[0001] Die Erfindung betrifft eine Mobilitätshilfe, insbesondere Rollator oder Rollstuhl,
mit zwei Seitenteilen, welche durch eine Gelenkanordnung derart miteinander verbunden
sind, dass die beiden Seitenteile zwischen einer auseinandergedrückten Betriebskonfiguration
und einer zusammengezogenen Transportkonfiguration translatorisch bewegbar sind, zu
welchem Zweck die Gelenkanordnung zwei sich in einem Kreuzungspunkt kreuzende Schenkel
aufweist, wobei an jedem Schenkel ein drehbar gelagertes Gelenkglied angeordnet ist,
wobei jeder Schenkel drehbar mit einem der Seitenteile verbunden ist und das jeweilige
Gelenkglied eines Schenkels drehbar mit dem jeweils anderen Seitenteil verbunden ist.
[0002] Gattungsgemäße Mobilitätshilfen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Es handelt
sich hierbei um Vorrichtungen, welche die Mobilität des Verwenders verbessern sollen.
Mobilitätshilfen sind insbesondere für ältere und/oder in ihrer Motorik eingeschränkte
Personen gedacht. Es kann sich hierbei um einen Rollator, einen Rollstuhl, einen Kinderwagen
oder dergleichen handeln.
[0003] Es ist üblich, dass eine gattungsgemäße Mobilitätshilfe neben einer Betriebskonfiguration,
in welcher sie bestimmungsgemäß verwendet werden kann, eine Transportkonfiguration
aufweist. In der Transportkonfiguration ist die Mobilitätshilfe auf ein kompaktes
Maß zusammengelegt, zusammengefaltet oder dergleichen. Bei einer gattungsgemäßen Mobilitätshilfe
sind zwei Seitenteile relativ zueinander bewegbar. Bei einem Seitenteil kann es sich
um ein Gestänge handeln, welches an einem unteren Ende Laufräder und an einem oberen
Ende einen Handgriff aufweist.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Arten von Gelenkanordnungen bekannt,
um die beiden Seitenteile miteinander zu verbinden. Die vorliegende Erfindung betrifft
solche Gelenkanordnungen, bei denen ein in ganz bestimmter Weise ausgebildetes Scherengelenk
vorgesehen ist. Dieses verfügt über zwei einander kreuzende Schenkel. Das Scherengelenk
kann mit den unteren Enden der Schenkel drehbar an den Seitenteilen angelenkt sein.
Die oberen Enden der Schenkel sind jedoch nicht direkt mit den Seitenteilen verbunden,
sondern vielmehr mit jeweils einem Gelenkglied. Das Gelenkglied ist sowohl mit dem
oberen Ende des jeweiligen Schenkels als auch mit dem jeweiligen Seitenteil drehbar
verbunden. Selbstverständlich können die Gelenkglieder auch an den unteren Enden der
Schenkel vorgesehen sein. Auf diese Weise kann eine Gelenkanordnung geschaffen werden,
welche eine zumindest überwiegend translatorische Bewegung der beiden Seitenteile
relativ zueinander ermöglicht. Eine gattungsgemäße Gelenkanordnung zeichnet sich zudem
dadurch aus, dass sie ausschließlich Drehgelenke aufweist. Auf Schiebegelenke kann
vollständig verzichtet werden.
[0005] Gattungsgemäße Mobilitätshilfen sind beispielsweise aus der
WO 2012/089694 A1 und der
US 2007/0267835 A1 bekannt. Bei den dort offenbarten Vorrichtungen kann durch ein Auseinanderdrücken
der beiden Seitenteile die Mobilitätshilfe in die Betriebskonfiguration überführt
werden. Eine Rücküberführung in die Transportkonfiguration kann dadurch erreicht werden,
dass eine an den oberen Enden der Schenkel der Gelenkanordnung angeordnete Sitzfläche
mittig nach oben gezogen wird, wodurch die Gelenkanordnung entsprechend angetrieben
wird.
[0006] Wenngleich sich die bekannten Mobilitätshilfen dem Grunde nach bewährt haben, besteht
dennoch Verbesserungsbedarf. Die bekannten Mobilitätshilfen verbleiben lediglich dadurch
in der Betriebskonfiguration, dass ihre Gelenkanordnung unter Eigengewicht in die
auseinandergedrückte Stellung der beiden Seitenteile drängt. Dies funktioniert jedoch
nur solange zufriedenstellend, wie die Mobilitätshilfe in bestimmungsgemäßer Weise
verwendet wird. Sobald ungewöhnliche Betriebszustände auftreten, beispielsweise ein
seitliches Anlehnen an einem der Seitenteile, das Überfahren von Bordsteinkanten oder
unebenen Untergründen und dergleichen, kann es passieren, dass die beiden Seitenteile
sich unbeabsichtigt zusammenziehen. Es erfolgt dann ein nichtbestimmungsgemäßes Überführen
der Mobilitätshilfe in die Transportkonfiguration. Im schlimmsten Fall kann dies zu
einem Sturz der die Mobilitätshilfe verwendenden Person führen.
[0007] Es ist daher die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Handhabung einer erfindungsgemäßen Mobilitätshilfe
zu verbessern, insbesondere deren Betriebssicherheit zu erhöhen.
[0008] Zur
Lösung schlägt die Erfindung vor, dass an zumindest einem Gelenkglied ein Sicherungsmittel
vorgesehen ist, welches die Gelenkanordnung in der Betriebskonfiguration fixiert.
[0009] Das Sicherungsmittel dient dazu, die Gelenkanordnung in der Betriebskonfiguration
zu fixieren. In der Betriebskonfiguration fixieren meint, dass die Gelenkanordnung
nicht ohne weiteres in die Transportkonfiguration überführt werden kann. Fixieren
bedeutet insbesondere, dass der Bewegungsweg der Gelenkanordnung zumindest teilweise
begrenzt wird. Die Gelenkanordnung kann also gegebenenfalls in geringem Maße nach
wie vor bewegt werden. Der für eine Überführung in die Transportkonfiguration erforderliche
Bewegungsweg steht aber nicht zur Verfügung. Das Sicherungsmittel dient dann als ein
Hindernis im Bewegungsweg der Gelenkanordnung. Fixieren kann zudem bedeuten, dass
eine Betätigung der Gelenkanordnung durch das Sicherungsmittel unterbunden wird. Insbesondere
eine Rotation der Gelenkanordnung um eine seiner Drehachsen wird unterbunden. Die
Gelenkanordnung ist durch das Sicherungsmittel in ihrer Bewegbarkeit gehemmt. Das
Sicherungsmittel sperrt die Drehachsen der Gelenkanordnung.
