[0001] Die Erfindung betrifft eine Kühlanlage und ein Verfahren zur Kühlung eines warmgewalzten
Walzgutes.
[0002] In der Warmwalztechnik ist eine definierte Abkühlung eines warmgewalzten Walzgutes
von wesentlicher Bedeutung, um gewünschte Materialeigenschaften, insbesondere eine
Gefügestruktur des Walzgutes zu erreichen. Zur Kühlung warmgewalzten Walzgutes wird
dieses einer Kühlanlage zugeführt. In der Kühlanlage wird in einer so genannten Kühlstrecke
eine Kühlflüssigkeit, üblicherweise Wasser, mittels so genannter Kühlbalken auf das
Walzgut aufgebracht.
[0003] Man unterscheidet Laminarkühlbalken, welche typisch schwanenhalsähnlich geformten
Röhrchen besitzen, und Intensivkühlbalken, bei welchen das Kühlmedium durch Düsen
austritt. Bei Laminarkühlbalken ist es üblich, dass der Druck im Laminarkühlbalken
durch Drosselung geringer als der Hochtankdruck eines die Laminarkühlbalken mit Kühlflüssigkeit
versorgenden Hochtanks ist.
[0004] Weiters unterscheidet man bei Intensivkühlbalken einen so genannten Laminarkühlmodus
sowie einen so genannten Quasilaminarmodus und einen so genannten Intensivkühlmodus
("Power Cooling"). Beim Laminarkühlmodus werden die Intensivkühlbalken direkt aus
dem Hochtank gespeist. Im Quasilaminarmodus durchläuft das vom Hochtank kommende Wasser
eine Pumpe, wobei es zu keiner signifikanten Druckänderung kommt. Im Intensivkühlmodus
wird der Wasserdruck durch die Pumpe erhöht, um extrem hohe Kühlraten beim Abkühlen
von warmgewalztem Walzgut zu ermöglichen. Durch die hohen Kühlraten kann sehr feinkörniges
Material hergestellt werden. Auf diese Weise lässt sich sowohl die Festigkeit als
auch die Zähigkeit des gefertigten Materials deutlich erhöhen. Durch den Einsatz der
Intensivkühlung kann die Gesamtlänge der Kühlstrecke gegebenenfalls verringert werden.
Bei einer Laminarkühlung bzw. einer Laminar- oder Quasilaminarkühlung mit Intensivkühlbalken
sind die Volumenströme der Kühlflüssigkeit deutlich geringer und das hergestellte
Material ist grobkörniger als im Intensivkühlmodus.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Kühlanlage und ein verbessertes
Verfahren zur Kühlung eines warmgewalzten Walzgutes anzugeben.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Kühlanlage durch die Merkmale des
Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 11 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Eine erfindungsgemäße Kühlanlage zur Kühlung eines warmgewalzten Walzgutes umfasst
wenigstens einen Kühlbalken zum Aufbringen von Kühlflüssigkeit auf das Walzgut, einen
Hochtank zur Speicherung von Kühlflüssigkeit, wenigstens eine Versorgungsleitung zur
Leitung von Kühlflüssigkeit aus dem Hochtank zu wenigstens einem Kühlbalken, und wenigstens
eine in einer Versorgungsleitung zwischen dem Hochtank und wenigstens einem Kühlbalken
angeordnete Pumpe, die wahlweise in einen von wenigstens zwei der folgenden drei Betriebszustände
umschaltbar ist:
- einen Betriebszustand für eine Laminarkühlung, in dem die Pumpe ausgeschaltet ist,
- einen Betriebszustand für eine Quasilaminarkühlung, in dem die Pumpe von der Kühlflüssigkeit
lediglich durchströmt wird oder mit einer Pumpendrehzahl betrieben wird, durch die
ein bei dem Strömen von Kühlflüssigkeit durch die Pumpe entstehender Druckabfall wenigstens
annähernd kompensiert wird,
- einen Betriebszustand für eine Intensivkühlung, in dem durch die Pumpe ein Druck in
der Kühlflüssigkeit zwischen der Pumpe und wenigstens einem Kühlbalken über einen
Hochtankdruck in dem Hochtank hinaus erhöht wird.
[0009] Eine derartige Kühlanlage ermöglicht wahlweise einen Laminarkühlmodus zur Kühlung
des Walzgutes, in dem die wenigstens eine Pumpe ausgeschaltet und überbrückt ist.
