(19)
(11) EP 2 926 874 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.10.2015  Patentblatt  2015/41

(21) Anmeldenummer: 15164310.3

(22) Anmeldetag:  05.01.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A63C 5/02(2006.01)
A63C 7/10(2006.01)
A63C 5/044(2006.01)
A63C 7/06(2006.01)
A63C 13/00(2006.01)
A63C 9/00(2012.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 11.01.2011 CH 482011

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
12700263.2 / 2667953

(71) Anmelder: Inventra AG
3612 Steffisburg (CH)

(72) Erfinder:
  • Gertsch, Ulo
    3612 Steffisburg (CH)

(74) Vertreter: Felber, Josef 
Felber & Partner AG Dufourstrasse 116
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 20-04-2015 als Teilanmeldung zu der unter INID-Code 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) KOMBISKI FÜR TIEFSCHNEE UND HARTEN SCHNEE


(57) Die Erfindung schafft einen Kombiski, welcher besonders vorteilhaft im Tiefschnee fahrbar ist, und gleichzeitig aber auch auf hartem Schnee wie er auf Pisten üblich ist, gute Fahreigenschaften bietet. In Figur 3 ist ein einzelner Ski von vorne gesehen dargestellt. Der Kombiski besteht aus einem Paar solcher Skier (1) mit Bindung, wobei jeder Ski (1) eine Gleitfläche (3) aufweist, die ein unteres Deck als einzige Auflage für das Gleiten auf hartem Schnee bildet. Ab dieser Gleitfläche (3) erstrecken sich beidseits plankenartige Erhöhungen (13), welche diese Gleitfläche (3) seitlich überragen und mit ihren äusseren Randbereichen (27) ein oberes Deck bilden. Dieses obere Gleitdeck dient zur Erhöhung des Auftriebs in Tiefschneefahrt, wobei die Ränder (26) des oberen Decks als Weichschneekanten zu wirken bestimmt sind. Die Bindung ist auf dem Ski in seiner Längsrichtung verschiebbar geführt und in mehreren Verschiebepositionen arretierbar.




Beschreibung


[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kombiski, geeignet für den Tiefschnee wie auch für das Fahren auf hartem Schnee wie auf Pisten üblich.

[0002] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kombiski zu schaffen und anzubieten, welcher besonders vorteilhaft im Tiefschnee fahrbar ist und gleichzeitig aber auch auf hartem Schnee wie er auf Pisten üblich ist gute Fahreigenschaften bietet.

[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass ein Ski nach dem Oberbegriff mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 ausgeführt ist. Der Kombiski ist in eleganter Weise sowohl für einen Einsatz auf der präparierten Piste oder auf Hartschnee geeignet wie auch in weichem Tiefschnee. In beiden Fällen gewährleistet er einen guten Kantengriff, namentlich im Tiefschnee mit einer speziell gestalteten Tiefschneekante. Hierzu hat der Ski insgesamt die Form eines Bootes, mit zwei Decks, sodass er in tiefem Schnee einen erhöhten Auftrieb erzeugt und seine oberen Kanten als Tiefschneekanten wirken.

[0004] Anhand von Illustrationen wird der erfindungsgemässe Kombiski dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1:
Einen Kombiski von der Seite her gesehen;
Fig. 2:
Den Kombiski von oben betrachtet;
Fig. 3:
Den Kombi von vorne her gesehen;
Fig. 4:
Den Kombiski in einem Querschnitt dargestellt;
Fig. 5:
Eine weitere Ausführung des Kombiskis in einer perspektivischen Ansicht.


[0005] Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des Kombiskis gemäss dieser Erfindung. Der Kombiski besteht aus zwei Skiern mit Schuhbindungen. Diese Bindungen brauchen hier nicht näher beschrieben zu werden. In Figur 1 ist ein einzelner Kombiski 1 von der Seite her gesehen gezeigt, mit einer zu einer Schaufel 2 geformten Spitze, damit er auch beim Fahren in Tiefschnee stets über den Schnee gehoben wird. Die Unterseite des Kombiskis 1 bildet eine Gleitfläche 3.

[0006] Der Kombiski kann als optimaler Ski für das Gleiten und Schwingen mit im Grundsatz weichem, elastisch biegsamem Vorderteil und hartem bzw. steifem Hinterteil ausgeführt sein. Der Skikörper ist über seine Länge durchgehend ausgeführt und weist eine fest mit ihm verbundene Gleitfläche 3 auf. Der Ski 1 kann also durch seinen Aufbau so konstruiert sein, dass der vordere Bereich gegen die Skispitze hin immer biegsamer wird, und die Elastizität des vorderen Skiendes kann durch den Aufbau und die Materialwahl entsprechend beeinflusst werden. Im hinteren Bereich hingegen ist der Ski 1 biegesteif ausgeführt. Die beschriebene Konstruktion bildet ein Doppeldeck, wie man schon anhand der Figur 1 erkennt. Die Gleitfläche 3 wirkt als alleinige Gleitfläche auf hartem Untergrund und bildet das untere Deck. Der seitliche Aufbau bildet eine plankenartigen Erhöhung 13, die zu einer bootartigen Ausformung des Skis führt und ihr Randbereich bildet das zweite, höhere Deck. Diese Erhöhungen 13 sind aus biegsamem Kunststoff-Material gefertigt sein, damit beim Aufwärtsbiegen der Schaufel 2 diese Planken 13 sich elastisch nach aussen biegen können. Der obere Rand 26 des Skis bildet eine Weichschneekante, wie noch erläutert wird.

[0007] Die Figur 2 zeigt den Ski 1 in einer Ansicht von oben. Im Vergleich zu herkömmlichen Pistenskis ist er breiter ausgeführt und seine Schaufel 2 ist sogar noch etwas breiter als der Rest des Skis 1 ausgeführt, um mit seinem oberen Deck eine bessere Tragwirkung beim Fahren auf Tiefschnee zu erzeugen. Die Bindung 9, hier als Plattenbindung ausgeführt, ist als Ganzes auf dem Ski 1 längsverschiebbar befestigt. Hierzu ist die Bindung 9 auf Schienen oder in Nuten oder zwischen Nuten längsverschiebbar geführt und kann zwischen den Endpositionen des Verschiebeweges in jeder Verschiebelage gesichert werden. Hierzu kann ein federbelasteter Schnappmechanismus dienen, oder auch verschiebbare oder drehbare Klinken oder Bolzen, je nach Ausführung. Beim hier gezeigten Beispiel sind eine Anzahl Löcher 10 auf der Skioberfläche angeordnet, in welche ein federbelasteter Bolzen 11 an der Bindung 9 von oben einsteckbar ist. Es ist klar, dass die Bindung 9 sowie ihre Verschiebbarkeit in Längsrichtung des Skis 1 in vielerlei Ausführungen realisierbar ist, ebenso auch ihre Fixierung in verschiedenen Verschiebepositionen. Solche Einzellösungen sind jedoch nicht Gegenstand der Erfindung. Vielmehr ist es die Art und Weise des Aufbaus dieses Skis mit einem Doppeldeck wie beschrieben.

[0008] In Figur 3 ist der Ski 1 vorn vorne gesehen gezeigt. Seine Schaufel 2 ist durch eine Krümmung der Skispitze nach oben hin realisiert. Im Unterschied zu herkömmlichen Skiern, welche von vorne so aussehen wie der untere Bereich der Zeichnung, weist dieser Ski keinen flachen Querschnitt auf, sondern ist vielmehr nach Art eines Bootes geformt, sodass ein Doppeldeck gebildet wird. Wie ein Boot durch das Wasser pflügt, so pflügt auch dieser Ski gewissermassen durch den Tiefschnee. Er erzeugt dank seiner bootartigen Ausformung und seiner Breite mehr Auftrieb, und verleiht trotzdem mit seinen seitlichen Kanten 12 einen scharfen Kantengriff auf hartem Schnee wie ein herkömmlicher Ski. Die plankenartigen Erhöhungen 13 bildet mit ihren Randbereichen 27 ein erhöhtes Deck, sodass der Kombiski hier ein Doppeldeck aufweist. Das Unterdeck mit seiner Gleitfläche 3 wirkt im Tiefschnee zusammen mit dem Oberdeck und seinem Randbereich 27. Im weichen Tiefschnee wird ein grösserer Auftrieb erzeugt und der Kombiski trägt, während die Ränder 26 des Oberdecks im Weich- oder Tiefschnee zusätzlich zu den Kanten 12 als Weichschneekanten wirken. Auf Hartschnee oder auf pistenähnlichem Schnee wird nur auf dem Unterdeck mit seiner Gleitfläche 3 gefahren, und dann wirken deren Kanten 12 als einzige Kanten. Dieser Kombiski bietet somit eine optimierte und ideale Kombination für die Abfahrt in Tiefschnee wie auch auf Hartschnee.

