[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Brennkammer einer Gasturbine. Die Brennkammer
weist eine äußere Brennkammerwand sowie eine innere Brennkammerwand auf.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die innere, heiße Brennkammerwand an der
äußeren, kalten Brennkammerwand in geeigneter Weise zu lagern. Die beiden Brennkammerwände
sind dabei voneinander beabstandet, um einen Zwischenraum zur Durchströmung von Kühlluft
zu schaffen. Die äußere, kalte Brennkammerwand weist dabei eine Vielzahl von Prallkühllöchern
auf, durch welche Kühlluft auf die dem Brennkammerinnenraum abgewandte Seite der inneren,
heißen Brennkammerwand auftrifft, um diese zu kühlen. Die innere, heiße Brennkammerwand
ist mit einer Vielzahl von Effusionslöchern versehen, durch welche Kühlluft austritt,
welche sich an die Oberfläche der inneren Brennkammerwand anlegt, um diese zu kühlen
und gegenüber den heißen Verbrennungsgasen abzuschirmen.
[0003] Derartige Brennkammern sind zwischen einem Hochdruckverdichter und einer Hochdruckturbine
angeordnet.
[0004] Die äußere, kalte Brennkammerwand, welche eine Tragstruktur bildet, wird üblicherweise
durch Verschweißen vorgefertigter Teile hergestellt. Am Ausströmbereich der Brennkammer
werden Flansche und Brennkammeraufhängungen, welche als separate Schmiedeteile gefertigt
sind, angeschweißt, um die Brennkammer zu lagern. Die Brennkammerwände selbst sind
üblicherweise als Blechkonstruktion ausgeführt. Am vorderen Ende der Brennkammer ist
ein Brennkammerkopf mit einer üblicherweise als Gussteil hergestellten Grundplatte
vorgesehen. In dem Innenraum dieser äußeren, kalten Brennkammerwand wird dann die
innere, heiße Brennkammerwand eingefügt. Diese besteht üblicherweise aus Schindeln,
welche segmentartig ausgebildet sind. Die Schindeln sind als Gussteile ausgebildet
und weisen angegossene Stehbolzen auf, welche durch Ausnehmungen der äußeren Brennkammerwand
geführt und von außen über Muttern verschraubt werden.
[0006] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen werden somit stets Stehbolzen
verwendet, um die innere Brennkammerwand (die Schindeln) zu befestigen. Um diese Befestigung
funktionsgerecht durchzuführen, ist es erforderlich, die Stehbolzen mittels der Muttern
vorzuspannen. Durch die hohe Temperatur auf der Seite der heißen, inneren Brennkammerwand,
wird jedoch der Werkstoff der Stehbolzen so beansprucht, dass der Werkstoff kriecht.
Hierdurch baut sich die Vorspannung der Stehbolzen ab. Als Folge treten Vibrationen
der Schindeln der inneren Brennkammerwand auf. Dies kann zum Versagen der Befestigung
der Schindeln führen und die gesamte Gasturbine zerstören.
[0007] Die Kühlung der Schindeln in der Nähe der Stehbolzen kann wegen der dort auftretenden
Materialanhäufungen nicht optimal gestaltet werden. Somit treten an den Übergangsbereichen
von den Schindeln zu den Stehbolzen höhere Temperaturen auf, die die Temperaturen
im restlichen Bereich der Schindeln übertreffen.
[0008] Ein weiterer Nachteil der vorbekannten Lösungen besteht darin, dass im Bereich der
Austrittsdüse der Brennkammer eine Dichtung oder Dichtlippe vorgesehen ist, welche
den Abgasstrahl zu den umgebenden Bauteilen hin abdichtet und diesen zu den Leitschaufeln
der Hochdruckturbine zuführt. Diese Dichtlippen verschleißen bei Lockerung der Schindeln
oder bei Vibrationen der Schindeln. Dabei erweist es sich als nachteilig, dass die
Dichtlippe als Teil der Tragstruktur der Brennkammer ausgebildet ist und nicht in
einfacher Weise ausgetauscht werden kann.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkammer einer Gasturbine der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau und einfacher, kostengünstiger
Herstellbarkeit ein hohes Maß an Betriebssicherheit und eine hohe Lebensdauer aufweist.