[0010] Durch das Sicherungsmittel wird erreicht, dass eine nichtbestimmungsgemäße Überführung
der Mobilitätshilfe in die Transportkonfiguration verhindert werden kann.
[0011] Das Sicherungsmittel ist an einem Gelenkglied vorgesehen. Das Sicherungsmittel kann
an dem Getenkglied angeordnet sein. Das Sicherungsmittel kann unverlierbar mit dem
Gelenkglied verbunden sein. Das Sicherungsmittel kann einstückig mit dem Gelenkglied
ausgebildet sein. Das Sicherungsmittel kann aber auch ein einzelnes Bauteil sein,
welches unabhängig von den übrigen Komponenten der Gelenkanordnung gehandhabt werden
kann. Entscheidend ist, dass es bei bestimmungsgemäßer Verwendung mit dem Gelenkglied
zusammenwirkt.
[0012] Bestandteile der Gelenkanordnung und der Seitenteile miteinander ist bei einer gattungsgemäßen
Mobilitätshilfe ein Mechanismus geschaffen, welcher nur einen einzigen Bewegungsfreiheitsgrad
aufweist. Der Erfindung liegt unter anderem auch die Erkenntnis zugrunde, dass dieser
eine Bewegungsfreiheitsgrad des Mechanismus der Mobilitätshilfe bereits durch die
Fixierung bzw. Sperrung nur eines der Drehgelenke der Gelenkanordnung blockiert werden
kann. Es reicht beispielsweise aus, die Verdrehbarkeit eines Schenkels und des daran
angeordneten Gelenkglieds zueinander durch ein entsprechendes Sicherungsmittel zu
sperren. Die gesamte Gelenkanordnung kann dann nicht mehr bewegt werden und die beiden
Seitenteile der Mobilitätshilfe bleiben fixiert in der Betriebskonfiguration. Das
erfindungsgemäße Sicherungsmittel kann somit besonders einfach in der Herstellung,
im Aufbau und in der Handhabung ausgebildet werden. Durch ein erfindungsgemäßes Sicherungsmittel
wird ein besonders einfach zu handhabender Sperrmechanismus für eine Mobilitätshilfe
erreicht.
[0013] Die Fixierung der Gelenkanordnung durch das Sicherungsmittel kann durch eine formschlüssige
und/oder eine kraftschlüssige Verbindung erreicht werden. Das Sicherungsmittel kann
beispielsweise einen der Schenkel und ein daran angeordnetes Gelenkglied fest umspannen.
Das Sicherungsmittel kann ein Klemmelement, ein Spannelement, ein den Schenkel und/oder
das Gelenkglied durchgreifendes Element und/oder dergleichen sein.
[0014] Durch das erfindungsgemäße Sicherungsmittel wird erreicht, dass die Gelenkanordnung
und damit auch die Mobilitätshilfe sicher in der Betriebskonfiguration betrieben werden
kann. Das Sicherungsmittel kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass die infolge
eines ungewöhnlichen Betriebszustands auftretenden Kräfte und Momente von der Struktur
der Mobilitätshilfe aufgenommen werden und nicht zu einer Betätigung der Gelenkanordnung
führen. Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Zusammenfalten bzw. Zusammenklappen der
Mobilitätshilfe verhindert. Verletzungen und Stürze des Verwenders können vermieden
werden. Die Handhabung einer erfindungsgemäßen Mobilitätshilfe wird dadurch verbessert.
[0015] Das Vorsehen des Sicherungsmittels an zumindest einem Gelenkglied hat den Vorteil,
dass es im Bedarfsfall leicht zugänglich ist. Ein an den unteren Enden der Schenkel
oder an den Seitenteilen angeordnetes Sicherungsmittel würde es im Falle einer Betätigung
erfordern, dass sich der Verwender vergleichsweise tief bücken muss. Dies ist für
die Zielgruppe einer Mobilitätshilfe, nämlich in der Motorik eingeschränkte Personen,
mit einiger Mühe verbunden. Das erfindungsgemäß an einem Gelenkglied angeordnete Sicherungsmittel
kann hingegen beispielsweise durch einfaches Greifen unter die Sitzfläche einer in
der Betriebskonfiguration befindlichen Mobilitätshilfe leicht erreicht werden.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung hemmt das Sicherungsmittel
eine Bewegung eines der Schenkel relativ zu dem drehbar daran angeordneten Gelenkglied
in der Betriebskonfiguration. Zuvor wurde bereits beschrieben, dass die Hemmung nur
eines der Drehgelenke der Gelenkanordnung ausreicht, um die Bewegbarkeit der Gelenkanordnung
insgesamt zu unterbinden. Das Sicherungsmittel fixiert den Schenkel und das daran
angeordnete Gelenkglied relativ zueinander. Dies erfolgt vorzugsweise in einem Kontaktpunkt,
der von dem Lager zwischen dem Schenkel und dem Gelenkglied beabstandet ist. Somit
ist der Kontaktpunkt von einer gemeinsamen Drehachse dieser beiden Teile beabstandet.
Dann sind diese beiden Teile durch die Drehachse einerseits und den durch das Sicherungsmittel
verursachten Kontaktpunkt andererseits in zwei voneinander beabstandeten Punkten miteinander
verbunden. Relative Drehbewegungen können dadurch ausgeschlossen werden. Ein solches
Sicherungsmittel lässt sich einfach herstellen und auch einfach handhaben.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung verklemmt das Sicherungsmittel
einen der Schenkel mit dem daran angeordneten Gelenkglied in der Betriebskonfiguration.
