[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von Stückgut in einer
Umverpackung, wobei zumindest zwei Stückgüter gemeinsam mit einem Fluidpolsterkissen
in einem Hohlraum einer Umverpackung angeordnet werden. Gegenstand der Erfindung ist
des Weiteren eine Stückgut-Verpackungsanordnung mit einer einen Hohlraum bildenden
Umverpackung, wobei in dem Hohlraum ein Fluidpolsterkissen und zumindest zwei gemeinsam
an einer Fluidkammer des Fluidpolsterkissens anliegende Stückgüter angeordnet sind.
Schließlich betrifft die Erfindung auch das aus einer elastischen Folie gebildete
Fluidpolsterkissen selbst.
[0002] Für die Auspolsterung werden von Versandverpackungskartons und ähnlichen Umverpackungen
verschiedene Systeme eingesetzt. Beispielsweise ist es bekannt, loses Dämm- und Verpackungsmaterial
als Schütte in den Karton einzufüllen, wozu speziell angepasste Schaumstoffelemente,
Papier- und Karton-Knüll oder dergleichen eingesetzt werden können.
[0003] Bekannt sind auch Luftpolsterfolien oder größere Fluidpolsterkissen, die bedarfsgerecht
als Endlosware abgelängt und mit den zu verpackenden Stückgütern in den Hohlraum der
Umverpackung eingebracht werden. Bekannt sind auch formangepasste Verpackungs- und
Abstandelemente aus Pappe, Schaumstoff oder dergleichen, welche häufig als Halbschalen
oder zur Eckabstützung eines Verpackungsgutes eingesetzt werden. Schließlich können
Stückgüter auch auf einer in der Umverpackung gespannten Folie abgelegt werden.
[0004] Mit den bekannten Systemen wird versucht, dass Verpackungsgut von mechanischen Beschädigungen
zu schützen, in dem ein Abstand zur Wand hergestellt wird, wobei häufig auch eine
Stoßdämpfung und/oder ein Schutz gegen Verrutschen erreicht werden.
[0005] Aus der
US 4 287 250 ist eine Luftpolsterfolie bekannt, die eine Vielzahl voneinander getrennter, einzelner
kleiner Kammern aufweist. Diese eine Vielzahl kleiner Kammern aufweisende Verpackungsbahn
ist aus einer Folie gebildet, welche zur Verbesserung der Schutzwirkung aus einem
elastischen Material bestehen kann. Des Weiteren ist eine Barriereschicht gegen einen
Fluidverlust vorgesehen. Die
US 4 287 250 beschreibt damit einen üblichen Ansatz zur Bereitstellung eines eine Vielzahl von
Fluidkammern aufweisenden Verpackungsmaterials, wobei jedoch der Herstellungsaufwand
relativ hoch ist. Es besteht auch das Bedürfnis, das Verpacken, insbesondere das automatische
Verpacken von Gegenständen zur erleichtern.
[0006] Aus der
US 2002/0150730 A1 ist eine Art Fluidpolsterkissen bekannt, bei dem zwei Folienbahnen labyrinthartig
verbunden sind, so dass sich einzelne untereinander verbundene Abschnitte ergeben.
[0007] Aus der
DE 38 27 858 A1 ist eine Stückgut-Verpackungsanordnung mit einer einen Hohlraum bildenden Umverpackung
bekannt, wobei in dem Hohlraum ein Fluidpolsterkissen und zumindest zwei gemeinsam
an einer Fluidkammer des Fluidpolsterkissens anliegende Stückgüter angeordnet sind.
Bei dem Verpacken werden zunächst die Stückgüter in dem Hohlraum angeordnet, wobei
dann das noch nicht befüllte Fluidpolsterkissen, beispielsweise als unbefüllter, kollabierter
Schlauch, eingesetzt wird. Nach dem Verschließen der Umverpackung wird dann der Schlauch
von außen mit Luft oder einem anderen Gas befüllt, um den verbleibenden Freiraum auszupolstern.
Es ergibt sich der Vorteil, dass durch das im Wesentlichen vollständige Ausfüllen
des Hohlraumes auch die Umverpackung selbst stabilisiert wird. Durch das nachträgliche
Befüllen ist aber auch das Verpacken selbst relativ aufwendig.
[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes, vereinfachtes Verfahren zum Verpacken von Stückgütern in einer Umverpackung
anzugeben, wobei des Weiteren auch eine entsprechende Stückgut-Verpackungsanordnung
sowie ein Fluidpolsterkissen angegeben werden sollen.
[0009] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind ein Verfahren zum Verpacken
von Stückgut in einer Umverpackung gemäß Patentanspruch 1, eine Stückgut-Verpackungsanordnung
gemäß Patentanspruch 8 sowie ein Fluidpolsterkissen gemäß Patentanspruch 11.
[0010] Die Erfindung betrifft damit ein Verfahren zum Verpacken von Stückgut in einer Umverpackung,
umfassend die Schritte
- a) Bereitstellen einer einen Hohlraum bildenden Umverpackung,
- b) Herstellen, Befüllen und dichtes Verschließen eines Fluidpolsterkissens aus einer
elastischen Folie, bevor das Fluidpolsterkissen in die Umverpackung eingesetzt wird,
- c) Einsetzen des Fluidpolsterkissens in die Umverpackung,
- d) Anordnen von zumindest zwei Stückgütern an dem Fluidpolsterkissen, derart, dass
die beiden Stückgüter gemeinsam an einer Fluidkammer des Fluidpolsterkissens anliegen,
- e) Verschließen der Umverpackung nach dem Einsetzen des Fluidpolsterkissens und dem
Anordnen der zumindest zwei Stückgüter.
[0011] Im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen von Fluidpolsterkissen wird ein vergleichsweise
großes Fluidpolsterkissen mit einer zusammenhängenden Fluidpolsterkammer bereitgestellt,
wobei an einer Fluidpolsterkammer zumindest zwei Stückgüter aufgenommen sind.
[0012] Die Größe sowie das Füllvolumen des Fluidpolsterkissens können genau auf das Volumen
des Hohlraumes sowie die Form der zu verpackenden Stückgüter abgestimmt werden. Insbesondere
kann wie bei der
DE 38 27 858 A1 der Hohlraum der Umverpackung vollständig oder nahezu vollständig ausgefüllt werden,
wobei erfindungsgemäß gerade auch Stückgüter mit sehr unterschiedlichen Formen gemeinsam
verpackt werden können. Durch die Kissenform und die zusätzliche Elastizität der elastischen
Folie können die Größenunterschiede zwischen verschiedenen Stückgütern ausgeglichen
werden, so dass sich die Fluidkammer des Fluidpolsterkissens gleichmäßig an sämtliche
zugeordnete Stückgüter anliegt.
[0013] Erfindungsgemäß liegen die zumindest zwei Stückgüter gemeinsam an einer Fluidkammer
des Fluidpolsterkissens an, wobei jedoch die Reihenfolge der Verfahrensschritte c)
und d) nicht vorgegeben ist. So kann beispielsweise ein Fluidpolsterkissen erst in
die Umverpackung eingesetzt werden, bevor dann die zumindest zwei Stückgüter auf das
Fluidpolsterkissen aufgelegt werden und nachfolgend die Umverpackung verschlossen
wird. Als Variante dieser Ausführungsform kann vor dem Verschließen der Umverpackung
auch ein zweites Fluidpolsterkissen aufgelegt werden, um die Stückgüter möglichst
mittig und gut geschützt in der Umverpackung anordnen zu können.