[0010] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst,
die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0011] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass die innere Brennkammerwand an ihrem vorderen
Endbereich, bezogen auf die Durchströmungsrichtung der Brennkammer, längs verschiebbar
in einer Nut im Bereich einer Grundplatte, welche einem Brennkammerkopf zuordnet ist,
gehalten ist. An ihrem hinteren Endbereich ist die innere Brennkammerwand an der äußeren
Brennkammerwand fixiert.
[0012] Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist es möglich, die erste, kalte Brennkammerwand
so auszubilden, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, nämlich als gefügtes
Blechteil. Die innenliegende zweite, heiße Brennkammerwand kann aus einem Blechmaterial
oder in Form von gegossenen Segmenten oder Schindeln hergestellt werden. Durch die
Lagerung in einer Nut an der Grundplatte ist es möglich, eine Längsverschiebbarkeit
zu ermöglichen, welche insbesondere auch thermische Ausdehnungen zulässt, ohne dass
die Gefahr von Beschädigungen besteht. Am hinteren Ende ist die innere Brennkammerwand
(Schindel) in der Nähe der Hochdruckturbine fixiert. Diese Fixierung kann erfindungsgemäß
beispielsweise durch Schrauben oder einen sich um 360° erstreckenden Klemmring oder
ähnliche Lösungen, beispielsweise Krallen, erfolgen. Erfindungsgemäß liegt somit am
hinteren Bereich der inneren Brennkammerwand eine formschlüssige Fixierung vor.
[0013] In günstiger Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die innere Brennkammerwand
segmentiert ausgebildet ist, wobei sich die Segmente über die gesamte Länge der Brennkammer
erstrecken können.
[0014] Besonders günstig kann es sein, wenn der vordere Endbereich der inneren Brennkammerwand
dichtungsartig ausgebildet ist, beispielsweise mittels eines zusätzlichen Ringflansches
oder ähnlichem. Hierdurch wird zusätzlich eine Abdichtung gewährleistet, die jedoch
die Längsverschiebbarkeit des vorderen Endbereichs der inneren Brennkammerwand nicht
beeinträchtigt.
[0015] Die Befestigung oder Fixierung des hinteren Endes der Brennkammerwand kann in günstiger
Weise den jeweiligen baulichen Anforderungen angepasst werden, beispielsweise durch
Schrauben, welche, bezogen auf die Durchströmungsrichtung oder eine Mittelsachse der
Brennkammer radial oder axial angeordnet sind.
[0016] Als wesentlicher Vorteil ergibt sich erfindungsgemäß, dass die Kühlung der inneren
Brennkammerwand auf ihrer gesamten Fläche optimal gestaltet werden kann. Da keine
Stehbolzen vorhanden sind, ergeben sich auch keine Einschränkungen hinsichtlich der
Wärmeübertragung.
[0017] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung liegt darin, dass es möglich
ist, die Dichtlippe zum Austrittsdüsenleitschaufelring so auszubilden, dass diese
bei einem Austausch der inneren Brennkammerwand mit erneuert werden kann, ohne dass
die gesamte Brennkammerkonstruktion betroffen ist.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Gasturbinentriebwerks gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine Längs-Schnittansicht einer Brennkammer gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 3
- eine Ansicht, analog Fig. 2, eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung;
- Fig. 4 bis 6
- unterschiedliche Ausführungsformen der vorderen Lagerung der inneren Brennkammerwand;
- Fig. 7 bis 12
- unterschiedliche Ausgestaltungsformen der hinteren Lagerung der Brennkammerwand;
- Fig. 13
- eine Ansicht, analog der Fig. 3, eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung;
- Fig. 14 bis 16
- unterschiedliche Ausführungsformen der vorderen Lagerung der inneren Brennkammerwand;
und
- Fig. 17 und 18
- unterschiedliche Ausgestaltungsformen der hinteren Lagerung der Brennkammerwand.
[0019] Das Gasturbinentriebwerk 110 gemäß Fig. 1 ist ein allgemein dargestelltes Beispiel
einer Turbomaschine, bei der die Erfindung Anwendung finden kann. Das Triebwerk 110
ist in herkömmlicher Weise ausgebildet und umfasst in Strömungsrichtung hintereinander
einen Lufteinlass 111, einen in einem Gehäuse umlaufenden Fan 112, einen Mitteldruckkompressor
113, einen Hochdruckkompressor 114, eine Brennkammer 115, eine Hochdruckturbine 116,
eine Mitteldruckturbine 117 und eine Niederdruckturbine 118 sowie eine Abgasdüse 119,
die sämtlich um eine zentrale Triebwerksmittelachse 101 angeordnet sind.
[0020] Der Mitteldruckkompressor 113 und der Hochdruckkompressor 114 umfassen jeweils mehrere
Stufen, von denen jede eine in Umfangsrichtung verlaufende Anordnung fester stationärer
Leitschaufeln 120 aufweist, die allgemein als Statorschaufeln bezeichnet werden und
die radial nach innen vom Triebwerksgehäuse 121 in einem ringförmigen Strömungskanal
durch die Kompressoren 113, 114 vorstehen. Die Kompressoren weisen weiter eine Anordnung
von Kompressorlaufschaufeln 122 auf, die radial nach außen von einer drehbaren Trommel
oder Scheibe 125 vorstehen, die mit Naben 126 der Hochdruckturbine 116 bzw. der Mitteldruckturbine
117 gekoppelt sind.
[0021] Die Turbinenabschnitte 116, 117, 118 weisen ähnliche Stufen auf, umfassend eine Anordnung
von festen Leitschaufeln 123, die radial nach innen vom Gehäuse 121 in den ringförmigen
Strömungskanal durch die Turbinen 116, 117, 118 vorstehen, und eine nachfolgende Anordnung
von Turbinenschaufeln 124, die nach außen von einer drehbaren Nabe 126 vorstehen.
Die Kompressortrommel oder Kompressorscheibe 125 und die darauf angeordneten Schaufeln
122 sowie die Turbinenrotornabe 126 und die darauf angeordneten Turbinenlaufschaufeln
124 drehen sich im Betrieb um die Triebwerksmittelachse 101.
[0022] Die Fig. 2 zeigt eine Längs-Schnittansicht einer aus dem Stand der Technik bekannten
Brennkammerwand in vergrößerter Darstellung. Dabei ist eine Brennkammer 1 mit einer
Mittelachse 25 dargestellt, welche einen Brennkammerkopf 3, eine Grundplatte 8 und
ein Hitzeschild 2 umfasst. Eine Brennerdichtung ist mit dem Bezugszeichen 4 versehen.
Die Brennkammer 1 weist eine äußere kalte Brennkammerwand 7 auf, an welcher eine innere,
heiße Brennkammerwand 6 befestigt ist. Zur Zuführung von Mischluft sind Zumischlöcher
5 vorgesehen. Auf die Darstellung von Prallkühllöchern und Effusionslöchern wurde
der Übersichtlichkeit halber verzichtet.
[0023] Die innere Brennkammerwand 6 ist mit Bolzen 13 versehen, welche als Gewindebolzen
ausgeführt sind und mittels Muttern 14 verschraubt sind. Am ausströmseitigen Ende
der Brennkammer 1 ist eine Dichtlippe 20 für eine Streifendichtung zur Austrittsdüsenleitschaufel
vorgesehen. Die Lagerung der Brennkammer 1 erfolgt über Brennkammerflansche 12 und
Brennkammeraufhängungen 11.
