[0001] Die Erfindung betrifft einen Signalgeber zur Abgabe eines Lichtsignals für den Straßen-
oder Schienenverkehr nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Zur Verkehrssteuerung an Verkehrswegen ist der Einsatz von Lichtsignalanlagen bekannt,
die Signalgeber zur Abgabe von Lichtsignalen aufweisen. Neben der Steuerung des Schienenverkehrs
dienen Lichtsignalanlagen vor allem zur Steuerung des Straßenverkehrs an innerstädtischen
Knotenpunkten. Hier werden Signalgeber in bis zu drei vertikal aneinandergereihten
Feldern angeordnet und auf die herannahenden Verkehrsteilnehmer ausgerichtet an Masten
aufgehängt. Solche ein- oder mehrfeldige Signalgeber werden gemäß einem in einem Steuergerät
ablaufenden Signalplan angeschaltet und geben zur Freigabe oder Sperrung an Verkehrsteilnehmer
rote, gelbe, grüne oder weiße Lichtsignale mit oder ohne Symbol an die Verkehrsteilnehmer
ab.
[0003] Ein aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2006 014 987 U1 bekannter Signalgeber umfasst ein topfförmiges Innengehäuse aus Kunststoff mit einer
Frontöffnung. In dem Innengehäuse sind eine Lichtquelle mit wenigstens einer Leuchtdiode
und eine Treiberbaugruppe zur Energieversorgung der Lichtquelle angeordnet. Die Frontöffnung
wird durch einen Optikaufsatz zur Beeinflussung des von der Lichtquelle emittierten
Lichtes verschlossen. Der Optikaufsatz weist eine innen liegende Fresnellinse und
eine außen liegende Streuscheibe auf. Die Fresnellinse weist in einem optisch aktiven
Bereich eine Reihe ringförmiger Stufen auf, bei deren Durchtritt von der punktförmigen
Lichtquelle emittiertes Licht gebündelt wird. Die im optischen Pfad nachgeschaltete
Streuscheibe weist ein Waben-, Spinnweb- oder Prismenmuster auf, welches für eine
gleichmäßige Lichtverteilung auf der Streuscheibe sorgt. Im Zwischenraum zwischen
Fresnellinse und Streuscheibe können Symbolmasken angeordnet sein, wenn das vom Signalgeber
dargestellte Signalbild ein Symbol enthält, etwa einen Richtungspfeil oder eine Figur,
wie Fußgänger, Radfahrer, Straßenbahn oder dergleichen.
[0004] Signalgeber für die Straßenverkehrstechnik haben bestimmte Normen bezüglich der optischen
Werte, zum Beispiel Lichtstärkeverteilung, Abstrahlcharakteristik und Leuchtdichte
gemäß EN 12368 beziehungsweise DIN 67527-1, und bezüglich elektrischer Werte, zum
Beispiel Betriebsspannung und Leistungsaufnahme gemäß DIN VDE 0832, zu erfüllen. Insbesondere
bei weißen Signalgebern ist es erforderlich, durch zusätzliche Maßnahmen die Helligkeit
des weißen Lichts zu reduzieren, die Homogenität der Lichtstärkeverteilung zu erhöhen
und durch die Leuchtdioden verursachte helle Lichtpunkte zu unterdrücken.
[0005] Hierzu ist es mit Verweis auf FIG 1 bekannt, in einem Optikaufsatz 4, der auf ein
Innengehäuse 2 des Signalgebers 1 aufgesetzt ist, zwischen Fresnellinse 5 und Streuscheibe
6 eine Diffusorscheibe 10 anzuordnen. Diffusorscheiben 10 sind speziell geformte Kunststoffscheiben,
die durch Ätzen oder Aufrauhen ihrer Oberfläche eingetrübt werden. Ein Aufrauhen der
Lichtaustrittsfläche ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 100 51 464 A1 bekannt, die eine Stufenlinse zur Kollimierung des von Leuchtdioden emittierten Lichts
für ein Beleuchtungssystem im Signalbereich offenbart. Die Aufrauhung wirkt als Diffusor
und führt zu einer zusätzlichen Homogenisierung der Leuchtdichteverteilung, die das
harte direkte Licht weicher macht und störende Lichtreflexe reduziert.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Signalgeber der eingangs genannten
Art bereitzustellen, der bei einem einfachen und kostengünstigen Aufbau auch weiße
Lichtsignale mit homogener Lichtverteilung abgeben kann.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch einen gattungsgemäßen Signalgeber mit den im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen. Demnach umfasst der Signalgeber
zur Abgabe eines Lichtsignals für den Straßen- oder Schienenverkehr ein topfförmiges
Innengehäuse mit einer Frontöffnung. Im Innengehäuse sind eine Lichtquelle mit wenigstens
einer Leuchtdiode und eine Treiberbaugruppe zur Energieversorgung der Lichtquelle
angeordnet. Die Frontöffnung ist durch einen Optikaufsatz zur Beeinflussung des von
der Lichtquelle emittierten Lichtes verschlossen. Der Optikaufsatz weist eine innen
liegende Fresnellinse und eine außen liegende Streuscheibe auf. Erfindungsgemäß ist
die Fresnellinse aus einem Licht streuenden Kunststoff gefertigt. Hierdurch kann die
aus dem Stand der Technik bekannte Diffusorscheibe als separates Bauteil mit einer
gesonderten Halterung entfallen, was durch Einsparungen in Herstellung und Logistik
den erfindungsgemäßen Signalgeber einfacher und kostengünstiger macht. Die Fresnellinse
wirkt stattdessen sowohl als Kollimator als auch als Diffusor, was insbesondere bei
der Abgabe weißer Lichtsignale die Helligkeit des Lichts vermindert und die Verteilung
des Lichts auf der Streuscheibe homogenisiert, so dass auch störende Lichtpunkte unterdrückt
werden.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Signalgebers weist der
Kunststoff eine transparente Grundmasse und in diese eingeschlossen eine Verteilung
transparenter Streuelemente auf. Die Diffusorwirkung der Fresnellinse wird durch Einlagerung
von vorzugsweise sphärischen Streuelementen von etwa einem Mikrometer Durchmesser
in eine lichtdurchlässige Grundmasse erzielt. Der Anteil am Gesamtgewicht der auf
die Streuelemente entfällt, kann beispielsweise 1 % betragen. Die Größenverteilung
der Streuelemente kann zum Beispiel einer Gaußverteilung folgen.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Signalgebers ist die Fresnellinse
als Spritzguss- oder Extrusionsteil aus der durch ein Polycarbonat gebildeten und
durch Streuelemente angereicherten Grundmasse hergestellt. Mit einer Kunststoffgrundmasse
aus Polycarbonat lässt sich die erfindungsgemäße Fresnellinse kostengünstig durch
Spritzgießen oder Extrudieren herstellen.
