[0001] Die Erfindung betrifft eine Holzwerkstoffplatten-Heißpresse mit einem Presselement,
das einen Rand aufweist und einen Pressspalt begrenzt, in dem im Betrieb ein zu pressender
Holzwerkstoffplatten-Rohling angeordnet ist. Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte, insbesondere eines
Fußbodenlaminats.
[0002] Beim Herstellen von Fußbodenlaminat werden dekorierte Holzwerkstoffplatten-Rohlinge
beidseitig mit Kunstharzen versiegelt. Beim Aushärten der Kunstharze, beispielsweise
eines Melaminharzes, unter Einwirkung von Druck und Wärme, bilden sich harte und widerstandsfähige
Schichten aus, die zudem einen dauerhaften Verbund mit der meist dekorierten Trägerplatte
eingehen. Dieser Verbund wird als Laminat bezeichnet. Es ist möglich, dass die Kunstharzschicht
von einer Zelluloselage oder von einem sogenannten Imprägnat getragen wird oder dass
sie direkt auf den Holzwerkstoffplatten-Rohling aufgetragen wird. Oberseitig werden
dem Kunstharz oft Zusätze zugesetzt, die die Abriebfestigkeit erhöhen. Der unterseitige
Harzauftrag gleicht Schrumpfspannungen des oberseitigen Harzauftrages aus, die bei
der Aushärtung der Kunstharzschichten auftreten.
[0003] Aus der
EP 2 338 693 ist eine Vorrichtung zum Veredeln einer Holzwerkstoffplatte bekannt, bei der Korund-
und Glaspartikel zur Erhöhung der Abriebfestigkeit eingesetzt werden. So wird ein
sehr robustes Fußbodenlaminat erhalten. Es hat sich jedoch ein erhöhter Verschleiß
an den Presselementen der verwendeten Pressen gezeigt. Das gilt insbesondere dann,
wenn eine diskontinuierliche Presse eingesetzt wird, beispielsweise eine Kurzzeitpresse.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Standzeit von Presselementen zu erhöhen.
[0005] Die Erfindung löst das Problem durch eine gattungsgemäße Holzwerkstoffplatten-Heißpresse,
deren Presselement benachbart zum Rand einen Vorsprung besitzt, der sich in den Pressspalt
erstreckt. Gemäß einem zweiten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch ein Verfahren
zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte, insbesondere eines Fußbodenlaminats, bei
dem eine erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatten-Heißpresse eingesetzt wird.
[0006] Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass die Standzeit des Presselements signifikant
verlängert werden kann. So haben Versuche gezeigt, dass sich die Standzeit zumindest
vervierfachen lässt.
[0007] Vorteilhaft ist zudem, dass die deutliche Erhöhung der Standzeit durch ein technisch
einfaches Mittel erreicht werden kann. So muss der Vorteil der erhöhten Standzeit
nicht durch aufwendige technische Maßnahmen erkauft werden.
[0008] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es beim Verpressen zu einem Fließen
des Harzes kommt. Am Rand des Presselements kommt es bei einem herkömmlichen Presselement
ohne Vorsprung zu einer Verdrängung des aufgeschmolzenen Harzes zur Seite hin, so
dass die oberflächenfernen hartstoffhaltigen Schichten in Kontakt mit dem Presselement
kommen. Da das Pressblech sich beim Pressen ausdehnt und zusammenzieht, kommt es zu
einer Relativbewegung zwischen den Korundkörnern und dem Pressblech, was zu dem erhöhten
Verschleiß führt. Durch das überraschend einfache technische Mittel des umlaufenden
Randes wird ein Verdrängen des Harzes am Rand des Presselements vermieden und die
Verschleißneigung drastisch reduziert. Andere Versuche, wie beispielsweise ein Erhöhen
der Schichtdicke der obersten Schicht, die keine Hartstoffpartikel umfassen muss,
zeigten hingegen überraschenderweise keinen Einfluss auf die Presselementstandzeit.
[0009] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter der Holzwerkstoffplatten-Heißpresse
insbesondere eine Presse verstanden, die zum Beheizen des Presselements auf eine Temperatur
von über 150°, insbesondere auf zumindest 200°, ausgebildet ist. Beispielsweise umfasst
die Heißpresse eine Heizvorrichtung, insbesondere in Form einer elektrischen Heizvorrichtung
oder einer durch erhitztes Hydrauliköl betriebenen Heizvorrichtung. Die Heißpresse
ist zudem ausgelegt zum Aufbringen eines Drucks, der hinreichend hoch ist, um ein
Kunstharz, insbesondere ein Melaminharz, so auf den Holzwerkstoffplatten-Rohling zu
pressen, dass ein Fußbodenlaminat entsteht.
[0010] Unter dem Presselement wird dasjenige Teil der Heißpresse verstanden, das beim Verpressen
in direkten Kontakt mit dem Holzwerkstoffplatten-Rohling kommt und den Druck und/oder
die Wärme auf den Holzwerkstoffplatten-Rohling überträgt. Unter dem Presselement wird
insbesondere eine Pressplatte oder ein Pressband verstanden.
[0011] Unter dem Merkmal, dass das Presselement benachbart zum Rand einen Vorsprung besitzt,
wird insbesondere verstanden, dass das Presselement sich an der Stelle, an der es
beim Pressen in Kontakt mit dem Holzwerkstoffplatten-Rohling steht und an der kein
Vorsprung ausgebildet ist, entlang einer Ebene erstreckt, wobei der Vorsprung aus
dieser Ebene heraus in den Pressspalt ragt.
[0012] Unter dem Merkmal, dass der Vorsprung benachbart zum Rand angeordnet ist, wird insbesondere
verstanden, dass es möglich, nicht aber notwendig ist, dass der Vorsprung an den Innenrand
übergeht. In aller Regel ist es günstig, wenn der Vorsprung einen kleinen Abstand
vom Rand hat. Da der Vorsprung einen Eindruck in der entstehenden, veredelten Holzwerkstoffplatte
hinterlässt, ist es günstig, wenn der Vorsprung an einem Rand des Holzwerkstoffplatten-Rohlings
angeordnet ist. Insbesondere ist ein Abstand des Vorsprungs vom Rand kleiner als ein
Zehntel eines Minimums aus Breite und Länge des Presselements.
[0013] Vorzugsweise ist das Presselement aus Stahl gefertigt. Günstig ist es, wenn das Presselement
verchromt ist, um die Standzeit zu erhöhen.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hat der Vorsprung eine Höhe von zumindest
20 Mikrometern, insbesondere zumindest 50 Mikrometern. Die Höhe ist diejenige Ausdehnung
des Vorsprungs, um den der Vorsprung in den Pressspalt ragt. Es ist die überraschende
Erkenntnis, dass bereits ein so geringer Vorsprung die Standzeit des Presselements
vervielfachen kann.
[0015] Vorzugsweise hat der Vorsprung eine Höhe von höchstens 500 Mikrometern. Eine größere
Höhe des Vorsprungs könnte dazu führen, dass das Presselement beim Pressen nicht nur
die Harzschicht beeinflusst, sondern auch die Holzwerkstoffschicht, was nachteilig
ist.
[0016] Vorzugsweise ist das Presselement ein Pressblech, das sich entlang einer Presselementebene
erstreckt. Der Vorsprung ragt aus der Presselementebene heraus.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der Vorsprung entlang eines
Rechtecks, innerhalb dessen sich das Pressblech entlang einer Presselementebene erstreckt.
Unter dem Merkmal, dass sich der Vorsprung entlang des Rechtecks erstreckt, wird insbesondere
verstanden, dass ein Rechteck existiert, dessen Umfangslinie ganz oder zumindest teilweise
am Vorsprung gebildet wird. Besonders günstig ist es, wenn sich der Vorsprung vollständig
entlang der Umfangslinie erstreckt. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Vorsprung
Unterbrechungen aufweist. Verallgemeinert ist es vorteilhaft, wenn sich der Vorsprung
entlang eines Trapezes erstreckt. Besonders günstig ist es, wenn das Trapez ein Rechteck
ist, da dann besonders einfach zu handhabende Holzwerkstoffplatten erhalten werden.
[0018] Vorzugsweise ist die Werkstoffplatten-Heißpresse eine diskontinuierlich arbeitende
Presse, insbesondere eine Kurztaktpresse. Unter einer Kurztaktpresse wird eine Presse
verstanden, deren Presszeit unterhalb von 20 Sekunden liegt. Erfindungsgemäß ist zudem
eine Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung, die neben einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatten-Heißpresse
zumindest eine Auftragsvorrichtung zum Auftragen eines hartstoffpartikelhaltigen Harzes
umfasst.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt das Presselement eine Strukturierung
mit einer Strukturtiefe, so dass auf dem Holzwerkstoffplatten-Rohling eine reliefierte
Oberfläche erzeugt wird. Vorzugsweise beträgt in diesem Fall die Höhe des Vorsprungs
zumindest das 0,8-fache einer Strukturtiefe und/oder höchstens das Dreifache der Strukturtiefe.
Bei einer Strukturtiefe von 100 Mikrometer liegt die Höhe beispielsweise zwischen
100 und 200 Mikrometer. Die Schichtdicke kann bis zu 200 Mikrometer betragen. Die
Strukturtiefe ist die Differenz zwischen dem tiefsten Tal und der höchsten Erhebung
der Strukturierung.
[0020] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise eine Holzwerkstoffplatten-Heißpresse
in Form einer Kurztaktpresse verwendet, das heißt, dass eine Presszeit zum Verpressen
des Holzwerkstoffplatten-Rohlings höchstens 20 Sekunden beträgt.
[0021] Vorzugsweise umfasst ein erfindungsgemäßes Verfahren die Schritte eines Aufbringens
einer ersten oberen Harzschicht, die Hartstoffpartikel, insbesondere Korundpartikel,
umfasst, auf eine Holzwerkstoffschicht, ein Aufbringen einer zweiten oberen Harzschicht,
die Zellulose enthält, auf die erste obere Harzschicht, und ein Aufbringen einer dritten
oberen Harzschicht, die Glaspartikel enthält, auf die zweite obere Harzschicht, wobei
die Harzschichten gemeinsam eine Schichtdicke von zumindest 50 Mikrometern, insbesondere
80 Mikrometern, haben. Selbstverständlich ist es möglich, dass mehr als drei Harzschichten
aufgebracht werden.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird mittels des Presselements eine Prägung
in den Holzwerkstoffplatten-Rohling geprägt, wobei die Höhe zumindest das 0,8-fache
einer Strukturtiefe und/oder höchstens das Dreifache der Strukturtiefe beträgt.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der Holzwerkstoffplatten-Rohling so
gepresst, dass der Vorsprung des Presselements benachbart zu einem Holzwerkstoffplatten-Rand
des Holzwerkstoffplatten-Rohlings angeordnet ist. So wird ein Verdrängen von Material
der Harzschichten zum Holzwerkstoffplatten-Rand vermindert.
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt
- Figur 1a
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatten-Heißpresse,
- Figur 1b
- eine schematische Draufsicht auf das Presselement und
- Figur 2
- einen schematischen Querschnitt durch einen zu verpressenden Holzwerkstoffplatten-Rohling.
- Figur 3
- zeigt eine erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung.
[0025] Figur 1a zeigt eine erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatten-Heißpresse 10, die einen
Rahmen 12, einen Pressdruckerzeuger 14 in Form von Hydraulikzylindern, einen Presselementhalter
16 und ein Presselement 18 umfasst. Das Presselement 18 ist am Presselementhalter
16 befestigt und wird von diesem auf eine vorgegebene Presstemperatur aufgeheizt,
beispielsweise mittels eines Thermoöls, das durch Heizkanäle geleitet wird.
[0026] Der Pressdruckerzeuger 14 wird von einer Hydraulikeinheit mit Druckfluid beaufschlagt,
so dass das Presselement 18 einen Pressdruck auf einen schematisch eingezeichneten
Holzwerkstoffplatten-Rohling 20 ausüben kann. Der Holzwerkstoffplatten-Rohling 20
ist in einem Pressspalt 21 angeordnet, der nach oben vom Presselement 18 begrenzt
ist.
[0027] In den Ausschnitten links und rechts sind Randabschnitte des Presselements 18 gezeigt.
Es ist zu erkennen, dass das Presselement 18 benachbart zu einem Rand 22 einen Vorsprung
24 besitzt.
[0028] Der Vorsprung 24 hat eine Höhe h von 50 Mikrometern, die relativ zu einer Presselementebene
E gemessen wird. Das Presselement 18, das im vorliegenden Fall als Pressblech ausgebildet
ist, erstreckt sich innerhalb der vom Vorsprung 24 berandeten Fläche entlang der Presselementebene
E.
[0029] Bei der Holzwerkstoffplatten-Heißpresse 10 handelt es sich um eine Kurztaktpresse,
die den Holzwerkstoffplatten-Rohling 20 innerhalb einer Taktzeit von 7 Sekunden zu
einem Fußbodenlaminat verpresst. Das Presselement 18 hat eine Dicke d von 15 mm und
ist aus Stahl gefertigt. Der, insbesondere rundum verlaufende, Vorsprung kann unterschiedliche
Breiten aufweisen und nicht nur vollflächig, sondern auch strukturiert ausgeführt
sein. Das Presselement ist beispielsweise ein Edelstahlpressblech, beispielsweise
aus dem Sonderrohrstoff 393 SQ.
[0030] Vorzugsweise hat das Presselement zumindest an seiner Oberfläche eine Härte von zumindest
60 HRC. Besitzt das Presselement eine Strukturierung, so hat diese vorzugsweise Struktur
bevorzugt eine Mindesthärte von zumindest 60 HRC.
[0031] Figur 1b zeigt eine schematische Ansicht von unten auf das Presselement 18. Es ist
zu erkennen, dass das Presselement 18 eine Breite B und eine Länge L hat, wobei die
Breite B größer ist als 4 m und beispielsweise 5 m beträgt und wobei die Länge L größer
ist als 1,5 m und beispielsweise 2,5 m beträgt. Der Vorsprung 24 hat einen Abstand
vom Rand 22, der beispielsweise zwischen 1 cm und 10 cm liegt. Die Länge und Breite
ist jedoch nach Ausführung variabel.
[0032] Figur 2 zeigt einen schematischen Aufbau eines Holzwerkstoffplatten-Rohlings 20.
Dieser umfasst eine Holzwerkstoffschicht 26, eine erste obere Harzschicht 28, die
Hartstoffpartikel 30 in Form von Korundpartikeln enthält. Auf der ersten oberen Harzschicht
28 ist eine zweite obere Harzschicht 32 aufgebracht, die Zellulose enthält. Auf der
zweiten oberen Harzschicht 32 ist eine dritte obere Harzschicht 34 aufgebracht, die
Glaspartikel 36 enthält. Der Holzwerkstoffplatten-Rohling 20 enthält zudem eine untere
Harzschicht 38, die der ersten oberen Harzschicht 28 entspricht und unterhalb der
Holzwerkstoffschicht 26 auf diese aufgebracht ist. Die Harzschichten 28, 32, 34 haben
gemeinsam eine Schichtdicke d, die im vorliegenden Fall d = 50 Mikrometer beträgt.
[0033] Gestrichelt ist das Presselement 18 eingezeichnet, wie es beim Pressen des Holzwerkstoffplatten-Rohlings
20 angeordnet ist. Es ist zu erkennen, dass der Vorsprung 24 beim Pressen benachbart
zu einem Holzwerkstoffplatten-Rand 37 des Holzwerkstoffplatten-Rohlings 20 angeordnet
ist und so ein Verdrängen von Material der Harzschichten 28, 32, 34 zur Seite hin
verhindert oder zumindest vermindert.
[0034] Figur 3 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung
39, die zusätzlich zur Holzwerkstoffplatten-Heißpresse 10 eine Auftragsvorrichtung
40, die in einer Verarbeitungsrichtung V vor der Holzwerkstoffplatten-Heißpresse 10
angeordnet ist, aufweist. Die Auftragsvorrichtung 40 umfasst eine obere Auftragsvorrichtung
58 und eine untere Auftragsvorrichtung 60, die jeweils als Auftragswalzwerke ausgebildet
sind und jeweils über eine Auftragswalze 46 und eine Dosierwalze 48 verfügen. Entlang
von Materialzuleitungen 44, die mit einem Pfeil am Ende versehen sind, werden in Mischbehältern
gemischte, aufzubringende Hartstoffpartikel zwischen die Auftragswalze 46 und die
Dosierwalze 48 eingebracht.
[0035] Durch die Auftragswalze 46 werden die Hartstoffpartikel auf die Oberseite bzw. Unterseite
des Holzwerkstoffplatte-Rohlings 20 aufgebracht. Der Transport des Holzwerkstoffplatten-Rohlings
20 geschieht sowohl vor als auch hinter der Auftragsvorrichtung 40 mittels einer Spitzlaschentransporteinrichtung
50. Dadurch, dass diese Spitzlaschentransporteinrichtung 50 nur wenige, kleinflächige
Berührungspunkte mit dem Holzwerkstoffplatten-Rohling 20 hat, wird eine gute Qualität
der Holzwerkstoffplatte gewährleistet. Die Spitzlaschentransporteinrichtung 50 umfasst
Spitzlaschen 52 werden über automatische Reinigungsbürsten 54 gereinigt.
[0036] Um eine reproduzierbare und genaue Zuführung des Holzwerkstoffplatten-Rohlings 20
in die Auftragsvorrichtung 40 zu gewährleisten, können vor und hinter den jeweiligen
Auftragsvorrichtungen 58, 60 Niederhalter 56 angeordnet sein. Auf diese Weise ist
gewährleistet, dass die Schichten auf der Ober- und Unterseite der Holzwerkstoffplatte
2 reproduzierbar und präzise aufgebracht werden können.
[0037] Die Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird in der
EP 2 338 693 beschrieben. Der Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird durch diesen Verweis
vollständig mit in die vorliegende Beschreibung übernommen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 10
- Holzwerkstoffplatten-Heißpresse
- 12
- Rahmen
- 14
- Pressdruckerzeuger
- 16
- Pressenelementhalter
- 18
- Presselement
- 20
- Holzwerkstoffplatten-Rohling
- 21
- Pressspalt
- 22
- Rand
- 24
- Vorsprung
- 26
- Holzwerkstoffschicht
- 28
- erste obere Harzschicht
- 30
- Hartstoffpartikel
- 32
- zweite obere Harzschicht
- 34
- dritte obere Harzschicht
- 36
- Glaspartikel
- 37
- Holzwerkstoffplatten-Rand
- 38
- untere Harzschicht
- 39
- Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung
- 40
- Auftragsvorrichtung
- 44
- Materialzuleitungen
- 46
- Auftragswalze
- 48
- Dosierwalze
- 50
- Spitzlaschentransporteinrichtung
- 52
- Spitzlasche
- 54
- Reinigungsbürsten
- 56
- Niederhalter
- 58
- obere Auftragsvorrichtung
- 60
- untere Auftragsvorrichtung
- B
- Breite
- d
- Dicke
- E
- Presselementebene
- H
- Höhe
- L
- Länge
- V
- Verarbeitungsrichtung
1. Holzwerkstoffplatten-Heißpresse mit
(a) zumindest einem Presselement (18), das
einen Rand (22) aufweist und
einen Pressspalt (21) begrenzt, in dem im Betrieb ein zu pressender Holzwerkstoffplatten-Rohling
(20) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
(b) das Presselement (18) benachbart zum Rand (22) einen Vorsprung (24) besitzt, der
sich in den Pressspalt (21) erstreckt.
2. Holzwerkstoffplatten-Heißpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (24) eine Höhe (h) von zumindest 20 Mikrometern, insbesondere zumindest
50 Mikrometern, hat.
3. Holzwerkstoffplatten-Heißpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (24) eine Höhe (h) von höchstens 500 Mikrometern hat.
4. Holzwerkstoffplatten-Heißpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
Sich der Vorsprung (24) entlang eines Rechtecks erstreckt, innerhalb dessen sich das
Presselement (18) entlang einer Presselementebene (E) erstreckt.
5. Holzwerkstoffplatten-Heißpresse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine diskontinuierliche Presse, insbesondere eine Kurztaktpresse, ist.
6. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung mit
(i) einer Auftragsvorrichtung (40) zum Auftragen eines hartstoffpartikelhaltigen Harzes
und
(ii) einer in einer Verarbeitungsrichtung (V) hinter der Auftragsvorrichtung angeordneten
Holzwerkstoffplatten-Heißpresse (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
7. Verfahren zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte, insbesondere eines Fußbodenlaminats,
bei dem eine Holzwerkstoffplatten-Heißpresse (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4
oder eine Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung nach Anspruch 6 eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Aufbringen einer ersten oberen Harzschicht (28), die Hartstoffpartikel (30), insbesondere
Korundpartikel, umfasst, auf eine Holzwerkstoffschicht (26),
- Aufbringen einer zweiten oberen Harzschicht (32), die Zellulose enthält, und
- Aufbringen einer dritten oberen Harzschicht (34), die Glaspartikel (36) enthält,
so dass ein Holzwerkstoffplatten-Rohling (20) entsteht,
- wobei die Harzschichten (28, 32, 34) gemeinsam eine Schichtdicke (d) von zumindest
50 Mikrometern, insbesondere zumindest 80 Mikrometern, haben, und
- Pressen des Holzwerkstoffplatten-Rohlings (20).
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzwerkstoffplatten-Heißpresse (10) eine Kurztaktpresse ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fußbodenlaminat hergestellt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung mit
(i) einer Auftragsvorrichtung (40) zum Auftragen eines hartstoffpartikelhaltigen Harzes
auf einen Holzwerkstoffplatten-Rohling (20), der eine Holzwerkstoffschicht (26) umfasst,
und
(ii) einer in einer Verarbeitungsrichtung (V) hinter der Auftragsvorrichtung angeordneten
Holzwerkstoffplatten-Heißpresse (10) mit
(a) zumindest einem Presselement (18), das
- einen Rand (22) aufweist und
- einen Pressspalt (21) begrenzt, in dem im Betrieb ein zu pressender Holzwerkstoffplatten-Rohling
(20) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
(iii) das Presselement (18) benachbart zum Rand (22) einen Vorsprung (24) besitzt,
der sich in den Pressspalt (21) erstreckt, und
(iv) der Vorsprung (24) eine Höhe (h) von höchstens 500 Mikrometern hat, sodass das
Presselement (18) beim Pressen nur die Harzschicht und nicht die Holzwerkstoffschicht
(26) beeinflusst.
2. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (24) eine Höhe (h) von zumindest 20 Mikrometern hat.
3. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
sich der Vorsprung (24) entlang eines Rechtecks erstreckt, innerhalb dessen sich das
Presselement (18) entlang einer Presselementebene (E) erstreckt.
4. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzwerkstoffplatten-Heißpresse eine Kurztaktpresse, ist.
5. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Presselement (18) eine Strukturierung mit einer Strukturtiefe aufweist, sodass
auf dem Holzwerkstoffplatten-Rohling eine reliefierte Oberfläche erzeugbar ist, und
die Höhe des Vorsprungs höchstens das Dreifache der Strukturtiefe beträgt.
6. Verfahren zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte bei dem eine Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 4 eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Aufbringen einer ersten oberen Harzschicht (28), die Hartstoffpartikel (30) umfasst,
auf eine Holzwerkstoffschicht (26),
- Aufbringen einer zweiten oberen Harzschicht (32), die Zellulose enthält, und
- Aufbringen einer dritten oberen Harzschicht (34), die Glaspartikel (36) enthält,
so dass ein Holzwerkstoffplatten-Rohling (20) entsteht,
- wobei die Harzschichten (28, 32, 34) gemeinsam eine Schichtdicke (d) von zumindest
50 Mikrometern haben, und
- Pressen des Holzwerkstoffplatten-Rohlings (20).
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzwerkstoffplatten-Heißpresse (10) eine Kurztaktpresse ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fußbodenlaminat hergestellt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Presselements eine Prägung in den Holzwerkstoffplatten-Rohling geprägt
wird und
die Höhe zumindest das 0,8-fache einer Strukturtiefe und/oder höchstens das Dreifache
der Strukturtiefe beträgt.