Im alternativen Betriebsmodus der Quasilaminarkühlung findet keine Überbrückung der
Pumpe statt. Der Druck beim Durchströmen der Pumpe bleibt dabei annähernd unverändert.
In einem Intensivkühlmodus zur Intensivkühlung des Walzgutes ist wenigstens eine Pumpe
eingeschaltet und bewirkt eine Druckerhöhung über den Hochtankdruck hinaus. Dabei
wird ausgenutzt, dass eine Druckerhöhung in der Kühlflüssigkeit durch Einschalten
der wenigstens einen Pumpe eine Volumenstromerhöhung der Kühlflüssigkeit bewirkt und
dadurch eine Intensivkühlung ermöglicht, da der Volumenstrom proportional zur Wurzel
des Drucks ist.
[0010] Durch die Erfindung kann die Kühlanlage daher bei Bedarf in einem Intensivkühlmodus
betrieben werden. Dies berücksichtigt vorteilhaft, dass eine Intensivkühlung nicht
in jedem Fall erforderlich oder gewünscht ist, da eine durch Intensivkühlung erzielbare
Materialgüte nicht immer erforderlich ist oder sogar unerwünscht ist, wenn ausdrücklich
eine grobkörnige Struktur des gefertigten Materials erwünscht ist. Die Erfindung ermöglicht
somit einen Betrieb einer Kühlanlage, der einer gewünschten Materialgüte angepasst
und außerdem durch den bedarfsgerechten Einsatz der wenigstens einen Pumpe energiesparend
und betriebskostengünstig ist. Ferner ermöglicht die Erfindung eine Erhöhung der Pumpenlebensdauer
durch einen bedarfsgerechten Einsatz der wenigstens einen Pumpe.
[0011] Durch den Einsatz von frequenzgeregelten Pumpenantrieben lässt sich der Druck und
damit die Kühlrate stufenlos einstellen, wodurch die Pumpenleistung an den erforderlichen
Kühlbedarf angepasst werden kann. Die Steuerung der Pumpe erfolgt durch das Automatisierungssystem.
[0012] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass sich jede in einer Versorgungsleitung
angeordnete Pumpe in der Nähe, vorzugsweise unterhalb, des Hochtanks befindet.
[0013] Des Weiteren wird durch eine Anordnung der Pumpen in der Nähe der Kühlbalken durch
die kurzen Leitungslängen zwischen den Pumpen und den Kühlbalken das dynamische Regelverhalten
der Kühlanlage im Hochdruckbetrieb, d. h. in dem Betriebsmodus zur Intensivkühlung
verbessert.
[0014] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in wenigstens einer Versorgungsleitung
ein Sperrventil oder Rückschlagventil zum Öffnen und Schließen der Versorgungsleitung
angeordnet ist.
[0015] Diese Ausgestaltung ermöglicht vorteilhaft, Versorgungsleitungen in Abhängigkeit
von dem Betriebsmodus zu öffnen oder zu schließen.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht wenigstens eine Versorgungsleitung
vor, in der keine Pumpe angeordnet ist. Diese Versorgungsleitung kann zur Speisung
von Intensivkühlbalken und/oder Laminarkühlbalken dienen.
[0017] Dadurch existiert vorteilhaft wenigstens eine Versorgungsleitung zur direkten Versorgung
von wenigstens einem Kühlbalken mit Kühlflüssigkeit aus dem Hochtank in dem Betriebsmodus
zur Laminarkühlung.
[0018] Vorzugsweise sind dabei wenigstens ein erster Kühlbalken für einen Laminarkühlmodus
an eine Versorgungsleitung, in der keine Pumpe angeordnet ist, und wenigstens ein
zweiter Kühlbalken für einen Laminar- oder Intensivkühlmodus an eine Versorgungsleitung,
in der mindestens eine Pumpe angeordnet ist, angeschlossen. Vorzugsweise ist dabei
ferner wenigstens ein Sperr- oder Rückschlagventil zwischen einem ersten Kühlbalken
und einem zweiten Kühlbalken angeordnet.
[0019] Dadurch kann vorteilhaft in einfacher Weise zwischen den verschiedenen Betriebsmodi
umgeschaltet werden, indem beispielsweise in dem Laminarkühlmodus erste und zweite
Kühlbalken zur Laminarkühlung und in dem Quasilaminarkühlmodus und Intensivkühlmodus
erste Kühlbalken zur Laminarkühlung und zweite Kühlbalken zur Quasilaminaroder Intensivkühlung
eingesetzt werden und Versorgungsleitungen bedarfsweise geschlossen werden.
