(19)
(11) EP 2 927 155 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.10.2015  Patentblatt  2015/41

(21) Anmeldenummer: 15158009.9

(22) Anmeldetag:  06.03.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 81/05(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 02.04.2014 DE 202014101569 U

(71) Anmelder: Interlock Medizintechnik GmbH
23738 Lensahn (DE)

(72) Erfinder:
  • Baum, Gerhard
    23738 Lensahn (DE)

(74) Vertreter: Meyer, Ludgerus 
Jungfernstieg 38
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)

   


(54) SCHUTZECKE ZUM SCHUTZ EINER ABSTELLFLÄCHE ODER EINER UMWICKLUNG EINES BEHÄLTERS


(57) Die Erfindung betrifft eine Schutzecke zum Schutz einer Abstellfläche oder einer Umwicklung eines Behälters gegen Beschädigungen durch Ecken oder Standfüße des Behälters, wobei die Schutzecke aus einem flächigen Zuschnitt gebildet ist, der zur Verwendung derart auffaltbar ist, dass eine ebene Grundfläche (1) gebildet ist, die an zwei Kanten aufragende Seitenwände (2, 3) enthält. Erfindungsgemäß ist der Zuschnitt aus einem im Wesentlichen rechteckigen Papp-, Papier- oder Kunststoffblatt gebildet, bei dem an zwei aneinander angrenzenden Kanten rechteckförmige Flächenteile des Zuschnitts über Faltkanten (8, 9) von der verbleibenden Grundfläche (1) abgegrenzt sind, und die die Seitenwände bildenden Flächenteile (2, 3) entlang der Faltkanten (8, 9) auf die Grundfläche (1) einklappbar und davon aufrichtbar ausgebildet sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzecke zum Schutz einer Abstellfläche oder einer Umwicklung eines Behälters gegen Beschädigungen durch Standfüße des Behälters nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] In medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Arztpraxen und ähnlichen Einrichtungen werden häufig größere Schalen oder Körbe mit oder ohne Standfüße zur Aufnahme von medizinischen Geräten und Instrumenten verwendet, wobei die Behälter entweder in Aufnahmegestelle eingesetzt sind oder auf einer Tischfläche abgestellt werden. Beim Verschieben auf einer Tischfläche, die nicht ausreichend gehärtet ist, können leicht Kratzer entstehen, wenn die Schalen stark beladen sind und aus Metall bestehen.

[0003] Derartige Behälter werden jedoch auch zur Aufnahme von Geräten und Instrumenten verwendet, die zu sterilisieren sind. Hierbei wird der gesamte Behälter, einschließlich der darin befindlichen Instrumente und Geräte, mit einem dampfdurchlässigen Kreppvlies umwickelt und in dieser Weise in eine Sterilisiereinrichtung oder einen Autoklaven eingeführt. Sowohl beim Umwickeln als auch beim Einführen und Herausnehmen in und aus der Sterilisiervorrichtung kann das Kreppvlies leicht durch die Kanten des Behälters und insbesondere der Standfüße des Behälters beschädigt werden.

[0004] Es ist bekannt, Standfüße oder Ecken derartiger Behälter dadurch zu schützen, dass eckförmig ausgebildete Papier- oder Pappelemente an oder unter die Eckelemente bzw. Standfüße der Behälter gesetzt werden. Derartige Schutzecken verbleiben bei der Sterilisierung des Behälters in der Umwicklung durch das Kreppvlies und werden nach Entfernen des Kreppvlieses zusammen mit diesem entsorgt.

[0005] Solche Schutzecken bestehen in der Regel aus Papier oder Pappe und werden aus einem geeigneten Zuschnitt aufgestellt. Derzeit auf dem Markt angebotene Schutzecken bestehen aus einem Pappzuschnitt, dessen Grundfläche mit Einschnitten versehen ist, die zusammengeschoben werden können, um damit eine Schutzecke zu bilden. Die zusammengeschobenen Elemente des Zuschnitts weisen jedoch Vorsprünge und Kanten auf, die eine Beschädigung des Kreppvlieses hervorrufen können. Sie sind außerdem schwer handhabbar. Eine andere Art von Schutzecken besteht aus bereits fertig vorgeformtem Silikon. Diese können mehrfach verwendet werden. Eine Mehrfachverwendung von Hilfsprodukten im Work-Flow einer Sterilisationseinrichtung ist jedoch hinderlich und sollte vermieden werden.

