[0001] Die Erfindung betrifft einen Applikator nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere
in Gestalt eines Puder- oder Rasierpinsels.
[0002] Solche Applikatoren, gleichgültig, ob sie nur mit einem einzigen Büschel aus Borsten
besetzt sind, oder beispielsweise nach Art einer Zahnbürste mehrere Borstenbüschel
umfassen, sind im Regelfall mit tulpenartigen Borstenbüscheln besetzt, d. h. Borstenbüscheln,
die in ihrem Querschnitt, senkrecht zu ihrer Mittellängsachse ein im Wesentlichen
kreisförmiges Profil aufweisen.
[0003] Es besteht aber immer wieder die Notwendigkeit, Applikatoren mit einem solchen Besatz
zu schaffen, bei denen das oder die Borstenbüschel im Bereich ihres Umfangs eine besondere
Konturierung aufweisen, so dass man ein unterschiedliches Auftragsverhalten erreichen
kann, abhängig davon, welcher Bereich des Umfangs gerade mit der Stelle, auf die appliziert
werden soll, in Kontakt gebracht wird.
[0004] Die Anmelderin hat bereits früher die Idee gehabt, eine solche Konturierung dadurch
zu erreichen, dass die Borstenbüschel beschnitten oder beschliffen werden. Das ist
gerade dort, wo große Borstenbüschel dieser Art eingesetzt werden, wie etwa bei Puder-
oder Rasierpinseln, durchaus möglich. Indes ist eine solche nachträgliche Behandlung
des Borstenbüschels zumindest aufwendig. Bei Applikatoren, bei denen eine Vielzahl
entsprechender Borstenbündel zu konturieren wäre, wie etwa Zahnbürsten, ist sie überhaupt
nicht möglich.
[0005] Dementsprechend ist es die Aufgabe der Erfindung, einen Applikator anzugeben, bei
dem das mindestens eine Borstenbüschel, das den Besatz bildet, in seinem Umfangsbereich
konturiert ist, ohne dass hierfür ein besonderer Aufwand erforderlich ist oder gar
ein Beschneiden oder Beschleifen des Besatzes im Umfangsbereich erforderlich wird.
[0006] Diese Aufgabe wird mit Hilfe eines Applikators gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0007] Der Applikator besitzt einen Griff und einen daran befestigten Besatz aus mindestens
einem Borstenbüschel, d.h. mindestens einem Satz büschelweise zusammengehaltener Borsten.
Büschelweise in einen Griff eingesetzte Borsten werden meist als "getuftet" bezeichnet.
[0008] Um die Borsten büschelweise zusammen zuhalten kann eine sogenannte Zwinge zum Einsatz
kommen. Dabei kann es sich um einen vorzugsweise aus Blech bestehenden Ring handeln,
der das betreffende Borstenbüschel abschnittsweise umfasst und meist so fest zusammenpresst,
dass die Borsten alle an ihrem Platz gehalten werden.
[0009] Stattdessen kann die Zwinge auch durch mindestens eine Schnur, einen Faden oder einen
Draht gebildet werden, der mehrfach um einen Abschnitt des Borstenbüschels herumgeschlungen
ist und das Borstenbüschel auf diese Art und Weise fasst, wie das oben für die Drahtzwinge
beschrieben ist.
[0010] Eine andre sehr attraktive Alternative, die für den Einsatz im Rahmen der Erfindung
prädestiniert ist, sind zwingenlos durch Klebstoff oder Verschweißung/Verschmelzung
der Borsten miteinander gefasste Borstenbüschel.
[0011] Dem Begriff des Griffs wird zunächst ein weites Verständnis beigemessen, er bezeichnet
im Falle eines solchen, weiten Verständnisses auch einen mit dem Griff verbundenen
Borstenträger, wie ihn etwa eine Zahnbürste aufweist. Im bevorzugten engeren Sinne
bezeichnet das Wort Griff ausschließlich die Partie, an dem der Benutzer oder die
Benutzerin den Applikator bei der Applikation bestimmungsgemäß festhält, der also
bestimmungsgemäß bei der Applikation unmittelbar mit der haltenden Hand in Kontakt
kommt.
[0012] Der erfindungsgemäße Applikator weist einen Griff auf, der die Zwinge und einen Teil
des über die Zwinge hinausstehenden Borstenbesatzes in seiner mindestens einen Kavität
aufnimmt. Die Zwinge oder der mit Hilfe von Klebstoff etc. zwingenlos gefasste Abschnitt
des Borstenbüschels füllt also die Kavität des Griffs nicht vollständig aus, vielmehr
kommen die Borsten in dem Bereich, in dem sie über die Zwinge oder Ihren verklebten
bzw. anderweitig zwingenlos gefassten Bereich hinausstehen, mit der Innenfläche der
Kavität in Berührung, vorzugsweise über eine Länge von mindestens 5 mm, besser von
mindestens 10 mm, hinweg, gemessen in Richtung der jeweiligen Borstenlängsachse. Vorzugsweise
füllt die Zwinge sogar, oder der zwingenlos gefasste Bereich nur, den kleineren Teil
der Kavität aus, idealerweise weniger als 35 %, gemessen in Richtung der Längsachse
der Kavität zwischen deren Boden und deren Mündung.
[0013] Dabei ist die Kavität des Griffs zumindest in ihrem sich unmittelbar an ihre Mündung
anschließenden Bereich mit einem nicht-runden, vorzugsweise sternförmigen, dreieckigen,
unregelmäßig-mehreckigen, kreuzförmigen (inkl. kreuzförmig doppelovalen oder doppelelliptischen)
oder nicht-vollmondartigen, schmetterlingsförmigen, blütenartigen oder einen einem
Längsschnitt durch eine Zitrone entsprechenden Querschnitt versehen. Dieser nicht-runde
Querschnitt zwingt dem in die Kavität eingesetzten und in diesem Bereich nicht unmittelbar
durch die Zwinge geformten Borstenbüschel unmittelbar einen entsprechenden, nicht-runden
Querschnitt auf. Ein nicht-runder Querschnitt im Sinne der Erfindung ist vorzugsweise
ein Querschnitt, der insgesamt gesehen keine stetig verlaufende, sondern eine unstetig
ihre Richtung ändernde Umfangslinie aufweist, wobei in diesem Falle Radien kleiner
oder gleich 5 mm bzw. bevorzugt kleiner oder gleich 2 mm als Unstetigkeitsstellen
verstanden werden.
[0014] Die Erfindung beinhaltet also jedenfalls den neuen Gedanken, die Formgebung für das
oder die Borstenbüschel nicht oder jedenfalls nicht vollständig der Zwinge zu überlassen,
sondern unmittelbar dem Griff zu übertragen.
[0015] Hierdurch kann eine wesentliche Vereinfachung erreicht werden. Es sind nicht länger
Borstenbüschel erforderlich, die sich durch die Formgebung ihrer Zwingen unterscheiden,
und zusätzlich individuelle Griffe, die jeweils mindestens eine Kavität aufweisen,
deren Profil dem Profil der jeweiligen Zwinge entspricht.
[0016] Zwingenlos gefasste Borstenbüschel lassen sich mit der Erfindung überhaupt erstmal
mit einem bestimmten Profil versehen.
[0017] Stattdessen können einheitliche Borstenbüschel mit immer gleichen, quasi "universellen"
Zwingen , oder immer gleichermaßen verklebt etc., zum Einsatz kommen, die lediglich
dadurch ihre individuellen Querschnittsformen erhalten, dass sie in Griffe mit unterschiedlich
ausgeführten Kavitäten gesteckt und dort verankert werden.
[0018] Diese unterschiedlichen Querschnittsformen können seitens der zumeist aus Kunststoff
gespritzten Griffe recht leicht verwirklicht werden, während das nur schlechter einer
Vollautomatisierung zugängliche Fassen der Borstenbüschel mit Hilfe einer Zwinge so
einfach wie möglich gehalten wird, indem immer nur ein Typ oder einige wenige Typen
von Borstenbüscheln mit einer Zwinge gefasst werden müssen, um daraus eine große Vielfalt
unterschiedlicher Pinsel bzw. Applikatoren herstellen zu können.
[0019] Im Rahmen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels ist vorgesehen, dass der Griff nur
in dem sich unmittelbar an die Mündung der Kavität des Griffs anschließenden ersten
Bereich einen nicht-runden Querschnitt aufweist, während ein (in Bezug auf die Mündung
der in dem Griff befindlichen Kavität tiefer in der Kavität liegender) zweiter Bereich
bevorzugt einen runden, nicht bevorzugt einen elliptischen oder ovalen Querschnitt,
jedenfalls aber mit einer stetig verlaufenden Umfangslinie ausgestatteten Querschnitt
aufweist. Das erleichtert die Befestigung eines universell verwendbaren, mit einer
Zwinge zusammengefassten Borstenbüschels. Die Zwinge wird bis in den tieferliegenden
zweiten Bereich hinein eingeführt und dort festgesetzt. Vorzugsweise ist der tieferliegenden
zweite Bereich in Gestalt und Maß so an die Zwinge angepasst, dass die Zwinge beispielsweise
eingepresst werden kann oder einen vorzugsweise hinreichend kleinen Klebespalt aufweist,
der es einfach macht, sie mit Klebstoff zu befestigen. Sinngemäß gleiches gilt dort,
wo es einen zwingenlos gefassten Abschnitt eines Borstenbüschels zu befestigen gilt.
[0020] Vorzugsweise ist der erste Bereich so gestaltet, dass er senkrecht zu der die Kavität
überspannenden Ebene eine Länge aufweist, die maximal 50 %, besser nur 35 % der Länge
aufweist, die der erste und der zweite Bereich gemeinsam aufweisen. Es ist also so,
dass der erste und der zweite Bereich maximal gleich lang sind. Vorzugsweise ist der
erste Bereich, der für die Kontur im nach außen über den Griff hinausragenden Umfangsbereich
des Borstenbüschels verantwortlich ist, sogar kürzer als der zweite Bereich.
[0021] Im Rahmen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels ist vorgesehen, das sich die Kavität
von ihrer Mündung hin zu ihrem Boden verjüngt, vorzugsweise so, dass der zweite Abschnitt
eine kegelstumpfförmige Gestalt besitzt. Auf diese Art und Weise presst der zweite
Abschnitt das Borstenbüschel immer stärker zusammen, je tiefer man gedanklich in Richtung
parallel zu den Borsten in die Kavität vordringt. Dieses Zusammenpressen hat den Vorteil,
dass in die tief liegenden Regionen der Kavität möglichst keine, d.h. gar keine oder
möglichst bzw. im Wesentlichen keine Flüssigkeit mehr eindringen und dort gespeichert
werden kann. Hierdurch wird verhindert, dass beispielsweise im Falle eines Rasierpinsels
eine beträchtliche Menge aus Wasser mit eventuell darin gelöster Seife tief in die
Kavität eindringt und dort unter Umständen wochenlang gespeichert wird, was im günstigsten
Fall zu einem unangenehmen Geruch und im ungünstigsten Fall zu einem Nährboden für
Keime führt.
[0022] Idealerweise sind die ein Borstenbüschel zu einem Tuft zusammenfassende Zwinge oder
der zwingenlos gefasste Abschnitt des Borstenbüschels in montiertem Zustand vollständig
innerhalb des zweiten Bereichs angeordnet und weist vorzugsweise eine Außenkontur
auf, die zumindest im Wesentlichen, besser vollständig dem Querschnitt des zweiten
Bereichs entspricht. Dies vereinfacht die Befestigung.
[0023] Als besonders günstig hat es sich herausgestellt, die Zwinge oder den zwingenlos
gefassten Abschnitt so zu gestalten, dass deren Länge nur einen Teil, vorzugsweise
weniger als 2/3 der Länge des zweiten Bereichs beträgt. Auf diese Art und Weise kann
sichergestellt werden, dass das Borstenbüschel in seinem über die Zwinge oder seinem
zwingenlos gefassten Abschnitt vorstehenden Bereich hinreichend intensiv mit der Wand
der Kavität in Kontakt kommt und dadurch in die entsprechende Form gebracht wird.
[0024] Besonders günstig ist es, wenn die Zwinge aus einer Schnur, einem Faden oder einem
Draht besteht, die oder der mehrfach um das von ihm zusammengehaltene Borstenbüschel
herumgeschlungen ist. Eine solche Zwinge ist, verglichen mit einer in Umfangsrichtung
in sich geschlossenen Metallhülse, in sich relativ nachgiebig und kann sich daher
sehr gut an die Innenseite der Kavität anschmiegen, was die Befestigung erleichtert
und zugleich größere Toleranzen erlaubt, ohne dass ein hinderliches Übermaß befürchtet
werden muss.