Verklemmen meint, dass das Sicherungsmittel den Schenkel, das Gelenkglied oder beide
Teile zumindest teilweise hintergreifen kann. Durch diese hintergreifende Anordnung
kann das jeweilige Teil dann nicht mehr vom Sicherungsmittel wegbewegt werden. Dies
ist erst durch ein Lösen des Sicherungsmittels wieder möglich.
[0018] An zumindest einem der Schenkel kann ein mit dem Sicherungsmittel zusammenwirkendes
Gegenstück angeordnet sein. Das Gegenstück kann ein Nocken, eine Reibfläche, eine
Bohrung und/oder dergleichen sein. Entscheidend ist, dass das Gegenstück im Kontakt
mit dem Sicherungsmittel die Gelenkanordnung in der zuvor beschriebenen Weise fixiert.
Das Gegenstück und der Schenkel können als ein einstückiges Bauteil ausgebildet sein.
Das Gegenstück ist dann unverlierbar an der Mobilitätshilfe angeordnet. Das Gegenstück
kann aber auch mit dem Schenkel verschraubt, verklebt oder auf andere Art und Weise
verbunden sein. Das Gegenstück kann auch lösbar mit dem Schenkel verbunden sein, insbesondere
werkzeuglos lösbar. Die Handhabung kann hierdurch weiter verbessert werden.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ragt das Sicherungsmittel von
einem der Gelenkglieder ausgehend in den Bewegungsweg des Schenkels hinein. Das Sicherungsmittel
begrenzt auf diese Weise den Bewegungsweg des Gelenkglieds und des Schenkels relativ
zueinander. Das Sicherungsmittel stellt ein Hindernis im Bewegungsweg des Gelenkglieds
relativ zum Schenkel dar. Bevorzugt ist das Sicherungsmittel elastisch verschwenkbar
ausgebildet. Es kann als eine Art Klemmlasche oder Reiblasche dienen. Es übt eine
Reibkraft auf den Schenkel, insbesondere auf das Gegenstück am Schenkel, aus, wenn
es damit in Kontakt tritt. Durch die Form des Sicherungsmittels, die Beschaffenheit
der Oberfläche des Sicherungsmittels, das verwendete Material und/oder dergleichen
kann die Reibkraft, die das Sicherungsmittel im Betrieb auf die Gelenkanordnung ausübt,
bedarfsweise eingestellt werden. In Abhängigkeit der vom Sicherungsmittel ausgeübten
Reibkraft ändert sich die erforderliche Betätigungskraft, um die Mobilitätshilfe in
entweder die Betriebskonfiguration oder die Transportkonfiguration zu überführen.
Durch die Wahl der Reibkraft, d. h. die Ausbildung des Sicherungsmittels, kann die
Mobilitätshilfe beispielsweise an den jeweiligen Verwendertyp angepasst werden. Die
Anpassung kann in Bezug auf das Körpergewicht des Verwenders, die von ihm auf die
Mobilitätshilfe ausgeübten Kräfte und dergleichen erfolgen. Somit kann die Mobilitätshilfe
individuell für den jeweiligen Benutzer eingestellt werden. Es kann beispielsweise
eine Vielzahl von unterschiedlich ausgebildeten Sicherungsmitteln oder mit einem Sicherungsmittel
versehenen Gelenkgliedern vorgesehen sein, welche allesamt nach dem Baukastenprinzip
mit der Mobilitätshilfe kombinierbar ausgebildet sind. Für den Benutzer ist dies mit
einer besonders sicheren, komfortablen und somit verbesserten Handhabung verbunden.
[0020] Das elastisch verschwenkbar ausgebildete Sicherungsmittel dient dazu, Bewegungen
der Mobilitätshilfe von der Betriebskonfiguration in die Transportkonfiguration zu
hemmen. Das Sicherungsmittel ist als überwindbares Hindernis im Bewegungsweg der Gelenkanordnung
ausgebildet. Das Sicherungsmittel und ein entsprechendes Gegenstück, beispielsweise
der Schenkel, reiben im Kontakt aneinander. Um den Kontakt zu lösen, muss die auf
die Gelenkanordnung wirkende Betätigungskraft höher sein, als die aus dem Kontakt
des Sicherungsmittels mit dem Gegenstück resultierende Reibkraft. Das Sicherungsmittel
erhöht somit in einem Teilbereich des Bewegungswegs der Gelenkanordnung die für eine
Bewegung erforderliche Betätigungskraft. Ist die Betätigungskraft hoch genug, kann
das Sicherungsmittel unter elastischer Auslenkung am Gegenstück vorbeigeführt werden.
Somit wird durch das Sicherungsmittel ein nichtbestimmungsgemäßes Überführen der Mobilitätshilfe
in die Transportkonfiguration verhindert, jedoch ein gewünschtes und somit bestimmungsgemäßes
Überführen durch entsprechenden Kraftaufwand ermöglicht.
[0021] Eine Überführung der Mobilitätshilfe in die Transportkonfiguration kann insbesondere
ohne eine direkte Betätigung des Sicherungsmittels erfolgen. Der Verwender muss lediglich
in an sich bekannter Weise die Gelenkanordnung betätigen, und zwar mit einer Kraft,
welche die auf die Gelenkanordnung ausgeübte Haltekraft des Sicherungsmittels übersteigt.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist zumindest ein Gelenkglied
zwei Streben auf, welche den jeweiligen Schenkel zwischen sich aufnehmen und um eine
gemeinsame Achse drehbar an dem Schenkel angeordnet sind. Diese Achse verläuft durch
eine im Schenkel vorgesehene Bohrung. Die beiden Streben können kongruent ausgebildet
sein. Die beiden Streben können parallel zueinander verlaufen. Durch diese Ausbildung
des Gelenkglieds kann erreicht werden, dass der Schenkel und somit die gesamte Gelenkanordnung
besonders zuverlässig bewegt werden kann. Durch die beiden den Schenkel zwischen sich
aufnehmenden Streben werden die im Betrieb auftretenden Kräfte und Momente gleichmäßig
verteilt. Ein Verkanten oder Tordieren von Komponenten der Gelenkanordnung kann somit
verhindert werden. Die Handhabung der Mobilitätshilfe insgesamt wird verbessert.
[0023] An beiden Streben eines Gelenkglieds können Sicherungsmittel vorgesehen sein, welche
von den Streben ausgehend aufeinander zu verlaufen und in den Bewegungsweg des Schenkels
hineinragen. Die Sicherungsmittel können gekrümmt aufeinander zu verlaufen. Die Sicherungsmittel
können parabelartig aufeinander zu verlaufen. Die zuvor bereits beschriebene Eigenschaft
des Sicherungsmittels, eine Reibkraft auf den Schenkel und/oder das Gelenkglied auszuüben,
kann hierdurch noch weiter verbessert werden. Die Sicherungsmittel ragen von zwei
gegenüberliegenden Seiten in den Bewegungsweg des Schenkels hinein. Der Schenkel kann
somit einem Kontakt mit dem Sicherungsmittel nicht dadurch entgehen, dass er durch
elastisches Verschwenken oder dergleichen an dem Sicherungsmittel vorbeigeführt wird.
Durch die zuvor beschriebene Ausbildung wird erreicht, dass der Schenkel bei einer
Bewegung zwingend mit den Sicherungsmitteln in Kontakt tritt. Die Betriebssicherheit
der Mobilitätshilfe wird dadurch weiter erhöht. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ist ein Lager zur Aufnahme des Gelenkglieds am Schenkel von den Enden
des Schenkels beabstandet angeordnet. Beispielsweise das obere Ende des Schenkels
steht dadurch über das Lager frei vor. Am freien Ende des Schenkels können Funktionselemente
angeordnet werden. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Gelenkanordnung mit einem
Sicherungsmittel erlaubt es überhaupt erst, dass die beiden Schenkel des Scherengelenks
in der Betriebskonfiguration in einem vergleichsweise spitzen Winkel zueinander stehen
können. Ein derart spitzer Winkel ist bei den bekannten Vorrichtungen problematisch,
da ein versehentliches Überführen der Mobilitätshilfe in die Transportkonfiguration
durch beispielsweise auf die Seitenteile wirkende seitliche Druckkräfte in entsprechendem
Maße leichter passieren kann, je spitzer der Winkel zwischen den beiden Schenkeln
ist. Da aber erfindungsgemäß das Sicherungsmittel vorgesehen ist, können die Schenkel
des Scherengelenks unabhängig von ihrer Winkelstellung allein durch die Wahl eines
entsprechend ausgebildeten Sicherungsmittels sicher fixiert werden.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die beiden Schenkel des
Scherengelenks unter Zwischenordnung einer Lagerschalenanordnung in einem Kreuzungspunkt
drehbar miteinander verbunden. Die Lagerschalenanordnung weist bevorzugt mehrere einzelne
Lagerschalen auf. Diese können derart ausgebildet sein, dass sie an einer ersten Seite
zur Form der Schenkel korrespondierend ausgebildet sind und an einer zweiten Seite
eine Gleitfläche bereitstellen. Es kann dann auf jedem der beiden Schenkel eine solche
Lagerschale angeordnet werden, wobei die Gleitflächen der Lagerschalen in Kontakt
miteinander gebracht werden und anschließend die beiden Schenkel im Kreuzungspunkt
drehbar miteinander fixiert werden. Dadurch kann ein definierter Flächenkontakt im
Kreuzungspunkt erreicht werden. Ein solch definierter Kontakt kann beispielsweise
bei im Querschnitt kreisrunden Schenkeln nicht erreicht werden, wenn diese mit ihren
Oberflächen unmittelbar aufeinander gleiten. Es stellt sich dann nämlich nur ein Punktkontakt
ein, bei welchem die Gefahr eines Verkippens und Verkantens der beiden Schenkel zueinander
besteht. Insofern wird mit dieser Weiterbildung die Handhabung weiter verbessert.
[0025] Wie zuvor bereits beschrieben, können an den oberen Enden der Schenkel Querstreben
angeordnet sein, welche der Aufnahme von Funktionselementen dienen. Die oberen Enden
der Schenkel können freistehen. Bei den Funktionselementen kann es sich um eine Kedernut
zur Aufnahme eines Keders einer Sitzfläche und/oder eine Bohrung zur Aufnahme einer
teleskopierbaren Tragestange handeln. Weitere Funktionselemente sind denkbar. In synergetischer
Weise kann die Gelenkanordnung gemäß der Erfindung somit eine Doppelfunktion erfüllen,
nämlich einerseits die Bewegbarkeit zwischen der Transportkonfiguration und der Betriebskonfiguration
und andererseits die Bereitstellung weiterer nützlicher Funktionen. Hinzukommt, dass
ein im Bereich der oberen Enden der Schenkel angeordnetes Funktionselement bei einem
Zusammendrücken der Mobilitätshilfe automatisch mit zusammengedrückt wird. Die Handhabung
wird dadurch weiter verbessert.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weisen die Querstreben eine
konvex geformte Oberfläche auf, welche in der Betriebskonfiguration zu der der jeweils
anderen Querstrebe gegenüberliegenden Seite abfällt. Die konvex geformte Oberfläche
kann in der Betriebskonfiguration in Richtung der jeweils anderen Querstrebe in eine
horizontale Ebene übergehen. Diese Weiterbildung ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn die Querstrebe eine Kedernut zur Aufnahme eines Keders einer Sitzfläche aufweist.
Die konvex geformte Oberfläche kann dann nämlich die zur jeweils anderen Querstrebe
hinweisende Kante einer Querstrebe in einem stetigen Verlauf mit der an die konvex
geformte Oberfläche anschließenden Kedernut verbinden. Eine auf der konvex geformten
Oberfläche aufliegende Sitzfläche kommt dann nicht mit scharfen Kanten und dergleichen
in Kontakt. Die Betriebssicherheit und die Haltbarkeit der Sitzfläche werden dadurch
erhöht, was auch die Handhabung für den Verwender insgesamt verbessert.