[0009] In Figur 4 ist der Querschnitt des Skis 1 gezeigt. Im gezeigten Beispiel besteht er aus einer durchgehenden Kunststoff-Form 14, welche an den Seiten in die Erhöhungen 13 ausläuft, die mit ihren Randbereichen 27 das erhöhte Deck für die Tiefschneefahrt bilden, wobei die Ränder 26 als Weichschneekanten wirken. In diese Grundform ist eine Trägerplatte 15 eingebaut, die fest mit der Grundform 14 verbunden ist, und auf welcher dann die Bindung 9 gemäss Figur 2 längsverschiebbar montiert ist. Unten auf der Grundform schliesst der Gleitbelag 3 an. Herkömmliche Stahlkanten längs der seitlichen unteren Längsränder des Skis geben ihm den nötigen Kantengriff. Das Aufkanten eines herkömmlichen breiten Tourenskis auf harter Unterlage, wie es auf Touren sowohl beim Steigen als auch beim Fahren oftmals nötig ist, um sichern Halt zu finden, gestaltet sich oft als mühsam. Aufgrund von Test-Erfahrungen kann festgestellt werden, dass dieser Kombiski mit seinem Doppeldeck-Prinzip das Aufkanten wesentlich erleichtert, selbst wenn man tendenziell eher weichere Schuhe trägt, und so das Traversieren von harten, glatten Feldern sicherer macht. Trotzdem bietet er hervorragende Tiefschnee-Fahreigenschaften. Das Doppeldeck-Prinzip, welches eine breite Tragfläche im weichen Schnee bietet - wo sie benötigt wird - und eine schmale Steig- oder Gleitfläche 3 auf hartem Schnee, verwirklicht eine ideale Kombination für wechselnde Schnee-Verhältnisse und Einsätze.

[0010] Figur 5 zeigt ein diesen Kombiski in einer perspektivischen Ansicht. Die Bindung 9 ist im hier gezeigten Beispiel auf nicht sichtbaren Schienen in der Längsrichtung des Skis 1 verschiebbar. Die Bindung 9 weist vorne einen Haltebügel 17 für den Sohlenrand des Skischuhs auf, und hinten einen Haltebügel 18 für den Sohlenrand an der Ferse des Skischuhs. Der Grundkörper 20 der Bindung 9 ist im vorderen Bereich über die Schwenkachse 16 am Ski angelenkt, das heisst an einem weiteren, zur Bindung gehörigen Verschiebeelement 21, welches längsverschiebbar am Ski 1 in verschiedenen Einstellpositionen fixierbar ist. Hierzu dient hier eine zentrale Schiene 22 mit Unterbrechungen 23, in welche ein federbelasteter Bügel 19 einrastbar ist.


Ansprüche

1. Kombiski zum Fahren im Tiefschnee und auf hartem Schnee, bestehend aus einem Paar von Skiern (1) mit Bindung (9), dadurch gekennzeichnet, dass er eine Gleitfläche (3) aufweist, die ein unteres Deck als einzige Auflage für das Gleiten auf hartem Schnee bildet, und ab welcher Gleitfläche (3) beidseits plankenartige Erhöhungen (13) diese Gleitfläche (3) seitlich überragen und mit ihren äusseren Randbereichen (27) ein oberes Deck bilden, zur Erhöhung des Auftriebs in Tiefschneefahrt, wobei die Ränder (26) des oberen Decks als Weichschneekanten zu wirken bestimmt sind.
 
2. Kombiski nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindung (9) auf dem Ski (1) in seiner Längsrichtung verschiebbar geführt ist und in mehreren Verschiebepositionen arretierbar ist.
 
3. Kombiski nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (3) aus einem auf Schnee und Firn gut gleitenden Material besteht oder mit einem solchen Material beschichtet ist.
 
4. Kombiski nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindung (9) als Plattenbindung ausgeführt ist und als Ganzes auf dem Ski (1) längsverschiebbar befestigt.
 
5. Kombiski nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichent, dass die Bindung (9) auf Schienen oder in Nuten oder zwischen Nuten längsverschiebbar geführt und zwischen den Endpositionen des Verschiebeweges in jeder Verschiebelage sicherbar ist, indem ein federbelasteter Schnappmechanismus vorhanden ist.
 
6. Kombiski nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichent, dass die Bindung (9) auf Schienen oder in Nuten oder zwischen Nuten längsverschiebbar geführt und zwischen den Endpositionen des Verschiebeweges in jeder Verschiebelage sicherbar ist, indem verschiebbare oder drehbare Klinken auf der Skioberfläche einrastbar sind.
 
7. Kombiski nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichent, dass die Bindung (9) auf Schienen oder in Nuten oder zwischen Nuten längsverschiebbar geführt und zwischen den Endpositionen des Verschiebeweges in jeder Verschiebelage sicherbar ist, indem eine Anzahl Löcher (10) auf der Skioberfläche vorhanden sind, in welche ein federbelasteter Bolzen (11) an der Bindung (9) von oben einsteckbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht