[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen von Verkleidungen an Gerüsten
mit Gerüstrohren, umfassend eine Verbindungskupplung, die an einem Rohrstutzen angeordnet
ist, und ein Vierkantprofil zur Aufnahme einer Kederchiene.
[0002] Mit Gerüsten der hier betrachteten Art sind Bau- oder Arbeitsgerüste gemeint. Bei
diesen handelt es sich um vorübergehende, im Allgemeinen wieder verwendbare Hilfskonstruktionen,
die als Arbeitsplattform oder als Schutzeinrichtung Verwendung finden. Sie dienen
dazu, Arbeiten an Bauwerksteilen auszuführen, die ansonsten nicht oder nur schwer
zugänglich sind. Bei den Gerüsten ist heutzutage in aller Regel zusätzlich Verkleidungen
in Form von netzartigen Geweben, Planen oder Platten an der Außenseite vorgesehen,
um Passanten gegen herabfallende Teile und/oder Staub zu schützen. Auch ist durch
solche Verkleidungen ein Wetterschutz möglich.
[0003] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 44 01 766 A1 bekannt. Bei dieser ist an dem einen Ende eines Rohrstutzens eine Kupplung zur Befestigung
an einem Gerüstrohr vorgesehen; an dem anderen Ende ein Vierkantprofil, welches zur
Befestigung einer Kederschiene dient. Das Vierkantprofil ist mittig an dem Rohrstutzen
angeordnet, wodurch die Vorrichtung eine symmetrische Ausbildung aufweist. Zwar erfüllt
die bekannte Vorrichtung ihre Aufgabe; sie weist jedoch in der Praxis folgenden Nachteil
auf: Oftmals ist eine Befestigung der Vorrichtung an den Gerüstrohren in gleichbleibendem
Abstand aufgrund anderer Anbauteile am Gerüst, wie bspw. Traversen, Kippstifte usw.,
nicht möglich. Dies hat zur Folge, dass es bei der Anordnung der Vorrichtungen an
den Gerüstrohren zu unterschiedlich großen Abständen zwischen benachbarten Kederschienen
kommen kann, was die Befestigung der Verkleidungen , z. B. in Form von Planen oder
Platten, erschwert.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zum Befestigen von Verkleidungen an Gerüsten zu schaffen, die eine
zuverlässige Befestigung der Kederschienen in gleichbleibendem Abstand an den Gerüsten
ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Vierkantprofil
an einem Befestigungselement vorgesehen ist, welches an dem der Verbindungskupplung
abgewandten Ende des Rohrstutzens angebracht ist und das Befestigungselement im Bereich
seines einen Endes an dem Rohrstutzen angeordnet ist.
[0005] Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Befestigen von Verkleidungen an Gerüsten
geschaffen, die einen bereichsweisen Ausgleich bei Hindernissen am Gerüst ermöglicht.
Dies ist dadurch erzielt, dass das Befestigungselement im Bereich seines einen Endes
an dem Rohrstutzen angeordnet ist und somit eine außermittige und folglich asymmetrische
Anordnung des Befestigungselementes an der Vorrichtung hervorgerufen ist. Durch diese
Ausbildung besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Befestigungspunkte an dem Gerüst
auszugleichen und somit trotz der ungünstigen Befestigungsbedingungen eine gleichmäßige
Anordnung der Kederschienen und damit der Verkleidungen zu ermöglichen.
[0006] Vorteilhaft ist das Befestigungselement mit dem Rohrstutzen verschweißt. Hierdurch
ist eine außerordentlich stabile und gleichzeitig einfach herzustellende Verbindung
geschaffen.
[0007] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das Vierkantprofil mit dem Befestigungselement
verschraubt. Diese Art der Verbindung eröffnet neben einer einfachen Montage der Kederschiene
an dem Vierkantprofil die Möglichkeit, das Vierkantprofil zu beliebigen Seiten der
Vorrichtung auszurichten und zu verspannen. Somit ist die Möglichkeit geschaffen,
bei gleichbleibender Montage der Vorrichtung an dem jeweiligen Gerüstrohr einen Abstandsausgleich
zu allen Seiten des Gerüstrohrs hervorzurufen.
