[0001] Die Erfindung betrifft einen Garniturdraht für eine Walze einer Kardiermaschine.
[0002] Kardiermaschinen oder Krempelmaschinen werden dazu verwendet, Fasern eines Fasermaterials,
beispielsweise einer Wolle, Baumwolle oder auch von Kunstfasern oder eines Fasergemischs
zu öffnen (zu vereinzeln) bzw. auszurichten, zu homogenisieren (in der Vliesherstellung)
und/oder zu parallelisieren (in der Garnherstellung). Durch den Kardiervorgang kann
aus einem Fasermaterial ein Faserflor erzeugt werden. Der Faserflor besteht aus einem
losen Verbund geordneter Einzelfasern. Aus einem solchen Faserflor kann beispielweise
ein Vlies hergestellt werden. Der Faserflor entsteht beim Kardieren, indem die Fasern
von einer als Tambour bezeichneten großen Garniturwalze mit Hilfe eines Abnahmemittels
abgenommen und zusammengefasst werden.
[0003] Die Kardiermaschine kann verschiedene Garniturwalzen aufweisen. Jede Garniturwalze
ist mit in etwa radial nach außen stehenden Zähnen, Zacken oder Spitzen besetzt. Die
Anzahl und/oder die Größe/oder die Dichte der Zähne, Zacken oder Spitzen, deren Form
und Gestalt kann variieren.
[0004] Die Garniturwalzen sind üblicherweise mit Ganzstahlgarnituren versehen. Diese bestehen
aus einem profilierten Garniturdraht, der unter Spannung auf die betreffende Garniturwalze
aufgewickelt ist. Der Garniturdraht weist einen Fußabschnitt und einen Blattabschnitt
auf. Der Fußabschnitt kann im Querschnitt beispielsweise rechteckförmig oder quadratisch
sein. Vom Fußabschnitt ragt der Blattabschnitt weg, in Gebrauchslage in etwa quer
zur Mantelfläche der Garniturwalze. Am Blattabschnitt ist ein Sägezahnprofil zur Bildung
der Zähne oder Zacken vorhanden. Der Garniturdraht wird um die Mantelfläche der Garniturwalze
herum unter Längsspannung aufgewickelt und die beiden Enden werden an der Garniturwalze
befestigt.
[0005] Garniturdrähte sind an sich bekannt. Beispielsweise beschreibt
CN 201512617U einen Garniturdraht mit schräg geneigten Zähnen am Blattabschnitt.
[0006] In
US 5,096,506 A wird ein Garniturdraht gezeigt, bei dem eine Seite des Blattabschnitts (Blattabschnittsseitenfläche)
senkrecht und die andere Blattabschnittsseitenfläche geneigt zur Grundfläche des Fußabschnitts
verläuft. Die geneigt verlaufende Blattabschnittsseitenfläche weist auf der dem Fußabschnitt
abgewandten Seite einen steileren Verlauf als auf der restlichen Fläche auf. Infolgedessen
nimmt die Dicke des Blattabschnitts auf der dem Fußabschnitt abgewandten Seite schneller
zu als im restlichen Bereich des Blattabschnitts.
[0007] Die aus dem Garniturdraht hergestellte Ganzstahlgarnitur soll eine möglichst lange
Lebensdauer aufweisen. Sie darf die Fasern nicht oder nur unwesentlich beschädigen
und soll eine optimale Homogenisierung bzw. Parallelisierung der Fasern beim Herstellen
des Faserflors ermöglichen.
[0008] In der Praxis zeigt sich jedoch, dass insbesondere die Spitzen der Zähne einem starken
Abrieb ausgesetzt sind. Da die Spitzen der Zähne im Laufe der Zeit verrunden, verliert
der Kardiervorgang an Qualität und Effizienz. Eine Gegenmaßnahme besteht in einem
Überschleifen der auf einer Trommel (Garniturwalze) aufgespannten Kardierdrähte. Auf
diese Weise können die verrundeten Zahnspitzen wieder geschärft werden.
[0009] Auch die letztgenannte Maßnahme kann den langfristigen Qualitäts- und Effizienzverlust
jedoch lediglich verlangsamen und nicht beenden.
[0010] Aus den genannten Gründen besteht die Aufgabe dieser Erfindung darin, diesem Mangel
weiter entgegen zu wirken.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung einen Garniturdraht nach
Anspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung von Stapelfaservliesen nach Anspruch
12 vor. Aus Stapelfaservliesen können entweder Stapelfasergarne oder Vliesstoffe gebildet
werden.
[0012] Zu den Charakteristiken erfindungsgemäßer Garniturdrähte gehören Fußabschnitte, die
zur Auflage des Drahtes auf einer Garniturwalze dienen. In der Regel ist der Fußabschnitt
der breiteste Abschnitt des Drahtes. Im auf der Garniturwalze aufgewickelten Zustand
liegen die Ränder (in Breitenrichtung) der Fußabschnitte benachbarter Drahtabschnitte
üblicherweise aneinander an. Die Grundfläche der Fußabschnitte verläuft in Drahtlängsrichtung
(erste Raumrichtung: wird durch den Längsverlauf des Garniturdrahts definiert) und
in der Breitenrichtung (zweite Raumrichtung: verläuft quer zur Drahtlängsrichtung).
Die dritte Raumrichtung ist die Höhenrichtung (h), die von der Fußabschnittsfläche
ausgeht (unten) und in Richtung auf die Außenfläche des Garniturdrahtes (nach oben)
verläuft. Die Drahtlängsrichtung, die Höhenrichtung und die Breitenrichtung stehen
jeweils (paarweise) senkrecht aufeinander. Mit den drei Richtungen wird also ein kartesisches
Koordinatensystem definiert.
[0013] Der Blattabschnitt des Garniturdrahts verläuft in Höhenrichtung. Er verjüngt sich
in der Regel nach oben hin, d.h., die Breite des Blattabschnitts nimmt oft stetig
mit zunehmender Höhe ab. Hierbei verläuft eine der beiden Blattabschnittsseitenflächen
oft (aber nicht immer) parallel zum Lot auf der Fußabschnittsfläche. Ist das der Fall,
so kommt die vorgenannte Verjüngung dadurch zustande, dass die andere Blattabschnittsseitenfläche
(in der Sprache der vorliegenden Druckschrift "zumindest eine Blattabschnittsseitenfläche")
zu dem vorgenannten Lot einen Winkel aufweist, der von 0° verschieden ist.