[0025] Vorzugsweise kommt die Erfindung zum Bau von Puderpinseln und Rasierpinseln zum Einsatz
und zeichnet sich dann dadurch aus, dass der Applikator einen Besatz aufweist, der
nur aus einem einzigen getufteten Borstenbüschel besteht. Hervorzuheben ist allerdings,
dass die Erfindung auch zum Einsatz kommen kann, um Applikatoren mit einer Mehrzahl
von getufteten Borstenbüscheln herzustellen, wie etwa Zahnbürsten. Letzterenfalls
wird, wie oben angedeutet, ein entsprechend weites Verständnis des Begriffs "Griff"
zu Grunde gelegt.
[0026] Um das Borstenbüschel in die gewünschte Form zu bringen, ist es besonders günstig,
wenn jedes Borstenbüschel mehr als 500, besser mehr als 1000 einzelne Borsten umfasst.
In diesem Fall ist das Borstenbüschel als solches in sich weich genug, um sich problemlos
von außen die gewünschte Form, beispielsweise durch lokal unterschiedlichen Druck
in radialer Richtung, einen sternförmigen Querschnitt, aufzwingen zu lassen. Aus dem
gleichen Grund kommen ggf. sehr feine Borsten zum Einsatz. Vorzugsweise sollte die
Mehrzahl der Borsten besser alle Borsten einen maximalen Borstendurchmesser von 0,04
mm oder kleiner, besser von nur 0,02 mm oder kleiner aufweisen.
[0027] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, dass die Umfangsflächen des mindestens
einen Borstenbüschels nach dem Zusammenfassen der einzelnen Borsten zu einem Borstenbüschel
nicht beschnitten und/oder beschliffen werden müssen, stattdessen wird hierauf vorzugsweise
verzichtet.
[0028] Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen ist der Außenquerschnitt des Griffs durchgängig
rund, d.h. vollständig durchgängig oder im Wesentlichen durchgängig rund.
[0029] Für andere Anwendungsfälle kann es besonders vorteilhaft sein, wenn der Außenquerschnitt
des Griffs dem Innenquerschnitt der Kavität entspricht.
[0030] Unabhängig von den zuvor aufgestellten Ansprüchen wird auch selbstständiger Schutz
beansprucht für einen Applikator mit einem Griff und einem daran befestigten Besatz
aus mindestens einem Borstenbüschel aus mittels einer vorzugsweise aus Metallblech
bestehenden Zwinge zusammengehaltenen Borsten und einem die Zwinge und einen Teil
des darüber hinausstehenden Besatzes in seiner mindestens einen Kavität aufnehmenden
Griff, wobei der Applikator sich dadurch auszeichnet, dass die Zwinge einen im Querschnitt
nicht-runden, vorzugsweise sternförmigen, dreieckigen, unregelmäßig-mehreckigen, kreuzförmigen
oder nicht-vollmondartigen, schmetterlingsförmigen, blütenartigen oder einen einem
Längsschnitt durch eine Zitrone entsprechenden, Abschnitt aufweist der den Besatz
formt und einen sich daran anschließenden, im Querschnitt runden Halteabschnitt.
[0031] Der erfinderische Gedanken ist also hier in der Idee zu sehen, zwar eine die gesamte
Kavität ausfüllende Zwinge zu verwenden, diese Zwinge aber nicht über ihre gesamte
Länge hinweg mit einem bestimmten Profil zu versehen, sondern die Zwinge in zwei unterschiedliche
Abschnitte aufzuteilen, nämlich einen nicht-runden, besatzformenden Abschnitt, der
nahe der Mündung der Kavität des Griffs liegt, welcher die Zwinge aufnimmt und der
dem Borstenbesatz das gewünschte Querschnittsprofil verleiht, und zusätzlich einen
im Querschnitt runden Halteabschnitt, der sich dadurch auszeichnet, dass er entweder
eine einfache Befestigung der Zwinge in der Kavität des Griffs erlaubt und/oder mit
seiner verglichen mit dem besatzformenden Abschnitt größeren Enge entscheidend dazu
beiträgt, die einzelnen Borsten des Büschels fest zusammenzuhalten.
[0032] Dieser Applikator, für den hier unabhängiger Schutz beansprucht wird, kann auch mit
weiteren Merkmalen aus anderen Ansprüchen oder der Beschreibung kombiniert sein.
[0033] Dementsprechend ist es bevorzugt, für einen solchen Applikator eine Zwinge zu verwenden,
bei der der nicht-runde Abschnitt am Übergang zum runden Abschnitt einen mittleren
Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der dort anzutreffende Durchmesser des runden
Abschnitts. Auf diese Art und Weise kann der nicht-runde Abschnitt der Zwinge sehr
einfach durch Zusammenpressen hergestellt werden, während der mit dem runden Querschnitt
versehene Halteabschnitt eine definierte Fläche bietet, über die die Zwinge an dem
Griff befestigt werden kann, vorzugsweise durch Einpressen des in radialer Richtung
natürlich in gewisser Weise elastischen Bereichs der Zwinge mit dem runden Querschnitt,
gegebenenfalls aber auch durch Kleben.
[0034] Für andere Einsatzfälle kann es günstig sein, dass sich der nicht-runde Abschnitt,
vom Übergang zum runden Abschnitt ausgehend, trichterförmig nach außen erweitert,
wenn man gedanklich entlang seiner Längsachse in Richtung zur Mündung der Kavität
voranschreitet.
[0035] Ein anderer Gedanke, für den auch selbstständiger Schutz beansprucht wird, liegt
darin, dass die Zwinge zugleich als Griff für den Endnutzer ausgebildet ist, so dass
dem fertigen Produkt ein zusätzlicher Griff fehlt. Daher wird auch für folgenden Applikator
bzw. die entsprechende Verwendung der Zwinge Schutz beansprucht: Applikator mit einem
Besatz aus mindestens einem Borstenbüschel aus mittels einer vorzugsweise aus Metallblech
bestehenden Zwinge zusammengehaltenen Borsten, der sich dadurch auszeichnet, dass
die Zwinge einen nicht-runden, vorzugsweise sternförmigen, dreieckigen, unregelmäßig-mehreckigen,
kreuzförmigen oder nicht-vollmondartigen, schmetterlingsförmigen, blütenartigen oder
einen einem Längsschnitt durch eine Zitrone entsprechenden, den Besatz formenden Abschnitt
aufweist und einen sich daran anschließenden, im Querschnitt runden Halteabschnitt,
wobei die Zwinge bzw. deren Außenumfang zugleich als Griff für den Endnutzer ausgebildet
ist und verwendet wird, so dass dem fertigen Produkt ein zusätzlicher Griff fehlt,
was insbesondere dadurch bewerkstelligt wird, dass die Zwinge in einen den Besatz
formenden, nicht-runden Abschnitt und einen sich daran anschließenden Halteabschnitt
mit einem runden Querschnitt unterteilt ist.
[0036] Idealerweise ist der den Besatz formende Abschnitt kürzer als der Halteabschnitt.
[0037] Für mache Anwendungsfälle ist es besonders zweckmäßig, wenn der mittlere Durchmesser
des nicht-runden Abschnitts am Übergang zum runden Abschnitt einen mittleren Durchmesser
aufweist, der kleiner ist als der dort anzutreffende Durchmesser des runden Abschnitts.
[0038] Für andere Anwendungsfälle ist es ideal, dass sich der nicht-runde Abschnitt, vom
Übergang zum runden Abschnitt ausgehend, trichterförmig in Richtung zu seiner Mündung
nach außen erweitert.
[0039] Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten, Wirkungsweisen und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele anhand
der Figuren.
[0040] Die Figur 1 zeigt einen Griff, wie er für das erste Ausführungsbeispiel der Erfindung
zum Einsatz kommen kann, in perspektivischer Ansicht.
[0041] Die Figur 2 zeigt den Griff gemäß Figur 1 frontal von vorne.
[0042] Die Figur 3 zeigt den Griff gemäß Figur 1 geschnitten entlang der Linie A-A, gemäß
der Markierung in Figur 2.
[0043] Die Figur 4 zeigt den Griff gemäß Figur 1 geschnitten entlang der Linie B-B, gemäß
der Markierung in Figur 2.
[0044] Die Figur 5 zeigt ein Borstenbüschel, wie es zur Verwirklichung der Erfindung zum
Einsatz kommt.
[0045] Die Figur 6 zeigt das Borstenbüschel gemäß Figur 5 nach dem Einsetzen in einen Griff,
wobei der Griff geschnitten dargestellt ist.
[0046] Die Figur 7 zeigt eine Seitenansicht eines fertigen Ausführungsbeispiels, das unter
Verwendung eines Borstenbüschels gemäß Figur 5 und eines Griffs gemäß Figur 6 oder
gemäß der Figuren 1 bis 4 hergestellt worden ist.
[0047] Die Figur 8a zeigt eine perspektivische Ansicht eines Griffs, der als Alternative
zum Einsatz kommen kann, um ein zweites Ausführungsbeispiel unter Verwendung des von
Figur 5 gezeigten Borstenbüschels herzustellen.
[0048] Die Figur 8b zeigt den Griff gemäß Figur 8a frontal von vorne.
[0049] Die Figur 8c zeigt den Griff gemäß Figur 8b geschnitten entlang der Linie B-B.
[0050] Die Figur 8d zeigt den Griff gemäß Figur 8b geschnitten entlang der Linie A-A
[0051] Die Figur 8 zeigt eine Zwinge, wie sie für ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung
zum Einsatz kommen kann, das unter Verwendung eines Borstenbüschels gemäß Figur 5
hergestellt wird, die Figur ist eine perspektivische Ansicht.
[0052] Die Figur 9 zeigt eine Zwinge gemäß Figur 8 frontal von vorne.
[0053] Die Figur 10 zeigt eine Zwinge gemäß Figur 8 von der Seite her gesehen.
[0054] Die Figur 11 zeigt eine Zwinge gemäß Figur 9 geschnitten entlang der Linie A-A.
[0055] Die Figur 12 zeigt eine Zwinge, wie sie für ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung
zum Einsatz kommen kann, welches unter Verwendung eines Borstenbüschels gemäß Figur
5 hergestellt wird, die Figur ist eine perspektivische Ansicht.
[0056] Die Figur 13 zeigt eine Zwinge gemäß Figur 12 frontal von vorne.
[0057] Die Figur 14 zeigt eine Zwinge gemäß Figur 12 von der Seite her gesehen.
[0058] Die Figur 15 zeigt eine Zwinge gemäß Figur 12 im Schnitt längs der Linie A-A in Figur
13.
[0059] Die Figur 16 zeigt eine Zwinge, wie sie für ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung
zum Einsatz kommen kann, welches unter Verwendung eines Borstenbüschels gemäß Figur
5 hergestellt wird, die Figur ist eine perspektivische Ansicht.
[0060] Die Figur 17 zeigt eine Zwinge gemäß Figur 16 frontal von vorne.
[0061] Die Figur 18 zeigt eine Zwinge gemäß Figur 16 von der Seite.
[0062] Die Figur 19 zeigt die Zwinge gemäß Figur 17 geschnitten entlang der Achse A-A.
[0063] Die Figuren 20a bis 20h zeigen verschiedene Querschnittsformen für den nicht-runden
Querschnitt des Abschnitts, der dem Borstenbüschel die gewünschte Gestalt aufzwingt.
[0064] Die Fig. 7 zeigt ein erstes vollständiges Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Applikators. Dieses zeichnet sich jedenfalls dadurch aus, dass der Besatz 2 des Applikators,
der hier aus feinen Borsten besteht, in dem Bereich, in dem er über den Griff 4 nach
außen überragt, einen Querschnitt aufweist, der nicht rund ist, sondern hier z. B.
sternförmig ausgebildet ist.
[0065] Zugleich besitzt er in fertig montiertem Zustand - auch schon innerhalb der in dem
Griff 4 ausgebildeten Kavität - einen nicht runden, sondern z. B. sternförmig ausgebildeten
Querschnitt, vgl. Fig. 6. Natürlich muss der Querschnitt innerhalb des Griffs nicht
durchgängig nicht-rund ausgeführt sein, worauf gleich noch näher einzugehen ist.
[0066] Wie dieser Besatz ursprünglich, vor seiner Montage in dem Griff, ausgesehen hat,
das zeigt die Fig. 5. Der Besatz besteht aus einer großen Anzahl von Borsten, vorzugsweise
mindestens 500 oder mindestens 1000 Stück, die durch eine Zwinge 3 zu einem Büschel
zusammengefasst werden. Dieses durch die Zwinge 3 zusammengefasste Büschel wird dann
getuftet, d. h. als Ganzes in eine Kavität 5 des Griffs 4 eingesetzt, so, wie das
die Fig. 6 zeigt.
[0067] Die Befestigung kann dadurch erfolgen, dass die Zwinge gegen die Innenwände der Kavität
gepresst wird, stattdessen kann auch ein Verkleben erfolgen. Für ein Verpressen ist
eine aus Metall oder einem anderen festen Stoff bestehende Zwinge erforderlich. Wo
verklebt wird, kann beispielsweise auch eine Zwinge aus einer Schnur, einem Faden
oder aus einem Draht zum Einsatz kommen, die jeweils mehrfach um das Borstenbüschel
herumgewickelt sind.
[0068] Die Fig. 5 zeigt, dass das durch die Zwinge 3 zusammengehaltene Borstenbüschel nicht
etwa beschliffen oder beschnitten ist, sondern vor dem Einbau in den Griff eine im
Wesentlichen rotationssymmetrische, hier tulpenförmige Kontur gehabt hat. In der Tat
wird dieses Borstenbüschel ohne Behandlung seiner Umfangsfläche in eine Kavität 5
des Griffs 4 eingesetzt. Das Entscheidende ist nun, dass die Kavität 5 zumindest einen
nicht-runden Abschnitt aufweist, der dem in die Kavität eingesetzten Borstenbüschel
die gewünschte Kontur aufzwingt. Im vorliegenden Fall hat der besagte erste Abschnitt
6 einen sternförmigen Querschnitt, also zwingt er dem ursprünglich eine tulpenartige,
im Wesentlichen rotationssymmetische Kontur aufweisenden Borstenbüschel die Kontur
eines sternförmigen Bechers auf, die sich in den auf der Kavität 5 frei nach außen
hinausragenden Bereich des Borstenbesatzes (und insbesondere dessen Umfangsbereich)
hinein fortsetzt.
[0069] Die Tatsache, dass der Griff 4 bzw. dessen Kavität 5 für die endgültige Außenkontur
des Borstenbüschels verantwortlich ist, erleichtert die Fertigung erheblich. Denn
die Notwendigkeit, Zwingen mit unterschiedlichen Querschnitten herzustellen, um diese
Zwingen anschließend in Griffe mit Kavitäten einzusetzen zu müssen, die ebenfalls
einen unterschiedlichen Innenquerschnitt aufweisen, entfällt. Stattdessen können für
alle Querschnittsformen die gleichen Borstenbüschel hergestellt werden, die lediglich
dadurch ihre unterschiedliche Gestalt erhalten, dass sie in Griffe mit Kavitäten montiert
werden, die unterschiedliche Querschnitte aufweisen.
[0070] Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass der Griff 4 vorzugsweise aus
Kunststoff besteht und idealerweise im Spritzgussverfahren hergestellt worden ist.
[0071] Die Fig. 1 bis 4 zeigen einen ähnlich gestalteten Griff, wie ihn die Fig. 6 und 7
zeigen und der alternativ zur Herstellung des von den Fig. 5 bis 7 gezeigten Ausführungsbeipiels
zum Einsatz kommen kann.
[0072] Wie man recht schön anhand der Fig. 3 sieht, verjüngt sich der Querschnitt des ersten,
nicht-runden Abschnitts 6 von der Mündung der Kavität in Richtung zu deren Boden hin.
Dieser erste Abschnitt 6 liegt unmittelbar gegen die außenliegenden Borsten des Borstenbüschel
an. Dieser erste Abschnitt zwingt dem Borstenbüschel daher seinen nicht-runden, hier
sternförmigen Querschnitt auf.
[0073] An den ersten Abschnitt 6 schließt sich in Richtung tiefer zum Inneren der Kavität
5 ein zweiter Abschnitt 7 an. Dieser zweite
[0074] Abschnitt beeinflusst den Querschnitt der nach außen über den Griff 4 hervorragenden
Borsten nicht, ihm kommt nur eine Halte- und Verankerungsfunktion zu. Dabei verjüngt
sich der zweite Abschnitt 7 sich vorzugsweise ebenfalls konisch. Er weist zumindest
im Bereich des Bodens in etwa den gleichen Querschnitt auf, wie die Zwinge. Idealerweise
ist der zweite Abschnitt 7 dabei seinerseits in zwei Teile aufgeteilt, nämlich den
besagten sich konisch verjüngenden Teil und einen unmittelbar dem Boden benachbarten
zylindrischen Teil zur Aufnahme der Zwinge.
[0075] Auf diese Art und Weise wird dem Borstenbüschel im Bereich seiner Zwinge bzw. im
Nahbereich der Zwinge ein verstärkter Druck aufgezwungen, so dass dieser Bereich des
Borstenbüschels keine wesentliche Menge an Flüssigkeit mehr aufzunehmen vermag. Dies
ist beispielsweise für einen Rasierpinsel von erheblicher Bedeutung, dadurch wird
verhindert, dass sich im Bereich der Zwinge oder in deren Nahbereich nach dem Auftragen
des Rasierschaums ein Schaum-Wassergemisch oder ein Seifen-Wassergemisch ansammelt,
das dort für längere Zeit verbleibt, auch über die aktuelle Anwendung hinaus.
[0076] Vorzugsweise ist es so, dass der Außenquerschnitt des Griffs 4 kreisrund ist, dies
sieht man am besten anhand der Fig. 2. Der Außendurchmesser des Griffs kann konstant
sein oder leicht kegelig, in dem Sinne, dass der Außendurchmesser des Griffs in dessen
Bodenbereich um maximal 5 % kleiner ist als der Außendurchmesser des Griffs im Bereich
der Mündung der Kavität 5.
[0077] Vorzugsweise ist der Boden 8 des Griffs integraler Bestandteil des Griffs.
[0078] Der Griff zeichnet sich zudem vorzugsweise dadurch aus, dass er dickwandig ist und
eine Wandstärke zwischen 5 mm und 10 mm aufweist. Auf diese Art und Weise wird der
Griff zu einem Gegengewicht für den bei der Applikation flüssigkeitsbenetzten und
daher relativ schweren Borstenbesatz, was das Handling erheblich verbessert. Der sternförmige
Querschnitt im Bereich des ersten Abschnitts wird dadurch hergestellt, dass die Wand
des Griffs 4 hier örtliche Dünnstellen aufweist, im Bereich, in dem jeweils eine Spitze
des Sterns abgebildet werden muss, vgl. Fig. 2.
[0079] Bemerkenswert ist, dass der Stern-Durchmesser sich vom Inneren der Kavität 5 hin
zu dessen Mündung stetig vergrößert.
[0080] Ein weiteres, sehr rationell herstellbares Ausführungsbeispiel für die Erfindung
zeigen die Fig. 8a bis 8d.
[0081] Das zuvor Gesagte gilt hier entsprechend, soweit sich nicht dadurch ein anderes ergibt,
dass die Kavität 5 des Griffs 4 bei diesem Ausführungsbeispiel nur aus einem einzigen
Abschnitt 6 besteht, während der Abschnitt 7 entfällt. Die Kavität 5 in dem Griff
4 ist also durchgängig mit einem sternförmigen Querschnitt versehen.
[0082] Das bereits oben Gesagte gilt insbesondere für den Boden und für die Tatsache, dass
die gesamte Kavität in ihrer Ausgestaltung dem Abschnitt der Kavität entsprechen kann,
der im vorhergehenden Ausführungsbeispiel den ersten Abschnitt gebildet hat.
[0083] Die Fig. 8 bis 11 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Hier wird
allerdings komplett anders vorgegangen als in den bisherigen Ausführungsbeispielen
geschildert.
[0084] Das, was diese Figuren zeigen, ist eine besondere Zwinge 3, die nach Maßgabe der
hier beanspruchten Erfindung gestaltet ist.
[0085] Diese Zwinge 3 besteht vorzugsweise aus duktilem Blech.
[0086] Wie man sieht, zeichnet sich die Zwinge 3 dadurch aus, dass sie ihrerseits in zwei
Abschnitte unterteilt ist, anders als die bereits bekannten Zwingen. Ein erster Abschnitt
bildet hier einen sogenannten "besatzformenden" Abschnitt 9 mit einem nicht-runden
Querschnitt. Demgegenüber bildet ein anderer Abschnitt der Zwinge 3 einen im Querschnitt
runden Halteabschnitt 10.
[0087] Der im Querschnitt runde Halteabschnitt 10, der sich vorzugsweise in Richtung hin
zu dem besatzformenden Abschnitt 9 abgewandten Ende der Zwinge 3 verjüngt, erleichtert
die dichte Befestigung der Zwinge 3 in einer entsprechenden Kavität eines Griffs wesentlich.
Dem gegenüber zwingt der besatzformende Abschnitt 9 auch hier, ähnlich wie schon in
den zuvor geschilderten Ausführungsbeispielen, dem nicht figürlich dargestellten Borstenbüschel
im Bereich von dessen Umfang einschließlich des über die Zwinge 3 herausragenden Umfangs
die gewünschte, nicht-runde Kontur auf. Auch hier ist es nicht erforderlich, das Borstenbüschel
im Bereich seines Umfangs zu beschneiden oder zu beschleifen.
[0088] Zweckmäßigerweise wird der erste, besatzformende Abschnitt 9 erst in dem Moment hergestellt,
in dem das Borstenbüschel bereits in die Zwinge 3 eingeführt worden ist. Dies kann
durch entsprechendes Drücken von außen geschehen. Wenn man sich für diese Herstellungsmethode
entscheidet, dann sorgt der besatzformende Abschnitt 9 zugleich für eine Erhöhung
der Haltekräfte, so dass auch einzelne Borsten praktisch keine Möglichkeit haben,
aus dem Borstenbüschel herausgezogen werden zu können und so das Anwendungsergebnis
aus Sicht des Benutzers negativ zu beeinflussen.
[0089] Die Länge des besatzformenden Abschnitts 9 der Zwinge 3 beträgt vorzugsweise maximal
50% idealerweise maximal 30% der Gesamtlänge der Zwinge in Richtung der Längsachse
L der Zwinge 3.
[0090] Anzusprechen ist noch die Wandstärke der Zwinge. Diese liegt vorzugsweise im Bereich
zwischen 0,4 mm und 0,6 mm, um so einerseits eine hinreichende Haltekraft zu erzeugen
und andererseits eine hinreichend leichte Verformbarkeit zu ermöglichen. Besonders
bevorzugt kommen Zwingen aus Alu- oder Messingblech zu Einsatz, das eine optimale
Duktilität für den hier in Rede stehenden Zweck aufweist.
[0091] Im Rahmen einer besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass vollständig auf einen
Griff 4 verzichtet wird. Auch dies ermöglicht die erfindungsgemäße Zwinge 3. Denn
dadurch, dass diese Zwinge 3 einen großen Bereich mit einem kreisrunden Querschnitt
aufweist, kann sie gut auch als endgültiger Griff, d. h. als Griff für den Endbenutzer
verwendet werden. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die dem Borstenbesatz abgewandte
Stirnseite der Zwinge zu schließen, was leicht durch Einsetzen oder Einklipsen eines
Deckels geschehen kann. Gegebenenfalls wird die Zwinge in diesem Bereich mit einer
Rastnut oder einer Rastnase bzw. einer umlaufenden Rastwulst versehen. Auch dies kann
leicht durch Drücken des Metalls erfolgen.
[0092] Anzumerken ist noch, dass sich die Metalloberfläche sehr gut veredeln lässt, um einen
wertigen Eindruck beim Endbenutzer zu hinterlassen. Beispielsweise ist ein Bedrucken,
Bekleben, Lackieren oder auch ein Metallisieren möglich, was den Pinsel besonders
attraktiv erscheinen lässt.
[0093] An dieser Stelle kommt der Vorteil zum Tragen, dass der besatzformende Abschnitt
einen geringeren Querschnitt aufweist. Denn der Querschnitt des besatzformenden Abschnitts
ist vorzugsweise so gering gewählt, dass die einzelnen Borsten des Borstenbüschels
derart fest gegeneinander gepresst werden, dass keine wesentliche Menge an Flüssigkeit
in den Halteabschnitt hinein eindringen kann.
[0094] Insbesondere dort, wo die erfindungsgemäße Zwinge doch nicht alleine, ohne Griff
verwendet wird, sondern in einen Griff eingesetzt wird, hat sie bei diesem Konzept
überdies den erheblichen Vorteil, dass universelle Griffe verwendet werden können.
Denn dem Borstenbüschel wird seine Kontur im Bereich des Umfangs allein durch den
oberen, besatzformenden Querschnitt der Zwinge verliehen. Der Griff hingegen kann
immer eine Kavität mit dem gleichen Querschnitt aufweisen, nämlich eine Kavität wie
sie erforderlich ist, um den im Querschnitt runden Halteabschnitt sicher aufzunehmen.
[0095] Ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Zwinge der erfindungsgemäßen Art zeigen
die Fig. 12 bis 15.
[0096] Das für die unmittelbar zuvor beschriebene Zwinge Gesagte gilt hier entsprechend,
soweit sich aus den Unterschieden zwischen den beiden Zwingen nicht etwas anderes
ergibt.
[0097] Anders als die zuvor beschriebene Zwinge ist diese Zwinge dadurch mit einem besatzformenden
Querschnitt versehen worden, dass sie von innen her aufgeweitet worden ist. Ihr besatzformender,
nicht-runder Abschnitt 9 erweitert sich also trichterförmig gegenüber dem im Querschnitt
runden Halteabschnitt 10.
[0098] Auch diese Zwinge kann selbst als Griffteil für den Endnutzer zum Einsatz kommen,
genau so, wie es sich auch mit der unmittelbar zuvor beschriebenen Zwinge verhält.
[0099] Ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Zwinge zeigen die Fig.
16 bis 19. Diese Zwinge entspricht im Wesentlichen vollständig der zuletzt beschriebenen
Zwinge, so dass das dort Gesagte auch hier gilt.
[0100] Abgesehen von den maßlichen Unterschieden zeichnet sich diese Zwinge vor allem dadurch
aus, dass sie gleich selbst mit einem integralen Boden versehen ist, auf der dem Borstenbesatz
abgewandten Stirnseite. Es ist klar, dass eine solche Zwinge natürlich besonders als
eigenständiger Griff unter Verzicht auf einen zusätzlichen Griff geeignet ist, da
sie selbst bereits alle Anforderungen an einen Griff erfüllt, ohne dass noch ein separater
Deckel aufgesetzt werden müsste.
[0101] Abschließend ist noch festzuhalten, dass die hier gezeigten Sternformen, die die
jeweiligen nicht-runden Abschnitte der Zwingen bzw. Griffe aufweisen, tatsächlich
die bevorzugte Ausführungsform sind, aber nicht die einzige Ausführungsmöglichkeit
darstellen.
[0102] Stattdessen lassen sich auch dreieckige, unregelmäßigmehreckige, kreuzförmige (wie
ein "+"), nicht-vollmondartige, schmetterlingsförmige, blütenartige, einem Längsschnitt
durch eine Zitrone entsprechende Querschnitte und geschlängelte Querschnitte bei allen
Ausführungsbeispielen realisieren, so wie das die Fig. 20a bis f illustrieren.
[0103] Generell und losgelöst von den soeben beschriebenen konkreten Ausführungsbeispielen
ist festzuhalten, dass auch selbstständiger Schutz für einen Applikator mit einem
Besatz aus vorzugsweise getufteten Borsten beansprucht wird, wobei nur ein einziges
Borstenbüschel vorgesehen ist, das in einem ersten Bereich einen kreisrunden Querschnitt
besitzt und in seinem anderen, über eine Zwinge oder über einen Griff hinausstehenden
zweiten Bereich einen nicht-runden Querschnitt besitzt, vorzugsweise ohne beschliffen
oder beschnitten zu sein. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass für diese
Ausführungsform isolierter Schutz beansprucht wird, aber auch Schutz in Zusammenhang
mit einzelnen der im Rahmen dieser Beschreibung oder der Ansprüche offenbarten weiteren
Merkmale.
[0104] Schließlich wird auch Schutz für ein Verfahren zur Herstellung eines Applikators
beansprucht, der mit mindestens einem Borstenbüschel ausgerüstet ist, das in seinem
außerhalb des Griffs liegenden Bereich quer zu seiner Längsachse einen nicht-runden
Querschnitt aufweist, ohne dass das Borstenbüschel zum Zwecke der Ausbildung des besagten
Querschnitts beschliffen oder beschnitten worden ist.
[0105] Darüber hinaus ist allgemein festzuhalten, dass unabhängig vom bisher Beanspruchten
in Alleinstellung oder in Kombination mit den bereits aufgestellten Ansprüchen und/oder
zusammen mit Merkmalen aus der Beschreibung auch für folgende Ausgestaltung Schutz
beansprucht wird:
[0106] Es wird auch Schutz beansprucht für einen Applikator 1 mit einem Griff 4 und einem
daran befestigten Besatz 2 aus mittels einer Zwinge 3 oder zwingenlos büschelweise
zusammengehaltenen Borsten und einem die Zwinge 3 und einen Teil des darüber hinausstehenden
Besatzes in seiner mindestens einen Kavität 5 aufnehmenden Griff 4, der sich dadurch
auszeichnet, dass die Kavität 5 des Griffs 4 zumindest in ihrem sich unmittelbar an
ihre Mündung anschließenden Bereich einen nicht-runden Querschnitt aufweist, der dem
in die Kavität (5) eingesetzten Borstenbüschel einen entsprechenden, nicht-runden
Querschnitt aufzwingt der sich bis in den Bereich des Borstenbüschels fortsetzt, in
dem dies frei über den Griff (4) hinausragt.
[0107] Im Übrigen kann sich ein erfindungsgemäßer Applikator zusätzlich durch eines oder
mehrere der nachfolgend aufgelisteten Merkmale auszeichnen.
[0108] Der Applikator 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die Länge der Zwinge 3 nur einen
Teil, vorzugsweise weniger als 2/3 der Länge des zweiten Bereichs beträgt.
[0109] Der Applikator 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die Zwinge 3 aus einer Schnur, einem
Faden oder einem Draht besteht, die oder der mehrfach um das von ihm zusammengehaltene
Borstenbüschel herumgeschlungen ist.
[0110] Der Applikator 1 zeichnet sich dadurch aus, dass der Applikator 1 einen Besatz 2
aufweist, der nur aus einem einzigen getufteten Borstenbüschel besteht.
[0111] Der Applikator 1 zeichnet sich dadurch aus, dass der Außenquerschnitt des Griffs
4 dem Innenquerschnitt der Kavität 5 entspricht.