[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schutzecke zum Schutz einer Abstellfläche oder einer Umwicklung eines Behälters anzugeben, die einfach und kostengünstig hergestellt werden kann, leicht aufstellbar ist und eine Beschädigung der Umwicklung eines Behälters möglichst vermeidet.

[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.

[0008] Die Erfindung geht aus von einer Schutzecke zum Schutz einer Abstellfläche oder einer Umwicklung eines Behälters gegen Beschädigungen durch Ecken oder Standfüße des Behälters, wobei die Schutzecke aus einem flächigen Zuschnitt gebildet ist, der zur Verwendung derart auffaltbar ist, dass eine ebene Grundfläche gebildet ist, die an zwei Kanten aufragende Seitenwände enthält.

[0009] Gemäß der Erfindung ist die Schutzecke aus einem im Wesentlichen rechteckigen oder quadratischen Papp-, Papier- oder Kunststoffblatt gebildet. An zwei aneinander angrenzenden Kanten sind erste und zweite Flächenteile über Faltkanten von der verbleibenden Grundfläche abgegrenzt. Die rechteckigen Flächenteile sind durch einen Schnitt entlang einer Faltkante voneinander getrennt. Im zweiten Flächenteil ist in einem Winkel von 45° eine Faltlinie gebildet, wobei das dadurch gebildete dritte Flächenteil über eine Klebstoffverbindung mit dem von dem ersten Flächenteil über die Faltkante des zweiten Flächenteils gebildeten Abschnitt verbunden ist. Zum Zusammenlegen und Aufrichten der Schutzecken sind die die Seitenteile bildenden Flächenteile entlang der Faltkanten auf die Grundfläche einklappbar und davon aufrichtbar.

[0010] Die erfindungsgemäße Ausbildung der Schutzecke erlaubt die Herstellung aus einem flächigen Papp-, Papier- oder Kunststoffzuschnitt, bei dem nur zwei Flächenelemente durch eine Klebeverbindung miteinander verbunden werden. Eine geschickte Ausbildung der Faltkanten ermöglicht es, dass die seitlichen Flächenteile auf die Grundfläche aufgefaltet werden können. Dadurch ist es möglich, eine Schutzecke auszubilden, die in unbenutztem Zustand als flächiges Element nur eine Größe aufweist, welche der Größe der Grundfläche entspricht. Zur Benutzung werden lediglich die seitlichen Flächenteile aufgerichtet, ohne dass ein Ineinanderschieben zweier Flächenteile erforderlich wäre.

[0011] Nach Gebrauch können derartige Schutzecken ohne weiteres entsorgt werden.

[0012] In bevorzugter Gestaltung der Erfindung ist die Schutzecke am Schnittpunkt zwischen dem ersten und dem zweiten Flächenteil ausgestanzt oder ausgeschnitten. Dies erleichtert einerseits das Falten der Seitenteile und andererseits vermeidet es bei der Benutzung Eckausbildungen, in denen sich Flüssigkeit sammeln könnte.

[0013] Die äußeren Ecken der Grundfläche und/oder der seitlichen Flächenteile können abgerundet ausgebildet sein, um ein Verhaken oder Verletzen der Umwicklung eines Behälters zu vermeiden, und auch Irritationen der Hand eines Benutzers oder von Handschuhen, die der Benutzer trägt, zu vermeiden.

[0014] Die Verbindung zwischen dem dritten Flächenteil und der Klapplasche des ersten Flächenteils erfolgt insbesondere über eine Klebstoffverbindung. Anstelle einer Klebstoffverbindung kann auch eine Prägeverbindung verwendet werden. Hierdurch kann auf die Verwendung eines Zusatzstoffes bei der Herstellung der Schutzecken verzichtet werden.