[0024] In den folgenden Ausführungsbeispielen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern
versehen. Gleiche Teile und gleiche Lösungsaspekte sind bei den unterschiedlichen
Ausführungsbeispielen nicht jeweils nochmals detailliert beschrieben, es wird diesbezüglich
auf den Text der anderen Ausführungsbeispiele verwiesen.
[0025] Die Fig. 3 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Brennkammer.
Diese ist grundsätzlich so aufgebaut, wie die in Fig. 2 gezeigte Brennkammer. Dies
bedeutet, dass sie ebenfalls eine äußere kalte Brennkammerwand 7 sowie eine innere,
heiße Brennkammerwand 6 aufweist. Die Lagerung erfolgt ebenfalls über Brennkammeraufhängungen
11 und Brennkammerflansche 12. Auch die Dichtlippe 20 ist entsprechend dargestellt.
Am vorderen Ende ist ein Brennkammerkopf 3, ein Hitzeschild 2, eine Grundplatte 8
und eine Brennerdichtung 4 vorgesehen.
[0026] Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist an der Grundplatte 8 eine Nut 16 ausgebildet,
in welche ein vorderes Ende 15 der inneren Brennkammerwand 6 längsverschiebbar eingeführt
ist.
[0027] Der hintere Bereich der inneren Brennkammerwand 6 ist mittels Befestigungsschrauben
19a an der äußeren Brennkammerwand 7 fixiert. In diesem Bereich spielt die Kühlung
keine so entscheidende Rolle mehr, so dass dieser Bereich thermisch nicht extrem beansprucht
wird.
[0028] Die Fig. 4 bis 6 zeigen jeweils unterschiedliche Ausgestaltungsvarianten der Befestigung
der inneren Brennkammerwand 6 an der Grundplatte 8. Bei allen drei Ausführungsbeispielen
weist die Grundplatte 8 eine Ringnut 16 auf. In die Ringnut 16 ist das vordere Ende
der inneren Brennkammerwand 6 längsverschiebbar eingeführt. Bei dem in Fig. 4 gezeigten
Ausführungsbeispiel wird die Nut 16 durch einen umlaufenden Steg 17 gebildet, so wie
dies auch in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 ersichtlich ist. Bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 5 ist die Nut 16 als umlaufende Ringnut in das Material der Grundplatte 8
eingearbeitet. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 weist das vordere Ende der inneren
Brennkammerwand 6 eine ringartige Verdickung auf, welche sowohl zur Lagerung als auch
zur Abdichtung dient. In schematischer Darstellung ist ein Prallkühlloch 9 und ein
Effusionsloch 10 dargestellt.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist das kopfseitige Ende 15 der inneren Brennkammerwand
6 ebenfalls als umlaufender Ring-Steg ausgebildet und dient ebenfalls zur Abdichtung
und Abstützung. Das Bezugszeichen 24 bezeichnet ein zusätzliches Luftloch in der Grundplatte
8.
[0030] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 zeigt eine abgewinkelte Ausgestaltung des kopfseitigen
Endes 15 der inneren Brennkammerwand 6. Dieses ist in der durch den umlaufenden Steg
17 gebildeten Nut 16 gelagert.
[0031] Die Fig. 7 bis 12 zeigen unterschiedliche Ausgestaltungsformen der hinteren Lagerung
der inneren Brennkammerwand 6. In Fig. 7 ist eine Lösung gezeigt, bei welcher eine
Befestigungsschraube 19a in radialer Richtung eingeschraubt ist. Die Dichtlippe 20
ist an der äußeren Brennkammerwand 7 ausgebildet. Als Alternative hierzu zeigt die
Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Dichtlippe 20 an der inneren Brennkammerwand
6 ausgebildet ist und eine abgewinkelte Ringform aufweist, welche sich gegen das Ende
der äußeren Brennkammerwand 7 anlegt.
[0032] Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 9 bis 12 ist die Befestigungsschraube 19b
jeweils in Axialrichtung eingeführt. Hierzu ist die innere Brennkammerwand 6 abgewinkelt
ausgebildet. Die Fig. 10 zeigt eine Ausgestaltungsvariante, bei welcher zwei Dichtlippen
20 vorgesehen sind.
[0033] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 11 und 12 ist ein zusätzlicher Klemmring
21 vorgesehen, welcher als Umfangsring ausgebildet ist oder als segmentierte Kralle
ausgestaltet sein kann. Gemäß Fig. 11 trägt der Klemmring 21 die Dichtlippe 20. Eine
ähnliche Lösung ist in Fig. 12 beschrieben, wobei zusätzlich ein Überhang 23 vorgesehen
ist, um den Klemmring 21 oder die Nut 22 vor Heißgasen zu schützen.
[0034] Die Fig. 13 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel in analoger Darstellung zur Fig.
3. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das vordere, kopfseitige Ende 15 der inneren,
heißen Brennkammerwand 6 zwischen der äußeren, kalten Brennkammerwand 7 und dem Hitzeschild
2 in einem zwischen diesen Bauteilen ausgebildeten Schlitz längsverschiebbar geführt.
[0035] Die äußere kalte Brennkammerwand 7 kann konventionell aufgebaut werden. Die innere
(heiße) Brennkammerwand 6 wird aus Blech (360°) oder (möglicherweise gegossenen bzw.
gesinterten) Segmenten (oder Schindeln) ausgebildet, welche sich dadurch auszeichnen,
dass die heißgasseitige Verkleidung vorne zwischen der Grundplatte 8 oder der kalten
Brennkammerwand 7 und dem Hitzeschild 2 um den Brenner so geführt wird, dass eine
Längsverschieblichkeit ermöglicht wird. Am hinteren Ende (nahe der Turbine) wird die
heiße Brennkammerwand 6 fixiert, zum Beispiel durch Schrauben oder einen Klemmring
(360°) bzw. Krallen (einzelne Segmente). Da zwischen den beiden Brennkammerwänden
6, 7 ein Hohlraum 29 ausgebildet sein muss, ist es vorteilhaft, das kopfseitige Ende
15 der Schindel 6 aufzudicken, um diesen Abstand einzustellen. Auch kann es vorteilhaft
sein, die Bauteiltoleranzen durch eine gewisse radiale Flexibilität auszugleichen.
Dies kann durch ein Umbiegen 26 des heißseitigen Bleches in eine C- bzw. U-Form oder
durch Einbringen einer Wellenprägung 27 erfolgen. In den Fig. 14 und 15 sind unterschiedlichste
Ausgestaltungsvarianten hierzu dargestellt. An dem Hitzeschild 2 ist jeweils ein Stützring
28 ausgeformt, welcher die innere Brennkammerwand 6 abstützt. Gemäß Fig. 14 ist das
kopfseitige Ende 15 verdickt ausgebildet, so wie auch in Fig. 4 dargestellt. Die Fig.
15 zeigt eine Variante des umgebogenen Bereichs 26, während die Fig. 16 eine Wellenprägung
darstellt. Ähnliche Details können auch bei der gegossenen bzw. gesinterten Variante
eingebracht werden. Auch am turbinenseitigen Ende der heißen Brennkammerwand 6 muss
der Abstand zur Kaltseite überbrückt werden. Hierzu kann eine Stufe in die heiße Seite
eingeprägt werden, so dass die Befestigung (Ring oder Segment) nicht als vorspringende
Stufe der Heißgasströmung ausgesetzt wird, so wie dies in den Fig. 17 und 18 gezeigt
ist. Alternativ könnte auch eine umlaufende Nut im heißgasseitigen Bauteil eingebracht
werden, so dass die Halteklammer nicht die volle Temperaturlast trägt und somit aus
einem preiswerteren Material hergestellt werden kann.
Bezugszeichenliste:
[0036]
- 1
- Brennkammer
- 2
- Hitzeschild
- 3
- Brennkammerkopf
- 4
- Brennerdichtung
- 5
- Zumischloch
- 6
- innere, heiße Brennkammerwand/Segment/Schindel
- 7
- äußere, kalte Brennkammerwand
- 8
- Grundplatte
- 9
- Prallkühlloch
- 10
- Effusionsloch
- 11
- Brennkammeraufhängung
- 12
- Brennkammerflansch
- 13
- Bolzen
- 14
- Mutter
- 15
- kopfseitiges Ende der inneren, heißen Brennkammerwand 6
- 16
- Nut in Grundplatte 8
- 17
- umlaufender Steg auf Grundplatte
- 18
- zu Nut 16 bzw. Steg 17 passender Steg an Schindel 6
- 19
- Befestigungsschraube der Schindel (a: vertikal, b: horizontal)
- 20
- Dichtlippe für Streifendichtung zur Austrittsdüsenleitschaufel (NGV)
- 21
- Klemmring (360°) oder -kralle (segmentiert)
- 22
- Nut oder Stufe in der inneren, heißen Brennkammerwand 6 zum Eingriff des Klemmrings
21
- 23
- Überhang an der inneren, heißen Brennkammerwand 6 zum Schutz von Klemmring und Nut
oder Stufe vor den Heißgasen
- 24
- Luftloch
- 25
- Mittelachse
- 26
- umgebogener Bereich
- 27
- Wellenprägung
- 28
- Stützring
- 29
- Hohlraum
- 101
- Triebwerksmittelachse
- 110
- Gasturbinentriebwerk / Kerntriebwerk
- 111
- Lufteinlass
- 112
- Fan
- 113
- Mitteldruckkompressor (Verdichter)
- 114
- Hochdruckkompressor
- 115
- Brennkammer
- 116
- Hochdruckturbine
- 117
- Mitteldruckturbine
- 118
- Niederdruckturbine
- 119
- Abgasdüse
- 120
- Leitschaufeln
- 121
- Triebwerksgehäuse
- 122
- Kompressorlaufschaufeln
- 123
- Leitschaufeln
- 124
- Turbinenschaufeln
- 125
- Kompressortrommel oder -scheibe
- 126
- Turbinenrotornabe
- 127
- Auslasskonus
1. Brennkammer einer Gasturbine mit einer äußeren Brennkammerwand (7) sowie mit einer
inneren Brennkammerwand (6), wobei die innere Brennkammerwand (6) an ihrem, bezogen
auf die Durchströmungsrichtung der Brennkammer, vorderen Endbereich längsverschiebbar
in einer Nut (16) einer im Bereich eines Brennkammerkopfes (3) angeordneten Grundplatte
(8) gehalten ist und an ihrem hinteren Endbereich an der äußeren Brennkammerwand (7)
fixiert ist.
2. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (16) an der Grundplatte (8) oder durch ein Hitzeschild (2) ausgebildet ist.
3. Brennkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung des hinteren Endbereichs formschlüssig ausgebildet ist.
4. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung des hinteren Endbereichs mittels Schrauben (19) oder mittels eines
Klemmrings (21) oder mittels Krallen ausgebildet ist.
5. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis4, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Brennkammerwand (6) segmentiert ausgebildet ist.
6. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Brennkammerwand (6) mit Schindeln versehen ist und/oder Schindeln umfasst
und/oder als Schindel ausgebildet ist.
7. Brennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Endbereich der inneren Brennkammerwand (6) dichtungsartig ausgebildet
ist.
8. Brennkammer nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Endbereich der inneren Brennkammerwand (6) mittels radial angeordneter
oder mittels axial angeordneter Schrauben (19a, 19b) befestigt ist.
9. Brennkammer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (19a, 19b) angrenzend an eine Dichtlippe (20) einer Dichtung zu einer
Austrittsdüsenleitschaufel angeordnet sind.