[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übergeben eines in einer Spinnstelle
einer Spinnmaschine hergestellten Garns an eine Anspinnvorrichtung zum Zwecke des
Wiederanspinnens. Der Spinnstelle ist dabei zum Aufwickeln des Garns auf eine Spule
eine Spulvorrichtung mit einem changierbaren Fadenführer zugeordnet. Bei dem Verfahren
wird die Garnherstellung gezielt unterbrochen und die Spinnstelle kontrolliert stillgesetzt,
wobei das Ende des hergestellten Garns sich nach den Stillsätzen an einer definierten
Position im Fadenlauf vor der Spulvorrichtung befindet. Bei dem Verfahren wird das
Garn vor dem Wiederanspinnen entgegen seiner regulären Abzugsrichtung von der Spule
abgewickelt und rückgespult. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Spinnmaschine mit
zumindest einer Spinnstelle zur Herstellung eines Garns, mit zumindest einer der Spinnstelle
zugeordneten Spulvorrichtung zum Aufwickeln des Garns auf eine Spule, wobei die Spulvorrichtung
einen changierbaren Fadenführer aufweist, mit einer Steuereinheit, mittels welcher
die Spinnstelle kontrolliert stillsetzbar ist, sowie mit einer Anspinnvorrichtung
zum Wiederanspinnen des Garns.
[0002] Bei Rotor- oder Luftspinnmaschinen wird nach einer Unterbrechung des Garnherstellungsprozesses
das freie Garnende von einer meist entlang der Spinnmaschine verfahrbaren Wartungseinrichtung
aufgenommen und für das Wiederanspinnen vorbereitet. Anschließend wird das Garnende
wieder mit einem der Spinnstelle zugeführten Fasermaterial in Kontakt gebracht und
mit diesem verbunden, so dass der Garnherstellungsprozess wieder aufgenommen werden
kann. Bei der Unterbrechung des Garnherstellungsprozesses läuft das spulvorrichtungsseitige
Garnende in der Regel auf die sich noch drehende Spule auf. Das Garnende muss daher
zunächst beispielsweise mittels einer Saugdüse auf der Spulenoberfläche aufgesucht
werden, um es an die Anspinnvorrichtung übergeben zu können. Das Aufsuchen des Garnendes
ist vergleichsweise zeitaufwändig und muss manchmal mehrfach durchgeführt werden,
bis schließlich ein erfolgreicher Anspinnvorgang durchgeführt werden kann.
[0003] Die
DE 10 2011 053 811 A1 schlägt daher vor, im Falle von gezielten Unterbrechungen des Spinnprozesses, beispielsweise
bei der Detektion eines Garnfehlers durch eine Garnüberwachungseinheit, die betreffende
Spinnstelle kontrolliert still zu setzen. Dabei werden die Fördergeschwindigkeiten
der verschiedenen Fördereinrichtungen der Spinnstelle wie Liefereinheit, Abzugsvorrichtung
und Spulung bis zum Stillstand zu reduziert und hierdurch der Garnherstellungsprozess
unterbrechen. Das spulenseitige Fadenende wird hierdurch nicht mehr auf die Spule
aufgewickelt, sondern verbleibt aufgrund des kontrollierten Stillsetzens im Wesentlichen
in seinem regulären Fadenverlauf, welchen es auch während des regulären Garnherstellungsprozesses
einnimmt. Das Ende des Garns befindet sich somit nach dem Stillsetzen an einer definierten
Position, so dass es von der Anspinnvorrichtung ohne einen aufwändigen Garnsuchvorgang
aufgenommen werden kann. Zum Wiederanspinnen muss meist ein Stück des bereits aufgespulten
Garns entgegen seiner regulären Abzugsrichtung von der Spule abgewickelt werden. Bei
einer Unterbrechung des Garnherstellungsprozesses durch eine Garnüberwachungseinrichtung
muss, um den Garnfehler zu beseitigen, meist ein längeres Stück des Garns rückgespult
werden, um es abzutrennen und zu entsorgen. Das Garnende kann nach der
DE 10 2011 053 811 A1 zwar schnell und einfach aufgefunden werden; es besteht jedoch die Gefahr, dass beim
Rückspulen des Garns das Garn durch garnführende Komponenten der Spinnmaschine beschädigt
wird oder erneut bricht. Weiterhin besteht die Gefahr einer Wickelbildung.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Übergeben eines
Garns an eine Anspinnvorrichtung vorzuschlagen, mittels welchem Beschädigungen des
Garns und Wickelbildung vermieden werden können. Weiterhin soll eine entsprechende
Spinnmaschine vorgeschlagen werden.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
[0006] Bei einem Verfahren zum Übergeben eines in einer Spinnstelle einer Spinnmaschine
hergestellten Garns an eine Anspinnvorrichtung zum Zwecke des Wiederanspinnens wird
die Garnherstellung gezielt unterbrochen und die Spinnstelle kontrolliert stillgesetzt.
