[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rotorwellenmodul für eine Rotorwelle eines
Kompaktleistungsschalters, aufweisend einen Modulkörper aus einem elektrisch isolierenden
ersten Material, wobei der Modulkörper eine Aufnahme für ein Kontaktelement des Kompaktleistungsschalters
aufweist und das Rotorwellenmodul zumindest eine Koppelvorrichtung zum Verbinden mit
einer Gegenkoppelvorrichtung eines weiteren Rotorwellenmoduls aufweist. Ferner betrifft
die Erfindung eine Rotorwelle für einen Kompaktleistungsschalter, einen Kompaktleistungsschalter
mit einer Rotorwelle sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Rotorwellenmoduls für
eine Rotorwelle eines Kompaktleistungsschalters.
[0002] In der modernen Technik sind Kompaktleistungsschalter (MCCB = Molded Case Circuit
Breaker) bekannt und werden weitläufig eingesetzt. Derartige Kompaktleistungsschalter
ermöglichen insbesondere das Schalten von hohen Strömen bzw. Leistungen. Da derartige
Kompaktleistungsschalter oftmals auch mit Sicherungsvorrichtungen, wie beispielsweise
einer Überlast- und/oder einer Kurzschlusssicherung, ausgebildet sind, erhöhen bekannte
Kompaktleistungsschalter auch die Sicherheit beim Schalten derartiger Ströme. Um einen
Strom mit hoher Leistung und/oder hoher Stärke zur Verfügung zu stellen, wird der
Strom zumeist mehrphasig mit je einer Leitung für eine Phase bereitgestellt. Beim
Auftreten eines Fehlers, beispielsweise einer Überlast oder eines Kurzschlusses, in
nur einer dieser Phasen, müssen jedoch alle Phasen, die durch einen gemeinsamen Kompaktleistungsschalter
geschaltet werden, getrennt werden. Derartige Kompaktleistungsschalter weisen daher
eine Rotorwelle auf, wobei die Rotorwelle aus einzelnen Rotorwellenmodulen aufgebaut
ist. Für jede Phase des zu leitenden Stroms ist ein Rotorwellenmodul vorgesehen, wobei
das Rotorwellenmodul ein Kontaktelement aufweist, das zum Öffnen und Schließen einer
leitenden Verbindung für die jeweilige Phase ausgebildet ist. Die gesamte Schaltmechanik
des Kompaktleistungsschalters, insbesondere die aus Rotorwellenmodulen bestehende
Rotorwelle mit den jeweiligen Kontaktelementen für die einzelnen Phasen, Festkontakte
für jede einzelne Phase und die dazugehörige Mechanik des Kompaktleistungsschalters
bildet ein Schaltschloss des Kompaktleistungsschalters.
[0003] Bei Kompaktleistungsschaltern wirken durch das Schaltschloss und die auftretenden
Stromkräfte hohe Drehmomente auf das Kontaktsystem, das durch die Festkontakte und
das Kontaktelement für jede einzelne Phase gebildet wird. Jedes Kontaktsystem einer
Phase des Kompaktleistungsschalters muss zueinander elektrisch isoliert gekoppelt
werden. Deshalb ist es gemäß dem Stand der Technik bekannt, die einzelnen Rotormodule
aus einem elektrisch isolierenden Material, beispielsweise Kunststoff, herzustellen.
Jedoch sind nicht alle Materialien in der Lage, die auftretenden Kräfte bzw. Drehmomente
bei einer Auslösung des Kompaktleistungsschalters und auch bereits die Dauerbelastung
durch die während des Betriebs des Kompaktleistungsschalters auftretenden statischen
Kräfte aufzunehmen. Auch kann bei hohen Strömen bzw. elektrischen Leistungen eine
Wärmebelastung auftreten, die die Festigkeit der verwendeten Materialien beeinträchtigt.
Insbesondere bei Kunststoffmaterialien, die elektrisch isolierend sind und deshalb
als Material für die Rotormodule verwendet werden, kann die Festigkeit und/oder Steifigkeit
der Rotormodule durch den Wärmeeintrag in das Kunststoffmaterial vermindert werden.
Durch die daraus resultierenden Durchdruckverluste können die Kontaktkräfte reduziert
und damit die Funktionssicherheit des Kompaktleistungsschalters gefährdet werden.
[0004] Gemäß dem Stand der Technik ist es bekannt, diese Probleme insbesondere durch das
Vorsehen geringer Toleranzen der Konturen von Koppelvorrichtungen, durch die die einzelnen
Rotormodule verbunden werden, zu lösen. Durch diese geringen Produktionstoleranzen,
insbesondere um Vorschädigungen an den Verbindungsvorrichtung aufgrund dieser geringen
Toleranzen zu vermeiden, sind jedoch aufwändige Maßnahmen bei der Herstellung und
der Montage der Rotorwellenmodule des Kompaktleistungsschalters notwendig. Um die
auftretenden Drehkräfte zu übertragen, sind teilweise bereits derart kleine Toleranzen
bei der Herstellung der Rotorwellenmodule nötig, dass es bei einer nur leicht fehlerhaften
oder auch nur unaufmerksamen Montage der Rotorwellenmodule zu einer Rotorwelle zu
einer Zerstörung einer Koppelvorrichtung kommen kann. Darüber hinaus ist durch den
Einsatz von Kunststoff die maximal übertragbare Drehkraft zwischen den einzelnen Rotorwellenmodulen
begrenzt. Dies begrenzt jedoch auch die Stärke des Stroms bzw. die Höhe der Leistung,
die durch den Kompaktleistungsschalter geschaltet werden kann. Dies liegt darin begründet,
dass hohe Ströme bzw. hohe Leistungen auch hohe Stromkräfte mit sich bringen, wobei
die daraus resultierenden höheren Drehmomente bei einer Auslösung des Kompaktleistungsschalters
im schlechtesten Fall durch die Verbindungsvorrichtungen zwischen den einzelnen Rotormodulen
der Rotorwelle des Kompaktleistungsschalters nicht mehr sicher übertragen werden können.
Ein Versagen des Kompaktleistungsschalters bei hohen Strömen bzw. hohen Stromleistungen
kann dadurch nicht sicher ausgeschlossen werden.
