[0001] Die Erfindung betrifft ein Schwertransportfahrzeug zum Transportieren einer Last
über eine Bodenfläche.
Hintergrund
[0002] Derartige Fahrzeuge dienen zum Transport schwerer Lasten. In einer Ausführung als
fahrerlose Schwertransportfahrzeuge verfügen diese regelmäßig über ein Fahrgestell,
an dem vom und hinten angetriebene Räder mittels einer jeweiligen Radaufhängung angeordnet
sind.
[0003] Im Dokument
DE 38 41 971 A1 ist ein fahrerloses Schwertransportfahrzeug offenbart, bei dem die angetriebenen
Räder jeweils mehrere auf dem Umfang angeordnete Rollenkörper aufweisen, die an dem
jeweiligen Rad drehbar und mit einer zur Antriebsachse des jeweiligen Rades schräg
verlaufenden Drehachse angeordnet sind. Solche Räder werden auch als Mecanum-Räder
bezeichnet. Bei dem bekannten Schwertransportfahrzeug sind den angetriebenen Rädern
Lenkrollen zugeordnet, die mit den angetriebenen Rädern gemeinsam in einem Fahrschemelträger
gelagert sind, der um eine horizontal verlaufende Schwenkachse verschwenkbar ist.
Die Fahrschemelträger weisen so einen wippenartigen Aufbau auf, bei dem die Relativlage
zwischen Lenkrolle und Antriebsachse des zugeordneten angetriebenen Rades fest ist.
Verändert sich die Stellung des angetriebenen Rades aufgrund einer Schwenkbewegung
des Fahrschemelträgers, so erzwingt dieses in gleicher Weise eine Schwenkbewegung
der Lenkrolle.
[0004] Ein weiteres fahrerloses Schwertransportfahrzeug ist im Dokument
EP 2 159 073 B1 offenbart. Bei dem bekannten Fahrzeug ist die Radaufhängung für die angetriebenen
Räder vom und hinten schwenkbar am Fahrgestell gelagert. Die Schwenkbewegung der Radaufhängungen
wird gedämpft durch ein jeweils zugeordnetes Dämpfungselement.
Zusammenfassung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Schwertransportfahrzeug anzugeben,
bei dem eine Überbelastung der angetriebenen Räder des Fahrzeuges vermieden ist.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe ist ein Schwertransportfahrzeug zum Transportieren einer Last
über eine Bodenfläche nach dem unabhängigen Anspruch 1 geschaffen. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
[0007] Es ist ein Schwertransportfahrzeug zum Transportieren einer Last über eine Bodenfläche
vorgesehen, welches ein Fahrgestell aufweist, an dem eine Transportfläche angeordnet
ist, auf der eine zu transportierende Last angeordnet werden kann. Das Schwertransportfahrzeug
weist vordere und hintere angetriebene Räder auf, die die jeweils mittels einer Radaufhängung
am Fahrgestell angeordnet sind und die jeweils mehrere auf dem Radumfang angeordnete
Rollenkörper aufweisen. Die Rollenkörper sind an dem jeweiligen Rad drehbar und mit
einer zur Antriebs- oder Laufachse des jeweiligen Rades schräg verlaufenden Drehachse
angeordnet. Weiterhin sind am Fahrgestell Schwerlastlenkrollen angeordnet, die jeweils
den vorderen oder den hinteren angetriebenen Rädern zugeordnet sind. Die Schwerlastlenkrollen
weisen ein um eine horizontale Drehachse freilaufendes Rad auf, welches in einem Radträger
angeordnet ist, der um eine vertikale Drehachse drehbar ist.
[0008] Für die jeweilige Antriebs- oder Laufachse der vorderen und der hinteren angetriebenen
Räder ändert beim Übergang der jeweiligen Radaufhängung zwischen einer Ausgangsstellung
und einer Laststellung ihre Relativlage zur horizontalen Drehachse des jeweils zugeordneten
Rades der Schwenklastrollen. Dieses erfolgt derart, dass die vorderen und die hinteren
abgetriebenen Räder in der Ausgangs- wie auch in der Laststellung im Kontakt mit der
Bodenfläche stehen, wohingegen die Räder der jeweils zugeordneten Schwerlastlenkrollen
in der Ausgangsstellung oberhalb der Bodenfläche und beabstandet hiervon angeordnet
sind und in der Laststellung in Kontakt mit der Bodenfläche stehen.