[0008] In anderer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Kederschiene zwei zu einander
beabstandete Aufnahmen, die einen im Wesentlichen ovalen Querschnitt aufweisen. Aufgrund
dieser Ausbildung ist die Möglichkeit geschaffen, in die Aufnahmen sowohl die Kederwulst
von Kederplanen einzuführen und dort sicher zu halten als auch Platten in die Aufnahmen
einzuschieben. Dies stellt eine wesentliche Vereinfachung im Verhältnis zu den bekannten
Kederschienen, die zur Aufnahme sowohl von Platten als auch von Kederplanen geeignet
sind, dar, wie der Vergleich mit der aus der
DE 200 02 782 U1 bekannten Kederschiene zeigt. Hinzu kommt, dass insbesondere bei der Befestigung
von Platten in der Kederschiene aufgrund der ovalen Ausbildung jeweils zwei Anlagepunkte
mit der Platte bestehen, die eine verbesserte Abdichtung gegen den Austritt von Staub
hervorrufen. Dies ist insbesondere bei Gerüsten von Vorteil, mit deren Hilfe beispielsweise
eine Asbestsanierung des Gebäudes durchgeführt wird. In solchen Fällen wird üblicherweise
innerhalb des zu sanierenden Gebäudes ein künstlicher Unterdruck erzeugt, der einen
Austritt des Staubs aus dem Gebäude verhindert. Bei der Verwendung von Verkleidungsplatten
führt dieser Unterdruck dazu, dass die Platten von dem Gebäude "angesaugt" werden.
Durch den ovalen Querschnitt liegen die Platten dann in den Kederschienen jeweils
an zwei Punkten an, wodurch die Dichtigkeit erhöht ist. Hinzu kommt, dass aufgrund
der ovalen Ausbildung im Falle von Verschmutzungen im Bereich der Kederschiene ein
Einschieben der Platten einfach möglich ist, da die Verschmutzungen in den ausgebeulten
Bereich verdrängt werden, so dass ein behinderungsfreies Verschieben der Platten möglich
ist
[0009] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Befestigen von Verkleidungen an
Gerüsten, teilweise im Schnitt, teilweise in der Ansicht;
- Figur 2
- die Seitenansicht von links der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung, teilweise im
Schnitt, teilweise in der Ansicht;
- Figur 3
- die Draufsicht auf die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung;
- Figur 4
- die stirnseitige Ansicht einer Kederschiene;
- Figur 5
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in montiertem Zustand, teilweise im Schnitt, teilweise
in der Ansicht.
[0010] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung zum Befestigen von Verkleidungen
an Gerüsten ist zur Anbringung an Bei- oder Arbeitsgerüsten vorgesehen. Diese Gerüste
weisen Gerüstrohre auf, die entweder einzeln durch lösbare Traversen miteinander verbunden
sind oder es sind jeweils zwei Rohre zu einem Rahmen zusammengefasst. Hierbei besteht
zum einen die Möglichkeit, dass die beiden Rohre mit nur einer Traverse miteinander
verbunden sind, so dass von einem H-Rahmen die Rede ist. Zum anderen besteht die Möglichkeit,
dass sowohl eine Traverse am bodenseitigen Ende als auch am kopfseitigen Ende der
Rohre vorgesehen ist. In diesem Fall spricht man von einem Vertikalrahmen. Die Gerüste
an den jeweiligen Gebäuden werden durch Übereinanderstecken einer Mehrzahl von Rohren
oder Rahmen gebildet. Zwischen den Rahmen sind Belagbohlen und Absturzsicherungen
angeordnet, so dass das gesamte Gebäude von dem jeweiligen Gerüst bzw. die zu sanierende
Seite des Gebäudes von dem Gerüst umgeben ist.
[0011] Die Vorrichtung der hier betrachteten Art wird an den Rohren der Gerüste befestigt.
Dies erfolgt durch eine Verbindungskupplung 1, die zum einen als einfache Rohrkupplung
ausgebildet sein kann, bei der zwei schellenartige Bauteile gelenkig mit einander
verbunden sind und das jeweilige Gerüstrohr umschließen können. Die Befestigung erfolgt
mit Hilfe einer Verschraubung auf der dem Gelenk abgewandten Seite. Zum anderen besteht
die Möglichkeit, dass die Kupplung geeignet ist, an in der Regel scheibenförmigen
Haltevorrichtungen an separaten Gerüstrohren anbringbar zu sein, was üblicherweise
mit Hilfe von Keilköpfen erfolgt.
