[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung zur Verriegelung von zwei beweglichen
Türflügeln miteinander und von zumindest einem der zwei beweglichen Türflügel mit
einem Türstock.
[0002] Die Offenlegungsschrift
DE 10 2011 083 055 A1 zeigt ein Schienenfahrzeug des öffentlichen Personenverkehrs mit Türen zur gegenseitigen
Abtrennung von verschiedenen Bereichen des Fahrgastraums. Bei der Tür handelt es sich
in einem Ausführungsbeispiel um eine doppelflügelige Schiebetür.
[0003] Zur Verriegelung von Türsegmenten miteinander und mit dem Boden offenbart die Patentschrift
EP 0 797 720 B1 eine Verriegelungsvorrichtung mit einem Verschlusselement zur Verriegelung von einem
beweglichen Türflügel mit dem Fußboden. Das Verschlusselement ist zwischen einer verriegelten
und einer entriegelten Stellung beweglich ausgeführt und so mit einem Ausrückelement
gekoppelt, dass eine Bewegung des Ausrückelements aus einer ersten Stellung in eine
zweite Stellung zu der Bewegung des Verschlusselements aus der entriegelten Stellung
in die verriegelte Stellung führt. Das Ausrückelement selbst wird durch die Anlagebewegung
eines weiteren Türflügels auf den Türflügel zu aus der ersten Stellung in die zweite
Stellung gedrückt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung für eine
Tür zur Abtrennung von verschiedenen Bereichen des Fahrgastraums eines Schienenfahrzeugs
vorzuschlagen, welche den abgetrennten Bereich sicher verschließt und sich gleichzeitig
im Notfall leicht öffnen lässt.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs. Weiterbildungen
und Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche
wieder.
[0006] Eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung umfasst wenigstens ein Verschlusselement
zur Verriegelung von zwei beweglichen Türflügeln miteinander und wenigstens ein Verschlusselement
zur Verriegelung von zumindest einem der zwei beweglichen Türflügeln mit einem Türstock,
insbesondere mit einem Türsturz oder mit einer Türschwelle. Die Verschlusselemente
sind dabei zwischen einer verriegelten und einer entriegelten Stellung bewegbar. Darüber
hinaus umfasst die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung eine Rückstellsperre,
welche derart ausgebildet ist, dass sie einer Bewegung von wenigstens einem der Verschlusselemente
aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung entgegenwirkt. Des Weiteren
ist ein Notlösemechanismus zum Lösen der Rückstellsperre vorgesehen, so dass die Verschlusselemente
frei aus der verriegelten in die entriegelte Stellung bewegbar sind.
[0007] In einer offenen Position geben die Türflügel den Durchtritt von Personen frei. Sind
beide Türflügel in ihrer geschlossenen Position, hindern sie hingegen Personen am
Durchtritt. In der entriegelten Stellung der Verschlusselemente sind die Türflügel
aus der geschlossenen Position in die offene Position bewegbar. Sind die Türflügel
Teil einer Doppelschiebetür, so sind sie voneinander weg verschiebbar. Dazu ist entsprechend
wenig Kraft notwendig, wie sie manuell oder mittels einer Öffnungsautomatik, beispielsweise
einen Elektromotor umfassend, aufgebracht werden kann. Befinden sich die Verschlusselemente
jedoch in der verriegelten Stellung, lassen sich die Türflügel nicht ohne Anwendung
von Gewalt öffnen. Sie sind mittels der Verriegelungsvorrichtung miteinander kraft-
und/oder formschlüssig verbunden.
[0008] Der Türstock bildet einen Teil der Umgebung der Türflügel und kann dabei Teil eines
feststehenden Türrahmens sein. Bei rahmenlosen Türen dienen beispielsweise Wände,
Boden oder Decke als Türstock. Am Türstock ist wenigstens ein Türflügel in seiner
geschlossenen Position feststellbar. Er ist dann relativ zum Türstock ortsfest fixiert.
Der Türstock ist entsprechend geeignet ausgestaltet.
