[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Dichtheitsprüfung einer Sanitärinstallation,
bei der ein Armaturengrundkörper mit Anschlussleitungen verbunden wird, die alle in
Öffnungen an der Oberseite des Armaturengrundkörpers enden, wobei die Vorrichtung
anstelle einer Armatur an der Oberseite des Armaturengrundkörpers dichtend montiert
wird.
[0002] Für die Rohinstallation von Wasserleitungen in Sanitärräumen werden Wandeinbaugehäuse
verwendet, die zuerst dazu dienen, einen Armaturengrundkörper aufzunehmen, der mit
Anschlussleitungen, Ausgangsleitungen zu Wasserauslässen oder dergleichen verbunden
wird und nach Abschluss der Bau- und Installationsarbeiten eine Sanitärarmatur aufnehmen,
sobald die wandseitigen Voraussetzungen erfüllt sind. Eine mit der Sanitärarmatur
zu montierende Abdeckrosette schließt das Wandeinbaugehäuse ab. Üblicherweise kann
der Armaturengrundkörper mit vier Anschlussleitungen verbunden werden, sodass an seiner
Oberseite vier Öffnungen im Quadrat angeordnet sind.
[0003] Vor der Anbringung der Sanitärarmatur muss die Installation auf Dichtheit geprüft
werden. Hierfür sind sogenannte Abdrückvorrichtungen in Verwendung, die mit dem im
Wandeinbaugehäuse angeordneten Armaturengrundkörper verbunden werden, sodass die Leitungen
bzw. Abschnitte davon unter Druck gesetzt werden können, und eventuelle Lecks vor
Fertigstellung erkannt werden. Beispiele für derartige Vorrichtungen finden sich in
DE 20 2011 050 690, in
DE 10 2011 000 807 oder in
DE 19 856 157.
[0004] Das gemeinsame Problem aller bekannten Abdrückvorrichtungen liegt dabei darin, dass
immer nur zwei benachbarte Öffnungen verbunden werden können, sodass nicht jede Durchflusskonstellation
direkt geprüft werden kann, beispielsweise von einer ersten Öffnung zur dritten von
vier. Ein weiterer Nachteil ist, dass nach jedem Prüfvorgang die Vorrichtung abmontiert,
verdreht und wieder montiert werden muss, da bei montierter Vorrichtung keine "Umschaltmöglichkeit"
vorgesehen ist.
[0005] Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, diese Situation zu verbessern
und die Druckprüfung wesentlich zu vereinfachen und zu beschleunigen. Erfindungsgemäß
ist daher vorgesehen, dass die Vorrichtung einen Verschlussblock aufweist, in dessen
Unterseite eine Strömungsverbindung zwischen allen Öffnungen in der Oberseite des
Armaturengrundkörpers ausgebildet ist.
[0006] Im Gegensatz zu den bekannten Abdrückvorrichtungen wird auf diese Weise erstmals
ein Durchfluss zwischen allen Anschlussleitungen möglich. Die Strömungsverbindung
ist dabei bevorzugt durch einen nach unten offenen Ringkanal gebildet, der sich rund
um eine mittige Verbindungsschraube erstreckt. Wenn nun nicht nur die Dichtheit der
gesamten Anschlussleitungen überprüft werden soll, sondern die Dichtheit einzelner
Strömungswege zwischen jeder Öffnung und der zweiten und/oder dritten Öffnung, so
sind bevorzugt Verschlussstopfen vorgesehen, die in die nicht benötigten Öffnungen
eingesetzt werden, und diese Anschlussleitung(en) verschließen. Der Verschlussblock
weist in einer bevorzugten Ausführung pro Öffnung im Armaturengrundkörper eine Aufnahme
oder Bohrung für den Verschlussstopfen auf. In einer weiteren bevorzugten Ausführung
ist dabei vorgesehen, dass der Verschlussstopfen in seiner Aufnahme von außen verstellbar
ist. Insbesondere ist der Verschlussstopfen an einer in der Aufnahme bzw. Bohrung
verdrehbaren Ventilspindel angeordnet.