[0005] Es ist somit Aufgabe der Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile von Rotorwellenmodulen,
Rotorwellen bzw. Kompaktleistungsschaltern zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere
ist es Aufgabe der Erfindung, ein Rotorwellenmodul, eine Rotorwelle, einen Kompaktleistungsschalter
bzw. ein Verfahren zur Herstellung eines Rotorwellenmoduls zur Verfügung zu stellen,
bei denen auf besonders einfache und kostengünstige Art und Weise eine besonders gute
Drehkraftübertragung zwischen benachbarten Rotorwellenmodulen sichergestellt werden
kann.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Rotorwellenmodul für eine Rotorwelle eines Kompaktleistungsschalters
mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1, durch eine Rotorwelle für einen Kompaktleistungsschalter
mit den Merkmalen des Anspruchs 10, durch einen Kompaktleistungsschalter mit einer
Rotorwelle mit den Merkmalen des Anspruchs 11 sowie durch ein Verfahren zur Herstellung
eines Rotorwellenmoduls für eine Rotorwelle eines Kompaktleistungsschalters mit den
Merkmalen des Anspruchs 12. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Rotorwellenmodul beschrieben sind, selbstverständlich auch
in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Rotorwelle, dem erfindungsgemäßen Kompaktleistungsschalter
sowie dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der
Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen
wird bzw. werden kann.
[0007] In einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Rotorwellenmodul
für eine Rotorwelle eines Kompaktleistungsschalters, aufweisend einen Modulkörper
aus einem elektrisch isolierenden ersten Material, wobei der Modulkörper eine Aufnahme
für ein Kontaktelement des Kompaktleistungsschalters aufweist und das Rotorwellenmodul
zumindest eine Koppelvorrichtung zum Verbinden mit einer Gegenkoppelvorrichtung eines
weiteren Rotorwellenmoduls aufweist. Ein erfindungsgemäßes Rotorwellenmodul ist dadurch
gekennzeichnet, dass das Rotorwellenmodul ein am Modulkörper fixiertes Einlegeelement
aufweist, wobei das Einlegeelement ein zweites Material umfasst, welches im Vergleich
zum ersten Material eine höhere Festigkeit aufweist, wobei das Einlegeelement durch
das elektrisch isolierende erste Material des Modulkörpers von der Aufnahme vollständig
beabstandet ist und wobei die zumindest eine Koppelvorrichtung durch das Einlegeelement
gebildet ist.
[0008] Ein Rotorwellenmodul gemäß der vorliegenden Erfindung ist für einen Einsatz in einer
Rotorwelle eines Kompaktleistungsschalters vorgesehen. In einem Modulkörper des Rotorwellenmoduls
befindet sich eine Aufnahme, in der ein Kontaktelement des Kompaktleistungsschalters
angeordnet werden kann, wobei das Kontaktelement im Kompaktleistungsschalter zum Bilden
von Bewegkontakten eines Kontaktsystems des Kompaktleistungsschalters für eine Phase
des zu leitenden Stroms zusammen mit den Festkontakten ausgebildet sein kann. Das
Rotorwellenmodul weist dabei zumindest eine Koppelvorrichtung auf, die zum Verbinden
mit einer Gegenkoppelvorrichtung eines weiteren Rotorwellenmoduls ausgebildet ist,
wodurch mehrere Rotorwellenmodule zu einer Rotorwelle des Kompaktleistungsschalters
zusammensetzbar sind.
[0009] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Rotorwellenmodul neben dem Modulkörper ein
Einlegeelement aufweist, das am Modulkörper fixiert ist. Das Einlegeelement umfasst
dabei ein zweites Material, das sich insbesondere vom ersten, elektrisch isolierenden
Material des Modulkörpers unterscheidet. Selbstverständlich kann dabei das Einlegeelement
vollständig aus dem zweiten Material bestehen. Ein wesentlicher Unterschied des ersten
und des zweiten Materials ist dabei, dass das zweite Material eine höhere Festigkeit
aufweist. Eine derartige höhere Festigkeit kann sich dabei insbesondere in einer höheren
Steifigkeit, insbesondere gegenüber Drehbelastungen, manifestieren. Auch kann das
zweite Material derart ausgebildet sein, dass es diese höhere Festigkeit auch bei
einem hohen Wärmeeintrag, wie er beispielsweise beim Betrieb eines Kompaktleistungsschalters
bei hohen Strömen und/oder elektrischen Leistungen auftreten kann, bestehen bleibt.
Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Koppelvorrichtung des Rotorwellenmoduls
durch das Einlegeelement gebildet ist. Dadurch ist es in Verbindung mit der Fixierung
des Einlegeelements am Modulkörper möglich, insbesondere durch die höhere Steifigkeit
des zweiten Materials des Einlegeelements, höhere Drehkräfte zwischen den einzelnen
Rotormodulen in der Rotorwelle des Kompaktleistungsschalters zu übertragen. Dies hat
zum einen den Vorteil, dass der Kompaktleistungsschalter für höhere Ströme vorgesehen
werden kann, da durch die Fähigkeit, höhere Drehkräfte zu übertragen, auch höhere
Stromschaltkräfte überwunden werden können, wodurch ein sicheres Auslösen des Kompaktleistungsschalters
auch bei diesen höheren Strömen sichergestellt werden kann. Darüber hinaus ist es
auch möglich, die Anforderungen an die Passgenauigkeit bzw. die Toleranzen bei der
Herstellung der Koppelvorrichtung zu verringern, ohne Einbußen bei der Sicherheit
bezüglich der Funktionalität des Kompaktleistungsschalters, in dem das Rotorwellenmodul
verbaut ist, befürchten zu müssen. Ein geringerer Ausschuss bei der Herstellung und
der Montage der erfindungsgemäßen Rotorwellenmodule kann dadurch erreicht werden.
Darüber hinaus kann durch das zweite Material, dass insbesondere unter Wärmeeintrag
seine Festigkeit nicht oder nur unwesentlich vermindert, ein sicheres Schalten von
hohen Strömen, die eine hohe Abwärme aufweisen, sichergestellt werden.
[0010] Durch die vollständige Beabstandung des Einlegeelements von der Aufnahme, in der
das Kontaktelement des Kompaktleistungsschalters anordenbar ist, durch das erste,
elektrisch isolierende Material des Modulkörpers, kann darüber hinaus sichergestellt
werden, dass zwischen dem Einlegeelement und dem Kontaktelement im zusammengebauten
Zustand keine Berührung stattfindet. Dadurch können Einschränkungen bei der Auswahl
des zweiten Materials dahingehend verhindert werden, dass beispielsweise für das zweite
Material auch elektrisch leitende Materialien verwendet werden können. Insbesondere
ist dadurch der Einsatz von Metallen und/oder Metalllegierungen als zweites Material
für das Einlegeelement ermöglicht. Bevorzugt können dabei der Modulkörper und das
Einlegeelement derart ausgebildet sein, dass auch Kriechströme auf der Oberfläche
des Materials des Modulkörpers vermieden werden können. Insbesondere ist es dadurch
auch möglich, dass das Einlegeelement vollständig aus einem zweiten Material besteht,
wobei dieses Material auch elektrisch leitend sein kann. Auch kann vorgesehen sein,
dass die zumindest eine Koppelvorrichtung des Rotorwellenmoduls, die durch das Einlegeelement
gebildet ist, Einführ- bzw. Montagehilfen wie beispielsweise Abschrägungen und/oder
Fasen aufweist. Darüber hinaus kann auch vorgesehen sein, dass das Rotorwellenmodul
für einen einphasigen Kompaktleistungsschalter vorgesehen ist, wobei hier die Koppelvorrichtung
des Rotorwellenmoduls zum Koppeln an eine Gegenkoppelvorrichtung einer externen Lagerung
der durch das einzige Rotorwellenmodul gebildeten Rotorwelle gebildet ist.
[0011] Darüber hinaus kann bei einem erfindungsgemäßen Rotorwellenmodul vorgesehen sein,
dass das Einlegeelement zumindest teilweise im Inneren des Modulkörpers angeordnet
ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass zwischen dem Einlegeelement und dem
Modulkörper eine besonders gute Kraftübertragung erfolgen kann. Dadurch, dass das
Kontaktelement in der Aufnahme im Modulkörper angeordnet ist, ist dadurch auch eine
besonders gute Kraftübertragung vom Einlegeelement auf das Kontaktelement ermöglicht.
Besonders hohe Schaltkräfte können dadurch erzeugt werden, wodurch der Betrieb eines
Kompaktleistungsschalters mit einem derartigen Rotorwellenmodul sicherer gestaltet
werden kann.
[0012] Besonders bevorzugt kann bei einem erfindungsgemäßen Rotorwellenmodul vorgesehen
sein, dass das Rotorwellenmodul zumindest eine Gegenkoppelvorrichtung aufweist, wobei
die zumindest eine Gegenkoppelvorrichtung durch das Einlegeelement gebildet ist. Das
Einlegeelement kann insbesondere einstückig, einteilig und/oder monolithisch hergestellt
sein. Eine besonders gute Kraftübertragung bzw. Kraftweiterleitung kann dadurch erzeugt
werden. Besonders bevorzugt kann dabei vorgesehen sein, dass die Gegenkoppelvorrichtung
des Rotorwellenmoduls derart ausgestaltet ist, dass sie an eine Koppelvorrichtung
eines weiteren Rotorwellenmoduls zur Bildung einer Rotorwelle gekoppelt werden kann.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Kraftübertragung in der Rotorwelle des
Kompaktleistungsschalters durch die Einlegeelemente der einzelnen Rotorwellenmodule
durchgeführt wird. Durch das zweite Material der Einlegeelemente, das eine höhere
Festigkeit als das erste Material der Modulkörper aufweist, kann so eine bessere Kraftübertragung
innerhalb der gesamten Rotorwelle des Kompaktleistungsschalters sichergestellt werden.
Selbstverständlich kann auch die zumindest eine Gegenkoppelvorrichtung Einführ- bzw.
Montagehilfen, wie beispielsweise Abschrägungen und/oder Fasen, aufweisen. Der Zusammenbau
der einzelnen Rotorwellenmodule zu einer Rotorwelle kann dadurch erleichtert werden.
[0013] In einer bevorzugten Weiterentwicklung eines erfindungsgemäßen Rotorwellenmoduls
kann ferner vorgesehen sein, dass die zumindest eine Koppelvorrichtung und die zumindest
eine Gegenkoppelvorrichtung an verschiedenen axialen Enden des Rotorwellenmoduls angeordnet
sind. Sowohl die Koppelvorrichtung als auch die Gegenkoppelvorrichtung werden durch
das Einlegeelement gebildet. Durch eine Anordnung der Koppelvorrichtung und der Gegenkoppelvorrichtung
an verschiedenen axialen Enden des Rotorwellenmoduls ist es möglich, aus mehreren
derartigen, insbesondere gleichartig aufgebauten, Rotorwellenmodulen eine Rotorwelle
zu erstellen. Das Vorsehen von verschiedenen Rotorwellenmodulen zum Aufbau einer Rotorwelle
kann dadurch vermieden werden. Die einzelnen Rotorwellenmodule können somit in großer
Stückzahl hergestellt werden, wodurch zum einen die Fertigung erleichtert und zum
anderen die Fertigungskosten für die Fertigung von Rotorwellenmodulen gesenkt werden
kann.
[0014] Auch kann ein Rotorwellenmodul dahingehend ausgebildet sein, dass das Einlegeelement
rahmenartig um die Aufnahme angeordnet ist. Dabei kann selbstverständlich vorgesehen
sein, dass das Einlegeelement im Bereich der Aufnahme vollständig vom Modulkörper
ummantelt ist. Durch die rahmenartige Form wird insbesondere beim Einbau des Kontaktelements
in die Aufnahme des Modulkörpers das Kontaktelement durch eine Öffnung geschoben,
die durch das rahmenartige Einlegeelement gebildet ist. Eine besonders gute Kraftübertragung
zwischen dem Einlegeelement, das über die zumindest eine Koppelvorrichtung die Kraftübertragung
in der Rotorwelle bestimmt, auf das Kontaktelement kann dadurch sichergestellt werden.
Durch die rahmenartige Ausgestaltung des Einlegeelements ist das Einlegeelement zum
Umfassen des Kontaktelements in der Aufnahme des Modulkörpers ausgebildet. Drehbewegungen
der Rotorwelle, und damit des Einlegeelements, können dadurch besonders gut auf das
Kontaktelement übertragen werden. Besonders hohe Ströme sind somit in einem Kompaktleistungsschalter
mit einem derartigen Rotorwellenmodul schaltbar.
[0015] Auch kann bei einem erfindungsgemäßen Rotorwellenmodul vorgesehen sein, dass das
Einlegeelement zwei oder mehr Koppelvorrichtungen und zwei oder mehr Gegenkoppelvorrichtungen
aufweist. Durch das Vorsehen mehrerer Koppelvorrichtungen und Gegenkoppelvorrichtungen
kann die Kraftübertragung zwischen zwei Rotorwellenmodulen, die über diese Koppelvorrichtungen
und Gegenkoppelvorrichtungen verbunden sind, nochmals verbessert werden. Auch kann
eine Kraftverteilung zwischen den einzelnen Koppelvorrichtungen bzw. Gegenkoppelvorrichtungen
die Kräfte, die auf eine einzelne Koppelvorrichtung bzw. Gegenkoppelvorrichtung wirken,
vermindern. Somit muss pro Koppelvorrichtung bzw. Gegenkoppelvorrichtung weniger Kraft
übertragen werden. Dadurch können zum einen die spezifischen Anforderungen an die
einzelne Koppelvorrichtung bzw. Gegenkoppelvorrichtung vermindert werden und zum anderen
kann insgesamt eine größere Kraft über die Gesamtheit der Koppelvorrichtungen bzw.
Gegenkoppelvorrichtungen übertragen werden. Dabei können die zwei oder mehr Koppelvorrichtungen
und die zwei oder mehr Gegenkoppelvorrichtungen am Einlegeelement auf verschiedene
Arten angeordnet sein. So können beispielsweise alle vorhandenen Koppelvorrichtungen
bzw. Gegenkoppelvorrichtungen derart am Einlegeelement vorgesehen sein, dass sie am
gleichen axialen Ende des Rotorwellenmoduls angeordnet sind. Eine besonders gute und
sichere Verbindung zu einem weiteren Rotorwellenmodul kann dadurch sichergestellt
werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Koppelvorrichtungen und die
Gegenkoppelvorrichtungen derart am Einlegeelement vorgesehen sind, dass die Koppelvorrichtungen
an einem axialen Ende des Rotorwellenmoduls und die Gegenkoppelvorrichtungen am anderen
axialen Ende des Rotorwellenmoduls angeordnet sind. Dadurch ist wiederum ein modularer
Aufbau der Rotorwelle aus konstruktiv identischen Rotorwellenmodulen möglich, wobei
jeweils die Koppelvorrichtungen des einen Rotorwellenmoduls mit den Gegenkoppelvorrichtungen
eines zweiten Rotorwellenmoduls verbunden werden. Auch dadurch kann eine besonders
gute Kraftübertragung zwischen dem Rotorwellenmodul sichergestellt werden, da mindestens
zwei Koppelvorrichtungs-Gegenkoppelvorrichtungspaare vorhanden sind.
[0016] Ein erfindungsgemäßes Rotorwellenmodul kann darüber hinaus dahingehend ausgebildet
sein, dass das Rotorwellenmodul zumindest eine Verbindungsvorrichtung zum Verbinden
mit einer Gegenverbindungsvorrichtung eines weiteren Rotorwellenmoduls aufweist, wobei
die zumindest eine Verbindungsvorrichtung durch den Modulkörper gebildet ist. Durch
die Verbindungsvorrichtung ist es möglich, eine noch sicherere Verbindung zwischen
verschiedenen Rotorwellenmodulen einer aus Rotorwellenmodulen aufgebauten Rotorwelle
herzustellen. Dabei kann ein Rotorwellenmodul selbstverständlich auch mehrere derartige
Verbindungsvorrichtungen und darüber hinaus auch eine oder mehrere derartige Gegenverbindungsvorrichtung
aufweisen, so dass alle zu den Koppelvorrichtungen beschriebenen Varianten und die
dadurch erzielbaren Vorteile auch durch Verbindungsvorrichtungen und Gegenverbindungsvorrichtungen
erzielt werden können. Dabei können die Verbindungsvorrichtungen bzw. die Gegenverbindungsvorrichtung
insbesondere für eine genaue Positionierung des einzelnen Rotorwellenmodule gegeneinander
verwendet werden, da die Kraftübertragung zwischen den Rotorwellenmodulen erfindungsgemäß
im Wesentlichen durch die Koppelvorrichtungen und Gegenkoppelvorrichtungen, die durch
die Einlegeelement gebildet sind, erzeugt werden. Die geringen Fertigungstoleranzen
der Verbindungsvorrichtungen, wie sie gemäß dem Stand der Technik bekannt sind, können
dadurch vermieden werden, wodurch die Herstellung der Rotorwellenmodule erleichtert
werden kann.
[0017] Besonders bevorzugt kann bei einem erfindungsgemäßen Rotorwellenmodul vorgesehen
sein, dass das elektrisch isolierende Material des Modulkörpers ein Kunststoffmaterial
ist, und/oder dass das Einlegeelement aus Metall und/oder einem Faserverbundwerkstoff
besteht. Kunststoffmaterialien sind elektrisch isolierende Materialien, die leicht,
einfach und vielseitig verarbeitbar sind. Insbesondere können derartige Kunststoffmaterialien
auch in einem Spritzgussverfahren eingesetzt werden, wodurch eine große Bandbreite
an möglichen Formvarianten für Rotorwellenmodule ermöglicht ist. Erfindungswesentlich
am zweiten Material des Einlegeelements ist, dass es eine höhere Festigkeit als das
erste Material des Modulkörpers aufweist. Metalle und/oder Faserverbundwerkstoffe
stellen derartige Materialien dar. Als Metall kann für das Einlegeelement dabei selbstverständlich
auch eine Metalllegierung eingesetzt werden. Metalle und/oder Faserverbundwerkstoffe
sind Materialien mit einer hohen Festigkeit, insbesondere auch gegen Drehbelastungen.