[0009] Wenigstens zwei Verschlusselemente dienen zur Feststellung der Türflügel in der geschlossenen
Position. Ein Verschlusselement tritt dazu in Wechselwirkung mit beiden Türflügeln,
ein anderes Verschlusselement tritt in Wechselwirkung mit einem Türflügel und dem
Türstock, um die Türflügel miteinander und wenigstens den einen Türflügel mit dem
Türstock zu verriegeln. Mittels der Verschlusselemente lassen sich Kräfte zwischen
den Türflügeln, respektive zwischen einem Türflügel und dem Türstock übertragen.
[0010] Die Rückstellsperre ist derart ausgebildet, dass sie in einem gesperrten Zustand
der Bewegung von wenigstens einem der Verschlusselemente aus der verriegelten Stellung
in die entriegelte Stellung entgegenwirkt. Wird von dem wenigstens einen Verschlusselement
eine Kraft auf die Rückstellsperre aufgebracht, welche in Richtung einer Bewegung
von der verriegelten Stellung des Verschlusselements in seine entriegelte Stellung
wirkt, bringt die Rückstellsperre eine entsprechende Gegenkraft auf, um die Bewegung
zu hemmen.
[0011] Insbesondere ist die Rückstellsperre mit dem wenigstens einen Verschlusselement mechanisch
gekoppelt. In einem gelösten Zustand hingegen ist das wenigstens eine Verschlusselement
aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung frei bewegbar. Im Vergleich
zum gesperrten Zustand hat die Rückstellsperre die entsprechende Bewegung freigegeben.
Beispielsweise erfolgt das Lösen der Rückstellsperre und damit die Freigabe der Bewegung
durch Entkoppeln des wenigstens einen Verschlusselements und der Rückstellsperre.
[0012] Der Notlösemechanismus ist geeignet und entsprechend ausgebildet, die Rückstellsperre
zu lösen und damit vom gesperrten Zustand in den gelösten Zustand zu versetzen. Neben
dem Notlösemechanismus kann die Rückstellsperre zusätzlich auch mit einem vorgegebenen
Werkzeug, beispielsweise einem Schlüssel, lösbar sein. Die Rückstellsperre ist dann
derart ausgebildet, dass sie mit einem vorgegebenen Werkzeug lösbar ist, so dass die
Verschlusselemente frei aus der verriegelten in die entriegelte Stellung bewegbar
sind.
[0013] Weitergebildet ist die Rückstellsperre derart ausgebildet, dass sie mit der Bewegung
zumindest eines Verschlusselements aus der entriegelten Stellung festgestellt wird,
um der Bewegung von dem wenigstens einen Verschlusselement aus der verriegelten Stellung
in die entriegelte Stellung entgegenzuwirken.
[0014] Sie kann beispielsweise durch die Bewegung des zumindest einen Verschlusselements
aus der entriegelten Stellung in die verriegelte Stellung gegen das Verschlusselement
vorgespannt werden. Auch weitere Mechanismen sind denkbar, welche durch die Bewegung
ausgelöst werden und somit die Rückstellsperre vom gelösten in den gesperrten Zustand
versetzt. Ein Freilauf, der eine Drehbewegung in eine Drehrichtung erlaubt, eine Drehbewegung
in die entgegengesetzte Drehrichtung jedoch hemmt, kann mit dem zumindest einen Verschlusselement
gekoppelt werden, um eine Bewegung des Verschlusselements aus der entriegelten in
die verriegelte Stellung zu ermöglichen, einer Bewegung in umgekehrter Richtung hingegen
entgegenzuwirken.
[0015] Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist die Rückstellsperre derart ausgebildet,
dass sie mit einem vorgegebenen Werkzeug, beispielsweise einem Schlüssel, feststellbar
ist, so dass sie der Bewegung des wenigstens einen Verschlusselements aus der verriegelten
Stellung in die entriegelte Stellung entgegenwirkt. Insbesondere ist das Werkzeug
zum Feststellen der Rückstellsperre identisch mit dem Werkzeug zum Lösen der Rückstellsperre.