Der Spinnstelle ist dabei zum Aufwickeln des Garns auf eine Spule einer Spulvorrichtung
ein changierbarer Fadenführer zugeordnet. Nach dem kontrollierten Stillsetzen befindet
sich ein Ende des hergestellten Garns an einer definierten Position im Fadenlauf vor
der Spulvorrichtung. Bei dem Verfahren wird das Garn vor dem Wiederanspinnen entgegen
seiner regulären Abzugsrichtung von der Spule abgewickelt und rückgespult. Vor dem
Rückspulen wird nun das Garn mittels einer spinnstelleneigenen Handhabungsvorrichtung,
insbesondere eines Fadenhebers, aus dem Fadenführer heraus gehoben und erst anschließend
das Rückspulen des Garns gestartet. Nach dem Rückspulen bei aus dem Fadenführer herausgehobenem
Garn wird das Garn an die Anspinnvorrichtung übergeben. Bei einer gezielten Spinnunterbrechung,
wie sie beispielsweise durch eine Überwachungseinheit zur Garnüberwachung bei Auftreten
eines Garnfehlers vorgenommen wird, befindet sich das Garn zwischen seinem Garnende
und seinem Auflaufpunkt auf die Spule im Wesentlichen in seinem regulären Fadenlauf,
den es auch während des Spinnvorganges einnimmt. Durch das Herausheben des Garnes
aus dem Fadenführer, der sich nach dem Stillsetzen an einer beliebigen Position innerhalb
des Spulbereichs befinden kann, kann nun das Garn sicher von der Spule rückgespult
werden, ohne dass es zu Beschädigungen oder Fadenbrüchen des Fadens durch den Fadenführer
kommt. Da nun beim Rückspulen des Fadens die Umlenkung durch den Fadenführer entfällt,
ist weiterhin auch die Gefahr der Wickelbildung an rotierenden Teilen der Spinnmaschine
vermindert.
[0007] Eine entsprechende Spinnmaschine weist zumindest eine Spinnstelle zur Herstellung
eines Garns sowie wenigstens eine der Spinnstelle zugeordnete Spulvorrichtung zum
Aufwickeln des Garns auf eine Spule auf. Die Spulvorrichtung weist weiterhin noch
einen changierbaren Fadenführer auf sowie eine Steuereinheit, mittels welcher die
Spinnstelle kontrolliert stillsetzbar ist. Zum Ausheben des Garns aus dem Fadenführer
nach dem kontrollierten Stillsetzen der Spinnvorrichtung ist an der Spinnmaschine
eine spinnstelleneigene Handhabungsvorrichtung angeordnet. Mittels dieser Handhabungsvorrichtung
ist das Garn nach dem Herausheben und Rückspulen des Garns an eine Anspinnvorrichtung
übergebbar. Üblicherweise kommt an einer derartigen Spinnmaschine eine entlang der
Spinnstellen der Spinnmaschine verfahrbare Anspinnvorrichtung zum Einsatz. Durch die
spinnstelleneigene Handhabungsvorrichtung ist nun ein sicheres Rückspulen des Garns
auch nach einem kontrollierten Stillsetzen, nach welchem sich das Garn in seinem regulären
Fadenlauf befindet, möglich.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn an der Spinnstelle als Handhabungsvorrichtung
ein sich vorzugsweise über die gesamte Breite der Spulvorrichtung erstreckender Fadenheber
angeordnet ist. Der Fadenheber kann aus einer Ruheposition, in welcher er sich außerhalb
des regulären Fadenlaufs des Garnes befindet, in eine Arbeitsposition verbracht werden,
in welche er das Garn oberhalb des Fadenführers positioniert. Vorteilhaft bei einem
Verfahren zum Rückspulen und Übergeben eines Garns an eine Anspinnvorrichtung ist
es, wenn der Fadenheber zum Herausheben des Garns aus dem Fadenführer aus seiner Ruheposition
in eine Arbeitsposition, in welcher er das Garn oberhalb des Fadenführers positioniert,
verschwenkt wird. Der Fadenheber kann hierdurch platzsparend an der Spinnstelle angeordnet
werden und in einfacher Weise angetrieben werden. Wenn der Fadenheber sich über die
gesamte Spulbreite der Spulvorrichtung erstreckt, so ist es weiterhin möglich, das
Garn an jeder beliebigen Stelle, an welcher der Fadenführer stehen geblieben ist,
aus diesem herauszuheben. Es ist somit nicht erforderlich den Fadenführer in eine
bestimmte Position zu verfahren, um das Garn herausheben zu können.
[0009] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführung einer Spinnmaschine weisen dabei zumindest
die Handhabungsvorrichtung und der Fadenführer jeweils einen Einzelantrieb auf und
wirken vorzugsweise zum Übergeben des Garns an die Anspinnvorrichtung zusammen. Der
Fadenführer kann nach dem Ausheben des Garns mittels seines Einzelantriebs in einfacher
Weise in eine Position außerhalb des Spulbereiches der Spulvorrichtung verfahren werden,
in welcher beim Rückspulen keine Kollisionen mit dem Garn zu befürchten sind. Durch
das Zusammenwirken des einzeln antreibbaren Fadenführers mit dem Garnheber kann das
Garn in eine definierte Übergabeposition verbracht werden, in welcher die Anspinnvorrichtung
das Garn übernehmen kann, ohne dieses aufwändig auf der Spulenoberfläche aufsuchen
zu müssen. Bei dem Verfahren zum Rückspulen und Übergeben eines in der Spinnstelle
hergestellten Garns ist es daher auch vorteilhaft, wenn nach dem Herausheben des Garns
und vor dem Rückspulen des Garns der Fadenführer in eine Parkposition am Rand oder
außerhalb des Spulbereichs der Spulvorrichtung verfahren wird. Das Rückspulen des
Garns erfolgt somit bei sich in der Parkposition befindlichem Fadenführer.
