[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß zur Sicherung mobiler Gegenstände. In bevorzugter
Anwendung betrifft die Erfindung ein Schloß zum Sichern von Fahrrädern. Ein solches
Schloß kann in üblicher gattungsgemäßer Ausbildung ein Schloßelement und ein flexibles
Strangelement umfassen, wobei zwei Enden des Schlosses durch das Schloßelement miteinander
verbindbar sind.
[0002] Schlösser dieser Art sind im Stand der Technik in vielfältiger Ausführung bekannt
und beruhen auf dem Wirkprinzip, dass ein flexibles Strangelement des Schlosses durch
Öffnungen oder Durchgänge eines zu sichernden mobilen Gegenstandes, wie z.B. eines
Fahrrades hindurchgeführt werden kann, ggfs. auch durch unbewegliche Gegenstände (z.B.
Zaun, Straßenlaterne etc.) hindurch oder um diese herum, so dass der mobile Gegenstand
nicht ohne weiteres entwendet werden kann.
[0003] Dabei sehen die bisherigen Lösungen vor, dass das Schloss eine Baueinheit ausbildet,
also das flexible Strangelement und das Schloßelement an einem Ende miteinander fest
verbunden und am anderen Ende lösbar verbindbar sind.
[0004] Dabei ist es bereits ein erstes Problem, dass das Ende, an dem Schloßelement und
Strangelement miteinander fest verbunden sind, üblicherweise sehr groß bauend ausfällt,
so dass ein Nutzer sodann genötigt ist, das kleinere freie Ende des Strangelementes
durch Öffnungen oder Ausnehmungen am Gegenstand hindurchzufädeln und zum Schloßelement
zurückzuführen, was in manchen Fällen aufwändig ist.
[0005] Auch ist es ein weiteres Problem, dass ein solches bekanntes Schloß eine nicht änderbare
Länge aufweist, Nutzer hingegen häufig für unterschiedliche Anwendungen verschiedene
Längen benötigen und sodann mehrere Schlösser kaufen müssen.
[0006] Typische Schlosser dieser Art bieten normalerweise nur einen Durchtrennungsschutz,
d.h. das Strangelement ist besonders hemmend ausgerüstet, um einer Durchtrennung z.B.
durch einen Bolzenschneider zu widerstehen. Andere Schloßtypen bieten zusätzlich eine
Alarmfunktion durch Sirenen, z.B. wenn das Schloß bewegt wird.
[0007] Bei all den verschiedenen Schloßtypen muss sich der Nutzer jeweils entscheiden, welches
Schloß er erwirbt, bzw. muss im Zweifel mehrere verschiedene Schloßtypen kaufen.
[0008] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung ein Schloß bereit zu stellen, dass eine hohe
Universalität aufweist und insbesondere auf Wunsch eines Nutzers angepasst bzw. erweitert
werden kann in seinen Funktionalitäten oder sonstigen Ausführungen.
[0009] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Schloßelement und das Strangelement als
baulich separate, miteinander verbindbare Elemente ausgebildet sind, wobei das Strangelement
an jedem seiner zwei Enden jeweils ein Verschlußelement aufweist und das Schloßelement
zwei separate Verbindungsbereiche aufweist, in denen ein jeweiliges Verschlußelement
mit dem Schloßelement verkuppelbar ist. Bei einem solchen Schloß können bevorzugt
die Verschlußelemente zueinander identisch und auch die Verbindungsbereiche zueinander
identisch ausgeführt sein.
[0010] Ein solches Schloß hat den Vorteil, dass ein und dasselbe Schloßelement mit mehreren
verschiedenen Strangelementen mit jeweils identischen Verschlußelementen verwendet
werden kann. So besteht nur die Notwendigkeit, dass ein Nutzer ein einziges Schloßelement
erwirbt und dieses sodann wahlweise mit mehreren unterschiedlichen Strangelementen
kombinieren kann.
[0011] Beispielsweise kann es eine Ausführung hier vorsehen, dass mit dem Schloßelement
verschiedene, sich in der Länge und/oder Sicherheitsfunktionalität unterscheidende
Strangelemente verbindbar sind. Ein Schloßelement kann so z.B. mit mehreren Strangelementen
ein Set bilden. Es besteht dadurch auch die Möglichkeit in Verkaufsstätten neben einem
Schloßelement mehrere verschiedene Strangelemente anzubieten, aus denen der Käufer
jeweils auswählen kann.
[0012] Eine Ausführung kann z.B. vorsehen, dass die Strangelemente in verschiedenen Längen
angeboten werden, was den vorgenannten Nachteil beseitigt, der Nutzer also z.B. bei
einem sperrigen Gegenstand auf ein längeres Strangelement zurückgreift als bei einem
weniger sperrigen Gegenstand. Der Nutzer kann dabei jeweils dasselbe Schloßelement
einsetzen.
[0013] Unter Fahrradfahrern ist es weiterhin sehr verbreitet, ein Schloß wie einen Gürtel
um die Hüfte zu tragen, wenn das Schloß nicht genutzt wird und der Nutzer das Schloß
mit seinem Fahrrad mitführt. Für solche Anwendungen kann es die Erfindung sogar vorsehen,
in einem Set aus Schloßelement und mehreren Strangelementen diese mehreren verschiedenen
Strangelemente nach Hüftumfängen, insbesondere nach typischen Gürtelweiten zu ordnen
und/oder anzubieten. Aus einem solchen angebotenen Set kann ein Nutzer die für ihn
passende Größe aus Schloßelement und Strangelement wählen, so dass hierdurch das Transportieren
des Schlosses insgesamt bequemer wird.
[0014] Eine Ausführungsform kann es vorsehen, insbesondere um das Tragen des Schlosses wie
bei einem Gürtel bequemer zu gestalten, dass die separaten Verbindungsbereiche des
Schloßelementes in einer Längserstreckungsrichtung beabstandet sind, insbesondere
hierbei jeweils auf einer Mittenachse, bevorzugt zentriert auf einer Mittenachse des
Schloßelementes liegen,
[0015] Hierdurch wird sichergestellt, dass die jeweiligen Strangenden auf unter 180 Grad
einander gegenüberliegenden Seiten des Schoßelementes in dieses eingreifen. So bildet
ein geschlossenes Schloß einen Ring in einer Ebene, insbesondere wie ein Gürtel.
[0016] Das Schloßelement kann um die genannte Mittenachse hinsichtlich seiner Grundform
eine Symmetrie aufweisen. Diese kann eine Rotationssymmetrie sein oder in bevorzugter
Ausführungen eine 180- Grad-Symmetrie, was bedeutet, dass das Schloßelement bei einer
Drehung um genau 180 Grad um die in Längsrichtung liegende Mittenachse hinsichtlich
seiner Grundform in sich selbst überführt wird.
[0017] Besonders in dieser aber auch in anderen Ausführungen ist es vorteilhaft, wenn das
Schloßelement eine Dicke senkrecht zur Längserstreckung aufweist, die kleiner ist
als die Breite bzw. Höhe betrachtet senkrecht zur Längserstreckungsrichtung. Hierdurch
erhält das Schloßelement die Grundform eines Flachbandabschnittes, was beim Tragen
in der Art eines Gürtels besonders angenehm ist.
[0018] Dabei kann das Schloßelement ausgebildet sein als ein linear längserstreckter Körper
mit einer maximalen Erstreckung in der Längserstreckungsrichtung, wobei die planen
Vorder- und Rückflächen, die um die Dicke beabstandet und parallel zueinander sind
und deren Flächennormalen senkrecht zur Längserstreckungsrichtung liegen, gerundet
ineinander übergehen.
[0019] Die Möglichkeit der Kombination eines Schloßelementes mit mehreren verschiedenen
Strangelementen erschließt nicht nur die Möglichkeit bei den Strangelementen verschiedene
Längen zu wählen, sondern auch durch Wahl verschiedener Strangelemente dem Schloß
insgesamt unterschiedliche oder sich ergänzende Funktionalitäten zu geben.
[0020] So besteht schon alleine die Möglichkeit dem Kunden durch verschiedene dem Strangelement
verwendete Materialien unterschiedliche Sicherheitsstufen anzubieten, wobei üblicherweise
die höhe der Sicherheit sich im Kaufpreis niederschlägt. So kann der Kunde seinem
Budget entsprechend ein geeignetes Strangelement auswählen. Z.B. können Strangelement
als Stahlseil ausgebildet sein, z.B. mit einer weiteren Hülle darum herum. Solche
Strangelemente werden typischerweise günstig sein.
[0021] Eine andere Ausbildung kann es vorsehen, dass ein Strangelement aus einer synthetischen
Faser, z.B. einem Para-Aramid ausgebildet ist, wie es unter der Markenbezeichnung
"Kevlar" bekannt ist. Eine solche High-Tech-Faser ist üblicherweise teuer, bietet
hingegen den Vorteil eines geringeren Gewichtes bezogen auf die erreichbare Sicherheitsstufe.
Ein Strangelement aus einer solchen Faser kann zusätzlich ummantelt sein und ggfs.
weitere Funktionselemente umfassen, z.B. metallische Leiter.
[0022] Die Erfindung kann in einer Ausführung vorsehen, dass in ein Schloßelement wenigstens
zwei verschiedene, auswählbare Sicherheitsfunktionen integriert sind, wobei in einem
flexiblen Strangelement wenigstens eine Sicherheitsanordnung vorgesehen ist, die in
ihrer Funktion durch wenigstens eine der Sicherheitsfunktionen des Schloßelementes
überprüfbar ist. Im Schloß integrierte Sicherheitsfunktionalitäten können z.B. durch
eine Elektronik oder durch eine Software einer Elektronik im Schloßelement realisiert
sein. Durch eine solche Elektronik oder Software kann sodann eine Sicherheitsanordnung
eines Strangelementes überprüft werden, z.B. hinsichtlich ordnungsgemäßer Funktion,
Unversehrtheit oder sonstige Kriterien oder Parameter.
[0023] Beispielsweise kann ein Strangelement wenigstens einen elektrischen Leiter umfassen,
der über die gesamte Strangelement-Länge geführt ist und das Schloßelement an beiden
Enden elektrisch kontaktiert. Das Fließen eines vom Schloßelementes erzeugten Prüfstromes
kann z.B. ausgewertet werden um festzustellen, ob der Strang durchtrennt wurde. Hier
bildet der wenigstens eine elektrische Leiter die Sicherheitsanordnung im Strangelement,
wobei die Sicherheitsfunktionalität gebildet wird durch die Elektronik im Schloßelement,
die den Prüfstrom erzeugt und das Fließen oder Nicht-Fließen desselben auswertet und
ggfs. signalisiert.
[0024] Eine andere Sicherheitsanordnung im Strangelement kann z.B. durch wenigstens einen
Vibrations- oder Lagesensor gebildet werden, dessen Messsignal von einer durch Elektronik
gebildeten Sicherheitsfunktionalität im Schloßelement ausgewertet wird. Hierfür ist
der wenigstens eine Sensor elektrisch mit dem Schloßelement verbunden, wenn das Schloß
geschlossen ist. So kann mit dem Schloß ggfs. bereits eine Bewegung des Schlosses
oder des gesicherten Gegenstandes signalisiert werden.
[0025] Eine wiederum andere Sicherheitsanordnung kann z.B. durch wenigstens einen Temperatursensor
gebildet werden, der im Strangelement, insbesondere nahe einem oder bevorzugt nahe
beider Enden angeordnet ist. Die gemessene Temperatur bzw. ein davon abhängiger Widerstandswert
kann wiederum durch eine Elektronik und/oder Software im Schloßelement ausgewertet
werden. Z.B. kann so festgestellt werden, ob der Versuch unternommen wird, dass Schloß
durch Vereisen verspröden zu lassen und durch Schläge zu sprengen.
[0026] Neben den hier konkret genannten Möglichkeiten, Sicherheitsfunktiönalitäten auszubilden,
können noch beliebige weitere Funktionalitäten realisiert werden, wobei jeweils vorgesehen
ist, eine elektrisch oder datentechnisch abfragbare Sicherheitsanordnung im Strangelement
vorzusehen, welche diese gewünschte Funktionalität bietet und eine Elektronik oder
Software im Schloßelement vorzusehen, welche die elektrische oder datentechnische
Abfrage dieser Sicherheitsanordnung ermöglich und das Abweichen von einem Soll ggfs.
signalisiert, was akustisch und/oder optisch und/oder durch Kommunikation an ein Kommunikationsgerät,
z.B. Mobiltelefon erfolgen kann.
[0027] Die jeweils möglichen Funktionalitäten müssen nicht zwingend sicherheitsrelevant
sein, es ist ebenso denkbar Komfortfunktionen oder beliebige sonstige Funktionen auf
diese Weise im austauschbaren Strangelement zu realisieren und durch das Schloßelement
auswerten zu lassen.
[0028] Bei den vorgenannten Ausführungen kann es vorgesehen sein, für jede mögliche Funktionalität,
insbesondere Sicherheitsfunktionalität jeweils ein eigenes separates Strangelement
mit dieser einen Funktionalität auszustatten. Es kann aber auch vorgesehen sein, in
einem Strangelement mehrere mögliche Funktionalitäten, insbesondere Sicherheitsfunktionalitäten
gleichzeitig zu realisieren. In jedem dieser Fälle kann aber ein Nutzer entscheiden,
welche Funktionalitäten er für sein individuelles Schloß wünscht und ein oder mehrere
entsprechende Strangelemente zum Schloßelement einkaufen.
[0029] Die Auswählbarkeit wenigstens einer der Sicherheitsfunktionen im Schloßelement kann
auf verschiedene Arten gegeben sein.
[0030] Eine Möglichkeit kann vorsehen, dass eine Dateninformation automatisch durch eine
Kommunikation zwischen Schloßelement und Strangelement übertragen wird, insbesondere
vom Strangelement zum Schloßelement, wenn diese miteinander verbunden werden, insbesondere
das Schloß geschlossen wird.
[0031] In diesem Fall teilt somit das verwendete Strangelement dem Schloßelement seine mögliche
eine oder seine möglichen mehreren Funktionen mit und das Schloßelement wird anhand
der erhaltenen Daten parametriert, so dass die zur Prüfung der Funktionalität nötigen
Schritte, z.B. in einer Software oder von einer Elektronik ausgeführt werden. In diesem
Fall erfolgt somit eine vollautomatische Auswahl der möglichen Funktionen. Die Datenübertragung
kann zwischen Strangelement und Schloßelement z.B. kabelgebunden, aber auch drahtlos
erfolgen, z.B. durch RFID-Technik oder allgemein durch Nahfeldkommunikation.
[0032] Eine andere Ausführung kann vorsehen, dass eine Dateninformation mittels eines zum
Schloßelement und dem Strangelement separaten Kommunikationsgerätes, z.B. durch ein
Mobiltelefon durch drahtlose Telekommunikation an das Schloßelement übertragbar ist.
In diesem Fall kann ein Nutzer z.B. in einer sogenannte APP oder auf sonstige Weise
in einer Software seines Kommunikationsgerätes die gewünschte zum Strangelement passende
Parametrierung vornehmen und die dafür nötigen Daten an das Schloßelement durch Kommunikation
übertragen, z.B. durch Mobilfunk. So besteht auch die Möglichkeit bestimmte Sicherheitsfunktionen
zu deselektieren, obwohl das Strangelement diese anbietet. Ein Beispiel wäre die Alarmierung
bei einem Vereisungsversuch, was durch Temepratursensoren feststellbar ist. Im Winter
bei niedrigen Temperaturen könnte dem Schloß alleine durch die tiefen Umgebungstemperaturen
ein solcher Vereisungsversuch suggeriert werden, obwohl objektiv keiner vorliegt.
Diese Funktion könnte also z.B. im Winter im Schloßelement deselektiert werden, wohingegen
andere Funktionen aktiviert bleiben.
[0033] Eine weitere Möglichkeit kann vorsehen, dass eine elektrische Messgröße, die durch
ein Strangelement bestimmt ist mit einer Sensorik in dem Schloßelement aus einem Strangelement
durch Messung abfragbar ist. Hier kann die wenigstens eine Funktionalität des Strangelementes
in der Messgröße geschlüsselt sein, z.B. in einem Widerstandswert, so dass sich das
Schloßelement in Abhängigkeit der Messgröße parametriert.
[0034] Eine andere Möglichkeit kann vorsehen, dass ein Schloßelement grundsätzlich alle
möglichen Funktionalitäten über eine oder mehrere Schnittstellen zwischen Schloßelement
und Strangelement abfragt und alle validen Daten auswertet. So kann es sein, dass
von einer spezifischen Schnittstellen einer spezifischen Funktionalität keine validen,
d.h. gültigen Daten kommen, woran das Schloßelement erkennt, dass das angeschlossene
Strangelement die abgefragte Funktion nicht unterstützt, so dass diese sodann auch
nicht ausgewertet wird. In einem solchen Fall muss keine Parametrierung erfolge und
das Schloßelement wertet immer alle durch ein angeschlossenen Strangelement zur Verfügung
gestellten Funktionen aus.
[0035] Die vorbeschriebenen Möglichkeiten können auch miteinander kombiniert werden, insbesondere
die letztgenannte mit der Möglichkeit aus der Menge aller überwachbaren Funktionalitäten
wählweise einzelne oder auch alle zu deaktivieren. Dies kann z.B. durch eine Software
auf einem Mobiltelefon erfolgen, die zu diesem Zweck mit dem Schloßelement kommuniziert.
[0036] In bevorzugte Ausführung, insbesondere in Kombination mit einer oder mehreren der
vorher beschriebenen Ausführungen kann das Schloßelement ein Kommunikationsmodul aufweisen
zur drahtlosen Kommunikation zwischen dem Schloßelement und einem separaten Kommunikationsgerät,
insbesondere einem Mobiltelefon. Z.B. können so Alarmzustände signalisiert werden,
selbst wenn der Nutzer weit von dem gesicherten Gegenstad entfernt ist. Auch kann
eine Parametrierung oder die Abfrage von Zustandsdaten aus dem Schloß bzw. dem Schloßelement
aus der Ferne erfolgen.
[0037] Die erfindung sieht insbesondere vor, das Schloßelement durch Kommunikation zwischen
Kommunikationsgerät und Schloßelemenmt zu entriegeln, ggfs. auch zu verriegeln, wobei
eine Ausführung vorsehen kann, dass eine Verriegelung immer automatisch erfolgt, wenn
ein Ende des Strangelementes bzw. dessen Verriegelungselement in das Schloßelement
eingeführt wird.
[0038] Eine Weiterbildung kann hier vorsehen, dass zumindest ein Teil der mit dem Kommunikationsmodul
zusammenarbeitenden Antennentechnik im Strangelement integriert ist. So werden Manipulationsversuche
vereitelt, die darauf beruhen, die Kommunikation des Schloßelementes zum Besitzer
des gesicherten Gegenstandes abzuschirmen, z.B. durch Umwicklung des Schloßelementes
mit Alufolie.
[0039] Eine bevorzugte Weiterbildung kann hier vorsehen, dass ein Strangelement mehrere,
insbesondere über die Länge des Strangelementes verteilt angeordnete parallel arbeitende
Antennenelemente aufweist, insbesondere die in/an einer Hülle des Strangelementes
angeordnet sind. So führt auch eine Umwicklung des Strangelementes mit Alufolie nicht
zu einer genügenden Abschirmung wenn nicht das gesamte Strangelement umwickelt wird,
da immer ein Teil der mehreren Antennenelemente seine Sendefunktion ohne Abschirmung
vollziehen kann.
[0040] Um Abschirmungsversuche zu vereiteln kann es auch vorgesehen sein, dass eine Elektronik
des Schloßelementes eingerichtet eine Sende- und/oder Empfangsabschirmung zu melden.
Dafür kann z.B. das Kommunikationsmodul die Sende- und/oder Empfangsfeldstärke im
zeitlichen Verlauf prüfen, insbesondere beginnend mit einem Vergleichswert, der zum
Zeitpunkt des Schließens des Schlosses erfasst wird. Ändert sich die Sende- und/oder
Empfangsfeldstärke über die Zeit signifikant, z.B. über einen zulässigen Änderungswert
hinaus, so kann das Kommunikationsmodul dies signalisieren, insbesondere durch Kommunikation
zum Kommunikationsgerät des Nutzers, insbesondere bevor die Verbindung durch Abschirmung
abbricht.
[0041] Eine Weiterbildung kann auch vorsehen, dass das Schloß zusätzlich zu einem Energiespeicher,
insbesondere einer Batterie oder einem Akku einen Energiewandler aufweist. Ist beispielsweise
der interne Energiespeicher erschöpft und das Schloß geschlossen, so kann üblicherweise
ein Schließvorgang, insbesondere ein Entriegeln nicht mehr durchgeführt werden.
[0042] Der Energiewandler ermöglichet es nun in einem solchen Fall Energie von außen zuzuführen.
Der Energiewandler kann z.B. auf Induktion beruhen, d.h. eine eingestrahlte elektromagnetische
Welle oder ein externes Magnetfeld in Spannung / Strom im Schloßelement umzusetzen
und so genügend Energie für einen Entriegelungsvorgang zu erhalten.
[0043] Es kann auch vorgesehen sein, mit dem Wandler eine mechanische Bewegung in elektrische
Energie zu wandeln, insbesondere wobei der Energiewandler ein Piezoelement umfasst.
Durch Kraftbeaufschlagung des Piezoelementes kann es zur Ladungstrennung kommen, wodurch
genügende Energie für einen Entriegelungvorgang zur Verfügung steht. Z.B. kann das
Schloßelement eine betätigbare Handhabe aufweisen, mit welcher ein solches Piezoelement
betätigbar ist.
[0044] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den nachfolgenden Figuren näher beschrieben:
Figur 1 zeigt die Darstellung eines geschlossenen Schlosses. Das Schloss umfasst ein
Schloßelement 1 und ein Strangelement 2, dass mit seinen beiden freien Ende 2a und
2b mit dem Schloßelement 1 verbunden ist. Es ist hier vorgesehen, dass das Schloßelement
1 ein Kommunikationsmoduls aufweist, z.B. mit einer SIM-Karte, um nach einem Mobilfunkstandard
mit einem Telekommunikationsgerät, z.B. einem Mobiltelefon 3 zu kommunizieren.
[0045] Gemäß allgemeinem Erfindungsgedanken und unabhängig von dieser konkreten Ausgestaltung
hat somit ein erfindungsgemäßes Schloß keinerlei von außen am Schloßelement manuell
zugänglichen Schließmittel. Ein Öffnen des Schlosses erfolgt dadurch, dass mit dem
Kommunikationsgerät 3 eine Öffnungsmitteilung, z.B. als SMS an das Schloßelement 2
gesendet wird und dieses nach Empfang auf diese Mitteilung durch Entriegelung reagiert.
[0046] Da es vorkommen kann, dass SMS-Nachrichten durch einen Mobilfunkprovider verzögert
zugestellt werden kann die Erfindung auch unabhängig von der hier gezeigten Ausführung
ganz allgemein vorsehen, dass ein Schloßelement bzw. dessen Kommunikationseinheit
auch durch Telefonie, z.B. vom Mobiltelefon aus angerufen werden kann und in einen
Sprachdialog mit dem Nutzer des Mobiltelefones tritt, so dass auch im Rahmen des Sprachdialoges
eine Entriegelung erfolgen kann.
[0047] Die Erfindung kann vorsehen, dass eine Verriegelung ebenso durch Kommunikation auf
dieselben beiden vorgenannten Arten erfolgen kann oder aber, dass eine Verriegelung
automatisch immer dann erfolgt, wenn das Strangelement mit beiden Enden mit dem Schloßelement
verbunden wird. Dabei kann gemäß der Erfindung bei einer Verbindung nur eines ersten
von beiden Enden zunächst nur eine ohne Kommunikation wieder lösbare Verbindung erzeugt
werden, d.h. das erste Ende kann solange wieder aus dem Schloßelement herausgezogen
werden, bis dass auch das zweite Ende mit dem Schloßelement verbunden ist. Hier nach
ist das Schloß verriegelt und kann nur durch Kommunikation mit einem Kommunikationsgerät
wieder entriegelt werden.
[0048] Z.B. durch eine Software-Applikation auf einem Mobiltelefon kann so das Öffnen /
Entriegeln und ggfs. auch das Schließen bewirkt werden.
[0049] Die Figur 1 zeigt weiterhin, dass das Strangelement 2 eine kleineren Querschnitt
aufweisen kann als das Schloßelement 1 und sich im Bereich der Enden 2a /2b auf die
Querschnittsgröße und -form des Schloßelementes 1 erweitert.
[0050] Das Strangelement 2 kann ausgebildet sein, wie im allgemeinen Teil beschrieben, z.B.
als ein Stahlseil, mehrere nebeneinander liegende Strahlseile oder auch als Faserband,
z.B. aus einem Para-Aramid. Jeder dieser Ausführungen kann auch noch eine Ummantelung
aufweisen, z.B. auch einem Drahtgeflecht oder Kunststoffschlauch oder ähnlichen.
[0051] Erfindungsgemäß, jedoch nicht dargestellt, weist hier das jeweils verwendete Strangelement
2 die wenigstens eine Sicherheitsanordnung auf, die zusammen mit einer Elektronik
oder einer Software im Schloßelement die Sicherheitsfunktion des Schlosses ausbildet,
also z.B. eine Sicherheitsanordnung, um ein Durchtrennen zu detektieren (z.B. ein
elektrischer Leiter), eine Vereisen zu detektieren (Z.B. ein Temperatursensor) oder
eine Bewegung zu detektieren (z.B. ein Vibrations- oder Lagesensor) oder ähnliches
mehr. So kann der Nutzen durch wahlweisen Einsatz verschiedener Strangelemente und
ggfs. interne Konfiguration des Schloßelementes dessen Funktionen bestimmen.
[0052] Die Figur 2 zeigt die Möglichkeit das erfindungsgemäße Schloß wie einen Gürtel zu
tragen, wenn z.B. ein Fahrrad 3 in Benutzung ist. Hier ist der Vorteil, dass der Nutzer
5 ein Strangelement 2 unter einer Menge möglicher verschiedener Längen auswählen kann
und so z.B. ein solches wählt, dass mit dem Schloßelement 1 zusammen betrachtet seinem
Hüftumfang entspricht. Dies ermöglicht ein komfortables Tragen.
[0053] Figur 3 zeigt eine Ansicht auf ein freies Ende 2a des Strangelementes 2 und des korrespondierenden
Gegenstückes des Schloßelementes 1, also den entriegelten Zustand des Schlosses. Es
ist erkennbar, dass das Schloßelement ein flachbandartiger Körper ist mit einer Längserstreckung
in Erstreckungsrichtung der Strangselementes und einer jeweils flachen / ebene Vorder-
und Rückseite, die am Rand gerundet ineinander übergehen. Hier kann der 2-fache Rundungsradius
die Dicke des Schloßelementes bilden.
[0054] Das freie Ende 2a des Strangelementes 2 weist ebenso wie das nicht gezeigte andere
Ende 2b ein Verriegelungselement 6 auf, das im äußeren Querschnitt die Querschnittform
des Schloßelementes 1 (betrachtet senkrecht zur Längserstreckung) im Wesentlichen
bis auf eine Großenskalierung und eine mittige Einschnürung bzw. Materialverdünnung
7 nachbildet. Das Verriegelungselement weist in einem Abstand vom vorderen Ende eine
senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Strangelementes 2 verlaufende Nut oder Einkerbung
auf, in die ein zur Nut korrespondierendes Riegel-Element im Schloßelement eingreifen
kann, wenn das Schloß verriegelt wird. Ein solches Riegel-Element kann z.B. durch
eine oder mehrere Kugel ausgebildet werden, senkrecht zum Nutgrund beweglich oder
in der Bewegung sperrbar sind, was durch die eingangs beschriebene Kommunikation ausgelöst
wird.
[0055] Die Öffnung 9 in der seitlichen Stirnfläche des Schloßelementes 1 korrespondiert
zum Querschnitt des Verriegelungselementes und weist wie dieses die Grundform einer
8 auf.
[0056] Das Schloßelement 1 weist um die Öffnung 9 herum verlaufend eine Vertiefung 10, z.B.
als Nut auf, die z.B. im Verlauf der Oberfläche des Schloßelementes folgt, hier also
nicht die Einschnürung nachbildet. Auf der Seite des Strangelementes 2 weist dieses
am freien Ende 2a bzw. 2b eine derselben Form bzw. demselben Verlauf entsprechende
Dichtlippe 11 auf, die im eingesteckten Zustand des Strangelement-Endes in die Vertiefung
10 eingreift und so eine Wasserdichtigkeit oder zumindest einen Spritzwasserschutz
bietet.
1. Schloß zur Sicherung mobiler Gegenstände, insbesondere Fahrradschloß, umfassend ein
Schloßelement (1) und ein flexibles Strangelement (2), wobei zwei Enden (2a, 2b) des
Schlosses durch das Schloßelement (1) miteinander verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloßelement (1) und das Strangelement (2) als baulich separate, miteinander
verbindbare Elemente ausgebildet sind, wobei das Strangelement (2) an jedem seiner
Enden (2a, 2b) jeweils ein Verschlußelement (6) aufweist und das Schloßelement (1)
zwei separate Verbindungsbereiche (9) aufweist, in denen ein jeweiliges Verschlußelement
(6) mit dem Schloßelement (1) verkuppelbar ist.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die separaten Verbindungsbereiche (9) in einer Längserstreckungsrichtung beabstandet
sind, insbesondere jeweils auf einer Mittenachse des Schloßelementes (1) liegen, insbesondere
um welche das Schloßelement (1) hinsichtlich seiner Grundform eine Symmetrie aufweist,
insbesondere eine 180- Grad-Symmetrie aufweist.
3. Schloß nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloßelement (1) ausgebildet ist als ein linear längserstreckter Körper mit
einer maximalen Erstreckung in der Längserstreckungsrichtung, wobei die planen Vorder-
und Rückflächen, deren Flächennormalen senkrecht zur Längserstreckungsrichtung liegen,
gerundet ineinander übergehen.
4. Schloß nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Schloßelement (1) verschiedene, sich in der Länge und/oder Sicherheitsfunktionalität
unterscheidende Strangelemente (2) verbindbar sind.
5. Schloß nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in ein Schloßelement (1) wenigstens zwei verschiedene, auswählbare Sicherheitsfunktionen
integriert sind, wobei in einem flexiblen Strangelement (2) wenigstens eine Sicherheitsanordnung
vorgesehen ist, die in ihrer Funktion durch wenigstens eine der Sicherheitsfunktionen
des Schloßelementes (1) überprüfbar ist.
6. Schloß nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswählbarkeit wenigstens einer der Sicherheitsfunktionen gegeben ist in Abhängigkeit
von:
a. Einer Dateninformation, die bei einer Verbindung zwischen Schloßelement (1) und
Strangelement (2) automatisch durch eine Kommunikation zwischen diesen übertragen
wird;
b. einer Dateninformation, die mittels eines zum Schloßelement (1) und dem Strangelement
(2) separaten Kommunikationsgerätes (3) durch drahtlose Telekommunikation an das Schloßelement
(1) übertragbar ist.
c. einer elektrischen Messgröße, die durch ein Strangelement (2) bestimmt ist und
die mit einer Sensorik in dem Schloßelement (1) aus einem Strangelement (2) durch
Messung abfragbar ist.
7. Schloß nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloßelement (1) ein Kommunikationsmodul aufweist zur drahtlosen Kommunikation
zwischen dem Schloßelement (1) und einem separaten Kommunikationsgerät (3), insbesondere
einem Mobiltelefon, wobei zumindest ein Teil der mit dem Kommunikationsmodul zusammenarbeitenden
Antennentechnik im Strangelement (2) integriert ist.
8. Schloß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Strangelement (2) mehrere, insbesondere über die Länge des Strangelementes (2)
verteilt angeordnete parallel arbeitende Antennenelemente aufweist, insbesondere die
in/an einer Hülle des Strangelementes (2) angeordnet sind.
9. Schloß nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Elektronik des Schloßelementes (1) eingerichtet eine Sende- und/oder Empfangsabschirmung
zu melden.
10. Schloß nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich zu einem Energiespeicher, insbesondere einer Batterie oder einem Akku
einen Energiewandler aufweist, insbesondere mittels dem mechanische Bewegung in elektrische
Energie wandelbar ist, insbesondere wobei der Energiewandler ein Piezoelement umfasst.