[0007] Somit lässt sich die Öffnung im Armaturengrundkörper nach Art eines Ventils verschließen
und wieder öffnen, ohne dass der Verschlussblock entfernt werden muss, da jeder Verschlussstopfen
in der geöffneten Stellung in den Ringkanal zurückgezogen ist.
[0008] Da bevorzugt vier Ventilspindeln im Verschlussblock einzeln verstellbar vorgesehen
sind, werden die erzielbaren Montagevorteile und Zeitgewinne bei einer derartigen
Ausführung noch augenscheinlicher.
[0009] In einer vereinfachten Ausführung können die Verschlussstopfen auch in die Aufnahmen
im Ringkanal eingesteckt sein, wobei für Entnahme bzw. Versetzung der Verschlussstopfen
der Verschlussblock gelöst und wieder montiert wird. Es ist aber auch in dieser Ausführung
die Strömungsverbindung zwischen allen Öffnungen möglich und beliebige Strömungswege
sind wählbar.
[0010] In beiden Ausführungen ist es zusätzlich von Vorteil, wenn an der Unterseite des
Verschlussblocks eine stiftförmige Positionierhilfe zum Eingriff in eine Ausnehmung
des Armaturengrundkörpers vorsteht. Dies schließt Zwischenstellungen aus und erleichtert
die Handhabung des Verschlussblocks.
[0011] Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnung
näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägansicht eines Wandeinbaugehäuses mit einer ersten Ausführung der Vorrichtung
für die Dichtheitsprüfung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit abgenommenem Deckel,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die mit dem Armaturengrundkörper zu verbindende Seite der ersten
Ausführung der Vorrichtung,
- Fig. 4
- eine Schrägansicht der Vorrichtung von unten,
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch ein Wandeinbaugehäuse mit montierter Vorrichtung nach der
Linie IV-IV in Fig. 2, und
- Fig. 6 und 7
- Längsschnitte ähnlich Fig. 5 durch eine zweite Ausführung mit zwei unterschiedlichen
Durchflusswegen.
[0012] Ein Wandeinbaugehäuse für sanitäre Installationselemente weist einen Basis-oder Bodenteil
1 und eine mit dem Bodenteil 1 verbundene Seitenwand 2 auf, und ist an der Vorderseite
4 offen. Das Wandeinbaugehäuse kann jede geeignete Form aufweisen, bevorzugt ist zumindest
der vordere Abschnitt der Seitenwand 2 hohlzylindrisch ausgebildet. Ein sanitäres
Installationselement umfasst einen Armaturengrundkörper 25 sowie eine daran nach Abschluss
der Roh- und Fertigungsarbeiten zu montierende, nicht gezeigte Sanitärarmatur, wobei
eine Abdeckrosette das Wandeinbaugehäuse überdeckt. Die Abdeckrosette wird der Sanitärarmatur
angepasst ausgewählt. Die Sanitärarmatur kann beispielsweise ein Einhebelmischer mit
und ohne Umstellung, ein Thermostat, ein Unterputzventil, etc. sein.
[0013] Das Wandeinbaugehäuse ist mit Durchtrittsöffnungen 5 versehen, durch die Anschlussleitungen
mit dem Armaturengrundkörper 25 verbunden werden. Bevorzugt sind vier Durchtrittsöffnungen
5 über kreuz angeordnet, wobei beispielsweise durch die linke und die gegenüberliegende
rechte Durchtrittsöffnung Kalt- und Warmwasserleitung und durch die obere und untere
Durchtrittsöffnung Leitungen zu Brause- bzw. Wannenanschlüssen geführt werden können.
Im Armaturengrundkörper 25 werden die vier Anschlüsse umgelenkt und treten parallel
an der Vorderseite in Öffnungen 26 aus. In der mit dem Armaturengrundkörper 25 zu
verbindenden Sanitärarmatur werden dann die entsprechenden Verbindungen zwischen den
Leitungen hergestellt.
[0014] Während der gesamten Rohmontage bis zur Fertigstellung der gesamten Installations-
und Bauarbeiten ist eine Abdeckung bzw. ein Verschluss der Vorderseite 4 des Wandeinbaugehäuses
vorteilhaft, um eine Verschmutzung des Armaturengrundkörpers 25 und der Öffnungen
26 zu vermeiden. Es ist daher gängige Praxis, die Vorrichtung zur Dichtheitsprüfung
als Zubehör zu jedem Wandeinbaugehäuse mitzuliefern, und nicht nur für die Dichtheitsprüfung
vorzusehen, sondern schon als Gehäuseabdeckung in der Bauphase. Die Vorrichtung wird
daher so frühzeitig als möglich mit dem Armaturengrundkörper 25 verbunden. Die Vorrichtung
weist einen Verschlussblock 30 auf, der in Anpassung an die Form des Wandeinbaugehäuses
ausgestaltet ist und in der gezeigten Ausführung einen zylindrischen Einsatzteil bildet.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist der Verschlussblock 30 im vorderen Bereich ebenfalls
hohl und durch einen Deckel 35 verschlossen. Nach Abnahme des Deckels 35 ist eine
mittig angeordnete Schraube 29 zugänglich und mittels eines Werkzeugs, insbesondere
eines Inbusschlüssels verdrehbar, wobei die Schraube 29 zur Fixierung in der zentralen
Bohrung 28 des Armaturengrundkörpers 25 dient. Der Inbusschlüssel kann dem Verschlussblock
30 beigepackt sein und nach Abnahme des Deckels 25 zur Verfügung stehen. Die zinnenartigen
Fortsätze 36 an der Vorderseite des Verschlussblockes 30 erleichtern die lotrechte,
horizontale und wandparallele Ausrichtung des Wandeinbaugehäuses bei der Montage.
[0015] Der Armaturengrundkörper 25 weist einen ringförmigen Wandabschnitt 27 auf, der die
Öffnungen 26 umgibt, und in den ein entsprechender axialer ringförmiger Endabschnitt
37 des Verschlussblocks 30 eingreift. Um eine beliebige Strömungsverbindung zwischen
den Öffnungen 26 an der Oberseite des Armaturengrundkörpers 25 zu ermöglichen, umschließt
der Endabschnitt 37 einen Ringkanal 31, in dem pro Öffnung 26 eine Aufnahme oder Bohrung
32 für einen Verschlussstopfen 34 vorgesehen ist. In einer ersten Ausführung (Fig.
2, 3, 5) ist jeder Verschlussstopfen 34 an einer verstellbaren Ventilspindel 33 angeordnet,
die in ihrer Aufnahme bzw. Bohrung 32 im Verschlussblock 30 verdrehbar gelagert ist
und mittels eines Werkzeugs, insbesondere des bereits erwähnten Inbusschlüssels betätigbar
ist. In Fig. 5 ist die links gezeigte Ventilspindel 33 in der offenen Position, in
der ihr Verschlussstopfen 34 oberhalb der Öffnung 26 liegt, und eine zweite, rechte
Ventilspindel 33 in der geschlossenen Position gezeigt, in der deren Verschlussstopfen
34 in die Öffnung 26 abgesenkt ist und diese verschließt. Hinter der zentralen Schraube
29 ist ein Teil eines dritten, frei liegenden Verschlussstopfens 34 erkennbar, dies
bedeutet, dass die diesem dritten Verschlussstopfen 34 zugeordnete Öffnung 26 ebenfalls
offen ist und ein Durchfluss vom linken Anschluss über den Ringkanal 31 in den hinter
der Zeichenebene liegenden Anschluss möglich ist. Diese Verbindung kann daher auf
Dichtheit geprüft werden. Es ist durch einfaches Verdrehen einer oder mehrerer Ventilspindeln
33 möglich, jeden gewünschten Strömungsweg zu öffnen bzw. zu verschließen, ohne dass
der Verschlussblock 30 entfernt und wieder montiert werden muss.
[0016] Am Verschlussblock 30 ist, wie aus Fig. 3 bzw. 4 ersichtlich, eine stiftförmige Positionshilfe
38 exzentrisch angeordnet, die beim Einsetzen des Verschlussblocks 30 in eine Ausnehmung
im Armaturengrundkörper 25 eingreift. Die Positionshilfe 38 stellt die richtige Position
des Verschlussblocks 30 sicher und vermeidet Zwischenstellungen, in denen der freie
Durchfluss behindert wäre. Der Armaturengrundkörper 25 weist bevorzugt vier zur Positionshilfe
38 passende Ausnehmungen auf.