[0016] Das Werkzeug, beispielsweise ein Schlüssel, kann dabei manuell betätigt werden. Mittels
des Werkzeugs wird eine vorgegebene Kraft aufgebracht um die Rückstellsperre festzustellen
und/oder zu lösen. Zusätzlich oder alternativ könnte die genannte Kraft auch über
Antriebe, beispielsweise Elektromotoren, aufgebracht werden. Diese sind dann allerdings
mit einem Controller verbunden, welcher geeignet ist, die Antriebe nur bei Vorliegen
eines vorgegebenen Signals anzusteuern. So kann beispielsweise ein RFID-Sender als
elektronischer Schlüssel, respektive als elektronisches Werkzeug bezeichnet werden.
[0017] Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung wirkt die Rückstellsperre einer
Bewegung von beiden Verschlusselementen aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung entgegen. Insbesondere ist die Rückstellsperre geeignet ausgebildet, den
Bewegungen von beiden Verschlusselementen aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung entgegenzuwirken. Dazu sind beispielsweise beide Verschlusselemente mit der
Rückstellsperre mechanisch gekoppelt.
[0018] Eine weitere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Verschlusselemente,
insbesondere mechanisch, miteinander gekoppelt sind, so dass die Bewegung eines Verschlusselements
der wenigstens zwei Verschlusselemente aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung zu einer Bewegung des wenigstens einen weiteren Verschlusselements der wenigstens
zwei Verschlusselemente aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung
führt. Gemäß einer Ausführungsform sind die Verschlusselemente derart miteinander
gekoppelt, dass die Bewegung des mindestens einen mit der Rückstellsperre gekoppelten
Verschlusselements aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung zu einer
Bewegung des mindestens einen weiteren Verschlusselements aus der verriegelten Stellung
in die entriegelte Stellung führt.
[0019] Gekoppelt sind die Verschlusselemente untereiander und/oder mit der Rückstellsperre
beispielsweise über ein oder mehrere Getriebe. Die Bewegungen der Verschlusselemente
aus der verriegelten in die entriegelte Stellung und/oder zurück können unterschiedlicher
Natur sein, beispielsweise Translations- oder Rotationsbewegungen. Ist wenigstens
ein Verschlusselement, welches eine Translationsbewegung vollzieht, mit einem Freilauf
als Rückstellsperre verbunden, so erfolgt dies über ein geeignetes Getriebe, welches
eine Translationsbewegung in eine Rotationsbewegung und/oder umgekehrt wandelt.
[0020] Gemäß einer weiteren Weiterbildung ist wenigstens ein Verschlusselement derart angeordnet
und ausgebildet, dass die in der verriegelten Stellung auf das Verschlusselement wirkende
Schwerkraft derart gerichtet und bemessen ist, dass sich das Verschlusselement aus
der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung bewegt.
[0021] Das Verschlusselement ist so ausgebildet und angeordnet, dass die auf das Verschlusselement
wirkende Schwerkraft ausreicht, um das Verschlusselement bei gelöster Rückstellsperre
und frei von weiteren äußeren Kräften aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung zu bewegen.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform ist die auf das Verschlusselement wirkende Schwerkraft
ausreichend, um auch wenigstens ein weiteres der wenigstens zwei, insbesondere miteinander
gekoppelten, Verschlusselemente aus der verriegelten in die entriegelte Stellung zu
bewegen.
[0023] Zusätzlich oder alternativ kann die Verriegelungsvorrichtung ein Rückstellelement
aufweisen, welches Rückstellelement derart angeordnet und ausgebildet ist, dass es
eine Rückstellkraft auf zumindest ein Verschlusselement der mindestens zwei Verschlusselemente
aufbringt, wobei eine resultierende Kraft aus der Rückstellkraft und der auf das Verschlusselement
wirkenden Schwerkraft so bemessen und gerichtet ist, dass sich das Verschlusselement
aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung bewegt. Als Rückstellelemente
dienen z.B. Federn.
[0024] Das Rückstellelement, beispielsweise eine Feder, ist so ausgebildet und angeordnet,
dass die Rückstellkraft des Rückstellelements derart bemessen und gerichtet ist, dass
eine resultierende Kraft aus der Rückstellkraft und der auf das Verschlusselement
wirkenden Schwerkraft ausreicht, um das Verschlusselement bei gelöster Rückstellsperre
und frei von weiteren äußeren Kräften aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung zu bewegen.
[0025] Auch hier kann das Rückstellelement so ausgebildet und angeordnet sein, dass die
auf das Verschlusselement wirkende resultierende Kraft ausreichend ist, um wenigstens
ein weiteres, insbesondere mechanisch gekoppeltes, Verschlusselement aus der verriegelten
in die entriegelte Stellung zu bewegen.
[0026] Mittels der Gewichtskraft mindestens eines Verschlusselements und/oder mittels des
Rückstellelements ist wenigstens ein, sind insbesondere beide Verschlusselemente zwischen
der verriegelten und der entriegelten Stellung bewegbar. Die Rückstellsperre bringt
in gesperrtem Zustand dabei auf wenigstens ein, gegebenenfalls auf beide Verschlusselemente
eine Kraft auf, welche der Gewichtskraft und/oder der Rückstellkraft entgegenwirkt,
so dass sich das wenigstens eine Verschlusselement, insbesondere beide Verschlusselemente
nicht aus der verriegelten in die entriegelte Stellung bewegen.
[0027] Ist die Rückstellsperre hingegen gelöst, entfällt die Hemmung der Bewegung der Verschlusselemente
aus der verriegelten in die entriegelte Stellung und diese kehren in die entriegelte
Stellung zurück. Um nun die Verschlusselemente aus der entriegelten in die verriegelte
Stellung zu bewegen, muss eine Kraft aufgewandt werden, welche der resultierenden
Kraft aus Gewichtskraft und gegebenenfalls Rückstellkraft entgegenwirkt und diese
übersteigt. Das Aufbringen einer solchen Kraft erfolgt, wie oben bereits erwähnt,
insbesondere mit einem vorgegebenen Werkzeug, beispielsweise einem Schlüssel.
[0028] Wird nun also der Notlösemechanismus betätigt und mittels diesem die Rückstellsperre
gelöst, bewegen sich die Verschlusselemente ohne zusätzliche äußere Kraft in die entriegelte
Stellung und ermöglichen so das Öffnen beider Türflügel.
[0029] Eine weitere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Verriegelungsvorrichtung
einen Haken als erstes Verschlusselement und einen Stift als zweites Verschlusselement
umfasst, wobei der Haken drehbar in einem ersten Türflügel und der Stift axial verschiebbar
in einem zweiten Türflügel gelagert sind, wobei der Stift eine Öse zum Eingriff des
Hakens aufweist, wobei der Haken und der Stift so ausgebildet sind, dass bei geschlossenen
Türflügeln eine Bewegung des Hakens aus der entriegelten Stellung in die verriegelte
Stellung zu einer Bewegung des Stifts aus der der entriegelten Stellung in die verriegelte
Stellung führt und eine Bewegung des Stifts aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung zu einer Bewegung des Hakens aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung führt.
[0030] Zum Verriegeln der Türflügel sind diese zunächst in die geschlossene Position zu
bringen, wo sie ihre einander zugewandten Kanten, insbesondere unter Bildung eines
kleinen, vorgegebenen Spalts, aneinander anliegen.
[0031] Die Verschlusselemente befinden sich jeweils zunächst in ihren entriegelten Stellungen.
Durch Drehen des Hakens in die verriegelte Stellung greift dieser in die Öse des Stifts
ein und verschiebt diesen in die verriegelte Stellung des Stifts - er nimmt diesen
mit. Der Stift dringt in eine Bohrung im Türstock ein und verriegelt den zweiten Türflügel
mit dem Türstock. Gleichzeitig hakt der Haken in den ersten Türflügel ein und verriegelt
beide Türflügel miteinander. Die Rückstellsperre verhindert dabei in der verriegelten
Stellung der Verschlusselemente eine Bewegung der Verschlusselemente in deren entriegelte
Stellung.
[0032] Wird die Rückstellsperre nun jedoch wieder gelöst, beispielsweise mittels und durch
Betätigen des Notlösemechanismus, führt die Bewegung des Verschlussstifts aus verriegelter
Stellung in die entriegelte Stellung zur Bewegung der Betätigungsnocke aus der verriegelten
Stellung in die entriegelte Stellung.
[0033] Dazu kann der Stift so ausgebildet und angeordnet sein, dass die in der verriegelten
Stellung auf den Stift und/oder den Haken wirkende Schwerkraft derart gerichtet und
bemessen ist, dass sich der Stift und der Haken bei gelöster Rückstellsperre und frei
von weiteren äußeren Kräften aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung
bewegen. Zusätzlich oder alternativ ist ein Rückstellelement, beispielsweise eine
Feder, vorgesehen, welches derart angeordnet und ausgebildet ist, dass es eine Rückstellkraft
auf zumindest den Stift aufbringt, welche derart bemessen und gerichtet ist, dass
eine resultierende Kraft aus der Rückstellkraft und der auf den Stift und/oder den
Haken wirkenden Schwerkraft so bemessen und gerichtet ist, dass sich der Stift und
der Haken bei gelöster Rückstellsperre und frei von weiteren äußeren Kräften aus der
verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung bewegen.
[0034] Weitergebildet ist die Rückstellsperre als Freilauf ausgestaltet, welcher derart
ausgebildet ist, dass er entgegen einer Bewegung des Hakens aus der verriegelten Stellung
in die entriegelte Stellung wirkt. Der Freilauf wirkt in der gesperrten Stellung entgegen
der Bewegung des Hakens aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung
entgegen. In diesem Fall könnte die Rückstellsperre als Rücklaufsperre bezeichnet
werden.
[0035] Ein erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug umfasst mindestens zwei bewegliche Türflügel
und mindestens eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung zur Verriegelung der
zwei beweglichen Türflügel miteinander und von zumindest einem der zwei beweglichen
Türflügel mit einem Türstock.
[0036] Gemäß einer Ausgestaltung sind die zwei beweglichen Türflügel Teil einer Schiebetür,
beispielsweise einer Doppelschiebetür oder aber einer Schiebetür, nach der Lehre der
DE 10 2011 083 055 A1. Die Türflügel dienen insbesondere zum Abtrennen zweier Bereiche des Fahrgastraums
des Schienenfahrzeugs und sind somit Innentüren. Sie erstrecken sich flächig z.B.
senkrecht zur Längsachse bzw. Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs. Die Türflügel einer
Schiebetür werden entsprechend auch senkrecht zur Fahrtrichtung zum Schließen aufeinander
zu und zum Öffnen voneinander weg geschoben und sie werden beispielsweise durch Einhaken
eines Hakens als Verschlusselement miteinander verriegelt.
[0037] Im Sinne der Erfindung umfasst die Verriegelungsvorrichtung auch den Türstock, welcher
seinerseits eine Vorrichtung zur Aufnahme zumindest eines der Verschlusselemente aufweist,
wie z.B. eine Bohrung, in welche ein Stift als Verschlusselement eindringen kann.
[0038] Eine Ausführungsform der Erfindung ist darin zu sehen, dass ein Verschlusselement
der wenigstens zwei Verschlusselemente in einem Türflügel und wenigstens ein weiteres
Verschlusselement der wenigstens zwei Verschlusselemente in dem anderen Türflügel
der zwei beweglichen Türflügel angeordnet sind. Alternativ sind beide Verschlusselemente
in einem Türflügel angeordnet.
[0039] In einer weiteren Weiterbildung umfasst die Verriegelungsvorrichtung wenigstens einen
Erkennungstaster, welcher geeignet ausgebildet und so angeordnet ist, dass er ein
Signal ausgibt, wenn sich wenigstens ein Verschlusselement in der verriegelten Stellung
befindet. Insbesondere wird das Signal bei einer Berührung des Erkennungstasters durch
wenigstens ein Verschlusselement ausgegeben. Alternativ kann der Erkennungstaster
auch ausgebildet und angeordnet sein, ein Signal auszugeben, wenn sich wenigstens
ein Verschlusselement in die verriegelte Stellung bewegt. Der Erkennungstaster kann
dabei beispielsweise im Türstock angeordnet sein.
[0040] Durch den Erkennungstaster ergibt sich neben der Notentriegelbarkeit der Tür der
Vorteil einer leichten und sicheren Detektierbarkeit. Das Signal kann zu einer zentralen
Überwachungseinheit geleitet werden, wo mehrere Signale verarbeitbar sind. So lassen
sich auch mehrere Türen in einem Schienenfahrzeug leicht darauf überprüfen, ob sie
verschlossen sind. Auch das Auslösen eines Alarmsignals ist möglich, beispielsweise
sobald kein Signal des Erkennungstasters vorliegt, wenn dieses ansonsten eine verschlossene
Tür anzeigt.
[0041] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Sie wird anhand der nachfolgenden
Figuren näher erläutert, in denen jeweils ein Ausgestaltungsbeispiel dargestellt ist.
Gleiche Elemente in den Figuren sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
- Fig. 1
- zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
im entriegelten Zustand,
- Fig. 2
- zeigt die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung aus Fig. 1 im verriegelten Zustand.
[0042] Die Fig. 1 und 2 werden nachfolgend gemeinsam beschrieben. Es sind zwei Türflügel
8 und 9 einer Doppelschiebetür schematisch im Schnitt dargestellt, welche mittels
einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung miteinander und mit einem Türstock
verriegelbar bzw. verriegelt sind. Die Verriegelungsvorrichtung umfasst einen Haken
als ein erstes Verschlusselement 3 zur Verriegelung der zwei beweglichen Türflügeln
8 und 9 miteinander, sowie einen Stift als ein weiteres, zweites Verschlusselement
1 zur Verriegelung des zweiten Türflügels 8 mit einem Türstock. Der Haken ist dabei
im ersten Türflügel 9 drehbar um eine Achse gelagert. Der Stift ist im zweiten Türflügel
8 axial geführt und verschiebbar gelagert.
[0043] Beide Verschlusselemente 1 und 3 sind jeweils zwischen einer verriegelten und einer
entriegelten Stellung bewegbar. In Fig. 1 sind sie in der entriegelten Stellung gezeigt.
Fig. 2 veranschaulicht die Verschlusselemente 1 und 3 in ihrer verriegelten Stellung.
[0044] Der Stift 1 weist eine Öse 13 zum Eingreifen des Hakens 3 auf. Der zweite Türflügel
8 weist eine entsprechende Aussparung zum Eindringen des Hakens 3 in den zweiten Türflügel
8 auf. Darüber hinaus ist die Aussparung zum Einhaken des Hakens 3 in den zweiten
Türflügel 8 geeignet ausgebildet. Der Haken 3 wirkt in der verriegelten Stellung gemäß
Fig. 2 mit dem zweiten Türflügel 8 zusammen, so dass der erste Türflügel 9 und der
zweite Türflügel 8 gegen ein Auseinanderschieben der beiden Türflügel verriegelt sind.
[0045] Durch das Eingreifen des Hakens 3 in die Öse 13 des Stifts 1 und durch das Verdrehen
des Hakens 3 aus der entriegelten in die verriegelte Stellung wird der Stift 1 vom
Haken 3 mitgenommen und aus der entriegelten in die verriegelte Stellung verschoben.
Dabei wird er gemäß dem vorliegenden Ausgestaltungsbeispiel nach oben aus dem zweiten
Türflügel 8 in eine Bohrung im Türstock, respektive in eine Bohrung in einem den Türstock
abschließenden Schließblech 7 eingeführt, wodurch der zweite Türflügel gegen ein Verschieben
relativ zum Türstock verriegelt ist.
[0046] Die Drehbewegung des Hakens 3 und damit die Verriegelung der Verriegelungsvorrichtung
werden mittels eines Werkzeugs manuell und unter Aufbringen eines Drehmoments ausgeführt.
Dazu weist der Haken 3 einen Innenvierkant 2 auf, welcher mit einem Außenvierkantschlüssel
als Werkzeug entsprechend zusammenwirkt.
[0047] Der Stift 1 weist nun ein Eigengewicht auf, welches ausreichend bemessen ist, sowohl
den Stift 1, als auch den Haken 3 frei von einer entsprechend wirkenden und bemessenen
Gegenkraft aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung zu bewegen. Würde
ohne eine Rückstellsperre der Vierkantschlüssel entfernt bzw. das genannte Drehmoment
aufgehoben, würden die genannten Verschlusselemente 1 und 3 der Verriegelungsvorrichtung
aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung zurückkehren und die Türflügel
8 und 9 wären zu öffnen.
[0048] Die Verriegelungsvorrichtung weist daher einen Freilauf als Rückstellsperre 4 auf.
Dieser ist geeignet ausgebildet, in einem gesperrten Zustand den Kräften entgegenzuwirken,
welche auf die Verschlusselemente 1 und 3 in der verriegelten Stellung in Richtung
der entriegelten Stellung wirken, um eine Bewegung der Verschlusselemente 1 und 3
aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung zu hemmen.
[0049] Der Haken 3 und der Freilauf 4 sind über eine Zahnradpaarung 11 miteinander verbunden.
Durch Drehung des Hakens 3 aus der entriegelten in die verriegelte Stellung wird der
Freilauf 4 aus dem gelösten Zustand, wie er in Fig. 1 veranschaulicht ist, in den
gesperrten Zustand gemäß Fig. 2 überführt. Der Freilauf umfasst hier eine Freilaufnut
5 und einen in der Freilaufnut 5 gelagerten Notentriegelungsmitnehmer 12. Der Notentriegelungsmitnehmer
12 wird durch Drehung des Hakens 3 in der Freilaufnut 5 bewegt.
[0050] Des Weiteren ist ein Notlösemechanismus 14 vorgesehen, um die Rückstellsperre 4 und
damit die Verriegelung wieder zu lösen. Der Notlösemechanismus 14 ist geeignet ausgebildet,
bei Betätigung die Rückstellsperre 4 aus dem gesperrten Zustand in einen ungesperrten,
gelösten Zustand zu versetzen, um die Bewegung der Verschlusselemente 1 und 3 aus
der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung freizugeben. Der Notlösemechanismus
14 ist hier mit der Plombe 10 verplombt.
[0051] Alternativ ist die Verrieglung mit dem Vierkantschlüssel lösbar.
[0052] Die hier skizzierte Verriegelungsvorrichtung umfasst darüber hinaus einen Erkennungstaster
6. Dieser ist geeignet ausgebildet und so angeordnet, dass er ein Signal ausgibt,
wenn sich der Stift 1 in der verriegelten Stellung befindet. Der Erkennungstaster
6 ist hier als Schalter ausgebildet, der mittels des Stifts 1 geschaltet wird.
1. Verriegelungsvorrichtung mit wenigstens einem Verschlusselement (3) zur Verriegelung
von zwei beweglichen Türflügeln (8, 9) miteinander und wenigstens einem Verschlusselement
(1) zur Verriegelung von zumindest einem der zwei beweglichen Türflügeln mit einem
Türstock, wobei die Verschlusselemente (1, 3) zwischen einer verriegelten und einer
entriegelten Stellung bewegbar sind, wobei die Verriegelungsvorrichtung eine Rückstellsperre
(4) umfasst, welche derart ausgebildet ist, dass sie der Bewegung von wenigstens einem
der Verschlusselemente (1, 3) aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung
entgegenwirkt, wobei die Verriegelungsvorrichtung einen Notlösemechanismus (14) zum
Lösen der Rückstellsperre (4) umfasst, so dass die Verschlusselemente (1,3) frei aus
der verriegelten in die entriegelte Stellung bewegbar sind.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellsperre (4) derart ausgebildet ist, dass sie mit der Bewegung zumindest
eines Verschlusselements (3) aus der entriegelten Stellung festgestellt ist, um der
Bewegung von dem wenigstens einen Verschlusselement (3) aus der verriegelten Stellung
in die entriegelte Stellung entgegenzuwirken.
3. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellsperre (4) derart ausgebildet ist, dass sie mit einem vorgegebenen Werkzeug
lösbar ist, so dass die Verschlusselemente (1, 3) frei aus der verriegelten Stellung
in die entriegelte Stellung bewegbar sind.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusselemente (1, 3) derart gekoppelt sind, dass die Bewegung eines Verschlusselements
(1) aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung zu einer Bewegung wenigstens
eines weiteren Verschlusselements (3) aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung führt.
5. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Verschlusselement (3) der wenigstens zwei Verschlusselemente in einem
ersten Türflügel (9) und ein zweites Verschlusselement (1) der wenigstens zwei Verschlusselemente
in einem zweiten Türflügel (8) der zwei beweglichen Türflügel angeordnet sind.
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei beweglichen Türflügel (8, 9) Teil einer Schiebetür sind.
7. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Verschlusselement (1, 3) derart angeordnet und ausgebildet ist, dass
die in der verriegelten Stellung auf das Verschlusselement wirkende Schwerkraft derart
gerichtet und bemessen ist, dass sich das Verschlusselement (1, 3) bei gelöster Rückstellsperre
aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung bewegt.
8. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Rückstellelement aufweist, welches derart angeordnet und ausgebildet ist,
dass es eine Rückstellkraft auf zumindest ein Verschlusselement (1) der mindestens
zwei Verschlusselemente aufbringt, wobei eine resultierende Kraft aus der Rückstellkraft
und der auf das Verschlusselement wirkenden Schwerkraft so bemessen und gerichtet
ist, dass sich das Verschlusselement (1) bei gelöster Rückstellsperre (4) aus der
verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung bewegt.
9. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Haken als erstes Verschlusselement (3) und einen Stift als zweites Verschlusselement
(1) umfasst, wobei der Haken drehbar in einem ersten Türflügel (9) und der Stift linear
verschiebbar in einem zweiten Türflügel (8) gelagert sind, wobei der Stift eine Öse
(13) zum Eingriff des Hakens aufweist, wobei der Haken und der Stift so ausgebildet
und angeordnet sind, dass bei geschlossenen Türflügeln eine Bewegung des Hakens aus
der entriegelten Stellung in die verriegelte Stellung zu einer Bewegung des Stifts
aus der der entriegelten Stellung in die verriegelte Stellung führt und eine Bewegung
des Stifts aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung zu einer Bewegung
des Hakens aus der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung führt.
10. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Freilauf als Rückstellsperre (4) umfasst, welcher derart ausgebildet ist,
dass er entgegen einer Bewegung des Hakens aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung wirkt.
11. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die in der verriegelten Stellung auf den Stift wirkende Schwerkraft derart gerichtet
und bemessen ist, dass sich der Stift aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung bewegt.
12. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Rückstellelement aufweist, welches derart angeordnet und ausgebildet ist,
dass es eine Rückstellkraft auf zumindest den Stift aufbringt, wobei eine resultierende
Kraft aus der Rückstellkraft und der auf den Stift wirkenden Schwerkraft so bemessen
und gerichtet ist, dass sich der Stift aus der verriegelten Stellung in die entriegelte
Stellung bewegt.
13. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens einen Türstock umfasst, welcher mindestens eine Bohrung aufweist,
in welche der Stift einführbar ist.
14. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens einen Erkennungstaster (6) umfasst, welcher geeignet ausgebildet und
so angeordnet ist, dass er ein Signal ausgibt, wenn sich wenigstens ein Verschlusselement
in der verriegelten Stellung befindet.
15. Schienenfahrzeug mit zumindest zwei beweglichen Türflügeln und mindestens einer Verriegelungsvorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 14.