[0014] Die Stückgüter können auch außerhalb der Verpackung auf das Fluidpolterkissen aufgelegt
werden, um dann gemeinsam mit dem Fluidpolsterkissen in die Umverpackung eingesetzt
zu werden. Möglich ist auch, zunächst die Stückgüter in die Umverpackung einzusetzen
und dann mit dem Fluidpolsterkissen abzudecken. Schließlich ist es auch denkbar, dass
ein Fluidpolsterkissen um die Stückgüter herumgelegt wird, um diese sowohl nach oben
als auch nach unten sicherzuhalten und zu stützen. Das Fluidpolsterkissen kann dazu
eine Art Gelenk oder Scharnier besitzen, welches beispielsweise durch eine Längssiegelnaht
gebildet sein kann. Wenn diese Siegelnaht eine Fluidtrennung bewirkt, ergibt sich
ein Fluidpolsterkissen mit zwei Luftkammern, wobei vorzugsweise an beiden Luftkammern
jeweils zumindest zwei Stückgüter gemeinsam anliegen. Grundsätzlich besteht aber auch
die Möglichkeit, dass die beschriebene Längssiegelnaht oder eine vergleichbare Verbindung
nicht vollständig durchgeführt ist, so dass dann noch zwischen den beiden Abschnitten
ein Fluidaustausch möglich ist.
[0015] Insbesondere ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass für die Festlegung der
Größe und/oder das Füllvolumen des Fluidpolsterkissens das Volumen des Hohlraumes
und zusätzlich die Form sämtlicher zu verpackender Stückgüter berücksichtigt werden.
Neben dem Volumen der zu verpackenden Stückgüter können auch deren Proportionen berücksichtigt
werden.
[0016] Das erfindungsgemäße Fluidpolsterkissen aus der elastischen Folie ist in der Lage,
durch Verschiebung des enthaltenen Fluids einen Ausgleich zu schaffen, so dass auch
vergleichsweise kleine Produkte sicher gehalten werden, weil dort sich dort das Fluidpolsterkissen
ausdehnt.
[0017] Erfindungsgemäß wird eine elastische Folie zur Bildung des Fluidpolsterkissens eingesetzt.
Als elastisch wird im Rahmen der Erfindung eine Folie verstanden, wenn diese ohne
ein Zerreißen in zumindest einer Richtung um mehr als 50 %, vorzugsweise mehr als
100 % dehnbar ist, wobei nach einem Wegfall der Zugkraft die bleibende Dehnung der
elastischen Folie nach einer Dehnung von 50 % weniger als 30 %, vorzugsweise weniger
als 20 % besonders bevorzugt weniger als 10 % beträgt, wobei sich die angegebenen
Prozentangaben auf die Ausgangslänge der elastischen Folie im ungedehnten Zustand
beziehen.
[0018] Bei den üblichen thermoplastischen Elastomeren können aber ohne Weiteres auch noch
größere Werte für die maximale Dehnbarkeit sowie geringere Werte für die verbleibende
Restdehnung erreicht werden.
[0019] Die Folie weist bevorzugt zumindest ein elastisches Polymer ausgewählt aus der Gruppe
thermoplastisches Elastomer auf Basis Polyurethan (TPU), elastisches Polyvinylchlorid
(PVC), Stryrol-Block-Copolymer (SBC), Polyolefin-Elastomer (TPO) und Etylen-Vinylacetat-Copolymer
(EVAC) auf, wobei das elastische Polymer zumindest mit einem Anteil von 20 Gew.-%,
vorzugsweise zumindest 50 Gew.-% in der elastischen Folie enthalten ist. Hinsichtlich
der Polyolefin-Polymere kommen sämtliche Typen und Blends in Betracht, welche die
zuvor beschriebenen elastischen Eigenschaften aufweisen, wozu auch insbesondere VLDPE
und ULDPE zählen können.
[0020] Im Rahmen der Erfindung soll die Folie sehr weich, elastisch, siegelfähig und vorzugsweise
auch durchstoßfest sein. Außerdem ist eine stumpfe Oberfläche hilfreich, um ein Verrutschen
zu vermeiden, wobei die genannten Materialien diese Anforderungen erfüllen können.
Zum Teil wird zusammen mit den elastischen Eigenschaften auch eine gewisse Klebrigkeit
der elastischen Folie beobachtet, was zusätzliche für die Fixierung der Stückgüter
innerhalb der Umverpackung hilfreich sein kann.