[0015] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Grundfläche eine diagonale Faltkante enthalten, über die eine Hälfte der Grundfläche auf die andere Hälfte aufgeklappt werden kann, um so die Grundfläche in doppelter Lage auszubilden. Dies kann hilfreich sein, wenn sehr schwere Instrumentenkörbe zu schützen sind, die einen erheblichen Standfußdruck ausüben.

[0016] Die Schutzecke ist insbesondere aus Zellulosekarton, vorzugsweise einem standardisierten GC1-Karton, gebildet. Der verwendete Klebstoff ist insbesondere bis 150°C temperaturbeständig, um den Kleber auch im Sterilisationsbetrieb funktionsfähig zu halten.

[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
einen Zuschnitt einer Schutzecke aus einer flächigen Pappe,
Fig. 2
eine Ansicht einer zusammengefalteten Schutzecke und
Fig. 3
eine Ansicht einer weitestgehend aufgerichteten Schutzecke gemäß der Erfindung.


[0018] Der in Fig. 1 dargestellte Zuschnitt enthält eine im Wesentlichen rechteckige, insbesondere quadratische Grundfläche 1 sowie erste und zweite Flächenteile 2 und 3, die über eine erste Faltkante 8 bzw. eine zweite Faltkante 9 von der Grundfläche 1 abgegrenzt sind. In Verlängerung der Faltkante 9 verläuft ein Spalt 7 sowie in Verlängerung der Faltkante 8 eine Faltlinie 14, über die eine Klapplasche 4 von dem ersten Flächenteil 2 abgegrenzt ist. Im Schnittpunkt der Faltkanten 8 und 9 befindet sich eine rechteckförmige oder runde Öffnung 10.

[0019] Von dem zweiten Flächenteil 3 ist ein Haltedreieck 5 über eine um 45° gegenüber der Faltkante 8 verlaufende Knicklinie 15 abgegrenzt.

[0020] Fig. 1 zeigt auch die Option, in der Grundfläche 1 eine diagonale Faltlinie 11 einzuprägen. Ein dreieckförmiger Teil der Grundfläche 1 kann damit nach innen auf den übrigen Teil der Grundfläche aufgeklappt werden kann. Dadurch bildet sich eine doppellagige Grundfläche mit dreieckförmigem Grundriss. Ferner zeigt Figur 1 Abrundungen 13 an allen äußeren Ecken des Zuschnitts, die eine potenzielle Beschädigung einer Umwicklung des Behälters oder Irritationen von Handschuhen oder Händen verhindern können.

[0021] Zur Herstellung der Schutzecke wird der erste Flächenteil 2 entlang der Faltkante 9 um 90° nach oben aufgeklappt. Ferner wird die daran hängende Klapplasche 4 entlang der Faltlinie 14 um 90° eingeklappt. Das zweite Flächenteil 3 wird zusammen mit dem Haltedreieck 5 ebenfalls um 90° entlang der Faltlinie 8 aufgerichtet. Über die Klebfläche 6 wird die Klapplasche 4 nun mit dem dreieckförmigen Haltedreieck 5 verbunden. Damit ist die Schutzecke bereits komplett hergestellt.

[0022] Durch Einknicken der Knicklinie 15 und weiteres Umfalten der ersten und zweiten Flächenteile 2, 3 auf die Grundfläche 1 lässt sich ein Zustand der Schutzecke ausbilden, der in Fig. 2 entsprechend dargestellt ist. Diese zusammengefaltete Schutzecke benötigt nur geringen Platz und kann daher in großer Stückzahl auf engem Raum gestapelt werden. In diesem Zustand erfolgt die Auslieferung der Schutzecke.