Durch die Eigenschaft eines erfindungsgemäßen Rotorwellenmoduls, dass das Einlegeelement
aus Metall und/oder einem Faserverbundwerkstoff besteht, kann somit sichergestellt
werden, dass durch ein erfindungsgemäßes Rotorwellenmodul höhere Drehkräfte übertragen
werden können als durch Rotorwellenmodule gemäß dem Stand der Technik. Zum einen kann
dadurch die Schaltsicherheit eines Kompaktleistungsschalters, in dem ein derartiges
Rotorwellenmodul eingesetzt ist, erhöht werden, wobei andererseits gleichzeitig eine
mögliche Stromstärke bzw. eine Höhe der schaltbaren Leistung des Kompaktleistungsschalters
erhöht werden kann.
[0018] Besonders bevorzugt kann bei einem erfindungsgemäßen Rotorwellenmodul ferner vorgesehen
sein, dass das Rotorwellenmodul in einem Formverfahren, insbesondere einem Spritzgussverfahren,
hergestellt ist, wobei das Einlegeelement durch das elektrisch-isolierende Material
des Modulkörpers umformt, insbesondere umspritzt, ist. Durch ein Umformen des Einlegeelements
mit dem elektrisch isolierenden ersten Material des Modulkörpers ist eine besonders
gute Fixierung des Einlegeelements am und insbesondere im Modulkörper ermöglicht.
Besonders bevorzugt ist dabei das erste Material ein Kunststoffmaterial und das Formverfahren
ein Kunststoffformverfahren. Besonders bevorzugt ist das Formverfahren darüber hinaus
ein Spritzgussverfahren. Dabei kann insbesondere ein Anordnen des Einlegeelements
in eine Spritzgussform vorgesehen sein, die im Anschluss daran im Spritzgussvorgang
mit dem elektrisch isolierenden Material des Modulkörpers ausgefüllt wird. Selbstverständlich
ist auch ein zweikomponentiges Spritzgussverfahren denkbar, bei dem als erster Schritt
das Einlegeelement, beispielsweise aus einem Faserverbundwerkstoff, in einer Spritzgussform
erzeugt und im Anschluss daran dieses Einlegeelement mit dem elektrisch isolierenden
ersten Material des Modulkörpers im zweiten Schritt umspritzt wird. Eine besonders
sichere Fixierung des Einlegeelements im Modulkörper kann dadurch erzeugt werden.
Darüber hinaus können durch den Einsatz eines Spritzgussverfahrens hohe Stückzahlen
der Modulkörper auf besonders einfache und kostengünstige Art und Weise erzeugt werden.
[0019] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Rotorwelle
für einen Kompaktleistungsschalter, aufweisend zumindest zwei gekoppelte Rotorwellenmodule.
Eine erfindungsgemäße Rotorwelle ist dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei
Rotorwellenmodule jeweils gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ausgebildet sind.
Sämtliche Vorteile, die zu einem Rotorwellenmodul gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
beschrieben worden sind, ergeben sich somit selbstverständlich auch für eine erfindungsgemäße
Rotorwelle, die derartige Rotorwellenmodule gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
aufweist.
[0020] In einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch einen Kompaktleistungsschalter
mit einer Rotorwelle. Ein erfindungsgemäßer Kompaktleistungsschalter ist dabei dadurch
gekennzeichnet, dass die Rotorwelle gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung ausgebildet
ist. Eine derartige Rotorwelle gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung weist Rotorwellenmodule
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung auf. Sämtliche Vorteile, die zu einer Rotorwelle
gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung bzw. zu einem Rotorwellenmodul gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung beschrieben worden sind, ergeben sich somit selbstverständlich
auch für einen erfindungsgemäßen Kompaktleistungsschalter, der eine derartige Rotorwelle
gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung mit Rotorwellenmodulen gemäß dem ersten Aspekt
der Erfindung aufweist.
[0021] Darüber hinaus wird gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung die Aufgabe gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung eines Rotorwellenmoduls gemäß dem ersten Aspekt der
Erfindung für eine Rotorwelle eines Kompaktleistungsschalters. Ein erfindungsgemäßes
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeelement mit dem elektrisch isolierenden
ersten Material des Modulkörpers in einem Formverfahren umformt wird. Besonders bevorzugt
ist dabei das erste Material ein Kunststoffmaterial und das Formverfahren ein Kunststoffformverfahren.
Durch ein Umformen des Einlegeelements durch das elektrisch isolierende erste Material
des Modulkörpers kann das Einlegeelement besonders gut am und insbesondere im Modulkörper
fixiert werden. Die Fixierung wird dabei direkt durch das elektrisch isolierende erste
Material des Modulkörpers bereitgestellt, so dass zusätzliche Fixierelemente nicht
benötigt werden. Die Fixierung des Einlegeelements am bzw. im Modulkörper wird dadurch
erleichtert bei gleichzeitiger Steigerung der Sicherheit der erzeugten Fixierung.
Darüber hinaus können dabei selbstverständlich mit einem Verfahren zur Herstellung
eines Rotorwellenmoduls gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung sämtliche Vorteile erreicht
werden, die in Bezug auf ein Rotorwellenmodul gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
beschrieben worden sind.
[0022] Besonders bevorzugt kann in einer Weiterentwicklung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgesehen sein, dass das Formverfahren ein Spritzgussverfahren ist und dass das Einlegeelement
mit dem elektrisch isolierenden ersten Material des Modulkörpers umspritzt wird. Ein
Spritzgussverfahren ist dabei ein besonders vielseitiges Formverfahren und darüber
hinaus eine besonders einfache Art und Weise, ein erfindungsgemäßes Rotorwellenmodul
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung herzustellen. Das Einlegeelement wird dabei
in eine Spritzgussform eingelegt und mit dem elektrisch isolierenden ersten Material
des Modulkörpers umspritzt. Eine besonders sichere Fixierung des Einlegeelements im
Modulkörper kann dadurch erreicht werden. Darüber hinaus können durch den Einsatz
eines Spritzgussverfahrens hohe Stückzahlen der Modulkörper auf besonders einfache
und kostengünstige Art und Weise erzeugt werden. Selbstverständlich ist dabei auch
ein zweikomponentiges Spritzgussverfahren möglich, bei dem als erster Schritt das
Einlegeelement, beispielsweise aus einem Faserverbundwerkstoff, in einer Spritzgussform
erzeugt und im Anschluss daran dieses Einlegeelement mit dem elektrisch isolierenden
ersten Material des Modulkörpers im zweiten Schritt umspritzt wird.
[0023] Ein erfindungsgemäßes Rotorwellenmodul, eine erfindungsgemäße Rotorwelle sowie ein
erfindungsgemäßer Kompaktleistungsschalter sowie deren Weiterbildungen und Vorteile
werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt schematisch:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Kompaktleistungsschalter,
- Fig. 2
- Rotorwellenmodule gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 3a, b, c
- verschiedene Ansichten eines erfindungsgemäßen Rotorwellenmoduls und
- Fig. 4a, b
- eine erfindungsgemäße Rotorwelle.
[0024] Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind dabei jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
[0025] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kompaktleistungsschalter 20. Der Kompaktleistungsschalter
20 weist dabei ein Schaltschloss 22 auf, das insbesondere zum Betätigen eines Kontaktsystems
24 ausgebildet ist. Das Kontaktsystem 24 umfasst dabei für jede einzelne Phase, die
durch den Kompaktleistungsschalter 20 geschaltet werden kann, Festkontakte 23 und
ein Kontaktelement 21, wobei in Fig. 1 eines dieser Kontaktsysteme 24 sichtbar ist.
Das Kontaktelement 21 ist dabei in einem Rotorwellenmodul 1 einer Rotorwelle 10 des
Kompaktleistungsschalters 20 angeordnet. Durch eine Drehung der Rotorwelle 10 können
das Kontaktelement 21 und die Festkontakte 23 in Berührung gebracht werden, wodurch
das Kontaktsystem 24 geschlossen wird und Strom fließen kann. Dabei ist der Kompaktleistungsschalter
20 zum Schalten mehrerer Phasen, sichtbar durch die mehreren ersten Anschlüsse 25
und zweiten Anschlüsse 26, ausgebildet. Durch Betätigung des Schaltschlosses 22 werden
dabei bei einem Einschaltvorgang des Kompaktleistungsschalters 20 alle Kontaktsysteme
24 der einzelnen Phasen geschlossen. Tritt im nachgeschalteten Stromkreis einer der
Phasen ein Fehlerzustand, beispielsweise eine Überlast oder ein Kurzschluss, auf,
so müssen alle Phasen des Kompaktleistungsschalters 20 abgeschaltet werden. Im Kompaktleistungsschalter
20 ist dafür die Rotorwelle 10 vorgesehen, die aus mehreren Rotorwellenmodulen 1 aufgebaut
ist. Jedes dieser Rotorwellenmodule 1 weist dabei eine Aufnahme 3 auf, nicht mit abgebildet,
in der ein Kontaktelement 21 für die jeweilige Phase angeordnet ist. Durch eine Drehung
der Rotorwelle 10 und damit aller Rotorwellenmodule 1 können so gleichzeitig alle
Kontaktsysteme 24 geöffnet werden und die Gefährdung, die von dem Fehlerzustand im
nachgeschalteten Stromkreis ausgeht, beseitigt werden.
[0026] Fig. 2 zeigt zwei Rotorwellenmodule 1, die gemäß dem Stand der Technik ausgebildet
sind. Die Rotorwellenmodule 1 weisen dabei insbesondere einen Modulkörper 2 auf, der
aus einem elektrisch isolierenden Material gebildet ist. Zentral weisen die Rotorwellenmodule
1 jeweils eine Aufnahme 3 auf, in der ein Kontaktelement 21 eines Kompaktleistungsschalters
20 (nicht mit abgebildet) angeordnet werden kann. Insbesondere ist dabei diese Aufnahme
3 derart ausgebildet, dass eine Drehung des Rotorwellenmoduls 1 auch in eine Drehung
des Kontaktelements 21 resultiert, wodurch ein Öffnen und Schließen des Kontaktsystems
24 des Kompaktleistungsschalters 20 durchgeführt werden kann. Um die beiden Rotorwellenmodule
1 zu einer Rotorwelle 10 (nicht mit abgebildet) verbinden zu können, sind die Modulkörper
2 der Rotorwellenmodule 1 jeweils mit Verbindungsvorrichtungen 4 und Gegenverbindungsvorrichtungen
8 ausgebildet. Dabei sind die Verbindungsvorrichtungen 4 und die Gegenverbindungsvorrichtungen
8 derart ausgebildet, dass sie ineinandergesteckt werden können und somit eine feste
Verbindung zwischen den Rotorwellenmodulen 1 herstellen. Bei den abgebildeten Rotorwellenmodulen
1 ist es dabei vorgesehen, dass am gleichen axialen Ende des Rotorwellenmoduls 1 jeweils
entweder zwei Verbindungsvorrichtungen 4, wobei jeweils nur eine der zwei Verbindungsvorrichtungen
4 sichtbar ist, oder zwei Gegenverbindungsvorrichtungen 8 vorgesehen sind, die sich
jeweils bezüglich einer Achse der Rotorwellenmodule 1 gegenüberliegen und im gleichen
radialen Abstand angeordnet sind. Dadurch ist es besonders einfach möglich, Rotationsbewegungen
eines Rotorwellenmoduls 1 auf das andere Rotorwellenmodul 1 zu übertragen, wodurch
im zusammengebauten Zustand durch die Rotorwellenmodule 1 eine Rotorwelle 10 gebildet
ist. Als nachteilig hat sich dabei herausgestellt, dass, insbesondere um hohe Kräfte
zu übertragen, die Verbindungsvorrichtungen 4 und die Gegenverbindungsvorrichtungen
8 nur sehr geringe Toleranzen aufweisen dürfen. Dadurch kann es zum einen zu einem
hohen Ausschuss bei der Herstellung der Rotorwellenmodule 1 gemäß dem Stand der Technik
kommen und zum anderen ist auch eine, bereits durch eine nur leicht unsachgemäße Montage,
Zerstörung der Rotorwellenmodule 1, beispielsweise durch ein Aufsprengen einer Gegenverbindungsvorrichtung
8, beim Einbau denkbar.