[0021] Die elastische Folie kann sowohl als Monofolie als auch als mehrschichtige Folie
gebildet sein, wobei ein zumindest 3-schichtiger Aufbau bevorzugt ist. Die elastische
Folie kann dann auf besonders einfache Weise durch Coextrusion hergestellt werden,
wobei neben einer Castfolienextrusion insbesondere auch eine Blas-Folienextrusion
erfolgen kann.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Fluidpolsterkissen
individuell auf die Größe der Umverpackung und die zu verpackenden Produkte, das heißt,
die zumindest zwei Stückgüter, abgestimmt sind, wobei auch in unmittelbarer Folge
mehrere Umverpackungen mit jeweils einer unterschiedlichen Zusammenstellung von Stückgütern
gebildet werden können, wobei eine elektronische Steuerung für jede der Zusammenstellungen
eine geeignete Größe und/oder ein geeignetes Füllvolumen eines jeweils zugeordneten
Fluidpolsterkissens bestimmt und wobei eine Vorrichtung zur Bildung der Fluidpolsterkissen
an die Steuerung angeschlossen ist, um entsprechend angepasste Fluidpolsterkissen
zu bilden.
[0023] Das Füllvolumen ist vorzugsweise so gewählt, dass zusammen mit dem Volumen der Stückgüter
der Hohlraum nahezu vollständig ausgefüllt ist. Bezogen auf die jeweiligen Volumina
ist in der Regel noch eine gewisse Toleranz abzuziehen, weil in der Praxis eine vollständige
Ausfüllung des Hohlraumes nicht oder nur schwer möglich ist.
[0024] Erfindungsgemäß werden vergleichsweise große, zusammenhängende Fluidpolsterkissen
gebildet, die beispielsweise ein Volumen von mehr als 200 cm
3 aufweisen können. Vorzugsweise sind die Fluidpolsterkissen so ausgeführt, dass diese
jeweils die Grundfläche einer Umverpackung, beispielsweise eines Kartons, ausfüllen
können. Entsprechend weisen die Fluidpolsterkissen in der Regel auch eine Rechteckform
mit einer Grundfläche von zumindest 10 cm x 10 cm auf.
[0025] Abhängig von den zu verpackenden Stückgütern kann das Füllvolumen des Fluidpolsterkissens
in einem großen Bereich variieren. Typischerweise liegt das Volumen zwischen 500 cm
3 und 4000 cm
3.
[0026] Das Fluidpolsterkissen soll zur Verpackung von zumindest zwei Stückgütern, insbesondere
zum Verpacken zweier Stückgüter mit unterschiedlicher Größe, eine gewisse Beweglichkeit
aufweisen, wobei aber andererseits eine zu große Beweglichkeit auch nachteilig sein
kann.
[0027] Vor diesem Hintergrund ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass das Fluidpolsterkissen eine Kissenform mit einer ersten Kissenwand und einer
zweiten Kissenwand aufweist, wobei die Kissenwände um einen Umfang des Fluidpolsterkissens
miteinander verbunden sind und wobei die Kissenwände zusätzlich zu der Verbindung
an dem Umfang unverbunden sind oder weniger als zehn, insbesondere weniger als 5 Verbindungsstellen
aufweisen. Die Verbindungsstellen können punkt- oder linienförmig ausgeführt sein
und dienen zu einer gewissen Stabilisierung. Eine fluidische Trennung der Fluidkammer
soll jedoch in der Regel nicht erfolgen, wobei auch keine die Strömung behindernden
Engstellen oder dergleichen gebildet werden sollen.
[0028] Einzelne Verbindungsstellen zwischen den beiden Kissenwänden können auch dazu vorgesehen
sein, um eine gewisse Vorspannung der elastischen Folie zu erreichen.
[0029] In der gesamten Umverpackung kann ein einziges Fluidpolsterkissen vorgesehen sein,
welches die zumindest zwei Stückgüter aufnimmt.