[0014] Zur Herstellung des Garniturdrahts wird zuerst ein Draht gezogen. Anschließend wird
der Draht gewalzt, wodurch ein Draht mit einem breiten Fußbereich und einem weniger
breiten Blattbereich gebildet wird. Der Querschnitt des Drahtes ist im Rahmen der
Fertigungstoleranzen über seine Länge konstant. In den vom Fußbereich abgewandten
Teil des Blattbereichs werden üblicherweise periodisch Ausnehmungen ausgestanzt, wodurch
Zähne gebildet werden. Der Blattbereich wird, zumindest im Bereich der Zähne, gehärtet.
Infolgedessen weist der Blattbereich (zumindest im Bereich der Zähne) in der Regel
eine größere Härte auf (er ist härter) als der Fußbereich (dieser ist weicher). Garniturdrähte
haben typischerweise eine Länge von mehreren 100 Metern bis mehreren Kilometern.
[0015] Bei einem auf die Garniturwalze aufgezogenem Garniturdraht wird durch die Fußabschnitte
ein geschlossener Bereich (von den feinen Spalten zwischen den Garniturdrähten abgesehen)
gebildet. Durch die benachbarten Blattabschnitte mit geringerer Breite werden oberhalb
der Fußabschnitte die sog. Garniturgassen gebildet. Da sich (üblicherweise) die Blattabschnitte
nach oben hin verjüngen, weiten sich dementsprechend die von den Blattabschnitten
begrenzten Garniturgassen nach oben hin stetig auf.
[0016] Der Fußbereich kann ebene Seitenflächen aufweisen. Er kann aber auch jeweils auf
seiner einen Seitenfläche (profilförmige) Erhebungen und/oder Aussparungen aufweisen
und auf seiner anderen Seitenfläche mit inversen (geometrisch korrespondierenden)
Erhebungen und/oder Aussparungen versehen sein, die, wenn der Garniturdraht auf eine
Garniturwalze aufgezogen wird, jeweils in die Seitenfläche des benachbarten Drahtabschnitts
eingreifen (d.h. die Drahtabschnitte sind verkettet/interlocked).
[0017] Der Fußabschnitt kann klar vom Blattabschnitt unterschieden werden, da er erstens
eine Geometrie (größere Breite) aufweist, die es ermöglicht, dass bei einem auf eine
Walze aufgezogenen Garniturdraht ein (weitgehend) geschlossener Bereich gebildet wird.
Die Geometrie des Blattabschnitts ist hingegen so, dass (bei einem auf eine Walze
aufgezogenen Garniturdraht) offene Garniturgassen gebildet werden, d.h. die Blattabschnitte
weisen prinzipiell eine geringere Breite auf, als die zugehörigen Fußabschnitte. Zweitens
weisen die Blattabschnitte Zähne (d.h. die Blattabschnitte enden mit einer gezackten
Außenkontur in Höhenrichtung) auf, wohingegen Fußbereiche immer mit einer weitgehend
ebenen Grundfläche in Höhenrichtung enden. Drittens sind die Blattabschnitte in der
Regel (zumindest teilweise) gehärtet
[0018] (also vergleichsweise hart), die Fußabschnitte weisen hingegen eine geringere Härte
auf.
[0019] Nach Maßgabe der Erfindung ist der Winkel zwischen dem Lot auf der Fußgrundfläche
und der Sekante durch die Endpunkte in Höhenrichtung (h) zumindest eines ersten Abschnitts
auf zumindest einer der beiden Blattabschnittsseitenflächen kleiner ist als der Winkel
zwischen dem Lot auf der Fußgrundfläche und der Sekante durch die Endpunkte in Höhenrichtung
(h) zumindest eines zweiten Abschnitts derselben Blattabschnittsseitenfläche.
[0020] Vorzugsweise werden hierzu jeweils die Sekanten in Betracht gezogen, die in einer
Ebene verlaufen, die durch die Breitenrichtung und die Höhenrichtung aufgespannt wird.
Die Steigung dieser Sekanten entspricht damit der Ableitung dh/db des betreffenden
(ebenen) Abschnitts.
[0021] Alternativ zur obenstehenden Formulierung (über die Winkel) kann das erfindungswesentliche
Merkmal auch über die Steigung formuliert werden. Nach dieser Formulierung ist die
Maßgabe der Erfindung, dass der Betrag der Ableitung dh/db (in den Punkten) des mindestens
einen ersten Abschnitts größer sein muss als der Betrag der Steigung dh/db (in den
Punkten) des zweiten Abschnitts. Dabei steht die Ableitung dh/db für die Steigung
des betreffenden Abschnitts in Höhenrichtung als Funktion der Breite (die Breite steht
für die Ausdehnung in Breitenrichtung).
[0022] Dabei muss (unabhängig davon, ob die Winkel oder die Steigung dh/db herangezogen
wird) der zweite Abschnitt näher am Fußabschnitt als der erste Abschnitt liegen, d.
h., der erste Abschnitt liegt weiter oben auf der Blattabschnittsseitenfläche (näher
an der Außenfläche des Blattabschnitts) als der zweite.
[0023] Vorzugsweise wird für die Position des (zumindest einen) ersten Abschnitts (in Höhenrichtung)
genau das obere Ende der Blattabschnittsseitenfläche gewählt. Alternativ kann auch
eine Stelle ausgewählt werden, die (in Höhenrichtung) geringfügig unterhalb des oberen
Endes liegt, z.B. maximal 0,2 (bevorzugt maximal 0,1 mm) unterhalb des oberen Endes
der Blattabschnittsseitenfläche. Oder es wird für den zumindest einen ersten Abschnitt
eine Stelle gewählt, die im oberen Viertel, vorzugsweise im oberen Zehntel des betreffenden
Bereichs der Blattabschnittsseitenfläche liegt.
[0024] Der zumindest eine erste Abschnitt wird in Längsrichtung üblicherweise an eine Stelle
der Blattabschnittsseitenfläche gelegt, an der diese eine vergleichsweise große Höhe
(Erstreckung in Höhenrichtung) aufweist. Vorzugsweise wird für den zumindest einen
ersten Abschnitt eine Position der Längserstreckung gewählt, an dem sich eine Zahnspitze
befindet.
[0025] Für den zumindest einen zweiten Abschnitt wird (in Höhenrichtung) bevorzugt eine
Stelle im untenliegenden (dem Fußabschnitt zugewandten) Bereich des Blattabschnitts
gewählt, z.B. im unteren Zehntel des Blattabschnitts. Prinzipiell reicht es jedoch
aus, wenn der zumindest eine zweite Abschnitt in Höhenrichtung unterhalb des Bereichs
liegt, über den sich der zumindest eine erste Abschnitt erstreckt.
[0026] In Längsrichtung wird für den zumindest einen zweiten Abschnitt eine Stelle gewählt,
an welcher der Garniturdraht vorhanden ist, d.h. keine Stelle, an welcher der Garniturdraht
(aufgrund der ausgestanzten Zähne) eine Aussparung aufweist.
[0027] Die andere Blattabschnittsseitenfläche verläuft bevorzugt (abgesehen von gebogenen
Übergangsbereichen) praktisch vollständig in einer Ebene, die durch die Höhen- und
die Längsrichtung aufgespannt wird. Sie kann aber auch eine andere Geometrie aufweisen,
z.B. könnte sie zur Höhenrichtung um einen kleinen Winkel, z.B. kleiner 3°, geneigt
verlaufen. Oder sie könntespiegelsymmetrisch zur zumindest einen Blattabschnittsseitenfläche
verlaufen.
[0028] Die beiden Abschnitte (der zumindest eine erste und der zumindest eine zweite Abschnitt)
können eben (insbesondere in der Ebene, die in der Höhen- und der Breitenrichtung
verläuft, gerade, d.h. dh/db ist konstant) oder gebogen (insbesondere in der Ebene,
die in der Höhen- und der Breitenrichtung verläuft, gekrümmt, d.h. dh/db ändert sich
ständig) verlaufen. Bei ebenen Abschnitten sind die Sekanten gleichzeitig auch die
in der betreffenden Ebene verlaufenden Geraden.
[0029] In einem Spezialfall können die beiden Abschnitte (insbesondere in Höhenrichtung)
infinitesimal klein sein. In diesem Fall werden die Sekanten durch die Endpunkte der
Abschnitte jeweils zu den Tangenten an die betreffenden Abschnitte. Dem Fachmann ist
dieser Umstand insbesondere aus dem Einstieg in die Differenzialrechnung bekannt,
da hier Differenzenquotient für die Grenzwertbetrachtung infinitesimal eng zusammenliegender
Argumente (hier Breitenwerte) die Steigung in einem Punkt wiedergibt:

[0030] Für diesen Fall (infinitesimale Abschnittsbreite) ist die Tangente ein Spezialfall
der Sekante und der Betrag der Sekantensteigung ist der Betrag der Ableitung der Funktion,
die den Konturverlauf des betreffenden Blattabschnitts beschreibt oder einfacher gesagt
der Betrag der Steigung in diesem Punkt.
[0031] Die beiden Abschnitte können (müssen aber nicht) in Höhenrichtung übereinander liegen.
Könnte man von einem Ausgangsprofil für diese Garniturdrähte, d.h., dem ursprünglichen
Profil des Garniturdrahtes, wie es vor der Erzeugung der Zähne (z. B. mittels Stanzens
oder gleichwirkender Methoden) vorliegt, ausgehen, könnten die beiden Abschnitte problemlos
so gewählt werden, dass sie in der Höhenrichtung übereinander angeordnet sind. Die
Zähne von Garniturdrähten verlaufen jedoch oft schräg, d.h., sie weisen eine Sägezahnform
auf, bei der die Zähne geneigt sind. Für die Bestimmung des Neigungswinkels des Zahnverlaufs
wird üblicherweise die Neigung der Zahnbrust herangezogen Arbeitswinkel). Der Arbeitswinkel
ist als der Winkel definiert, den die Zahnbrust mit der Senkrechten einschließt. Aufgrund
der Neigung der Zähne lässt sich bei den meisten Garniturdrähten keine Stelle finden,
an der ein vollständiger und lückenloser Querschnitt (des ursprünglichen Profils)
auftritt. Dann ist es erforderlich, die Abschnitte nicht in der Höhenrichtung übereinander
(beide Abschnitte liegen an verschiedenen Punkten der Längserstreckung des Garniturdrahtes)
anzuordnen.
[0032] Eine Mindestlänge der Abschnitte (in Breitenrichtung u) kann bevorzugt 1/100 mm,
vorteilhafterweise jedoch auch 5/100 oder 1/10 mm betragen.
[0033] Bei den üblicherweise verwendeten Garniturdrähten (bzw. bei deren Ausgangsprofilen)
verlaufen beide Blattabschnittsseitenflächen (abgesehen von gebogenen Übergangsbereichen)
praktisch vollständig eben, wobei eine Blattabschnittsseitenfläche in einer Ebene
verläuft, die durch die Höhen- und die Längsrichtung aufgespannt wird und die zweite
Blattabschnittsseitenfläche (auch in Längsrichtung, jedoch) in Höhenrichtung geneigt
verläuft. Bei derartigen Garniturdrähten nimmt die Breite (Ausdehnung in Breitenrichung)
des Garniturdrahtes über den gesamten Blattabschnitt linear zu.
[0034] Durch die in der Erfindung vorgeschlagene Geometrie des Blattabschnitts (der zumindest
einen Blattabschnittsseitenfläche) nimmt die Breite des Blattabschnitts im oberen
(dem Fußabschnitt abgewandten) Bereich erst schwächer (oder überhaupt nicht) zu und
im unteren Bereich dann stärker zu (als im oberen). Der Übergang zwischen der geringen
(bzw. keiner) Zunahme der Breite und der stärkeren Zunahme kann fließend (kontinuierlich)
oder in einem oder mehreren Schritten, z.B. durch die Aneinanderreihung mehrerer ebener
Abschnitte, z. B. maximal 4, vorzugsweise 2 bis 3, erfolgen. Die jeweilige technische
Ausführung dieser Varianten wird untenstehend näher erläutert.
[0035] Dementsprechend nimmt die Breite der Garniturgassen, die von einem auf einer Garniturwalze
montierten erfindungsgemäßen Garniturdraht gebildet werden, im oberen (den Zähnen
des Garniturdrahts zugewandten) Bereich (der Garniturgassen) mit abnehmender Höhe
weniger (oder garnicht) und im unteren Bereich stärker ab.
[0036] Es hat sich überraschend gezeigt, dass beim Einsatz der erfindungsgemäßen Garniturdrähte
im Laufe der Zeit signifikant weniger an Qualität und Effizienz des Kardierungsprozesses
verloren geht (hauptsächlich bedingt durch das erforderliche Nachschleifen der Zähne)
als beim Einsatz von herkömmlichen Drähten.