[0027] Die Erfindung betrifft in einer konkreten Ausführungsform einen Rollator mit zwei
Seitenteilen, wobei jedes Seitenteil einen Radholm und einen quer darauf stehenden
Griffholm umfasst, wobei an dem Radholm ein Vorderrad und ein Hinterrad angeordnet
ist, wobei an dem Griffholm an einer dem Radholm abgewandten Seite ein Handgriff angeordnet
ist, wobei die beiden Seitenteile durch eine Gelenkanordnung derart miteinander verbunden
sind, dass die beiden Seitenteile zwischen einer auseinandergedrückten Betriebskonfiguration
und einer zusammengezogenen Transportkonfiguration translatorisch bewegbar sind, zu
welchem Zweck die Gelenkanordnung zwei sich in einem Kreuzungspunkt kreuzende Schenkel
aufweist, wobei an jedem Schenkel ein drehbar gelagertes Gelenkglied angeordnet ist,
wobei jeder Schenkel drehbar mit einem der Seitenteile verbunden ist und das jeweilige
Gelenkglied eines Schenkels drehbar mit dem jeweils anderen Seitenteil verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem Gelenkglied ein Sicherungsmittel vorgesehen
ist, welches die Gelenkanordnung in der Betriebskonfiguration fixiert.
[0028] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung.
Es zeigen
Fig. 1: eine Ausführungsform einer als Rollator ausgebildeten erfindungsgemäßen Mobilitätshilfe;
Fig. 2: eine Detailaufnahme der oberen Gelenkanordnung der Vorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 3: im Detail der obere Teil der Gelenkanordnung in der Transportkonfiguration;
Fig. 4: die Gelenkanordnung als Einzelteil; und
Fig. 5: eine Ausführungsform eines Rollators mit weiteren Merkmalen.
[0029] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer als Rollator 1 ausgebildeten erfindungsgemäßen
Mobilitätshilfe. Der Rollator 1 weist zwei Seitenteile 2, 3 auf. Jedes Seitenteil
2, 3 umfasst einen Radholm 4 und einen Griffholm 5. Der Griffholm 5 steht quer auf
dem Radholm 4.
[0030] Die beiden Seitenteile 2, 3 sind voneinander beabstandet. Sie sind durch eine Gelenkanordnung
6 miteinander verbunden. Die Gelenkanordnung 6 umfasst ein Scherengelenk. Dieses ist
durch zwei sich in einem Kreuzungspunkt 15 kreuzende Schenkel 7, 8 gebildet. Ein unteres
Ende der beiden Schenkel 7, 8 ist jeweils am Seitenteil 2, 3 angeordnet. Die Schenkel
7, 8 sind um ein erstes Lager 9 drehbar an den beiden Seitenteilen 2, 3 angeordnet.
[0031] Die Gelenkanordnung 6 umfasst zudem zwei Gelenkglieder 16, welche an den beiden Schenkeln
7, 8 angeordnet sind. Jedes Gelenkglied 10 ist um ein zweites Lager 11 drehbar am
jeweiligen Schenkel 7, 8 angeordnet. Die Gelenkglieder 10 sind zudem um ein Lager
12 drehbar an den Seitenteilen 2, 3 angeordnet.
[0032] In Figur 1 ist die Betriebskonfiguration des Rollators 1 dargestellt. Diese Betriebskonfiguration
kann dadurch aufgehoben werden, dass an einer Sitzfläche 18, welche mit oberen Enden
der beiden Schenkel 7, 8 verbunden ist, nach oben gezogen wird. Dadurch wird die Gelenkanordnung
6 betätigt. Die beiden Seitenteile 2, 3 werden translatorisch aufeinander zu bewegt.
Dies erfolgt dadurch, dass die oberen Enden der beiden Schenkel 7, 8 aufeinander zubewegt
werden, wobei die beiden Gelenkglieder 10 in einander entgegengesetzten Richtungen
um die Lager 12 drehen. Eine Überführung des Rollators 1 von der dargestellten Betriebskonfiguration
in die Transportkonfiguration setzt also voraus, dass die Gelenkglieder 10 und die
zweiten Lager 11 der Schenkel 7, 8 gegeneinander drehen können.
[0033] Hier setzt die Erfindung an. Um den Rollator 1 in der in der Figur dargestellten
Betriebskonfiguration zu fixieren, sind an den Gelenkgliedern 10 Sicherungsmittel
13 vorgesehen. Hierzu sind die Gelenkglieder 10 als Streben 14 ausgebildet. Jedes
Gelenkglied 10 umfasst zwei Streben 14, welche den jeweiligen Schenkel 7, 8 zwischen
sich aufnehmen. Die Sicherungsmittel 13 sind Bestandteil der Streben 14. Die Sicherungsmittel
13 und die Streben 14 bilden ein einstückiges Bauteil.
[0034] Die Sicherungsmittel 13 ragen in den Bewegungsweg der Schenkel 7, 8 hinein. Dies
kann insbesondere in Figur 4 gesehen werden. Die beiden Sicherungsmittel 13 zweier
zusammenwirkender Streben 14 verlaufen aufeinander zu. Sie verjüngen somit die zwischen
den beiden Streben 14 aufgespannte lichte Weite.
[0035] Die Sicherungsmittel 13 können elastisch verschwenkt werden. Sofern eine ausreichend
große Betätigungskraft eingesetzt wird, können die Schenkel 7, 8 unter elastischer
Verbiegung der Sicherungsmittel 13 dennoch bewegt werden. Die Sicherungsmittel 13
stellen somit sicher, dass eine Überführung des Rollators 1 in die Transportkonfiguration
erst dann möglich ist, wenn eine durch die Ausbildung der Sicherungsmittel 13 definierte
Mindestkraft aufgebracht wird. Diese Mindestkraft kann beispielsweise je nach Verwender
des Rollators 1 individuell eingestellt werden.
[0036] Im Kreuzungspunkt 15 sind die beiden Schenkel 7, 8 drehbar miteinander verbunden.
Hierzu dient eine durch die beiden Schenkel 7, 8 hindurch gesteckte und durch Muttern
gesicherte Gewindestange. Die Schenkel 7, 8 gleiten jedoch nicht direkt aufeinander.
Es sind vielmehr Lagerschalen 16 vorgesehen, welche zwischen den beiden Schenkeln
7, 8 angeordnet sind. Die Lagerschalen 16 weisen eine Aufnahme auf, welche der Form
des Schenkels 7, 8 entsprechen. Auf der gegenüberliegenden Seite weisen die Lagerschalen
16 eine Gleitfläche auf. Zwei Lagerschalen 16 können mit ihren Gleitflächen definiert
aufeinander gleiten.