[0023] Zur Benutzung wird eine derartige Schutzecke durch Anheben der ersten und zweiten Flächenteile 2 und 3 entlang der ersten und zweiten Faltkanten 8 und 9 in die Benutzungsstellung gebracht. Fig. 3 zeigt den Zustand einer Schutzecke kurz vor der vollständigen Aufrichtung. Es ist zu erkennen, dass die Klapplasche 4 mit dem Haltedreieck 5 verbunden ist und das Haltedreieck über die Kicklinie 15 so mit dem zweiten Flächenteil 3 verbunden ist, dass die Faltkanten 8 und 9 in Zusammenwirken mit der Knicklinie 15 und der Faltlinie 14 ein kombiniertes Faltgelenk bilden. Da die Unterseite der Klapplasche 4 beim Aus- und Einklappen die Grundfläche 1 berührt, ergibt sich auch eine Selbsthemmung der Schutzecke im aufgeklappten Zustand.

Bezugszeichen



[0024] 
1
Grundfläche
2
erstes Flächenteil
3
zweites Flächenteil
4
Klapplasche
5
Haltedreieck
6
Klebefläche
7
Spalt
8
erste Faltkante
9
zweite Faltkante
10
Öffnung
11
diagonale Faltlinie
12
Klappteil
13
Rundung
14
Faltlinie
15
Knicklinie



Ansprüche

1. Schutzecke zum Schutz einer Abstellfläche oder einer Umwicklung eines Behälters gegen Beschädigungen durch Ecken oder Standfüße des Behälters, wobei die Schutzecke aus einem flächigen Zuschnitt gebildet ist, der zur Verwendung derart auffaltbar ist, dass eine ebene Grundfläche (1) gebildet ist, die an zwei Kanten aufragende Seitenwände (2, 3) enthält, dadurch gekennzeichnet,

- dass der Zuschnitt aus einem im Wesentlichen rechteckigen Papp-, Papier- oder Kunststoffblatt gebildet ist,

- dass an zwei aneinander angrenzenden Kanten rechteckförmige erste und zweite die Seitenwände bildende Flächenteile des Zuschnitts über Faltkanten (8, 9) von der verbleibenden Grundfläche (1) abgegrenzt sind,

- dass die rechteckförmigen Flächenteile (2, 3) durch einen Spalt (7) entlang der Faltkante (9) des ersten Flächenteils (2) mit einer Länge, die der Querausdehnung des zweiten Flächenteils (3) entspricht, voneinander getrennt sind,

- dass im zweiten Flächtenteil (3) eine Knicklinie (15) im Winkel von 45°, ausgehend vom Schnittpunkt zwischen der ersten Faltkante (9) und der zweiten Faltkante (8) ausgebildet ist, wobei das dadurch gebildete Haltedreieck (5) über eine Klebstoffverbindung (6) mit der von dem ersten Flächenteil (2) über die Faltlinie (14) des ersten Flächenteils (2) abgegrenzte Klapplasche (4) verbunden ist, und

- dass die die Seitenwände bildenden Flächenteile (2, 3) entlang der Faltkanten (8, 9) auf die Grundfläche (1) einklappbar und davon aufrichtbar ausgebildet sind.


 
2. Schutzecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschnitt des Schnittpunkts zwischen erstem (2) und zweitem (3) Flächenteil ausgestanzt oder ausgeschnitten ist.
 
3. Schutzecke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Ecken der Grundfläche (1) und/oder der Flächenteile abgerundet (13) ausgebildet sind.
 
4. Schutzecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Haltedreieck (5) und der Klapplasche (4) anstatt über eine Klebstoffverbindung über eine Prägung erfolgt.
 
5. Schutzecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundfläche (1) eine diagonale Faltlinie (11) enthält, über die ein Teil (12) der Grundfläche (1) in Richtung des Schnittpunkts zwischen den Flächenteilen (2, 3) einklappbar ist, um eine doppelte Lage der Grundfläche (1) zu bilden.
 
6. Schutzecke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzecke aus Zellulose-Karton gebildet ist.
 
7. Schutzecke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Karton GC1 Karton ist.
 
8. Schutzecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff bis 150°C temperaturbeständig ist.
 
9. Schutzecke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zur Verwendung in der Medizintechnik zum Schutz von metallischen Oberflächen gegen Beschädigungen durch Siebkörbe oder dergleichen in Steril isationseinrichtungen.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht