[0001] Die Erfindung betrifft ein tensidhaltiges, treibmittelhaltiges flüssiges Wasch- oder
Reinigungsmittel und dessen Kombination mit einem das treibmittelhaltige Wasch- oder
Reinigungsmittel enthaltenden Spender.
[0002] Bei Anwendung von flüssigen Reinigungsmitteln für harte Oberflächen und Vorbehandlungsmitteln
zur Fleckentfernung von Textilien ist die Verweildauer des Mittels auf der behandelten
Stelle oft nur sehr kurz, da es durch das Gewebe tropft oder von der harten Oberfläche
abläuft. Daher ist die Einwirkzeit nicht optimal.
[0003] Verschiedentlich ist vorgeschlagen worden, solche Mittel als Spray aufzutragen oder
sie nicht als Flüssigkeiten, sondern in Form von Schaum aufzutragen. Dadurch werden
die Oberflächen häufig nur oberflächlich benetzt, so dass die Mittel nicht optimal
in kleine Zwischenräume (Ritzen, Garnzwischenräume, etc.) eindringen können und somit
die in den Mitteln enthaltenen Aktivsubstanzen ihre Reinigungsleistung an der eigentlich
gewünschten Stelle nicht entfalten können.
[0004] Eine niedrig viskose, dünnflüssige Formulierung entspricht oft nicht den Ansprüchen
der Verbraucher, die einen kraftvollen Eindruck eines Reinigers bevorzugen. Gleichzeitig
sollte der Pflege- und Schonungsaspekt des Mittels durch eine angenehme Haptik betont
werden.
[0005] Gegenstand der vorliegenden Erfindung, die hier Abhilfe schaffen will, ist ein tensid-
und treibmittelhaltiges flüssiges Wasch- oder Reinigungsmittel, das nach Abgabe aus
einem druckstabilen Behältnis wie beispielsweise einem Spender zeitlich verzögert
aufschäumt. Unter einem druckstabilen Behältnis soll dabei ein solches verstanden
werden, aus dem sich das Mittel bei Lagerung unter Normaldruck und bei Temperaturen
bis zu 60 °C nicht ohne menschlichen Einfluss freisetzt.
[0006] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Kombination eines tensid- und treibmittelhaltigen
flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittels, das nach Abgabe aus einem druckstabilen Behältnis
zeitlich verzögert aufschäumt, mit einem das Mittel beinhaltenden Spender. Der Spender
weist Mittel zur Bevorratung und Abgabe des Wasch- oder Reinigungsmittels auf, wobei
diese Mittel vorzugsweise ein manuell betätigbares Abgabeventil umfassen. Der Spender
und dessen Mittel zur Bevorratung und Abgabe des Wasch- oder Reinigungsmittels sind
ausreichend druckstabil gegenüber dem Expansionsdruck des treibmittelhaltigen Wasch-
oder Reinigungsmittels ausgebildet; Wasch- oder Reinigungsmittel und Spender wirken
derart zusammen, daß bei Betätigung des Abgabeventils das treibmittelhaltige Wasch-
oder Reinigungsmittel in nicht oder wenig aufgeschäumter Form aus der Abgabeöffnung
austritt und zeitlich verzögert am Applikationsort aufschäumt. Zur Anwendung wird
das Wasch- oder Reinigungsmittel, beispielsweise durch manuelle Betätigung des Abgabeventiles,
in flüssiger Form oder als Pasten- oder Gelstrang, vorzugsweise direkt auf die zu
reinigende textile oder harte Oberfläche, abgegeben, kann so in das Textil eindringen
oder an schwer zugängliche Stellen auf der harten Oberfläche gelangen, und quillt
danach durch Freisetzung des Treibmittels langsam auf und entwickelt einen feinblasigen
Schaum. Dadurch wird die Reinigungsleistung des Mittels im Vergleich zu einem treibgasfreien
Mittel signifikant erhöht.
[0007] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass Treibgas und die Wasch-
oder Reinigungsmittelgrundlage eine stabile Dispersion ausbilden, die sich nicht trennt
und die das Abgabeund Leitungssystem des Spenders nicht blockiert.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, dass die Bevorratungs- und
Abgabemittel des Spenders einen das Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltenden, flexiblen
Behälter oder Beutel umfassen, auf den innerhalb des Spenders von außen die Kontraktionskraft
eines gedehnten Gummibehälters oder die Expansionskraft eines weiteren, komprimierten
Treibgases oder Treibgasgemisches oder die Kraft eines bei oder nach Betätigung des
Abgabeventiles auf dieses zu bewegten Kolbens einwirken. Vorzugsweise sind die auf
das Bevorratungs- und Abgabemittel einwirkenden Kräfte so groß, dass ein Aufblähen
des Spenders auch bei längerer Lagerung vermieden wird.
[0009] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist Verwendung eines ein tensid- und treibmittelhaltiges
Mittel aufnehmenden Spenders mit Mitteln zur Bevorratung und Abgabe des Mittels, wobei
die Bevorratungs- und Abgabemittel ausreichend druckstabil gegenüber dem Expansionsdruck
des treibmittelhaltigen Mittels sind und die Abgabemittel ein eine Abgabeöffnung aufweisendes,
manuell zu betätigendes Abgabeventil umfassen, zur Bevorratung und Abgabe eines tensid-
und treibmittelhaltigen Wasch- oder Reinigungsmittels.
[0010] Von Vorteil ist es gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, wenn das
Wasch- oder Reinigungsmittel ohne Anwesenheit des Treibmittels bei Raumtemperatur
eine Viskosität von mindestens 10000 mPas, bevorzugt im Bereich von 15000 mPas bis
350000 mPas und insbesondere nicht mehr als 100000 mPas aufweist.
