[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Türantrieb oder einen Türschließer mit einer
Zeitschalteinrichtung.
[0002] Türschließer oder Türantriebe benötigen für die Betriebsfallunterscheidung bei Energiespeicherungen
eine Zeitschalteinrichtung, die das Zuschalten von zuvor in den Türschließer oder
den Türantrieb eingebrachter Energie im Bedarfsfall steuert. Bisherige Zeitschalteinrichtungen
benötigen entweder elektrische Zusatzenergie mit konstanter Versorgung oder wartungsbehafteter
Batterieunterstützung oder größere Hydraulikverdrängungen, die zu Verschmutzungen
neigen und leckageanfällig sein können.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Türantrieb oder einen Türschließer
mit einer Zeitschalteinrichtung zu schaffen, die zuverlässig arbeitet, wartungsfrei
ist und ohne elektrische oder elektronische Komponenten funktioniert.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Türantrieb oder einen Türschließer mit einer Zeitschalteinrichtung
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Zeitschalteinrichtung einen Lineardämpfer
oder einen Rotationsdämpfer aufweist.
[0005] Eine derartige Zeitschalteinrichtung benötigt keine elektrische Energie, weist keine
elektrischen oder elektronischen Komponenten auf, arbeitet zuverlässig und ist kostengünstig.
[0006] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist der Lineardämpfer bzw. der Rotationsdämpfer
mit einem Dämpfungsmedium gefüllt.
[0008] Als Dämpfungsmedium kommt vorteilhafterweise ein Gel, ein Fett, ein Öl, ein Silikonöl,
eine Silikonpaste o. dgl. in Frage. Bevorzugt sollte ein Silikonöl oder eine Silikonpaste
verwendet werden, da diese im Vergleich zu Mineralölen eine wesentlich bessere Temperaturstabilität
besitzen.
[0009] Der Lineardämpfer läuft vorteilhafterweise in einer Richtung frei und dämpft einer
anderen Richtung.
[0010] Auch der Rotationsdämpfer läuft vorteilhafterweise in einer Drehrichtung frei und
dämpft in einer anderen Drehrichtung.
[0011] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung kämmt der Rotationsdämpfer mit einer Zahnstange.
Durch diese Maßnahme kann die Drehbewegung des Rotationsdämpfers in eine Linearbewegung
umgewandelt werden. Außerdem wird ein größerer Rotationswinkel ermöglicht.
[0012] Die Zahnstange steht bevorzugt unter der Wirkung eines Spannzapfens, welcher die
Zahnstange in Freilaufrichtung des Rotationsdämpfers beaufschlagt. Statt eines Spannzapfens
kann auch eine auf den jeweiligen Einsatzfall abgestimmte, andere geeignete Anbindung
gewählt werden.
[0013] Der Spannzapfen kann über eine spezielle Mechanik oder über einen Kraftspeicher des
Türantriebs oder des Türschließers verschoben werden. Als Kraftspeicher kommt beispielsweise
ein Spannzylinder in Frage, der von der Hydraulik des Türantriebs oder des Türschließers
gespeist wird.
[0014] Die Zahnstange steht gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung unter der Wirkung einer
Feder, welche die Zahnstange in Dämpfungsrichtung des Rotationsdämpfers beaufschlagt.
[0015] Als Feder kann vorteilhafterweise eine Druckfeder oder eine Zugfeder Verwendung finden.
[0016] Vorteilhafterweise weist die Zahnstange an ihrem dem Spannzapfen zugewandten Ende
einen Schaltzapfen auf.
[0017] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung anhand der Zeichnung. Es zeigt:
- Figur 1
- eine Prinzipskizze einer in einem Türantrieb oder einem Türschließer verwendeten erfindungsgemäßen
Zeitschalteinrichtung.
[0018] In der nachfolgenden Beschreibung und in der Figur ist die Zeitschalteinrichtung
nur schematisch erläutert und dargestellt.
[0019] Die Zeitschalteinrichtung hat einen rein mechanischen Aufbau und besteht nur aus
wenigen Teilen, nämlich einem Rotationsdämpfer 1, einer Zahnstange 2 mit einem Schaltzapfen
3, einem Spannzapfen 4 und einer Feder 5.
[0020] Der Rotationsdämpfer 1, der bevorzugt Silikonöl oder Silikonpaste als Dämpfungsmedium
enthält, läuft in der einen Drehrichtung (hier: im Uhrzeigersinn) frei und dämpft
in der anderen Drehrichtung (hier: im Gegenuhrzeigersinn).