[0020] Dabei weist die Kühlanlage vorzugsweise eine Kühlstrecke mit mindestens einem ersten
Kühlstreckenabschnitt, in dem nur erste Kühlbalken angeordnet sind, und mit mindestens
einem zweiten Kühlstreckenabschnitt, in dem nur zweite Kühlbalken angeordnet sind,
auf. Darüber hinaus sind weitere Konfigurationen von ersten Kühlstreckenabschnitten
möglich.
[0021] Dies ermöglicht die Aufteilung der Kühlstrecke in mindestens zwei Kühlstreckenabschnitte,
die jeweils einem der möglichen Betriebsmodi zugeordnet sind.
[0022] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Kühlung eines warmgewalzten Walzgutes mittels
einer erfindungsgemäßen Kühlanlage wird mittels des wenigstens einen Kühlbalkens Kühlflüssigkeit
wahlweise in einem von wenigstens zwei der folgenden drei Betriebsmodi auf das Walzgut
aufgebracht:
- einem Laminarkühlmodus, in dem die wenigstens eine Pumpe ausgeschaltet ist,
- einem Quasilaminarkühlmodus, in dem die wenigstens eine Pumpe von der Kühlflüssigkeit
lediglich durchströmt wird oder mit einer Pumpendrehzahl betrieben wird, durch die
ein bei dem Strömen von Kühlflüssigkeit durch die Pumpe entstehender Druckabfall wenigstens
annähernd kompensiert wird,
- einem Intensivkühlmodus, in dem die wenigstens eine Pumpe zu einer Erhöhung des Drucks
in der Kühlflüssigkeit zwischen der Pumpe und wenigstens einem Kühlbalken über den
Hochtankdruck hinaus betrieben wird.
[0023] Das Verfahren realisiert den wahlweisen Betrieb einer erfindungsgemäßen Kühlanlage
in einem von wenigstens zwei der drei Betriebsmodi mit den oben genannten Vorteilen.
[0024] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im
Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert wird.
[0025] Dabei zeigt die einzige Zeichnung ein Blockdiagramm einer Kühlanlage 1 zur Kühlung
eines (nicht dargestellten) warmgewalzten Walzgutes.
[0026] Die Kühlanlage 1 umfasst mehrere erste Kühlbalken 3 und mehrere zweite Kühlbalken
5, einen Hochtank 7 zur Speicherung von Kühlflüssigkeit 8 und Versorgungsleitungen
9, 11 zur Leitung von Kühlflüssigkeit 8 aus dem Hochtank 7 zu den Kühlbalken 3, 5.
[0027] Die Kühlbalken 3, 5 sind entlang einer Kühlstrecke 13 der Kühlanlage 1, durch die
das Walzgut zu dessen Kühlung geführt wird, angeordnet. Dabei sind die ersten Kühlbalken
3 hintereinander in einem ersten Kühlstreckenabschnitt 15 der Kühlstrecke 13 und die
zweiten Kühlbalken 5 hintereinander in einem zweiten Kühlstreckenabschnitt 17 der
Kühlstrecke 13 angeordnet.
[0028] Jeder erste Kühlbalken 3 umfasst ein erstes
[0029] Kühlbalkenoberteil 3.1 zum Aufbringen von Kühlflüssigkeit 8 auf eine Oberseite des
Walzgutes und ein erstes Kühlbalkenunterteil 3.2 zum Aufbringen von Kühlflüssigkeit
8 auf eine Unterseite des Walzgutes. Jedes erste Kühlbalkenoberteil 3.1 ist über eine
erste Stichleitung 19 an eine erste Verteilungsleitung 21 angeschlossen, die an eine
erste Versorgungsleitung 9 angeschlossen ist. Jedes erste Kühlbalkenunterteil 3.2
ist über eine zweite Stichleitung 20 an die erste Verteilungsleitung 21 angeschlossen.
In jeder ersten Stichleitung 19 und in jeder zweiten Stichleitung 20 sind ein erstes
Sperrorgan 23 zum wahlweisen Öffnen oder Schließen der Stichleitung 19, 20 und ein
erstes Regelorgan 25 zur Durchflusseinstellung angeordnet, wobei dieses Regelorgan
25 auch als Auf-Zu-Stellglied ausgeführt werden kann.
