umfasst und eine Durchführöffnung (16) für das Bewegungselement
ausbildet, wobei das Bewegungselement zur Übertragung einer Bewegung dient und bewegbar
durch die Durchführöffnung hindurch geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Durchführöffnung und dem Bewegungselement ein dielektrischer Spalt (18)
ausgebildet ist, wobei eine geometrische Gestalt des Spaltes so ausgebildet ist, dass
der Spalt eine Bandsperre für Mikrowellen ausbildet.
2. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchführöffnung (16) in einer Durchführeinrichtung (15) der Abschirmvorrichtung
(10) ausgebildet ist, wobei die Durchführeinrichtung in eine Durchgangsöffnung in
der Wandung (11) des Mikrowellengerätes einsetzbar ist.
3. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bewegungselement als linear und/oder drehbar bewegbare Achse (14) oder Welle
ausgebildet ist.
4. Abschirmvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchführöffnung (16) rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
5. Abschirmvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spalt (18) auf einer Durchführlänge der Durchführöffnung (16) zumindest abschnittsweise
ein konstantes Spaltmaß (s) aufweist, wobei das Spaltmaß so gewählt ist, dass von
einer Gesamtheit von von dem Mikrowellengerät ausgebildeten Moden ausschließlich eine
oder eine Anzahl definierter Moden in den Spalt gelangen können.
6. Abschirmvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass vom Mikrowellengerät ausgebildete Moden transversal-elektromagnetische Moden sind.
7. Abschirmvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Spalt (18) zumindest eine Reflexionsfalle (20, 21) ausgebildet ist, wobei
mittels der Reflexionsfalle zumindest eine von dem Mikrowellengerät ausgebildete Mode
reflektierbar ist.
8. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reflexionsfalle (20, 21) so ausgebildet ist, dass sie eine Mehrzahl von Resonanzfrequenzen
eines Mikrowellenbandes aufweist.
9. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reflexionsfalle (20, 21) als ein Spaltabsatz (22) mit einem erweiterten Spaltmaß
(s') und einer Breite (b) ausgebildet ist.
10. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erweiterte Spaltmaß (s') und die Breite (b) in Abhängigkeit von einem Dielektrikum
ausgebildet sind.
11. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchführeinrichtung (15) ein aus einem Dielektrikum gebildetes dielektrisches
Element (23, 24) aufweist, welches den Spalt (18) in einem Bereich des Spaltabsatzes
(22) ausfüllt.
12. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das dielektrische Element (23, 24) ein Lager (26) für das Bewegungselement ausbildet.
13. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Spalt (18) zwei Reflexionsfallen (20, 21) ausgebildet sind, wobei ein effektiver
elektrischer Abstand bzw. ein Mittenabstand (m) der Reflexionsfallen einer viertel
Wellenlänge, vorzugsweise einer halben Wellenlänge eines Mikrowellenbandes entspricht.
14. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reflexionsfallen (20, 21) als Bandsperren für jeweils voneinander abweichende
oder unterschiedliche Bänder ausgebildet sind.
15. Abschirmvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Dielektrikum Luft ist.
16. Abschirmvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Dielektrikum Polytetrafluorethylen, Polyethylen, Polypropylen oder Polyetheretherketon
ist.
17. Abschirmvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Dielektrikum Glas, Glaskeramik oder Keramik, vorzugsweise Aluminiumoxid oder
Siliciumnitrid ist.
18. Abschirmvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bandsperre für ein ISM-Band ausgebildet ist.
19. Abschirmvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bandsperre für ein Band von 2,4 bis 2,5 GHz, vorzugsweise für ein Band mit 2,45
GHz ausgebildet ist.
20. Mikrowellengerät zur thermischen Behandlung von Produkten mit einer Abschirmvorrichtung
(10) nach einem der vorangehenden Ansprüche.