[0001] Die Reinigung und Applikation von haftvermittelnden Substanzen ist für das Kleben
und Beschichten von Bauteilen von großer Bedeutung. Das Entfernen störender Oberflächenschichten
und/oder Kontaminationen und der Einsatz von Haftvermittlern tragen wesentlich zur
Verbesserung der Langzeitbeständigkeit von Klebungen und Beschichtungen unter schädigenden
Umwelteinwirkungen bei.
[0002] Bekannte Verfahren zur sequentiellen Reinigung und Applikation von Haftvermittlern
erfordern komplexe mehrstufige Prozesse, die sich nur mit einem erheblichen Aufwand
automatisieren lassen.
[0003] Bekannte Verfahren zur Reinigung und/oder Aktivierung von Bauteiloberflächen sind
beispielsweise das Schleifen [
EP 1239017 B1] oder Druckluftstrahlen [
DE3802043 C1], chemisches Ätzen (Beizen) [
DE3427543A1], chemische Konversionsverfahren [
US 3907609,
DE19654642C2], elektrochemische Konversionsverfahren (z.B. Anodisieren) [
US 4473446] und/oder das Aufbringen von haftvermittelnden und haftungsverbessernden Beschichtungen
[
WO/1997/005077,
WO 2000039356 A1]. Die Patentschriften
US 5814137 und
US 6037060 betreffen Oberflächenbehandlungsverfahren zum Erzeugen von Sol-Gel-Filmen, die mittels
kovalenten Bindungen an den Oberflächen haften und zum Erzeugen langlebiger Klebverbindung
zwischen Metallen und organischen Klebstoffen eingesetzt werden können. In
DE 3802043 C1 wird ein Verfahren zum Strahlen von Metalloberflächen beschrieben, bei dem ein mit
siliziumhaltigen Verbindungen modifiziertes Strahlmittel in Kombination mit einer
anschließenden Applikation von silanbasierten Haftvermittlern eingesetzt wird.
[0004] Aus
US 3364056 ist die Zumischung von Halogenverbindungen zum Brenngas für die Beflammung von Polyolefinoberflächen
bekannt. Die
DE 102006045951 A1 betrifft ein Verfahren zur chemischen Modifizierung und/oder Aktivierung von Bauteiloberflächen,
bei welchem unter Verwendung von mindestens einem Trägermedium, das der Energiezufuhr
in die Oberfläche hinein dient und der Oberfläche eine oder mehrere halogenhaltige
Verbindungen zuführt, die Zuführung der halogenhaltigen Verbindungen unter gleichzeitigem
Zusatz von siliziumorganischen Verbindungen oder Silanen oder metallorganischen Verbindungen
oder Siliziumhybriden oder Metallhybriden in das Trägermedium erfolgt. Physikalische
Verfahren zur Oberflächenmodifikation durch siliziumhaltige Verbindungen finden sich
beispielsweise in den Erfindungen zur Erzeugung von Plasmapolymer-Oberflächenschichten
als haftvermittelnde Schichten oder zum Korrosionsschutz [
WO1997001656 A1,
EP 0617143A1,
US 4981713,
JP 5-295563 (A),
US 5230929]
[0005] Verfahren und Vorrichtungen zum Strahlen mit Kohlendioxidschneepartikeln zeigen gute
Reinigungswirkungen. In
EP 2 151 300 B1,
WO 03/022525 A1 und
WO 2004/033154 A1 ist beschrieben, wie sich die Strahlleistung durch Zugabe von abrasiven Substanzen,
Additiven und Flüssigkeiten erhöhen lässt, die Kombination mit haftvermittelnden Substanzen
ist dort jedoch nicht beschrieben. Die
EP 2 008 770 A1 beschreibt ein Verfahren zur Reinigung von Formen zur Kunststoffformgebung, bei welchem
Trockeneis zusammen mit einem Trennmittel auf eine zu reinigende Oberfläche gestrahlt
wird. Das Trockeneis wird mittels Pressluft durch eine Pressluftleitung gefördert,
die einen Düsenring aufweist. Durch die Düsen des Düsenrings wird das Trennmittel
dem Strom aus Pressluft und Trockeneis zugeführt. In alternativen Ausgestaltungen
wird das Trennmittel entweder in das Trockeneis integriert und/oder am Trockeneis
angelagert oder mit dem flüssigen Kohlendioxid oder mit festem Trockeneis gemischt
und dann zur Oberflächenbehandlung eingesetzt. Der Beschreibung dieser Verfahren ist
jedoch nicht zu entnehmen, ob das Trennmittel der Pressluft bereits vor dem Vermischen
mit flüssigem oder festem Kohlendioxid zugeführt wird. Durch diese Verfahren soll
die Festkörperoberfläche mit einer Trennschicht versehen werden. Es wird keine haftvermittelnde
Wirkung zum Kleben oder Beschichten angestrebt.