[0037] Üblicherweise weist der Garniturdraht eine Außenfläche auf, die den Garniturdraht
(in der Höhenrichtung) auf der dem Fußabschnitt abgewandten Seite abschließt, und
die auch in der Höhenrichtung verläuft. Dabei wird (oft) zumindest ein Zahn (üblicherweise
viele Zähne) des Garniturdrahts definiert. In anderen Worten verläuft die Kontur der
Blattabschnittsseitenfläche, zumindest in ihrem oberen Bereich, gezackt.
[0038] An der Spitze des zumindest einen Zahnes verläuft die Außenfläche im Wesentlichen
in der Längsrichtung (z) und der Breitenrichtung (B). In den Zahnflanken weist die
Außenfläche hingegen einen in der Höhenrichtung geneigten Verlauf auf.
[0039] In einer Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Abschnitte an dem mindestens
einen Zahn, typischerweise in Längsrichtung versetzt, angeordnet. Hierdurch wird sichergestellt,
dass sich beide Abschnitte jeweils an einer Stelle des Garniturdrahts befinden, an
der keine (durch das Ausstanzen bei der Zahnherstellung bedingte) Lücke auftritt.
So ist es möglich, den obersten Abschnitt an oder nahe an die Spitze des mindestens
einen Zahns zu legen und gleichzeitig den mindestens zweiten Abschnitt am unteren
Ende oder zumindest in die Nähe des unteren Endes des Blattabschnitts (im Bereich
des betreffenden Zahns) zu legen. Hierdurch kann mit den beiden Abschnitten die gesamte
(bzw. nahezu die gesamte) Höhe des Blattabschnitts erfasst werden.
[0040] Die beiden Abschnitte können wie oben beschrieben (problemlos) in Längsrichtung versetzt
zueinander angeordnet werden, da Garniturdrähte aus Profildrähten hergestellt werden,
deren Querschnittsprofile über deren Länge praktisch gleich bleiben.
[0041] Prinzipiell können sich der zumindest eine erste und der zumindest eine zweite Abschnitt
auch an einer Stelle der Längsrichtung des Garniturdrahts befinden, d.h., sie sind
wie oben beschrieben in Höhenrichtung übereinander angeordnet. Dies ist in den Fällen
möglich, in denen sich unterhalb der betreffenden Zahnspitze keine hohlen (ausgestanzten)
Bereiche befinden, d.h., wenn die Verbindungslinie vom
[0042] (zumindest einen) ersten zum (zumindest einen) zweiten Abschnitt vollständig im Material
des Garniturdrahtes verläuft.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform verlaufen beide Abschnitte der Blattabschnittsseitenfläche
eben, d.h., der Garniturdraht weist einen ersten und einen zweiten Abschnitt der zumindest
einen Blattabschnittsseitenfläche auf, die in der Ebene, die von der Breiten- und
Höhenrichtung aufgespannt wird, gerade verlaufen. Die beiden Abschnitte folgen bevorzugt
in der Höhenrichtung aufeinander ab (schließen aneinander an), und schließen in der
Ebene, die von der Breiten- und Höhenrichtung aufgespannt wird, einen Winkel (ungleich
0°) ein.
[0044] Es können auch mehr als zwei ebene (gerade) Abschnitte in der Höhenrichtung aufeinander
folgen, z. B. drei oder vier gerade Abschnitte. Bevorzugt sind zwei bis drei ebene
Abschnitte.
[0045] Der vom Fußabschnitt am weitesten entfernteste gerade Abschnitt (der oberste Abschnitt)
und der an ihn angrenzende zweite Abschnitt (der dem Fuße nähere Abschnitt) grenzen
vorzugsweise in einem Höhenbereich aneinander, der zwischen 5/10 und 9/10, vorzugsweise
2/5 und 4/5 der maximalen Höhe des Blattabschnitts (oder alternativ der maximalen
Höhe des mindestens einen Zahns, üblicherweise der Zähne) liegt.
[0046] Die Erfindung ist besonders vorteilhaft für (feine) Garniturdrähte mit vergleichsweise
niedrigen Blattabschnitten, d.h. mit Höhen der Blattabschnitte (alternativ: der Zähne),
die in einem Bereich von 0,3 bis 1 mm liegen. Solche Garniturdrähte werden üblicherweise
für die Herstellung von Stapelfasergarnen, z.B. aus Baumwolle und/oder Kunstfasern,
eingesetzt.
[0047] Für gröbere Fasern kommen Garniturdrähte zum Einsatz, die Blattabschnitte mit einer
Höhe von bis zu 3 (in Ausnahmefällen bis zu 4) mm aufweisen können.
[0048] Bei den feinen Garniturdrähten ist es vorteilhaft, dass der vom Fußabschnitt am weitesten
entfernte Abschnitt (der zumindest eine erste Abschnitt) üblicherweise eine Höhenausdehnung
(Erstreckung in h-Richtung) von 0,1 bis 0,5 mm, vorzugsweise von 0,2 bis 0,3 mm aufweist.
Dieser bevorzugt ebene Abschnitt (d. h. Abschnitt gleicher Steigung) beginnt bevorzugt
maximal 5/100 mm oder 1/10 mm unterhalb der Zahnspitze.
[0049] Mit der Auswahl der vorgenannten Bereiche wird erreicht, dass der Kardiervorgang
durch das erforderliche Nachschleifen der Zähne des Garniturdrahtes signifikant weniger
an Qualität und Effizienz verliert als beim Einsatz herkömmlicher Drähte.
[0050] Um zu vermeiden, dass sich Garniturdrähte (im Betrieb auf einer Garniturwalze), d.h.
die von den Garniturdrähten gebildeten Gassen, mit Fasern zusetzen, müssen sich die
Blattabschnitte der Garniturdrähte, zumindest in einem ausreichend großen Bereich,
ausreichend schnell in Höhenrichtung verjüngen. Bei den herkömmlichen Garniturdrähten
ist dies praktisch immer erfüllt. Wenn sich jedoch der Bereich des erfindungsgemäßen
Garniturdrahts, in dem seine Breite geringfügig oder überhaupt nicht zunimmt (kleiner
Neigungswinkel bezüglich der Höhenrichtung) über die gesamte betreffende Blattabschnittsseitenfläche
erstrecken würde, müsste jedoch mit einem Zusetzen gerechnet werden. Mit der Auswahl
des betreffenden Höhenbereichs wird, trotz des teilweise sehr steilen Verlaufs der
(zumindest ersten) Blattabschnittsseitenfläche (korreliert mit einer geringen Verjüngung
des Blattabschnitts) vermieden, dass sich die Garniturdrähte mit Fasern zusetzen.
