[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzecke zum Schutz einer Abstellfläche
oder einer Umwicklung eines Behälters gegen Beschädigungen durch Standfüße des Behälters
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Arztpraxen und ähnlichen Einrichtungen
werden häufig größere Schalen oder Körbe mit oder ohne Standfüße zur Aufnahme von
medizinischen Geräten und Instrumenten verwendet, wobei die Behälter entweder in Aufnahmegestelle
eingesetzt sind oder auf einer Tischfläche abgestellt werden. Beim Verschieben auf
einer Tischfläche, die nicht ausreichend gehärtet ist, können leicht Kratzer entstehen,
wenn die Schalen stark beladen sind und aus Metall bestehen.
[0003] Derartige Behälter werden jedoch auch zur Aufnahme von Geräten und Instrumenten verwendet,
die zu sterilisieren sind. Hierbei wird der gesamte Behälter, einschließlich der darin
befindlichen Instrumente und Geräte, mit einem dampfdurchlässigen Kreppvlies umwickelt
und in dieser Weise in eine Sterilisiereinrichtung oder einen Autoklaven eingeführt.
Sowohl beim Umwickeln als auch beim Einführen und Herausnehmen in und aus der Sterilisiervorrichtung
kann das Kreppvlies leicht durch die Kanten des Behälters und insbesondere der Standfüße
des Behälters beschädigt werden.
[0004] Es ist bekannt, Standfüße oder Ecken derartiger Behälter dadurch zu schützen, dass
eckförmig ausgebildete Papier- oder Pappelemente an oder unter die Eckelemente bzw.
Standfüße der Behälter gesetzt werden. Derartige Schutzecken verbleiben bei der Sterilisierung
des Behälters in der Umwicklung durch das Kreppvlies und werden nach Entfernen des
Kreppvlieses zusammen mit diesem entsorgt.
[0005] Solche Schutzecken bestehen in der Regel aus Papier oder Pappe und werden aus einem
geeigneten Zuschnitt aufgestellt. Derzeit auf dem Markt angebotene Schutzecken bestehen
aus einem Pappzuschnitt, dessen Grundfläche mit Einschnitten versehen ist, die zusammengeschoben
werden können, um damit eine Schutzecke zu bilden. Die zusammengeschobenen Elemente
des Zuschnitts weisen jedoch Vorsprünge und Kanten auf, die eine Beschädigung des
Kreppvlieses hervorrufen können. Sie sind außerdem schwer handhabbar. Eine andere
Art von Schutzecken besteht aus bereits fertig vorgeformtem Silikon. Diese können
mehrfach verwendet werden. Eine Mehrfachverwendung von Hilfsprodukten im Work-Flow
einer Sterilisationseinrichtung ist jedoch hinderlich und sollte vermieden werden.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schutzecke zum Schutz einer
Abstellfläche oder einer Umwicklung eines Behälters anzugeben, die einfach und kostengünstig
hergestellt werden kann, leicht aufstellbar ist und eine Beschädigung der Umwicklung
eines Behälters möglichst vermeidet.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung geht aus von einer Schutzecke zum Schutz einer Abstellfläche oder einer
Umwicklung eines Behälters gegen Beschädigungen durch Ecken oder Standfüße des Behälters,
wobei die Schutzecke aus einem flächigen Zuschnitt gebildet ist, der zur Verwendung
derart auffaltbar ist, dass eine ebene Grundfläche gebildet ist, die an zwei Kanten
aufragende Seitenwände enthält.
[0009] Gemäß der Erfindung ist die Schutzecke aus einem im Wesentlichen rechteckigen oder
quadratischen Papp-, Papier- oder Kunststoffblatt gebildet. An zwei aneinander angrenzenden
Kanten sind erste und zweite Flächenteile über Faltkanten von der verbleibenden Grundfläche
abgegrenzt. Die rechteckigen Flächenteile sind durch einen Schnitt entlang einer Faltkante
voneinander getrennt. Im zweiten Flächenteil ist in einem Winkel von 45° eine Faltlinie
gebildet, wobei das dadurch gebildete dritte Flächenteil über eine Klebstoffverbindung
mit dem von dem ersten Flächenteil über die Faltkante des zweiten Flächenteils gebildeten
Abschnitt verbunden ist. Zum Zusammenlegen und Aufrichten der Schutzecken sind die
die Seitenteile bildenden Flächenteile entlang der Faltkanten auf die Grundfläche
einklappbar und davon aufrichtbar.
[0010] Die erfindungsgemäße Ausbildung der Schutzecke erlaubt die Herstellung aus einem
flächigen Papp-, Papier- oder Kunststoffzuschnitt, bei dem nur zwei Flächenelemente
durch eine Klebeverbindung miteinander verbunden werden. Eine geschickte Ausbildung
der Faltkanten ermöglicht es, dass die seitlichen Flächenteile auf die Grundfläche
aufgefaltet werden können. Dadurch ist es möglich, eine Schutzecke auszubilden, die
in unbenutztem Zustand als flächiges Element nur eine Größe aufweist, welche der Größe
der Grundfläche entspricht. Zur Benutzung werden lediglich die seitlichen Flächenteile
aufgerichtet, ohne dass ein Ineinanderschieben zweier Flächenteile erforderlich wäre.