[0027] Die Fig. 3a, 3b und 3c zeigen verschiedene Ansichten zweier erfindungsgemäßer Rotorwellenmodule
1. Dabei ist in Fig. 3a jeweils das gesamte Rotorwellenmodul 1 gezeigt, wobei das
Einlegeelement 5 im Inneren des jeweiligen Rotorwellenmoduls 1 für die Abbildung sichtbar
gezeichnet ist. In Fig. 3b ist eine Schnittansicht der Modulkörper 2 der erfindungsgemäßen
Rotorwellenmodule 1 und in Fig. 3c eine Schnittansicht der Einlegeelemente 5 des jeweiligen
Rotorwellenmoduls 1 gezeigt.
[0028] Die erfindungsgemäßen Rotorwellenmodule 1 weisen wiederum einen Modulkörper 2 auf,
der insbesondere eine Aufnahme 3 für ein Kontaktelement 21 (nicht mit abgebildet)
eines Kompaktleistungsschalters 20 aufweist. Erfindungswesentlich ist, dass ein erfindungsgemäßes
Rotorwellenmodul 1 ferner ein Einlegeelement 5 aufweist und eine Kraftübertragung
zwischen den Rotorwellenmodulen 1 im zusammengebauten Zustand zur Rotorwelle 10 durch
Koppelvorrichtungen 6 und Gegenkoppelvorrichtungen 7 der Einlegeelemente 5 vorgenommen
wird. Die Modulkörper 2 müssen diese Aufgabe nicht mehr übernehmen und sind, wie sichtbar
in Fig. 3b, nur noch nebeneinander angeordnet. Ferner sind in der gezeigten Ausgestaltungsform
die Einlegeelemente 5 derart ausgebildet, dass sie sich rahmenartig um die Aufnahme
3 im Modulkörper 2 erstrecken. Dadurch kann das Kontaktelement 21 bei einer Drehung
der Rotorwelle 10 besonders effektiv ebenfalls in Drehungen versetzt werden, da die
Kraftübertragung zwischen den Einlegeelementen 5 und dem jeweiligen Kontaktelement
21 durch die rahmenartige Ausgestaltung des Einlegeelements 5 besonders effektiv ist.
Darüber hinaus ist in Fig. 3a sichtbar, dass im Bereich der Aufnahme 3 das Einlegeelement
5 vollständig durch Material des Modulkörpers 2 von der Aufnahme 3 beabstandet ist.
In der gezeigten Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Rotorwellenmoduls ist
das Einlegeelement 5 im Bereich der Aufnahme 3 sogar vollständig vom Material des
Modulkörpers 2 ummantelt. Da das Material des Modulkörpers 2 elektrisch isolierend
ist, kann dadurch eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Kontaktelement
21 und dem Einlegeelement 5 sicher vermieden werden. Es ist dadurch möglich, das Einlegeelement
5 aus einem elektrisch leitenden Material, beispielsweise Metall oder eine Metalllegierung,
herzustellen. Ein Metall bzw. eine Metalllegierung weist bezüglich der Übertragung
von Kräften, insbesondere Drehkräften, sehr gute Eigenschaften auf, wodurch insgesamt
durch eine Rotorwelle 10, die durch derartige erfindungsgemäße Rotorwellenmodule 1
aufgebaut ist, ein Schalten des Kompaktleistungsschalters 20, in dem eine derartige
Rotorwelle 10 verbaut ist, auch bei hohen Strömen bzw. geschalteten elektrischen Leistungen
sichergestellt werden kann. Die Fig. 3b und 3c zeigen jeweils noch Schnittansichten,
einmal der Modulkörper 2 in Fig. 3b und der Einlegeelemente 5 in Fig. 3c. Insbesondere
in Fig. 3c wird sichtbar, dass in der gezeigten Ausgestaltungsform der Rotorwellenmodule
1 eine Verbindung der Rotorwellenmodule 1 insbesondere durch die Koppelvorrichtung
6 bzw. die Gegenkoppelvorrichtungen 7 der Einlegeelemente 5 erzielt wird. Da die Einlegeelemente
5 aus einem Material bestehen, das eine höhere Festigkeit als das Material der Modulkörper
2 aufweist, kann dadurch eine bessere und sicherere Kraftübertragung zwischen den
einzelnen Rotorwellenmodulen 1 und damit innerhalb der Rotorwelle 10 sichergestellt
werden.
[0029] Eine derartige erfindungsgemäße Rotorwelle 10 ist in den Fig. 4a, 4b gezeigt. Dabei
ist in Fig. 4a eine fertig montierte Rotorwelle 10 aus vier Rotorwellenmodulen 1 gezeigt.
Dieselbe Rotorwelle 10 ist in Fig. 4b kurz vor der Montage aus den vier Rotorwellenmodulen
1 gezeigt. Die einzelnen Elemente der Rotorwellenmodule 1 sind dabei nur in Fig. 4b
gekennzeichnet. In der dargestellten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Rotorwellenmodule
1 weisen diese Rotorwellenmodule 1 neben den Koppelvorrichtungen 6 und den Gegenkoppelvorrichtungen
7 der Einlegeelemente 5 auch noch Verbindungsvorrichtungen 4 bzw. Gegenverbindungsvorrichtungen
8 auf, die durch den Modulkörper 2 gebildet sind. Diese Verbindungsvorrichtungen 4
bzw. die Gegenverbindungsvorrichtungen 8 dienen insbesondere der Stabilisierung bzw.