[0051] Der zumindest eine erste Abschnitt (der Abschnitt, in dem die Breite des Garniturdrahts
weniger zunimmt) der zumindest einen Blattabschnittseitenfläche weist zu dem Lot auf
der Fußgrundfläche üblicherweise einen Winkel von kleiner als 5°, bevorzugt 0°-2°
auf. Der (zumindest eine) erste Abschnitt der (zumindest einen) Blattabschnittseitenfläche
kann also, da auch 0° möglich sind, zu dem Lot auf der Fußgrundfläche auch parallel
verlaufen.
[0052] Der zumindest eine zweite Abschnitt der zumindest einen Blattabschnittseitenfläche
weist üblicherweise zu dem Lot auf der Fußgrundfläche einen Winkel auf, der größer
als 6°, bevorzugt jedoch größer als 8° ist. üblicherweise ist dieser Winkel kleiner
15°, vorzugsweise kleiner 12°.
[0053] In einer alternativen Ausführungsform können die Abschnitte der zumindest einen Blattabschnittsseitenfläche
in der Ebene, die von der Breiten- und Höhenrichtung aufgespannt wird, kurvenförmig
verlaufen. Insbesondere kann die gesamte Blattabschnittsseitenfläche gebogen, vorzugsweise
konkav (von außen betrachtet) verlaufen. Gebogen bedeutet, dass im betreffenden Abschnitt
keine Knicke auftreten. Knicke sind Punkte, an denen Unstetigkeiten bzw. singuläre
Punkte in der Steigung (des betreffenden Abschnitts) auftreten.
[0054] Denkbar sind schließlich auch Varianten, bei denen die zumindest eine Blattabschnittsseitenfläche
aus einer Kombination aus gebogenen Abschnitten/Bereichen und ebenen Abschnitten/Bereichen
gebildet wird.
[0055] Auch bei dieser Ausführungsform (gebogene Abschnitte) kann im Vergleich zu herkömmlichen
Garniturdrähten eine vergleichsweise hohe Effizienz des Kardierungsprozesses länger
erhalten werden, als bei der Verwendung von herkömmlichen Garniturdrähten. Gleichzeitig
kann auch vermieden werden, dass sich die von den Garniturdrähten gebildeten Garniturgassen
mit Fasern zusetzen. Hierzu wird (in Analogie zu der Ausführungsform mit ebenen Abschnitten)
für die Stelle, an der der Bereich, in dem die Breite des Garniturdrahtes schneller
zunimmt, und der Bereich, an dem diese langsamer zunimmt, aneinander grenzen, ein
Höhenbereich zwischen 5/10 und 9/10, vorzugsweise2/5 und 4/5 der maximalen Höhe des
Blattabschnitts gewählt. Verläuft die gesamte Blattabschnittsseitenfläche gebogen,
kann zur Bestimmung dieser Stelle ein geeigneter Grenzwert (für die maximale Zunahme
der Breite pro Höheneinheit) festgelegt werden.
[0056] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von drei Ausführungsbeispielen näher erläutert,
hierzu zeigen:
- Fig. 1:
- einen Garniturdraht in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 2:
- einen Querschnitt eines Garniturdrahts mit einer Blattabschnittsseitenfläche mit zwei
ebenen Bereichen, bei dem die Breitenrichtung aus darstellerischen Gründen übergroß
dargestellt ist,
- Fig. 3:
- ein Profil eines Garniturdrahts mit einer Blattabschnittsseitenfläche mit zwei ebenen
Bereichen,
- Fig. 4:
- einen Querschnitt eines Garniturdrahts mit einer Blattabschnittsseitenfläche mit vier
ebenen Bereichen, bei dem die Breitenrichtung aus darstellerischen Gründen übergroß
dargestellt ist,
- Fig. 5:
- ein Profil eines Garniturdrahts mit einer Blattabschnittsseitenfläche mit vier ebenen
Bereichen,
- Fig. 6:
- einen Querschnitt eines Garniturdrahts mit einer konkav gebogenen Blattabschnittsseitenfläche,
bei dem die Breitenrichtung aus darstellerischen Gründen übergroß dargestellt ist,
- Fig. 7:
- ein Profil eines Garniturdrahts mit einer konkav gebogenen Blattabschnittsseitenfläche,
- Fig. 8:
- Ermittlung von Steigungen an Konturen bezüglich der Ebene, die in der Höhen- h und
in der Breitenrichtung b verläuft
- Fig. 9:
- Blattabschnitt und Auswahl der Lage des ersten und des zweiten Abschnitts am Blattabschnitt
- Fig. 10:
- eine alternative Form des Fußabschnitts
- Fig. 11:
- erste Form der zweiten Blattabschnittsseitenfläche
- Fig. 12:
- zweite Form der zweiten Blattabschnittsseitenfläche
- Fig. 13:
- einen weiterern Querschnitt eines Garniturdrahts
[0057] Der in Fig. 1 dargestellte Abschnitt eines Garniturdrahts besteht aus einem Fußabschnitt
1, der eine Grundfläche 2 und zwei Seitenflächen 3 aufweist, und einem an den Fußabschnitt
1 angrenzenden Blattabschnitt 4, der eine erste Blattabschnittsseitenfläche 5 und
eine zweite Blattabschnittsseitenfläche 6 aufweist. Der Blattabschnitt 4 wird auf
der dem Fußabschnitt 1 abgewandten Seite (nach oben hin) durch eine Außenfläche 7
begrenzt, die derart längs einer gezackten Bahn auf und ab verläuft, dass Zähne 8
ausgebildet werden.
[0058] Der Garniturdraht verläuft in der Längsrichtung z, seine Höhe erstreckt sich in der
Höhenrichtung h und seine Breite B erstreckt sich in der Breitenrichtung b (b steht
senkrecht sowohl auf z als auch auf h).
[0059] Die zweite Blattabschnittsseitenfläche 6 verläuft (von Fertigungstoleranzen abgesehen)
in einer Ebene, die von der Längsrichtung z und der Höhenrichtung h aufgespannt wird.