[0030] Um eine mittige Anordnung der Stückgüter zu erreichen, können diese auch durch zwei
gegenüberliegend angeordnete Fluidpolsterkissen abgestützt sein, die wie zuvor beschrieben
ausgeführt sind. Bei dem Verfahren zum Verpacken kann das beispielsweise erst eins
der Fluidpolsterkissen in die Umverpackung eingesetzt werden, worauf dann die Stückgüter
auf diesem ersten Fluidpolsterkissen abgelegt werden, bevor dann vor einem Verschließen
der Umverpackung das zweite Fluidpolsterkissen aufgelegt wird.
[0031] Zur Bildung der Fluidpolsterkissen kann die elastische Folie von einer Hülle abgezogen
und unmittelbar zu dem Kissen umgeformt, befüllt und verschlossen werden. Grundsätzlich
kann auch ein Schlauch einer elastischen Folie zugeführt werden, der dann lediglich
nach dem Befüllen mit Fluid zur Bildung des Fluidpolsterkissens an den gegenüberliegenden
Seiten durch Quersiegelnähte zu verschließen ist.
[0032] Das Fluidpolsterkissen wird in der Praxis auch als Luftpolsterkissen bezeichnet.
Entsprechend kann bei der Bildung des Fluidpolsterkissens eine Befüllung mit Umgebungsluft
erfolgen. Grundsätzlich können aber auch andere Gase oder je nach Anwendungsfall sogar
Flüssigkeiten als Fluid eingebracht werden. Beispielsweise kann auch vorgesehen sein,
dass das Fluidpolsterkissen in der Herstellung mit Flüssigstickstoff befüllt und verschlossen
wird. Der Flüssigstickstoff wird im tiefkalten Zustand eingespritzt und verdampft
dann bei der Erwärmung auf die Umgebungstemperatur, wobei durch die eingespritzte
Menge an flüssigem Stickstoff das Füllvolumen präzise bestimmt werden kann. Wenn die
Umverpackung durch die darin enthaltenen Stückgüter und zumindest ein Fluidpolsterkissen
nahezu vollständig ausgefüllt ist, wird auch die gesamte Umverpackung auf vorteilhafte
Weise weiter stabilisiert. Beispielsweise kann eine Umverpackung in Form eines Kartons
dann nicht mehr leicht verbeult und somit beschädigt werden. Es ergibt sich also bei
einer im Wesentlichen vollständigen Ausfüllung des Hohlraumes eine Art Verbundelement,
wobei durch die Elastizität der elastischen Folie auch unter extremen Belastungen
nicht mit einem Platzen des Fluidpolsterkissens gerechnet werden muss.
[0033] Um einen optimalen Schutz der Stückgüter zu gewährleisten, darf das Polstermaterial,
also vorliegend das Fluidpolsterkissen nicht zu hart und auch nicht zu weich sein.
Bei einem harten Polstermaterial, beispielsweise Halbschalen aus Pappe, besteht die
Gefahr, dass Schläge und Vibrationen auch auf die Stückgüter übertragen werden, so
dass diese dann nicht optimal geschützt sind. Bei einer zu weichen Abpolsterung besteht
dagegen die Gefahr eines Durchschlagens, wenn auf die Verpackung große Kräfte einwirken.
[0034] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Fluidpolsterkissens ist dagegen eine
optimale Abdämpfung bei einem zuverlässigen Schutz der Stückgüter möglich.
[0035] Um die Schutzwirkung noch weiter zu verbessern, kann im Rahmen der Erfindung auch
vorgesehen sein, dass die elastische Folie zumindest eine aufgeschäumte Folienschicht
enthält.
[0036] Die Dicke der elastischen Folie kann beispielsweise zwischen 50 µm und 250 µm liegen.
[0037] Die Kissenwände sind um den Umfang vorzugsweise durch eine Siegelnaht verbunden,
weshalb die elastische Folie in der Regel auch eine gute Siegelbarkeit aufweisen soll.
Des Weiteren ist es auch möglich, dass an einer Seite des Fluidpolsterkissens eine
Knicklinie gebildet ist, während die übrigen Seiten durch eine dann U-förmige Siegelnaht
verbunden sind.
[0038] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Stückgut-Verpackungsanordnung mit einer einen
Hohlraum bildenden Umverpackung, wobei in dem Hohlraum ein Fluidpolsterkissen um zumindest
zwei gemeinsam an einer Fluidkammer des Fluidpolsterkissens anliegende Stückgüter
angeordnet sind. Erfindungsgemäß ist das Fluidpolsterkissen aus einer elastischen
Folie gebildet und in den Hohlraum eingesetzt. Das vorkonfektionierte Kissen ist daran
zu erkennen, dass keine Einfüllstutzen, Einstickstellen oder dergleichen für eine
nachträgliche Befüllung vorhanden sind.
[0039] Wie bereits zuvor erläutert, ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen, dass sämtliche Stückgüter zwischen zwei aus elastischer Folie gebildeten
Fluidpolsterkissen oder zwischen zwei voneinander getrennten Fluidkammern eines Fluidpolsterkissens
angeordnet sind.
[0040] Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Fluidpolsterkissen aus elastischer Folie,
welches zumindest eine Fluidkammer mit einem Volumen von mehr als 200 cm
3 bei einer Länge und Breite von jeweils mehr als 10 cm und einer Höhe von mehr als
2 cm aufweist.
[0041] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Stückgut-Verpackungsanordnung mit einem Karton als Umverpackung, mehreren Stückgütern
und einem Fluidpolsterkissen,
- Fig. 2
- das Fluidpolsterkissen alleine,
- Fig. 3a-3d
- unterschiedliche Ausführungen der verschlossenen Stückgut-Verpackungsanordnung in
einer Schnittdarstellung.
[0042] Die Fig. 1 zeigt eine Stückgut-Verpackungsanordnung mit einer einen Hohlraum bildenden
Umverpackung 1 in Form eines Kartons aus Pappe, wobei in dem Hohlraum ein Fluidpolsterkissen
2 angeordnet ist, an dem zumindest zwei, in dem Ausführungsbeispiel drei Stückgüter
3a, 3b, 3c anliegen.
[0043] Erfindungsgemäß ist das Fluidpolsterkissen 2 als vorkonfektioniertes Kissen aus einer
elastischen Folie gebildet und in den Hohlraum eingesetzt.
[0044] Das Fluidpolsterkissen 2 ist an die Grundfläche der Umverpackung 1 angepasst. Die
Umverpackung 1 und das Fluidpolsterkissen 2 weisen eine in etwa übereinstimmende rechteckige
Grundfläche auf, wobei die Grundfläche üblicherweise größer als 10 cm x 10 cm ist
und wobei das Fluidpolsterkissen eine Fluidkammer mit ein einem Volumen von mehr als
200 cm
3 aufweist.
[0045] Entsprechend wird bei einem Verfahren zum Verpacken von Stückgütern in einer Umverpackung
zunächst die den Hohlraum bildende Umverpackung 1 bereitgestellt, wobei das in seiner
Größe angepasste Fluidpolsterkissen 2 aus einer elastischen Folie zuvor hergestellt,
befüllt und dicht verschlossen wird. Dieses vorkonfektionierte Fluidpolsterkissen
wird dann in die Umverpackung eingesetzt, wobei die Stückgüter 3a, 3b, 3c vor oder
nach dem Einsetzen des Fluidpolsterkissens 2 in die Umverpackung 1 auf das Fluidpolsterkissen
2 aufgelegt werden. Erfindungsgemäß sind die Stückgüter 3a, 3b, 3c gemeinsam von einer
zusammenhängenden Fluidkammer des Fluidpolsterkissens 2 abgestützt, so dass Größenunterschiede
ausgeglichen werden können. Insbesondere ist das Füllvolumen des Fluidpolsterkissens
2 an die Form, das heißt, das Volumen, die Größe und die Proportionen der Stückgüter
3a, 3b, 3c angepasst.
[0046] Die Fig. 2 zeigt das Fluidpolsterkissen alleine. Zu erkennen ist, dass um den Umfang
eine Faltkante 4 und eine an den übrigen Rändern vorgesehene Siegelnaht 5 vorhanden
ist, um das Fluidpolsterkissen 2 mit zwei gegenüberliegenden Kissenwänden 6 zu bilden.