[0009] Im Betrieb tragen also im unbelasteten oder wahlweise wenig belasteten Zustand die
angetriebenen Räder die volle Last. Wenn die zu transportierende Last zum Übergang
der Radaufhängung in die Laststellung führt, indem die Radaufhängung zum Beispiel
um eine horizontale Schwenkachse geschwenkt wird, insbesondere nach oben, treten zusätzlich
die Schwerlastlenkrollen in Kontakt mit der Bodenfläche, über welche das fahrerlose
Schwertransportfahrzeug bewegt wird, und tragen so selbst zur Lastaufnahme bei. Die
Ausgangsstellung der Radaufhängungen kann insoweit dem unbelasteten Zustand des Schwertransportfahrzeuges
und wahlweise einem teilbelasteten Zustand entsprechen. Wird eine Grenzlast überschritten,
so kommt es zum Bodenkontakt zwischen den Schwerlastlenkrollen und der Bodenfläche,
die dann zusätzlich zu den angetriebenen Rädern zur Lastaufnahme beitragen. Ist diese
Grenzlast nicht erreicht, hängen die Schwerlastlenkrollen in der Luft, haben also
keinen Bodenkontakt. Die hierbei von den Radaufhängungen der angetriebenen Räder,
welche unterschiedlichen Bauformen von an sich bekannten Radaufhängungen entsprechend
gebildet sein können, ausgeführte Bewegung führt zur Änderung der Relativlage zwischen
Antriebsachse der angetriebenen Räder und der horizontalen Drehachse des oder der
jeweils zugeordneten Schwerlastlenkrollen. Hierzu kann die Verlagerung der Radaufhängung
entkoppelt sein von den Schwerlastlenkrollen, sodass die Bewegung ausführbar ist,
ohne eine Mitverlagerung der Schwerlastlenkrollen zu erzwingen. Aufgrund der Bewegung
der Radaufhängung ändert die zugeordnete Antriebsachse ihre räumliche Lage in Beziehung
zu dem oder den zugeordneten Schwerlastlenkrollen.
[0010] Die Zuordnung zwischen den angetriebenen Rädern einerseits und den Schwerlastlenkrollen
andererseits kann auf verschiedene Art und Weise ausgebildet sein. So kann pro angetriebenes
Rad eine Schwerlastlenkrolle vorgesehen sein. In einer anderen Ausführungsform ist
eine einzelne Schwerlastlenkrolle mehreren angetriebenen Rädern zugeordnet, beispielsweise
zwei angetriebenen Rädern. Auch der umgekehrte Fall kann vorgesehen sein. Die Zuordnung
zwischen Schwerlastlenkrolle und angetriebenem Rad kann insbesondere bedeuten, dass
die Schwerlastlenkrolle am Fahrgestell benachbart zu dem oder den angetriebenen Rädern
angeordnet ist. In funktioneller Hinsicht bedeutet die Zuordnung zwischen Schwerlastlenkrolle
und angetriebenem Rad, dass die zugeordnete Schwerlastlenkrolle im Betrieb hauptsächlich
zur Aufnahme des Lastanteils beiträgt, welcher auf das oder die zugeordneten angetriebenen
Räder wirkt.
[0011] Das Schwertransportfahrzeug kann als fahrerloses Schwertransportfahrzeug ausgeführt
sein. Hierbei kann eine Ausbildung als selbstlenkendes Fahrzeug vorgesehen sein, bei
der zum Beispiel eine geeignet Sensorik vorgesehen sein kann, die Markierungen abtastet,
zum Beispiel Wegmarkierungen, um hieraus im Zusammenwirkung einer Fahrzeugsteuerung
Steuersignale abzuleiten, die das Fahrzeug ohne Beteiligung eines Fahrzeugführers
lenken. Alternativ oder ergänzend kann das Steuern und Lenken des fahrerlosen Schwertransportfahrzeugs
durch einen Nutzer erfolgen, welcher neben dem Fahrzeug herläuft und eine tragbare
Steuereinrichtung bedient, von welcher die Steuersignale auf die Fahrzeugsteuerung
übertragen werden. In einer anderen Ausführung kann das Schwertransportfahrzeug einen
Fahrersitz mit zugeordneten Lenk- und Steuerelementen aufweisen, bis hin zu einer
Fahrerkabine.
[0012] Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Schwerlastlenkrollen an dem Fahrgestell nicht
schwenkbar um eine horizontale Achse angeordnet sind. Die Schwerlastlenkrollen können
an einem starren Gestellelement oder -bauteil des Fahrgestells montiert sein. Aufgrund
einer starren Verbindung zum Fahrgestell können die Schwenklastrollen in einer Ausgestaltung
stets starr mit dem Fahrgestell insgesamt sich bewegen, insbesondere auf und nieder.
[0013] Bei den Schwerlastlenkrollen kann der um die vertikale Drehachse drehbare Radträger
an einer Radaufnahme angeordnet sein, die am Fahrgestell fixiert ist. Die Radaufnahme
kann nicht drehbar und / oder nicht schwenkbar am Fahrgestell montiert sein. Die Radaufnahme,
welche die Verbindung zwischen dem drehbaren Radträger und dem Fahrgestell bildet,
kann an einem starren Rahmen- oder Gestellelement des Fahrgestells aufgenommen sein.
[0014] Die Schwerlastlenkrollen können jeweils auf einer Innenseite des zugeordneten vorderen
oder hinteren angetriebenen Rades angeordnet sein. Die Schwerlastlenkrollen können
hierbei innenseitig benachbart zu einem oder mehreren zugeordneten angetriebenen Rädern
am Fahrgestell angeordnet sein. Alternativ oder ergänzend kann auf der Außenseite
des oder der zugeordneten vorderen oder hinteren angetriebenen Räder die Schwerlastlenkrolle
am Fahrgestell angeordnet sein.
[0015] Eine Fortbildung kann vorsehen, dass die vorderen und die hinteren angetriebenen
Räder jeweils mit Rädern gebildet sind, die in Richtung der Antriebsachse einander
gegenüberliegen und deren Radauhängungen in Blickrichtung von oben auf das Fahrgestell
außermittig am Fahrgestell gelagert sind. Radaufhängungen für mehrere hintere angetriebene
Räder können getrennt und einzeln schwenkbar am Fahrgestell angeordnet sein. Alternativ
oder ergänzend kann eine solche Ausgestaltung für die Radaufhängungen der vorderen
angetriebenen Räder vorgesehen sein.
[0016] Die Radaufhängung für die vorderen und die hinteren angetriebenen Räder können zusätzlich
über ein jeweiliges Funktionselement an das Fahrgestell koppeln, welches eingerichtet
ist, die vorderen und die hinteren angetriebenen Räder über die Radaufhängung mit
einem Anpressdruckkraft in Richtung Bodenfläche zu beaufschlagen. Mit Hilfe des jeweiligen
Funktionselementes ist die Radaufhängung gegen ein Schwenken in die Laststellung,
bei der dann auch die Schwerlastlenkrollen in Bodenkontakt treten, vorgespannt. Zusätzlich
zur Gewichtskraft werden die angetriebenen Räder in Richtung Bodenfläche gedrückt.
[0017] Eine Weiterbildung kann vorsehen, dass das jeweilige Funktionselement eingerichtet
ist, beim Erreichen einer Grenzkraft, die im Lastfall über die Radaufhängung auf das
Funktionselement einwirkt, dass ein Einfedern der Radaufhängung aus der Ausgangsstellung
hin zur Laststellung zugelassen ist. Das Einfedern kann elastisch erfolgen. Mittels
konstruktiver Auslegung und / oder Einstellen des Funktionselementes kann die Grenzkraft
bestimmt werden, so dass anwendungsabhängig der Übergang in die Laststellung, in welcher
dann auch die Schwerlastlenkrollen in Kontakt mit der Bodenfläche stehen, festlegbar
ist.
[0018] Bei einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das jeweilige Funktionselement
an eine Steuereinrichtung koppelt, die eingerichtet ist, die Grenzkraft einzustellen
und / oder zu regeln. Die Steuereinrichtung kann eingerichtet sein, die Grenzkraft
lastabhängig zu regeln. Hierdurch kann in einer Ausführung eine dynamische Regelung
realisiert sein. Alternativ kann die Steuereinrichtung die Grenzkraft fest bestimmen,
also insbesondere nicht lastabhängig. Die Steuereinrichtung kann am Fahrgestell angeordnet
sein. Bei dieser oder anderen Ausführungsformen kann das Funktionselement mit einem
Zylinder, einem Gasbalg und / oder einem Federelement gebildet sein. In einer Ausführung
kann das Funktionselement mit einem Faltenbalg gebildet sein. Hierbei kann ein eingeschlossenes
Gas- oder Ölvolumen zur Anwendung kommen. Alternativ oder ergänzend kann eine mechanische
Feder zur Funktion des Funktionselementes beitragen. Mittels Vergrößern oder Verkleinern
des Fluidvolumens kann zum Beispiel der Anpressdruck, welcher auf die Radaufhängung
und hierüber schließlich auf die angetriebenen Räder ausgeübt wird, eingestellt werden.
Gleichzeitig erfolgt hierüber ein Einstellen der Grenzkraft, bei der der Übergang
in die Lastschwenkstellung erfolgt, in welcher dann die Schwerlastlenkrollen in Bodenkontakt
treten.
[0019] Das jeweilige Funktionselement kann fahrgestellseitig um eine horizontale Schwenkachse
schwenkbar gelagert sein, die oberhalb der horizontalen Schwenkachse der Radaufhängung
angeordnet ist. In einer anderen Ausführung kann die horizontale Schwenkachse des
Funktionselementes unterhalb der horizontalen Schwenkachse der Radaufhängung angeordnet
sein. Auch ein nicht schwenkbar gelagerte Ausführung kann vorgesehen sein, zum Beispiel
unter Verwendung eines Faltenbalges.
[0020] Die jeweilige Radaufhängung der vorderen und der hinteren angetriebenen Räder kann
um eine jeweilige horizontale Schwenkachse schwenkbar an dem Fahrgestell angeordnet
sein. Bei dieser Ausgestaltung führen die Radaufhängungen der angetriebenen Räder
beim Übergang zwischen der Ausgangs- und der der Laststellung eine Schwenkbewegung
aus, die zur Änderung der Relativlage zwischen Antriebsachse der angetriebenen Räder
und der horizontalen Drehachse des oder der jeweils zugeordneten Schwerlastlenkrollen.
Hierzu kann die Schwenkverlagerung der Radaufhängung entkoppelt von den Schwerlastlenkrollen
sein, sodass die Schwenkbewegung ausführbar ist, ohne eine Mitverlagerung der Schwerlastlenkrollen
zu erzwingen. Aufgrund der Schwenkbewegung der Radaufhängung ändert die zugeordnete
Antriebsachse ihre räumliche Lage in Beziehung zu dem oder den zugeordneten Schwerlastlenkrollen.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0021] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung
näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines fahrerlosen Schwertransportfahrzeuges von vom
und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Anordnung von Baugruppen des fahrerlosen Schwertransportfahrzeuges
von oben.
[0022] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Schwertransportfahrzeuges mit einem
Fahrgestell 1, an dem eine Radaufhängung 2 für vordere angetriebene Räder 3 sowie
eine weitere Radaufhängung 4 für hintere angetriebene Räder 5 angeordnet sind. In
der gezeigten Ausführung ist das Schwertransportfahrzeug als ein fahrerloses Schwertransportfahrzeug
ausgeführt. Alternativ oder ergänzend kann das Steuern und Lenken des fahrerlosen
Schwertransportfahrzeugs durch einen Nutzer erfolgen, welcher neben dem Fahrzeug herläuft
und eine tragbare Steuereinrichtung bedient, von welcher die Steuersignale auf die
Fahrzeugsteuerung übertragen werden. In einer anderen Ausführung kann das Schwertransportfahrzeug
einen Fahrersitz mit zugeordneten Lenk- und Steuerelementen aufweisen, bis hin zu
einer Fahrerkabine.
[0023] Die angetriebene Räder 3, 5 sind auf einer horizontal ausgerichteten Antriebsachsen
6, 7 angeordnet. Die Radaufhängung sowie die weitere Radaufhängung 2, 4 sind jeweils
um eine horizontal ausgerichtete Schwenkachse 2a, 4a schwenkbar. Alternativ kann vorgesehen
sein, dass die Radaufhängung der angetriebenen Räder unter Verwendung einer Hydraulikeinrichtung
gebildet und eingerichtet ist, die Räder entlang einer Linearachse zu führen, wenn
das Fahrgestell mit einer Last beaufschlagt wird (nicht dargestellt).
[0024] In Fig. 1 ist für die Radaufhängungen 2, 4 eine Ausgangsschwenkstellung gezeigt,
bei der die vorderen und die hinteren angetriebenen Räder 3, 5 in Kontakt mit einer
Bodenfläche 8 stehen, wohingegen Schwerlastlenkrollen 9, 10, die den vorderen und
den hinteren angetriebenen Rädern 3, 5 zugeordnet sind, von der Bodenfläche 8 abgehoben
und hierzu beabstandet sind. Die Schwerlastlenkrollen 9, 10 weisen jeweils ein um
eine horizontale Drehachse 9a, 10a freilaufendes Rad 9b, 10b auf. Das Rad 9b, 10b
seinerseits wird von einem Radträger 9c, 10c gehalten, welches um eine vertikale Drehachse
drehbar am Fahrgestell 1 aufgenommen ist.
[0025] Bei den vorderen und den hinteren angetriebenen Rädern 3, 5 handelt es sich in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel um sogenannte Mecanum-Räder, bei denen auf dem Radumfang
mehrere Rollenkörper angeordnet sind, die an dem jeweiligen Rad drehbar und mit einer
zur Antriebsachse des jeweiligen Rades schräg verlaufenden Drehachse gebildet sind.
Derartige Räder sind in verschiedenen Ausgestaltungen als solche bekannt.
[0026] Die Radaufhängungen 2, 4 der vorderen und der hinteren angetriebenen Räder 3, 5 koppeln
jeweils zusätzlich über ein Funktionselement 11, 12 gelenkig an das Fahrgestell 1,
insbesondere schwenkbar. Die Funktionselemente 11, 12 sind eingerichtet, über die
Radaufhängungen 2, 4 die vorderen und die hinteren angetriebenen Räder 3,5, zusätzlich
zur Gewichtskraft, mit einem Anpressdruck in Richtung der Bodenfläche 8 zu beaufschlagen.
Dies ist in Fig. 1 mittels Pfeilen 9d, 10d schematisch gezeigt. Die von den Funktionselementen
11, 12 bereitgestellte Druckkraft ist in Fig. 1 mittels Pfeilen 11a, 12a schematisch
gezeigt.
[0027] Auf diese Weise werden die Radaufhängungen 2, 4 bis zum Überschreiten einer Grenzlast
in der in Fig. 1 gezeigten Ausgangsstellung gehalten, in welcher die Schwenklastrollen
9, 10 von der Bodenfläche 8 abgehoben sind. Erst beim Überschreiten der Grenzlast
federn die schwenkbar gelagerten Radaufhängungen 2, 4 nach oben gegen die Vorspannkraft
der Funktionselemente 11, 12, so dass die Schwenklastrollen 9, 10 mit der Bodenfläche
8 in Kontakt träten (nicht dargestellt).
[0028] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung von Elementen des fahrerlosen
Schwertransportfahrzeuges von oben ohne zugehörige Transportfläche. Es ergibt sich,
dass bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Schwerlastlenkrollen 9, 10 mit Zwillingsräder
gebildet sind. Die schwenkbare Lagerung der Radaufhängungen 2, 4 erfolgt in Bezug
auf die Mitte 13 des Schwertransportfahrzeuges außer mittig.
[0029] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung sein.
1. Schwertransportfahrzeug zum Transportieren einer Last über eine Bodenfläche, mit:
- einem Fahrgestell (1), an dem eine Transportfläche angeordnet ist,
- vorderen und hinteren angetriebenen Rädern (3, 5), die jeweils mittels einer Radaufhängung
(2, 4) am Fahrgestell (1) angeordnet sind und die jeweils mehrere auf dem Radumfang
angeordnete Rollenkörper aufweisen, die an dem jeweiligen Rad drehbar und mit einer
zur Antriebsachse (6, 7) des jeweiligen Rades schräg verlaufenden Drehachse angeordnet
sind, und
- Schwerlastlenkrollen (9, 10), die jeweils den vorderen oder den hinteren angetriebenen
Rädern (3, 5) zugeordnet sind und ein um eine horizontale Drehachse (9a, 10a) freilaufendes
Rad (9b, 10b) aufweisen, welches an einem Radträger (9c, 10c) angeordnet ist, der
um eine vertikale Drehachse drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige horizontale Antriebsachse (6, 7) der vorderen und der hinteren angetriebenen
Räder (3, 5) beim Übergang der jeweiligen Radaufhängung (2, 4) zwischen einer Ausgangsstellung
und einer Laststellung ihre Relativlage zur horizontalen Drehachse (9a, 10a) der jeweils
zugeordneten Räder (9b, 10b) der Schwerlastlenkrollen (9, 10) ändert, derart, dass
die vorderen und die hinteren angetriebenen Räder (3, 5) in der Ausgangs- und in der
Laststellung im Kontakt mit der Bodenfläche (8) stehen, wohingegen die Räder (9b,
10b) der jeweils zugeordneten Schwerlastlenkrollen (9, 10) in der Ausgangsstellung
oberhalb der Bodenfläche (8) und beabstandet hiervon angeordnet sind und in der Laststellung
im Kontakt mit der Bodenfläche (8) stehen.
2. Schwertransportfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwerlastlenkrollen (9, 10) an dem Fahrgestell (1) nicht schwenkbar um eine
horizontale Achse angeordnet sind.
3. Schwertransportfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei den Schwerlastlenkrollen (9, 10) der um die vertikale Drehachse drehbare Radträger
(9c, 10c) an einer Radaufnahme angeordnet ist, die am Fahrgestell (1) fixiert ist.
4. Schwertransportfahrzeug nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwerlastlenkrollen (9, 10) in Bezug auf das zugeordnete vordere oder hintere
angetriebene Rad (3, 5) innenliegend angeordnet sind.
5. Schwertransportfahrzeug nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderen und die hinteren angetriebenen Räder (3, 5) jeweils mit Rädern gebildet
sind, die in Richtung der Antriebsachse (6, 7) einander gegenüberliegen und deren
Radauhängungen (2, 4) in Blickrichtung von oben auf das Fahrgestell (1) außermittig
am Fahrgestell (1) gelagert sind.
6. Schwertransportfahrzeug nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Radaufhängung (2, 4) für die vorderen und die hinteren angetriebenen Räder (3,
5) zusätzlich über ein jeweiliges Funktionselement (11, 12) an das Fahrgestell (1)
koppelt, welches eingerichtet ist, die vorderen und die hinteren angetriebenen Räder
(3, 5) über die Radaufhängung (2, 4) mit einer Anpressdruckkraft in Richtung Bodenfläche
(8) zu beaufschlagen.
7. Schwertransportfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Funktionselement (11, 12) eingerichtet ist, beim Erreichen einer Grenzkraft,
die im Lastfall über die Radaufhängung (2, 4) auf das Funktionselement (11, 12) einwirkt,
ein Einfedern der Radaufhängung (2, 4) aus der Ausgangsstellung hin zur Laststellung
zuzulassen.
8. Schwertransportfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Funktionselement (11, 12) an eine Steuereinrichtung koppelt, die eingerichtet
ist, die Grenzkraft einzustellen und / oder zu regeln.
9. Schwertransportfahrzeug nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Funktionselement (11, 12) fahrgestellseitig um eine horizontale Schwenkachse
schwenkbar gelagert ist, die oberhalb der horizontale Schwenkachse (6, 7) der Radaufhängung
(2, 4) angeordnet ist.
10. Schwertransportfahrzeug nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Radaufhängung (2, 4) der vorderen und der hinteren angetriebenen Räder
(3, 5) um eine jeweilige horizontale Schwenkachse (2a, 4a) schwenkbar an dem Fahrgestell
(1) angeordnet ist.
11. Schwertransportfahrzeug nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der Rädern (3,5) ein Funktionselement (11, 12) zugeordnet ist.