[0011] Das tensid- und treibmittelhaltige Wasch- oder Reinigungsmittel weist ohne ein es
umgebendes Behältnis, das heißt insbesondere nach Abgabe aus einem es enthaltenden
Spender, bei 20 °C und Normaldruck vorzugsweise eine derartige Expansionsrate aus,
dass es mindestens mehrere Sekunden lang im Wesentlichen zu keiner Volumenzunahme
kommt, und das Mittel erst anschließend auf ein Volumen vom vorzugsweise 2-fachen
bis 10-fachen seines Ausgangsvolumens zu einer Wasch- oder Reinigungsmittel-Mousse
aufschäumt.
[0012] Das Mittel kann direkt auf den zu reinigenden Gegenstand oder den angeschmutzten
Teil desselben appliziert werden, eignet sich jedoch auch für die Anwendung nach Verdünnung
mit Wasser, da der feine Schaum sehr leicht in Wasser dispergierbar ist.
[0013] Durch Einsatz eines Treibmittels, das bei Normaldruck vorzugsweise im Bereich von
-15 °C bis 50 °C, insbesondere im Bereich von 9 °C bis 35 ° C und besonders bevorzugt
im Bereich von 25 °C bis 35 °C, siedet oder welches zumindest eine Komponente mit
einem solchen Siedeverhalten enthält, erreicht man einen sogenannten "post-foaming"
Effekt, das heißt die Zusammensetzung wird aus dem Spender in nicht oder nur gering
aufgeschäumter Form abgegeben und bildet zeitverzögert, bei Entweichen des Treibmittels,
ein feinblasiges Mousse aus. Das Treibmittel sollte physiologisch unbedenklich sein,
da ein Kontakt mit dem Menschen über Haut oder Schleimhäute, insbesondere nach dem
Verdunsten des Treibmittels, nicht ausgeschlossen ist. Vorzugsweise wird das Treibmittel
ausgewählt aus Dimethylether, C
5- und C
4-Alkanen wie n-Butan, Isobutan, n-Pentan, 2-Methylbutan, Isopentan, und deren Mischungen.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Treibmittel ein C
4- oder C
5-Alkan oder eine Mischung aus C
4- und/oder C
5-Alkanen, insbesondere in einer Menge von wenigstens 10 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge
des Treibmittels, wobei C
4- und/oder C
5-Alkane vorzugsweise 100 Gew.-% des Treibmittels ausmachen. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist das Treibmittel, insbesondere wenn das Wasch- oder
Reinigungsmittel oxidierende Bestandteile enthält, nicht brennbar; in diesem Fall
ist es vorzugsweise N
2O. Besonders bevorzugt ist ein Treibmittel oder ein Anteil an zumindest einer Treibmittel-Komponente,
das/die im Bereich von 15 °C bis 30 °C und insbesondere 25 °C bis 30 °C siedet. Auf
diese Weise lässt sich, insbesondere in Kombination mit nachstehend beschriebenen
Spendern, ein "post-foaming" Effekt erzeugen.
[0014] Vorzugsweise ist das Treibmittel in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einer
Menge von bis zu 10 Gew.-%, insbesondere von 0,5 Gew.-% bis 4 Gew.-%, enthalten, bezogen
auf das gesamte treibmittelhaltige Wasch- oder Reinigungsmittel.
[0015] Das Wasch- oder Reinigungsmittel zusammen mit dem durch Druck oder Wahl der Temperatur
verflüssigten Treibmittel kann in handelsüblichen Abfüllanlagen in handbetätigbare
Spender abgefüllt werden, die ausreichend druckstabil sind, so daß das Treibmittel
in der Zusammensetzung vorzugsweise verflüssigt vorliegt. Als Spender für die Zusammensetzung
eignet sich beispielsweise ein Behälter mit Ventil aus einem starren Material, der
mit einer Vorrichtung ausgestattet ist, die zum Ausstoßen der in ihr bevorrateten
treibmittelhaltigen Wasch- oder Reinigungsmittelzusammensetzung die Kontraktionskraft
eines gedehnten Gummischlauches und/oder eines gedehnten Produktbehälters einsetzt.
Ein solcher Spender ist beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 069 699 A1 beschrieben. Bevorzugt geeignet sind Behälter, die einen gefalteten, im wesentlichen
gasundurchlässigen flexiblen Innenbeutel aus einem chemisch inerten Kunststoff (zum
Beispiel PET) enthalten, der von einem elastischen, dickwandigen Gummischlauch umgeben
ist. Derartige Spender sind beispielsweise in der Patentschrift
EP 0 069 738 B1 beschrieben und werden von der Firma Exxel Container unter der Bezeichnung Atmos®
Dispensing System vertrieben.
[0016] Unter den Zweikammer-Druckpackungen sind Aerosoldosen mit Innenbeutel ebenso als
Spender geeignet. Diese enthalten im Innenbeutel das Füllgut (hier das treibmittelhaltige
Wasch- oder Reinigungsmittel) und in einer äußeren Kammer ein weiteres insbesondere
gasförmiges Treibmittel, das zum Ausstoßen des Füllguts bei Betätigung des Ventils
dient. Derartige Systeme können entweder durch eine Öffnung am Dosenboden oder - wie
beim sogenannten "under cup system" - durch Anheben des Ventils befüllt werden.
[0017] Außerdem sind neben Tuben auch handbetätigbare Kolbenspender geeignet, vorzugsweise
mit Innenbeutel, bei welchen bei oder nach Betätigung des Abgabeventiles sich der
Kolben auf das Ventil zu bewegt und dabei eine zur Abgabe des Mittels ausreichende
Kraft auf das Wasch- oder Reinigungsmittel ausübt oder überträgt.
[0018] Das erfindungsgemäße Mittel bildet nach Auftragen auf die zu behandelnde Fläche,
wie zum Beispiel ein Textil, eine harte Oberfläche wie Glas, Küchenoberflächen, Metall
von Arbeitsplatten oder Kühlschränken, WC und Automobiloberflächen, selbsttätig einen
feinen Schaum. Bei einem erfindungsgemäßen Mittel kann es sich beispielsweise um einen
Allzweckreiniger, Backofen-/Grillreiniger, Glasreiniger, Kühlschrankreiniger, Hygienereiniger
insbesondere für Küchenarbeitsplatten, WC-/Badreiniger, Metallreiniger, Felgenreiniger,
Reiniger für die Motorwäsche, ein Handgeschirrspülmittel, Waschmittel für die Handwäsche,
Wäschevorbehandlungsmittel, Reisewaschmittel, ein Handreinigungsmittel oder Handdesinfektionsmittel
handeln.
[0019] Durch das nach dem Auftragen erfolgende Aufschäumen werden Zwischenräume (Risse,
Grenzzwischenräume) ausgefüllt und die Aktivstoffe erreichen die gesamte zu reinigende
Fläche. Durch den feinporigen Schaum wird eine bessere Benetzung der Oberfläche erreicht.
Ein Abfließen des flüssigen Mittels wird durch den feinporigen Schaum verhindert und
so seine Einwirkzeit verlängert, was zu besseren Resultaten bei Vorbehandlung und
Reinigung führt.
[0020] Durch das nach dem Auftragen erfolgende Aufschäumen und gegebenenfalls in dem Mittel
enthaltene Putzkörper (Abrasiva) findet auf mikroskopischer Ebene eine mechanische
Reinigung in kleinsten Zwischenräumen statt. Ein dichter feiner Schaum wird vom Verbraucher
als kraftvoll wahrgenommen und suggeriert eine schonende Wirkung bei angenehmer Haptik.
Außerdem werden durch das nach dem Auftragen erfolgende Aufschäumen Duftstoffe effektiv
aus dem Mittel freigesetzt, so dass ein besserer Dufteindruck entsteht und die Konzentration
an Duftstoffen in dem Mittel gegebenenfalls geringer sein kann als bei einem nicht
aufschäumenden Mittel, was neben Kostenvorteilen auch ein geringeres Allergiepotential
zur Folge hat.
[0021] Das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel enthält neben dem nachstehend noch
näher erläuterten Tensid Wasser, in Mengen - bezogen auf das gesamte Mittel, wobei
hier und im Folgenden sich die Angaben von Gew.-% auf das flüssige Mittel ohne die
Treibmittelkomponente beziehen - von vorzugsweise bis zu etwa 90 Gew.-% und insbesondere
von 40 Gew.-% bis 85 Gew.-%, wobei dieses gewünschtenfalls auch anteilsweise gegen
eine wasserlösliche Lösungsmittelkomponente ausgetauscht werden kann oder eine wasserlösliche
Lösungsmittelkomponente zusätzlich anwesend ist. Nichtwässrige Lösungsmittel, die
in den flüssigen Mitteln eingesetzt werden können, stammen beispielsweise aus der
Gruppe ein- oder mehrwertigen Alkohole, Alkanolamine oder Glycolether, sofern sie
im angegebenen Konzentrationsbereich mit Wasser mischbar sind. Vorzugsweise werden
die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol, n- oder i-Propanol, den Butanolen, Ethylenglykol,
Butandiol, Glycerin, Diethylenglykol, Butyldiglykol, Hexylenglykol, Ethylenglykolmethylether,
Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether, Ethylenglykolmono-n-butylether,
Diethylenglykol-methylether, Diethylenglykolethylether, Propylenglykolmethyl-, -ethyl-
oder -propylether, Dipropylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Di-isopropylenglykolmonomethyl-
oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy- oder Butoxytriglykol, 1-Butoxyethoxy-2-propanol,
3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether sowie Mischungen aus diesen.
Die Menge der nicht-wässrigen wasserlöslichen Lösungsmittelkomponente bezogen auf
die Gesamtmenge des Wasch- und Reinigungsmittels beträgt vorzugsweise bis zu 15 Gew.-%,
insbesondere 0,5 Gew.-% bis 10 Gew.-%.
[0022] Die flüssigen Waschmittel enthalten Tensid, wobei anionische, nichtionische, kationische
und/oder amphotere Tenside eingesetzt werden können. Bevorzugt ist die Anwesenheit
anionischer Tenside, wobei aus anwendungstechnischer Sicht Mischungen aus anionischen
und nichtionischen Tensiden besonders vorteilhaft sind. Der Tensidgehalt des flüssigen
Wasch- oder Reinigungsmittels liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 60
Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 50 Gew.-%.
[0023] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise Alkoholalkoxylate, das heißt alkoxylierte,
vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8
bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol
eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt
sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie
sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate
mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel
aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro
Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise
C
12-14-Alkohole mit 3 EO, 4 EO oder 7 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen
zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Hierbei können Blockcopolymere
mit EO-PO-Blockeinheiten bzw. PO-EO-Blockeinheiten eingesetzt werden, aber auch EO-PO-EO-Copolymere
bzw. PO-EO-PO-Copolymere. Auch gemischt alkoxylierte nichtionische Tenside sind einsetzbar,
in denen EO- und PO-Einheiten nicht blockweise, sondern statistisch verteilt sind.
Solche Produkte sind durch gleichzeitige Einwirkung von Ethylen- und Propylenoxid
auf Fettalkohole erhältlich.
[0024] Außerdem können als nichtionische Tenside auch Alkylglykoside insbesondere der allgemeinen
Formel RO(G)
x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit
5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl
zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0025] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte
und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester.
[0026] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der Alkoholalkoxylate, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0027] Weitere geeignete nichtionische Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel
(I),

in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für
Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und
[Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es
sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung
mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten
werden können. Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen
der Formel (II),

in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R
1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest
steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder
alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.
[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers erhalten, beispielsweise
Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy-
oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern
in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide
überführt werden.
[0028] Der Gehalt an nichtionischen Tensiden beträgt in den flüssigen Mitteln vorzugsweise
5 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere 7 Gew.-% bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt
9 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel. In einer bevorzugten
Ausführungsform wird das nichtionische Tensid ausgewählt aus Alkoholalkoxylat und
Alkylpolyglykosid und deren Mischungen.
[0029] Als anionische Tenside können beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt werden. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C
9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C
12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender
Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren
(Estersulfonate), zum Beispiel die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet.
[0030] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestern
sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der
Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure,
Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
[0031] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt.
[0032] Auch die Schwefelsäuremonoester der oben genannten Alkoholalkoxylate, beispielsweise
der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C
7-21-Alkohole, wie 2-Methylverzweigte C
9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Diese werden oft auch als Ethersulfate
bezeichnet.
[0033] Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und
die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise
Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte
Sulfosuccinate enthalten C
8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).
Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten
Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso
ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
[0034] Bevorzugte anionische Tenside sind Seifen. Geeignet sind gesättigte und ungesättigte
Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure,
(hydrierten) E-rucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren,
zum Beispiel Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Waschmittel bis zu 5 Gew.-%, insbesondere
0,5 Gew.-% bis 2,5 Gew.-% Fettsäureseife. Fettsäureseifen sind ein wichtiger Bestandteil
für die Waschkraft eines flüssigen, insbesondere wässrigen, Wasch- und Reinigungsmittels.
[0035] Die anionischen Tenside, einschließlich der Seifen, können in Form ihrer Natrium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-,
Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in
Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
[0036] Der Gehalt bevorzugter flüssiger Mittel an anionischen Tensiden beträgt 5 Gew.-%
bis 35 Gew.-%, insbesondere 8 Gew.-% bis 30 Gew.-% und besonders bevorzugt 10 Gew.-%
bis 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel. Es ist besonders bevorzugt,
dass die Menge an Fettsäureseife mindestens 2 Gew.-% , besonders bevorzugt mindestens
3 Gew.-% und insbesondere von 4 Gew.-% bis 10 Gew.-% beträgt. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform enthalten die Mittel mindestens 2, insbesondere 3, verschiedene Aniontenside,
ausgewählt aus Alkylbenzolsulfonat, Ethersulfat und Fettsäureseife.
[0037] Zusätzlich können die flüssigen Mittel weitere Inhaltsstoffe enthalten, die ihre
anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften weiter verbessern. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung enthalten bevorzugte Mittel einen oder mehrere Stoffe aus
der Gruppe der Builder, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, Elektrolyte, pH-Stellmittel,
Verdickungsmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope,
Antiredepositionsmittel oder Vergrauungsinhibitoren, optischen Aufheller, Einlaufverhinderer,
Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen Wirkstoffen, Germiziden,
Fungiziden, Antioxidantien, Korrosionsinhibitoren, Abrasivstoffen, Antistatika, Bügelhilfsmittel,
Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel sowie UV-Absorber.
[0038] Als Buildermaterialien, die in den flüssigen Mitteln enthalten sein können, sind
insbesondere Salze organischer Di- und Polycarbonsäuren sowie deren Mischungen zu
nennen. Polycarbonsäuren, insbesondere Citronensäure, Zuckersäuren und Carboxymethylinuline,
monomere und polymere Aminopolycarbonsäuren, insbesondere Glycindiessigsäure, Methylglycindiessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, Iminodisuccinate wie Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure und
Hydroxyiminodisuccinate, Ethylendiamintetraessigsäure sowie Polyasparaginsäure, Polyphosphonsäuren,
insbesondere Aminotris(methylenphosphonsäure), Ethylendiamintetrakis(methylenphosphonsäure),
Lysintetra(methylenphosphosäure) und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, polymere
Hydroxyverbindungen wie Dextrin sowie polymere (Poly-)carbonsäuren, insbesondere durch
Oxidation von Polysacchariden zugängliche Polycarboxylate, polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren,
Maleinsäuren und Mischpolymere aus diesen, die auch geringe Anteile polymerisierbarer
Substanzen ohne Carbonsäurefunktionalität einpolymerisiert enthalten können. Die relative
mittlere Molekülmasse (hier und im Folgenden: Gewichtsmittel) der Homopolymeren ungesättigter
Carbonsäuren liegt im allgemeinen zwischen 5 000 g/mol und 200 000 g/mol, die der
Copolymeren zwischen 2 000 g/mol und 200 000 g/mol, vorzugsweise 50 000 g/mol bis
120 000 g/mol, jeweils bezogen auf freie Säure. Ein besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer
weist eine relative mittlere Molekülmasse von 50 000 g/mol bis 100 000 g/mol auf.
Geeignete, wenn auch weniger bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere
der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester,
Ethylen, Propylen und Styrol, in denen der Anteil der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt.
Als wasserlösliche organische Buildersubstanzen können auch Terpolymere eingesetzt
werden, die als Monomere zwei ungesättigte Säuren und/oder deren Salze sowie als drittes
Monomer Vinylalkohol und/ oder ein Vinylalkohol-Derivat oder ein Kohlenhydrat enthalten.
Das erste saure Monomer beziehungsweise dessen Salz leitet sich von einer monoethylenisch
ungesättigten C
3-C
8-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C
3-C
4-Monocarbonsäure, insbesondere von (Meth)-acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer
beziehungsweise dessen Salz kann ein Derivat einer C
4-C
8-Dicarbonsäure sein, wobei Maleinsäure besonders bevorzugt ist. Die dritte monomere
Einheit wird in diesem Fall von Vinylalkohol und/oder vorzugsweise einem veresterten
Vinylalkohol gebildet. Insbesondere sind Vinylalkohol-Derivate bevorzugt, welche einen
Ester aus kurzkettigen Carbonsäuren, beispielsweise von C
1-C
4-Carbonsäuren, mit Vinylalkohol darstellen. Bevorzugte Polymere enthalten dabei 60
Gew.-% bis 95 Gew.-%, insbesondere 70 Gew.-% bis 90 Gew.-% (Meth)acrylsäure bzw. (Meth)acrylat,
besonders bevorzugt Acrylsäure bzw. Acrylat, und Maleinsäure bzw. Maleinat sowie 5
Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% Vinylalkohol und/oder Vinylacetat.
Ganz besonders bevorzugt sind dabei Polymere, in denen das Gewichtsverhältnis von
(Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylat zu Maleinsäure beziehungsweise Maleinat
zwischen 1:1 und 4:1, vorzugsweise zwischen 2:1 und 3:1 und insbesondere 2:1 und 2,5:1
liegt. Dabei sind sowohl die Mengen als auch die Gewichtsverhältnisse auf die Säuren
bezogen. Das zweite saure Monomer beziehungsweise dessen Salz kann auch ein Derivat
einer Allylsulfonsäure sein, die in 2-Stellung mit einem Alkylrest, vorzugsweise mit
einem C
1-C
4-Alkylrest, oder einem aromatischen Rest, der sich vorzugsweise von Benzol oder BenzolDerivaten
ableitet, substituiert ist. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei 40 Gew.-% bis 60
Gew.-%, insbesondere 45 bis 55 Gew.-% (Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylat,
besonders bevorzugt Acrylsäure beziehungsweise Acrylat, 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
15 Gew.-% bis 25 Gew.-% Methallylsulfonsäure bzw. Methallylsulfonat und als drittes
Monomer 15 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% eines Kohlenhydrats.
Dieses Kohlenhydrat kann dabei beispielsweise ein Mono-, Di-, Oligo- oder Polysaccharid
sein, wobei Mono-, Di- oder Oligosaccharide bevorzugt sind. Besonders bevorzugt ist
Saccharose. Durch den Einsatz des dritten Monomers werden vermutlich Sollbruchstellen
in das Polymer eingebaut, die für die gute biologische Abbaubarkeit des Polymers verantwortlich
sind. Diese Terpolymere weisen im Allgemeinen eine relative mittlere Molekülmasse
zwischen 1 000 g/mol und 200 000 g/mol, vorzugsweise zwischen 200 g/mol und 50 000
g/mol auf. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die als Monomere Acrolein und
Acrylsäure/Acrylsäuresalze beziehungsweise Vinylacetat aufweisen. Die organischen
Buildersubstanzen können, insbesondere zur Herstellung flüssiger Mittel, in Form wässriger
Lösungen, vorzugsweise in Form 30- bis 50-gewichtsprozentiger wässriger Lösungen eingesetzt
werden. Alle genannten Säuren werden in der Regel in Form ihrer wasserlöslichen Salze,
insbesondere ihre Alkalisalze, eingesetzt. Bevorzugte flüssige Mittel enthalten Buildermaterialien,
insbesondere Di- und/oder Poycarboxylate und unter diesen besonders bevorzugt polymeres
Polycarboxylat, in einer Menge bis zu 5 Gew.-%, insbesondere von 0,1 Gew.-% bis 2,5
Gew.-%.
[0039] Unter den als Bleichmittel dienenden Verbindungen haben H
2O
2 und Wasserstoffperoxid-abgebende Verbindungen besondere Bedeutung. Bevorzugte flüssige
Mittel enthalten bis zu 7 Gew.-%, insbesondere 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-% Bleichmittel,
insbesondere H
2O
2.
[0040] Um beim Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung
zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Wasch- und Reinigungsmittel eingearbeitet
werden. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen
aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2
bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt
werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl
und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach
acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte
Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT),
acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere
N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder
Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere
Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat
und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
[0041] Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
so genannte Bleichkatalysatoren in die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel eingearbeitet
werden. Bei diesen Stoffen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze
bzw. Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe
oder -carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit
stickstoffhaltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als
Bleichkatalysatoren verwendbar. Alternativ oder zusätzlich kommen auch metallfreie
organische Katalysatoren, wie beispielsweise solche, die unter Sauerstoffaufnahme
Dioxiran- oder Oxaziridineinheiten ausbilden, oder auch geeignet substituierte Dioxirane
oder Oxaziridine, wie beispielsweise N-Sulfonyloxaziridine oder cyclische Imminiumverbindungen,
in Betracht. Auch Acylhydrazone und unter diesen vorzugsweise solche, die kationische
Substituenten tragen, können im Rahmen der Erfindung eingesetzt werden.
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das flüssige Mittel, wenn
es H
2O
2 enthält, frei von Bleichaktivatoren und Bleichkatalysatoren.
[0043] Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klassen der Hydrolasen wie der Proteasen,
Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkende Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. andere
Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Alle diese Hydrolasen
tragen in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen wie protein-, fett- oder stärkehaltigen
Verfleckungen und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhydrolasen können
darüber hinaus durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung
und zur Erhöhung der Weichheit des Textils beitragen. Zur Bleiche oder zur Hemmung
der Farbübertragung können auch Oxireduktasen eingesetzt werden. Besonders gut geeignet
sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis,
Streptomyceus griseus und Humicola insolens gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise
werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus
gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease
und Amylase oder Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease
und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder
aus Protease, Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease,
Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease
und/oder Lipase-haltige Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen
von besonderem Interesse. Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind
die bekannten Cutinasen. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen
als geeignet erwiesen. Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen,
Iso-Amylasen, Pullulanasen und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen,
Endoglucanasen und β-Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen
aus diesen eingesetzt. Da sich verschiedene Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und
Avicelase-Aktivitäten unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen
die gewünschten Aktivitäten eingestellt werden.
[0044] Der Anteil der Enzyme, Enzymflüssigformulierungen oder Enzymmischungen kann beispielsweise
etwa 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,12 Gew.-% bis etwa 2,5 Gew.-%, jeweils
bezogen auf gesamtes Mittel, betragen.
[0045] Als Elektrolyte aus der Gruppe der anorganischen Salze kann eine breite Anzahl der
verschiedensten Salze eingesetzt werden. Bevorzugte Kationen sind die Alkali- und
Erdalkalimetalle, bevorzugte Anionen sind die Halogenide und Sulfate. Aus herstellungstechnischer
Sicht ist der Einsatz von NaCl oder MgCl
2 in den Mitteln bevorzugt. Der Anteil an Elektrolyten in den Mitteln beträgt üblicherweise
nicht mehr als 5 Gew.-%, insbesondere 0,05 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%.
[0046] Um den pH-Wert der flüssigen Mittel in den gewünschten Bereich zu bringen, kann der
Einsatz von pH-Stellmitteln angezeigt sein. Einsetzbar sind hier sämtliche bekannten
Säuren bzw. Laugen, sofern sich ihr Einsatz nicht aus anwendungstechnischen oder ökologischen
Gründen bzw. aus Gründen des Verbraucherschutzes verbietet. Üblicherweise überschreitet
die Menge dieser Stellmittel 10 Gew.-% der Gesamtformulierung nicht.
[0047] Eine weitere gewünschtenfalls enthaltene Komponente erfindungsgemäßer Mittel ist
ein Hydrotrop. Bevorzugte Hydrotrope umfassen die sulfonierten Hydrotrope wie zum
Beispiel die Alkylarylsulfonate oder Alkylarylsulfonsäuren. Bevorzugte Hydrotrope
sind aus Xylol-, Toluol-, Cumol-, Naphthalinsulfonat oder -sulfonsäure und Mischungen
hiervon gewählt. Gegenionen sind vorzugsweise aus Natrium, Calcium und Ammonium gewählt.
Gegebenenfalls können die flüssigen Mittel bis zu 20 Gew.- % eines Hydrotrops, insbesondere
0,05 Gew.-% bis 10 Gew.-%, umfassen.
[0048] Die erfindungsgemäßen Mittel können zur Einstellung gewünschter Viskositäten auch
Verdickungsmittel enthalten. Aus der Natur stammende Polymere, die als Verdickungsmittel
Verwendung finden können, sind beispielsweise Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi
arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke,
Dextrine, Gelatine und Casein. Abgewandelte Naturstoffe stammen vor allem aus der
Gruppe der modifizierten Stärken und Cellulosen, beispielhaft seien Carboxymethylcellulose
und nichtionische Celluloseether wie Hydroxyethylund -propylcellulose sowie Kernmehlether
genannt. Eine große Gruppe von Verdickungsmitteln, die breite Verwendung in den unterschiedlichsten
Anwendungsgebieten finden, sind die vollsynthetischen Polymere wie Polyacryl- und
Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine,
Polyamide und Polyurethane. Verdickungsmittel aus den genannten Substanzklassen sind
kommerziell erhältlich und werden beispielsweise unter den Handelsnamen Acusol
®-820 (Methacrylsäure(stearylalkohol-20-EO-)ester-Acrylsäure-Copolymer, 30%ig in Wasser,
Rohm & Haas), Dapral
®-GT-282-S (Alkylpolyglykolether, Akzo), Deuterol
®-Polymer-11 (Dicarbonsäure-Copolymer, Schöner GmbH), Deuteron
®-XG (anionisches Heteropolysaccharid auf Basis von β-D-Glucose, D-Mannose, D-Glucuronsäure,
Schöner GmbH), Deuteron
®-XN (nichtionogenes Polysaccharid, Schöner GmbH), Dicrylan
®-Verdicker-O (Ethylenoxid-Addukt, 50%ig in Wasser/Isopropanol, Pfersse Chemie), EMA
®-81 und EMA
®-91 (Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, Monsanto), Verdicker-QR-1001 (Polyurethan
Emulsion, 19- bis 21 %ig in Wasser/Diglykolether, Rohm & Haas), Mirox
®-AM (anionische Acrylsäure-Acrylsäureester-Copolymer-Dispersion, 25%ig in Wasser,
Stockhausen), SER-AD-FX-1100 (hydrophobes Urethanpolymer, Servo Delden), Shellflo
®-S (hochmolekulares Polysaccharid, mit Formaldehyd stabilisiert, Shell) sowie Shellflo
®-XA (Xanthan-Biopolymer, mit Formaldehyd stabilisiert, Shell) erhältlich.
[0049] Ein bevorzugt einzusetzendes polymeres Polysaccharid-Verdickungsmittel ist Xanthan,
ein mikrobielles anionisches Heteropolysaccharid, das von Xanthomonas campestris und
einigen anderen Species unter aeroben Bedingungen produziert wird und eine Molmasse
von 2 bis 15 Millionen g/Mol aufweist. Xanthan wird aus einer Kette mit β-1,4-gebundener
Glucose (Cellulose) mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der Untergruppen besteht
aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure, Acetat und Pyruvat, wobei die Anzahl der Pyruvat-Einheiten
die Viskosität des Xanthan bestimmt.
[0050] Um den ästhetischen Eindruck der flüssigen Mittel zu verbessern, können sie mit geeigneten
Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keine
Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber
den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität
gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.
[0051] Geeignete zusätzliche Antiredepositionsmittel, die auch als "soil repellents" bezeichnet
werden, sind beispielsweise die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure
und/oder Terephthalsäure oder von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten
und/oder Polyethylenglycolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten
Derivaten von diesen. Insbesondere bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate
der Phthalsäure- und Terephthalsäure-Polymere.
[0052] Optische Aufheller können den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln zugesetzt werden,
um Vergilbungen der behandelten textilen Flächengebilde zu beseitigen. Diese Stoffe
ziehen auf die Faser auf und bewirken eine Aufhellung, indem sie für das menschliche
Auge unsichtbare Ultraviolettstrahlung in sichtbares längerwelliges Licht umwandeln,
wobei das aus dem Sonnenlicht absorbierte ultraviolette Licht als schwach bläuliche
Fluoreszenz abgestrahlt wird und mit dem Gelbton vergilbter Wäsche reines Weiß ergibt.