[0017] In der Schrägansicht nach Fig. 4 ist der Ringkanal 31 innerhalb des ringförmigen
Endabschnitts 37 des Verschlussblocks 30 gut erkennbar. Rund um die zentrale Schraube
29 sind vier Verschlussstopfen 34 ersichtlich, wobei in den beiden linken Verschlussstopfen
34 jeweils eine Ausnehmung für ein Werkzeug gezeichnet ist, die in den beiden rechten
Verschlussstopfen fehlt. Das Werkzeug kann daher auch von dieser Seite, beispielsweise
für eine Grundeinstellung angesetzt werden, um die Ventilspindeln in den Aufnahmen
oder Bohrungen 32 zu betätigen. Selbstverständlich können auch die rechten Verschlussstopfen
Werkzeugaufnahmen aufweisen bzw. auch die linken Verschlussstopfen ohne diese Ausnehmungen
sein.
[0018] In der Ausführung nach Fig. 6 und 7 ist eine vereinfachte Ausgestaltung des Verschlussblocks
30 gezeigt, wobei der wesentliche Unterschied darin besteht, dass die Verschlussstopfen
34 nicht an verstellbaren Ventilspindeln vorgesehen sind, sondern einzeln händisch
in die jeweilige Aufnahme 32 eingesteckt werden. Nicht benötigte Verschlussstopfen
34 können in Ausnehmungen 40 an der Oberseite des Verschlusskörpers 30 aufbewahrt
werden. In Fig. 6 ist die linke Öffnung verschlossen und die rechte Öffnung 26 offen.
Ein Strömungsweg kann von der offenen Öffnung 26 bezüglich der Zeichenebene nach vorne
oder hinten ausgebildet sein.
[0019] Nach Fig. 7 sind beide Öffnungen 26 frei, sodass der Strömungsweg zwischen diesen
beiden Öffnungen ausgebildet ist, während in die dahinter liegende Öffnung ein Verschlussstopfen
34 eingesetzt ist.
[0020] Wie aus Fig. 4 bis 7 ersichtlich, sind nicht näher bezeichnete Dichtungsringe vorgesehen.
[0021] Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind und die Dichtheitsprüfung erfolgt ist, wird
der Verschlussblock 30 entfernt. Stattdessen kann dann die Sanitärarmatur eingesetzt
und mit dem Armaturengrundkörper 25 verbunden werden.
1. Vorrichtung für die Dichtheitsprüfung einer Sanitärinstallation, bei der ein Armaturengrundkörper
(25) mit Anschlussleitungen verbunden wird, die alle in Öffnungen an der Oberseite
des Armaturengrundkörpers (25) enden, wobei die Vorrichtung anstelle einer Armatur
an der Oberseite des Armaturengrundkörpers (25) dichtend montiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Verschlussblock (30) aufweist, in dessen Unterseite eine Strömungsverbindung
zwischen allen Öffnungen in der Oberseite des Armaturengrundkörpers (25) ausgebildet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsverbindung durch einen nach unten offenen Ringkanal (31) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Verschlussstopfen (34) vorgesehen ist, mit dessen Hilfe Strömungswege
zwischen den Öffnungen des Armaturengrundkörpers (25) sperrbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussblock (30) pro Öffnung des Armaturengrundkörpers (25) im Ringkanal
(31) eine Aufnahme (32) für einen Verschlussstopfen (34) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussstopfen (34) in seiner Aufnahme (32) von außen verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verschlussstopfen (34) an einer im Verschlussblock (30) gelagerten Ventilspindel
(33) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussblock (30) vier Aufnahmen (32) bzw. vier Ventilspindeln (33) rund um
eine zentrale Befestigungsschraube (29) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite des Verschlussblocks (30) eine stiftförmige Positionierhilfe (38)
zum Eingriff in eine Ausnehmung des Armaturengrundkörpers (25) vorsteht.