[0030] Jeder zweite Kühlbalken 5 umfasst ein zweites Kühlbalkenoberteil 5.1 zum Aufbringen
von Kühlflüssigkeit 8 auf eine Oberseite des Walzgutes und ein zweites Kühlbalkenunterteil
5.2 zum Aufbringen von Kühlflüssigkeit 8 auf eine Unterseite des Walzgutes. Jedes
zweite Kühlbalkenoberteil 5.1 ist über eine dritte Stichleitung 27 an eine zweite
Verteilungsleitung 29 angeschlossen, die an eine zweite Versorgungsleitung 11 angeschlossen
ist. Jedes zweite Kühlbalkenunterteil 5.2 ist über eine vierte Stichleitung 28 an
die zweite Verteilungsleitung 29 angeschlossen. In jeder dritten Stichleitung 27 und
in jeder vierten Stichleitung 28 sind ein zweites Sperrorgan 31 zum wahlweisen Öffnen
oder Schließen der Stichleitung 27, 28 und ein zweites Regelorgan 33 zur Durchflusseinstellung
angeordnet.
[0031] In der zweiten Versorgungsleitung 11 ist eine Pumpe 35 angeordnet, die wahlweise
ausschaltbar oder einschaltbar ist. Die Pumpe ist zwischen einer ersten Serviceklappe
37 und einer zweiten Serviceklappe 39 angeordnet. Die Serviceklappen 37, 39 dienen
dazu, die Pumpe 35 zu Wartungsoder Reparaturzwecken zu isolieren und somit warten,
reparieren oder austauschen zu können, ohne die Kühlflüssigkeit 8 auslassen zu müssen.
Die Serviceklappen 37, 39 haben daher nur servicetechnische Bedeutung und sind im
regulären Betrieb der Kühlanlage 1 stets geöffnet.
[0032] Zwischen der Pumpe 35 und der zweiten Verteilungsleitung 29 ist in der zweiten Versorgungsleitung
11 ein erstes Sperrventil 47zum Öffnen und Schließen der zweiten Versorgungsleitung
11 angeordnet.
[0033] Die beiden Versorgungsleitungen 9, 11 sind über eine Verbindungsleitung 41 verbunden,
in der ein zweites Sperrventil 49 angeordnet ist.
[0034] Unterhalb der Kühlstrecke 13 ist eine Zunderrinne 43 zum Auffangen von Kühlflüssigkeit
8 und abgetragenem Material des Walzgutes angeordnet. In der Zunderrinne 43 aufgefangene
Kühlflüssigkeit 8 und aufgefangenes abgetragenes Material werden einem Zunderabsetzbecken
45 zur Schwebstoffablagerung zugeführt.
[0035] Aus dem Zunderabsetzbecken 45 kann optional Kühlflüssigkeit 8 zur Wiederverwendung
entweder direkt oder über eine Kühlflüssigkeitsaufbereitungsvorrichtung in den Hochtank
7 gepumpt werden (nicht dargestellt). Ferner kann das Zunderabsetzbecken 45 erforderlichenfalls
zur Aufnahme überschüssiger Kühlflüssigkeit 8 aus dem Hochtank 7 dienen.