Geeignete Verbindungen stammen beispielsweise aus den Substanzklassen der 4,4'-Diamino-2,2'-stilbendisulfonsäuren
(Flavonsäuren), 4,4'-Distyryl-biphenylen, Methylumbelliferone, Cumarine, Dihydrochinolinone,
1,3-Diarylpyrazoline, Naphthalsäureimide, Benzoxazol-, Benzisoxazol- und Benzimidazol-Systeme
sowie der durch Heterocyclen substituierten Pyrenderivate. Optische Aufheller werden
normalerweise in Mengen bis zu 0,5 Gew.-%, insbesondere von 0,03 Gew.-% bis 0,3 Gew.-%,
bezogen auf das fertige Mittel, eingesetzt.
[0053] Da textile Flächengebilde, insbesondere solche aus Reyon, Zellwolle, Baumwolle und
deren Mischungen, zum Knittern neigen können, weil die Einzelfasern gegen Durchbiegen,
Knicken, Pressen und Quetschen quer zur Faserrichtung empfindlich sind, können die
Mittel synthetische Knitterschutzmittel enthalten. Hierzu zählen beispielsweise synthetische
Produkte auf der Basis von Fettsäuren, Fettsäureestern, Fettsäureamiden, -alkylolestern,
-alkylolamiden oder Fettalkoholen, die meist mit Ethylenoxid umgesetzt sind, oder
Produkte auf der Basis von Lecithin oder modifizierter Phosphorsäureester.
[0054] Zur Bekämpfung von Mikroorganismen können die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel
antimikrobielle Wirkstoffe enthalten. Hierbei unterscheidet man je nach antimikrobiellem
Spektrum und Wirkungsmechanismus zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika
und Fungiziden usw. Wichtige Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise Benzalkoniumchloride,
Alkylarylsulfonate, Halogenphenole und Phenolmercuriacetat, wobei bei den erfindungsgemäßen
Mitteln auch gänzlich auf diese Verbindungen verzichtet werden kann.
[0055] Um unerwünschte, durch Sauerstoffeinwirkung und andere oxidative Prozesse verursachte
Veränderungen an den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln und/oder den behandelten
textilen Flächengebilden zu verhindern, können die Mittel Antioxidantien enthalten.
Zu dieser Verbindungsklasse gehören beispielsweise substituierte Phenole, Hydrochinone,
Brenzcatechine und aromatische Amine sowie organische Sulfide, Polysulfide, Dithiocarbamate,
Phosphite und Phosphonate. Bei Einsatz solcher Antioxidantien sind die erfindungsgemäßen
Mittel naturgemäß frei von oxidierenden Bleichmitteln.
[0056] Ein erhöhter Tragekomfort kann aus der zusätzlichen Verwendung von Antistatika resultieren,
die den Mitteln zusätzlich beigefügt werden. Antistatika vergrößern die Oberflächenleitfähigkeit
und ermöglichen damit ein verbessertes Abfließen gebildeter Ladungen. Äußere Antistatika
sind in der Regel Substanzen mit wenigstens einem hydrophilen Molekülliganden und
geben auf den Oberflächen einen mehr oder minder hygroskopischen Film. Diese zumeist
grenzflächenaktiven Antistatika lassen sich in stickstoffhaltige (Amine, Amide, quartäre
Ammoniumverbindungen), phosphorhaltige (Phosphorsäureester) und schwefelhaltige (Alkylsulfonate,
Alkylsulfate) Antistatika unterteilen. Externe Antistatika sind beispielsweise Lauryl-
(bzw. Stearyl-)dimethylbenzylammoniumchloride, die sich als Antistatika für textile
Flächengebilde bzw. als Zusatz zu Waschmitteln, wobei zusätzlich ein Avivageeffekt
erzielt wird, eignen.
[0057] Zur Verbesserung des Wasserabsorptionsvermögens, der Wiederbenetzbarkeit der behandelten
textilen Flächengebilde und zur Erleichterung des Bügelns der behandelten textilen
Flächengebilde können in den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln beispielsweise
Silikonderivate eingesetzt werden. Diese verbessern zusätzlich das Ausspülverhalten
der Mittel durch ihre schauminhibierenden Eigenschaften. Bevorzugte Silikonderivate
sind beispielsweise Polydialkyl- oder Alkylarylsiloxane, bei denen die Alkylgruppen
ein bis fünf C-Atome aufweisen und ganz oder teilweise fluoriert sind. Bevorzugte
Silikone sind Polydimethylsiloxane, die gegebenenfalls derivatisiert sein können und
dann aminofunktionell oder quaterniert sind bzw. Si-OH-, Si-H- und/oder Si-Cl-Bindungen
aufweisen. Die Viskositäten der bevorzugten Silikone liegen bei 25°C im Bereich zwischen
100 und 100 000 mPas, wobei die Silikone in Mengen zwischen 0,2 und 5 Gew.-%, bezogen
auf das gesamte Mittel eingesetzt werden können.
[0058] Schließlich können die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel auch UV-Absorber enthalten,
die auf die behandelten textilen Flächengebilde aufziehen und die Lichtbeständigkeit
der Fasern verbessern. Verbindungen, die diese gewünschten Eigenschaften aufweisen,
sind beispielsweise die durch strahlungslose Desaktivierung wirksamen Verbindungen
und Derivate des Benzophenons mit Substituenten in 2- und/oder 4-Stellung. Weiterhin
sind auch substituierte Benzotriazole, in 3-Stellung Phenylsubstituierte Acrylate
(Zimtsäurederivate), gegebenenfalls mit Cyanogruppen in 2-Stellung, Salicylate, organische
Ni-Komplexe sowie Naturstoffe wie Umbelliferon und Urocansäure geeignet.
[0059] Um die durch Schwermetalle katalysierte Zersetzung bestimmter Waschmittel-Inhaltsstoffe
zu vermeiden, können Stoffe eingesetzt werden, die Schwermetalle komplexieren. Geeignete
Schwermetallkomplexbildner sind die oben unter den Buildermaterialien aufgeführten
Di- und Polycarbonsäuren, und beispielsweise die Alkalisalze der Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) oder der Nitrilotriessigsäure (NTA) sowie Alkalimetallsalze von anionischen
Polyelektrolyten wie Polymaleaten und Polysulfonaten.
[0060] Eine bevorzugte Klasse von Komplexbildnern sind die Phosphonate, die in bevorzugten
flüssigen Mitteln in Mengen von 0,01 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,02
Gew.-% bis 2 Gew.-% und insbesondere von 0,03 Gew.-% bis 1,5 Gew.-% enthalten sind.
Zu diesen bevorzugten Verbindungen zählen insbesondere Organophosphonate wie beispielsweise
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP), Aminotri(methylenphosphonsäure) (ATMP),
Diethylentriamin-penta(methylenphosphonsäure) (DTPMP bzw. DETPMP) sowie 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure
(PBS-AM), die zumeist in Form ihrer Ammonium- oder Alkalimetallsalze eingesetzt werden.
[0061] Die flüssigen Waschmittel sind vorzugsweise klar, das heißt sie weisen keinen Bodensatz
auf und sind transparent oder zumindest transluzent. Vorzugsweise weisen die flüssigen
Waschmittel ohne Zugabe eines Farbstoffes eine Transmission des sichtbaren Lichtes
(410 bis 800 nm) von mindestens 10 %, insbesondere von mindestens 15 % und besonders
bevorzugt von mindestens 25 % auf.
Beispiele
Beispiel 1: Backofenreiniger (Zusammensetzung ohne Treibgas) [Gew.-%]
[0062]
Na-Alkylethersulfat |
0,15 |
Fettsäureamid |
0,5 |
NaOH |
0,9 |
1,2-Propandiol |
7,5 |
Monoethanolamin |
7,9 |
Mg-Silikat |
1,5 |
Terpineol |
0,002 |
Bentonit |
1 |
Wasser |
auf 100 |
Beispiel 2: Grillreiniger (Zusammensetzung ohne Treibgas) [Gew.-%]
[0063]
N,N-Dimethyl-N-Dodecylaminoxid |
1,1 |
Fettalkoholethoxylat |
0,5 |
Natriumcarbonat |
0,5 |
HEDP-Natriumsalz |
0,5 |
HEDP |
0,9 |
Ethanol |
3,7 |
Propylenglykolmonobutylether |
1,5 |
Monoethanolamin |
5 |
Bentonit |
1,5 |
Wasser |
auf 100 |
Beispiel 3: Waschhilfsmittel (Zusammensetzungen ohne Treibgas) [Gew.-%]
[0064]
Mittel |
3.1 |
3.2 |
Na-C12-14-Fettalkoholsulfat |
17 |
17 |
Na-C16-18-Fettalkoholsulfat |
3 |
3 |
C12-18-Fettalkohol |
0,4 |
0,4 |
C16-18-Fettalkoholethoxylat-2EO (Eumulgin® O 2) |
3 |
3 |
C12-14-Fettalkoholethoxylat-3EO (Dehydol® LS 3 N) |
3 |
3 |
Wasserstoffperoxid |
- |
3,75 |
Acrylsäureester-Copolymer (Sokalan® AT 120) |
- |
1 |
Citronensäure-Monohydrat |
0,01 |
0,01 |
Ethylenglykoldistearat (Cutina® AGS) |
3 |
3 |
Natriumsulfat |
0,4 |
0,4 |
Natriumchlorid |
0,3 |
0,3 |
Parfümöl |
0,4 |
0,4 |
Wasser |
auf 100 |
auf 100 |
Beispiel 4: Wäschevorbehandlungsmittel (Zusammensetzungen ohne Treibgas) [Gew.-%]
[0065]
Mittel |
4.1 |
4.2 |
4.3 |
Na-C12-14 2 EO-Fettalkoholethersulfat (Texapon® N) |
3,5 |
2,5 |
2,5 |
C13-15-Alkoholethoxylat 5 EO (Lutensol® AO 5) |
22 |
- |
- |
C12-18-Alkoholethoxylat 7 EO (Dehydol® LT 7) |
- |
6 |
6 |
C12-14-Alkylpolyglucosid (APG®R 600) |
5 |
- |
- |
Wasserstoffperoxid |
- |
4,5 |
4,5 |
Methylglycindiessigsäure, Natriumsalz |
- |
0,3 |
0,3 |
HEDP, Natriumsalz |
- |
0,1 |
0,1 |
Xanthan |
- |
0,4 |
5 |
1,2-Propandiol |
5 |
- |
- |
Iso-C12-14-Paraffin (Isopar® M) |
4,5 |
- |
- |
Citronensäure-Monohydrat |
0,1 |
- |
- |
1,6-Dihydroxy-2,5-dioxahexan |
0,1 |
- |
- |
Polymerfarbstoff gelb (Liquitint®Yellow LP) |
0,0003 |
- |
- |
Farbstoff blau |
0,0001 |
0,0004 |
0,0004 |
Butylhydroxytoluol |
- |
0,03 |
0,03 |
Polyethylenglylkolterephthalat |
- |
0,8 |
0,8 |
Wasser |
auf 100 |
auf 100 |
auf 100 |
Beispiel 5
[0066] Die Mittel der Beispiele 1 bis 4 wurden im Gewichtsverhältnis 90:1 mit dem Treibmittel
i-Pentan(i-Butan (75:25) versetzt und in druckstabile Spender abgefüllt.