Um das an sich gut bewegliche und elastische Fluidpolsterkissen 2 leicht zu stabilisieren
und die elastische Folie vorzuspannen, sind die Kissenwände 6 mittig durch eine Verbindungsstelle
7 verbunden, die in dem Ausführungsbeispiel kreisförmig ausgeführt ist.
[0047] Die elastische Folie ist vorzugsweise vergleichsweise weich, siegelfähig und durchstoßfest.
Darüber hinaus ist eine stumpfe oder auch leicht klebrige Oberfläche hilfreich, um
ein Verrutschen der Stückgüter 3a, 3b, 3c zu vermeiden. Zur Bildung der elastischen
Folie können beispielsweise Styrol-Block-Copolymere, Polyolefin-Elastomere sowie Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
eingesetzt werden, wobei die Folie insbesondere auch mehrschichtig ausgeführt werden
kann.
[0048] Um die Schutzwirkung zu verbessern, kann auch zumindest eine aufgeschäumte Folienschicht
vorhanden sein.
[0049] Die Fig. 3a zeigt eine Ausgestaltung einer Stückgut-Verpackungsanordnung mit zwei
Fluidpolsterkissen 2, welche wie zuvor beschrieben ausgeführt sind. Zu erkennen ist,
dass die Stückgüter 3a, 3b, 3c in etwa mittig in der Umverpackung 1 angeordnet und
sicher gehalten sind. Die beiden Fluidpolsterkissen 2 mit jeweils genau einer zusammenhängenden
Fluidkammer füllen gemeinsam mit den Stückgütern 3a, 3b, 3c den von der Umverpackung
1 gebildeten Hohlraum nahezu vollständig aus, so dass zusätzlich auch die gesamte
Stückgut-Verpackungsanordnung stabilisiert wird. Beispielsweise kann der die Umverpackung
1 bildende Karton weniger leicht eingedrückt und damit beschädigt werden. Durch die
elastische Abstützung der Stückgüter 3a, 3b, 3c wird auch bei großen Belastungen eine
Beschädigung der Stückgüter 3a, 3b, 3c vermieden, wobei in der Fig. 3 auch besonders
gut zu erkennen ist, dass gerade auch unterschiedlich große Stückgüter 3a, 3b, 3c
aufgenommen werden können.
[0050] Im Rahmen der Erfindung können allgemein beispielsweise unterschiedliche Stückgüter
aufgenommen werden, deren Volumen sich um einen Faktor 2, einen Faktor 4 oder auch
mehr unterscheidet.
[0051] Je nach Anforderungen an den Schutz der Gegenstände kann die Stückgut-Verpackungsanordnung
auch nur ein einziges Fluidpolsterkissen 2 aufweisen. So zeigt die Fig. 3b eine Ausgestaltung,
bei der das Fluidpolsterkissen 2 unterhalb der Stückgüter 3a, 3b, 3c angeordnet ist.
Bei der Zusammenstellung der Stückgut-Verpackungsanordnung kann beispielsweise das
Fluidpolsterkissen 2 zunächst in die Umverpackung 1 eingesetzt werden, bevor dann
die Stückgüter 3a, 3b, 3c auf das Fluidpolsterkissen 2 aufgelegt werden und bevor
dann die Umverpackung 1 verschlossen wird.
[0052] Die Fig. 3c zeigt als Alternative eine Ausgestaltung, bei der das Fluidpolsterkissen
2 auf den Stückgütern 3a, 3b, 3c angeordnet ist.
[0053] Schließlich zeigt die Fig. 3d eine Anordnung, welche hinsichtlich ihrer Schutzwirkung
der Ausgestaltung gemäß der Fig. 3a entspricht, wobei jedoch nicht zwei sondern nur
eins mit einer Knicklinie versehenes Fluidpolsterkissen 2 mit den Stückgütern 3a,
3b, 3c in die Umverpackung 1 eingesetzt ist.