Positionierung der einzelnen Rotorwellenmodule 1 gegeneinander, wobei für eine Kraftübertragung
zwischen den einzelnen Rotorwellenmodulen 1 im Wesentlichen die Koppelvorrichtungen
6 und die Gegenkoppelvorrichtungen 7 vorgesehen sind. Die Einlegeelemente 5 der einzelnen
Rotorwellenmodule 1 sind dabei wieder durch das Material des Modulkörpers 2 von einer
Aufnahme 3 im Inneren des Modulkörpers 2 vollständig beabstandet. Wie bereits in Bezug
auf Fig. 3a, 3b, 3c beschrieben, kann dadurch eine elektrisch leitende Verbindung
zwischen dem Einlegeelement 5 und einem Kontaktelement 21 (nicht mit abgebildet) zu
jeder Zeit unterbunden werden. Das Einlegeelement 5 kann dadurch aus einem elektrisch
leitfähigen Material, beispielsweise einem Metall oder einer Metalllegierung, gefertigt
sein. Selbstverständlich sind auch andere Materialien für die Einlegeelemente 5 denkbar,
wobei erfindungswesentlich ist, dass die für die Einlegeelemente 5 verwendeten Materialien
eine höhere Festigkeit als die Materialien aufweisen, die für die Modulkörper 2 verwendet
werden. Insbesondere in Fig. 4a ist deutlich zu sehen, dass durch die Koppelvorrichtungen
6 und die Gegenkoppelvorrichtungen 7 eine sichere Kraftübertragung zwischen den einzelnen
Rotorwellenmodulen 1 sichergestellt werden kann. Eine Rotorwelle 10, die durch derartige
erfindungsgemäße Rotorwellenmodule 1 aufgebaut ist, kann somit sicherstellen, dass
alle Kontaktelemente 21 in den jeweiligen Aufnahmen 3 der jeweiligen Rotorwellenmodule
1 gleichzeitig oder zumindest annähernd gleichzeitig betätigbar sind, wodurch die
Sicherheit beim Schalten, auch bei einer Auslösung des Kompaktleistungsschalters 20
(nicht mit abgebildet) bei einem Fehlerzustand im nachgeschalteten Stromkreis, zu
jeder Zeit sichergestellt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Rotorwellenmodul
- 2
- Modulkörper
- 3
- Aufnahme
- 4
- Verbindungsvorrichtung
- 5
- Einlegeelement
- 6
- Koppelvorrichtung
- 7
- Gegenkoppelvorrichtung
- 8
- Gegenverbindungsvorrichtung
- 10
- Rotorwelle
- 20
- Kompaktleistungsschalter
- 21
- Kontaktelement
- 22
- Schaltschloss
- 23
- Festkontakt
- 24
- Kontaktsystem
- 25
- erster Anschluss
- 26
- zweiter Anschluss
1. Rotorwellenmodul (1) für eine Rotorwelle (10) eines Kompaktleistungsschalters (20),
aufweisend einen Modulkörper (2) aus einem elektrisch isolierenden ersten Material,
wobei der Modulkörper (2) eine Aufnahme (3) für ein Kontaktelement (21) des Kompaktleistungsschalters
(20) aufweist und das Rotorwellenmodul (1) zumindest eine Koppelvorrichtung (6) zum
Verbinden mit einer Gegenkoppelvorrichtung (7) eines weiteren Rotorwellenmoduls (1)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rotorwellenmodul (1) ein am Modulkörper (2) fixiertes Einlegeelement (5) aufweist,
wobei das Einlegeelement (5) ein zweites Material umfasst, welches im Vergleich zum
ersten Material eine höhere Festigkeit aufweist, wobei das Einlegeelement (5) durch
das elektrisch isolierende erste Material des Modulkörpers (2) von der Aufnahme (3)
vollständig beabstandet ist und wobei die zumindest eine Koppelvorrichtung (6) durch
das Einlegeelement (5) gebildet ist.
2. Rotorwellenmodul (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einlegeelement (5) zumindest teilweise im Inneren des Modulkörpers (2) angeordnet
ist.
3. Rotorwellenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rotorwellenmodul (1) zumindest eine Gegenkoppelvorrichtung (7) aufweist, wobei
die zumindest eine Gegenkoppelvorrichtung (7) durch das Einlegeelement (5) gebildet
ist.
4. Rotorwellenmodul (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Koppelvorrichtung (6) und die zumindest eine Gegenkoppelvorrichtung
(7) an verschiedenen axialen Enden des Rotorwellenmoduls (1) angeordnet sind.
5. Rotorwellenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einlegeelement (5) rahmenartig um die Aufnahme (3) angeordnet ist.
6. Rotorwellenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einlegeelement (5) zwei oder mehr Koppelvorrichtungen (7) und zwei oder mehr
Gegenkoppelvorrichtungen (7) aufweist
7. Rotorwellenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rotorwellenmodul (1) zumindest eine Verbindungsvorrichtung (4) zum Verbinden
mit einer Gegenverbindungsvorrichtung (8) eines weiteren Rotorwellenmoduls (1) aufweist,
wobei die zumindest eine Verbindungsvorrichtung (4) durch den Modulkörper (2) gebildet
ist.
8. Rotorwellenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch isolierende Material des Modulkörpers (2) ein Kunststoffmaterial ist
und/oder dass das Einlegeelement (5) aus Metall und/oder einem Faserverbundwerkstoff
besteht.
9. Rotorwellenmodul (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rotorwellenmodul (1) in einem Formverfahren, insbesondere einem Spritzgussverfahren,
hergestellt ist, wobei das Einlegeelement (5) durch das elektrisch isolierende Material
des Modulkörpers (2) umformt, insbesondere umspritzt, ist.
10. Rotorwelle (10) für einen Kompaktleistungsschalter (20) aufweisend zumindest zwei
gekoppelte Rotorwellenmodule (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest zwei Rotorwellenmodule (1) jeweils gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche
ausgebildet sind.
11. Kompaktleistungsschalter (20) mit einer Rotorwelle (10),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rotorwelle (10) gemäß Anspruch 10 ausgebildet ist.
12. Verfahren zur Herstellung eines Rotorwellenmoduls (1) gemäß einem der Ansprüche 1
bis 9 für eine Rotorwelle (10) eines Kompaktleistungsschalters (20),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Einlegeelement (5) mit dem elektrisch isolierenden ersten Material des Modulkörpers
(2) in einem Formverfahren umformt wird.
13. Verfahren zur Herstellung eines Rotorwellenmoduls (1) gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Formverfahren ein Spritzgussverfahren ist und dass das Einlegeelement (5) mit
dem elektrisch isolierenden ersten Material des Modulkörpers (2) umspritzt wird.