[0006] Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur gleichzeitigen Reinigung und Aktivierung
von Bauteiloberflächen durch eine Kombination aus Kohlendioxidschneestrahlen und dem
Auftrag von haftvermittelnden Substanzen. Die Oberfläche eines Bauteils wird dadurch
für nachfolgende technische Anwendungen, insbesondere dem Kleben oder Beschichten,
vorbehandelt und die Langzeitbeständigkeit von Klebungen und Beschichtungen unter
schädigenden Umwelteinwirkungen wird dadurch verbessert.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0008] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
[0009] Die Erfindung beruht darauf, dass eine haftvermittelnde Substanz durch den Kohlendioxidschneestrahl-Prozess
auf die Oberfläche aufgebracht wird. Bei einer Reinigung mit aus einer Düse ausgetragenen
Kohlendioxidschnee-Partikeln, wird Kohlendioxid in flüssigem Zustand in eine der Düse
vorgeordneten Agglomerationskammer geleitet und durch die Entspannung in der Kammer
entstehen Kohlendioxidschnee-Partikel. Diese Kohlendioxidschnee-Partikel werden durch
einen Strahl aus überschneller Druckluft gebündelt und in Richtung der zu behandelnden
Oberfläche beschleunigt. Der überschnellen Druckluft wird vor dem Einströmen in die
Agglomerationskammer eine haftvermittelnde Substanz zugeführt, die mit den Kohlendioxidschnee-Partikeln
auf die zu behandelnde Oberfläche aufgetragen wird.
[0010] Die im Rahmen der Erfindung eingesetzte haftvermittelnde Substanz weist insbesondere
adhäsionsfördernde, korrosionsschützende oder hydrophobisierende Eigenschaften auf
und kann auf nachfolgende Kleb- oder Beschichtungsvorgänge abgestimmt sein. Solche
Substanzen, die in dünnen Schichten auftragbar sind, sind dem Fachmann in dem Gebiet
der Oberflächenvorbehandlung geläufig und er wählt in Abhängigkeit von den jeweiligen
Anforderungen an die haftvermittelnde Wirkung, insbesondere unter Berücksichtigung
nachfolgender Weiterverarbeitungsvorgänge, eine geeignete Substanz aus, bzw. mischt
diese aus vorhandenen Bestandteilen neu.
[0011] Die haftvermittelnde Substanz wird dem Strom aus Druckluft zugeführt und in diesem
Strahl verwirbelt. Das aus den Kohlendioxidschnee-Partikeln und der Substanz erzeugte
Mehrstoffgemisch wird durch die Druckluftströmung in der Düse beschleunigt und die
Kohlendioxidschnee-Partikel reinigen beim Auftreffen auf der Oberfläche eines Bauteils
dieses von Verunreinigungen in bekannter Art und Weise. Da die Kohlendioxidschnee-Partikel
unter Atmosphärendruck unmittelbar vom festen Aggregatszustand in den gasförmigen
übergehen, bleibt auf der gestrahlten bzw. gereinigten Oberfläche nur die haftvermittelnde
Substanz zurück. Beim Auftreffen des Gemisches entsteht ein Gleichgewicht zwischen
dem Reinigen der Oberfläche und dem Aufbringen der verwendeten Substanz. Überschüssige
bzw. nicht an der Oberfläche anhaftende Substanz wird durch den Reinigungseffekt der
Kohlendioxidschnee-Partikel wieder abgetragen, so dass das Auftragen von dünnen Schichten
(im Nanometerbereich) der Substanz möglich ist.
[0012] Das flüssige Kohlendioxid wird dem Druckluftstrom und der oberflächenaktivierenden
bzw. funktionalisierenden Substanz in einem Entspannungsraum, der so genannten Agglomerationskammer,
zu dosiert. Diese Gestaltung des Verfahrens ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung
aus Kohlendioxidschnee-Partikeln und der Substanz, da es durch die Verwirbelung in
der Agglomerationskammer zu einer Vermischung der Medien zu einem Mehrstoffgemisch
kommt. Das Zuführen der Substanz in den Druckluftstrom vermeidet ein Zufrieren der
Förderleitung des flüssigen Kohlendioxids. Die Verwendung von flüssigem Kohlendioxid
ist insofern vorteilhaft, als die aufwendige Lagerung von Trockeneis entfällt und
die Kohlendioxidschnee-Partikel unmittelbar während des Strahlverfahrens erzeugt werden.
[0013] Aufgrund der Temperatur der Kohlendioxidschnee-Partikel von -78,5° C kommt es nach
dem Strahlen auf der Oberfläche zu einer geringen Bildung von Kondenswasser. Dieses
Kondenswasser kann in Abhängigkeit von der verwendeten haftvermittelnden Substanz
unterstützend zur Anbindung und Quervernetzung der Substanz an der Oberfläche beitragen.
Diese positive Wirkung ist insbesondere bei der Verarbeitung von Silanen zu beobachten.
[0014] Um die Förderwege relativ kurz zu halten, wird die Substanz der Druckluft unmittelbar
vor dem Eintritt in die Düse zugeführt. Ein die Substanz bevorratender Behälter kann
beispielsweise in unmittelbarer Nähe der Düse bzw. der Vorrichtung zum Stahlen aufgestellt
werden, weshalb transportbedingte Schädigungen der Substanz vermieden werden können
und auch die Energie zum Fördern der Substanz relativ gering ist.
[0015] Zur Regelung der Menge der zugeführten Substanz wird vorzugsweise die Substanz unter
Verwendung einer Dosierpumpe der Druckluft zugeführt. Die Zuführung der Substanz kann
in einem konstanten Volumenstrom oder unter konstantem Druck erfolgen. Zweckmäßigerweise
wird der Druckluft als Substanz ein Haftvermittler oder ein Gemisch aus Haftvermittler
und Lösungsmittel zugeführt.
[0016] Nach einer Weiterbildung wird der Düse eine Luftdüse nachgeführt. Vorzugsweise wird
aus der Luftdüse ein Warmluftstrom ausgetragen. Der lokal auf die Oberfläche des Werkstücks
einwirkende Warmluftstrom fördert die Anbindung der Substanz an der Oberfläche, die
nach der Behandlung trocken ist und einer weiteren Verarbeitung unterzogen werden
kann.
[0017] Eine Vorrichtung zur Durchführung des zuvor erläuterten Strahlverfahrens umfasst
einen Vorrat für flüssiges Kohlendioxid, der über eine Leitung mit mindestens einer
Agglomerationskammer eines Düsenkörpers einer Düse verbunden. Der Agglomerationskammer
des Düsenkörpers ist ein Zugang vorgeschaltet welcher über eine Zuleitung mit Druckluft
und einem Behälter für eine oberflächenaktivierende und/oder oberflächenfunktionalisierende
Substanz in Strömungsverbindung steht.
[0018] In der Agglomerationskammer können sich die Kohlendioxidschnee-Partikel bilden und
mit der in den Strom aus Druckluft eingeleiteten Substanz vermischen, um gemeinsam
durch die Düse auf die zu bearbeitende Oberfläche aufgetragen zu werden. Zweckmäßigerweise
wird dem Strahl aus überschneller Druckluft als Substanz beispielsweise ein Haftvermittler,
vorzugsweise Silan, oder ein Gemisch aus Silan und Lösungsmittel zugeführt. Dementsprechend
werden ohne zeitliche Verzögerungen Verunreinigungen von der zu bearbeitenden Oberfläche
entfernt und gleichzeitig die haftvermittelnde Substanz auf die Oberfläche aufgebracht.
[0019] Um eine definierte Menge der Substanz in den Düsenkörper zu befördern, ist bevorzugt
die Zuleitung mit einer Dosierpumpe für die Substanz verbunden. Selbstverständlich
ist die Dosierpumpe bezüglich ihrer Mengen- und/oder Druckregelung einstellbar.
[0020] Für die automatisierte Führung der Düse ist beispielsweise ein steuerbares Handhabungsgerät
erforderlich.
[0021] Damit eine Trocknung der gestrahlten und mit der haftvermittelnden Substanz versehenen
Oberfläche in einem Arbeitsgang mit dem Strahlverfahren zu realisieren ist, ist in
Ausgestaltung eine Luftdüse vorgesehen, deren Wirkrichtung der Austragsrichtung der
Düse entspricht. Die Luftdüse kann mit der Düse bzw. deren Düsenkörper gekoppelt sein
und mit dem selben Handhabungsgerät der Düse nachgeführt werden, so dass zunächst
die Reinigung und gleichzeitige Applikation der haftvermittelnden Substanz und die
anschließende Trocknung der Oberfläche erfolgt.
[0022] Da sich Warmluft günstig auf die Trocknung der Oberfläche auswirkt und diese beschleunigt,
steht vorzugsweise die Luftdüse mit einem Heißlufterzeuger in Verbindung. Im Weiteren
fördert die warme Luft die Anbindung und Vernetzung der Substanz an der Oberfläche.
[0023] Um relativ große Oberflächen gezielt zu bearbeiten, sind in Ausgestaltung mehrere
Düsen und Luftdüsen zur gleichzeitigen Bearbeitung einer Oberfläche eines Werkstücks
vorgesehen. Die Vielzahl von Düsen bzw. Luftdüsen kann mit einem gemeinsamen oder
mit mehreren Handhabungsgeräten rechnergesteuert über die zu bearbeitende Oberfläche
geführt werden.
[0024] Die Erfindung ermöglicht in einem Prozessschritt die umweltfreundliche Reinigung
und Applikation von haftvermittelnden Substanzen auf Bauteiloberflächen. Das Verfahren
kann leicht automatisiert eingesetzt werden und ermöglicht die beschädigungsfreie
Bearbeitung eines großen Werkstoffspektrums. Durch die geringe Größe der Kohlendioxidschnee-Partikel
ist es möglich, fein strukturierte Oberflächen oder auch kleine Poren zu reinigen
und mit der verwendeten Substanz zu versehen. In einer automatisierten Anlage können
beliebig viele Düsen integriert werden. Abhängig von der Prozessführung können die
Düsen entweder zusammen oder getrennt voneinander angesteuert werden, so dass sich
eine lokale Behandlung mit verschiedenen Substanzen, oder auch Substanzen mit unterschiedlichen
Konzentrationsgraden für verschiedene Anwendungsfälle in einem Prozessschritt realisieren
lässt.
[0025] Diese Erfindung ist im Zusammenhang mit verschiedenen zur Verfügung stehenden Bauarten
von Kohlendioxidschnee-Strahlanlagen anwendbar. Das Kohlendioxid ist nahezu überall
in entsprechender Qualität verfügbar. Eine automatisierte Anwendung ermöglicht die
Erzielung kurzer Taktzeiten.
[0026] Im Weiteren sind neben der Kohlendioxidschnee-Strahlanlage, ein oder mehrere Dosiersysteme
für die Zuführung der verwendeten Substanzen, eventuell ein Heißlufterzeuger, sowie
eine Anlagensteuerung zur automatisierten Anwendung erforderlich. Selbstverständlich
sind für den Betrieb eine Versorgung mit Kohlendioxid in flüssiger oder fester Form,
eine Druckluftversorgung sowie die Bereitstellung der haftvermittelnden Substanz notwendig.
Das eingesetzte Kohlendioxid ist ein Recyclingprodukt und wird nicht zusätzlich erzeugt,
so dass sich dieses Strahlverfahren in Abhängigkeit der verwendeten zugeführten Substanz
als umweltfreundlich einstufen lässt. Durch die Verwendung von Kohlendioxid, Druckluft
und handelsüblichen haftvermittelnden Substanzen sind die Betriebskosten gering. Nach
der Behandlung ist die Oberfläche trocken, so dass weitere Behandlungsschritte entfallen
und das Werkstück unmittelbar weiter verarbeitet werden kann.
[0027] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche
definiert.
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
[0029] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Teildarstellung einer Vorrichtung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens und
- Fig. 2
- eine schematische Teildarstellung der Vorrichtung nach Fig. 1..
[0030] Die Vorrichtung umfasst einen Vorrat für Kohlendioxid in flüssiger Phase, welcher
über eine Leitung 1 mit einem Düsenkörper 3 einer Düse 4 verbunden ist. Der Düsenkörper
3 weist neben einem Eingang für flüssiges Kohlendioxid ein Einlass für Druckluft 2
und einer Zuleitung 7, die mit einem Behälter für eine haftvermittelnde Substanz in
Strömungsverbindung steht, auf.
[0031] In dem Düsenkörper 3 ist eine Agglomerationskammer 5 ausgebildet. Der Düsenkörper
3 ist mit einem Zugang 7 versehen, der über eine Zuleitung mit einem Behälter 8 für
eine haftvermittelnde Substanz in Strömungsverbindung steht. An dem Zugang 2 liegt
auch die Verbindungsleitung für die Druckluft an, die gemeinsam mit der Substanz und
dem in der Agglomerationskammer 5 zu Kohlendioxidschnee entspannten Kohlendioxid die
Düse 4 in Richtung einer zu bearbeitenden Oberfläche 9 strömt. Um während des Strahlverfahrens
eine bestimmte Menge der Substanz geregelt in den Prozess einzuführen, ist zwischen
der Zuleitung 7 und dem die Substanz aufweisenden Behälter 8 eine Dosierpumpe 12 angeordnet.
[0032] Der Düse 4 kann zur Trocknung der bearbeiteten Oberfläche 9 eine mit einem Heißlufterzeuger
10 gekoppelte Luftdüse 11 zugeordnet sein, wie durch die gestrichelten Linien angedeutet
ist.
[0033] Die Substanz wird dem Kohlendioxid in der Agglomerationskammer 5 beigemischt und
durch die Druckluft in dem Strahl zu einem Gemisch aus Kohlendioxidschnee-Partikeln
und der Substanz verwirbelt. Das Gemisch wird durch die Druckluftströmung in Richtung
der zu bearbeitenden Oberfläche 9 beschleunigt und die Kohlendioxidschnee-Partikel
reinigen beim Auftreffen auf der Oberfläche 9 dieselbe von Verunreinigungen und auf
der gereinigten Oberfläche 9 haftet die haftvermittelnde Substanz an, wobei überschüssige
bzw. nicht an der Oberfläche 9 anhaftende Substanz durch die reinigende Wirkung der
Kohlendioxidschnee-Partikel wieder abgetragen wird. Durch das Strahlverfahren ist
das Auftragen von dünnen Schichten der Substanz auf der Oberfläche 9 möglich.
Bezugszeichen
[0034]
- 1.
- Flüssig-CO2 Verbindungleistung
- 2.
- Überschnelle Druckluft Verbindungsleitung
- 3.
- Düsenkörper
- 4.
- Düse
- 5.
- Agglomerationskammer
- 6.
- Zugang
- 7.
- Zuleitung
- 8.
- Behälter
- 9.
- Oberfläche
- 10.
- Heißlufterzeuger
- 11.
- Luftdüse
- 12.
- Dosierpumpe
1. Strahlverfahren unter Verwendung von aus einer Düse (4) ausgetragenen Kohlendioxidschnee-Partikeln
zur Reinigung einer Oberfläche (9), wobei Kohlendioxid in flüssigem Zustand in eine
der Düse (4) vorgeordnete Agglomerationskammer (5) geleitet werden und die Kohlendioxidschnee-Partikel
durch einen Strahl aus überschneller Druckluft gebündelt und in Richtung der zu behandelnden
Oberfläche (9) beschleunigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der überschnellen Druckluft vor dem Einströmen in die Agglomerationskammer (5) eine
haftvermittelnde Substanz zugeführt und mit den Kohlendioxidschnee-Partikeln auf die
zu behandelnde Oberfläche (9) aufgetragen wird.
2. Strahlverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Substanz unter Verwendung einer Dosierpumpe (12) der Druckluft zugeführt wird.
3. Strahlverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluft eine flüssige oder feste Substanz zugeführt wird.
4. Strahlverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Substanz ein Haftvermittler, insbesondere ein Silan oder ein Silan-Lösungsmittelgemisch,
verwendet wird.
5. Strahlverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Düse (4) eine Luftdüse (11) nachgeführt wird.
6. Strahlverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Luftdüse (11) ein Warmluftstrom ausgetragen wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Strahlverfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Agglomerationskammer (5) des Düsenkörper (3) einen Zugang (6) aufweist, der über
eine Zuleitung (7) mit einem Behälter (8) für eine haftvermittelnde Substanz in Strömungsverbindung
steht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuleitung (7) mit einer Dosierpumpe (12) für die Substanz verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Luftdüse (11) vorgesehen ist, deren Wirkrichtung der Austragsrichtung der Düse
(4) entspricht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdüse (11) mit einem Heißlufterzeuger (10) in Verbindung steht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Düsen (4) und Luftdüsen (11) zur gleichzeitigen Bearbeitung einer Oberfläche
(9) eines Werkstücks vorgesehen sind.