[0036] Die Kühlanlage 1, insbesondere deren zweiter Kühlstreckenabschnitt 17, wird wahlweise
in einem Laminarkühlmodus zur Laminarkühlung oder in einem Quasilaminarkühlmodus zur
Quasilaminarkühlung oder in einem Intensivkühlmodus zur Intensivkühlung von Walzgut
betrieben. In dem Laminarkühlmodus wird die in der zweiten Versorgungsleitung 11 angeordnete
Pumpe 35 ausgeschaltet, die zweite Versorgungsleitung 11 wird mittels des ersten Sperrorgans
47 geschlossen und Kühlflüssigkeit 8 wird bei geöffnetem zweiten Sperrorgan 49 über
die erste Versorgungsleitung 9 der ersten Verteilungsleitung 21 und der zweiten Verteilungsleitung
29 zugeführt und mittels der ersten Kühlbalken 3 und der zweiten Kühlbalken 5 auf
das Walzgut aufgebracht. In dem Quasilaminarkühlmodus und dem Intensivkühlmodus wird
das zweite Sperrorgan 49 geschlossen und das erste Sperrorgan 47 wird geöffnet, so
dass Kühlflüssigkeit 8 über die erste Versorgungsleitung 9 mittels der ersten Kühlbalken
3 und über die zweite Versorgungsleitung 11 mittels der zweiten Kühlbalken 5 auf das
Walzgut aufgebracht wird, wobei die in der zweiten Versorgungsleitung 11 angeordnete
Pumpe 35 gegebenenfalls zur Verstärkung des Drucks in der den zweiten Kühlbalken 5
zugeführten Kühlflüssigkeit 8 eingeschaltet ist. Mit anderen Worten werden in dem
Laminarkühlmodus alle Kühlbalken 3, 5 aus der ersten Versorgungsleitung 9 mit Kühlflüssigkeit
8 versorgt, während in dem Quasilaminarkühlmodus und dem Intensivkühlmodus die ersten
Kühlbalken 3 nur aus der ersten Versorgungsleitung 9 mit Kühlflüssigkeit 8 und die
zweiten Kühlbalken 5 nur aus der zweiten Versorgungsleitung 11 mit Kühlflüssigkeit
8 versorgt werden. In dem ersten Betriebsmodus erfolgt damit in jedem Kühlstreckenabschnitt
15, 17 eine Laminarkühlung des Walzgutes, während in dem Quasilaminarkühlmodus und
dem Intensivkühlmodus in dem ersten Kühlstreckenabschnitt 15 eine Laminarkühlung des
Walzgutes und in dem zweiten Kühlstreckenabschnitt 17 eine Quasilaminar- bzw. eineIntensivkühlung
des Walzgutes erfolgt.
[0037] Obwohl die Erfindung im Detail durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch das offenbarte Beispiel eingeschränkt
und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang
der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Kühlanlage
- 3
- erster Kühlbalken
- 3.1
- erstes Kühlbalkenoberteil
- 3.2
- erstes Kühlbalkenunterteil
- 5
- zweiter Kühlbalken
- 5.1
- zweites Kühlbalkenoberteil
- 5.2
- zweites Kühlbalkenunterteil
- 7
- Hochtank
- 8
- Kühlflüssigkeit
- 9
- erste Versorgungsleitung
- 11
- zweite Versorgungsleitung
- 13
- Kühlstrecke
- 15
- erster Kühlstreckenabschnitt
- 17
- zweiter Kühlstreckenabschnitt
- 19
- erste Stichleitung
- 20
- zweite Stichleitung
- 21
- erste Verteilungsleitung
- 23
- erstes Sperrorgan
- 25
- erstes Regelorgan
- 27
- dritte Stichleitung
- 28
- vierte Stichleitung
- 29
- zweite Verteilungsleitung
- 31
- zweites Sperrorgan
- 33
- zweites Regelorgan
- 35
- Pumpe
- 37
- erste Serviceklappe
- 39
- zweite Serviceklappe
- 41
- Verbindungsleitung
- 43
- Zunderrinne
- 45
- Zunderabsetzbecken
- 47
- erstes Sperrventil
- 49
- zweites Sperrventil
1. Kühlanlage (1) zur Kühlung eines warmgewalzten Walzgutes, umfassend
- wenigstens einen Kühlbalken (3, 5) zum Aufbringen von Kühlflüssigkeit (8) auf das
Walzgut,
- einen Hochtank (7) zur Speicherung von Kühlflüssigkeit (8),
- wenigstens eine Versorgungsleitung (9, 11) zur Leitung von Kühlflüssigkeit (8) aus
dem Hochtank (7) zu wenigstens einem Kühlbalken (3, 5),
- und wenigstens eine in einer Versorgungsleitung (9, 11) angeordnete Pumpe (35),
die wahlweise in einen von wenigstens zwei der folgenden drei Betriebszustände umschaltbar
ist:
- einen Betriebszustand für eine Laminarkühlung, in dem die Pumpe (35) ausgeschaltet
ist,
- einen Betriebszustand für eine Quasilaminarkühlung, in dem die Pumpe (35) von der
Kühlflüssigkeit (8) lediglich durchströmt wird oder mit einer Pumpendrehzahl betrieben
wird, durch die ein bei dem Strömen von Kühlflüssigkeit durch die Pumpe (35) entstehender
Druckabfall wenigstens annähernd kompensiert wird,
- einen Betriebszustand für eine Intensivkühlung, in dem durch die Pumpe (35) ein
Druck in der Kühlflüssigkeit (8) zwischen der Pumpe (35) und wenigstens einem Kühlbalken
(3, 5) über einen Hochtankdruck in dem Hochtank (7) hinaus erhöht wird.
2. Kühlanlage(1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass jede in einer Versorgungsleitung (9, 11) angeordnete Pumpe (35) in unmittelbarer
Umgebung des Hochtanks (7) angeordnet ist.
3. Kühlanlage(1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass jede in einer Versorgungsleitung (9, 11) angeordnete Pumpe (35) direkt unterhalb
des Hochtanks (7) angeordnet ist.
4. Kühlanlage(1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass jede in einer Versorgungsleitung (9, 11) angeordnete Pumpe (35) in unmittelbarer
Umgebung zu den Kühlbalken (3, 5) angeordnet ist.
5. Kühlanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einer Versorgungsleitung (9, 11) ein Sperrventil (47, 49) oder ein
Rückschlagventil zum Öffnen und Schließen der Versorgungsleitung (9, 11) angeordnet
ist.
6. Kühlanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens eine erste Versorgungsleitung (9), in der keine Pumpe (35) angeordnet
ist.
7. Kühlanlage (1) nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch wenigstens einen ersten Kühlbalken (3), der an eine erste Versorgungsleitung (9),
in der keine Pumpe (35) angeordnet ist, angeschlossen ist, und wenigstens einen zweiten
Kühlbalken (5), der an eine zweite Versorgungsleitung (11), in der eine Pumpe (35)
angeordnet ist, angeschlossen ist.
8. Kühlanlage (1) nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch wenigstens ein zwischen einem ersten Kühlbalken (3) und einem zweiten Kühlbalken
(5) angeordnetes Sperrventil (49) oder Rückschlagventil.
9. Kühlanlage (1) nach Anspruch 7 oder 8,
gekennzeichnet durch eine Kühlstrecke (13) mit mindestens einem ersten Kühlstreckenabschnitt (15), in
dem nur erste Kühlbalken (3) angeordnet sind, und mit mindestens einem zweiten Kühlstreckenabschnitt
(17), in dem nur zweite Kühlbalken (5) angeordnet sind.
10. Kühlanlage (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder erste Kühlbalken (3) zu einer Laminarkühlung des Walzgutes ausgebildet ist
und jeder zweite Kühlbalken (5) zu einer wahlweisen Laminarkühlung oder Quasilaminarkühlung
oder Intensivkühlung des Walzgutes ausgebildet ist.
11. Verfahren zur Kühlung eines warmgewalzten Walzgutes mittels einer Kühlanlage (1) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mittels des wenigstens einen Kühlbalkens
(3, 5) Kühlflüssigkeit (8) wahlweise in einem von wenigstens zwei der folgenden drei
Betriebsmodi auf das Walzgut aufgebracht wird:
- einem Laminarkühlmodus, in dem die wenigstens eine Pumpe (35) ausgeschaltet ist,
- einem Quasilaminarkühlmodus, in dem die wenigstens eine Pumpe (35) von der Kühlflüssigkeit
(8) lediglich durchströmt wird oder mit einer Pumpendrehzahl betrieben wird, durch
die ein bei dem Strömen von Kühlflüssigkeit durch die Pumpe (35) entstehender Druckabfall
wenigstens annähernd kompensiert wird,
- einem Intensivkühlmodus, in dem die wenigstens eine Pumpe (35) zu einer Erhöhung
des Drucks in der Kühlflüssigkeit (8) zwischen der Pumpe (35) und wenigstens einem
Kühlbalken (3, 5) über den Hochtankdruck hinaus betrieben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Intensivkühlmodus und dem Quasilaminarkühlmodus wenigstens ein erster Kühlbalken
(3) über eine erste Versorgungsleitung (9), in der keine Pumpe (35) angeordnet ist,
mit Kühlflüssigkeit (8) versorgt wird und wenigstens ein zweiter Kühlbalken (5) über
eine zweite Versorgungsleitung (11), in der eine Pumpe (35) angeordnet ist, mit Kühlflüssigkeit
(8) versorgt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Laminarkühlmodus alle Kühlbalken (3) über eine erste Versorgungsleitung (9),
in der keine Pumpe (35) angeordnet ist, mit Kühlflüssigkeit (8) versorgt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Pumpe (35) frequenzgeregelt betrieben wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung oder Steuerung einer Pumpenfrequenz oder dem Ein- und Ausschalten wenigstens
einer Pumpe (35) durch ein Automatisierungssystem gesteuert wird.