[0011] Nach Gebrauch können derartige Schutzecken ohne weiteres entsorgt werden.
[0012] In bevorzugter Gestaltung der Erfindung ist die Schutzecke am Schnittpunkt zwischen
dem ersten und dem zweiten Flächenteil ausgestanzt oder ausgeschnitten. Dies erleichtert
einerseits das Falten der Seitenteile und andererseits vermeidet es bei der Benutzung
Eckausbildungen, in denen sich Flüssigkeit sammeln könnte.
[0013] Die äußeren Ecken der Grundfläche und/oder der seitlichen Flächenteile können abgerundet
ausgebildet sein, um ein Verhaken oder Verletzen der Umwicklung eines Behälters zu
vermeiden, und auch Irritationen der Hand eines Benutzers oder von Handschuhen, die
der Benutzer trägt, zu vermeiden.
[0014] Die Verbindung zwischen dem dritten Flächenteil und der Klapplasche des ersten Flächenteils
erfolgt insbesondere über eine Klebstoffverbindung. Anstelle einer Klebstoffverbindung
kann auch eine Prägeverbindung verwendet werden. Hierdurch kann auf die Verwendung
eines Zusatzstoffes bei der Herstellung der Schutzecken verzichtet werden.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Grundfläche eine diagonale
Faltkante enthalten, über die eine Hälfte der Grundfläche auf die andere Hälfte aufgeklappt
werden kann, um so die Grundfläche in doppelter Lage auszubilden. Dies kann hilfreich
sein, wenn sehr schwere Instrumentenkörbe zu schützen sind, die einen erheblichen
Standfußdruck ausüben.
[0016] Die Schutzecke ist insbesondere aus Zellulosekarton, vorzugsweise einem standardisierten
GC1-Karton, gebildet. Der verwendete Klebstoff ist insbesondere bis 150°C temperaturbeständig,
um den Kleber auch im Sterilisationsbetrieb funktionsfähig zu halten.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Zuschnitt einer Schutzecke aus einer flächigen Pappe,
- Fig. 2
- eine Ansicht einer zusammengefalteten Schutzecke und
- Fig. 3
- eine Ansicht einer weitestgehend aufgerichteten Schutzecke gemäß der Erfindung.
[0018] Der in Fig. 1 dargestellte Zuschnitt enthält eine im Wesentlichen rechteckige, insbesondere
quadratische Grundfläche 1 sowie erste und zweite Flächenteile 2 und 3, die über eine
erste Faltkante 8 bzw. eine zweite Faltkante 9 von der Grundfläche 1 abgegrenzt sind.
In Verlängerung der Faltkante 9 verläuft ein Spalt 7 sowie in Verlängerung der Faltkante
8 eine Faltlinie 14, über die eine Klapplasche 4 von dem ersten Flächenteil 2 abgegrenzt
ist. Im Schnittpunkt der Faltkanten 8 und 9 befindet sich eine rechteckförmige oder
runde Öffnung 10.
[0019] Von dem zweiten Flächenteil 3 ist ein Haltedreieck 5 über eine um 45° gegenüber der
Faltkante 8 verlaufende Knicklinie 15 abgegrenzt.
[0020] Fig. 1 zeigt auch die Option, in der Grundfläche 1 eine diagonale Faltlinie 11 einzuprägen.
Ein dreieckförmiger Teil der Grundfläche 1 kann damit nach innen auf den übrigen Teil
der Grundfläche aufgeklappt werden kann. Dadurch bildet sich eine doppellagige Grundfläche
mit dreieckförmigem Grundriss. Ferner zeigt Figur 1 Abrundungen 13 an allen äußeren
Ecken des Zuschnitts, die eine potenzielle Beschädigung einer Umwicklung des Behälters
oder Irritationen von Handschuhen oder Händen verhindern können.
[0021] Zur Herstellung der Schutzecke wird der erste Flächenteil 2 entlang der Faltkante
9 um 90° nach oben aufgeklappt. Ferner wird die daran hängende Klapplasche 4 entlang
der Faltlinie 14 um 90° eingeklappt. Das zweite Flächenteil 3 wird zusammen mit dem
Haltedreieck 5 ebenfalls um 90° entlang der Faltlinie 8 aufgerichtet. Über die Klebfläche
6 wird die Klapplasche 4 nun mit dem dreieckförmigen Haltedreieck 5 verbunden. Damit
ist die Schutzecke bereits komplett hergestellt.