1. Verfahren zum Verpackung von Stückgut in einer Umverpackung (1), umfassend die Schritte:
a) Bereitstellen einer einen Hohlraum bildenden Umverpackung (1),
b) Herstellen, Befüllen und dichtes Verschließen eines Fluidpolsterkissens (2) aus
einer elastischen Folie bevor das Fluidpolsterkissen (2) in die Umverpackung (1) eingesetzt
wird,
c) Einsetzen des Fluidpolsterkissen (2) in die Umverpackung (1),
d) Anordnung von zumindest zwei Stückgütern (3a, 3b, 3c) an dem Fluidpolsterkissen
(2) derart, dass die beiden Stückgüter (3a, 3b, 3c) gemeinsam an einer Fluidkammer
des Fluidkammerpolsterkissen (2) anliegen,
e) Verschließen der Umverpackung (1) nach dem Einsetzen des Fluidpolsterkissens (2)
und dem Anordnen der zumindest zwei Stückgüter (3a, 3b, 3c).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei für die Festlegung der Größe und/oder des Füllvolumens
des Fluidpolsterkissens (2) das Volumen des Hohlraumes und zusätzlich die Form sämtlicher
zu verpackender Stückgüter (3a, 3b, 3c) berücksichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei in unmittelbarer Folge mehrere Umverpackung (1) mit
jeweils einer unterschiedlichen Zusammenstellung von Stückgütern (3a, 3b, 3c) gebildet
werden, wobei eine elektronische Steuerung für jede der Zusammenstellung eine geeignete
Größe und/oder ein geeignetes Füllvolumen eines jeweils zugeordneten Fluidpolsterkissen
(2) bestimmt und wobei eine Vorrichtung zur Bildung der Fluidpolsterkissen (2) an
die Steuerung angeschlossen ist, um entsprechend angepasste Fluidpolsterkissen (2)
zu bilden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Fluidpolsterkissen (2) mit einer
Fluidpolsterkammer gebildet wird, welcher ein Volumen von mehr als 200 cm/3 aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Fluidpolsterkissen mit einer
Kissenform mit einer ersten Kissenwand (6) und einer zweiten Kissenwand (6) derart
gebildet wird, dass die Kissenwände um einen Umfang des Fluidpolsterkissen (2) miteinander
verbunden sind, wobei die Kissenwände (6, 6') zusätzlich zu der Verbindung an dem
Umfang unverbunden sind oder weniger als zehn Verbindungsstellen (8) aufweisen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluidpolsterkissen (2) aus einer elastischen Folie gebildet wird, welche zumindest
eine aufgeschäumte Folienschicht aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluidpolsterkissen (2) bei seiner Herstellung mit Flüssigstickstoff befüllt und
verschlossen wird.
8. Stückgut-Verpackungsanordnung mit einer einen Hohlraum bildenden Umverpackung (1),
wobei in dem Hohlraum ein Fluidpolsterkissen (2) und zumindest zwei gemeinsam an einer
Fluidkammer des Fluidpolsterkissens (2) anliegende Stückgüter (3a, 3b, 3c) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluidpolsterkissen (2) als vorkonfektioniertes Kissen aus einer elastischen Folie
gebildet und in den Hohlraum eingesetzt ist.
9. Stückgut-Verpackungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Stückgüter (3a, 3b, 3c) zwischen zwei aus elastischer Folie gebildeten
Fluidpolsterkissen (2) oder zwischen zwei voneinander getrennten Fluidkammern des
Fluidpolsterkissens (2) angeordnet sind.
10. Stückgut-Verpackungsanordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Folie zumindest ein elastisches Polymer ausgewählt aus der Gruppe
Styrol-Block-Copolymer (SBC), Polyolefin-Elastomere (TPO) und Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
(EVAC) enthält.
11. Fluidpolsterkissen (2) aus elastischer Folie, gekennzeichnet durch zumindest eine Fluidkammer, welche ein Volumen von mehr als 200 cm3 bei einer Länge und Breite von jeweils mehr als 10 cm und einer Höhe von mehr als
2 cm aufweist.