[0021] An dem Rotationsdämpfer 1 ist ein Zahnrad angeordnet, das mit der Zahnstange 2 kämmt.
Die Zahnstange 2 wird in der Freilaufrichtung des Rotationsdämpfers 1 von dem Spannzapfen
4 und in der Dämpfungsrichtung des Rotationsdämpfers 1 von der Feder 5 beaufschlagt.
[0022] Die Feder 5 ist im Ausführungsbeispiel von einer Druckfeder, insbes. einer Schraubendruckfeder,
gebildet, sie kann jedoch auch von einer Zugfeder gebildet werden. Wichtig ist lediglich,
dass sie die Zahnstange 2 in Dämpfungsrichtung des Rotationsdämpfers 1, im Ausführungsbeispiel
nach links in Figur 1, beaufschlagt.
[0023] Der Spannzapfen 4 kann beispielsweise über einen nicht dargestellten Spannzylinder,
der aus dem Hydrauliksystem des Türantriebs bzw. Türschließers gespeist wird, nach
rechts in Figur 1 verschoben werden.
[0024] An dem dem Spannzapfen 4 zugewandten Ende ist an der Zahnstange 2 der Schaltzapfen
3 angeordnet.
[0025] Über den Spannzapfen 4 kann die Zahnstange 2 gegen die Kraft der Feder 5 nach rechts
in Figur 1 verschoben werden. Dabei dreht sich der Rotationsdämpfer 1 in Freilaufrichtung,
d. h. im dargestellten Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn. Dadurch wird die Zeitschaltanordnung
vorgespannt bzw. auf eine vorgegebene Laufzeit gesetzt. Sobald der Druck auf den Spannzapfen
4 nachlässt, erzeugt die Feder 5 eine gedämpfte Rücklaufbewegung der Zahnstange 2,
wobei diese nach links in Figur 1 verschoben wird. Dabei dreht sich der Rotationsdämpfer
1 in Dämpfungsrichtung, d. h. im dargestellten Ausführungsbeispiel im Gegenuhrzeigersinn.
Nach Ablauf der vorbestimmten Zeit kann der Schaltzapfen 3 beispielsweise ein nicht
dargestelltes hydraulisches Ventil betätigen, über welches dann ein zusätzlicher Energiespeicher
freigegeben werden kann.
[0026] Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen
Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung
sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung
sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Rotationsdämpfer
- 2
- Zahnstange
- 3
- Schaltzapfen
- 4
- Spannzapfen
- 5
- Feder
1. Türantrieb oder Türschließer mit einer Zeitschaltanordnung, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitschaltanordnung einen Lineardämpfer oder einen Rotationsdämpfer (1) aufweist.
2. Türantrieb oder Türschließer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lineardämpfer bzw. der Rotationsdämpfer (1) mit einem Silikonöl oder einer Silikonpaste
als Dämpfungsmedium gefüllt ist.
3. Türantrieb oder Türschließer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Dämpfungsmedium ein Gel, ein Fett, ein Öl, ein Silikonöl, eine Silikonpaste o.
dgl. dient.
4. Türantrieb oder Türschließer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lineardämpfer in einer Richtung frei läuft und einer anderen Richtung dämpft.
5. Türantrieb oder Türschließer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsdämpfer (1) in einer Drehrichtung frei läuft und einer anderen Drehrichtung
dämpft.
6. Türantrieb oder Türschließer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsdämpfer (1) mit einer Zahnstange (2) kämmt.
7. Türantrieb oder Türschließer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstange (2) unter der Wirkung eines Spannzapfen (4) steht, welcher die Zahnstange
(2) in Freilaufrichtung des Rotationsdämpfers (1) beaufschlagt.
8. Türantrieb oder Türschließer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannzapfen (4) über eine spezielle Mechanik oder über einen Kraftspeicher des
Türantriebs oder des Türschließers verschiebbar ist.
9. Türantrieb oder Türschließer nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstange (2) unter der Wirkung einer Feder (5) steht, welche die Zahnstange
(2) in Dämpfungsrichtung des Rotationsdämpfers (1) beaufschlagt.
10. Türantrieb oder Türschließer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (5) als Druckfeder ausgebildet ist.
11. Türantrieb oder Türschließer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (5) als Zugfeder ausgebildet ist.
12. Türantrieb oder Türschließer nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstange (2) an ihrem dem Spannzapfen (4) zugewandten Ende einen Schaltzapfen
(3) aufweist.