[0022] Durch Einknicken der Knicklinie 15 und weiteres Umfalten der ersten und zweiten Flächenteile
2, 3 auf die Grundfläche 1 lässt sich ein Zustand der Schutzecke ausbilden, der in
Fig. 2 entsprechend dargestellt ist. Diese zusammengefaltete Schutzecke benötigt nur
geringen Platz und kann daher in großer Stückzahl auf engem Raum gestapelt werden.
In diesem Zustand erfolgt die Auslieferung der Schutzecke.
[0023] Zur Benutzung wird eine derartige Schutzecke durch Anheben der ersten und zweiten
Flächenteile 2 und 3 entlang der ersten und zweiten Faltkanten 8 und 9 in die Benutzungsstellung
gebracht. Fig. 3 zeigt den Zustand einer Schutzecke kurz vor der vollständigen Aufrichtung.
Es ist zu erkennen, dass die Klapplasche 4 mit dem Haltedreieck 5 verbunden ist und
das Haltedreieck über die Kicklinie 15 so mit dem zweiten Flächenteil 3 verbunden
ist, dass die Faltkanten 8 und 9 in Zusammenwirken mit der Knicklinie 15 und der Faltlinie
14 ein kombiniertes Faltgelenk bilden. Da die Unterseite der Klapplasche 4 beim Aus-
und Einklappen die Grundfläche 1 berührt, ergibt sich auch eine Selbsthemmung der
Schutzecke im aufgeklappten Zustand.
Bezugszeichen
[0024]
- 1
- Grundfläche
- 2
- erstes Flächenteil
- 3
- zweites Flächenteil
- 4
- Klapplasche
- 5
- Haltedreieck
- 6
- Klebefläche
- 7
- Spalt
- 8
- erste Faltkante
- 9
- zweite Faltkante
- 10
- Öffnung
- 11
- diagonale Faltlinie
- 12
- Klappteil
- 13
- Rundung
- 14
- Faltlinie
- 15
- Knicklinie
1. Schutzecke zum Schutz einer Abstellfläche oder einer Umwicklung eines Behälters gegen
Beschädigungen durch Ecken oder Standfüße des Behälters, wobei die Schutzecke aus
einem flächigen Zuschnitt gebildet ist, der zur Verwendung derart auffaltbar ist,
dass eine ebene Grundfläche (1) gebildet ist, die an zwei Kanten aufragende Seitenwände
(2, 3) enthält,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Zuschnitt aus einem im Wesentlichen rechteckigen Papp-, Papier- oder Kunststoffblatt
gebildet ist,
- dass an zwei aneinander angrenzenden Kanten rechteckförmige erste und zweite die Seitenwände
bildende Flächenteile des Zuschnitts über Faltkanten (8, 9) von der verbleibenden
Grundfläche (1) abgegrenzt sind,
- dass die rechteckförmigen Flächenteile (2, 3) durch einen Spalt (7) entlang der Faltkante
(9) des ersten Flächenteils (2) mit einer Länge, die der Querausdehnung des zweiten
Flächenteils (3) entspricht, voneinander getrennt sind,
- dass im zweiten Flächtenteil (3) eine Knicklinie (15) im Winkel von 45°, ausgehend vom
Schnittpunkt zwischen der ersten Faltkante (9) und der zweiten Faltkante (8) ausgebildet
ist, wobei das dadurch gebildete Haltedreieck (5) über eine Klebstoffverbindung (6)
mit der von dem ersten Flächenteil (2) über die Faltlinie (14) des ersten Flächenteils
(2) abgegrenzte Klapplasche (4) verbunden ist, und
- dass die die Seitenwände bildenden Flächenteile (2, 3) entlang der Faltkanten (8, 9) auf
die Grundfläche (1) einklappbar und davon aufrichtbar ausgebildet sind.
2. Schutzecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschnitt des Schnittpunkts zwischen erstem (2) und zweitem (3) Flächenteil ausgestanzt
oder ausgeschnitten ist.
3. Schutzecke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Ecken der Grundfläche (1) und/oder der Flächenteile abgerundet (13)
ausgebildet sind.
4. Schutzecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Haltedreieck (5) und der Klapplasche (4) anstatt über eine
Klebstoffverbindung über eine Prägung erfolgt.
5. Schutzecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundfläche (1) eine diagonale Faltlinie (11) enthält, über die ein Teil (12)
der Grundfläche (1) in Richtung des Schnittpunkts zwischen den Flächenteilen (2, 3)
einklappbar ist, um eine doppelte Lage der Grundfläche (1) zu bilden.
6. Schutzecke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzecke aus Zellulose-Karton gebildet ist.
7. Schutzecke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Karton GC1 Karton ist.
8. Schutzecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff bis 150°C temperaturbeständig ist.
9. Schutzecke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur Verwendung in
der Medizintechnik zum Schutz von metallischen Oberflächen gegen Beschädigungen durch
Siebkörbe oder dergleichen in Steril isationseinrichtungen.