[0010] Zugleich ist es vorteilhaft, wenn nach dem Verfahren des Fadenführers in die Parkposition
der Fadenheber wieder in seine Ruheposition verbracht wird, insbesondere geschwenkt
wird. Das Garn kann hierdurch im Wesentlichen entsprechend seinem regulären Garnverlauf
entgegen der Abzugsrichtung von der Spule rückgespult werden, ohne dass durch den
Fadenheber eine zusätzliche Umlenkstelle entsteht. Zugleich ist die spätere Wiederaufnahme
des Garnes in den Fadenführer erleichtert.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das gesponnene Garn mittels einer Garnüberwachungseinheit
überwacht wird und bei Detektion eines Garnfehlers die Spinnstelle kontrolliert stillgesetzt
wird. Die Spinnstelle wird dabei vorteilhafterweise durch Reduzierung der Fördergeschwindigkeiten
der Förderelemente der Spinnstelle wie Abzugsvorrichtung, Spulvorrichtung und Liefervorrichtung
bis zu deren Stillstand reduziert. Dabei ist es weiterhin vorteilhaft, wenn nach dem
kontrollierten Stillsetzen der Spinnstelle das Garn rückgespult wird und ein fehlerhaftes
Garnstück abgetrennt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Rückspulen und Übergeben
eines Garnendes ist dabei besonders vorteilhaft einsetzbar, da zum Ausreinigen des
fehlerhaften Garnstücks größere Längen des Garns von der Spule rückgespult werden
müssen.
[0012] Das Verfahren ist jedoch nicht nur beim Ausreinigen eines fehlerhaften Garnstücks,
sondern auch bei anderen Anspinnvorgängen, bei welchen die Spinnstelle kontrolliert
stillgesetzt wurde, vorteilhaft. Beispielsweise kann ein derartiges kontrolliertes
Stillsetzen mit einer gezielten Unterbrechung der Garnherstellung auch bei einem Spannungsausfall
oder beim Herunterfahren der Maschine sinnvoll sein. Weiterhin kann vor einem Spulenwechsel
oder einem Wechsel der Fasermaterialvorlage ein kontrolliertes Stillsetzen erfolgen.
In diesem Fall wird vor dem Wiederanspinnen lediglich ein kleines Stück des Garns
zurückgespult und abgetrennt, um das hierdurch neu entstandene Garnende für den folgenden
Anspinnprozess vorbereiten zu können.
[0013] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der einzeln angetriebene
Fadenführer eine Fangeinrichtung zum selbstständigen Aufnehmen des Garns auf. Diese
kann beispielsweise als leicht nach oben hervorstehende Fanglasche ausgebildet sein.
Zum Einlegen des Garns in den Fadenführer ist es bei dem vorgeschlagenen Verfahren
vorteilhaft, wenn nach dem Abtrennen des Garnstücks der Fadenführer aus der Parkposition
entlang der Spulbreite der Spulvorrichtung verfahren wird, um das Garn in den Fadenführer
einzulegen. Der Fadenheber wurde dabei zuvor bereits wieder in seine Ruheposition
verbracht, um dem Fadenführer das Verfahren entlang des Spulbereichs zu ermöglichen.
[0014] Zur Übergabe des Garns an die Anspinnvorrichtung ist es weiterhin vorteilhaft, wenn
der Fadenführer mit dem eingelegten Garn in eine Übergabeposition für die Anspinnvorrichtung
verfahren wird. Die Anspinnvorrichtung muss somit lediglich die stets selbe, vorgegebene
Übergabeposition anfahren, um das Garn aufzunehmen. Für die Aufnahme des Garns durch
die Anspinnvorrichtung ist daher beispielsweise auch ein einfacher Haken ausreichend.
Im Stand der Technik waren hierzu hingegen sich über die gesamte Spulbreite erstreckende
Aufnahmeeinrichtungen, wie beispielsweise eine Saugdüse, erforderlich, um das Garn
an einer undefinierten Position entlang des Spulbereichs aufzunehmen.
[0015] Vorteilhaft zum Übergeben des Garns an die Anspinnvorrichtung ist es weiterhin, wenn
der Fadenheber, nachdem der Fadenführer mit dem eingelegten Garn die Übergabeposition
erreicht hat, wieder in die Arbeitsposition verbracht wird und das Garn erneut aus
dem Fadenführer herausgehoben wird.
[0016] Bei einer vorteilhaften Weiterentwicklung des Verfahrens wird nach dem Übergeben
des Garns an die Anspinnvorrichtung der Fadenführer in eine Parkposition am Rand oder
außerhalb des Spulbereichs der Spulvorrichtung verfahren. Der folgende Anspinnvorgang
kann dann durch die Anspinnvorrichtung durchgeführt werden, ohne dass diese durch
den Fadenführer behindert würde und ohne die Gefahr von Beschädigungen des Garns durch
Kollisionen mit dem Fadenführer.
[0017] Ebenso wird, um den Anspinnvorgang störungsfrei durchführen zu können, vorteilhafterweise
nach dem Übergeben des Garns an die Anspinnvorrichtung der Fadenheber wieder zurück
in seine Ruheposition verbracht und der Anspinnvorgang durchgeführt.
[0018] Bei einer erfindungsgemäßen Spinnmaschine ist es schließlich vorteilhaft, wenn sie
eine Steuer- und/oder Regelungseinheit aufweist, die ausgelegt ist, die Spinnmaschine
gemäß einem oder mehrere Schritte des vorgeschriebenen Verfahrens zu betreiben.
[0019] Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele
beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Übersichtsdarstellung einer als Luftspinnmaschine ausgebildeten
Spinnmaschine in einer Seitenansicht,
- Figuren 2 - 6
- eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Rückspulen eines Garns und Übergeben
eines Garns an eine Anspinnvorrichtung in einer Ansicht von der Vorderseite her, sowie
- Figur 7
- eine schematische Darstellung einer als Rotorspinnmaschine ausgebildeten Spinnmaschine
in einer Seitenansicht.
[0020] Figur 1 zeigt eine als Luftspinnmaschine ausgebildete Spinnmaschine 16 in einer schematischen
Seitenansicht. Die Spinnmaschine 16 umfasst in üblicher Weise eine Spinnstelle 1,
in welcher vorliegend als Spinnelement 21 eine Luftspinndüse angeordnet ist, eine
Fasermaterialzufuhr 20, welche vorliegend als Streckwerk ausgebildet ist, eine Abzugsvorrichtung
7 für das gesponnene Garn 5 sowie eine Spulvorrichtung 8 zum Aufspulen des gesponnen
Garns. Der Spinnstelle 1 wird dabei an ihrem Eingang 2 durch eine Liefereinrichtung
6, vorliegend ein Lieferwalzenpaar des Streckwerks, ein durch das Streckwerk verstrecktes
Fasermaterial 3 zugeführt. Das Fasermaterial 3 wird in dem Spinnelement 21 mittels
einer Luftströmung zu einem Garn 5 versponnen, welches mittels der Abzugsvorrichtung
7, die vorliegend ein Abzugswalzenpaar 12 umfasst, an einem Ausgang 4 der Spinnstelle
1 abgezogen wird. Das abgezogene Garn 5 wird über einen Ausgleichsbügel 11 mittels
einer Changiervorrichtung 24 in ebenfalls bekannter Weise auf eine Spule 18 aufgewickelt,
die in einem Spulenrahmen 14 drehbar an der Spinnmaschine 1 gelagert ist. Die Changiervorrichtung
24 beinhaltet dabei einen Fadenführer 23, welcher über einen Einzelantrieb 22 verfügt.
Die Spule 18 verfügt vorzugsweise ebenfalls über einen Einzelantrieb und kann wie
hier dargestellt mittels einer Spulwalze 15 oder mittels eines Direktantriebs angetrieben
sein.
[0021] Weiterhin verfügt die Spinnmaschine 1 über eine Garnüberwachungseinheit 9, die einen
oder mehrere Garnparameter überwacht und beim Auftreten einer Fehlerstelle in dem
hergestellten Garn 5 eine Unterbrechung der Garnherstellung veranlasst. Die Unterbrechung
der Garnherstellung erfolgt dabei nicht durch einen Schnitt, welcher zwangsläufig
dazu führen würde, dass das entstandene Ende 10 des hergestellten Garns auf die Kreuzspule
18 auflaufen würde, sondern mittels eines gezielten Stillsetzens der Spinnstelle 1,
wie es in der in der
DE 10 2011 053 811 A1 sowie der
DE 10 2011 053 812 A1 beschrieben ist. Dabei werden die Fördergeschwindigkeiten der Liefereinrichtung 6,
der Abzugseinrichtung 7 sowie der Spulvorrichtung 8 nicht abrupt stillgesetzt, sondern
allmählich bis zum Stillstand reduziert, wodurch der Spinnprozess unterbrochen wird
und ein Garnende 10 entsteht. Aufgrund der allmählichen Reduzierung der Geschwindigkeiten
bleibt dabei das Garn 5 zwischen seinem abgetrennten Ende 10 und seinem Auflaufpunkt
29 im Wesentlichen in seinem regulären Fadenlauf, den es auch während der Garnherstellung
einnimmt.
[0022] Das Garnende 10 ist in vorliegender Darstellung gestrichelt dargestellt und kann
beispielsweise mittels eines unterdruckbeaufschlagten Garnspeichers 13 (ebenfalls
gestrichelt dargestellt) aufgenommen und fixiert werden. Zum Rückspulen des Garns
5 und zum Entfernen des fehlerhaften Garnstücks wird nun das Garn 5 entgegen seiner
regulären Abzugsrichtung, welche vorliegend durch den Pfeil A symbolisiert ist, rückgespult,
in den Garnspeicher 13 eingesaugt und kann dann mittels einer Trenneinheit 25 abgetrennt
werden, wobei wiederum ein neues Ende 10 des Garns 5 entsteht. Dieses kann in ebenfalls
bekannter Weise durch eine Anspinnvorrichtung entweder in oder auch außerhalb der
Spinnstelle 1 mit dem Fasermaterial 3 in Kontakt gebracht werden, um wieder angesponnen
zu werden.
[0023] Eine derartige gezielte Unterbrechung der Garnherstellung mit einem kontrollierten
Stillsetzen der Spinnstelle kann in der vorbeschriebenen Weise nicht nur zum Ausreinigen
eines fehlerhaften Garnstücks, sondern auch vor einem Abschalten der Spinnmaschine
16 oder bei einem Spannungsausfall erfolgen. In diesem Fall wird vor dem Wiederanspinnen
lediglich ein kleines Stück des Garns 5 rückgespult, abgetrennt, für das Wiederanspinnen
vorbereitet und in Richtung der Spinnstelle 1 transportiert.
[0024] Die vorliegende Darstellung ist dabei lediglich beispielhaft zu verstehen. So muss
der Garnspeicher 13 nicht zwangsläufig an der dargestellten Position angeordnet sein,
sondern könnte sich auch oberhalb der Abzugsvorrichtung 7 (bezogen auf reguläre Abzugsrichtung)
befinden oder es könnten zwei oder mehrere Garnspeicher 13 vorgesehen sein. Selbiges
gilt für die Trenneinheit 25. Für das Abtrennen eines Garnstücks mittels der Trenneinrichtung
25 ist es lediglich erforderlich, das Ende 10 des Garns 5 zu fixieren, was mittels
eines Garnspeichers 13 oder auch mittels der Abzugsvorrichtung 7 erfolgen kann. Das
abgetrennte Garnstück kann dann durch den unterdruckbeaufschlagten Garnspeicher 13
entsorgt werden. Weiterhin können zur Ermittlung der Position des Endes 10 des Garnes
5 ein oder mehrere Sensoren 19 im Fadenlauf angeordnet sein. Vorliegend ist lediglich
beispielhaft ein Sensor 19 im Bereich des Garnspeichers 13 angeordnet.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun anhand der Figuren 2 - 6 erläutert, die eine
schematische Ansicht von vorne bzw. Schräg oben zeigen. In Figur 2 ist eine Situation
dargestellt, in welcher die Spinnstelle 1 bereits stillgesetzt wurde und durch die
Unterbrechung der Garnherstellung ein Ende 10 des hergestellten Garns 5 entstanden
ist. Das Garn 5 befindet sich nun zwischen seinem Ende 10 und seinem Auflaufpunkt
29 auf die Spule in einem Verlauf, welche auch dem regulären Garnverlauf während des
Garnherstellungsprozesses entspricht. Der Fadenführer 23 befindet sich nun an einer
beliebigen Position innerhalb der Spulbereichs B der Spulvorrichtung 8.
[0026] Das Ende 10 des Garns 5 kann nun wie zu Figur 1 beschrieben entweder in der Abzugsvorrichtung
7 und/oder in einem Garnspeicher 13 fixiert sein, um das Rückspulen des Garns 5 von
der Spule 18 sowie das folgende Abtrennen eines Garnstücks zu ermöglichen. Unterhalb
des Fadenführers 23 ist der Ausgleichsbügel 11 erkennbar, über welchen das Garn 5
während des Aufwindens durch die Changiereinrichtung 24 und die Spulvorrichtung 8
läuft. Zwischen dem Ausgleichsbügel 11 und der Spulvorrichtung 8 ist weiterhin noch
eine Handhabungsvorrichtung an der Spinnmaschine 16 angeordnet, welche vorliegend
durch einen schwenkbaren Fadenheber 17 gebildet ist.
[0027] Der schwenkbare Fadenheber 17 ist auch in Figur 1 in schematischer Darstellung gezeigt.
Dabei ist erkennbar, dass der Fadenheber 17 zwischen einer Ruheposition, die in Figur
1 in durchgezogenen Linien dargestellt ist und in welcher er den Verlauf des Garns
5 zwischen dem Ausgleichsbügel 11 und dem Auflaufpunkt 29 nicht beeinflusst, in eine
Arbeitsposition verschwenkbar ist, die vorliegend gestrichelt dargestellt ist und
in welcher der Fadenheber 17 das Garn 5 (gestrichelte Linie) oberhalb des Fadenführers
23 positioniert.
[0028] In Figur 2 befindet sich der Fadenheber 17 in seiner Ruheposition und das Garn 5
verläuft von dem Ausgleichsbügel 11 durch den Fadenführer 23 über den Auflaufpunkt
29 auf die Spule 18. Weiterhin ist ein Antrieb 27 des Fadenhebers 17 erkennbar, der
als Elektrozylinder, Pneumatikzylinder oder in anderer Weise ausgeführt sein kann.
