[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine, insbesondere einen Gasmotor, für
ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0002] Es ist allgemein bekannt, zur Verbesserung des Wirkungsgrades einer Brennkraftmaschine,
insbesondere eines Gasmotors eine gekühlte und geregelte Abgasrückführung (AGR) zu
verwenden. Das rückgeführte Abgas wirkt als Zugabe von Inertgas zum Gasgemisch einer
Klopfneigung entgegen, so dass damit eine Erhöhung des Verdichtungsverhältnisses und
damit eine Wirkungsgradverbesserung möglich ist. Zusätzlich erfolgt bei der Anwendung
einer Abgasrückführung eine Wirkungsgradsteigerung im Teil- und Schwachlastbereich
durch Absenkung der Ladungswechselverluste.
[0003] Für den Betrieb einer Brennkraftmaschine wird in an sich bekannter Weise je nach
Leistungsanforderung Kraftstoff zum zugeordneten Luftmassenstrom zudosiert. Für eine
vorgegebene Zudosierung von Kraftstoff ist eine möglichst genaue Bestimmung des jeweiligen
Luftmassenstroms erforderlich:
[0004] Es ist bekannt, bei Brennkraftmaschinen ohne Abgasrückführung den Luftmassenstrom
durch eine Messung des Manifold Absolute Pressure (MAP) entsprechend einem Saugrohrdruck
zu bestimmen. Dabei wird über ein Modell, welches das Schluckvermögen des Motors in
Abhängigkeit der Drehzahl (Liefergradmodell) widerspiegelt die Zylinderfüllung berechnet.
Aus der Zylinderfüllung wird wiederum unter Berücksichtigung der Motordrehzahl der
Luftmassenstrom des gesamten Motors berechnet. Diese Vorgehensweise ist jedoch bei
Brennkraftmaschinen mit Abgasrückführung, insbesondere bei Gasmotoren mit einer Abgasrückführung
nicht möglich, da diese in der vorstehenden Berechnung nicht berücksichtigt wird.
[0005] Es ist auch bereits eine Bestimmung des Luftmassenstroms bekannt, welche bei Brennkraftmaschinen,
insbesondere bei Gasmotoren mit Abgasrückführung (AGR) verwendet wird. Dabei wird
der Luftmassenstrom in der Luftmassenstromzuführung vor der Zumischung des Kraftstoffs
und vor Zumischung des rückgeführten Abgases direkt mit Hilfe eines speziellen Luftmassenmessers
gemessen. Dazu ist ein Heißfilmluftmassenmesser (HFM) bekannt. Ein solcher Heißfilmluftmassenmesser
ist teuer und kann störanfällig sein. Insbesondere hat sich ein HFM bei Erdgasmotoren
(EURO V) aufgrund seiner Schmutzempfindlichkeit als sehr störanfällig erwiesen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Brennkraftmaschine, insbesondere einen Gasmotor,
sowie ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Brennkraftmaschine mit einem Ladeluftkühler
vorzuschlagen, mit der bzw. mit dem eine alternative, kostengünstige und funktionssichere
Bestimmung des Luftmassenstroms möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Bevorzugte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der darauf rückbezogenen Unteransprüche.
[0008] Gemäß Anspruch 1 wird eine Brennkraftmaschine, insbesondere ein Gasmotor, für ein
Kraftfahrzeug vorgeschlagen, die einen in einer Luftmassenstromzuführung stromauf
einer Vorrichtung zur Kraftstoffzumischung angeordneten Ladeluftkühler sowie eine
Messeinrichtung zur Bestimmung des Luftmassenstroms aufweist. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass eine Messeinrichtung eine Sensorik zur Messung eines Druckverlusts
über dem Ladeluftkühler aufweist. Die Messeinrichtung umfasst weiter eine Recheneinheit
als Auswerteeinheit, mit der in einem dort abgelegten Ladeluftkühlermodell, in dem
der Ladeluftkühler eine geometrisch konstante Drossel für den durchströmenden Luftmassenstrom
bildet, wenigstens aus dem mittels der Sensorik gemessenen Druckverlust der Luftmassenstrom
berechenbar ist bzw. berechnet wird.
[0009] Bei einem auf ein bestimmtes Bauteil bezogenen Modell, zum Beispiel dem vorstehend
genannten Ladeluftkühlermodell bzw. dem nachstehend noch genannten Drosselklappenmodell,
handelt es sich vorliegend stets um eine in einer Rechnereinheit abgelegte , dieses
Bauteil beschreibende mathematische Funktion und/oder Kennlinien bzw. Kennfelder,
mit dem eine Prozessgröße in Abhängigkeit von definiert vorgegebenen Eingangssignalen
berechnet wird.
[0010] Bezogen auf das Ladeluftkühlermodell bedeutet dies, dass der Ladeluftkühler hier
eine von einem Luftmassenstrom durchströmte geometrisch konstante Drossel ist, für
die wenigstens aus dem mittels der Sensorik gemessenen Druckverlust als Eingangsgröße
der Luftmassenstrom berechenbar ist. Neben dem Druckverlust können selbstverständlich
auch noch weitere Parameter bzw. Eingangsgrößen berücksichtigt werden, zum Beispiel
Motorparameter, AGR-Parameter oder dergleichen. Eine geometrisch konstante Drossel
ist hierbei eine Drossel mit einer Geometrie, bei der der Druckverlust im Wesentlichen
linear zu dem die Drossel durchströmenden Massenstrom ist.
Die Erfindung nutzt somit den physikalischen Effekt des Druckverlusts einer Drosselung
in einem Gasstrom. Ein solcher Druckverlust ist, wie erfinderseitige Versuche gezeigt
haben, annähernd linear zum Massenstrom, der durch die Drossel fließt. Konkret ist
es für die vorliegende Bestimmung des Luftmassenstroms somit erforderlich, die Ladeluftkühler-Drosselcharakteristik
als Grundlage für die Berechnung vorab durch Messungen zu bestimmen.
[0011] Vorteilhaft kann mit der erfindungsgemäßen Bestimmung des Luftmassenstroms damit
ein teurer und störanfälliger Heißfilmluftmassenmesser (HFM) entfallen.
[0012] Die Sensorik zur Messung des Druckverlusts am Ladeluftkühler kann durch jeweils einen
Drucksensor stromauf und stromab des Ladeluftkühlers oder alternativ durch einen Differenzdrucksensor
gebildet werden. Zusätzlich kann auch wenigstens ein Temperatursensor zur Messung
der Temperatur des Luftmassenstroms verwendet werden, wobei dann die Temperatur gegebenenfalls
bei der Berechnung zur Steigerung der Genauigkeit mit berücksichtigt werden kann.
[0013] Üblicherweise wird bei einer Brennkraftmaschine, insbesondere bei einem Gasmotor
die Lastanforderung mittels einer verstellbaren Drosselklappe in der Luftmassenstromzuführung
vorgegeben, welche damit als variable Drossel wirkt. Somit kann in einem Drosselklappenmodell,
in dem die Drosselklappe als eine vom Luftmassenstrom durchströmte geometrisch veränderliche
Drossel definiert ist, der Luftmassenstrom auch anhand des mittels einer Sensorik
gemessenen Druckverlusts über der Drosselklappe und der mittels der Sensorik erfassten
Drosselklappenstellung bestimmt werden. Im Schwach- und unterem Teillastbereich ist
die Drosselwirkung durch die Drosselklappe für die Ausbildung gut messbarer Druckunterschiede
und damit für eine genaue Luftmassenbestimmung ausreichend hoch. Im volllastnahen
Bereich bei weitgehend offener Drosselklappe sind diese messbaren Druckunterschiede
jedoch so gering, dass damit eine zur Kraftstoff-Zudosierung ausreichend genaue Luftmassenbestimmung
aufgrund der flachen Kennlinie in diesem Bereich nicht mehr befriedigend möglich ist.
[0014] Das Drosselklappenmodell ist somit ein Modell, bei dem die Drosselklappe als eine
von einem Luftmassenstrom durchströmte geometrisch veränderliche Drossel angenommen
wird, für die wenigstens aus dem mittels der Sensorik gemessenen Druckverlust und
der mittels der Sensorik gemessenen Drosselklappenstellung als Eingangsgrößen der
Luftmassenstrom berechenbar ist.
[0015] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung wird daher vorgeschlagen, dass im Schwachlastbereich
der Luftmassenstrom mittels des Drosselklappenmodells und in hohen Lastbereichen mittels
des Ladeluftkühlermodells bestimmt wird. Im dem wenigstens einen dazwischenliegenden
mittleren Lastbereich ergeben beide Möglichkeiten ausreichend gute Ergebnisse und
können somit alternativ oder gegebenenfalls parallel für einen kontinuierlichen Abgleich,
gegebenenfalls in Verbindung mit einer Lambda-Regelung, verwendet werden.
[0016] Die erfindungsgemäße Erfassung des Luftmassenstroms ist vorteilhaft bei einer Brennkraftmaschine,
insbesondere bei einem Gasmotor, die eine Abgasrückführung (AGR) in die Luftmassenstromzuführung,
vorzugsweise in die Luftmassenstromzuführung stromab des Ladeluftkühlers, aufweist.
Besonders bevorzugt ist diese Abgasrückführung hierbei eine geregelte und/oder gekühlte
Abgasrückführung, wobei dann der Anteil des rückgeführten Abgases als AGR-Rate bzw.
AGR-Istwert mittels der Recheneinheit berechnet wird. Dazu wird der Gesamtmassenstrom
aus Frischluft, Brenngas und rückgeführtem Abgas durch Messung des Saugrohrdrucks
(Manifold Absolute Pressure) mit einem MAP-Sensor in einem Liefergradmodell bestimmt.
Vom Gesamtmassenstrom wird der ermittelte und damit bekannte Luftmassenstrom sowie
der Brenngasmassenstrom abgezogen. Der Brenngasmassenstrom kann über eine jeweils
bekannte Einblasdauer von Injektoren und/oder über ein jeweils bekanntes Verbrennungsluftverhältnis
aus einer Lambdamessung mittels Lambdasonde bestimmt werden. Die dann verbleibende
Differenz ergibt den Anteil des aktuell, rückgeführten Abgases als AGR-Rate bzw. als
AGR-Istwert.
[0017] Diese Berechnung der AGR-Rate bzw. der AGR-Istwerts kann dann in einem Regelkreis
auf vorgegebene AGR-Sollwerte geregelt werden. Ein solcher AGR-Regler kann ebenso
wie die vorstehende Recheneinheit in einem Motorsteuergerät integriert sein, wobei
die AGR-Sollwerte in einem Kennfeld abgelegt sein können.
[0018] Da sich eine Luftmassenstrommessung mit einem HFM-Sensor besonders bei Gasmotoren
als sehr störanfällig erwiesen hat, kann die alternative, erfindungsgemäße Bestimmung
des Luftmassenstroms ohne HFM-Sensor besonders vorteilhaft bei Gasmotoren verwendet
werden.
[0019] Die sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem ebenfalls beanspruchten Fahrzeug
ergebenden Vorteile sind identisch mit den zuvor zur Brennkraftmaschine genannten
Vorteilen, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehenden Ausführungen
verwiesen wird.
[0020] Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung lediglich schematisch
und beispielhaft näher erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schemadarstellung eines Erdgasmotors mit geregelter und gekühlter Abgasrückführung,
und
- Fig. 2
- eine konkretere Darstellung entsprechend Fig. 1.
[0022] In Fig. 1 ist eine Schemadarstellung einer Brennkraftmaschine als Erdgasmotor 1 mit
einer geregelten und gekühlten Abgasrückführung 2 dargestellt:
[0023] Ein Luftmassenstrom (Pfeil 3) wird mittels eines Verdichters 4, der Bestandteil eines
Abgasturboladers 5 ist, durch einen Ladeluftkühler 6 geleitet. Von dort wird der gekühlte
Luftmassenstrom 3 über eine steuerbare Drosselklappe 7 einem Gasmischer 8 zugeführt,
dem weiter ein Gasmassenstrom (Pfeil 9) zugeführt wird. Von dort strömt das Gasgemisch
zum Saugrohr des Motorblocks 10 mit seinen Zylinder-Kolben-Einheiten 11, in denen
der Verbrennungsprozess stattfindet. Von dort strömt ein Abgasmassenstrom (Pfeil 12)
über eine Turbine 13 des Abgasturboladers 5, wobei die Turbine 13 mechanisch mit dem
Verdichter 4 gekoppelt ist und diesen antreibt.
[0024] Stromauf der Turbine 13 wird an einer Verzweigungsstelle 17 ein Abgasrückführ-Massenstrom
(AGR-Massenstrom) entsprechend 14 abgezweigt und über ein AGR-Regelventil 15 und einen
AGR-Kühler 16 an einer Verzweigungsstelle 18 dem Gasmassenstrom stromab des Gasmischers
8 sowie stromauf des Motorblocks 10 zugeführt.
[0025] Zur Messung eines Druckverlustes über dem Ladeluftkühler 6 sind hier ein Drucksensor
19 stromauf des Ladeluftkühlers 6 (p-vLLK-Sensor) und weiter, stromab des Ladeluftkühlers
6, ein Drucksensor 20 (p-nLLK-Sensor) im Luftmassenstrom 3 angeordnet. Die Messsignale
der Drucksensoren 19, 20 entsprechend einem Differenzdruck werden einer Recheneinheit
21 zugeführt, in der daraus die Größe des aktuell angeforderten Luftmassenstroms 3
berechnet wird.
[0026] Stromauf des Motorblocks 10 und stromab der Verzweigungsstelle 18 ist ein Drucksensor
22, bevorzugt als MAP-Saugrohrdrucksensor, zur Messung des Saugrohrdrucks angeordnet,
mit dem in einem Liefergradmodell der Gesamtmassenstrom aus Frischluft, Brenngas und
rückgeführtem Abgas zum Beispiel in der Recheneinheit 21 bestimmt werden kann. Von
diesem Gesamtmassenstrom kann der ermittelte Luftmassenstrom 3, der mittels der Drucksensoren
19, 20 über den Druckabfall am La deluftkühler 6 berechnet wurde, abgezogen werden.
Weiter kann der Gasmassenstrom 9 über eine jeweils bekannte Einblasdauer von Injektoren
und/oder über ein jeweils bekanntes Verbrennungsluftverhältnis ermittelt und ebenfalls
vom Gesamtmassenstrom abgezogen werden, so dass dann die verbleibende Differenz den
Anteil des aktuell rückgeführten Abgases als AGR-Massenstrom entsprechend einer AGR-Rate
bzw. einem AGR-Istwert ergibt. Dieser AGR-Istwert wird somit ohne seine direkte Messung
berechnet.
[0027] In Fig. 2 ist der Erdgasmotor 1 von Fig. 1 in einer mehr konkretisierten Darstellung
mit weiteren Einzelheiten dargestellt, wobei gleiche Bauteile aus Fig. 1 mit gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet sind.
[0028] Ersichtlich ist auch hier ein Luftmassenstrom (Pfeil 3) über einen Luftfilter 23
dem Verdichter 4 des Abgasturboladers 5 zugeführt und wird von dort über den Ladeluftkühler
6 und die Drosselklappe 7 dem Gasmischer 8 zugeführt. Dem Gasmischer 8 wird zudem
aus einem Hochdruckspeicher 24 für komprimiertes Erdgas (CNG-Hochdruckspeicher für
Compressed Natural Gas) über ein Hochdruck-Absperrventil 25, einen Gasdruckregler
26 in Verbindung mit einem Überdruckventil 27 und einem Niederdruck-Absperrventil
28 der Gasmassenstrom 9 zugeführt. Der Gasmischer 8 ist mit einem Saugrohr 29 am Motorblock
10 verbunden, wobei vom Saugrohr 29 jeweils Verbindungsleitungen zu den hier lediglich
beispielhaft sechs Zylinder-Kolben-Einheiten 30 abgehen. Zur Zudosierung des Gasmassenstroms
9 sind im Gasmischer 8 Einblasventile 31 vorgesehen.
[0029] Der Abgasmassenstrom (Pfeil 12) wird auch hier über die Turbine 13 des Abgasturboladers
5 und über einen nachgeordneten Katalysator, z.B. einen 3-Wege-Katalysator 32, mit
Schalldämpfer geführt. Auch hier wird vom Abgasstrom ein AGR-Massenstrom 14 abgezweigt
und über eine gekühlte Abgasrückführeinheit 33 zwischen der Drosselklappe 7 und dem
Gasmischer 8 zurückgeführt. Die Kühlung des AGR-Massenstroms 14 erfolgt hier indirekt
über ein Kühlmittel, welches in einem Wasserkühler 34, der hier in kompakter Weise
zwischen dem Ladeluftkühler 6 und einem weiter zugeordneten Lüfter 35 angeordnet ist,
auf eine vorgegebene, mittels eines Kühlmittel-Temperatursensors 36 erfasste Temperatur
gekühlt wird. Der Lüfter 35, der diesem zugeordnete Wasserkühler 34 sowie der diesen
zugeordnete Ladeluftkühler 6 können dabei zu einer Baueinheit zusammengefasst sein
oder aber auch durch einander lediglich zugeordnete separate Bauteile gebildet sein.
[0030] Weiter sind der p-vLLK-Sensor 19 und der p-nLLK-Sensor 20 im Luftmassenstrom 3 angeordnet,
wobei beide Sensoren 19, 20 bevorzugt weiter mit einem Temperatursensor ausgerüstet
sind.
[0031] Am Saugrohr 29 ist zudem der MAP-Saugrohrdrucksensor 22 angebracht. Stromauf des
Gasmischers 8 sind in der Gasleitung für den Gasmassenstrom 9 ein CNG-Drucksensor
37 und ein CNG-Temperatursensor 38 angeordnet.
[0032] Stromauf des Katalysators 32 sind im Abgasmassenstrom 12 hier zudem beispielhaft
eine Breitbandlambdasonde 39 und stromab des Katalysators 32 eine Lambdasprungsonde
40 angeordnet.
[0033] Auch in der konkreter dargestellten Ausführungsform eines Erdgasmotors 1 nach Fig.
2 wird der jeweils aktuell angeforderte Luftmassenstrom 3 über eine Druckverlustmessung
mittels der Drucksensoren 19, 20 über dem Ladeluftkühler 6 gegebenenfalls in Verbindung
mit einem (nicht dargestellten) Drosselklappenmodell bestimmt. Der daraus gewonnene
Wert kann insbesondere für eine AGR-Regelung herangezogen werden.
Bezugszeichenliste
| 1 |
Erdgasmotor |
28 |
Niederdruck-Absperrventil |
| 2 |
Abgasrückführung |
29 |
Saugrohr |
| 3 |
Pfeil (Luftmassenstrom) |
30 |
Zylinder-Kolben-Einheit |
| 4 |
Verdichter |
31 |
Einblasventil |
| 5 |
Abgasturbolader |
32 |
3-Wege-Katalysator |
| 6 |
Ladeluftkühler |
33 |
Abgasrückführeinheit |
| 7 |
Drosselklappe |
34 |
Wasserkühler |
| 8 |
Gasmischer |
35 |
Lüfter |
| 9 |
Pfeil (Gasmassenstrom) |
36 |
Kühlmittel-Temperatursensor |
| 10 |
Motorblock |
37 |
CNG-Drucksensor |
| 11 |
Zylinder-Kolben-Einheit |
38 |
CNG-Temperatursensor |
| 12 |
Pfeil (Abgasmassenstrom |
39 |
Breitbandlambdasonde |
| 13 |
Turbine |
40 |
Lambdasprungsonde |
| 14 |
AGR-Massenstrom |
|
|
| 15 |
AGR-Regelventil |
|
|
| 16 |
AGR-Kühler |
|
|
| 17 |
Verzweigungsstelle |
|
|
| 18 |
Verzweigungsstelle |
|
|
| 19 |
p-vLLK-Sensor |
|
|
| 20 |
p-nLLK-Sensor |
|
|
| 21 |
Recheneinheit |
|
|
| 22 |
MAP-Saugrohrdrucksensor |
|
|
| 23 |
Luftfilter |
|
|
| 24 |
Hochdruckspeicher |
|
|
| 25 |
Hochdruck-Absperrventil |
|
|
| 26 |
Gasdruckregler |
|
|
| 27 |
Überdruckventil |
|
|
1. Brennkraftmaschine, insbesondere Gasmotor, für ein Kraftfahrzeug,
mit einem in einer Luftmassenstromzuführung stromauf einer Vorrichtung zur Kraftstoffzumischung
(8) angeordneten Ladeluftkühler (6), und
mit einer Messeinrichtung zur Bestimmung des Luftmassenstroms (3),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messeinrichtung eine Sensorik (19, 20) zur Messung eines Druckverlustes über
dem Ladeluftkühler (6) aufweist, und
dass die Messeinrichtung weiter eine Recheneinheit (21) als Auswerteeinheit aufweist,