[0037] An der Gelenkanordnung 6 sind an den freien oberen Enden der Schenkel 7, 8 Querstreben
17 angeordnet. Dies ist insbesondere in Figur 3 dargestellt. Die Querstreben 17 verlaufen
zumindest teilweise in Fahrtrichtung des Rollators. Die Querstreben 17 dienen der
Aufnahme von Funktionselementen. Sie sind im Detail in Figur 3 dargestellt. Es kann
eine Bohrung 21 in der Querstrebe 17 vorgesehen sein. In diese Bohrung kann eine Tragstange
19 aufgenommen werden. Die Tragstange 19 kann teleskopierbar in der Querstrebe angeordnet
sein. Dies bedeutet, dass die Tragstange bedarfsweise ausgezogen werden kann und ansonsten
sicher innerhalb der Querstrebe 17 verstaut ist. An den Tragstangen 19 kann beispielsweise
eine Tasche angeordnet werden. Die Tasche kann stabile Seitenteile und ansonsten ein
flexibles Gewebe aufweisen, so dass sie insgesamt faltbar ist. An den Seitenteilen
der Tasche können Schlaufen ausgebildet sein, so dass die Tasche auf die Tragstangen
19 aufgeschoben werden kann.
[0038] An den Querstreben 17 können zudem Kedernuten 22 ausgebildet sein. Diese dienen der
Aufnahme eines Keders 23, welcher beispielsweise zu einer Sitzfläche 18 gehört. Die
Sitzfläche 18 kann so besonders einfach und gut handhabbar an dem Rollator 1 lösbar
befestigt werden. Sie muss nämlich nur mit ihrem Keder 23 in die Kedernut 22 eingeführt
werden.
[0039] Bevorzugt weisen die Querstreben 17 eine konvex geformte Oberfläche 24 auf. Diese
Oberfläche 24 verbindet die Kedernut 22 einerseits mit einer Kante der Querstrebe
17, welche in der Betriebskonfiguration in Richtung der jeweils gegenüberliegenden
Querstrebe 17 weist. In der Betriebskonfiguration ist die Sitzfläche 18 straff zwischen
den beiden Querstreben 17 gespannt. Die konvex ausgebildete Oberfläche 24 führt dazu,
dass die Sitzfläche 18 hierbei nicht über scharfe Kanten, Ecken oder dergleichen geführt
werden muss. Dies erhöht die Lebensdauer der Sitzfläche 18 und auch die Betriebssicherheit.
Für den Verwender wird dadurch insgesamt die Handhabung des Rollators 1 weiter verbessert.
[0040] Figur 2 kann noch entnommen werden, dass an einer der Tragstangen 19 ein Haken 20
angeordnet sein kann. Der Haken 20 kann unverlierbar an der Tragstange 19 gehalten
sein. Der Haken 20 weist eine zu einer Seite hin offene langlochartige Ausnehmung
auf. Diese Ausnehmung des Hakens 20 kann in der Transportkonfiguration in die jeweils
andere Tragstange 19 eingehakt werden. Auf diese Weise können die beiden Tragstangen
19 und damit die gesamte Gelenkanordnung 6 aneinander fixiert werden. Dadurch lässt
sich auch die Transportkonfiguration gegen ein unbeabsichtigtes Überführen zurück
in die Betriebskonfiguration sichern.
[0041] Fig. 5 zeigt einen Rollator 100. Dieser weist eine Ausführungsform der Erfindung
und daneben noch weitere Merkmale, welche synergetisch mit den erfindungsgemäßen Merkmalen
zusammenwirken können, auf. Die weiteren Merkmale können in Kombination oder unabhängig
voneinander am Rollator 100 vorgesehen sein.
[0042] Der Rollator 100 weist zwei Seitenteile auf, welche durch eine Gelenkanordnung 106
miteinander verbunden sind. Jedes Seitenteil weist einen Griffholm 101 und einen Radholm
102 auf. Der Griffholm 101 steht quer auf dem Radholm 102. Am oberen Ende des Griffholms
101 sind Handgriffe 103 angeordnet. Am Radholm 102 sind jeweils ein Vorderrad 105
und ein Hinterrad 104 angeordnet. Ein Verwender kann den Rollator 100 an den Handgriffen
103 greifen und sich dann durch Verfahren des Rollators 100 durch diesen geführt bewegen.
[0043] Die Gelenkanordnung 106 ist als Scherengelenk ausgebildet. Zwei obere Enden der Gelenkanordnung
106 sind drehbar an den Griffholmen 101 angeordnet. Der Griffholm 101 ist höhenverstellbar
ausgebildet. Hierzu weist er ein Außenrohr und ein darin verschieblich geführtes Innenrohr
auf. Auf dem oberen Ende des Außenrohrs sitzt eine Kappe 110. Diese dient der Aufnahme
eines Befestigungselements 111, welches einer Betätigung des Höhenverstellmechanismus
des Griffholms 101 dient.
[0044] Das obere Ende der Gelenkanordnung 106 ist ebenfalls an der Kappe 110 angeordnet.
Hierzu weist die Kappe 110 eine entsprechende Aufnahme auf. Diese kann als Bohrung
zur Aufnahme einer Drehachse ausgebildet sein. Neben dieser zweiten Funktionalität
die Kappe 110 noch zwei weitere Funktionen auf.
[0045] Hierbei handelt es sich zum einen um die Funktion als Auflager für eine an einem
oberen Ende der Gelenkanordnung angebrachte Querstrebe. Diese Querstrebe kommt in
der Betriebskonfiguration auf dem Auflager 113 zum Anliegen.
[0046] Zum anderen handelt es sich um einen an der Kappe 110 vorgesehenen Halter 112.
[0047] Dieser Halter 112 dient der Aufnahme von Funktionselementen, wie beispielsweise einer
Halterung für eine Krücke 114, wie dies in der Figur dargestellt ist. An dem Halter
112 können aber auch andere Funktionselemente angebracht werden, beispielsweise einen
Schirmhalter oder dergleichen. Entscheidend ist, dass die Funktionselemente am Halter
112 abnehmbar und auswechselbar angeordnet werden können. Der Halter 112 kann als
im Profil T-förmige Schiene ausgebildet sein. Diese kann sich im Wesentlichen senkrecht
erstrecken. Ein Ende der Schiene kann verdickt ausgebildet sein, so dass ein auf den
Halter 112 aufgeschobenes Teil dort zum Anliegen kommt.
[0048] In synergetischer Weise ist es also möglich, mit der Kappe 110 mehrere verschiedene
Funktionalitäten gleichzeitig bereitstellen zu können.
[0049] Der Griffholm 101 und der Radholm 102 sind mittels eines Verbinders 107 schwenkbar
miteinander verbunden. Der Verbinder 107 nimmt ein Ende des Griffholms 101 lagefixiert
auf. Der Verbinder 107 ist um eine den Radholm 102 durchgreifende Achse verdrehbar.
Der Griffholm 101 und der Radholm 102 können somit gegeneinander verschwenkt werden.
[0050] Der Verbinder 7 erfüllt darüber hinaus jedoch noch weitere Funktionalitäten. An einer
Innenseite kann er eine Gelenkaufnahme 108 aufweisen. Diese dient der Aufnahme eines
unteren Lagers der Gelenkanordnung 106. Der Verbinder 107 kann zudem einen Halter
109 aufnehmen. Dieser kann vorzugsweise drehbar am Verbinder 107 gelagert werden.
Der Halter 109 kann an einem Bolzen oder einer Schraube angeordnet werden, welche
gleichzeitig die Drehachse des Verbinders 107 bildet. Sofern können am Verbinder 107
in synergetischer Weise mehrere verschiedene Funktionalitäten miteinander verknüpft
werden.
[0051] Der Halter 109 kann beispielsweise dazu dienen, den Fuß der Krücke 114 aufzunehmen.
Dadurch, dass der Halter 109 drehbar gelagert ist, können auch andere Gegenstände
oder eine in einem schrägen Winkel angeordnete Krücke 114 aufgenommen werden. Der
Halter 109 kann korbförmig ausgebildet sein.
[0052] Oberhalb der Vorderräder 105 ist ein Frostschutz 115 vorgesehen. Der Frontschutz
115 überragt das Vorderrad 105 in Fahrtrichtung des Rollators 100. Der Frontschutz
115 dient dazu, einen Kontakt des Vorderrads 105 mit Hindernissen zu verhindern. Dadurch
kann die Ausbildung unschöner Spuren an Hindernissen wie Wänden, Türen und dergleichen
verhindert werden.
[0053] Im Bereich der Hinterräder 104 weist der Rollator 100 einen Kantenabweiser 116 auf.
Dieser erstreckt sich vom Radholm 102 ausgehend bis zur Achse des Hinterrads 104.
Der Kantenabweiser 116 dient dazu, einen Kontakt des Hinterrads 104 mit Hindernissen
zu verhindern. Der Kantenabweiser 116 dient darüber hinaus der Aufnahme einer Bremse
für das Hinterrad 104 sowie gleichzeitig als Schutz für diese Bremse. Insofern vereint
auch der Kantenabweiser 116 mehrere Funktionalitäten in synergetischer Weise miteinander.
[0054] Die Handgriffe 103 zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie eine integrierte Bremshebelmechanik
aufweisen. Der Handgriff 103 einerseits und der Bremshebel andererseits bilden somit
ein als Einheit handhabbares Bauteil. Die Handhabung für einen Verwender wird dadurch
erleichtert, da er es mit weniger Einzelteilen zu tun hat. Zudem sinkt durch die Verringerung
der Anzahl an Bauteilen entsprechend die Fehleranfälligkeit des Rollators 100.
[0055] Die Handgriffe 103 sind zudem ergonomisch ausgebildet. Dies erleichtert die Handhabung
weiter.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Rollator
- 2
- Seitenteil
- 3
- Seitenteil
- 4
- Radholm
- 5
- Griffholm
- 6
- Gelenkanordnung
- 7
- Schenkel
- 8
- Schenkel
- 9
- erstes Lager
- 10
- Gelenkglied
- 11
- zweites Lager
- 12
- Lager
- 13
- Sicherungsmittel
- 14
- Strebe
- 15
- Kreuzungspunkt
- 16
- Lagerschale
- 17
- Querstrebe
- 18
- Sitzfläche
- 19
- Tragstange
- 20
- Haken
- 21
- Bohrung
- 22
- Kedernut
- 23
- Keder
- 24
- Oberfläche
- 100
- Rollator
- 101
- Griffholm
- 102
- Radholm
- 103
- Handgriff
- 104
- Hinterrad
- 105
- Vorderrad
- 106
- Gelenkanordnung
- 107
- Verbinder
- 108
- Gelenkaufnahme
- 109
- Halter
- 110
- Kappe
- 111
- Befestigungselement
- 112
- Halter
- 113
- Auflager
- 114
- Krücke
- 115
- Frontschutz
- 116
- Kantenabweiser
1. Mobilitätshilfe, insbesondere Rollator (1) oder Rollstuhl, mit zwei Seitenteilen (2,
3), welche durch eine Gelenkanordnung (6) derart miteinander verbunden sind, dass
die beiden Seitenteile (2, 3) zwischen einer auseinandergedrückten Betriebskonfiguration
und einer zusammengezogenen Transportkonfiguration translatorisch bewegbar sind, zu
welchem Zweck die Gelenkanordnung (6) zwei sich in einem Kreuzungspunkt (15) kreuzende
Schenkel (7, 8) aufweist, wobei an jedem Schenkel ein drehbar gelagertes Gelenkglied
(10) angeordnet ist, wobei jeder Schenkel (7, 8) drehbar mit einem der Seitenteile
(2, 3) verbunden ist und das jeweilige Gelenkglied (10) eines Schenkels (7, 8) drehbar
mit dem jeweils anderen Seitenteil (2, 3) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem Gelenkglied (10) ein Sicherungsmittel (13) vorgesehen ist, welches
die Gelenkanordnung (6) in der Betriebskonfiguration fixiert.
2. Mobilitätshilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (13) eine Bewegung eines der Schenkel (7, 8) relativ zu dem
drehbar daran angeordneten Gelenkglied (10) in der Betriebskonfiguration hemmt.
3. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (13) einen der Schenkel (7, 8) mit dem daran angeordneten Gelenkglied
(10) in der Betriebskonfiguration verklemmt.
4. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem der Schenkel (7, 8) ein mit dem Sicherungsmittel (13) zusammenwirkendes
Gegenstück angeordnet ist.
5. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (13) als Klemmelement ausgebildet ist.
6. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (13) von einem der Gelenkglieder (10) ausgehend in den Bewegungsweg
eines der Schenkel (7, 8) hineinragt.
7. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (13) elastisch verschwenkbar ausgebildet ist.
8. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Gelenkglied (10) zwei Streben (14) aufweist, welche den jeweiligen
Schenkel (7, 8) zwischen sich aufnehmen und um eine gemeinsame Achse drehbar an dem
Schenkel (7, 8) angeordnet sind.
9. Mobilitätshilfe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass beide Streben (14) Sicherungsmittel (13) aufweisen, welche von den Streben (14) ausgehend
aufeinander zu verlaufen und in den Bewegungsweg des Schenkels (7, 8) hineinragen.
10. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lager (11) zur Aufnahme des Gelenkglieds (10) am Schenkel (7, 8) von den Enden
des Schenkels (7, 8) beabstandet ist.
11. Mobilitätshilfe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Lagers (11) zu den Enden des Schenkels (7, 8) größer ist als die
Länge des Gelenkglieds (10).
12. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (7, 8) des Scherengelenks unter Zwischenordnung einer Lagerschalenanordnung
in dem Kreuzungspunkt (15) drehbar miteinander verbunden sind.
13. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an oberen Enden der Schenkel (7, 8) Querstreben (17) angeordnet sind, welche der
Aufnahme von Funktionselementen dienen.
14. Mobilitätshilfe nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstreben (17) eine Kedernut (22) zur Aufnahme eines Keders (23) einer Sitzfläche
(18) und/oder eine Bohrung (21) zur Aufnahme einer teleskopierbaren Tragestange (19)
aufweisen.
15. Mobilitätshilfe nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstreben (17) eine konvex geformte Oberfläche (24) aufweisen, welche in der
Betriebskonfiguration zu der der jeweils anderen Querstrebe (17) gegenüberliegenden
Seite abfällt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Mobilitätshilfe, insbesondere Rollator (1) oder Rollstuhl, mit zwei Seitenteilen (2,
3), welche durch eine Gelenkanordnung (6) derart miteinander verbunden sind, dass
die beiden Seitenteile (2, 3) zwischen einer auseinandergedrückten Betriebskonfiguration
und einer zusammengezogenen Transportkonfiguration translatorisch bewegbar sind, zu
welchem Zweck die Gelenkanordnung (6) zwei sich in einem Kreuzungspunkt (15) kreuzende
Schenkel (7, 8) aufweist, wobei an jedem Schenkel ein um die Achse eines Lagers (11)
drehbar gelagertes Gelenkglied (10) angeordnet ist, wobei jeder Schenkel (7, 8) drehbar
mit einem der Seitenteile (2, 3) verbunden ist und das jeweilige Gelenkglied (10)
eines Schenkels (7, 8) drehbar mit dem jeweils anderen Seitenteil (2, 3) verbunden
ist, wobei an zumindest einem Gelenkglied (10) ein Sicherungsmittel (13) vorgesehen
ist, welches die Gelenkanordnung (6) in der Betriebskonfiguration fixiert, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (13) von einem der Gelenkglieder (10) ausgehend in Richtung
der Achse des Lagers (11) in den Bewegungsweg eines der Schenkel (7, 8) hineinragt,
wobei das Sicherungsmittel (13) elastisch verbiegbar ausgebildet ist, so dass es im
Kontakt mit dem Schenkel (7, 8) eine überwindbare Reibkraft auf diesen ausübt.
2. Mobilitätshilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (13) eine Bewegung eines der Schenkel (7, 8) relativ zu dem
drehbar daran angeordneten Gelenkglied (10) in der Betriebskonfiguration hemmt.
3. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (13) einen der Schenkel (7, 8) mit dem daran angeordneten Gelenkglied
(10) in der Betriebskonfiguration verklemmt.
4. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem der Schenkel (7, 8) ein mit dem Sicherungsmittel (13) zusammenwirkendes
Gegenstück angeordnet ist.
5. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (13) als Klemmelement ausgebildet ist.
6. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Gelenkglied (10) zwei Streben (14) aufweist, welche den jeweiligen
Schenkel (7, 8) zwischen sich aufnehmen und um eine gemeinsame Achse drehbar an dem
Schenkel (7, 8) angeordnet sind.
7. Mobilitätshilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass beide Streben (14) Sicherungsmittel (13) aufweisen, welche von den Streben (14) ausgehend
aufeinander zu verlaufen und in den Bewegungsweg des Schenkels (7, 8) hineinragen.
8. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lager (11) zur Aufnahme des Gelenkglieds (10) am Schenkel (7, 8) von den Enden
des Schenkels (7, 8) beabstandet ist.
9. Mobilitätshilfe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Lagers (11) zu den Enden des Schenkels (7, 8) größer ist als die
Länge des Gelenkglieds (10).
10. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (7, 8) des Scherengelenks unter Zwischenordnung einer Lagerschalenanordnung
in dem Kreuzungspunkt (15) drehbar miteinander verbunden sind.
11. Mobilitätshilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an oberen Enden der Schenkel (7, 8) Querstreben (17) angeordnet sind, welche der
Aufnahme von Funktionselementen dienen.
12. Mobilitätshilfe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstreben (17) eine Kedernut (22) zur Aufnahme eines Keders (23) einer Sitzfläche
(18) und/oder eine Bohrung (21) zur Aufnahme einer teleskopierbaren Tragestange (19)
aufweisen.
13. Mobilitätshilfe nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstreben (17) eine konvex geformte Oberfläche (24) aufweisen, welche in der
Betriebskonfiguration zu der der jeweils anderen Querstrebe (17) gegenüberliegenden
Seite abfällt.