[0012] Die Verbindungskupplung 1 ist an einem Rohrstutzen 2 angeordnet. Der Rohrstutzen
kann an die Verbindungskupplung 1 angeschweißt sein. Es besteht auch die Möglichkeit,
den Rohrstutzen 2 und die Verbindungskupplung 1 aus einem gemeinsamen Gussteil herzustellen.
An dem Rohrstutzen 2 ist an seinem der Verbindungskupplung 1 abgewandten Ende ein
Verbindungselement 3 angebracht. Das Verbindungselement 3 ist mit dem Rohrstutzen
2 verschweißt. Es ist im Bereich seines einen Endes an dem Rohrstutzen 2 angeordnet,
was zu einer winkligen Ausrichtung von Rohrstutzen 2 und Verbindungselement 3 führt,
wie dies insbesondere Figur 2 zu entnehmen ist. Das Befestigungselement 3 ist folglich
außermittig und damit asymmetrisch an der Vorrichtung angebracht.
[0013] Die Vorrichtung umfasst darüber hinaus ein Vierkantprofil 5 zur Aufnahme einer Kederschiene
6. Das Vierkantprofil 5 ist im Ausführungsbeispiel im Bereich seines einen Endes an
dem Befestigungselement 3 angeordnet. Es ist folglich außermittig und somit asymmetrisch
an der Vorrichtung angeordnet, wie dies insbesondere den Figuren 1 und 3 zu entnehmen
ist. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann das Vierkantprofil auch mittig an
dem Befestigungselement 3 angebracht sein. Das Vierkantprofil 5 ist mit dem Befestigungselement
3 verschraubt. Hierzu ist eine Schraube 7 vorgesehen, die durch ein Loch 8 in dem
Befestigungselement 3 hindurch tritt und mit einer Gewindebohrung 9 in dem Vierkantprofil
5 korrespondiert.
[0014] Die Kederschiene 6 ist üblicherweise als Aluminiumstrangpressprofil ausgebildet.
In ihrer Mitte weist die Kederschiene 6 eine zentrale Aussparung 61 auf. Kederschiene
6 weist zudem zwei zu einander beabstandete Aufnahmen 62 auf, die zur Aufnahme der
Kederwulste von Kederplanen oder der Platten dienen, die jeweils die Verkleidung des
Gerüstes bilden. Die Aufnahmen 62 sind jeweils von Stegen 63 gebildet, die im Wesentlichen
parallel zu einander ausgerichtet sind. Die Stege 63 haben jeweils einen Abstand zueinander,
der das Einführen der die Verkleidung des Gerüstes bildenden Platten ermöglicht. Gleichzeitig
weisen die Stege 63 etwa in ihrer Mitte jeweils eine Mulde 64 auf, die eine Vergrößerung
des Abstands der Stege 63 zu einander hervorruft, wie dies Figur 4 zu entnehmen ist.
Dadurch sind die Aufnahmen 62 geeignet, Kederwulste von Kederplanen aufzunehmen und
zuverlässig in der Kederschiene zu halten. Dies erfolgt in einfacher Weise dadurch,
dass die jeweilige Kederwulst im Bereich der Mulden 64 in die Aufnahme 62 eingezogen
wird. Durch den sich im Anschluss an die Mulden 64 wieder verringernden Abstand der
Stege 63 zueinander ist ein zuverlässiger Halt der Kederwulste in den Aufnahmen 62
möglich. Aufgrund der Ausgestaltung mittels der Mulden 64 in den Aufnahmen 62 weisen
diese einen im Wesentlichen ovalen Querschnitt auf.
[0015] Die Kederschiene 6 weist darüber hinaus eine Führung 65 auf, die einen im Wesentlichen
rechteckigen Querschnitt hat auf ihrer der Aussparung 61 abgewandten Seite ist die
Führung 65 durch zwei Kupplungsstege 66 begrenzt. Die Führung 65 der Kederschiene
6 dient zur Aufnahme des Vierkantprofils 5. Durch die Kupplungsstege 66 ist ein zuverlässiger
Halt des Vierkantprofils 5 in der Führung 65 gewährleistet. Gleichzeitig ermöglicht
der zwischen den Kupplungsstegen 66 gebildete Spalt den Durchtritt der Schraube 7.
[0016] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Möglichkeit geschaffen, trotz unterschiedlicher
Befestigungspunkte der Vorrichtungen über die gesamte Fläche des Gerüstes zuverlässig
eine gleichmäßige Anordnung der Kederschienen zu ermöglichen. Dies ist dadurch gewährleistet,
dass aufgrund der asymmetrischen Ausbildung ein Ausgleich aufgrund von am Gerüst vorhandenen
Hindernissen möglich ist. Beispielhaft ist dies in Figur 5 dargestellt: Die Vorrichtung
ist hier in an ein Gerüstrohr 10 montiertem Zustand dargestellt. Eine Anbringung der
Verbindungskupplung 1 an der eigentlich für die gleichmäßige Anbringung des Vierkantprofils
5 erforderlichen Position ist hier dadurch verhindert, dass an der für eine Vorrichtung
nach dem Stand der Technik erforderlichen Montageposition eine Traverse 11 an dem
Gerüstrohr 10 vorhanden ist. Erkennbar ist daher die Verbindungskupplung 1 oberhalb
der Traverse 11 an dem Gerüstrohr 10 montiert. Durch die außermittige Anordnung kann
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Ausgleich vorgenommen werden, der eine Positionierung
des Vierkantprofils 5 trotz der Traverse 11 auf der erforderlichen Höhe ermöglicht.
Zudem ermöglicht die Verschraubung des Vierkantprofils 5 mit dem Befestigungselement
ein Drehen des Vierkantprofils 5 um 360°, so dass das Vierkantprofil zu allen Seiten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung auskragen kann. Dadurch ist die Flexibilität beim
Ausgleich von Abstandsänderungen zusätzlich erhöht.
[0017] Darüber hinaus ist mit der Vorrichtung eine Verbesserung im Bereich der Aufnahmen
der Kederschienen geschaffen. Die im Wesentlichen ovale Ausgestaltung der Aufnahmen
an der Kederschiene ermöglicht sowohl das Einsetzen von Platten in die Kederschiene
als auch die Aufnahme der Kederwulste von Kederplanen. Gleichzeitig ermöglicht die
nicht glatte Ausbildung der Aufnahmen 62 der Kederschiene 6, dass in der Kederschiene
6 angeordnete Verkleidungsplatten lediglich an zwei Punkten mit der Aufnahme 62 in
Kontakt treten. Hierdurch ist einerseits eine verbesserte Abdichtung gegen den Austritt
von Staub geschaffen, andererseits lässt sich im Falle einer Verschmutzung der Aufnahmen
62 dennoch eine Funktionssicherheit gewährleisten, da in der Aufnahme 62 befindlicher
Schmutz in den Bereich der Mulden 64 verdrängt werden kann, so dass ein Einstecken
oder Einschieben der Platten weiterhin möglich ist.
1. Vorrichtung zum Befestigen von Verkleidungen an Gerüsten mit Gerüstrohren, umfassend
eine Verbindungskupplung (1), die an einem Rohrstutzen (2) angeordnet ist, und ein
Vierkantprofil (5) zur Aufnahme einer Kederchiene (6), dadurch gekennzeichnet, dass das Vierkantprofil (5) an einem Befestigungselement (3) vorgesehen ist, welches an
dem der Verbindungskupplung (1) abgewandten Ende des Rohrstutzens (2) angebracht ist
und das Befestigungselement (3) im Bereich seines einen Endes an dem Rohrstutzen (2)
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Vierkantprofil (5) im Bereich seines einen Endes an dem Befestigungselement (3) angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (3) mit dem Rohrstutzen (2) verschweißt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Vierkantprofil (5) mit dem Befestigungselement (3) verschraubt ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kederschiene (6) zwei zueinander beabstandete Aufnahmen (62) umfasst, die einen
im Wesentlichen ovalen Querschnitt aufweisen.