mit der in einem dort abgelegten Ladeluftkühlermodell, in dem der Ladeluftkühler (6)
eine geometrisch konstante Drossel für den durchströmenden Luftmassenstrom (3) bildet,
wenigstens aus dem mittels der Sensorik (19, 20) gemessenen Druckverlust der Luftmassenstrom
(3) berechenbar ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik zur Messung des Druckverlustes am Ladeluftkühler (6) einen Drucksensor
(19) stromauf des Ladeluft-Kühlers (p-vLLK-Sensor) und einen Drucksensor (20) stromab
des Ladeluftkühlers (p-nLLK-Sensor) aufweist, oder dass die Sensorik durch einen Differenzdrucksensor
gebildet ist, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass die Sensorik zusätzlich einen Temperatursensor
zur Messung der Temperatur des Luftmassenstroms (3) aufweist.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung eine Sensorik zur Messung eines Druckverlustes über einer Drosselklappe
(7) und zur Messung einer Drosselklappenstellung aufweist, wobei die Drosselklappe
(7) in einem in der Recheneinheit (21) abgelegten Drosselklappenmodell eine geometrisch
veränderliche Drossel für den durchströmenden Luftmassenstrom (3) bildet, so dass
mittels der Recheneinheit (21) wenigstens aus dem jeweiligen Druckverlust an der Drosselklappe
(7) und der Drosselklappenstellung der Luftmassenstrom (3) berechenbar ist.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (1) und/oder die Messeinrichtung so ausgebildet ist oder sind,
dass im Schwachlastbereich der Brennkraftmaschine (1) die Bestimmung des Luftmassenstroms
(3) mittels des Drosselklappenmodells, und im hohen Lastbereich mittels des Ladeluftkühlermodells
durchführbar ist, und dass in wenigstens einem dazwischen liegenden mittleren Lastbereich
die Bestimmung des Luftmassenstroms (3) mittels des Drosselklappenmodells und/oder
des Ladeluftkühlermodells erfolgt und/oder ein kontinuierlicher Abgleich der Ergebnisse
beider Modelle, gegebenenfalls in Verbindung mit einer Lambda-Regelung, durchführbar
ist.
5. Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (1) eine Abgasrückführung (AGR) (2) in die Luftmassenstromzuführung
aufweist, vorzugsweise stromab des Ladeluftkühlers (6).
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasrückführung (2) eine geregelte und/oder gekühlte Abgasrückführung (2) ist,
wobei der Anteil (14) des rückgeführten Abgases (AGR-Rate als AGR-Istwert) mittels
der Recheneinheit (21) berechenbar ist, insbesondere dergestalt, dass dazu der Gesamtmassenstrom
aus Frischluft, Brenngas und rückgeführtem Abgas durch Messung (22) des Saugrohrdrucks
in einem Liefergradmodell bestimmt wird,
dass weiter vom Gesamtmassenstrom der ermittelte bekannte Luftmassenstrom (3) sowie
der Brenngasmassenstrom (9) abgezogen werden, wobei der Brenngasmassenstrom (9) über
eine jeweils bekannte Einblasdauer von Injektoren und/oder über ein jeweils bekanntes
Verbrennungsluftverhältnis aus einer Lambdamessung mittels Lambdasonde (39, 40) bestimmt
wird, und dass weiter die verbleibende Differenz den Anteil (14) des aktuell rückgeführten
Abgases als AGR-Rate entsprechend einem AGR-Istwert ergibt.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine AGR-Rate (14) und/oder ein AGR-Istwert in einem Regelkreis auf vorgegebene AGR-Sollwerte
regelbar ist oder sind, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass ein AGR-Regler, gegebenenfalls
auch die Recheneinheit (21), in ein Motorsteuergerät integriert ist oder sind, und
die AGR-Sollwerte in einem Kennfeld abgelegt sind.
8. Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine ein Gasmotor (1) ist, insbesondere ein mit Erdgas betriebener
Gasmotor.
9. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Gasmotors, für
ein Kraftfahrzeug, insbesondere zum Betreiben einer Brennkraftmaschine nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem in einer Luftmassenstromzuführung stromauf einer Vorrichtung zur Kraftstoffzumischung
(8) ein Ladeluftkühler (6) angeordnet ist, und
bei dem eine Messeinrichtung zur Bestimmung des Luftmassenstroms (3) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messeinrichtung eine Sensorik (19, 20) zur Messung eines Druckverlustes über
dem Ladeluftkühler (6) aufweist, , und
dass die Messeinrichtung weiter eine Recheneinheit (21) als Auswerteeinheit aufweist,
mit der in einem dort abgelegten Ladeluftkühlermodell, in dem der Ladeluftkühler (6)
eine geometrisch konstante Drossel für den durchströmenden Luftmassenstrom (3) bildet,
aus dem mittels der Sensorik (19, 20) gemessenen Druckverlust der Luftmassenstrom
(3) berechnet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung eine Sensorik zur Messung eines Druckverlustes über einer Drosselklappe
(7) und zur Messung einer Drosselklappenstellung aufweist, wobei die Drosselklappe
(7) in einem in der Recheneinheit (21) abgelegten Drosselklappenmodell eine geometrisch
veränderliche Drossel für den durchströmenden Luftmassenstrom (3) bildet, so dass
mittels der Recheneinheit (21) wenigstens aus dem jeweiligen Druckverlust an der Drosselklappe
(7) und der Drosselklappenstellung der Luftmassenstrom (3) berechnet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass im definiert vorgegebenen Schwachlastbereich der Brennkraftmaschine (1) die Bestimmung
des Luftmassenstroms (3) mittels des Drosselklappenmodells, und im definiert vorgegebenen
hohen Lastbereich mittels des Ladeluftkühlermodells erfolgt, und
dass in dem wenigstens einen dazwischen liegenden mittleren Lastbereich die Bestimmung
des Luftmassenstroms (3) mittels des Drosselklappenmodells und/oder des Ladeluftkühlermodells
erfolgt und/oder ein kontinuierlicher Abgleich der Ergebnisse beider Modelle gegebenenfalls
in Verbindung mit einer Lambda-Regelung erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Brennkraftmaschine (1) eine geregelte und/oder gekühlte Abgasrückführung (2)
aufweist, wobei der Anteil (14) des rückgeführten Abgases (AGR-Rate als AGR-Istwert)
mittels der Recheneinheit (21) berechnet wird,
dass dazu der Gesamtmassenstrom aus Frischluft, Brenngas und rückgeführtem Abgas durch
Messung (22) des Saugrohrdrucks in einem Liefergradmodell bestimmt wird,
dass vom Gesamtmassenstrom der ermittelte bekannte Luftmassenstrom (3) sowie der Brenngasmassenstrom
(9) abgezogen werden, wobei der Brenngasmassenstrom (9) über eine jeweils bekannte
Einblasdauer von Injektoren und/oder über ein jeweils bekanntes Verbrennungsluftverhältnis
aus einer Lambdamessung mittels Lambdasonde (39, 40) bestimmt wird, und
dass die verbleibende Differenz den Anteil (14) des aktuell rückgeführten Abgases als
AGR-Rate entsprechend einem AGR-Istwert ergibt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine AGR-Rate (14) und/oder ein AGR-Istwert in einem Regelkreis auf vorgegebene AGR-Sollwerte
geregelt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass für das Ladeluftkühlermodell die Luftkühler-Drosselcharakteristik als konstante Charakteristik
gemessen wird und für die Berechnung des Luftmassenstroms (3) ein annähernd linearer
Zusammenhang zwischen Druckverlust und Massenstrom zugrunde,gelegt wird.
15. Fahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, mit einer Brennkraftmaschine (1) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach
einem der Ansprüche 9 bis 14.