[0010] Weitere Eigenschaften und Vorteile des erfindungsgemäßen Signalgebers ergeben sich
aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen,
in deren
- FIG 1
- eine Querschnitt durch einen Signalgeber nach dem Stand der Technik und
- FIG 2
- eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Signalgebers
schematisch veranschaulicht sind.
[0011] Ein erfindungsgemäßer Signalgeber 1 umfasst gemäß FIG 2 ein topf- oder wannenförmiges
Innengehäuse 2 mit einer Frontöffnung 3, welches in ein nicht dargestelltes Außengehäuse
hineinragt. Die Frontöffnung 3 wird durch einen Optikaufsatz 4 dicht verschlossen.
Der Optikaufsatz 4 weist eine innen liegende Fresnellinse 5' sowie eine außen liegende
Streuscheibe 6 auf. Dazwischen kann eine Symbolmaske 7, hier beispielsweise ein Fußgängersymbol,
angeordnet sein. Im Innengehäuse 2 ist eine Lichtquelle mit wenigstens einer, vorzugsweise
drei Leuchtdiode 8 angeordnet, deren emittiertes Licht durch den Optikaufsatz 4 beeinflusst
wird. Die wenigstens eine Leuchtdiode 8 ist an einer Bodenwand des Innengehäuses 2
angeordnet. Desweiteren ist im Innengehäuse 2 eine Treiberbaugruppe 9 zur Energieversorgung
der wenigstens einen Leuchtdiode 8 angeordnet, die an eine schräg stehende Seitenwand
des Innengehäuses 2 montiert ist. Erfindungsgemäß ist die Fresnellinse 5' aus einem
Licht streuenden Kunststoff gefertigt, der eine transparente Grundmasse, vorzugsweise
ein Polycarbonat, und in diese eingeschlossen eine Verteilung transparenter Streuelemente
aufweist. Die Fresnellinse 5' wirkt damit sowohl als Kollimator als auch als Diffusor,
was insbesondere bei der Abgabe weißer Lichtsignale die Helligkeit des Lichts vermindert
und die Verteilung des Lichts auf der Streuscheibe 6 homogenisiert, so dass auch störende
Lichtpunkte unterdrückt werden. Die Diffusorwirkung der Fresnellinse wird durch Einlagerung
von sphärischen Streuelementen weniger Mikrometer Durchmesser in die Grundmasse erzielt.
Der Gewichtsanteil der Streuelemente beträgt etwa 1 %. Die Größenverteilung der Streuelemente
kann zum Beispiel einer Gaußverteilung folgen. Die Fresnellinse 5' wird als Spritzgussteil
hergestellt.
1. Signalgeber (1) zur Abgabe eines Lichtsignals für den Straßen- oder Schienenverkehr,
umfassend ein topfförmiges Innengehäuse (2) mit einer Frontöffnung (3), in welchem
eine Lichtquelle mit wenigstens einer Leuchtdiode (8) und eine Treiberbaugruppe (9)
zur Energieversorgung der Lichtquelle angeordnet sind, und einen die Frontöffnung
(3) verschließenden Optikaufsatz (4) zur Beeinflussung des von der Lichtquelle emittierten
Lichtes, der eine innen liegende Fresnellinse (5) und eine außen liegende Streuscheibe
(6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Fresnellinse (5) aus einem Licht streuenden Kunststoff gefertigt ist.
2. Signalgeber (1) nach Anspruch 1, wobei der Kunststoff eine transparente Grundmasse
und in diese eingeschlossen eine Verteilung transparenter Streuelemente aufweist.
3. Signalgeber (1) nach Anspruch 2, wobei die Fresnellinse (5) als Spritzguss- oder Extrusionsteil
aus der durch ein Polycarbonat gebildeten und durch Streuelemente angereicherten Grundmasse
hergestellt ist.
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