[0060] Die erste Blattabschnittsseitenfläche 5 setzt sich, von dem abgerundeten Übergang
10 zwischen dem Fußabschnitt 1 und dem Blattabschnitt 4 abgesehen, aus einem ersten
Abschnitt 10, der sich weiter oben am Blattabschnitt 4 befindet (der weiter vom Fußabschnitt
1 entfernt ist), und einem zweiten Abschnitt 11, der sich weiter unten am Blattabschnitt
4 befindet (der näher am Fußabschnitt 1 liegt) zusammen. Der erste Abschnitt 10 verläuft
praktisch parallel zur Ebene, die durch die Längsrichtung z und die Höhenrichtung
h aufgespannt wird (dementsprechend auch parallel zur zweiten Blattabschnittsseitenfläche
6). Der erste Abschnitt 10 kann alternativ auch einen kleinen Winkel von maximal 2°
mit der Höhenrichtung h einschließen und, von Fertigungstoleranzen abgesehen, parallel
zur Längsrichtung z verlaufen.
[0061] Der zweite Abschnitt 11 verläuft (abgesehen von Fertigungstoleranzen) ebenfalls parallel
zur Längsrichtung z, schließt jedoch, im Vergleich zum ersten Abschnitt 10, mit der
Höhenrichtung einen wesentlich größeren Winkel von 8° bis 12° ein. In anderen Worten
verläuft der erste Abschnitt 10 steiler als der zweite Abschnitt 11. Ein steiler Verlauf
bedeutet generell, dass der Betrag der Ableitung dh/db groß ist. Bei einem flachen
Verlauf ist dementsprechend der Betrag der Ableitung dh/db klein.
[0062] Aufgrund der besonderen Geometrie des Blattabschnitts 4 nimmt dessen Breite B von
oben her, z.B. ausgehend von einer der Zahnspitzen 12 (genau genommen handelt es sich
bei der Spitze um eine kurze Kante), zuerst mit abnehmender Höhe (d.h. in Richtung
zum Fußabschnitt hin) sehr langsam (bzw. gar nicht) zu. Ab der Übergangsstelle 13,
an welcher der erste Abschnitt 10 in den zweiten Abschnitt 11 übergeht, nimmt die
Breite des Blattabschnitts 4 dann mit abnehmender Höhe schneller (bzw. überhaupt erst)
zu. Die Eigenschaft des Garniturdrahts, dass ausgehend von oben die Breite des Blattabschnitts
4 erst langsamer zunimmt und nach unten hin die Breite des Blattabschnitts 4 schneller
anwächst ist wesentlich für die Erfindung. Sie wird von einer Vielzahl vorteilhafter
Ausführungsformen derselben gezeigt. Dies gilt selbstredend nur für diejenigen Bereiche
des Graniturdrahtes, an denen noch das Material des ursprünglichen Profils vorliegt,
d.h. an denen kein Material ausgestanzt wurde.
[0063] In Fig. 2 ist der Querschnitt des in Fig. 1 gezeigten Garniturdrahts und in Fig.
3 das zugehörige Ausgangsprofil (entspricht dem Garniturdraht ohne Zähne) dargestellt.
Die Schnittebene (des Querschnitts) verläuft in der Breitenrichtung b und der Höhenrichtung
h. In Figur 2 wurde - wie in den Figuren 4 und 6 - die Breitenrichtung übergroß dargestellt
(d.h. die Gesamtbreite B des Garniturdrahts ist im Vergleich zur Gesamthöhe H vergrößert
dargestellt), um dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, die Winkel und Steigungen
auch zu erkennen.
[0064] Wie Fig. 2 entnommen werden kann, wird der erste Abschnitt 10 (in der betreffenden
Schnittebene) von den Endpunkten 14 und 15 und der zweite Abschnitt 11 von den Endpunkten
15 und 16 begrenzt. Die erste Sekante 17 durch die Endpunkte 14, 15 des ersten Abschnitts
10 schließt mit dem Lot 19 (das Lot verläuft in Höhenrichtung h) auf der Fußgrundfläche
2 (das Lot 19 verläuft in Höhenrichtung h) einen kleineren Winkel α1 ein, als die
zweite Sekante 18 durch die Endpunkte 15, 16 des zweiten Abschnitts 11 (Winkel α2).
Wie auch hier gezeigt, werden (generell) bevorzugt diejenigen Sekanten herangezogen,
die in der Schnittebene verlaufen, die von der Breitenrichtung b und der Höhenrichtung
h aufgespannt wird. Die Steigung dieser Sekanten entspricht der Steigung dh/db der
betreffenden Ebene.
[0065] Fig. 4 zeigt den Querschnitt eines Garniturdrahts (und Fig. 5 das zugehörige Profil),
bei dem sich die erste Blattabschnittsseitenfläche 5 aus vier ebenen Bereichen, die
in Höhenrichtung h aufeinander abfolgen, zusammensetzt. Als der erste Abschnitt 10
ist hier der am zweitweitesten vom Fußabschnitt 1 entfernte ebene Bereich gewählt,
der (in der vorliegenden Schnittebene) von den Endpunkten 20 und 21 begrenzt wird.
Als der zweite Abschnitt 11 ist der am weitesten unten liegende Bereich gewählt, der
von den Endpunkten 23 und 24 begrenzt wird. Die erste Sekante 22 verläuft durch die
Endpunkte 20 und 21, die zweite Sekante 25 durch die Endpunkte 23 und 24. Auch hier
schließt die Sekante 22 einen kleineren Winkel α1 mit dem Lot 19 auf der Fußgrundfläche
2 ein, als die Sekante 25 (Winkel α2).
[0066] In Fig. 6 ist der Querschnitt eines Garniturdrahts (und in Fig. 7 das zugehörige
Profil) dargestellt, bei dem die erste Blattabschnittsseitenfläche 5 einen (von außen
gesehen) konkav gebogenen Verlauf (ohne Knicke) aufweist. Auch in Figur 6 ist-wie
zuvor in den Figuren 2 und 4 die Breitenrichtung b übertrieben groß dargestellt, so
dass der Betrachter verschiedene Winkel zwischen Lot 19 und den Tangenten 27 und 30
erkennen kann. Zu erwähnen bleibt auch noch, dass in den Figuren 2, 4 und 6 die 14,
15, 16, 20, 21, 23, 24, 26 und 29 durch waagrechte Striche dargestellt sind, die die
Kontur des Garniturdrahts 1 schneiden. Der betreffende Punkt liegt an der Schnittstelle
des waagrechten Strichs und der Kontur des Garniturdrahts 1. Als erster Abschnitt
10 ist ein in Höhenrichtung h infinitesimal kleiner Bereich 26 (punktförmig bezüglich
der gewählten Schnittebene) gewählt. Anstelle der sonst üblichen Sekante tritt hier
die Tangente 27 an die erste Blattabschnittsseitenfläche 5 im Bereich/Punkt 26. Der
zweite Abschnitt 11 ist in analoger Weise durch den Punkt 29 gebildet, wobei an die
Stelle der Sekante die Tangente 30 tritt. Auch hier entspricht (analog wie bei den
Sekanten) jeweils die Steigung der Tangenten der Ableitung dh/db im betreffenden Punkt.
Analog zu den beiden vorhergehenden Beispielen schließt die Tangente 27 einen kleineren
Winkel α1 mit dem Lot 19 auf der Fußgrundfläche 2 ein, als die Tangente 30 (Winkel
α2).
[0067] In Fig. 8 sind im Vergleich jeweils stark vergrößert und mit vergrößerten Winkeln
die Konturen in der Ebene, die in der Höhen- h und in der Breitenrichtung b verläuft,
einer ersten Blattabschnittsseitenfläche 5 dargestellt, die vollständig gekrümmt verläuft
31, sowie einer ersten Blattabschnittsseitenfläche 32 gezeigt, die sich aus zwei ebenen
Flächenabschnitten 33, 34 zusammensetzt.
[0068] Bei der Blattabschnittsseitenfläche 32, die sich aus zwei ebenen Flächenabschnitten
zusammensetzt, kann der erste Abschnitt 10 als der Flächenabschnitt 33 und der zweite
Abschnitt 11 als der Flächenabschnitt 34 gewählt werden. Die Steigung der Sekante
durch die Endpunkte des ersten Abschnitts 10 beträgt dann (h2-h1)/(b2-b1), die Steigung
der Sekante durch die Endpunkte des zweiten Abschnitts 11 beträgt (h3-h2)/(b3-b2).
[0069] Bei der Blattabschnittsseitenfläche 31, die vollständig gekrümmt verläuft, sind der
erste Abschnitt 10 und der zweite Abschnitt 11 (zumindest in der Betrachtungsebene)
infinitesimal klein (d.h. punktförmig) gewählt. Die Steigung des ersten Abschnitts
10 ist gleich der Ableitung dh/db an der Stelle b4, die Steigung des zweiten Abschnitts
11 ist gleich der Ableitung dh/db an der Stelle b5.
[0070] Fig. 9 zeigt einen Zahn 8, dessen Höhe sich über die gesamte Höhe des Blattabschnitts
4 erstreckt, d.h., die Gesamthöhe H (h2-h1) des Blattabschnitts 4 ist gleich groß,
wie die Gesamthöhe des Zahns 8.
[0071] Der Zahn weist im Bereich der Zahnspitze 12 einen ersten ebenen Flächenabschnitt
35 auf, der steiler verläuft, und weiter unten einen zweiten ebenen Flächenabschnitt
36, der flacher verläuft. Die beiden Flächenbereiche 35, 36 grenzen an der Trennlinie
37 aneinander an.
[0072] Es können entweder ein erster Abschnitt 110b und ein zweiter Abschnitt 111 gewählt
werden, die an derselben Erstreckung in Längsrichtung Z angeordnet sind. Oder es können
ein erster Abschnitt 110a und ein zweiter Abschnitt 111 gewählt werden, die an verschiedenen
Erstreckungen in Längsrichtung Z, Z' angeordnet sind.
[0073] Wie aus Fig. 10 ersichtlich, kann der Fußbereich 1 so ausgeformt sein, dass benachbarte
Drahtabschnitte ineinander eingreifen (verkettete Ausführung). Die Steigungen der
Seitenwände 38 des Fußbereiches sind nicht Gegenstand dieser Anmeldung.
[0074] In den Fig. 11 und 12 sind Ausführungsformen der zweiten
[0075] Blattabschnittsseitenfläche 6 dargestellt. Die in Fig. 11 gezeigte zweite Blattabschnittsseitenfläche
6 verläuft in etwa spiegelsymmetrisch zur ersten Blattabschnittsseitenfläche 5. Fig.
12 zeigt eine Blattabschnittsseitenfläche 6, die in Höhenrichtung h leicht geneigt
verläuft.
[0076] Figur 13 zeigt, dass die zumindest eine Blattabschnittsfläche 5 des Garniturdrahts,
die das erfindungswesentliche Merkmal zeigt, auch auf der "anderen Seite" des Garniturdrahts
1 liegen kann.
Bezugszeichenliste
[0077]
- 1
- Fußabschnitt
- 2
- Grundfläche, Fußgrundfläche
- 3
- Seitenfläche des Fußabschnitts
- 4
- Blattabschnitt
- 5
- erste Blattabschnittsseitenfläche
- 6
- zweite Blattabschnittsseitenfläche
- 7
- Außenfläche des Blattabschnitts
- 8
- Zahn
- 9
- abgerundeter Übergang zwischen Blatt- und Fußabschnitt
- 10
- erster Abschnitt
- 11
- zweiter Abschnitt
- 12
- Zahnspitze
- 13
- Übergangsstelle zwischen erstem und zweitem Abschnitt
- 14
- erster Endpunkt
- 15
- zweiter Endpunkt
- 16
- dritter Endpunkt
- 17
- erste Sekante
- 18
- zweite Sekante
- 19
- Lot auf die Fußgrundfläche
- 20
- erster Endpunkt
- 21
- zweiter Endpunkt
- 22
- erste Sekante
- 23
- dritter Endpunkt
- 24
- vierter Endpunkt
- 25
- zweite Sekante
- 26
- infinitesimal kleiner erster Bereich/erster Punkt
- 27
- Tangente an den ersten Bereich
- 29
- infinitesimal kleiner zweiter Bereich/zweiter Punkt
- 30
- Tangente an den zweiten Bereich
- 31
- Gekrümmte Kontur der Blattabschnittsseitenfläche
- 32
- Kontur der Blattabschnittsseitenfläche, die sich aus zwei ebenen Flächenabschnitten
zusammensetzt
- 33
- erster ebener Flächenabschnitt
- 34
- zweiter ebener Flächenabschnitt
- 35
- steilerer ebener Flächenabschnitt
- 36
- flacherer ebener Flächenabschnitt
- 37
- Trennlinie zwischen dem steileren und dem flacheren ebenen Flächenabschnitt
- 38
- Seitenwände des Fußes
- 110a
- erster Abschnitt
- 110b
- erster Abschnitt (alternativ)
- 111
- zweiter Abschnitt
- z
- Längsrichtung
- b
- Breitenrichtung
- h
- Höhenrichtung
- B
- Breite
- H
- Gesamthöhe des Blattabschnitts
- z1
- erster Wert der Längserstreckung
- 'z2
- zweiter Wert der Längserstreckung
- α1
- Winkel zwischen dem ersten Abschnitt und dem Lot auf die Grundfläche
- α2
- Winkel zwischen dem zweiten Abschnitt und dem Lot auf die Grundfläche
- α3
- Winkel zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt
1. Garniturdraht zum Aufspannen auf eine Garniturwalze einer Kardiermaschine, welcher
folgende Merkmale aufweist:
a) einen Fußabschnitt (1) mit einer Fußgrundfläche (2) zur Auflage auf einer Garniturwalze,
wobei die Grundfläche (2) in der Längsrichtung (z) und der Breitenrichtung (b) des
Garniturdrahts verläuft,
b) einen Blattabschnitt (4), der in einer Höhenrichtung (h), die senkrecht auf der
Grundfläche (2) steht, verläuft,
c) wobei der Blattabschnitt (4) in der Breitenrichtung (b) von einer ersten (5) und
einer zweiten (6) Blattabschnittsseitenfläche begrenzt wird und wobei zumindest eine
der beiden Blattabschnittsflächen (5, 6) in zumindest einem Teilabschnitt ihrer Erstreckung
in der Höhenrichtung (h) zu einem Lot (19) auf der Fußgrundfläche (2) einen Winkel
aufweist, der größer als 0° ist
dadurch gekennzeichnet, dass
d) der Winkel (α1) zwischen dem Lot auf der Fußgrundfläche (2) und der Sekante durch
die Endpunkte in Höhenrichtung (h) zumindest eines ersten Abschnitts (10) der zumindest
einen Blattabschnittsseitenfläche (5, 6) kleiner ist als der Winkel (α2) zwischen
dem Lot (19) auf der Fußgrundfläche (2) und der Sekante durch die Endpunkte in Höhenrichtung
(h) zumindest eines zweiten Abschnitts (11) der zumindest einen Blattabschnittsseitenfläche
(5, 6),
e) wobei der zweite Abschnitt (11) dem Fußabschnitt (1) näher ist als der erste Abschnitt
(10).
2. Garniturdraht nach dem vorstehenden Anspruch
gekennzeichnet durch
a) eine Außenfläche (7), die den Garniturdraht in der Höhenrichtung (h) in der dem
Fußabschnitt (1) abgewandten Seite abschließt,
b) und die auch in der Höhenrichtung (h) verläuft und dabei zumindest einen Zahn (8)
des Garniturdrahts definiert,
c) wobei der zumindest eine Zahn (8) den zumindest einen ersten (10) und den zumindest
einen zweiten (11) Abschnitt aufweist.
3. Garniturdraht nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der zumindest eine erste (10) und der zumindest eine zweite Abschnitt (11) an
einer Stelle (Z) der Längsrichtung (z) des Garniturdrahts befinden.
4. Garniturdraht nach einem der vorstehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
Abschnitte der zumindest einen Blattabschnittsseitenfläche (5, 6), die in der Ebene,
die von der Breiten- (b) und Höhenrichtung (h) aufgespannt wird, kurvenförmig verlaufen.
5. Garniturdraht nach einem der vorstehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
a) einen ersten (10) und einen zweiten (11) Abschnitt der zumindest einen Blattabschnittsseitenfläche
(5, 6), die in der Ebene, die von der Breiten-(b) und Höhenrichtung (h) aufgespannt
wird, gerade verlaufen,
b) die in der Höhenrichtung (h) aufeinander abfolgen,
c) und die in der Ebene, die von der Breiten- (b) und Höhenrichtung (h) aufgespannt
wird, einen Winkel (α3) einschließen.
6. Garniturdraht nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
höchstens vier, vorzugsweise drei oder zwei gerade Abschnitte in der Höhenrichtung
aufeinander abfolgen.
7. Garniturdraht nach einem der beiden vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der vom Fußabschnitt am weitesten entfernteste gerade Abschnitt (10) und der an ihn
angerenzende zweite Abschnitt (11) in einem Höhenbereich aneinander grenzen, der zwischen
5/10 und 9/10 der maximalen Höhe (H) des Blattabschnitts (4) liegt.
8. Garniturdraht nach einem der vorstehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
zumindest einen ersten Abschnitt (10) der zumindest einen Blattabschnittseitenfläche
(5, 6), der zu dem Lot auf der Fußgrundfläche (2) einen Winkel aufweist, der kleiner
als 5° ist.
9. Garniturdraht nach einem der vorstehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
zumindest einen ersten Abschnitt (10) der zumindest einen Blattabschnittseitenfläche
(5, 6), der zu dem Lot auf der Fußgrundfläche parallel verläuft.
10. Garniturdraht nach dem der vorstehenden Anspruch
gekennzeichnet durch
zumindest einen ersten Abschnitt (10) der ersten Blattabschnittseitenfläche (5), der
zu dem auf gleicher Höhe befindlichen Abschnitt der zweiten Blattabschnittseitenfläche
(6) parallel verläuft.
11. Garniturdraht nach einem der vorstehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
zumindest einen zweiten Abschnitt (11) der zumindest einen Blattabschnittseitenfläche
(5,6), der zu dem Lot (19) auf der Fußgrundfläche einen Winkel (α2) aufweist, der
größer als 6° bevorzugt jedoch größer als 8° ist.
12. Verfahren zur Herstellung von Faservliesen
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Garniturdraht nach einem der vorstehenden Ansprüche verwendet wird und dass Baumwolle
und/oder Kunstfasern verarbeitet werden.
13. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Garniturdraht verwendet wird, der eine Maximalhöhe aufweist, die kleiner ist als
4,0 mm, bevorzugt jedoch kleiner ist als 2,5 mm.
14. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Garniturdraht verwendet wird, bei dem der vom Fußabschnitt am weitesten entfernteste
gerade Abschnitt (10) und der an ihn angerenzende zweite Abschnitt (11) in einem Höhenbereich
aneinander grenzen, der in Höhenrichtung zwischen 5/100 und 2/10 mm unterhalb der
Maximalhöhe liegt.