Der Antrieb 27 betätigt dabei den Fadenheber 17 in einem Ansteuerbereich 28 und verschwenkt
ihn dabei aus seiner in Figur 2 dargestellten Ruheposition in seine in Figur 3 erkennbare
Arbeitsposition. Nachdem nun, wie in Figur 2 dargestellt, die Spinnstelle stillgesetzt
ist, die Garnherstellung unterbrochen und das Ende 10 des Garns 5 vorteilhafterweise
in dem Garnspeicher 13 und/oder der Abzugsvorrichtung 7 fixiert wurde, wird nun der
Fadenheber 17 betätigt und hebt dadurch das Garn 5 von unten her aus dem Fadenführer
23 heraus.
[0029] Nachdem das Garn 5 aus dem Fadenführer 23 herausgehoben wurde, wird der Fadenführer
23 bei noch immer sich in seiner Arbeitsposition befindlichem Fadenheber 17 mittels
seines Einzelantriebs 22 in eine Parkposition P verfahren, in welcher er das Rückspulen
des Garns 5 nicht beeinträchtigt. Die Parkposition P befindet sich am Rand des Spulbereichs
B oder außerhalb seitlich neben dem Spulbereich B und ist in Fig. 3 rechts erkennbar.
Ebenso könnte natürlich die Parkposition P auch im linken Randbereich der Spulvorrichtung
8 angeordnet sein.
[0030] Nachdem der Fadenführer 23 seine Parkposition P erreicht hat, wird der Fadenheber
17 mittels seines Antriebs 27 wiederum in seine Ruheposition abgesenkt, um das folgende
Rückspulen des Garns 5 ungestört durchführen zu können. Das Rückspulen des Garns 5
ist vorliegend durch zwei Pfeile, welche entgegen der regulären Abzugsrichtung A (Figur
1) verlaufen dargestellt. Weiterhin ist in Figur 3 ersichtlich, dass das Ende 10 des
Garns 5 nun in einem Garnspeicher 13 aufgenommen ist, der an eine Unterdruckquelle
angeschlossen ist und in welchen das rückgespulte Garn 5 eingesaugt und der Entsorgung
zugeführt werden kann. In Fig. 3 ist dabei der Fadenheber 17 in seiner Arbeitsposition
gezeigt; vorzugsweise wird jedoch der Fadenheber 17 vor dem Rückspulen des Garns 5,
spätestens gleichzeitig mit dem Beginn des Rückspulens, bereits wieder in seine Ruheposition
abgesenkt.
[0031] Ist nun das fehlerhafte bzw. das abzutrennende Garnstück vollständig rückgespult,
so wird das Garnstück mittels der Trenneinrichtung 25 abgetrennt, wobei das Garn 5
vorzugsweise in der Abzugsvorrichtung 7 oder dem Garnspeicher 13 fixiert ist. Es liegt
nun der in Figur 4 dargestellte Zustand vor, bei welchem das fehlerhafte Garnstück
bereits abgetrennt ist, wodurch ein neues Ende 10 des Garns 5 entstanden ist. Durch
das Rückspulen des Garns 5 von der Spule 18 befindet sich der Auflaufpunkt 29 nun
in der Regel an einer anderen Position wie vor dem Rückspulen. Im Folgenden Schritt
wird nun das Garn 5 wieder durch den Fadenführer 23 aufgenommen, wofür dieser aus
seiner Parkposition P entlang des Spulbereichs B der Spulvorrichtung 8 verfahren wird.
Da der Fadenheber 17 sich in diesem Moment in seiner Ruheposition befindet, welche
Figur 1 in durchgezogener Darstellung erkennbar ist, befindet sich das Garn 5 nun
automatisch in der Bahn des Fadenführers 23 und kann von diesem mittels einer Fangeinrichtung
(nicht dargestellt) aufgenommen werden, sobald der Fadenführer 23 auf das Garn 5 trifft.
In Figur 4 ist das Verfahren des Fadenführers 23 durch einen Pfeil symbolisiert.
[0032] In Figur 5 ist nun eine Situation dargestellt, in welcher das Garn 5 bereits wieder
in den Fadenführer 23 eingelegt ist. Um eine schnelle und sichere Übergabe des Garns
5 an die Anspinnvorrichtung, welche in der Regel als entlang der Spinnmaschine verfahrbare
Anspinnvorrichtung ausgebildet ist, zu gewährleisten, wird nun der Fadenführer 23
mit dem eingelegten Garn 5 in eine Übergabeposition Ü verfahren, in welcher das Garn
5 durch die Anspinnvorrichtung gut entnommen werden kann. In Figur 5 ist das Verfahren
des Fadenführers 23 in Richtung der Übergabeposition Ü mittels eines Pfeils symbolisiert.
Während des Verfahrens des Fadenführers 23 befindet sich der Fadenheber 17 nach wie
vor in seiner Ruheposition.
[0033] Sobald nun der Fadenheber 23 mit dem eingelegten Garn 5 die Übergabeposition Ü erreicht
hat (Figur 6) wird der Fadenführer 23 zunächst gestoppt und der Fadenheber 17 erneut
in seine Arbeitsposition verbracht. Das Garn 5 wird hierdurch erneut aus dem Fadenführer
23 herausgehoben und durch den Fadenheber 17 in der Übergangsposition Ü oberhalb des
regulären Fadenlaufs platziert. In Figur 6 ist dabei der Fadenverlauf des Garnes 5
von der Spule 8 über den Fadenheber 17 erkennbar. Der Fadenführer 23 wird nun, wie
durch einen Pfeil symbolisiert, bei noch in Arbeitsposition stehendem Fadenheber 17
wieder in seine Parkposition P, die hier stichpunktiert dargestellt ist, geführt.
