[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Dekanter für Weine mit einem Aufnahmeraum für
den Wein und einen daran angeschlossenen Ausgießer.
[0002] Dekanter bestehen überwiegend aus dem Material Glas und haben bei älteren Weinen
insbesondere den Zweck, diese von etwaigen Ablagerungen zu befreien. Bei jüngeren
Weinen soll durch das Dekantieren vor allem die Sauerstoffanreicherung im Wein gefördert
werden, wodurch die vielschichtigen Strukturen des Weines geöffnet, und Aromen und
Geschmäcker freigesetzt werden.
[0003] Übliche Dekanter weisen zumeist einen bauchigen Aufnahmeraum für den Wein auf, an
welchen Aufnahmeraum sich ein Ausgießer anschließt. Nach dem Eingießen des Weines
in den Dekanter sollte dieser abgestellt bleiben damit der Wein einige Zeit ruhen
kann. Nach dieser Zeit nimmt der Benutzer den Dekanter und gießt über den Ausgießer
den Wein in das bereitgestellte Weinglas.
[0004] In allen Fällen haben die bekannten Dekanter, auch wenn sie verschiedene, manchmal
sogar künstlerische Formen haben, eine einzige Aufgabe, nämlich den Wein zu belüften
und dadurch zur Steigerung des Trinkgenusses zu öffnen.
[0005] Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Dekanter zu schaffen, mit dem man
nicht nur dekantieren, sondern auch eine völlig andere Tätigkeit ausüben kann. So
soll es möglich sein, den Dekanter als einzigartiges Musikinstrument zu benutzen,
bei dessen Spiel etwa Gäste in Staunen versetzt werden können. Erreicht wird dieses
der Erfindung zugrundeliegende Ziel dadurch, daß ein Dekanter der eingangs genannten
Art die Form eines Horns mit annähernd tangential herausragendem Mundrohr hat, wobei
der Ausgießer das Schallstück ist.
[0006] Hörner, egal ob Posthörner, Jagdhörner, Blasmusikhörner usw. besitzen eine etwa kreisrund
gewundene Röhre mit tangential herausragendem Mundrohr zur Aufnahme des Mundstückes
und Schallbechers, wobei diese Röhre bei Verwendung von Ventilen während des Musizierens
in ihrer Länge verändert werden kann. Hörner der Neuzeit sind Blechblasinstrumente.
Die ältesten Hörner gehen auf Schnecken- und Muschelgehäuse, Röhrenknochen, Tierhörner,
und Holz zurück.
[0007] Die Verwendung eines aus Glas bestehenden Dekanters als Musikinstrument ist neu und
überraschend.
[0008] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Dekanters ist dessen
Schallstück schallbecherlos ausgebildet. Es hat sich bei zahlreichen Versuchen gezeigt,
daß trotzdem der als Horn ausgebildete Dekanter gut und sogar künstlerisch bespielt
werden kann und die von ihm erzeugten Melodien als äußerst angenehm empfunden werden.
[0009] Bei einem erfindungsgemäßen Dekanter ist insbesondere der als Schallstück ausgebildete
Ausgießer nach unten zur Bildung des Aufnahmeraumes für den Wein erweitert und anschließend
ist zudem ein Mundstück aufnehmendes Mundrohr verengt.
[0010] Das Mundrohr und das Mundstück sind dabei vorzugsweise einstückig ausgebildet.
[0011] Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles,
auf das die Erfindung jedoch keineswegs beschränkt ist, näher beschrieben.
[0012] Dabei zeigen die
Fig. 1 in schaubildlicher Ansicht einen erfindungsgemäß ausgebildeten Dekanter und
die
Fig. 2 die Ansicht des gegenständlichen Dekanters.
[0013] Gemäß der Fig. 1 besitzt der Dekanter nach der Erfindung die Form eines Hornes, z.B.
eines Posthornes, mit einem etwa kreisförmig gebogenen Körper 1 von dem annährend
tangential ein Mundrohr 2 herausragt. Das Mundrohr 2 ist mit einem Mundstück 3 versehen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind Mundrohr 2 und Mundstück 3 einstückig,
das heißt sie werden in einem Arbeitsgang hergestellt.
[0014] Vom Körper 1 ragt ein Ausgießer 4 nach oben, der auch zum Einfüllen des Weines dient.
Der Ausgießer 4 ist nach unten zur Bildung des Aufnahmeraumes 5 für den Wein erweitert.
Anschießend ist er bis zu dem das Mundstück 3 aufnehmenden Mundrohr 2 verengt.
[0015] Wird der erfindungsgemäße Dekanter als Musikinstrument verwendet, dient der Ausgießer
4 als Schallstück des Hornes. Da der erfindungsgemäße Dekanter mit keinen Ventilen
versehen ist, können mit ihm als Naturhorn die Töne der Naturtonreihe erzeugt werden.
[0016] Auch diese Töne sind jedoch melodisch, sowie die seinerzeit vom Postillion über das
Posthorn erzeugten Signalmelodien, in der Regel bestehend aus den dritten, vierten,
fünften und sechsten Naturtönen.
[0017] In der Schweiz hört man noch heute den klassischen Dreiklangton, wenn die gelben
Postautos durch enge und unübersichtliche Kurven fahren. Der Klang schallt dann oft
kilometerweit durch die Täler und weckt in Manchen etwas Sentimentales. Genau diese
Töne können auch durch die gegenständliche Erfindung erzeugt werden.
[0018] Auch in der Fig. 2 ist der Dekanter zu sehen, der die Form eines Hornes, z.B. eines
Posthornes, mit einem etwa kreisförmig gebogenen Körper 1, aufweist.
[0019] Wird der erfindungsgemäße Dekanter als Musikinstrument verwendet, dient der Ausgießer
4 wie bereits oben beschrieben als Schallstück des Hornes.
[0020] Im Rahmen der Erfindung sind noch zahlreiche Abänderungen möglich. So könnte der
als Schallstück dienende Ausgießer 4 zusätzlich mit einem Schallbecher versehen werden.
1. Dekanter für Weine mit einem Aufnahmeraum (5)für den Wein und einen daran angeschlossenen
Ausgießer (4), dadurch gekennzeichnet, daß der Dekanter die Form eines Horns mit annähernd tangential herausragendem Mundrohr
(2) hat, wobei der Ausgießer (4) das Schallstück ist.
2. Dekanter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schallstück (4) schallbecherlos ausgebildet ist.
3. Dekanter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der als Schallstück ausgebildete Ausgießer (4) nach unten zur Bildung des Aufnahmeraumes
(5) für den Wein erweitert und anschließend bis zu dem Mundstück (3) aufnehmenden
Mundrohr (2) verengt ist.
4. Dekanter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Mundrohr (2) und Mundstück (3) einstückig ausgebildet sind.