[0112] Darüber hinaus ist allgemein festzuhalten, dass unabhängig vom bisher Beanspruchten
in Alleinstellung oder in Kombination mit den bereits aufgestellten Ansprüchen und/oder
zusammen mit Merkmalen aus der Beschreibung auch für folgende Ausgestaltung Schutz
beansprucht wird:
[0113] Es wird auch Schutz beansprucht für einen Applikator 1 mit einem Griff 4 und einem
daran befestigten Besatz 2 aus mindestens einem Borstenbüschel aus mittels einer vorzugsweise
aus Metallblech bestehenden Zwinge 3 zusammengehaltenen Borsten und einem die Zwinge
3 und einen Teil des darüber hinausstehenden Besatzes 2 in seiner mindestens einen
Kavität 5 aufnehmenden Griff 4, der sich dadurch auszeichnet, dass die Zwinge 3 einen
nicht-runden, vorzugsweise sternförmigen, dreieckigen, unregelmäßig-mehreckigen, kreuzförmigen
oder nicht-vollmondartigen, schmetterlingsförmigen, blütenartigen oder einen einem
Längsschnitt durch eine Zitrone entsprechenden, besatzformenden Abschnitt 9 aufweist,
und einen im Querschnitt runden Halteabschnitt 10.
[0114] Im in dem vorhergehenden Absatz genannten Sinne wird auch Schutz beansprucht für
einen Applikator 1 mit einem Besatz 2 aus mindestens einem Borstenbüschel aus mittels
einer vorzugsweise aus Metallblech bestehenden Zwinge 3 zusammengehaltenen Borsten,
der sich dadurch auszeichnet, dass die Zwinge 3 einen nicht-runden, vorzugsweise sternförmigen,
dreieckigen, unregelmäßig-mehreckigen, kreuzförmigen oder nicht-vollmondartigen, schmetterlingsförmigen,
blütenartigen oder einen einem Längsschnitt durch eine Zitrone entsprechenden, besatzformenden
Abschnitt 9 aufweist, und einen sich daran anschließenden, im Querschnitt runden Halteabschnitt
10, wobei die Zwinge 3 zugleich als Griff 4 für den Endnutzer ausgebildet ist und
verwendet wird, so dass dem fertigen Produkt ein zusätzlicher Griff 4 fehlt.
Bezugszeichen
[0115]
- 1
- Applikator
- 2
- Besatz
- 3
- Zwinge
- 4
- Griff
- 5
- Kavität
- 6
- Erster Abschnitt
- 7
- Zweiter Abschnitt
- 8
- Boden
- 9
- besatzformender Abschnitt einer Zwinge
- 10
- Halteabschnitt einer Zwinge
- L
- Längsachse einer Zwinge bzw. eines Griffs
1. Applikator (1) mit einem Griff (4) und einem daran befestigten Besatz (2), der aus
einem einzigen getufteten Borstenbüschel besteht, mittels einer Zwinge (3) oder zwingenlos
büschelweise zusammengehaltenen Borsten und einem die Zwinge (3) und einen Teil des
darüber hinausstehenden Besatzes in seiner mindestens einen Kavität (5) aufnehmenden
Griff (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Kavität (5) des Griffs (4) zumindest in ihrem sich unmittelbar an ihre Mündung
anschließenden Bereich einen nicht-runden Querschnitt aufweist, der dem in die Kavität
(5) eingesetzten Borstenbüschel einen entsprechenden, nicht-runden Querschnitt aufzwingt
der sich bis in den Bereich des Borstenbüschels fortsetzt, in dem dies frei über den
Griff (4) hinausragt.
2. Applikator (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Griff (4) nur in dem sich unmittelbar an die Mündung der Kavität (5) des Griffs
(4) anschließenden ersten Bereich einen nicht-runden Querschnitt aufweist, während
ein in Bezug auf die Mündung tiefer in dem Griff (4) liegender zweiter Bereich bevorzugt
einen runden, nicht bevorzugt einen elliptischen oder ovalen Querschnitt aufweist.
3. Applikator (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich senkrecht zu der die Kavität (5) überspannenden Ebene eine Länge
aufweist, die maximal 50 %, besser nur 35 % der Länge aufweist, die der erste und
der zweite Bereich gemeinsam aufweisen.
4. Applikator (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kavität (5) von ihrer Mündung hin zu ihrem Boden verjüngt, vorzugsweise
so, dass der zweite Abschnitt eine kegelstumpfförmige Gestalt besitzt.
5. Applikator (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kavität (5) die Borsten im Bereich unterhalb ihrer Mündung so zusammenpresst,
dass in diesen Bereich keine Flüssigkeit eindringen kann.
6. Applikator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine ein Borstenbüschel zu einem Tuft zusammenfassende Zwinge (3) in montiertem Zustand
vollständig innerhalb des zweiten Bereichs angeordnet ist und vorzugsweise eine Außenkontur
aufweist, die dem Querschnitt des zweiten Bereichs entspricht.
7. Applikator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Borstenbüschel mehr als 500, besser mehr als 1000 einzelne Borsten umfasst.
8. Applikator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsflächen des mindestens einen Borstenbüschels nach dem Zusammenfassen der
einzelnen Borsten zu einem Borstenbüschel nicht beschnitten und/oder beschliffen worden
sind.
9. Applikator (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenquerschnitt des Griffs (4) durchgängig rund ist.
10. Applikator (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwinge (3) einen nicht-runden, vorzugsweise sternförmigen, dreieckigen, unregelmäßig-mehreckigen,
kreuzförmigen oder nicht-vollmondartigen, schmetterlingsförmigen, blütenartigen oder
einen einem Längsschnitt durch eine Zitrone entsprechenden, besatzformenden Abschnitt
(9) aufweist, und einen im Querschnitt runden Halteabschnitt (10).
11. Applikator (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der besatzformende Abschnitt (9) kürzer ist als der Halteabschnitt (10).
12. Applikator (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Durchmesser des nicht-runden Abschnitts am Übergang zum runden Abschnitt
einen mittleren Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der dort anzutreffende Durchmesser
des runden Abschnitts.
13. Applikator (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich der nicht-runde Abschnitt, vom Übergang zum runden Abschnitt ausgehend, trichterförmig
in Richtung zu seiner Mündung nach außen erweitert.
14. Applikator (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwinge (3) einen nicht-runden, vorzugsweise sternförmigen, dreieckigen, unregelmäßig-mehreckigen,
kreuzförmigen oder nicht-vollmondartigen, schmetterlingsförmigen, blütenartigen oder
einen einem Längsschnitt durch eine Zitrone entsprechenden, besatzformenden Abschnitt
(9) aufweist, und einen sich daran anschließenden, im Querschnitt runden Halteabschnitt
(10), wobei die Zwinge (3) zugleich als Griff (4) für den Endnutzer ausgebildet ist
und verwendet wird, so dass dem fertigen Produkt ein zusätzlicher Griff (4) fehlt.
15. Rasierpinsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, vorzugsweise mit einem Besatz
(2) aus Naturhaar.