Das Garn 5 ist nun von dem fehlerhaften Garnstück bereinigt (bzw. für den folgenden
Anspinnvorgang definiert abgelängt) und für die Übernahme durch die Anspinnvorrichtung
bereit.
[0034] Da das Garn 5 mittels des Fadenführers 23 und des Fadenhebers 17 in eine definierte
Übergabeposition gebracht wurde, kann es nun in einfacher Weise sicher und schnell
durch die Anspinnvorrichtung aufgenommen werden. Vorzugsweise wird der Fadenheber
17 erst nachdem das Garn 5 an die Anspinnvorrichtung übergeben wurde wieder zurück
in seine Ruheposition verbracht, so dass sich die Übergabeposition oberhalb des regulären
Fadenlaufs an einer definierten Stelle des Spulbereichs B befindet. Es ist allerdings
auch denkbar, den Fadenheber 17 bereits in die Ruheposition zu überführen, nachdem
der Fadenführer 23 seine Parkposition P erreicht hat. Die Übergabeposition befindet
sich in diesem Fall innerhalb des regulären Fadenlaufs, jedoch an einer definierten
Stelle des Spulbereichs B. Die Übergabeposition muss sich dabei auch nicht zwangsläufig
in der Mitte des Spulbereichs B befinden.
[0035] Figur 7 zeigt schließlich noch eine Spinnmaschine 16, welche als Rotorspinnmaschine
ausgebildet ist und in welcher anstelle einer Luftdüse als Spinnelement 21 ein Spinnrotor
angeordnet ist, dem ein in Einzelfasern aufgelöstes Fasermaterial 3' in an sich bekannter
Weise von einer Auflösewalze 26 zugeführt wird. Die Liefereinrichtung 6 ist in diesem
Fall durch eine Speisewalze gebildet, welche Fasermaterial 3 aus einer Fasermaterialzufuhr
20, hier einer Spinnkanne, der Spinnstelle 1 bzw. der Auflösewalze 26 zugeführt. Die
übrigen Komponenten entsprechen denen der Luftspinnmaschine der Figur 1, auf welche
an dieser Stelle verwiesen wird. Selbiges gilt für das Stillsetzen der Spinnstelle
1 sowie die Überwachung durch die Garnüberwachungseinheit 9. Auch bei einer Rotorspinnmaschine
ist es vorteilhaft, wenn das Garn 5 mittels eines einzeln antreibbaren Fadenführers
23 sowie eines Fadenhebers 17 der Anspinnvorrichtung gezielt in einer definierten
Übergabeposition präsentiert werden kann. Die Anspinnvorrichtung kann hierdurch vereinfacht
ausgebildet werden und benötigt zum Übernehmen des Garns 5 lediglich einen Haken,
jedoch keine sich über den gesamten Spulbereich B erstreckende Aufnahmeeinheit. Das
Rückspulen des Garns und das Aufnehmen des Garns 5 durch die Anspinnvorrichtung bzw.
die Übergabe des Garns 5 an die Anspinnvorrichtung kann somit in einfacher Weise sicher
und schnell erfolgen, so dass hierdurch auch die Ausfallzeit der Spinnstelle 1 gering
gehalten werden kann. Das in den Figuren 2 - 6 beschriebene Verfahren sowie der dort
gezeigte Fadenheber 17 ist an einer derartigen Rotorspinnmaschine ebenso einsetzbar.
