Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Auslassvorrichtung einer Vollmantelschneckenzentrifuge
zum Trennen eines mehrphasigen Guts, welche an einer Stirnwand einer um eine Längsachse
drehenden Zentrifugentrommel an einer in der Stirnwand ausgebildeten Auslassöffnung
angeordnet ist, und welche eine Umlenkeinrichtung zum Umlenken des durch die Auslassöffnung
gelangten Guts in Richtung des Stirnwandumfangs umfasst, bei welcher die Umlenkeinrichtung
ein durch einen Streckenradius von der Längsachse beabstandet angeordnetes Streckenelement
aufweist, entlang welchem das umgelenkte Gut in Richtung des Stirnwandumfangs leitbar
ist, bevor es seitlich von der Auslassvorrichtung abgeworfen wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner das Verwenden einer solchen Auslassvorrichtung.
[0003] Im Allgemeinen sind Vollmantelschneckenzentrifugen durch eine drehbare Zentrifugentrommel
gekennzeichnet, welche einen weitestgehend geschlossenen Trommelmantel mit einer meist
waagrecht verlaufenden Rotationsachse bzw. Längsachse aufweist. Die Zentrifugentrommel
wird mittels eines Antriebs mit hoher Rotationsgeschwindigkeit gedreht. In die Zentrifugentrommel
wird mittels eines meist zentral angeordneten Einlaufrohrs ein zu zentrifugierendes
mehrphasiges Gut eingebracht. Das mehrphasige Gut wird dann mit dem Drehen der Zentrifugentrommel
einer hohen Zentrifugalkraft unterworfen, wodurch es sich innen am Trommelmantel als
Teich anlegt. In dem derart zentrifugierten Gut findet eine Phasentrennung statt,
wobei vergleichsweise leichtes Gut im Teich als leichte Phase nach radial innen wandert
und vergleichsweise schweres Gut als schwere Phase nach radial außen wandert. Die
leichte Phase kann als Fluid radial innen mittels einer Auslassvorrichtung abgeführt
werden, während die schwere Phase mittels einer Schnecke aus der Zentrifugentrommel
ausgetragen wird.
[0004] Beispielsweise ist aus der
DE 20 2011 110 235 U1 ein an einer Trommel einer Dekanter-Zentrifuge angeordnetes Flüssig-Phase-Auslassanschluss-Bauteil
bekannt, welches einen geraden Kanal aufweist. Dieser Kanal bildet eine Strecke aus,
welche durch einen Streckenradius beabstandet von einer Längsachse der Dekanter-Zentrifuge
angeordnet ist. Der Kanal ist in einem spitzen Winkel relativ zu einer stirnseitigen
Trommel-Basisplatte angeordnet, um ein durch eine in der Basisplatte vorhandenen Auslassöffnung
gelangendes Gut seitlich der Trommel umzulenken. Hierdurch kann das im Wesentlichen
in axialer Richtung aus der Auslassöffnung austretende Gut zum Zwecke einer Energie-Wiedergewinnung
entlang des Streckenelements seitlich nach außen abgelenkt werden, bevor es am Ende
des geraden Kanals bzw. der Strecke auf Höhe des Streckenradius von dem Flüssig-Phase-Auslassanschluss-Bauteil
abgeworfen wird.
Zugrundeliegende Aufgabe
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Auslassvorrichtungen einer
Vollmantelschneckenzentrifuge weiterzuentwickeln, um eine effektivere Energierückgewinnung
zu erzielen.
Erfindungsgemäße Lösung
[0006] Diese Aufgabe der Erfindung ist von einer Auslassvorrichtung einer Vollmantelschneckenzentrifuge
zum Trennen eines mehrphasigen Guts gelöst, welche an einer Stirnwand einer um eine
Längsachse drehenden Zentrifugentrommel an einer in der Stirnwand ausgebildeten Auslassöffnung
angeordnet ist, und welche eine Umlenkeinrichtung zum Umlenken eines durch die Auslassöffnung
gelangten Fluids des Guts in Richtung des Stirnwandumfangs umfasst, bei welcher die
Umlenkeinrichtung ein durch einen Streckenradius von der Längsachse beabstandet angeordnetes
Streckenelement mit einer Umlenkstrecke aufweist, entlang welcher das umgelenkte Fluid
in Richtung des Stirnwandumfangs leitbar ist, bevor es seitlich von der Auslassvorrichtung
abgeworfen wird, wobei die Auslassvorrichtung erfindungsgemäß Führungsmittel umfasst,
mittels welchen das umgelenkte Fluid im Schwerefeld der Vollmantelschneckenzentrifuge
vor dem Abwurf von der Auslassvorrichtung auf ein energetisch niedrigeres Lagepotential
bringbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß umfasst die Auslassvorrichtung also Führungsmittel, mittels welchen
das umgeleitete Fluid im Schwerefeld der Vollmantelschneckenzentrifuge vor dem Abwurf
von der Auslassvorrichtung auf ein energetisch niedrigeres Lagepotential bringbar
ist. Hierdurch gelingt es, das umgelenkte Fluid an der Auslassvorrichtung zusätzlich
noch zu beschleunigen, bevor es von der Auslassvorrichtung letztendlich abgeworfen
wird, wodurch wiederum der Rückstoßeffekt an der Auslassvorrichtung erhöht und hiermit
insbesondere die Energieeinsparung zum Antreiben der Zentrifugentrommel verbessert
werden kann.
[0008] Die Wirkung der bis dato bekannten Auslassvorrichtungen beruht in der Regel darauf,
das durch die Auslassöffnung gelangte Fluid des in der Zentrifugentrommel befindlichen
Guts mit Hilfe der Umlenkeinrichtungen jeweils nur ein einziges Mal in Richtung des
Stirnwandumfangs umzulenken. Hierbei hängt die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids,
welches in Richtung des Stirnwandumfangs geleitet und abgeworfen wird, in einem hohen
Maße von der durch die Auslassöffnung geleitete Fluiddurchsatzmenge ab, da bisher
eine bewusste, zusätzlich gewollte Beschleunigung des Fluids nicht erfolgte.
[0009] Vorliegend gelingt es mit den zusätzlichen Führungsmitteln jedoch, das Fluid zumindest
zweimal auf seinem Weg zu einer Abwurfkante derart umzulenken, dass hierdurch der
Effekt einer zusätzlichen Beschleunigung erzielt werden kann. Ein erstes Mal wird
das Fluid an der Auslassöffnung bzw. kurz dahinter umgelenkt, um das im Wesentlichen
in axiale Richtung aus der Zentrifugentrommel drängende Fluid in Richtung des Stirnwandumfangs
umzulenken. Ein zweites Mal erfährt das bereits so umgelenkte und an der Auslassvorrichtung
weiter in Richtung des Stirnwandumfangs geleitete Fluid eine zusätzliche Richtungsänderung
in radialer Richtung der Zentrifugentrommel, wobei das Fluid aufgrund von hierauf
wirkenden Fliehkräften beschleunigt wird, bevor es von der Auslassvorrichtung letztendlich
abgeworfen wird. Diese zusätzliche Richtungsänderung erfolgt hierbei parallel oder
windschief zur Stirnwand.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird auch von einem Verfahren zur Energierückgewinnung
an einer Vollmantelschneckenzentrifuge zum Trennen eines in einer um eine Längsachse
drehenden Zentrifugentrommel befindlichen mehrphasigen Guts gelöst, bei welchem eine
Phase des Guts in Form eines Fluids in Richtung der Längsachse durch eine in der Stirnwand
der Zentrifugentrommel ausgebildeten Auslassöffnung hindurch gelangt, bei welchem
das durch die Auslassöffnung hindurch gelangte Fluid mittels einer Umlenkeinrichtung
in Richtung des Stirnwandumfangs umgelenkt wird, und bei welchem das in Richtung des
Stirnwandumfangs umgelenkte Fluid entlang einer durch die Umlenkeinrichtung ausgebildeten
Umlenkstrecke geleitet wird, bevor es nach dem Verlassen der Umlenkstrecke von der
Umlenkeinrichtung seitlich abgeworfen wird, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet,
dass das entlang der Umlenkstrecke geleitete Fluid nach dem Verlassen der Umlenkstrecke
im Schwerefeld der Vollmantelschneckenzentrifuge auf ein energetisch niedrigeres Lagepotential
gebracht wird, bevor es letztendlich seitlich von der Auslassvorrichtung abgeworfen
wird. Hierdurch wird das Fluid nach dem Verlassen der Umlenkstrecke, anstatt abgeworfen
zu werden, nochmals radial zur Längsachse beschleunigt, bevor es anschließend von
der Auslassvorrichtung abgeworfen wird.
[0011] Der zusätzliche Beschleunigungseffekt wird hauptsächlich durch ein gezieltes Ableiten
des Fluids auf einer radial nach außen weisenden Fluidleitkontur der Führungsmittel
erreicht, welche sich zwischen der Umlenkstrecke und der Abwurfkante erstreckt. Hierbei
wird das Fluid gezielt auf einen größeren Radius geführt. Wird im Schwerefeld der
Vollmantelschneckenzentrifuge eine Masse auf einen größeren Radius gebracht, bedeutet
dies, dass die Masse auf ein niedrigeres Niveau von potentieller Energie bezogen auf
das Zentrifugalfeld ohne Berücksichtigung der damit verbundenen Umfangsgeschwindigkeit
gebracht wird.
[0012] Dieser Unterschied an potentieller Energie kann im Sinne der Erfindung in kinetische
Energie umgewandelt werden, wie dies vorliegend der Fall ist.
[0013] Die vorliegenden Führungsmittel sind hierzu stromab hinter der eigentlichen Umlenkstrecke
angeordnet.
[0014] Und zwar sind die Führungsmittel vorzugsweise derart stromab hinter der eigentlichen
Umlenkstrecke angeordnet, dass das bereits umgelenkte Fluid auf dem Weg zum Stirnwandumfang
durch eine nochmalige geführte Richtungsänderung nach radial außen zusätzlich beschleunigt
wird.
[0015] Es versteht sich, dass insbesondere das Streckenelement und die Führungsmittel in
vielfältiger Weise realisiert sein können. Konstruktiv besonders einfach können sie
in die Auslassvorrichtung integriert werden, wenn sie als ein einteiliges Bauteil,
aus welchem die Umlenkeinrichtung zumindest teilweise besteht, hergestellt sind.
[0016] Die Erfindung ist ferner auch gezielt auf ein Verwenden einer erfindungsgemäßen Auslassvorrichtung
an einer Vollmantelschneckenzentrifuge zum Trennen eines mehrphasigen Guts mit einer
Zentrifugentrommel gerichtet.
[0017] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Führungsmittel derart
ausgestaltet, dass das entlang der Umlenkstrecke geleitete Gut ausgehend von dem Streckenradius
auf einen radial weiter außen liegenden Abwurfradius führbar ist, bevor es von der
Auslassvorrichtung abgeworfen wird. Der Streckenradius und der Abwurfradius erfüllen
vorzugsweise die Gleichung:

wobei R = Abwurfradius, r = Streckenradius, n = Anzahl der Auslassbohrungen am zugehörigen
Umfang der Stirnwand, a = Vorzugsfaktor. Der Vorzugsfaktor ist vorzugsweise zwischen
1 und 6, bevorzugt zwischen 2 und 5, besonders bevorzugt zwischen 3 und 4 gewählt.
[0018] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn die Führungsmittel derart radial
hinter dem Streckenelement angeordnet sind, dass das entlang der Strecke geleitete
Gut ausgehend von dem durch das Streckenelement definierten Streckenradius auf einen
radial weiter außen liegenden Abwurfradius führbar ist, bevor es von der Auslassvorrichtung
abgeworfen wird.
[0019] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Führungsmittel eine Beschleunigungsstrecke
umfassen, entlang welcher das Fluid zwischen dem Streckenradius und einem Abwurfradius
der Auslassvorrichtung beschleunigbar ist. Hierdurch kann die Drehung der Zentrifugentrommel
stärker unterstützt werden.
[0020] Während die Umlenkstrecke primär nur dem Zweck dient, das Fluid in Umfangsrichtung
umzulenken, dient die vorliegende Beschleunigungsstrecke primär dazu, das bereits
umgelenkte Fluid nochmals zu beschleunigen.
[0021] Die Beschleunigungsstrecke ist hierbei derart stromab hinter der eigentlichen Umlenkstrecke
angeordnet, dass das bereits umgelenkte Fluid auf dem Weg zum Stirnwandaußenumfang
durch eine nochmalige Richtungsänderung zusätzlich beschleunigt wird.
[0022] Vorzugsweise ist die Umlenkeinrichtung so ausgestaltet, dass sich in einem Übergangsbereich,
in welchem die Umlenkstrecke in die Beschleunigungsstrecke übergeht, eine Richtung
des Verlaufs der Außenkontur der Umlenkeinrichtung ändert.
[0023] Weisen die Führungsmittel eine Abwurfkante auf, welche durch einen Abwurfradius von
der Längsachse beabstandet an der Stirnseite angeordnet ist, wobei der Abwurfradius
größer als der Streckenradius ist, kann das Gut in Richtung des Stirnwandumfangs weiter
beschleunigt werden, bevor es von der Auslassvorrichtung abgeworfen wird. Insbesondere
kann hierdurch konstruktiv einfach eine Abwurfkante für das umgelenkte und anschließend
beschleunigte Gut bereitgestellt werden, welche radial weiter außen angeordnet ist
als die Umlenkstrecke des Streckenelements.
[0024] Umfassen die Führungsmittel ein gekrümmtes Führungselement, welches sich von radial
weiter innen nach radial weiter außen erstreckt, kann das in Richtung des Stirnwandumfangs
geleitete Gut besonders betriebssicher nach radial weiter außen geführt werden, bevor
es von der Auslassvorrichtung abgeworfen wird. Durch das gekrümmte Führungselement
erfährt das beschleunigte Gut eine nochmalige Richtungsänderung, um anschließend vorteilhafter
von der Auslassvorrichtung abgeworfen werden zu können.
[0025] Ein besonders guter Beschleunigungsweg kann mit Hilfe der Führungsmittel geschaffen
werden, wenn die Führungsmittel eine konkav ausgestaltete Führungsfläche umfassen,
welche der Längsachse zugewandt ist. Diese Führungsfläche ist hierbei in radialer
Richtung konkav ausgeformt. Kumulativ kann sie auch in axialer Richtung konkav ausgeformt
sein, um das Fluid besser führen zu können.
[0026] Eine bevorzugte Ausführungsvariante sieht vor, dass die Auslassöffnung auf einem
Lochkreis mit einem Lochkreisradius angeordnet ist, wobei ein Abwurfradius der Auslassvorrichtung
größer als der Lochkreisradius ist. Hierdurch kann eine Abwurfkante weiter radial
außen angeordnet werden, wodurch die Energierückgewinnung weiter verbessert wird.
[0027] Eine sehr vorteilhafte Ausführungsvariante sieht vor, dass die Auslassvorrichtung
ein durch einen Wehrradius von der Längsachse beabstandet angeordnetes Wehrelement
umfasst, wobei ein Abwurfradius der Auslassvorrichtung größer ist als der Wehrradius.
[0028] Insofern ist das Wehrelement radial weiter innen als die Abwurfkante der Auslassvorrichtung
angeordnet, so dass das bereits umgelenkte Gut im Sinne der Erfindung weiter beschleunigt
werden kann.
[0029] Das Wehrelement kann konstruktiv besonders einfach geschaffen sein, wenn es sogleich
durch eine Kontur der Umlenkeinrichtung realisiert ist.
[0030] Es kann vorteilhaft sein, wenn das Wehrelement zwischen der Umlenkstrecke des Streckenelements
und der Beschleunigungsstrecke der Führungsmittel angeordnet ist.
[0031] Bevorzugt sind das Streckenelement, das gekrümmte Führungselement und das Wehrelement
einstückig als ein einziges Bauteil der Umlenkeinrichtung realisiert, so dass die
Auslassvorrichtung sehr kompakt baut.
[0032] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Auslassvorrichtung bezogen auf eine Tangente,
welche einen Abwurfradius der Auslassvorrichtung tangiert, einen Abwurfwinkel α >
0° aufweist. Vorzugsweise tangiert die Tangente den Abwurfradius in einem durch den
Abwurfradius und der Abwurfkante erzeugten Schnittpunkt.
[0033] Aus energetischer Sicht ist zwar ein Abwurfwinkel von 0° -bezogen auf diese Tangente,
also ein tangentialer Abwurf in Richtung der an dem Abwurfradius angelehnten Tangente,
am effektivsten. Jedoch besteht hierbei die Gefahr, dass Strahlen der, von zwei direkt
hintereinander auf dem Lochkreis angeordneten Auslassvorrichtungen, abgeworfenen Fluide
miteinander kollidieren. Insofern ist es vorteilhaft, einen Abwurfwinkel α > 0° zu
wählen.
[0034] Weist der Abwurfwinkel α einen Wert zwischen 1 ° und 30° auf, kann zuverlässig verhindert
werden, dass das von der Auslassvorrichtung abgeworfene Fluid mit einem weiteren abgeworfenen
Fluid einer anderen an der Stirnwand angeordneten Auslassvorrichtung kollidiert.
[0035] Weist der Abwurfwinkel α einen alternativen Wert zwischen 3° und 20° auf, kann das
von der Auslassvorrichtung abgeworfene Fluid noch betriebssicherer radial nach außen
abgeworfen werden.
[0036] Das Fluid kann im Sinne der Erfindung noch effektiver und zuverlässiger von der Auslassvorrichtung
abgeworfen werden, wenn der Abwurfwinkel α einen Wert zwischen 5° und 15° aufweist.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0037] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Auslassvorrichtungen
an einer Vollmantelschneckenzentrifuge anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Frontalansicht einer Stirnwand einer Zentrifugentrommel einer Vollmantelschneckenzentrifuge,
wobei an der Stirnwand sechs Auslassvorrichtungen gemäß einer ersten Ausführungsform
angeordnet sind,
- Fig. 2
- den Schnitt II - II in Fig. 1,
- Fig. 3
- den Schnitt III - III in Fig. 2 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 4
- eine Frontalansicht gemäß Fig. 1, wobei an der Stirnwand Auslassvorrichtungen gemäß
einer zweiten Ausführungsform angeordnet sind,
- Fig. 5
- den Schnitt V - V in Fig. 4,
- Fig. 6
- den Schnitt VI - VI in Fig. 5 in vergrößertem Maßstab, und
- Fig. 7
- den Schnitt III - III einer Auslassvorrichtung gemäß Fig. 1 in weiter vergrößertem
Maßstab.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0038] Bei dem in den Fig. 1 bis 3 gezeigten, ersten Ausführungsbeispiel ist eine Mehrzahl
an ersten Auslassvorrichtungen 10 (nur exemplarisch beziffert) an einer Stirnwand
12 einer Zentrifugentrommel 14 einer Vollmantelschneckenzentrifuge 16 zum Trennen
eines mehrphasigen Guts 18 befestigt. Die Stirnwand 12 bildet hierbei einen axialen
Zentrifugentrommeldeckel. Innerhalb dieser Vollmantelschneckenzentrifuge 16 befindet
sich eine nicht dargestellte Zentrifugenschnecke. Die Zentrifugentrommel 14 dreht
sich in einem angetriebenen Zustand um eine Längsachse 20, welche gleichzeitig die
Mittelachse und auch die Drehachse der Zentrifugentrommel 14 darstellt. Das mehrphasige
Gut 18 an sich bildet bei hinreichend schneller Drehung der Zentrifugentrommel 14
in Drehrichtung 22 innenseitig an deren Trommelmantel 24 einen Teich bzw. einen Flüssigkeitsring
26 aus. Dabei weist der Teich einen Flüssigkeitspegel bzw. Teichradius 28 auf, der
im Wesentlichen vom Durchsatz an zu klärendem Gut 18 in der Zentrifugentrommel 14
abhängig ist. Wird viel zu klärendes Gut 18 in die Zentrifugentrommel 14 pro Zeiteinheit
zugeführt, aber nur wenig geklärtes Gut als Fluid 30 (siehe Fig. 3) pro Zeiteinheit
abgeführt, so steigt der Flüssigkeitspegel bzw. der zugehörige Teichradius 28 wird
kleiner. Wird verhältnismäßig mehr Fluid 30 abgeführt, so sinkt dieser Flüssigkeitspegel.
Der Flüssigkeitspegel hängt hierbei natürlich auch von der Menge an pro Zeiteinheit
abgeführtem Gut 18 der schweren Phase aus der Zentrifugentrommel 14 ab, was hier aber
nicht weiter thematisiert werden soll.
[0039] Zum Abführen des Fluids 30 sind in der Stirnwand 12 sechs kreisrunde Auslassöffnungen
32 eingearbeitet, durch welche hindurch das Fluid 30 - bei einem entsprechenden Flüssigkeitspegel
innerhalb der Zentrifugentrommel 14 - in axialer Richtung 34 der Längsachse 20 ausgetragen
wird. Die kreisrunden Auslassöffnungen 32 dienen somit zum Abführen bzw. Auslassen
von geklärtem Gut einer leichteren Phase in Form des Fluids 30 aus der Zentrifugentrommel
14. Die kreisrunden Auslassöffnungen 32 sind hierbei auf einem Lochkreis 36 mit einem
Lochkreisradius 38 konzentrisch um die Längsachse 20 herum gleichmäßig beabstandet
an der Stirnwand 12 angeordnet. Um nun das durch die kreisrunden Auslassöffnungen
32 hindurchströmende Fluid 30 kontrollierter abführen zu können, ist außen an der
Stirnwand 12 vor jeder kreisrunden Auslassöffnung 32 jeweils eine der Auslassvorrichtungen
10 angebracht.
[0040] Jede der sechs Auslassvorrichtungen 10 umfasst eine Umlenkeinrichtung 40 (hier nur
exemplarisch beziffert) zum Umlenken des im Wesentlichen axial durch die Auslassöffnung
32 hindurch gelangten Fluids 30, so dass dieses Fluid 30 seitlich in Richtung 42 des
Stirnwandumfangs 44 umgelenkt und in Bezug auf die Längsachse 20 radial nach außen
geleitet wird, bevor es von der jeweiligen Auslassvorrichtung 10 abgeworfen wird,
um hierbei eine Energierückgewinnung zu erzielen. Die sechs Umlenkeinrichtungen 40
sind mit einem gemeinsamen Haltering 46 an der Stirnwand 12 befestigt, wobei jede
der Umlenkeinrichtungen 40 mittels zwei jeweils durch den gemeinsamen Haltering 46
gesteckten Schrauben 48 (nur exemplarisch beziffert) an der Stirnwand 12 fest angeschraubt
ist.
[0041] Der gemeinsame Haltering 46 sorgt zudem dafür, dass das umzulenkende Fluid 30 nur
seitlich in Richtung 42 des Stirnwandumfangs 44 und nicht weiter in axialer Richtung
34 abfließen kann. Insofern bildet der gemeinsame Haltering 46 an jeder der Auslassvorrichtungen
10 ein axiales Prallplattenelement (hier nicht beziffert) der jeweiligen Umlenkeinrichtung
40 derart aus, dass an der jeweiligen Umlenkeinrichtung 40 zwischen der Stirnwand
12 und dem gemeinsamen Haltering 46 ein entsprechender schalenförmiger Leitraum 50
zur Aufnahme des umzulenkenden Fluids 30 realisiert ist.
[0042] Zum radialen nach außen Leiten des umgelenkten Fluids 30 umfasst die Umlenkeinrichtung
40 des Weiteren ein durch einen Streckenradius 52 von der Längsachse 20 beabstandet
angeordnetes Streckenelement 54, welches eine Umlenkstrecke 56 definiert, wobei sich
der Streckenradius 52 auf den Abstand zwischen der Umlenkstrecke 56 und der Längsachse
20 bezieht.
[0043] Die Umlenkeinrichtung 40 verkörpert in diesem Ausführungsbeispiel durch eine entsprechende
Gestaltung des Streckenelements 54 sogleich ein Wehrelement 58, dessen Wehrkante 60
einen Wehrradius 62 definiert. Insofern ist durch die Geometrie des Streckenelements
54 zugleich der Wehrradius 62 definiert. Über diese Wehrkante 60 gelangt das axial
durch die Auslassöffnung 32 hindurch strömende Fluid 30 in den schalenförmigen Leitraum
50, von welchem aus es in Richtung 42 des Stirnwandumfangs 44 umgelenkt und geleitet
wird.
[0044] Um das entlang der Umlenkstrecke 56 geleitete Fluid 30 vor dem Abwurf von der Auslassvorrichtung
10 weiter zu beschleunigen und hierdurch die Energierückgewinnung effektiver zu gestalten,
umfasst jede der Auslassvorrichtungen 10 erfindungsgemäß Führungsmittel 64, mittels
welchen das umgelenkte Fluid 30 im Schwerefeld der Vollmantelschneckenzentrifuge 16
vor dem Abwurf von der Auslassvorrichtung 10 auf ein energetisch niedrigeres Lagepotential
bringbar ist. Derartige Führungsmittel 64 können in vielfältiger Weise realisiert
sein.
[0045] In den vorliegenden Ausführungsbeispielen sind die Führungsmittel 64 konstruktiv
einfach durch ein gekrümmtes Führungselement 66 verkörpert, welches sich gemäß Pfeilrichtung
68 von radial weiter innen nach radial weiter außen erstreckt. Hierbei ist das gekrümmte
Führungselement 66 derart gekrümmt, dass eine hierdurch ausgestaltete Führungsfläche
70 konkav ausgeformt ist. Diese konkav ausgestaltete Führungsfläche 70 ist derart
in der jeweiligen Auslassvorrichtung 10 integriert, dass sie der Längsachse 20 zugewandt
ist. So kann ein durch die Fliehkräfte nach außen drängendes Fluid 30 besonders vorteilhaft
geführt werden.
[0046] Insbesondere ist das gekrümmte Führungselement 66 derart ausgestaltet, dass das entlang
der Umlenkstrecke 56 geleitete Fluid 30 ausgehend von dem durch das Streckenelement
54 definierten Streckenradius 52 auf einen radial weiter außen liegenden Abwurfradius
72 führbar ist, bevor es von einer Abwurfkante 74 der jeweiligen Auslassvorrichtung
10 abgeworfen wird. Der Streckenradius 52 und damit auch die Umlenkstrecke 56 sind
somit radial weiter innen als die Abwurfkante 74 angeordnet.
[0047] Das gekrümmte Führungselement 66 gestaltet hierbei eine Beschleunigungsstrecke 76
(siehe insbesondere Fig. 3) aus, mittels welcher das Fluid 30 zwischen der Umlenkstrecke
56 und dem Abwurfradius 72 beschleunigt wird. Diese Beschleunigungsstrecke 76 ist
hierbei - in Richtung des Stirnwandumfangs 44 gesehen-derart hinter der Umlenkstrecke
56 des Streckenelements 54 angeordnet, dass das entlang der Umlenkstrecke 56 geleitete
Fluid 30 beim Übergang zwischen der Umlenkstrecke 56 und der Beschleunigungsstrecke
76 eine Richtungsänderung in Drehrichtung 22 der Zentrifugentrommel 14 erfährt. Das
Fluid 30 kann somit durch Fliehkräfte, welche aufgrund der Drehung der Zentrifugentrommel
14 auf das Fluid 30 wirken, besser beschleunigt werden.
[0048] Vorteilhafterweise wird das umgelenkte Fluid 30 mittels der Beschleunigungsstrecke
76 mindestens noch einmal umgelenkt, nämlich radial nach außen und in einer der Drehrichtung
22 entgegengesetzten Richtung, bevor es von der Auslassvorrichtung 10 abgeworfen wird.
Hierzu ist das Führungselement 66 gekrümmt, wie vorstehend bereits beschrieben. Durch
das Umlenken des Fluids 30 nach radial außen und in die entgegengesetzte Richtung
wird dieses an die gekrümmte Führungsfläche 70 gepresst, so dass sicher gestellt werden
kann, dass das Fluid 30 auch erst an der Abwurfkante 74 von der Auslassvorrichtung
10 abgeworfen wird.
[0049] Der Abwurf des nochmals beschleunigten Fluids 30 gelingt besonders vorteilhaft mit
einem Abwurfwinkel α in einem Abwurfbereich zwischen 5° und 15°, der hier an jedem
der Auslassvorrichtungen 10 vorgesehen ist. Der Abwurfwinkel α bezieht sich vorliegend
auf eine Tangente 78, welche den Abwurfradius 72 in einem Schnittpunkt 80 des Abwurfradius
72 und der Abwurfkante 74 tangiert. Der Abwurfbereich ist auch abhängig von der Drehzahlgeschwindigkeit
der Zentrifugentrommel 14.
[0050] Insbesondere nach der Darstellung gemäß Fig. 3 ist sehr gut ersichtlich, dass das
Fluid 30 nach dessen Umlenkung in Richtung 42 des Stirnwandumfangs 44 in Höhe des
Wehrradius 62 die Geschwindigkeit vü besitzt. Durch das Leiten des Fluids 30 bis auf
den größeren Abwurfradius 72 befindet sich das Fluid 30 im Schwerefeld der Vollmantelschneckenzentrifuge
16 dort auf einem Niveau mit einer niedrigeren potentiellen Energie. Die dem Fluid
30 auf Höhe des Wehrradius 62 bzw. auf Höhe des Streckenradius 52 noch innewohnende
höhere potentielle Energie wurde entlang der Beschleunigungsstrecke 76 der Führungsmittel
64 in kinetische Energie umgewandelt, so dass das Fluid 30 mit der Abwurfgeschwindigkeit
va > vü auf dem Abwurfradius 72 von der jeweiligen Auslassvorrichtung 10 abgeworfen
wird. Das Fluid 30 wird beim Leiten entlang des gekrümmten Führungselements 66 von
dem weiter innen liegenden Wehrradius 62 bzw. dem Streckenradius 52 auf den weiter
außen liegenden Abwurfradius 72 geführt.
[0051] Bei dem zweiten, in den Fig. 4 bis 6 gezeigten Ausführungsbeispiel sind alternative
Auslassvorrichtungen an der vorstehend beschriebenen Stirnwand 12 verbaut. Insofern
sind Komponenten der beiden Ausführungsbeispiele, welche wenigstens im Wesentlichen
hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, hierbei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet,
wobei die Komponenten nicht in allen Figuren beziffert und erläutert sein müssen.
Hinsichtlich des zweiten Ausführungsbeispiels wird auf die vorstehenden Erläuterungen
des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen, um auch Wiederholungen zu vermeiden.
[0052] Wie nun gemäß den Darstellungen nach den Fig. 4 bis 6, in welchen die alternativen
Auslassvorrichtungen 110 gezeigt sind, gut zu erkennen ist, kann es alternativ günstiger
sein, die Umlenkung des Fluids 30 bereits vor der eigentlichen Wehrkante 60 vorzunehmen,
anstatt das Fluid 30 auf oder hinter dem Wehrradius 62 umzulenken. Hiermit erfolgt
die Umlenkung des Fluids 30 bereits bei einer niedrigen Strömungsgeschwindigkeit vf,
wodurch eine Umlenkung des Fluids 30 mit weniger Verlusten durch Turbulenzen erreichbar
ist. Beim Überströmen der Wehrkante 60 wird das Fluid 30 dann auf die Geschwindigkeit
vü erhöht. Durch das Leiten des Fluids 30 auf den radial weiter außen liegenden Abwurfradius
72 wird analog zu dem in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel und der diesbezüglichen
vorigen Beschreibung die Abwurfgeschwindigkeit va erreicht.
[0053] Bis auf die unterschiedlich ausgebildete Wehrkante 62 und das Streckenelement 54
der alternativen Auslassvorrichtung 110 sind beide Ausführungsbeispiele im Wesentlichen
baugleich.
[0054] Weitere Vorteile hinsichtlich der beiden Auslassvorrichtungen 10 und 110 können erzielt
werden, wenn beispielsweise durch eine radial verschiebbar gestaltete Ausführung des
Wehrelements 58, etwa mit Hilfe von Exzenterscheiben (hier nicht gezeigt), der Wehrradius
62 variabel eingestellt werden kann.
[0055] Darüber hinaus könnten zwecks einer einfacheren Montierbarkeit der Auslassvorrichtungen
10 bzw. 110 an die Stirnwand 12 die jeweilige Umlenkeinrichtung bzw. das diesbezügliche
Streckenelement 54 und/oder die Führungsmittel 64, und der gemeinsame Haltering 46
vor der Montage der jeweiligen Auslassvorrichtung 10 bzw. 110 fest miteinander verbunden
werden.
[0056] Je nach der bevorzugten Ausführung kann die effektive Wehrkante 60 in einer zur Stirnwand
12 parallelen Ebene liegen (siehe hierzu erstes Ausführungsbeispiel, Fig. 1 bis 3),
in einer Ebene, welche senkrecht zur Stirnwand 12 angeordnet ist (siehe hierzu zweites
Ausführungsbeispiel, Fig. 4 bis 6) oder in einem Winkel zwischen 0° und 90° angestellt
sein.
[0057] An der in Fig. 7 veranschaulichten Auslassvorrichtung 10 ist zu erkennen, wie diese
vorzugsweise im Detail gestaltet ist. Die Auslassvorrichtung 10 ist mit der Umlenkeinrichtung
40 und dem plattenförmigen Wehrelement 58 ausgebildet, das mit den Schrauben 48 ortsfest
in Bohrungen des Wehrelements 58 oder verstellbar in Langlöchern des Wehrelements
58 an der zugehörigen Stirnwand 12 der Zentrifugentrommel 14 angebracht ist. Die Zentrifugentrommel
14 dreht sich dabei in Drehrichtung 22. Über die Umlenkstrecke 56 des Streckenelements
54 hinweg ist mit dem Wehrelement 58 die Wehrkante 60 gebildet, die dabei den Wehrradius
62 definiert. Der Wehrradius 62 entspricht vorliegend dem Streckenradius 52, wobei
der Streckenradius 52 vorteilhaft auch geringfügig größer als der Wehrradius 62 sein
kann, so dass das geklärte Gut bzw. Fluid die Wehrkante 60 in Gestalt einer kleinen
Hürde bzw. eines Hügels überströmt. An das Streckenelement 54 schließt sich entgegen
der Drehrichtung 22 das Führungsmittel 64 mit seinem gekrümmten Führungselement 66
an. Das gekrümmte Führungselement 66 weist am Übergang zur Umlenkstrecke 56 einen
konvexen Abschnitt auf, der mit einem Radius r1 gebildet ist. An diesen schließt sich
die Führungsfläche 70 an, die als konkaver Abschnitt mit einem Radius r2 gestaltet
ist. Die beiden Radien r1 und r2 weisen vorzugsweise ein Verhältnis r1 : r2 von 1
: 1,5 bis 1 : 10, bevorzugt von 1 : 2 bis 1 : 6, besonders bevorzugt von 1 : 2,5 bis
1 : 3,5 auf.
[0058] Abschließend sei angemerkt, dass sämtlichen Merkmalen, die in den Anmeldungsunterlagen
und insbesondere in den abhängigen Ansprüchen genannt sind, trotz dem vorgenommenen
formalen Rückbezug auf einen oder mehrere bestimmte Ansprüche, auch einzeln oder in
beliebiger Kombination eigenständiger Schutz zukommen soll.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 10
- Auslassvorrichtung
- 12
- Stirnwand
- 14
- Zentrifugentrommel
- 16
- Vollmantelschneckenzentrifuge
- 18
- mehrphasiges Gut
- 20
- Längsachse
- 22
- Drehrichtung
- 24
- Trommelmantel
- 26
- Flüssigkeitsring
- 28
- Teichradius bzw. Flüssigkeitspegel
- 30
- Fluid
- 32
- Auslassöffnung
- 34
- axiale Richtung
- 36
- Lochkreis
- 38
- Lochkreisradius
- 40
- Umlenkeinrichtung
- 42
- Richtung
- 44
- Stirnwandumfang
- 46
- Haltering
- 48
- Schrauben
- 50
- Leitraum
- 52
- Streckenradius
- 54
- Streckenelement
- 56
- Umlenkstrecke
- 58
- Wehrelement
- 60
- Wehrkante
- 62
- Wehrradius
- 64
- Führungsmittel
- 66
- gekrümmtes Führungselement
- 68
- Pfeilrichtung
- 70
- Führungsfläche
- 72
- Abwurfradius
- 74
- Abwurfkante
- 76
- Beschleunigungsstrecke
- 78
- Tangente
- 80
- Schnittpunkt
- 110
- alternative Auslassvorrichtung
- r1
- Radius
- r2
- Radius
1. Auslassvorrichtung (10; 110) einer Vollmantelschneckenzentrifuge (16) zum Trennen
eines mehrphasigen Guts (18), welche an einer Stirnwand (12) einer um eine Längsachse
(20) drehenden Zentrifugentrommel (14) an einer in der Stirnwand (12) ausgebildeten
Auslassöffnung (32) angeordnet ist, und welche eine Umlenkeinrichtung (40) zum Umlenken
eines durch die Auslassöffnung (32) gelangten Fluids (30) des Guts (18) in Richtung
(42) des Stirnwandumfangs (44) umfasst, bei welcher die Umlenkeinrichtung (40) ein
durch einen Streckenradius (52) von der Längsachse (20) beabstandet angeordnetes Streckenelement
(54) mit einer Umlenkstrecke (56) aufweist, entlang welcher das umgelenkte Fluid (30)
in Richtung des Stirnwandumfangs (44) leitbar ist, bevor es seitlich von der Auslassvorrichtung
(10; 110) abgeworfen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassvorrichtung (10; 110) Führungsmittel (64) umfasst, mittels welchen das
umgelenkte Fluid (30) im Schwerefeld der Vollmantelschneckenzentrifuge (16) vor dem
Abwurf von der Auslassvorrichtung (10; 110) auf ein energetisch niedrigeres Lagepotential
bringbar ist.
2. Auslassvorrichtung (10; 110) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (64) derart ausgestaltet sind, dass das entlang der Umlenkstrecke
(56) geleitete Fluid (30) ausgehend von dem Streckenradius (52) auf einen radial weiter
außen liegenden Abwurfradius (72) führbar ist, bevor es von der Auslassvorrichtung
(10; 110) abgeworfen wird.
3. Auslassvorrichtung (10; 110) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (64) eine Beschleunigungsstrecke (76) umfassen, entlang welcher
das Fluid (30) zwischen dem Streckenradius (52) und einem Abwurfradius (72) der Auslassvorrichtung
(10; 110) beschleunigbar ist.
4. Auslassvorrichtung (10; 110) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (64) eine Abwurfkante (74) aufweisen, welche durch einen Abwurfradius
(72) von der Längsachse (20) beabstandet an der Stirnwand (12) angeordnet ist, wobei
der Abwurfradius (72) größer als der Streckenradius (52) ist.
5. Auslassvorrichtung (10; 110) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (64) ein gekrümmtes Führungselement (66) umfassen, welches sich
von radial weiter innen nach radial weiter außen erstreckt.
6. Auslassvorrichtung (10; 110) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (64) eine konkav ausgestaltete Führungsfläche (70) umfassen, welche
der Längsachse (20) zugewandt ist.
7. Auslassvorrichtung (10; 110) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnung (32) auf einem Lochkreis (36) mit einem Lochkreisradius (38) angeordnet
ist, wobei ein Abwurfradius (72) der Auslassvorrichtung (10; 110) größer als der Lochkreisradius
(38) ist.
8. Auslassvorrichtung (10; 110) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassvorrichtung (10; 110) ein durch einen Wehrradius (62) von der Längsachse
(20) beabstandet angeordnetes Wehrelement (58) umfasst, wobei ein Abwurfradius (72)
der Auslassvorrichtung (10; 110) größer ist als der Wehrradius (62).
9. Auslassvorrichtung (10; 110) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassvorrichtung (10; 110) bezogen auf eine Tangente (78), welche einen Abwurfradius
(72) der Auslassvorrichtung (10; 110) tangiert, einen Abwurfwinkel α > 0° aufweist,
wobei der Abwurfwinkel α einen Wert zwischen 1° und 30° oder bevorzugt zwischen 3°
und 20° oder besonders bevorzugt zwischen 5° und 15° aufweist.
10. Verwenden einer Auslassvorrichtung (10; 110) nach einem der vorstehenden Ansprüche
an einer Vollmantelschneckenzentrifuge (16) zum Trennen eines mehrphasigen Guts (18)
mit einer Zentrifugentrommel (14).