[0036] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Kombinationen
im Rahmen der Patentansprüche, soweit sie technisch möglich und sinnvoll sind, sind
ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Spinnstelle
- 2
- Eingang
- 3
- Fasermaterial
- 3'
- in Einzelfasern aufgelöstes Fasermaterial
- 4
- Ausgang
- 5
- Garn
- 6
- Liefereinrichtung (Lieferwalzenpaar, Speisewalze)
- 7
- Abzugseinrichtung
- 8
- Spulvorrichtung
- 9
- Garnüberwachungseinheit
- 10
- Ende des hergestellten Garns
- 11
- Ausgleichsbügel
- 12
- Abzugswalzenpaar
- 13
- Garnspeicher
- 14
- Spulenrahmen
- 15
- Spulwalze
- 16
- Spinnmaschine
- 17
- Fadenheber
- 18
- Spule
- 19
- Sensor
- 20
- Fasermaterialzufuhr (Spinnkanne, Streckwerk)
- 21
- Spinnelement (Spinnrotor, Luftspindel)
- 22
- Einzelantrieb des Fadenführers
- 23
- Fadenführer
- 24
- Changiereinrichtung
- 25
- Trenneinheit
- 26
- Auflösewalze
- 27
- Antrieb des Fadenhebers
- 28
- Ansteuerbereich des Fadenhebers
- 29
- Auflaufpunkt
- A
- Abzugsrichtung
- B
- Spulbereich
- P
- Parkposition
- Ü
- Übergabeposition
1. Verfahren zum Übergeben eines in einer Spinnstelle (1) einer Spinnmaschine (16) hergestellten
Garns (5) an eine Anspinnvorrichtung zum Zwecke des Wiederanspinnens, wobei der Spinnstelle
(1) zum Aufwickeln des Garns (5) auf eine Spule (18) eine Spulvorrichtung (8) mit
einem changierbaren Fadenführer (23) zugeordnet ist, wobei bei dem Verfahren die Garnherstellung
gezielt unterbrochen wird und die Spinnstelle (1) kontrolliert stillgesetzt wird,
wobei ein Ende (10) des hergestellten Garns (5) sich nach dem Stillsetzen an einer
definierten Position im Fadenlauf vor der Spulvorrichtung (8) befindet, und bei welchem
das Garn (5) vor dem Wiederanspinnen entgegen seiner regulären Abzugsrichtung (A)
von der Spule (18) abgewickelt und rückgespult wird, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst das Garn (5) mittels einer spinnstelleneigenen Handhabungsvorrichtung, insbesondere
eines Fadenhebers (17), aus dem Fadenführer (23) heraus gehoben wird, nach dem Herausheben
das Garn (5) rückgespult wird und nach dem Rückspulen das Garn an die Anspinnvorrichtung
übergeben wird.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zum Herausheben des Garns (5) aus dem Fadenführer (23) der Fadenheber (17) aus einer
Ruheposition in eine Arbeitsposition verbracht wird, insbesondere verschwenkt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Herausheben des Garns (5) und vor dem Rückspulen des Garns (5) der Fadenführer
(23) in eine Parkposition (P) am Rand oder außerhalb eines Spulbereichs (B) der Spulvorrichtung
(8) verfahren wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Verfahren des Fadenführers (23) in die Parkposition (P) der Fadenheber (17)
wieder in seine Ruheposition verbracht wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das gesponnene Garn (5) mittels einer Garnüberwachungseinheit (9) überwacht wird
und bei Detektion eines Garnfehlers die Spinnstelle (1) kontrolliert stillgesetzt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem kontrollierten Stillsetzen der Spinnstelle (1) das Garn (5) rückgespult
wird und ein Garnstück, insbesondere ein fehlerhaftes Garnstück abgetrennt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Abtrennen des Garnstücks der Fadenführer (23) aus der Parkposition (P) entlang
eines Spulbereichs (B) der Spulvorrichtung (8) verfahren wird, um das Garn (5) in
den Fadenführer (23) einzulegen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer (23) mit dem eingelegten Garn (5) in eine Übergabeposition (Ü) für
die Anspinnvorrichtung verfahren wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Übergeben des Garns (5) an die Anspinnvorrichtung der Fadenheber (17) in die
Arbeitsposition verbracht wird und das Garn (5) aus dem Fadenführer (23) herausgehoben
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Übergeben des Garns (5) an die Anspinnvorrichtung der Fadenführer (23) in
eine Parkposition (P) am Rand oder außerhalb eines Spulbereichs (B) der Spulvorrichtung
(8) verfahren wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Übergeben des Garns (5) an die Anspinnvorrichtung der Fadenheber (17) wieder
zurück in seine Ruheposition verbracht wird und der Anspinnvorgang durchgeführt wird.
12. Spinnmaschine (16) mit zumindest einer Spinnstelle (1) zur Herstellung eines Garns
(5), mit zumindest einer der Spinnstelle (1) zugeordneten Spulvorrichtung (8) zum
Aufwickeln des Garns (5) auf eine Spule (18), wobei die Spulvorrichtung (8) einen
changierbaren Fadenführer (23) aufweist, mit einer Steuereinheit, mittels welcher
die Spinnstelle (1) kontrolliert stillsetzbar ist, sowie mit einer Anspinnvorrichtung
zum Wiederanspinnen des Garns (5), dadurch gekennzeichnet, dass an der Spinnstelle (1) eine spinnstelleneigene Handhabungsvorrichtung angeordnet
ist, mittels welcher das Garn (5) nach dem kontrollierten Stillsetzen der Spinnstelle
(1) aus dem Fadenführer (23) heraushebbar ist und an die Anspinnvorrichtung übergebbar
ist.
13. Spinnmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungsvorrichtung ein sich vorzugsweise über einen gesamten Spulbereich
(B) der Spulvorrichtung (8) erstreckender Fadenheber (17) ist, welcher aus einer Ruheposition,
in welcher er sich außerhalb des regulären Fadenlaufs des Garns (5) befindet, in eine
Arbeitsposition verbringbar ist, in welcher er das Garn (5) oberhalb des Fadenführers
(23) positioniert.
14. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 12 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Handhabungsvorrichtung und der Fadenführer (23) einzeln antreibbar
sind und vorzugsweise zum Übergeben des Garns (5) an die Anspinnvorrichtung zusammenwirken.
15. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 12 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer (23) eine Fangeinrichtung zum selbständigen Aufnehmen des Garns (5)
aufweist.
16. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 12 - 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnmaschine (16) eine Steuer- und/oder Regelungseinheit aufweist, die ausgelegt
ist, die Spinnmaschine (16) gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 11 zu betreiben.